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Eggenfelden: 5 08721/9599-0
Redaktion:
E-Mail: red.eggenfelden@pnp.de
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EGGENFELDEN
Freitag, 25. Oktober 2019 Nummer 247 / Seite 17
Eggenfelden. Im Rahmen eines
von der Europäischen Union ge-
förderten multilateralen „Eras-
mus+Projekts“ waren fünf Dele-
gationen aus ebenso vielen Län-
dern am Karl-von-Closen-Gym-
nasium zu Gast. Während ihres
Aufenthalts machten die Schüler
den nächsten Schritt, gemeinsam
einen virtuellen Reiseführer über
alle Herkunftsorte auf Englisch
und Spanisch zu erarbeiten.
Konkret bestand diesmal die
Aufgabe darin, in internationalen
Gruppen Kurzfilme zu erstellen
zum Thema „A very special ex-
change/Un intercambio especial“
(Ein ganz besonderer Austausch).
In den fertigen Streifen werden
sowohl kulturelle Eigenheiten als
auch Unterschiede in der Sprache
thematisiert. Eine fiktive Liebes-
geschichte greift etwa auf, dass
Bulgaren den Kopf schütteln,
wenn sie ja sagen, was zu Missver-
ständnissen führt. Ein anderer
Film spürt humorvoll der Frage
nach, was es mit dem bayerischen
Zungenbrecher „Oachkatzl-
schwoaf“ auf sich hat.
Am Projekt beteiligt sind neben
den örtlichen Gymnasiasten Al-
tersgenossen aus Italien, Spanien,
Portugal, Bulgarien und Polen.
Beim Besuch in Eggenfelden
konnten 24 Schüler in Gastfami-
lien untergebracht werden. Zu-
sammen mit zehn Lehrkräften
unternahmen sie Ausflüge nach
Passau mit Geocaching-Stadter-
kundung sowie nach Burghausen.
Eine Stadtführung mit Werner
Nagel in Eggenfelden wurde vom
Besteigen des Kirchturms ge-
krönt. Beim Empfang im Rathaus
bescheinigte Bürgermeister Wolf-
Virtuell arbeiten, sich analog treffen
Schüler aus sechs Ländern erstellen im Rahmen eines EU-Projekts einen digitalen Reiseführer – Karl-von-Closen-Gymnasium diesmal Gastgeber
gang Grubwinkler den jungen
Gästen: „Sie sind die Zukunft
Europas.“
Beim Abschiedsabend mit
bayerischer Brotzeit gab es alle
fünf gedrehten Filme zu bestau-
nen. In Kürze werden diese Bei-
träge auf der E-Twinning-Platt-
form der EU öffentlich gemacht.
Mit dem Auftritt der Band „Reiz-
StoffBelastung“ zog sich das Fest
in die Nacht hinein.
Elftklässlerin Nina Hörhaber
(17) zog ein positives Fazit: „Wir
lernen viel über das Leben Ju-
gendlicher in anderen Ländern.“
Und Janet Schwinghammer (17)
fand: „Man wendet Spanisch und
Englisch aktiv an und bekommt
auch eine Reihe von Wörtern aus
anderen Sprachen mit.“
Auch Organisatorin Martina
Bachmaier zeigte sich zufrieden:
„Zum Projekt gehört auch, dass
unter den Schülern neue Freund-
schaften entstehen.“ Dass das gut
klappte, bestätigte in der Tat der
teils tränenreiche Abschied.
Die ganze Initiative läuft im
Rahmen des „Erasmus+Pro-
gramms“. Vor- und nachbereitet
werden die Treffen im gleichna-
migen P-Seminar. Insgesamt neh-
men von Eggenfeldener Seite et-
wa 20 Elftklässler daran teil.
Nach dem kommenden fünften
Treffen in Sizilien findet das ab-
schließende sechste Meeting im
Frühjahr 2020 in Polen statt.
