Die Rheingauer Weinwoche, unbestritten einer der Höhepunkte im Wiesbadener Veranstaltungskalender, bildet einen der Themenschwerpunkte des neuen Wiesbaden Magazins, der mittlerweile achten Ausgabe. Das knapp 30 Seiten starke Heft, das in einer Auflage von 500.000 Exemplaren erscheint und als Beilage einer namhaften Tageszeitung in ganz Deutschland vertrieben wird, widmet sich darüber hinaus dem von der Wiesbaden Stiftung verliehenen Leonardo Schul-Award. Zu Wort kommen die Initiatoren des Preises und Wiesbadens Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller erklärt in einem Interview den großen Erfolg des im zweijährigen Turnus ausgelobten Wettbewerbs. Das Magazin, das es in Kürze auch als iPad-App geben wird, hat sich als erfolgversprechendes Marketinginstrument längst etabliert Die Geschichten, die vom Magazin erzählt werden, vermitteln einen sehr guten Eindruck von dem Facettenreichtum der Stadt.
Das mit aussagekräftigen, farbigen Fotos illustrierte Heft rückt mit dem Unternehmer Hans Reitz einen Menschen in den Fokus, der im Interesse eines Sinneswandels in der Gesellschaft gerne auch einmal provoziert. Und das Magazin zeigt auf, dass die hessische Landeshauptstadt nicht nur eine Stadt der Dienstleistung ist. Mit der Kalle GmbH hat einer der weltweit führenden Produzenten von Wursthüllen seinen Sitz in Wiesbaden, und dies im Industriepark Kalle-Albert, in dem rund 5.800 Menschen für weltweit agierende Unternehmen tätig sind.
Der Schauspieler Michael Kessler spricht im Interview mit dem "Wiesbaden Magazin" über den Beginn seiner Karriere und "die Magie" der Bühne des Hessischen Staatstheaters. Für ihn ist und bleibt Wiesbaden Heimat und seine Wurzel.
Das Wiesbaden Magazin wird neben dem großen nationalen Verteiler auch über die Hotels der Landeshauptstadt vertrieben. Darüber hinaus ist das Heft in der Wiesbadener Tourist-Information am Marktplatz 1 erhältlich.
Bühnenprogramm kreativALL - Kreativ- und Bastelmesse 19.-21.02.2016
Wiesbaden Magazin Ausgabe Juni 2013
1. www.wiesbaden.de
LANDESHAUPTSTADT
Das Magazin der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden Ausgabe 08 / Juni 2013
Wiesbaden
Kreativität
wird belohnt
Wiesbaden Stiftung verleiht
„Leonardo“ Schul-Award
Weinwoche als
Erfolgsgeschichte
Publikumsliebling
im Herzen der Stadt
Es geht
um die Wurst
Hüllen entscheiden
über Farbe und Aroma
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2. New Media
„Wiesbaden – Das Magazin“
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3. Inhalt
Ausgabe 8 / Juni 2013
EditorialMagazin der Stadt Wiesbaden
Impressum
HERAUSGEBER: Wiesbaden Marketing GmbH,
Geschäftsführer: Martin Michel (V.i.S.d.P.),
Postfach 6050, 65050 Wiesbaden
REDAKTION: Christina Oxfort, Wiesbaden
TEXTE: Christina Oxfort
TITELBILD: Stephan Richter
GESTALTUNG UND HERSTELLUNG:
D+K Horst Repschläger GmbH, Wiesbaden
DRUCK: Körner Rotationsdruck, Sindelfingen
AUFLAGE: 500.000 Stück
BILDNACHWEISE DIESE SEITE (VON OBEN NACH UNTEN):
Agentur Bell, Wiesbaden / Fotolia / A.Türck
Ehrenamtliches Engagement
Stiftung der Landeshauptstadt
verleiht „Leonardo“ Schul-Award 4
Event-Stadt Wiesbaden
Rheingauer Weinwoche im Herzen
der Stadt längst als Publikumsliebling
etabliert 10
Kunst verschönt die Stadt
Sinneswandel in der Gesellschaft
„bedarf einer gewissen Provokation“ 16
Im Gespräch: Michael Kessler
„Wiesbaden ist und bleibt
meine Heimat und meine Wurzel“ 20
Es geht um die Wurst
Kalle produziert im Mikrokosmos des
Industrieparks Kalle-Albert 22
Service und Veranstaltungen
Veranstaltungs-Kaleidoskop
aus Kultur, Sport und Festen 26
ENGAGIERTES WIESBADEN: Ehrenamtliche bewegen
in der hessischen Landeshauptstadt eine Menge – wie
etwa die Wiesbaden Stiftung, die den Schul-Award
„Leonardo“ auslobt und damit Schülerinnen und
Schüler der Stadt zu wahren Höhen-
flügen animiert. Diese jugendliche
Kreativität weiß Oberbürgermeister
Dr. Helmut Müller zu würdigen,
der sich in einem Interview sehr
positiv über das „tolle Projekt“ äußert.
Auf Begeisterung stößt auch die
Rheingauer Weinwoche: Alljährlich lockt die „längste
Weintheke der Welt“ tausende Besu-
cher nach Wiesbaden, die in gesel-
liger Runde mit alten Freunden und
neuen Bekannten feiern. Auf wenig
Gegenliebe jedoch stoßen die häss-
lichen Kaugummiflecken auf den
Straßen. Wie sie sich mit einfachen
Mitteln in kleine Kunstwerke verwandeln lassen, ver-
rät ein Wahl-Wiesbadener mit Faible
für Provokation. Provozieren ist
ebenfalls das Metier des Schauspie-
lers Michael Kessler: Der gebürtige
Wiesbadener provoziert unsere
Lachmuskeln und lässt uns an außer-
gewöhnlichen Expeditionen teilha-
ben. Apropos außergewöhnlich: Haben Sie sich beim
Biss ins belegte Brötchen schon einmal Gedanken
über die Hülle von Salami, Fleischwurst und Co.
gemacht? Wir haben das Unternehmen besucht, das
der Wurst ihr Gesicht – und mehr noch – ihr Aroma
verleiht.
Ihre Redaktion wünscht eine anregende Lektüre.
Heiß begehrt: der
„Leonardo“ Schul-Award
Heimat ist Wiesbaden:
Schauspieler Michael
Kessler
Ein Prosit auf gesel-
liges Feiern bei der
Rheingauer Weinwoche
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4. 4 Ehrenamtliches Wiesbaden
Wenn im wunderschönen Friedrich-von-
Thiersch-Saal des Wiesbadener Kurhauses rund
1000 Schülerinnen und Schüler begeistert und
lautstark feiern, die eigene Leistung und die an-
derer bejubeln – dann wird einmal mehr der mit
insgesamt 45.000 Euro dotierte Schul-Award
„Leonardo“ der Wiesbaden Stiftung verliehen. Seit
dem Jahr 2005 wird die begehrte Trophäe, um die
sich die Jahrgangsstufen 7 bis 13 aller Wiesbade-
ner Schulen und der amerikanischen Highschool
im zweijährigen Turnus bewerben können, von
der Stiftung ausgelobt. Prämiert werden Projekte
in den Kategorien „Ideen für Wiesbaden“, „Kunst
& Design“, „Medien“, „Musik“, „Soziales“, „Techno-
logie und Umwelt“, „Theater“ und „Wirtschaft“.
