Gute Arbeit
Walliser Verantwortungsträger bei
Bergbahnunternehmen räumten
gestern in Tirol beim Internationalen
Skiareatest gross ab.
Der Briger Matthias In-Albon – er
holte die Auszeichnung «Seilbahner
des Jahres» 2019 – hat sich bei der
Initiative «Die Schweiz fährt Ski»
grosse Verdienste erworben. Sie trug
mit dazu bei, dass der Branche nicht
kurz vor Saisonstart der Stecker
gezogen wurde. Die oft gescholtenen
Bergbahnen haben bewiesen, dass sie
die geforderten Sicherheitskonzepte
durchziehen konnten. Die Pisten
wurden nicht zu den befürchteten
Pandemie-Hotspots. Auch das war
solide Arbeit, verdient Respekt.
More than Just Lines on a Map: Best Practices for U.S Bike Routes
Der Schweiz den Skiwinter gerettet Internationaler Award für «bestes Seilbahnmanagement» an Matthias In-Albo
1. 2
Wallis Samstag, 29. Mai 2021
ErlebnisbergdesJahresundmehr
Die Lauchernalp Bergbahnen holen beim Internationalen Skiareatest 2021 mehrere Auszeichnungen.
Thomas Rieder
Der Internationale Skiareatest
zeichnet seit 26 Jahren im
Alpengebiet nicht nur grosse
Top-Destinationen aus. Er ent-
decktundehrtauchimmerwie-
der kleine, feine Perlen. So wie
in diesem Jahr das Skigebiet
Lauchernalp im Lötschental.
DieÖsterreicherverliehendem
Gebiet gestern in Innsbruck/
RattenbergdenTitel«Erlebnis-
berg des Jahres 2021», das
«internationale Pistengüte
siegel in Gold» und Betriebs
leiter Karl Roth den Titel «Seil-
bahner des Jahres».
«Das ist für unser ganzes
TeameinetolleAnerkennung»,
sagt Roth. «Wir sehen uns in
unseren Anstrengungen bestä-
tigt, den Gästen stets optimale
Pisten zu bieten.» In der Tat
punktet die Lauchernalp mit
demArgumentTop-Pistengera-
de unter den anspruchsvollen
Schneesportlernimmerwieder.
«Wir scheuen keinen Aufwand
und profitieren hier sicher
von einem erfahrenen Team.
Dessen Leiter, Beni Rieder,
erhielt über alles hinein die
«Pistenleitertrophy».
ZudenerwähntenAuszeich-
nungenkamennochjenefürdas
«freundlichste Kassa-Team»,
das«besteKinderangebot»,das
Rodelbahngütesiegel» (für den
Schlittelweg Lauchernalp–Wi-
ler)sowiedie«Covid-19-Sicher-
heitstrophy»hinzu.«Hier»,sagt
Roth, «haben wir wirklich eini-
ges investiert.»
DasGesamtkonzeptgefiel
Ansonsten schmunzelt er über
dieganzeSerieanAuszeichnun-
gen. Er sei schliesslich ein alter
Hase. Und jeder wisse, dass in
grossenStationenfürdieKinder
ganz andere Angebote bestün-
den. Hier habe die Tester das
«Gesamtkonzept im Kleinen»
beeindruckt. Alles funktioniere
aufderkleinenLauchernalpwie
auseinerHand,urteiltedieJury.
Und zeigte sich beeindruckt
vom Infrastrukturzentrum bei
der Bergstation der Luftseil-
bahn. Dort stehen dem Gast
nebenderBahnmitTicketschal-
ter ein Sportgeschäft, Lebens-
mittelladen,Restaurant,dieSki-
schuledirektamPistenrandund
selbst die Anlaufstelle für die
Bewirtschaftung der Parahotel-
lerie zu Diensten.
Beeindruckt hat die Tester
aus Tirol ferner die Nachhaltig-
keit des Angebots. Dazu gehört
etwa der öffentliche und private
Parkplatz direkt bei der Talsta-
tion der Seilbahn oder die gute
Erreichbarkeit des Gebietes
durchöffentlicheVerkehrsmittel.
Alles Sachen, die dem regelmäs-
sigen Besucher gar nicht so be-
wusst sind respektive als selbst-
verständlich betrachtet werden.
Anerkennungfür
einelangjährigeLeistung
Der Titel «Seilbahner des Jah-
res»istfürdenlangjährigenBe-
triebsleiter Karl Roth im letzten
Jahr seiner Tätigkeit eine tolle
Anerkennung auch für die
Arbeit, die er für die Bergbahn-
branche über den eigenen Be-
trieb hinaus leistete. Zwölf
Jahre gehörte er dem Vorstand
derWalliserBergbahnenan,seit
vier Jahren präsidiert er die
Oberwalliser Bergbahnen.
Seit2003leitetRothdieLau-
chernalp Bergbahnen. In dieser
Zeit investierte er in das kleine
Gebiet 33 Millionen Franken.
FürdieimLötschentalgegebene
Grössenordnung eine beachtli-
cheLeistung.AlsgrössteProjek-
te nennt er dabei den Bau der
Gletscherbahn bis auf den Ho-
ckenhorngrat (3111 m) und die
neue Sechsersesselbahn Holz–
Lauchernalp. Investiert wurde
auch in die übrige Infrastruktur.