Schulleiter Oberstudiendirektor
Markus Enghofer zieht schon jetzt
ein positives Fazit: „Es ist wichtig,
auch auf diese Art am europäi-
schen Haus weiterzubauen, es wi-
derstandsfähig zu machen sowie
gegenseitig Toleranz und Ver-
ständnis zu fördern.“ − has
Mann beschimpft Polizisten
als „Nazis“ und wird rabiat
Eggenfelden. Reichlich Ärger eingehan-
delt hat sich ein 18-jähriger Eggenfeldener
am frühen Mittwochabend: Wie die Poli-
zei mitteilt, trafen zwei Beamte der örtli-
chen Polizeiinspektion den jungen Mann
gegen 19 Uhr am Busbahnhof an. Weil es
zuvor eine Mitteilung wegen Ruhestörung
gegeben hatte, nahmen die beiden Beam-
ten die Personalien einer Gruppe Jugend-
licher auf, die sich dort aufhielt. Dabei be-
schimpfte der 18-Jährige die Beamten als
„Nazis“. Anschließend lief der polizeibe-
kannte Jugendliche in Richtung Stadtmit-
te davon. Kurze Zeit später wurde die Poli-
zei jedoch darüber informiert, dass der
KOMPAKT
junge Mann bei einem Supermarkt in der
Nähe des Busbahnhofs eine Glasscheibe
beschädigt habe. Bei der Festnahme
wehrte sich der 18-Jährige Polizeiangaben
zufolge vehement gegen die Maßnahme
der beiden Beamten. Auch in der Gewahr-
samszelle hörte der Jugendliche nicht da-
mit auf, wodurch ein Beamter leicht ver-
letzt wurde. „Während der gesamten Zeit
konnten sich die Beamten diverse Beleidi-
gungen anhören“, heißt es weiter in der
Mitteilung der Polizei. Den 18-Jährigen er-
warten nun mehrere Strafanzeigen, unter
anderem wegen Widerstands gegen Voll-
streckungsbeamte und Beleidigung. – red
Zwei Wegweiser aus
Verankerung gerissen
Eggenfelden. Zwei einzementierte Weg-
weiser haben unbekannte Täter aus ihrer
Verankerung gerissen und umgeworfen.
Wie die Polizei mitteilt, ereignete sich der
Vorfall in der Nacht auf Sonntag in Fraun-
hofen. Die Polizei schätzt den Sachscha-
den auf etwa 200 Euro. Wer Hinweise auf
den oder die Täter geben kann, wird gebe-
ten, sich unter 5 08721/96050 an die Poli-
zei Eggenfelden zu wenden. − jhf
Von Melanie Reilhofer
Landshut/Rottal-Inn. Nach
zwei Verhandlungstagen fiel
jetzt das Urteil in dem Aufsehen
erregenden Missbrauchs-Pro-
zess: Der Angeklagte aus dem
Landkreis Rottal-Inn muss für
sechs Jahre und neun Monate
ins Gefängnis, weil er 2017 sei-
nen eigenen, zur Tatzeit erst
vierjährigen Sohn schwer se-
xuell missbraucht und davon
auch noch ein Video aufgenom-
men hat. Nach der Haft muss
der Mann in Sicherungsver-
wahrung.
Die Jugendkammer des
Landgerichts Landshut ver-
urteilte den 46-Jährigen gestern
unter anderem wegen schwe-
ren sexuellen Missbrauch eines
Kindes, Vergewaltigung und
Missbrauch eines Schutzbefoh-
lenen sowie Herstellung und
Besitz von kinderpornografi-
Sohn missbraucht: Haftstrafe für Vater
schen Schriften. Als Begrün-
dung für die Anordnung der Si-
cherungsverwahrung führte
der Vorsitzende Richter Theo
Ziegler an, man könne den An-
geklagten nach Verbüßen sei-
ner Haftstrafe nicht „guten Ge-
wissens in Freiheit entlassen,
weil er so gefährlich ist“.
Angeklagter räumt
Vorwürfe weitgehend ein
Bereits zu Beginn der Ver-
handlung räumte der Vater die
Vorwürfe weitgehend ein.
Letztlich war die Kammer auf-
grund der Beweisaufnahme da-
von überzeugt, dass der Ange-
klagte am 31. August 2017 nach
einer gemeinsamen Dusche
seinen kleinen Sohn dazu ge-
bracht hat, sexuelle Handlun-
gen an ihm durchzuführen,
während er die Tat filmte.
