1. Kupfer im Bau- und Wohnungswesen
Langlebig, hygienisch und ökologisch vorbildlich
Rund die Hälfte aller Kupferanwendungen geht heute in den Bausektor. Kupfer ist
das bevorzugte Material in der Heizungs- und Sanitärtechnik - nicht zuletzt wegen
seiner langen Haltbarkeit und gesundheitlichen Unbedenklichkeit. Es ist ein zeit-
gemäßer Werkstoff, der allen Anforderungen an ein nachhaltiges Wirtschaften
gerecht wird und durch seine ökologische Vorteilhaftigkeit überzeugt.
Kupfer kann auf eine lange Tradition als Bauwerkstoff zurückblicken.
Archäologische Funde zeigen, dass das Metall schon in der Antike für
Wasserleitungen eingesetzt wurde. Eine solche Karriere spricht für die hohe
Qualität des Werkstoffs, und die ist unverzichtbar im Bau- und Wohnungswesen.
Schließlich läuft jedem Hausbesitzer eine Gänsehaut über den Rücken, wenn er sich
vorstellt, er müsste nach zwanzig, dreißig Jahren seine Sanitär- und
Heizungsinstallation herausreißen und ersetzen. Nein, Kupferrohre sind besonders
langlebig, korrosionsfest sowie druck- und temperaturbeständig. Sie sind leicht zu
verarbeiten und können schnell und preisgünstig verlegt werden. Es wundert also
nicht, dass sich mehr als die Hälfte der Bauherren in Deutschland für Kupferrohre
und -fittings bei der Trinkwasserinstallation entscheiden. Bei Heizungsinstallationen
sind es sogar mehr als zwei Drittel der Bauherren und Installateure.
Kupfer erfüllt den Anspruch der Verbraucher auf preiswerte, nützliche, verlässliche
und sichere Produkte in vorbildlicher Weise. Dies alles sind im Übrigen Ansprüche,
die heute an ein nachhaltiges Bauen gestellt werden. Doch geht es über
wirtschaftliche und funktionale Kriterien hinaus. Gesundheitliche Unbedenklichkeit
und ökologische Fragen sind bei der Verwendung von Baustoffen ebenfalls zu
berücksichtigen. Auch hier muss sich Kupfer nicht verstecken. Im Gegenteil: Es ist
hygienisch rein und wirkt auf Bakterien wachstumshemmend. Der Werkstoff eignet
sich daher ausgezeichnet für die Trinkwasserinstallation: Im Wasser vorhandene
Bakterien können sich kaum vermehren. Da das Metall hermetisch dicht ist,
schützen Kupferrohre vor störenden äußeren Einflüssen wie schlechtem Geschmack
und Geruch. Natürlich haben auch Krankheitserreger keine Chance einzudringen. So
bleibt eine gleichbleibend hohe Trinkwasserqualität gewährleistet.
2. Ökologisch vorbildlich
Auch unter ökologischen Aspekten überzeugt der Werkstoff. Anders als beim
Mineralöl, aus dem die meisten Kunststoffe hergestellt werden, sind beim Kupfer
keine Knappheiten in Sicht. Der Energiebedarf zur Metallgewinnung ist im Laufe der
Jahrzehnte kontinuierlich zurückgegangen. Die Wiederverwertung von Kupfer ist
zudem keine Erfindung der Neuzeit, sondern eine jahrtausendelange Tradition.
Kupfer ist zu 100% recycelbar und im Gegensatz zu vielen anderen Werkstoffen tritt
bei der Wiederverwertung auch kein Qualitätsverlust auf. Das Material kann immer
wieder zu neuen hochwertigen Produkten verarbeitet werden. Bereits heute wird
der jährliche Bedarf an Kupfer in Deutschland zu über 50 Prozent aus
Recyclingmaterial gedeckt. Dass es nicht noch mehr ist, liegt wiederum an der
Langlebigkeit der Kupferprodukte. Sie erfüllen viele Jahrzehnte ihre Aufgabe und
gelangen so erst allmählich wieder zurück in den Wirtschaftskreislauf. Dann
entfaltet der Werkstoff seine Eigenschaften zum Nutzen der Verbraucher erneut.
3. Flächenheizungssysteme aus Kupferrohr
Behagliche Wärme wie beim Kachelofen
Schon im alten Rom wusste man den Komfort und die Behaglichkeit beheizter
Wände und Fußböden zu schätzen. Bei den römischen Fußbodenheizungen,
Hypokausten genannt, wurde im Keller ein offenes Feuer unterhalten und die
warme Luft durch Kanäle in den Wänden und Böden der verschiedenen Räume
geleitet. Die mit der Zeit erhitzten Materialien gaben ihre Wärme dann auf sanfte
Art an die Umgebung ab.
An die Stelle des Feuers treten heute ein moderner Wärmeerzeuger und ein
Rohrnetz mit Vor- und Rücklauf, das die Wärme in den Boden oder die Wände
transportiert. Die Wirkung ist im Prinzip die gleiche wie schon vor zweitausend
Jahren. Das heißt, ein bisschen effektiver natürlich - dank moderner Technik. Dazu
zählt auch der Installationswerkstoff Kupfer, der zusätzlich ein hohes Maß an
Sicherheit bietet.