Und erstmals gibt es in diesem „Leonardo“-Jahr
2013 einen Sonderpreis „Inklusion“. Was die
Schüler-Teams an Projekten auf die Beine stellen,
ist für den Vorstandsvorsitzenden der Wiesbaden
Stiftung, Thomas Michel, schlicht „unglaublich:
Eine Ideenvielfalt, die ihresgleichen sucht“.
Der Friedrich-von-
Thiersch-Saal des
Wiesbadener Kurhauses
bildet den repräsentativen
Rahmen für die Verlei-
hung des „Leonardo“
Schul-Awards, der von
der Wiesbaden Stiftung
im zweijährigen Turnus
ausgelobt wird.
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6. 66 Ehrenamtliches Wiesbaden
Und ihre Leistungen sollen angemessen gewür-
digt werden. Deshalb, so „Leonardo“-Projektleiter
Andreas Bell, sei der Schul-Oscar „wichtig und
gewichtig“: Die Trophäe ist aus Bronze, goldmat-
tiert und auf Hochglanz poliert. Mehrere Monate
lang hat der Kommunikationsdesigner an der Ent-
wicklung und Realisierung des „Leonardo“-Wett-
bewerbs im Auftrag der Stiftung gearbeitet und
dabei auch die Figur entworfen – mit tatkräftiger
Unterstützung der Goldschmiedemeisterin Petra
Esser-Föhre und seiner beiden Kinder: „Es war mir
eine große Freude, ‚Leonardo’ entwickeln zu dür-
fen“, sagt Bell, der als Projektleiter des Schul-
Awards eine Fülle von Aufgaben hat, die es „so
professionell wie möglich“ zu bewältigen gilt.
Dazu zählt etwa die Pflege der interaktiven „Leo-
nardo“-Website, auf der die Schülerinnen und
Schüler Dokumente wie auch Videos und Filme
einstellen und kommunizieren können. In diesem
Jahr kommt eine neue Aufgabe hinzu: Die Ent-
wicklung des Sonderpreises „Inklusion“, der
im Sommer diesen Jahres zum ersten Mal verlie-
hen wird und, so viel kann verraten werden, aus
Glas und Beton bestehen wird. Den goldenen
„Leonardo“ erhalten übrigens stets die Sieger-
Teams in den acht Kategorien, hinzukommen
der Schul- und der Lehrer-„Leonardo“.
Die Wiesbaden Stiftung, die aktuell 94 Stifter
hat und mehrere zweckgebundene Nachlässe und
Treuhandstiftungen im Sinne der Stifter verwal-
tet, würde den laut Bell „in dieser Form deutsch-
landweit wohl einzigartigen Preis“ gern im
Franchise-Verfahren an andere Städte weiterge-
ben. Anfragen habe es bereits gegeben, doch die
Umsetzung – und das wissen Michel und Bell aus
langjähriger Erfahrung ganz genau – setzt ein Heer
ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer voraus.
„Leonardo“ bedarf nicht nur der Jury-Mitglieder,
die laut Michel „viel Zeit und Nerven“ investieren
müssen, der Schul-Award setzt auch ein Kern-
team voraus, das den gesamten Wettbewerb
„Die Kreativität, die in Jugendlichen steckt, wird
oft unterschätzt“, ist Michel überzeugt. Gefragt
nach Projekten, die ihn besonders zu beeindrucken
vermochten, mag er nicht gewichten. Die Schü-
ler-Teams haben die Gewalt an Schulen themati-
siert, unter dem Motto „Mit den Ohren sehen“
Kunstobjekte im Museum Wiesbaden zu Wort
kommen lassen, die Diskussion um mehr Sicher-
heit im Wiesbadener Kulturpark mit angestoßen
und „absolut beeindruckende“ Aktionen mit be-
hinderten Menschen, mit Senioren oder mit
Wohnsitzlosen initiiert. „Die Jugendlichen sind
mit großer Begeisterung bei der Sache“, beobach-
tet nicht nur der Stiftungs-Vorsitzende. Über die
Heiß begehrt: Der „Leonardo“ in der Hand
von Thomas Michel,Vorstandsvorsitzender der
Wiesbaden Stiftung.
Foto:www.heikerost.com
zu prämierenden Projekte in den üblicherweise
acht Kategorien entscheiden mit jeweils mehre-
ren Fachleuten besetzte Jurys – und auch sie
staunen nicht selten, was die Schülerinnen und
Schüler „so alles auf die Beine stellen“. Dabei
liegt die Messlatte nicht zuletzt aufgrund der
kontinuierlich zunehmenden Teilnehmerzahlen
sehr hoch: In der Kategorie „Musik“ beispiels-
weise müssen die Teams schon mit Eigenkom-
positionen aufwarten…
Seinen Namen „Leonardo“ verdankt der Schul-
Award, für den die Wiesbaden Stiftung auf
Landes- wie auf Bundesebene bereits mehrfach
ausgezeichnet wurde, dem kürzlich gestorbenen
Wiesbadener Stadtrat und Pädagogen Wolfgang
Herber. Wie das Multitalent Leonardo da Vinci
sollen auch die Jugendlichen der Landeshaupt-
stadt etwas schaffen, das die Welt verändert.
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7. 77Ehrenamtliches Wiesbaden
Noch stehen die Trophäen
säuberlich in Reih und Glied
aufgereiht – und warten auf
ihre Besitzer.
Überschwänglicher Jubel:
Sind die Sieger-Teams ver-
kündet und der „Leonardo“
überreicht, gibt es für die er-
folgreichen Schülerinnen und
Schüler kein Halten mehr.
Sie präsentieren stolz ihre
Trophäen, lassen sich feiern
– und feiern ihren Erfolg mit
einer rauschenden Party.
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8. 8 Ehrenamtliches Wiesbaden
3 Fragen an
Wiesbadens Oberbürgermeister
Dr. Helmut Müller
Herr Müller, Sie waren von
Anfang an ein Befürworter
des im Jahr 2005 von der
Wiesbaden Stiftung initiierten
„Leonardo“ Schul-Awards.
Hätten Sie eine solche Er-
folgsgeschichte für möglich
gehalten und worauf ist dieser
Erfolg Ihrer Ansicht nach
zurückzuführen?
Der „Leonardo“ ist ein tolles
Projekt. Die Wiesbaden Stiftung
hatte nicht nur das richtige
Gespür, sondern von Anfang
an mit Experten und ausge-
zeichneten Beratern einen
idealen Schulwettbewerb maß-
geschneidert. Bei so viel Enga-
gement und Herzblut war ich
mir über einen guten Erfolg
des „Leonardo“ eigentlich sicher.
Aber es ist noch viel besser
geworden! Der Erfolg beruht
auf einer perfekten Mischung:
professionelles Engagement
der Veranstalter, persönliche
Betreuung der Schulen durch
viele engagierte Mitstreiter
und ganz besonders aller
Teilnehmer, attraktive Wett-
bewerbskategorien und
schließlich ein gewinnendes
Marketing. Kurz gesagt – jede
Schülerin/jeder Schüler spürt,
dass ihre/seine Leistung
ernst genommen wird und
dass man mit seinem Team im
Mittelpunkt steht.
Die Schüler-Teams entwickeln
gerade auch in der Kategorie
„Ideen für Wiesbaden“ beson-
ders beeindruckende Projekte.
Kann diese inhaltliche Ausei-
nandersetzung mit der eigenen
Lebensumgebung Ihrer Ansicht
nach dazu beitragen, dass sich
junge Menschen wieder mehr
für „ihre“ Stadt interessieren?