Mann (46) muss für fast sieben Jahre ins Gefängnis – Jugendkammer ordnet Sicherungsverwahrung an
„Wir hatten die seltene Situa-
tion, das Video ansehen zu kön-
nen bzw. zu müssen“, wie Zieg-
ler erwähnte. Darauf sei zu hö-
ren gewesen, dass der Mann
sein Kind, das keine Lust dazu
hatte, im Befehlston dazu auf-
forderte.
Bei einer Hausdurchsuchung
in der Wohnung des 46-Jähri-
gen am 15. Februar 2019 konnte
die Polizei auf seinem Handy
eben jenes Video und auf einem
zweiten Smartphone sowie auf
dessen Computer weitere kin-
derpornografische Video- und
Bilddateien sicherstellen
Der Angeklagte ist bereits
einschlägig vorbestraft. Er ver-
brachte zwölf Jahre seines Le-
bens hinter Gitter wegen ver-
suchter Vergewaltigung, se-
xueller Nötigung, versuchten
schweren Missbrauchs von Kin-
dern und kleinerer Diebstahl-
Delikte. Damals begründete der
46-Jährige die sexuellen Über-
griffe als „gelegenheitsbe-
dingt“, denn obwohl er eher an
Frauen interessiert sei, wären
Kinder leichter zu erreichen.
„Wenn man was bei einer Frau
nicht bekommt, dann sucht
man halt was anderes“, erklärte
er auch dem psychiatrischen
Sachverständigen.
Gutachterin attestiert
psychopathische Züge
Zwei vom Gericht beauftrag-
te Gutachter attestierten dem
Angeklagten eine dissoziale
Persönlichkeitsstörung und
eine erkennbare pädophile Stö-
rung. Die Rückfallquote von Tä-
tern mit diesem Krankheitsbild
liege bei 75 Prozent. „Ihm fehlt
zudem die Fähigkeit, Konse-
quenzen aus seinen bisherigen
Vergehen und Haftstrafen zu
ziehen“, wie die psychiatrische
Sachverständige berichtete. Zu-
dem zeige der 46-Jährige psy-
chopathische Züge, die dazu
führten, dass er keine Angst ha-
be, was die Sachverständige da-
zu veranlasste, den Angeklag-
ten als „gefährlich einzustu-
fen“.
Der Staatsanwalt beantragte
in seinem Plädoyer die Siche-
rungsverwahrung des Ange-
klagten und dem folgte die
Kammer. Wie Richter Ziegler
sagte, sei die diagnostizierte
kombinierte Persönlichkeits-
störung tief im Angeklagten ver-
wurzelt, was sicherlich auch in
seiner unschönen Kindheit be-
gründet sei. „Mit diesem Päck-
chen muss er leben, doch der
Hang und die Neigung liegen
vor und somit auch die erhebli-
che Gefahr, dass solche Strafta-
ten wieder passieren“, so der
Vorsitzende Richter abschlie-
ßend.
Eggenfelden. Im Stadtrat hat
Bürgermeister Wolfgang Grub-
winkler die Nachricht jüngst
bereits verkündet, nun folgt
auch die offizielle Mitteilung
der Postbank: Deren mobile Fi-
liale in Eggenfelden bekommt
einen neuen Standort. Ab
Dienstag, 29. Oktober, werde
der Bus, der bisher einmal pro
Woche Halt am Stadtplatz, di-
rekt neben dem Marienbrun-
nen, gemacht hat, am Zentralen
Omnibus Bahnhof (ZOB) in der
Öttinger Straße anzutreffen
sein. Die Öffnungszeiten der Fi-
liale bleiben laut Mitteilung un-
verändert.
