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Unkrautregulierung im dauergruenland
1. Unkrautregulierung im Dauergrünland
Besonderheiten – Konzepte - Maßnahmen
Klaus Gehring
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Pflanzenschutz - Herbologie
FüAk – Grünlandseminar - 06.12.11 Hesselberg
2. Bestandesregulierung im Dauergrünland
Agenda
Sondersituation – Dauergrünland
Degeneration – ein Problem?
Bestandesregulierung – eine
Herausforderung!
Spezifische Problemunkräuter
Extensivierung – ein Widerspruch?
Fazit
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
3. Sondersituation - Dauergrünland
Grünland – das Idealbild von unberührter Natur!?
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
5. Sondersituation - Dauergrünland
Grünland – eine anthropogene, relativ stabile Pflanzengesellschaft
in Abhängigkeit von natürlichen Standortfaktoren und der Nutzung
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
7. Degeneration – Ein Problem?
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
8. Degenerationspotenzial - Unkrautentwicklung
Obligate
Grünland-
unkräuter
(Beispiele)
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
9. Degenerationspotenzial - Unkrautentwicklung
Potenzielle
Grünland-
unkräuter
(Beispiele)
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
10. Degeneration - Ursachen
Extreme Klimastörungen, Schäden an der
z.B. Überschwemmung, Dürre Grünlandnarbe
Starke pH-Wert-
veränderung
Nachhaltige
Bodenverdichtung
Mangelhafte
Bestandespflege
Einseitige, bzw.
extreme Nährstoff-
versorgung
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
11. Degeneration
Dauergrünland benötigt regelmäßige,
regulierende Eingriffe, um eine
standort- und nutzungsgerechte
Bestandesstruktur zu erhalten.
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
12. Bestandesregulierung – Herausforderung der Grünlandbewirtschaftung
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
13. Bestandesregulierung – Herausforderung der Grünlandbewirtschaftung
Grünland vs. Ackerland
aus Sicht der Bestandesführung/Unkrautkontrolle
Die Grünlandflora reagiert träge,
aber umso nachhaltiger auf Störungen durch
Bewirtschaftungsfehler und Klimaextreme
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
14. Bestandesregulierung Leistungssicherheit
Extensive Blumenwiese – schön? – Ja; wirtschaftlich?
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
15. Bestandesregulierung Leistungssicherheit
Pflegezustand, Düngungsniveau?
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
16. Bestandesregulierung Leistungssicherheit
Pflegezustand, Nutzungsintensität?
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
23. Spezifische Problemunkäuter
Unkrautproblem?
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
24. Stumpfblättriger Ampfer
Rumex obtusifolius Familie: Knöterichgewächse - Polygonaceae
Mehrjähriges Samen- und Wurzelunkraut
mit kräftigem Wurzelstock; durch
Schößlinge und Sämlinge ausbreitend.
Futterwert: WZ 1, vom Vieh gemieden
Standort:
Bes. auf stickstoffreichen
(überdüngten), lehmigen
bis tonigen Böden.
Blütezeit: Juni bis September
Samen pro Pflanze: ca. 7000
sehr lange im Boden und
in der Gülle lebensfähig!
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
25. Stumpfblättriger Ampfer
Rumex obtusifolius Familie: Knöterichgewächse - Polygonaceae
Ampfer – Hauptfeind #1 im Dauergrünland
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
26. Kulturtechnische Regulierung: Stumpfblättriger Ampfer
frühe Nutzung und intensive
Weidepflege zur Verhinderung
der Samenreife.
Narbenverletzungen
vermeiden!
Bestandeslücken durch
Nach-/Übersaat
schließen
nur Qualitätssaatgut
verwenden
Stickstoff bedarfsgerecht
düngen
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
27. Direkte Bekämpfung: Stumpfblättriger Ampfer
Kritische Pflanzenzahl: 5% Grünmasseanteil, bzw. 0,5 Pfl./m²
Einzelpflanzenbehandlung
- Dochtstreichverfahren
Roundup, o.a. 33%ig
Harmony SX 3,75 g/10 l
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
28. Direkte Bekämpfung: Stumpfblättriger Ampfer
Einzelpflanzenbehandlung
- Hand- bzw. Einzeldüsenspritze
Duplosan KV 0,5%ig, Harmony SX 3,75 g/10 l, Starane Ranger 1 %ig oder
Simplex 1 %ige Streichlösung
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
29. Direkte Bekämpfung: Stumpfblättriger Ampfer
Einzelpflanzenbehandlung
- Rotowiper-Einsatz
Harmony SX 10 g/10 l, oder Starane Ranger 0,6 l/10 l
bei maximaler Höhendifferenzierung zum Bestand
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
30. Direkte Bekämpfung: Stumpfblättriger Ampfer
Mechanische Einzelpflanzenbehandlung
- mit Ampferheber Wurzeln ausstechen
- mit Wutzi-Gerät die Wurzeln zerstören
Chemische Flächenbehandlung
bei voll entwickelter Rosette mit:
- Harmony SX (45 g/ha),
bevorzugt im Spätsommer
- Starane Ranger (3,0 l/ha),
bevorzugt im Frühsommer/Sommer
- Simplex (2,0 l/ha), bes. bei zusätzlich
vorhandenen Problemunkräutern
(z.B. Kreuzkraut-Arten)
Bei größeren Bestandeslücken
ist Nachsaat zwingend
notwendig!