Dass sich in der Kategorie
„Ideen für Wiesbaden“ so viele
fantasievolle und bemerkens-
werte Projekte finden, zeigt
erst einmal das Interesse und
die Aufgeschlossenheit, mit
der junge Menschen unserer
Stadt begegnen. Der urbane
Raum und sein Klima werden
nicht nur blind konsumiert
oder passiv hingenommen. Die
junge Generation setzt sich
bewusst und engagiert damit
auseinander, was sie an ihrer
Stadt bewegt. Natürlich ist es
so – wenn man sich mit einem
Thema aus seinem unmittel-
baren Lebensumfeld ernsthaft
beschäftigt, entwickelt sich au-
tomatische eine intensive Be-
ziehung. Und um was man
sich kümmert, das liegt einem
dann auch schon am Herzen –
und: was einem am Herzen
liegt, darum kümmert man
sich auch in Zukunft. „Leonar-
do“ leistet damit indirekt einen
wertvollen und nachhaltigen
Beitrag zur Weiterentwicklung
unserer Stadt als dynamischem
Lebensraum.
In diesem Jahr wird erstmals
ein Sonderpreis „Inklusion“
verliehen, einem Thema, das
Ihnen sehr am Herzen liegt.
Würden Sie sich wünschen,
dass dieser Preis zu einer festen
Einrichtung und damit alle
zwei Jahre vergeben wird?
Das Thema Inklusion ist für
mich eines der wichtigsten
Themen für unsere Gesell-
schaft – besonders für unsere
Stadtgesellschaft. Nicht zuletzt
die „Woche der Inklusion“ hat
dies gezeigt. Deswegen freut
es mich sehr, dass „Leonardo“
auch hier seinen Finger am
Puls der Zeit hat. „Inklusives
Denken und Handeln“ wurde
in vielen Kategorien fast schon
selbstverständlich – und da-
rum geht es – thematisiert
und aufgegriffen. Ich bin mir
ziemlich sicher, dass es die
Sparte „Inklusion“ auch in
Zukunft geben wird.
Oberbürgermeister Müller im Gespräch
mit „Leonardo“-Moderator Tobias Radloff.
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9. organisiert und unter anderem den Kontakt zu
den Schulen, zu den Sponsoren und zu den
Paten, die während der gesamten Projektlaufzeit
eine Art „Schirmherr“-Funktion in jeder der
Kategorien übernehmen, hält.
„‚Leonardo’ ist ein gewaltiges Projekt“, resümiert
der Vorstandsvorsitzende der Wiesbaden Stiftung.
Und dabei ist der Schul-Award, der „Schüler
von heute mit Ideen für morgen“ auszeichnet, nur
eines von vielen Projekten, die unter der Obhut
der Stiftung stehen oder von ihr initiiert wurden.
Wie etwa das inzwischen selbstständig arbeitende
Bürgerkolleg, das sich der Qualifizierung von eh-
renamtlichen Aktiven verschrieben und seit seiner
Gründung in rund 100 Seminaren mehr als 1300
Ehrenamtliche geschult hat. Das Stiftungsprojekt
„Leseritter“ macht Schülerinnen und Schüler
fürs unentgeltliche Vorlesen etwa in Kindergärten
oder Seniorenheimen fit und „BürgerSinn“ weckt
Interesse für das ehrenamtliche Engagement.
Unterstützt werden ferner Projekte wie „Durch-
starter“, das Jugendlichen von Haupt- und Real-
schulen durch Bewerbertraining und Praktika
den Übergang von der Schule in die Ausbildung
erleichtert. Mit all diesen wie ihren vielen weite-
ren Aufgaben wird die Wiesbaden Stiftung, die
2013 ihr zehnjähriges Bestehen feiert und sich im
August in einer Ausstellung gemeinsam mit dem
sein 150. Jubiläum feiernden Kur- und Verkehrs-
verein (heute: „Freunde der Wiesbaden Stiftung“)
im Wiesbadener Rathaus präsentiert, nach den
Worten ihres Vorstandsvorsitzenden Thomas
Michel ihrem selbst gestellten Anspruch gerecht:
„Eine Bereicherung der Stadt Wiesbaden“ zu sein.
Der „Leonardo“ Schul-Award, der jetzt im Sommer
wieder im Rahmen einer großen Gala à la Holly-
wood im Kurhaus Wiesbaden verliehen wird,
stellt für die Schülerinnen und Schüler der hes-
sischen Landeshauptstadt ohne jeden Zweifel eine
gewaltige Bereicherung dar. Und das ist allemal
Anlass genug, um ausgelassen zu jubeln und sich
selbst und andere zu feiern.
Wie beim vergangenen Wettbewerb werden auch
in diesem Jahr die Sieger-Teams vorgestellt. Und
natürlich kommen auch Schüler zu Wort – etwa
wenn das langjährige Jury-Mitglied und Patin in
der Kategorie „Medien“, Babette Einstmann, einen
freudestrahlenden Sieger interviewt. Manchmal
allerdings geht es auch ganz ohne Worte – wenn
sich ausgelassene Freude breitmacht…
9Ehrenamtliches Wiesbaden
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10. Ein Prosit auf die Rheingauer Weinwoche: Je nach
Tageszeit feiern die Freunde des Rheingauer
Weins in gemütlicher Runde oder im lebhaften
Trubel der Abendstunden. An rund 100 Ständen bieten
Winzer edle Tropfen und prickelnde Sekte an.
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Foto:StephanRichter
Foto:Fotolia
Foto:StephanRichter
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11. W
Das
Wiesbadener Weinfest
„ist angekommen“
Wenn sich der Wiesbadener Schlossplatz und das sich angrenzende Dern’sche
Gelände alljährlich im August in die „längste Weintheke der Welt“ verwandeln,
dann wird eines der beliebtesten Feste aus dem prall gefüllten Wiesbadener
Veranstaltungskalender gefeiert: die Rheingauer Weinwoche. In diesem Jahr
(9. bis 18. August) steigt die 38. Auflage des Festes, dessen Geschichte sich im
Lauf der Jahre zwar immer wieder gewandelt hat, doch von Beginn an eine
Erfolgsgeschichte war.
PUBLIKUMSLIEBLING
RHEINGAUER WEINWOCHE
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Ein Publikumsliebling: Der Blick vom Rathaus auf den Schloss-
platz als eindrucksvoller Beleg für die Beliebtheit der Weinwoche.
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13. Event-Stadt Wiesbaden 13
FFür Wiesbadens Wirtschaftsdezernent Detlev
Bendel ist die Weinwoche eines der schönsten
Feste in der hessischen Landeshauptstadt und er
sagt auch: „Das Fest ist für mich angekommen.“
Ein wenig Feintuning hier und da – doch der
Grundgedanke des Festes ist gleichbleibend: ge-
selliges Feiern in fröhlicher Runde, der Genuss
edler Weine und Sekte, kulinarische Köstlickeiten
und ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm
auf insgesamt drei Bühnen.
Der Gast, der sich dem vom Hessischen Landtag,
dem Alten und dem neuen Rathaus und von der
imposanten Marktkirche umsäumten Wiesbadener
Schlossplatz über die Seitenstraßen der Fußgän-
gerzone nähert, wird mit einer Flut von Sinnes-
eindrücken empfangen. Eine Geräuschkulisse, in
der sich Lachen und angeregte Gespräche mit Pop-
klängen von der Bühne, verführerische Gerüche
von frisch zubereiteten Speisen und das leise
Klirren von Sekt- und Weingläsern vermischen.