Ende August war die mobile
Filiale im Rahmen eines Pilot-
projekts der Postbank erstmals
auf den Stadtplatz gerollt. Der
Standort in dem historischen
Umfeld der „guten Stube“ der
Stadt sorgte für reichlich Kritik,
nicht nur innerhalb des Stadt-
rats, sondern auch unter Bür-
gern. In der Sitzung des Stadt-
rats am 8. Oktober hatte Bürger-
meister Grubwinkler noch ver-
meldet, der ZOB sei als Aus-
weichstandort noch nicht
endgültig mit den Verantwortli-
chen der Postbank fixiert. Diese
Neuer Standort für mobile Filiale nun auch offiziell bestätigt – Start am nächsten Dienstag
Postbank-Bus künftig am ZOB
Einigung erfolgte nun aber in
der Zwischenzeit.
Die mobile Filiale der Post-
bank ist seit Ende August laut
Mitteilung der Bank in insge-
samt fünf Orten in der Region
Inn-Salzach unterwegs. Sie ist
als mehrmonatiges Testprojekt
angelegt. Regulär fährt die Filia-
le feste Haltepunkte in Altöt-
ting, Eggenfelden, Mühldorf,
Pfarrkirchen und Haag in Ober-
bayern an. − red/seb
Roßbach. Wegen versuchten
Betrugs hat ein 60 Jahre alter
Mann aus dem Gemeindebe-
reich Anzeige erstattet. Ihm war
telefonisch ein Lottogewinn in
Höhe von 36 700 Euro vorge-
gaukelt worden. Am Montag
um 10 Uhr und nochmals am
Dienstag um 13.15 Uhr erhielt
er unter einer Berliner Nummer
Anrufe mit der „freudigen“
Nachricht. Die Anruferinnen
gaben sich als Sabrina bzw. Car-
men aus. Bevor jedoch der Ge-
winn zur Auszahlung kommt,
sollte der Roßbacher Playsta-
tion-Guthabenkarten im Wert
von 900 Euro kaufen und deren
Registrierungsnummern über-
mitteln. Bei der Berliner Ruf-
nummer handelte es sich laut
Polizei um eine so genannte
Spam-Telefonnummer, sprich:
Sie existiert nicht. Da der Roß-
bacher an keinem Gewinnspiel
teilgenommen hatte, schaltete
er die Polizei ein. Ein Schaden
entstand ihm nicht. − red
Lottogewinn ein
Betrugsversuch
Alle Schüler und Lehrer aus sechs Ländern beim aktuellen „Erasmus+Treffen“ in Eggenfelden mit Schulleiter Markus Enghofer (links) und Projektleiterin Martina Bachmaier (rechts).
Im Bereich des Busbahnhofs wird künftig das Postbank-Mobil seinen Platz finden. − F.: Fleischmann
LANDKREIS ROTTAL-INN
Freitag, 25. Oktober 2019 Nummer 247 / Seite 23
Pfarrkirchen. Stolze 21 000
Euro für soziale Zwecke haben die
VR-Bank Rottal-Inn und die Raiff-
eisenbank Arnstorf jetzt im An-
schluss an ihren diesjährigen
Charity-Lauf an 105 Vereine und
Einrichtungen ausgeschüttet.
Gut 1000 Aktive waren bei der
achten Auflage der Veranstaltung
vor gut drei Monaten am Rottau-
ensee am Start. Die zusammen
absolvierten 6700 Kilometer erga-
ben eine Spendensumme von
13 400 Euro, nämlich zwei Euro
pro gelaufenen Kilometer. Diese
Summe rundeten die beiden
Kreisverbandsbanken auf. So
konnten alle Vereine oder ge-
meinnützigen Organisation, die
um Unterstützung für eingereich-
te Projekte angefragt hatten, je
einen Scheck über einen Zu-
schuss in Höhe von 200 Euro in
21 000 Euro für Vereine und Verbände
Volksbanken und Raiffeisenbanken stellen Spenden aus dem Charity-Lauf für soziale Zwecke zur Verfügung
Empfang nehmen. „Unser Laufen
dient einem guten Zweck, worauf
wir viel Wert legen“, hob der gast-
gebende Direktor Albert Griebl
hervor. Sogleich überreichte der
Kreisverbandsvorsitzende zu-
sammen mit Direktor Christian
Forstner (beide VR-Bank Rottal-
Inn) sowie Direktor Wilfried Pex
(Raiffeisenbanken Arnstorf) die
Spendenbriefe. Von den Adler-
schützen bis zur Trachtenkapelle,
vom Kollbach- bis ins Inntal rei-
chen die Empfänger. Darüber hi-
naus stellte sich heraus, dass rund
die Hälfte der Anwesenden selbst
aktiv beim Lauf mit von der Partie
war.