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
31. Effektive Ampferbekämpfung
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
32. Praxisbeispiele: Stumpfblättriger Ampfer
Natürlicher Gegenspieler:
Ampferblattkäfer
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
33. Praxisbeispiele: Stumpfblättriger Ampfer
Unsachgemäßer Gülleeinsatz fördert die Endwicklung des Ampfers
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
34. Praxisbeispiele: Stumpfblättriger Ampfer
Nach-/Übersaat
als Schlüssel zum Erfolg!
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
35. Hahnenfuß; Scharfer-, Kriechender-
Ranunculus acer/repens Familie: Ranunculaceae - Hahnenfußgewächse
Mehrjähriges Unkraut mit kurzem, knolligen Wurzelstock;
jährlich neue Stengelsprosse (keine Ausläufer) bildend;
Verbreitung durch Samen; grüne Pflanzenteile giftig;
Giftwirkung läßt in Heu rasch nach.
Futterwert: WZ -1;
Giftpflanze; vom Vieh gemieden
Standort:
Frische bis feuchte Böden mit
niedrigem pH-Wert.
Blütezeit: Mai (bis September)
Samen pro Pflanze: 150 bis 900
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
36. Hahnenfuß; Scharfer-, Kriechender-
Ranunculus acer/repens Familie: Ranunculaceae - Hahnenfußgewächse
Kulturmaßnahmen zur Regulierung:
Nachmahd zur Verhinderung der
Samenreife; staunasse Flächen
entwässern bzw. verbessern.
Bedarfskalkung.
Direkte Bekämpfung:
kritische Pflanzenzahl:
5 % Grünmasseanteil
Flächenspritzung (Frühjahr bis Herbst) ab
etwa 15 cm Wuchshöhe mit U 46-M (2,0 l/ha)
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
37. Löwenzahn
Taráxacum officinále Familie: Korbblütler - Compositae
Mehrjährig mit kräftiger Pfahlwurzel;
in allen Teilen weißer, bitterer, nicht
giftiger Milchsaft; v.a. Samenvermehrung.
Futterwert: WZ 5,
in geringer Menge wertvolles Kraut
Standort:
Bevorzugt tiefgründige, sandige,
stickstoffreiche Lehmböden;
"Kahlfraßunkraut" auf Weiden und
Lückenunkraut auf Wiesen.
Blütezeit: April bis Mai (Juni)
Samen pro Pflanze: 1000 bis 5000
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
38. Löwenzahn
Taráxacum officinále Familie: Korbblütler - Compositae
Kulturmaßnahmen zur Regulierung:
Möglichst frühe Nutzung der ersten Schnitte;
verseuchte Flächen vorwiegend beweiden;
Lücken vermeiden; Startstickstoffgabe mit
Kalkstickstoff (4 dt/ha) in die Knospen.
Direkte chemische Bekämpfung:
Kritische Pflanzenzahl:
20 % Grünmasseanteil (Heunutzung)
30 % ‘’ (Grünnutzung)
U 46-M oder –D (2,0 l/ha) oder
Starane Ranger (2-3,0 l/ha) auf voll
entwickelte Blätter im Frühjahr bis Spätsommer
*) Mittel derzeit nicht
im Vertrieb
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
39. Schafgarbe
Achilléa millefólium Familie: Korbblütler - Compositae
Ausdauerndes, würzig riechendes Kraut
mit kriechenden Wurzelausläufern.
Ausbreitung vegetativ und durch Samen.
Bis 50 cm Wuchshöhe.
Futterwert: WZ 5;
bei geringem Anteil wertvolles Kraut
Vorkommen:
Auf nährstoffreichen, nicht zu
trockenen lockeren Grünlandstandorten,
Nichtkulturland, neutrale Bodenreaktion,
wärmeliebend.