In Flächenheizungen haben die Heizrohre keine reine Zuleitungsfunktion zu den
freistehenden Heizkörpern, sondern bilden selbst das Herz der Anlage. Das warme
Wasser zirkuliert in dem verzweigten Rohrnetz unter dem Estrich oder
Wandverputz. Im Gegensatz zu konventionellen Heizanlagen wird die Wärme über
eine große Fläche abgegeben. Sie strahlt sanft und gleichmäßig vom Boden oder
der Wand aus in den Raum. Luftströmungen werden vermieden.
Der Grund dafür sind die niedrigen Vorlauftemperaturen von 30 bis 50 Grad Celsius,
die das Temperaturgefälle zwischen wärmeabgebender und -aufnehmender Fläche
gering halten. Anders bei konvektionellen Heizungen. Hier betragen die
Vorlauftemperaturen rund 70 Grad. Der Temperaturunterschied zwischen der
Heizfläche und dem Raum ist somit erheblich größer und macht sich als
Luftströmung bemerkbar. Das wird nicht nur als unangenehm empfunden. Damit
einher geht auch, dass Staub aufgewirbelt wird und trockene Heizungsluft die
Atemwege und Schleimhäute belastet. Dank ihrer Strahlungswärme hat die
4. Flächenheizung dagegen keine nachteiligen Auswirkungen auf das Raumklima. Weil
die relative Luftfeuchtigkeit nicht so stark absinkt, ist auch die Infektionsgefahr für
Erkältungskrankheiten geringer.
Eine Fußbodenheizung schafft aber nicht nur behagliche Wärme, sondern eröffnet
auch neue Möglichkeiten bei der Einrichtung der Räume. Heizkörper an den
Wänden oder unter den Fenstern fallen weg. Schreibtische finden ihren Platz nun
direkt am Fenster, wo sich das Tageslicht nutzen lässt; die Couch ist vor keinem
Heizkörper platziert, wo sie das Abstrahlen der Wärme behindert. Und speziell
kleine Badezimmer mit wenig Stellfläche profitieren besonders davon, dass auf
Heizkörper verzichtet werden kann.
Auch die Wärme aus der Wand wird immer beliebter. Denn Wandheizungen sorgen
für eine wohlige Wärme, die so mancher vom Kachelofen kennt. Werden die
Wände zur Heizfläche, gibt es keine kühlen Außenwände mehr, die ihre Kälte in den
Raum verbreiten können. Die Temperatur wird bei der Wandheizung als Strahlung
gleichmäßig an die umgebenden Wände und Personen abgegeben. Mit anderen
Worten: Die Energie wird dort als Wärme wirksam, wo sie erwünscht ist - nämlich
wenn sie auf Materie trifft.
Problemlose Installation
Ob beim Neubau oder beim nachträglichen Einbau - die Fußbodenheizung lässt sich
in beiden Fällen problemlos installieren. Die Heizrohre werden direkt auf einer
speziellen Dämmung, die den Wärmeverlust nach unten vermindert, angebracht
und befestigt. Danach kann der Estrich eingebracht werden. Anschließend wird der
gewünschte Bodenbelag verlegt. Besonders gut eignen sich Keramik- und
Steinböden, da diese Materialien gute Wärmeleiter sind. Doch auch Holz, Linoleum
oder Textilbeläge lassen sich einsetzen - ganz nach persönlicher Vorliebe.
Für die Altbaumodernisierung eignen sich besonders Wandheizungen, da sie eine
feuchte Bausubstanz günstig beeinflussen. Damit möglichst wenig Wärme nach
außen abgegeben wird, ist aber eine ausreichende Dämmung erforderlich. Der
5. Aufwand ist insgesamt überschaubar. Die Heizungsrohre werden auf einem
Drahtgitter befestigt, das an die Wand montiert wird. Anschließend wird die Wand
verputzt und kann wunschgemäß gestrichen, tapeziert oder gefliest werden. Im
Unterschied zur Fußbodenheizung ist der Spielraum bei der Möblierung etwas
eingeschränkt: Vor allem muss darauf geachtet werden, dass die Heizfläche nicht
mit wandfüllenden Schränken verstellt wird, damit die Wärme ungehindert
abstrahlen kann. Wird das beachtet, bietet die Wandheizung eine Behaglichkeit,
wie man sie von einem Kachelofen kennt.
Strahlungswärme - Schlüssel zum gesunden Raumklima
Der Wärmehaushalt des menschlichen Organismus ist so beschaffen, dass je nach Klima
und Kleidung bis zu drei Viertel der Wärmeenergie über Strahlung aufgenommen bzw.
abgegeben wird und lediglich ein Viertel über Konvektion (die Luft).
Das Raumklima ist nur dann gesund, wenn diese wärmephysiologischen Bedürfnisse des
menschlichen Körpers erfüllt werden. Das erfordert das richtige Verhältnis von Raumluft,
Strahlungs- und Oberflächentemperaturen der den Raum umschließenden Flächen bei
gleichzeitig nur minimaler Luftbewegung. Flächenheizungen mit ihrem hohen Anteil an
Strahlungswärme werden diesen wärmephysiologischen Aspekten in idealer Weise
gerecht.
Trockene Heizungsluft, die das Atmen erschwert, die Schleimhäute reizt und
Erkältungskrankheiten begünstigt, gehören mit Fußboden- und Wandheizungen der
Vergangenheit an. Und mehr noch: Flächenheizungen weisen weitere
gesundheitsfördernde Aspekte auf. Die langwellige Infrarotwärmestrahlung regt wichtige
regulierende Hautfunktionen an und hat einen positiven Einfluss auf den Körper. Das
Immunsystem wird stabilisiert und gestärkt.