Zu guter Letzt kündigte Direk-
tor Griebl an: „Der nächste Lauf
findet im kommenden Jahr am
Samstag, 4. Juli, statt.“ Und im
Jahr darauf werde es sicher auch
zur zehnten Auflage des Charity-
Events kommen. Der Abend klang
bei einem Stehbankett im Markt-
unterstützungszentrum (MUZ)
der VR-Bank in Mooshof gemüt-
lich aus. − has
Eggenfelden. Um Beistand zur
Abwehr der Afrikanischen
Schweinepest zu erbitten, laden
der Bayerische Bauernverband
(BBV) und weitere landwirtschaft-
liche Vereinigungen und Verbän-
de am Sonntag, 3. November, zu
einer Sternwallfahrt zur Basilika
St. Anna in Altötting ein.
Den Gottesdienst wird dort Ka-
puziner-Bruder Georg Greimel
um 11.30 Uhr zelebrieren. In die-
sem Rahmen bitte man die Got-
tesmutter und den hl. Bruder
Konrad um gesunde Tiere und die
Abwehr der Schweinepest in ganz
Deutschland, heißt es in der An-
kündigung. Hierzu lade man die
gesamte Bevölkerung ein.
Weitere Ausrichter dieser Wall-
fahrt sind der Verband für land-
Wallfahrt zur Abwehr der Schweinepest
Veranstaltung am Sonntag, 3. November, in Altötting
wirtschaftliche Fortbildung Rot-
tal-Inn, der Schweinemastring
Rottal-Inn, die Bayern-Genetik
GmbH, der BVN Besamungsver-
ein Neustadt a. d. Aisch, die VVG
Viehvermarktungsgenossen-
schaft Oberbayern-Schwaben, die
Erzeugergemeinschaft und Züch-
tervereinigung EGZH in Bayern
sowie die Erzeugergemeinschaft
Südbayern. − red
Pfarrkirchen. „Wie geht es den
bayerischen Bäuerinnen?“ Dazu
hat das bayerische Staatsministe-
rium für Ernährung, Landwirt-
schaft und Forsten den Lehrstuhl
für Marketing der TU München
beauftragt, einen Fragebogen zu
gestalten. Die so genannte „Bäue-
rinnenstudie Bayern 2019“.
Ihre Aufgabenfelder sind meist
sehr vielfältig. Neben der Organi-
sation des Familienlebens, Tätig-
keiten auf dem landwirtschaftli-
chen Betrieb kommen oft noch
außerbetriebliches Erwerbstätig-
keiten und ehrenamtliches Enga-
gement hinzu. Die „Bäuerinnen-
studie“ befasst sich mit Fragen
rund um Arbeits- und Lebenssitu-
ation, soziale Absicherung sowie
gesellschaftliche Stellung. Auf Ba-
sis der Ergebnisse können seitens
Wie geht es den Bäuerinnen?
Studie des Landwirtschaftsministeriums – Fragebogen ausfüllen
der Politik Maßnahmen zur
Unterstützung von Bäuerinnen
entwickelt werden, heißt es in der
Pressemitteilung.
Das Ministerium ruft alle Frau-
en auf, die auf einem landwirt-
schaftlichen Familienbetrieb le-
ben oder arbeiten, sich an der Stu-
die zu beteiligen. Zu finden ist der
Fragebogen unter www.bäue-
rin.bayern. − red
Der Übergang vom Brei
zur Familienkost
Pfarrkirchen. Ich will das gleiche essen
wie ihr, geben die meisten Kinder ihren
Eltern mit etwa einem Jahr zu verstehen.