Und all dies in einem gemütlichen Ambiente aus
liebevoll dekorierten Weinständen und anhei-
melndem Licht. Sollte man zuerst einen Sekt und
dann einen Wein verkosten – und wenn ja, wel-
chen? Mit solchen Fragen muss sich vor allem
der Gast, der nicht zu den vielen tausend treuen
Stammgästen der Rheingauer Weinwoche zählt,
auseinandersetzen. Denn die Auswahl ist groß:
An rund 100 Ständen bieten Winzer aus dem
Rheingau eine Fülle von Weinen und Sekten an.
Und an weiteren annähernd 30 Ständen locken
kulinarische Leckereien, die von Klassikern wie
Käsewürfeln mit Weintrauben und dem Spunde-
käs’ oder belegten Brezeln unter anderem über
Bratwurst, Spießbraten bis hin zu Flammkuchen
reichen.
Ihr heutiges Gesicht erhielt die Rheingauer
Weinwoche, die 1976 als Werbeplattform für die
Rheingauer Winzer initiiert worden war und sich
zunächst auf rund 33 auch in der Fußgängerzone
angesiedelte Stände beschränkte, vor nunmehr
zehn Jahren. 2003 wurde das Weinfest erstmals
räumlich auf dem Schlossplatz, dem Platz vor der
Marktkirche und auf dem Dern’sche Gelände ge-
bündelt – „und diese Konzentration ist wichtig
Entspanntes Schlendern auf der
Rheingauer Weinwoche: In den
Nachmittagsstunden geht es auf
dem Wiesbadener Schlossplatz
gemächlicher zu als am Abend.
Foto:HorstGöbel
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14. 14 Event-Stadt Wiesbaden – Interview
und Garant für den Erfolg des Festes“,
bilanziert Detlev Bendel. Denn dadurch
werde der gemütliche Charakter eines
Weindorfes erzielt, der einerseits jede
Menge Trubel etwa vor der Marktkirche
und rund um die vor dem Wiesbadener
Rathaus platzierte große Bühne auf
dem Schlossplatz verspreche, aber auch
Rückzugsmöglichkeiten biete. Das
Weinfesttreiben auf dem benachbarten
Dern’schen Gelände ist insgesamt etwas
ruhiger und gemächlicher. Hier finden
sich auch bei großem Andrang immer
noch Tische und Bänke, an denen es
sich vom ausgelassenen Festtreiben er-
holen lässt. Und dies übrigens nicht nur
am Abend: Das Weinfest wird gerne
auch von Firmen und Unternehmen für
den Austausch mit den Mitarbeiterteams
den den Weg in die Landeshauptstadt
Hessens finden. Das kontinuierlich
wachsende Interesse nationaler wie auch
internationaler Gäste ist nicht zuletzt auf
eine gezielte Vermarktung zurückzufüh-
ren. Anlässlich der Rheingauer Wein-
woche stellt die für die nationale und in-
ternationale Vermarktung der hessischen
Landeshauptstadt verantwortliche
Wiesbaden Marketing GmbH spezielle
Pauschalangebote für den Wiesbaden-
Aufenthalt zusammen und sie platziert
ihre Arrangements erfolgreich bei
Veranstaltern von Busreisen.
Wie so viele andere erfolgreiche Veran-
staltungen lebt auch die Rheingauer
Weinwoche von ihren Ritualen. Dazu
gehören etwa die feierliche Eröffnung
des Weinfestes, zu der sich stets zahl-
reiche Weinköniginnen einfinden, und
D
genutzt, so manch kreatives Brainstor-
ming fand und findet beim spätnachmit-
täglichen Schoppen auf der Wiesbadener
Weinwoche statt.
„Der Weintrinker ist ein friedlicher
Genussmensch“, meint Bendel, der es
auch auf diese Grundhaltung zurück-
führt, dass die zehntägige Rheingauer
Weinwoche, die Tausende von Gästen in
die Innenstadt lockt, eine in Anbetracht
der vielen Menschen überaus friedliche
Angelegenheit ist. Und die Dauer von
zehn Tagen? Die sei, sagt der Dezernent,
vor allem auch für die auswärtigen Be-
sucherinnen und Besucher ideal, die sich
zwischen zwei Wochenenden für ihren
Wiesbaden-Besuch entscheiden können
– und nicht selten an beiden Wochenen-
Lebens- und Musikfreude pur: Auf insgesamt drei
Bühnen wird ein vielfältiges musikalisches
Unterhaltungsprogramm geboten, das die Gäste
der Weinwoche mitsingen und mittanzen lässt.
Foto:UweStotz
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15. 15
E
Event-Stadt Wiesbaden – Interview
Schade, dass wir in der Stadt nicht
stärker präsent sind: Diesem Bedau-
ern der Wiesbadener Winzer haben
es die Gäste des Wiesbadener Wo-
chenmarktes zu verdanken, dass sie
im inzwischen dritten Jahr beim
Marktbummel auch einen Schoppen
genießen können. Denn die Winzer
machten sich für einen Weinstand
auf dem Wiesbadener Wochenmarkt
stark – und dies zu Zeiten auch au-
ßerhalb des „Marktfrühstücks“, die
im mehrwöchigen Abstand auf dem
Wochenmarkt veranstaltet werden.
Nun werden jeden Samstag auf dem
Wochenmarkt ausschließlich in Wies-
baden angebaute Weine angeboten
– und das, so die Vorsitzende des
Vereins Wiesbadener Winzer, Bärbel
Frosch-Brunnenstein, sorge immer
wieder für „Aha“-Erlebnisse.
„Der Stand wird zunehmend besser
angenommen“, freut sich die Wein-
bautechnikerin, die diese Werbeplatt-
form ebenso wie ihre Kollegen zu
schätzen weiß. Zwar sei der Aufbau
des Standes, um den sich auch Tische
und Bänke gruppieren, aufwändig und
für den reibungslosen Betrieb des
Standes werden bis zu vier Helfer
benötigt, doch das Interesse der Wein-
liebhaber entschädige. „Die Kunden
kommen gezielt, um mit dem Winzer
zu sprechen“, sagt die 48-Jährige,
die einst als Wiesbadener und auch
als Rheingauer Weinkönigin den hei-
mischen Wein repräsentierte.
Unter dem Dach des vor zwei Jah-
ren gegründeten Vereins Wiesbade-
ner Winzer, der aus dem Arbeitskreis
Wiesbadener Winzer hervorgegangen
ist, sind rund 30 Wiesbadener Wein-
bauern versammelt. Die Weingüter
Ott, Schneider, Berg, Meilinger und
Meier sowie die Winzerbetriebe Sauer,
Frosch und Schilling wechseln sich
mit der wöchentlichen Bewirtung im
Weinstand ab. „Die Wiesbadener Win-
zer sind Familienbetriebe, nicht für
jeden ist der Aufwand überhaupt zu
stemmen“, weiß die Vereinsvorsitzen-
de, die selbst einen sechs Hektar groß-
en Weinbaubetrieb führt.