So steht dem Betrieb heute eine
moderne Garage und Werkstatt
zur Verfügung und die regel
mässigausgebauteBeschneiung
führt mit einem Strang bis auf
2400 m, der andere gar auf
2700m.DieverstärkteNutzung
vonLonza-Wasseristdabeinoch
im Bau, aktuell durch Einspra-
chen verhindert.
Nadelöhristderzeitvonden
Förderkapazitäten her der
Dreiersessel auf der mittleren
Sektion. Hier geht Roth davon
aus, dass dieser 2026 ersetzt
werden kann. Bis dahin wird er
in Pension sein. Seine Nachfol-
ge wird in den nächsten Mona-
ten bestimmt. Die Lauchernalp
Bahnen sind der grösste Arbeit-
geberimLötschental.ImWinter
werden dort 63 Angestellte be-
schäftigt, im Sommer 20.
Das Team aus dem Lötschental wurde gestern in Tirol mit Preisen überhäuft. Bild: zvg
DerSchweizdenSkiwintergerettet
Internationaler Award für «bestes Seilbahnmanagement» an Matthias In-Albon.
VorzweiJahrenwurdeMatthias
In-Albon, CEO der Gstaader
Bergbahnen,vomInternationa-
len Skiareatest der Titel «Seil-
bahner des Jahres» verliehen.
Nun räumte der Briger in Inns-
bruckwiederab.Zumeinenmit
dem Gesamtsiegerpreis für die
Schweiz mit Gstaad, zum an-
dern fürs international beste
Seilbahnmanagement.
Vor allem der zweite Titel
dürfte In-Albon neben der
AnerkennungfürseineArbeitin
der Berner Oberländer Nobel-
Station freuen. Er hat im ver-
gangenen Winter mit seinem
aktiven Engagement für die
Initiative «Die Schweiz fährt
Ski» eine nationale, ja in der Tat
internationale Bedeutung er-
langt. Aufgrund der von In-
Albon mitinitiierten Aktion, die
Skigebiete trotz Pandemie-Be-
denken unter allen Umständen
offen zu halten, konnte dem
ganzen Berg
gebiet ein un-
ermesslicher volkswirtschaftli-
cher Schaden erspart werden.
Die Kampagne machte
alpenweit Politik. Und die Berg-
bahnbetreiber in den Nachbar-
ländern staunten über den Ein-
fluss und die Freiheit, die
den Schweizern letztlich zuge-
standen wurde – dies auch dank
grosser Bemühungen bei den
Covid-Sicherheitskonzepten.
«Dass die Schweizer durchge-
hend Ski fahren konnten, haben
sie sicher auch dem Umstand
zu verdanken, dass sie ausser-
halb der EU-Mitgliedstaaten
weniger Rücksicht nehmen
mussten», sagt dazu Klaus Hö-
nigsberger, der Präsident des
Internationalen Skiareatests,
gegenüber dem WB – durchaus
mit Respekt.
RomundBerlinreagierten
«Wir haben mit der Initiative
‹Die Schweiz fährt Ski› ein kla-
resZeichensetzenkönnen,dass
der Wintersport stattfinden
muss, Planungssicherheit bei
den Destinationen und Touris-
ten geschaffen und kommuni-
ziertwird,schlicht,dasswirvor-
bereitet sind.» Dass das eine
regelrechteReaktionslawinebis
hinauf in die Regierungskreise
in Berlin und Rom auslöste, be-
obachtete In-Albon mit Genug-
tuung. Dies umso mehr, als aus
Deutschland und Italien sogar
die klare Devise kam, dass es
eine internationale Überein-
stimmung brauche, alle Skige-
biete geschlossen zu halten.
«Wir waren in der Branche sehr
froh, dass der Bundesrat unter
diesem Druck nicht einknick-
te», so In-Albon. Gerade die
Österreicher schauten da mit
einem gewissen Neid auf die
Schweizer Seilbahnbetreiber.
«Daswarnotwendig»
EinemitverschiedenenAkteuren
abgestimmte Aktion sei not
wendig gewesen, auf dem po
litischen Parkett Druck aufzu-
bauen. «Denn im Herbst hat die
Sache an einem sei
denen Faden
gehangen», sagt In-Albon. Im
Berner Ober
land habe sich
Nationalrat Erich von Sieben-
thal als Tür
öffner erwiesen. Das
Ergebnis seien Gespräche mit
zwei Bundesräten gewesen. Im
Wallis machte sich die ganze
Kantonsregierung mächtig stark
dafür, dass die Skigebiete un
ter
den
Vorgaben der Schutzkon
zepte den Betrieb durch
ziehen
konnten.
In-Albonsagt,dassdieUnter-
stützung der Bergbahnbranche
eine der wenigen gewesen sei,
die den Bundesrat nichts gekos-
tet habe. Mit der Aktion «Die
Schweiz fährt Ski» habe man ge-
lernt, was Zusammenarbeit von
Bundesrat,Kantonsregierungen,
Bergbahnunternehmungen und
anderenPartnernbewirkenkön-
ne. Da sei viel erreicht worden –
und das werde auch für künftige
Initiativen wichtig sein.
Thomas Rieder
Matthias In-Albon mit dem Management-Award. Bild: zvg
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