Doch wie genau funktioniert der Über-
gang zu Familienkost? Gibt es Lebensmit-
tel, die für Kinder ungeeignet sind? Wie
geht man mit Obst- und Gemüsemuffeln
um? Was ist mit Süßigkeiten und Kinder-
lebensmitteln? Zu diesen Fragen veran-
staltet das Amt für Ernährung, Landwirt-
schaft und Forsten Pfarrkirchen einen
Kochkurs für Eltern mit Kindern bis zum
KOMPAKT
3. Lebensjahr. Dieser findet am Mittwoch,
6. November, von 9 bis 11.30 Uhr in der
Schulküche der Landwirtschaftsschule,
Lärchenweg 12, in Pfarrkirchen, statt. Re-
ferentin ist Brigitte Wintersberger, Tech-
nikerin für Ernährung und Hauswirt-
schaft. Die Teilnehmer erhalten theoreti-
sche und praktische Informationen, wie
sie ihrem Kind den Übergang vom Brei
auf feste Nahrung erleichtern können. Im
Praxisteil werden gemeinsam geeignete
Gerichte hergestellt und verkostet. An-
meldung bis Montag, 4. November, unter
www.weiterbildung.bayern.de. Infos bei
Maria Auer, 5 0 85 61/3004-133. − red
Pfarrkirchen. Mit einer klei-
nen Eröffnungsfeier hat die
Landwirtschaftsschule das
neue Semester eingeläutet und
den 146. Jahrgang begrüßt.
Landwirtschaftsdirektor Josef
Eichenseer hieß in seiner Funk-
tion als Schulleiter die neuen
Studierenden willkommen. Sie
stammen hauptsächlich aus
dem Landkreis Rottal-Inn, aber
auch aus den Landkreisen Din-
golfing-Landau und Passau.
Die Eröffnung war bei 15 An-
meldungen lange Zeit in der
Schwebe und nur durch einen
Entscheid der Landwirtschafts-
ministerin möglich geworden.
Im dritten Semester werden alle
15 Studierende den Landwirt-
schaftsmeister als Ziel anstre-
ben. Für das vorgeschaltete
Praxisjahr liegen 17 Anmeldun-
gen vor, so dass der Schulbe-
trieb für die nächsten Jahre ge-
sichert scheint.
Zu Beginn hatte Kaplan Dr.
Florian Haider einen Wortgot-
tesdienst abgehalten. Er gab
den Studierenden geistliche
Anregungen für die beginnen-
de Schulzeit mit auf den Weg.
Der Kreisobmann des bayeri-
schen Bauernverbandes, Her-
mann Etzel, lobte die gute Zu-
Start ins neue Semester
sammenarbeit mit dem Amt für
Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten und hob die kontinu-
ierliche Einsatzbereitschaft
und Fachkenntnis der Lehrkräf-
te hervor. Er freute sich darü-
ber, dass der Forstbestand auch
fast 150 Jahre nach Gründung
der Schule gesichert sei. Nur ein
Amt mit Schule habe eine gute
Personalausstattung und kön-
ne all seine Aufgaben erfüllen.
An der Landwirtschaftsschule
sei eine ideologiefreie Aus- und
Fortbildung garantiert.
146. Jahrgang an der Landwirtschaftsschule begrüßt – 15 Studierende
Etzel wies darauf hin, dass
Stadtbewohner immer weniger
die Probleme der landwirt-
schaftlichen Betriebe kennen
und Verständnis aufbringen
würden. Die angehenden Land-
wirtschaftsmeister forderte er
auf, ihre Interessen im Ge-
spräch mit den Verbrauchern
intensiv, aber immer sachlich
nach außen darzustellen und
sich auch bei den bevorstehen-
den Kommunalwahlen zu en-
gagieren. Nur so sei in den Gre-
mien Verständnis für die Prob-
leme der noch vorhandenen lo-
kalen landwirtschaftlichen Be-
triebe vor Ort zu wecken und
Entscheidungen in ihrem Sinne
zu beeinflussen.
Für den Verband für land-
wirtschaftliche Fachbildung
(VlF) Rottal-Inn ging Markus
Huber, Absolvent vor drei Jah-
ren, auf seine Schulgeschichte
ein. Es sei eine Gemeinschaft
entstanden, die sich zusammen
fortbilde, aber auch zu feiern
wisse. So würden die Auftritte
der Studierenden zu den Baller-
öffnungen sowie die „Winter-
schui-Männergarde“ wohl le-
benslang in Erinnerung blei-
ben.