Ob beim Kultursommer, der alljähr-
lich im Wiesbadener Rathaus stattfin-
denden Ausstellung der Wiesbadener
Winzer oder dem Weinstand auf dem
Wochenmarkt – „es tut sich was mit
der Präsenz des Wiesbadener Weins“,
sagt Frosch-Brunnenstein. Und: „So
langsam entwickelt sich Wiesbaden
auch außerhalb der Rheingauer Wein-
woche zur Weinstadt.“
die Teilnahme eines Weingutes aus einer
der Partnerstädte Wiesbadens. In diesem
Jahr wird das in der Schweiz gelegene
Montreux seine Gewächse kredenzen.
Ein weiteres Ritual: Die Weinwoche
wirkt wie ein Magnet auch auf ehema-
lige Wiesbadener, die es zwar in alle
Welt verschlagen hat, die jedoch anläss-
lich der Weinwoche den Weg in die alte
Heimat finden und dafür nicht selten ei-
nige Urlaubstage opfern – wohlwissend,
dass sie hier auch ganz ohne gezielte
Verabredungen liebe Bekannte wieder-
treffen. „Das ist“, so ist Bendel über-
zeugt, „der Vorteil einer Großstadt, die
denn doch keine Großstadt ist. Man trifft
sich beim Weinfest, das man getrost
auch allein besuchen kann. Man bleibt
nämlich nicht allein.“ Und dass sich
Gäste aus ganz Deutschland, dem be-
nachbarten europäischen Ausland oder
auch aus Übersee an der „längsten
Weintheke der Welt“ so wohl fühlen,
das liegt nach den Worten von Detlev
Bendel in der Natur der Wiesbadener
begründet. „Der Wiesbadener feiert
gerne, er ist aufgeschlossen und er
feiert deshalb besonders gerne auch
mit neuen Freunden.“
Weinstand auf dem WochenmarktWeinstand auf dem Wochenmarkt
beschert „Aha“-Erlebnisse
Eine gelungene Werbeplatt-
form: Detlev Bendel, Wiesba-
dens Wirtschaftsdezernent und
die Vorsitzende des Vereins
Wiesbadener Winzer, Bärbel
Frosch-Brunnenstein, mit ihrem
Mann Rainer Brunnenstein,
stoßen auf den weiteren
Erfolg des Weinstandes auf dem
Wiesbadener Wochenmarkt an.
Foto:www.heikerost.com
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16. 16 Wiesbaden engagiert
KUNSTAKTIONEN FÜR EIN GEPFLEGTES UMFELD
Sinneswandel
„bedarf einer gewissen
Provokation“
Eine schönere Liebeserklärung ist schwer vorstellbar: „Wenn man
in Wiesbaden nicht glücklich wird, wird man nirgendwo glück-
lich“, ist Hans Reitz überzeugt. Der Wahl-Wiesbadener, der mit
Nobelpreisträger Professor Muhammad Yunus das Grameen
Creative Lab, ein Joint-Venture zwischen dem Yunus Centre in
Bangladesch und seiner in Wiesbaden ansässigen Eventagentur
Circ, gegründet hat, trägt bei aller Liebe zur Landeshauptstadt
keineswegs stets eine rosarote Brille vor Augen. Er sieht auch
die Defizite in der Gesellschaft – und bekämpft sie auf seine Art.
Indem er Kinder motiviert, hässliche Kaugummiflecken auf den
Straßen zu bemalen und Flüchtlingscamps mitten in der Stadt
errichtet, in denen er mit seinem
Team 24 Tage und Nächte lang
lebt und sich mit Menschen, die
am Rand der Gesellschaft leben,
auseinander- setzt.Spaß am Handgearbeiteten (v.l.) Hans Reitz,
Fionn Dobin, Professor Muhammad Yunus und
Dominique V. Dauster.
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17. Wiesbaden engagiert 17
Auf die Frage, ob Geduld in seiner
Natur liege, muss Hans Reitz lachen.
Nein, Geduld sei weniger seine Stärke,
räumt er ein, doch er sei hartnäckig.
Und verfügt damit über einen langen
Atem – und eben doch Geduld. Diese
benötigt der 47-Jährige auch, will er
sein Ziel, die Menschen für ihren Le-
bensraum und damit für den Umgang
miteinander zu sensibilisieren, errei-
chen. Der Unternehmer, der Social
Business nicht nur proklamiert, sondern
in seinen Veranstaltungsagenturen,
einer kleinen Kaffeehauskette, einem
Kinderladen und einem afghanischen
Lokal auch lebt, hat mit der Aktion
„Wiesbaden knäuelt“ vor geraumer
Zeit schon einmal Farbe in die Stadt
gebracht: Ob Blumenkästen, Straßen-
poller oder die Sitzbänke an Bushalte-
stellen – sie alle wurden mit buntem
Selbstgestricktem oder Selbstgehäkeltem
verziert. Das verschönte nicht nur den
Anblick der Stadt, sondern machte den
Teilnehmern der Aktion, die in großen
fröhlichen Runden stundenlang Wolle
in knalligen Farben verarbeiteten, rie-
sigen Spaß.
Wie hält man Kinder und Jugendliche
davon ab, Kaugummis einfach auf die
Straße zu spucken? Eine Frage, die den
Vater zweier 16 und 18 Jahre alten
Kinder stark beschäftigte und ihn zu
einer wie er es nennt „Verzweiflungs-
tat“ veranlasste: Einer Belohnung, wenn
FotosdieserDoppelseite:circgmbh&co.kg
Relativ einfache Mittel –
große Wirkung: Mit ein
wenig Farbe, ganz viel
Kreativität und Phanta-
sie und einer gehörigen
Portion Körpereinsatz
lassen sich sogar häss-
liche Kaugummiflecken
auf den Straßen in kleine
Kunstwerke verwandeln.
Aufmerksamkeit erregen
die derart verzierten
Sünden allemal und
machen vielleicht zu-
mindest ein wenig nach-
denklich…
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18. 18 Wiesbaden engagiert
Faulbrunnenplatz auf, einem Ort, der
als Treffpunkt für am Rande der Gesell-
schaft lebende Menschen gilt. „YY“ –
das steht für „what can I do for you
and you?“ erläutert der gebürtige Bayer,
der einst jahrelang durch Indien reiste,
das Motto seiner Aktion.
Die Erfahrungen dieser 24 Tage und
Nächte haben den Unternehmer sehr
bewegt. „Wir alle können zu Flüchtlin-
gen werden“, ist Reitz, der manchem als
Utopist – allerdings ohne gleichzeitigem
Realitätsverlust - erscheinen mag, über-
zeugt: „Wir flüchten uns in Arbeit,
in Alkohol oder in den Konsumrausch“.
Menschen flüchten aber auch durch
Schicksalsschläge, etwa wenn sie durch
den Verlust eines geliebten Partners den
Boden unter den Füßen verloren haben.
Die Gespräche mit Obdachlosen, die
in den Flüchtlingszelten durchgeführten
Diskussionsrunden mit Schülerinnen
und Schülern, das merkliche Interesse
von Passanten, die den mit dekorierten
die hässlichen Flecken auf der Straße
mit farbenfrohen Motiven verziert wer-
den. Mit der Wiesbadener Friedrichstra-
ße wählte Reitz, der vor fast 20 Jahren
über seine Mitwirkung am Zelttheater
Chapiteau in die hessische Landes-
hauptstadt kam und blieb, seine unmit-
telbare Lebensumgebung. Es fanden
sich dann ganz schnell zahlreiche Kin-
der, die bäuchlings auf dem Bürgersteig
lagen, Kaugummiflecken mit Smileys
oder bunten Comic-Figuren verzierten
und mit ihrer Kunst die Aufmerksam-
keit der Passanten erregten. Wenn nur
einige von ihnen künftig keine Kau-
gummis einfach mehr auf die Straße
spucken, dann wäre Reitz´ Wunsch
nach Sensibilisierung ein Stück weit
erfüllt.