Blütezeit: Juni/Juli bis Herbst
Samen pro Pflanze: 3000 bis 4000
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
40. Schafgarbe
Achilléa millefólium Familie: Korbblütler - Compositae
Kulturmaßnahmen zur Regulierung:
Frühe Nutzung; Förderung des Graswachstums
durch rechtzeitige und gezielte N-Düngung;
vorzugsweise Beweidung.
Chemische Bekämpfung:
Banvel M (6,0 l/ha)
während der Vegetationsperiode bei
ausreichender Blattmasse der Schafgarbe.
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
41. Bärenklau (Herkuleskraut, Ochsenzunge)
Heracléum sphondýlium Familie: Doldenblütler - Umbelliferae
Zwei- bis mehrjähriges Samenunkraut,
unangenehm riechend;
kräftige, tiefgehende,
ästige Pfahlwurzel, mehltauanfällig
Futterwert: WZ 5,
in geringer Menge wertvolles Kraut
Standort:
Typ. "Gülleunkraut" auf Wiesen;
bes. auf nährstoffreichen, tiefgründigen,
frischen bis mäßig feuchten Standorten.
Blütezeit: Juni bis in den Herbst
Samen pro Pflanze: 5000 bis 8000
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
42. Bärenklau (Herkuleskraut, Ochsenzunge)
Heracléum sphondýlium Familie: Doldenblütler - Umbelliferae
Kulturmaßnahmen zur Regulierung:
Intensive und frühe Beweidung verstärken;
Gülle und Jauche einschränken;
nutzungsgerechte mineralische
Düngung;
Verhinderung der Samenreife
durch zeitige Schnittnutzung.
Direkte chemische Bekämpfung:
Kritische Pflanzenzahl:
20 % Grünmasseanteil (Heunutzung)
30 % ‘’ (Grünnutzung)
Garlon 4 (2,0 l/ha) bei wüchsiger Witterung
auf die voll ausgebildete Blattrosette
*) Mittel derzeit nicht zugelassen,
Aufbrauchfrist bis 2003
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
43. Große Brennnessel
Urtica dioica Familie: Nesselgewächse - Urticaceae
Ausdauerndes, zweihäusiges Unkraut mit kriechenden
unterirdischen Ausläufern und Brennhaaren;
Vermehrung durch Samen und vegetativ;
Stickstoffzehrer.
Futterwert: wird vom Vieh gemieden
(außer Schweine)
Standort:
Nährstoffreiche, mild-humose,
lockere, feuchte Böden.
Blütezeit: Juni bis in den Herbst
Samen pro Pflanze: 15.000 bis 30.000
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
44. Große Brennnessel
Urtica dioica Familie: Nesselgewächse - Urticaceae
Kulturmaßnahmen zur Regulierung:
Rechtzeitiger häufiger Schnitt;
intensive Weidepflege bzw. Nachmahd
Direkte chemische Bekämpfung:
Horstbehandlung in der Wachstumsphase
mit
- Garlon 4 (0,5 %ig, bzw. 2,0 l/ha),
- Genoxone SX (1,25 %ig),
- Starane Ranger (3,0 l/ha) oder
- Simplex (2,0 l/ha)
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
45. Gemeine Rispe
Poa trivialis Familie: Süßgräser - Gramineae
Ausdauerndes Gras mit zahlreichen oberirdischen Ausläufern.
Vorwiegend Samenvermehrung
Futterwert: WZ 7,
jedoch geringer Massenertrag
Standort:
Bevorzugt dauernd frische bis
mäßig feuchte, nährstoffreiche,
kalkarme Standorte.
Blütezeit: Mai bis Juli
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
46. Gemeine Rispe
Poa trivialis Familie: Süßgräser - Gramineae
Verbreitung
- global
- national
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
47. Gemeine Rispe
Poa trivialis Familie: Süßgräser - Gramineae
Kulturmaßnahmen zur Regulierung:
Mechanische Bekämpfung mit Netzegge
oder Federzahnstriegel mit nachfolgender
Nachsaat (Problem: Ampfersämlinge!)
Direkte chemische Bekämpfung:
Narbenabtötung mit Glyphosat-Behandlung
(z.B. Glyphos Supreme) und Neuanlage
der Grünlandnarbe
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
48. Kreuzkräuter / Greiskräuter
Senecio spp. Familie: Korbblütler - Asteraceae
Zwei- bis mehrjährige Pflanzen mit ausgeprägter Blattrosette.
Vermehrung und Verbreitung über flugfähige Samen.
Futterwert: WZ -1,
Akute und chronische Toxizität durch
Pyrrolizidin-Alkaloide
Standort:
Je nach Art von trockenen, nährstoffarmen
bis frische,mäßig feuchte, eher nährstoffarme
Standorte.