Josef Eichenseer erläuterte,
dass für das kommenden Schul-
jahr wieder eine neue Schul-
ordnung gelte. Ziele der Land-
wirtschaftsschule seien die Vor-
bereitung auf den Beruf als
Unternehmer in der Landwirt-
schaft, der Erwerb persönlich-
keits- und berufsrelevanter
Schlüsselqualifikationen, wie
des Bewusstseins für die ge-
meinsame Verantwortung von
Erzeugern und Verbrauchern
für eine nachhaltige Agrarwirt-
schaft. Es gehe auch darum,
selbstständig und nachhaltig zu
wirtschaften unter besonderer
Berücksichtigung von Ökono-
mie, Ökologie, Umwelt- und
Ressourcenschutz sowie dem
Tierwohl, sagte der Schulleiter.
Den Studierenden wünschte
er eine interessante, lehrreiche
und motivierende sowie im
Idealfall auch prägende Zeit an
der Schule. Eichenseer ermun-
terte sie, aktiv und konstruktiv
die Inhalte und Abläufe mitzu-
gestalten: „Bringen Sie sich in
den Unterricht ein und machen
Sie mit.“ − fn
Klaus Schlegel (75) aus Eg-
genfelden: Verständnis habe
ich schon etwas. Allerdings
gibt es leider auch Bauern,
die kaum auf das Tierwohl
oder die Natur achten. Auch
das mit der vielen Gülle auf
den Feldern sehe ich proble-
matisch.
Josef Maier (67) aus Roß-
bach: Ich kann die Bauern
verstehen. Wir leben ja auch
schließlich von denen. Klar
sind auch immer schwarze
Schafe dabei, die mehr auf
die Natur achten sollten.
Aber vor allem die Klein-
bauern leiden darunter.
Thomas Hutter (68) aus
Postmünster: Ich kann die
Proteste der Landwirte gut
verstehen. Sie haben einfach
Angst um ihre Existenz. Ih-
nen wird schnell der schwar-
ze Peter zugeschoben, wenn
es um Tiere oder Pflanzen
geht.
Wolfram Jokisch (68) aus
Pfarrkirchen: Aus Sicht der
Landwirte sind die Proteste
schon verständlich. Doch
jetzt ist die Zeit, in der jeder
etwas für den Klimaschutz
tun muss. Und so auch die
Bauern in Sachen Umwelt-
und Insektenschutz.
Mit Hunderten Trak-
toren und kilome-
terlangen Konvois haben
Bauern in vielen Regi-
onen Deutschlands den
Verkehr blockiert, um
gegen die Agrarpolitik der
Bundesregierung zu de-
monstrieren. Bei der zen-
tralen Kundgebung in
Bonn versammelten sich
6000 Teilnehmer. Die
Landwirte protestierten
vor allem gegen strengere
Regeln zum Umwelt- und
Insektenschutz, weil sie
dadurch ihre Existenz be-
droht sehen. Wir haben
Passanten in Pfarrkirch-
en, Eggenfelden und
Simbach gefragt, ob sie
Verständnis dafür haben.
Text/Fotos: ref/vc/ph
Dietmar Gnaiger (70) aus
Simbach: Ich bin nicht
gegen die Demos. Jedoch
finde ich, eine ausgewogene
Landwirtschaft wäre sinn-
voller. Alle Bauern sollten so
viele Tiere halten, wie die
eigene landwirtschaftliche
Nutzfläche es auch zulässt.
Sebastian Nowak (42) aus
Simbach: Ich habe nichts
gegen die Demos, ich bin für
die Aufklärung der Missstän-
de in der Landwirtschaft.
Schließlich leben wir alle
von der Landwirtschaft. Je-
der sollte auf die anderen
Rücksicht nehmen.
DIE FREITAGSFRAGE: IN GANZ DEUTSCHLAND GEHEN LANDWIRTE AUF DIE STRAßE – KÖNNEN SIE DIE PROTESTE VERSTEHEN?