Um das Umfeld „liebevoller und herz-
licher, schlicht gepflegter“ zu gestalten,
dürfen Aktionen „auch eine gewisse
Provokation in sich haben“, gibt sich
Reitz unternehmungslustig. Und so pro-
voziert der Mann, den die Achtlosigkeit
auch von Menschen, die gedankenlos
Papiere oder Zigarettenkippen auf den
Boden werfen, „schmerzt“, in dem er
die Kunstaktion „YY 24“ initiiert. Er
baut zwei Zelte des UN-Flüchtlings-
kommissariats auf dem Wiesbadener
Hauptsache bunt und
fröhlich: In gemütlichen
Runden wurde stundenlang
gehäkelt und gestrickt. Es
entstanden so jeden Menge
„Kleidungsstücke“ für Stra-
ßenpoller oder Sitzbänke,
die für farbige Akzente im
Stadtbild sorgten.
Tischen ansprechend und liebevoll
gestalteten Platz plötzlich nicht mehr
mieden, sondern auch mal verweilten –
all das hat Hans Reitz, der das Schöpfe-
rische und Spielerische liebt, sehr berührt.
„Der Schock sitzt“, gibt er freimütig zu,
„und der Respekt auch“. Was die Kunst-
aktion bei ihm persönlich verändert hat?
„Es ist mir wieder sehr bewusst gewor-
den, wie wichtig die Familie, Freunde
und Bekannte sind, vor allem auch in
schwierigen Lebenssituationen.“
Und: Die Kunstaktion „YY 24“ hat
ihn in seiner Ansicht bestärkt, dass es
im Interesse eines Sinneswandels,
einer Bewusstseinsveränderung in der
Gesellschaft „einer gewissen Provokati-
on“ bedarf. Das werden in Kürze auch
die Bewohner in Deutschlands Haupt-
stadt Berlin erleben: Hier werden Reitz
und sein Team demnächst in Berlin-
Neukölln ihre UN-Flüchtlingszelte auf-
schlagen.
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19. Wiesbaden engagiert 19
Sensibilisieren – mit Farbe und Kunstaktionen
Wenn nur einige von ihnen
künftig keine Kaugummis
einfach mehr auf die Straße
spucken, dann wäre Reitz´
Wunsch nach Sensibilisierung
ein Stück weit erfüllt.
„Wir alle können zu
Flüchtlingen werden“: Hans
Reitz sucht und vermittelt
das Gespräch durch eine
Aktion mit Flüchtlingszelten.
Hans Reitz
FotosdieserDoppelseite:circgmbh&co.kg
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20. 20 Mein Wiesbaden
„Wiesbaden ist und
bleibt meine Heimat
und meine Wurzel“
Herr Kessler, Sie haben bereits in Ihrer
Schulzeit Theater gespielt. Wussten
Sie schon immer, dass das Schauspiel Ihre
Leidenschaft ist, bei der Sie Ihrer komö-
diantischen Ader freien Lauf
lassen können?
Nein, nicht wirklich. Meine Deutsch-
lehrerin, Irene Haus, schubste mich,
als ich 16 Jahre alt war, eher sanft in
ihre Theater AG. Erst dort entdeckte ich
allmählich mein schauspielerisches Ta-
lent und bemerkte, dass die berühmten
Bretter auch für mich die Welt bedeuten.
In der Zeit als Statist am Staatstheater
Wiesbaden habe ich viel gelernt, nicht
nur über das Theater. Es erdet mich bis
heute, dass ich damals fast „nur“ Koffer
über die Bühne trug. Bernd Ripken war
für mich damals ein wichtiger Ratgeber.
Die komödiantische Ader wurde aber
erst auf der Schauspielschule in Bochum
vertieft und später im Kino und Fernse-
hen freigelegt.
Parodien, wie „Switch Reloaded“ sie
bietet, schrecken bekanntlich vor kaum
etwas zurück – zu den von Ihnen paro-
dierten Menschen gehört ja auch Adolf
Hitler. Gibt es für Fernseh-Persiflagen
eine Grenze des guten Geschmacks,
eine Grenze, vor der Sie persönlich Halt
machen würden?
Natürlich gibt es Gürtellinien und
Grenzen und ich halte diese sowohl als
Schauspieler als auch als Autor ein.
Satire und Parodie darf vieles, aber
eben nicht alles. Ich denke, dass wir bei
„Switch“ nie jemanden wirklich per-
sönlich verletzt haben. Die Zuschauer
IM GESPRÄCH: MICHAEL KESSLER
Der Schauspieler Michael
Kessler ist ein umtriebiger
Mensch. Der gebürtige Wies-
badener reist gerne mit unge-
wöhnlichen Fortbewegungs-
mitteln für seine Sendung
„Kessler Expedition“ (rbb)
durch Deutschland, er gibt bei
„Switch Reloaded“ unter an-
derem den Fernsehmoderator
Günther Jauch, ist als Regis-
seur am Deutschen Theater
Göttingen tätig und arbeitet
darüber hinaus als Autor für
Fernsehen, Film und Bühne.
Begonnen hat die Karriere des
Wiesbadeners, der vor weni-
gen Tagen seinen 46. Geburts-
tag gefeiert hat, bereits wäh-
rend seiner Schulzeit in der
Theater AG am Gymnasium
am Mosbacher Berg. Er trat im
Rahmen der Schultheatertage
und als Statist am Hessischen
Staatstheater Wiesbaden auf.
lieben uns dafür, dass wir so manchem
TV-Sternchen oder Star mal ordentlich
auf die Finger klopfen. Meistens haben
die es ja auch verdient.
Sie reisen für den rbb in „Kessler Expe-
dition“ mit einem Schlauchboot, einem
Esel, einem Hundeschlitten oder einem
Klapprad durch die deutschen Lande. Gibt
es ein Fortbewegungsmittel, bei dem Sie
dankend ablehnen würden? Oder anders
gefragt: Welche Fortbewegungsmittel
fehlen Ihnen noch in Ihrer Sammlung?
Die Sendung ist ein echtes, unverfälschtes
Abenteuer. Alle Gespräche und Begeg-
nungen sind spontan und nicht geplant.
Ich improvisiere mich durch Land und
Leute und habe deshalb auch keine Be-
rührungsängste, etwa mit einem Rasen-
mäher auf den Brocken zu fahren. Sechs
Stundenkilometer sind herrlich „ent-
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21. Mein Wiesbaden 21
schleunigend“. Ich kann den Rasenmäher
als Reisemittel nur wärmstens empfehlen.
Als Ensemblemitglied der „Schillerstraße“
und „Switch Reloaded“ wurden Sie unter
anderem mit dem Deutschen Fernseh-
preis und dem Deutschen Comedypreis
ausgezeichnet, und erst kürzlich gab´s
den Adolf-Grimme-Preis für das Switch
Reloaded „Wetten, dass?“-Special.
Wie wichtig sind Ihnen solche Auszeich-
nungen?
Es freut mich, wenn die viele Arbeit
wahrgenommen und gewürdigt wird.