Blütezeit: Juli bis September
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
49. Kreuzkräuter / Greiskräuter
Senecio spp. Familie: Korbblütler - Asteraceae
Kulturmaßnahmen zur Regulierung:
Mechanische Bekämpfung durch Ausstechen
oder Ausreißen.
Narbenschäden, -lücken vermeiden.
Grasnarbe durch standortgerechte
Düngung und Nutzung fördern.
Direkte chemische Bekämpfung:
Einsatz von Simplex (Triclopyr + Aminopyralid)
zur Einzelpflanzen bzw. Horstbehandlung auf
Weiden oder als Flächenbehandlung im Spät-
sommer auf Wiesen.
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
50. Gemeiner Beinwell (Beinwurz, Schwarzwurz)
Symphytum officinale Familie: Rauhblatt-Gewächse - Boraginaceae
Mehrjähriges Unkraut mit dickem, braunem bis
schwarzem, innen weißem, schleimreichen
Wurzelstock; Vermehrung v.a. durch Samen.
Futterwert: WZ 2
Standort:
Typisch auf feuchten Standorten mit
kalkhaltiger Lehmschicht bzw.
Verdichtungszone im Untergrund.
Blütezeit: Mai bis September
Samen pro Pflanze: 800 bis 2000
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
51. Gemeiner Beinwell (Beinwurz, Schwarzwurz)
Symphytum officinale Familie: Rauhblatt-Gewächse - Boraginaceae
Kulturmaßnahmen zur Regulierung:
Bodenwasserverhältnisse regulieren.
Chemische Bekämpfung:
Kritischer Grünmasseanteil:
ca. 10 %, je nach Nutzungsweise.
- Harmony SX (10 g/10 l; 45 g/ha) + Netzmittel;
- Simplex (0,6 l/10 l; 2,0 l/ha)
bei ausreichender Blattmasse und
wüchsiger Witterung einsetzen.
*) Mittel derzeit nicht
im Vertrieb
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
52. Echte Pestwurz (Großer Huflattich)
Petasites officinalis Familie: Korbblütler - Compositae
Ausdauerndes Unkraut mit fast fingerdicken, weißgelben,
mit Brutknospen besetzten Ausläufern.
Standort:
Liebt stark durchrieselte oder oft überspülte,
kiesige, schlammige, auch sumpfige Böden.
Blütezeit: März bis April (vor den Blättern)
Samen pro Pflanze: 1500 bis 3000
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
53. Echte Pestwurz (Großer Huflattich)
Petasites officinalis Familie: Korbblütler - Compositae
Kulturmaßnahmen zur Regulierung:
Sanierung des Bodenwasserhaushaltes
Direkte chemische Bekämpfung:
Flächenbehandlung mit Glyphosat
und Grünlanderneuerung durch Neuansaat, oder
Teilflächen- bzw. Einzelpflanzenbehandlung
mit dem Rotowipergerät und Roundup Ultra
(7,5 %ig) bzw. Dochtstreichgerät (33%ig) mit
Nach-/Übersaat unterstützt
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
55. Extensivierung – ein Widerspruch?
Verzicht auf Mineraldünger und
flächendeckenden chemischen Pflanzenschutz
Stabiles Gleichgewicht der Pflanzengesellschaft möglich
u.U. bessere Entwicklung für Samenunkräuter und Rispen
Verzicht auf jegliche Düngung und chem. Pflanzenschutz
Sukzessive Ausbreitung standorttypischer Samen- und Wurzelunkräutern
Langfristig kann der Aufwuchs nur über extensive Rauhfutterfresser
verwertet werden
Gefahr der Nicht-Verwertbarkeit des Aufwuchses in der Tierhaltung
durch die Etablierung von Giftpflanzen
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
56. Extensivierung – ein Widerspruch?
Grünland-Extensivierung
Mit zunehmender Extensivierung
nehmen die Aspekte des Artenschutz
und der Biodiversität zu und
die Möglichkeit einer wirtschaftlichen
Verwertung des Aufwuchses nimmt
ab bzw. wird erschwert oder verhindert.
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
57. Extensivierung
Die Reduzierung der Produktionsintensität
sollte in Etappen vorgenommen
werden, um eine „schonende“
Anpassung der Grünlandflora
zu ermöglichen.
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011
58. Fazit:
Aus produktionstechnischer Sicht
ist eine ökonomische
Grünlandbewirtschaftung
nur mit den Möglichkeiten der
ertragsorientierten Bestandesführung
und Maßnahmen zur
direkten Bestandesregulierung
möglich!
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Pflanzenschutz Herbologie / K. Gehring 2011