Letztlich zählt aber nur die Reaktion
des Publikums! Ich mache meinen Job
für das Publikum, nicht für Jurys oder
Preise.
Sie leben heute in Köln. Welche Erinne-
rungen verbinden Sie mit Wiesbaden und
gibt es Orte oder Einrichtungen, an die
Sie besonders gerne zurückdenken oder
sogar ein wenig vermissen?
Wiesbaden ist und bleibt meine Heimat
und meine Wurzel, und wenn ich hes-
sische Kollegen treffe, verfalle ich mit
größter Freude sofort in den Heimatdi-
alekt. In Biebrich bin ich aufgewach-
sen, dem Rhein habe ich mit Köln die
Treue gehalten. An jeder Ecke meiner
Geburtsstadt kleben natürlich viele Er-
innerungen. Noch immer leben meine
Familie und ein paar gute Freunde in
Wiesbaden. Viele meiner Weggefährten
sind heute am Theater oder beim Fern-
sehen: Jens Harzer, Alexander Spemann,
Reinhardt Friese oder Martin Kinkel.
Auf den Bühnen des Staatstheaters
Wiesbaden habe ich meine ersten Schrit-
te unternommen – der Ort bleibt für
mich magisch und besonders.
Sie twittern und, so heißt es, pflegen
Ihre Konten etwa bei Facebook oder
YouTube selbst. Was schätzen Sie,
wie viel Zeit Sie in Soziale Netzwerke
investieren und wie wichtig ist der
persönliche Kontakt zu den Fans?
Es „heißt nicht nur so“ – es ist so. Meine
Website, Facebook, YouTube und Twitter
pflege ich persönlich und lese mich auch
durch die Kommentare. Das kostet na-
türlich Zeit, aber der direkte Austausch
mit Fans und Zuschauern ist spannend
und wichtig. Ich mache, wie gesagt,
meinen Beruf ja für das Publikum. Solch
ein schneller und direkter Austausch von
Lob und Kritik war früher unmöglich.
Die Zukunft liegt im Internet, das war
mir schon sehr früh klar und ich wollte
von Anfang an dabei sein.
Michael Kessler vor dem Biebricher Schloss, einem Wahrzeichen seiner Heimatstadt Wiesbaden.
Foto:FrankHennig
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22. 22 Perfektion in Wiesbaden
PRODUKTIONSVIELFALT IM WIESBADENER INDUSTRIEPARK KALLE-ALBERT
EIN MIKROKOSMOS,
IN DEM DIE WURST
IHR GESICHT ERHÄLT
Foto:www.infraserv-wi.de
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23. Perfektion in Wiesbaden 23
ass mit der Kalle GmbH einer der
weltweit führenden Produzenten von
industriell hergestellten Wursthüllen auf
Cellulose-, Kunststoff- und Textilbasis
in Wiesbaden beheimatet ist, ist wohl
auch den rund 270.000 Einwohnern der
Landeshauptstadt beim Kauf von Salami,
Fleischwurst und Co. nur selten bewusst.
Das vor 150 Jahren in Wiesbaden ge-
gründete Unternehmen forscht, entwickelt
und produziert wie ehedem auf dem Ge-
lände des Industrieparks Kalle-Albert,
benannt nach den Firmengründern Hein-
rich Albert und Wilhelm Kalle. Nach
wechselvoller Geschichte wird der Indu-
striepark seit 1997 von der Betreiberge-
sellschaft InfraServ Wiesbaden gemanagt.
Sie gewährleistet die Infrastruktur des
rund 94 Hektar großen Areals, auf dem
insgesamt 74 Unternehmen mit rund 5600
Mitarbeitern angesiedelt sind.
„Wir geben der Wurst ihr Gesicht.
Und das ist wichtig, denn der Kunde
trifft seine Kaufentscheidung aufgrund
des Aussehens“, skizziert Dr. Walter
Niederstätter, Geschäftsführer der
Kalle GmbH, die Arbeit des kontinu-
ierlich wachsenden Unternehmens,
das im letzten Jahr mit rund 1.600 Mit-
arbeitern weltweit einen Umsatz von
250 Millionen Euro erwirtschaftete.
Die jährlich verkauften 800 Millionen
Meter Wursthülle entsprechen der
Strecke zum Mond und wieder zurück.
Wursthüllen bieten viel Platz
für Expansion
Wer einmal mit dem gelernten Physi-
ker gesprochen hat, wird beim Biss ins
Wurstbrötchen wohl nie wieder eher
nebenbei über einen angenehmen oder
weniger angenehmen Geschmack
D
Auf den ersten Blick
scheinen Wursthüllen und
Schwammtücher nicht
allzu viel gemeinsam zu
haben. Und doch basieren
beide Produkte auf Cellu-
lose, einem natürlich
nachwachsenden Rohstoff,
der nach dem Viskosever-
fahren verarbeitet wird.
„Wir geben der Wurst
ihr Gesicht. Und das ist
wichtig, denn der Kunde
trifft seine Kaufent-
scheidung aufgrund des
Aussehens.“
››
Foto:www.heikerost.com
Die ganze Welt der Wursthüllen: Dr. Walter Niederstätter zeigt am
Touch Screen, der etwa auch bei der IFFA–Weltleitmesse für die
fleischverarbeitende Industrie und das Fleischerhandwerk – eingesetzt
wird, die Produktionsvielfalt auf.
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24. 24 Perfektion in Wiesbaden
Niederstätter bringt es kurz und knapp
auf den Punkt: „Wir produzieren
Hüllen mit Wertschöpfung“ – und das
überaus erfolgreich. Das Unternehmen
ist weltweit führend bei der Pizza-
Salami, beliefert 80 Prozent des ame-
rikanischen Pizzamarktes und sieht
für seine Wursthüllen Nalo (nahtlos),
die bereits heute in mehr als 80 Län-
der geliefert werden, viel Platz für
Expansion. Der Kalle-Geschäftsführer
konstatiert mit Zufriedenheit, dass der
Fleischkonsum weltweit wachse und
„Deutsche
Wurstprodukte
sind die besten
weltweit.“
urteilen. Denn: Erst die Hülle veredelt
die Wurst, verleiht dem Brät abhängig
von ihrem Innenleben beim Brühen
einen rauchigen Geschmack oder sorgt
mit ausgesuchten Gewürzbeigaben für
eine pikante oder pfeffrige Note. Wie
sich die natürlich streng vertraulichen
und nach den Wünschen der Kunden
zusammengestellten Gewürzmischungen
an der Hülle halten und das Produkt
gleichmäßig veredeln – das ist kom-
pliziert und Geheimsache bei der Kalle
GmbH, die mehr als 500 Patente hält.
››
Qualitätskontrolle: In den
Labors von Kalle werden
die Wursthüllen unter
anderem auf ihre Dichte
und Farbe überprüft. Zum
Sortiment gehören so
genannte Barrierehüllen
mit Farb-, Rauch- oder
Aroma-Übertrag.
Fotos(3):www.heikerost.com
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25. Perfektion in Wiesbaden 25
Zur Infrastruktur des Industriestand-
orts gehören eine biologische Ab-
wasser-Reinigungsanlage und die
umfassende Versorgung mit Strom
und Wärme, die durch zu 35 Prozent
regenerativ erzeugte Energie sicherge-
stellt wird. Zu den derzeitigen Part-
nerfirmen des Industrieparks gehören
neben Kalle unter anderem weltweit
tätige Unternehmen wie der Hersteller
analoger und digitaler Druckplatten
Agfa-Gevaert Graphic Systems, der
Spezialchemie-Produzent Clariant oder
der Spezialfolien-Hersteller Mitsubishi
Polyester Film.
Industriestandort mit
innovativem Management
Die zentrale Lage des Industrieparks,
seine Nähe zum Flughafen Frankfurt
Rhein-Main wie auch der Rheinhafen
oder etwa der Gleisanschluss sprechen
nach den Worten des 52-Jährigen für
den Industriestandort mit seinem inno-
vativen Standort-Management. Und
mehr noch: „Es liegt in unserem Inter-
esse, möglichst viele verschiedene
Unternehmen im Industriepark zu verei-
nen“, sagt Bartholomäus, der aufgrund
der zahlreichen unterschiedlichen Natio-
nalitäten der insgesamt rund 5.600
Beschäftigten von einem „Mikrokosmos“
spricht – und bei den Menschen dieses
Mikrokomos einen „gewissen Stolz“ auf
den traditionsreichen Industriepark Kal-
le-Albert ausmacht. Dass InfraServ Wies-
baden junge Menschen unter anderem in
technischen und kaufmännischen Beru-
fen für das eigene Unternehmen, das im
vergangenen Jahr einen Umsatz von
zirka 180 Millionen Euro erwirtschaftete,
wie auch für andere Firmen ausbildet –
für Peter Bartholomäus ein weiterer
Mehrwert, der für den Wiesbadener
Industriepark Kalle-Albert spricht.
räumt dem Wiesbadener Unternehmen
große Wachstumschancen vor allem
in Asien und Lateinamerika ein. Brasi-
lien bezeichnet Niederstätter als
„Brennpunkt der Zukunft“: Hier werde
Kalle in naher Zukunft wie bereits an
seinen drei anderen deutschen Stand-
orten und auf internationalem Parkett
in Chile, Ungarn, Tschechien, Öster-
reich und den USA Produktionsstätten
unterhalten.
„Deutsche Wurstprodukte sind die
besten weltweit“, sagt Niederstätter
und erklärt, dass zwischen einer Wurst
im Naturdarm („und die Natur ist
bei weitem nicht perfekt“) und einer
Wurst in einer industriell gefertigten
Hülle geschmacklich nicht unterschie-
den werden könne. Schließlich: Die
aus Holz gewonnene Cellulose und
die daraus hergestellte Hülle sind ein
Stück Natur.
och der Industriepark Kalle-
Albert hat noch mehr zu bieten: Hier
werden auch Druckplatten, Kunst-
harze, Farben, Düngemittel, Spezial-
klebstoffe und Waschmittel-Rohstoffe
hergestellt. Ein Auszug aus der Pro-
duktionsvielfalt im Industriepark Kalle-
Albert, die sich nach den Worten von
Peter Bartholomäus, Vorsitzender der
Geschäftsleitung der Betreibergesell-
schaft InfraServ Wiesbaden, durchaus
erweitern ließe. Der Industriepark, der
durch die Gesellschaft und ihre Tochter-
unternehmen mit insgesamt 860 Mitar-
beitern einen umfassenden Service unter
anderem im Facility Management, bei
der Standortentwicklung, der Material-
wirtschaft, Technik sowie IT- und Per-
sonalbetreuung erfährt, verfügt noch
über Kapazitäten. Mit Verweis auch
auf eine mit modernstem Gerät ausge-
stattete Werksfeuerwehr könnte sich
der Energie- und Verfahrenstechniker,
der die InfraServ-Geschicke seit Herbst
vergangenen Jahres lenkt, ein Unter-
nehmen aus der chemieverarbeitenden
Industrie „sehr gut vorstellen“.
D
Fotos(3):www.heikerost.com
Ein Mikrokosmos: Peter
Bartholomäus, Vorsitzender
der Geschäftsleitung der
Betreibergesellschaft InfraServ
Wiesbaden, weiß um die
Bedeutung der Unternehmens-
vielfalt im Industriepark
Kalle-Albert.
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26. 26 Veranstaltungen und Feste26 Veranstaltungen und Feste
Sparkassen Finanzgruppe
Ironman 70.3 Wiesbaden Germany
11. August 2013
Einmal mehr werden wieder mehrere zehn-
tausend Zuschauer live miterleben, wie sich
mehr als 2.000 Profi-Athleten und Freizeit-
sportler dem „härtesten halben Tag des Jahres“
stellen. Den Auftakt bildet der Schwimmwett-
bewerb. Nach einem 1,9 Kilometer langen
Schwimmkurs erwartet die Sportler eine
anspruchsvolle Radstrecke (Länge 90 Kilometer)
durch den hügeligen Rheingau-Taunus-Kreis.
Den Abschluss bildet die 21,1 Kilometer lange
Laufstrecke durch die hessische Landeshaupt-
stadt. Zieleinlauf ist im Kurpark am Kurhaus
Wiesbaden.
Auch im zweiten Halbjahr des Jahres 2013 hat Wiesbaden eine Vielzahl hochkarätiger
Veranstaltungen zu bieten. Ob der Sinn nach kulturellen und sportlichen Highlights oder
niveauvollen Festen steht – in der Stadt kommen Kulturliebhaber ebenso auf ihre Kosten
wie die Fans sportlicher Höchstleistungen und Menschen, die gerne feiern.
Veranstaltungs-Kaleidoskop
aus Kultur, Sport und Festen
Rheingau Musik Festival
29. Juni–31. August 2013
Auch das 26. Rheingau Musik Festival
wird das Publikum wieder mit Konzerten
von Weltklasse-Solisten und Orchestern
begeistern. Rund 120.000 Musikliebha-
ber von nah und fern kommen alljähr-
lich nach Wiesbaden und in den Rhein-
gau, um an über 40 zumeist historischen
Spielstätten Konzertgenuss vom Feinsten
und Stars der internationalen Klassiksze-
ne zu erleben. In der 26. Festivalsaison
präsentiert das Rheingau Musik Festival
den türkischen Komponisten und Pianis-
ten Fazil Say als Composer & Artist in
Residence. Die argentinisch-französische
Cellistin russischer Abstammung, Sol
Gabetta, wird als Artist in Residence das
Festival begleiten. Themenschwerpunkte
bilden die 200. Geburtstage von Richard
Wagner und Giuseppe Verdi.
Foto:AnsgarKlostermann
Rheingauer Weinwoche 9.-18. August 2013
Seit mehr als 35 Jahren lässt die Rheingauer Weinwoche die Wiesbadener
Innenstadt zur „längsten Weintheke der Welt“ werden - und ist jedes
Jahr eine Attraktion für Tausende Besucher. An rund 100 Ständen
präsentieren die Winzer aus dem Rheingau und
Wiesbaden ihre Erzeugnisse, junge Weine ebenso
wie Auslesen und prickelnde Sekte. Zur besonderen
Note des Rheingauer Riesling werden ebenfalls pas-
sende kulinarische Köstlichkeiten auf dem Wies-
badener Schlossplatz, dem Dern´schen Gelände und
vor der Marktkirche angeboten. Auf mehreren
Bühnen sorgen zudem Musikbands
und Show-Einlagen für
Unterhaltung.
Foto:FinishXdreamSports&EventsGmbH
Foto:Fotolia
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28. Eine Spezies
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WIESBADEN ERLEBEN
Besucherpaket
inkl. Übernachtung, Eintritt,
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69,00p. P. im DZ
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