Laufen für den guten Zweck: die Vertreter der mit einer Spende bedachten gemeinnützigen Vereine und Organisationen mit dem gastgebenden Kreis-
verbandsvorsitzenden Direktor Albert Griebl (links). − Foto: Slezak
Eröffnete das 146. Semester an der Landwirtschaftsschule Pfarrkirchen: Schulleiter und Leitender
Landwirtschaftsdirektor Josef Eichenseer (rechts). − Foto: Neuhuber
LANDKREIS ROTTAL-INN
Freitag, 25. Oktober 2019 Nummer 247 / Seite 23
Pfarrkirchen. Stolze 21 000
Euro für soziale Zwecke haben die
VR-Bank Rottal-Inn und die Raiff-
eisenbank Arnstorf jetzt im An-
schluss an ihren diesjährigen
Charity-Lauf an 105 Vereine und
Einrichtungen ausgeschüttet.
Gut 1000 Aktive waren bei der
achten Auflage der Veranstaltung
vor gut drei Monaten am Rottau-
ensee am Start. Die zusammen
absolvierten 6700 Kilometer erga-
ben eine Spendensumme von
13 400 Euro, nämlich zwei Euro
pro gelaufenen Kilometer. Diese
Summe rundeten die beiden
Kreisverbandsbanken auf. So
konnten alle Vereine oder ge-
meinnützigen Organisation, die
um Unterstützung für eingereich-
te Projekte angefragt hatten, je
einen Scheck über einen Zu-
schuss in Höhe von 200 Euro in
21 000 Euro für Vereine und Verbände
Volksbanken und Raiffeisenbanken stellen Spenden aus dem Charity-Lauf für soziale Zwecke zur Verfügung
Empfang nehmen. „Unser Laufen
dient einem guten Zweck, worauf
wir viel Wert legen“, hob der gast-
gebende Direktor Albert Griebl
hervor. Sogleich überreichte der
Kreisverbandsvorsitzende zu-
sammen mit Direktor Christian
Forstner (beide VR-Bank Rottal-
Inn) sowie Direktor Wilfried Pex
(Raiffeisenbanken Arnstorf) die
Spendenbriefe. Von den Adler-
schützen bis zur Trachtenkapelle,
vom Kollbach- bis ins Inntal rei-
chen die Empfänger. Darüber hi-
naus stellte sich heraus, dass rund
die Hälfte der Anwesenden selbst
aktiv beim Lauf mit von der Partie
war.
Zu guter Letzt kündigte Direk-
tor Griebl an: „Der nächste Lauf
findet im kommenden Jahr am
Samstag, 4. Juli, statt.“ Und im
Jahr darauf werde es sicher auch
zur zehnten Auflage des Charity-
Events kommen. Der Abend klang
bei einem Stehbankett im Markt-
unterstützungszentrum (MUZ)
der VR-Bank in Mooshof gemüt-
lich aus. − has
Eggenfelden. Um Beistand zur
Abwehr der Afrikanischen
Schweinepest zu erbitten, laden
der Bayerische Bauernverband
(BBV) und weitere landwirtschaft-
liche Vereinigungen und Verbän-
de am Sonntag, 3. November, zu
einer Sternwallfahrt zur Basilika
St. Anna in Altötting ein.
Den Gottesdienst wird dort Ka-
puziner-Bruder Georg Greimel
um 11.30 Uhr zelebrieren. In die-
sem Rahmen bitte man die Got-
tesmutter und den hl. Bruder
Konrad um gesunde Tiere und die
Abwehr der Schweinepest in ganz
Deutschland, heißt es in der An-
kündigung. Hierzu lade man die
gesamte Bevölkerung ein.
Weitere Ausrichter dieser Wall-
fahrt sind der Verband für land-
Wallfahrt zur Abwehr der Schweinepest
Veranstaltung am Sonntag, 3. November, in Altötting
wirtschaftliche Fortbildung Rot-
tal-Inn, der Schweinemastring
Rottal-Inn, die Bayern-Genetik
GmbH, der BVN Besamungsver-
ein Neustadt a. d. Aisch, die VVG
Viehvermarktungsgenossen-
schaft Oberbayern-Schwaben, die
Erzeugergemeinschaft und Züch-
tervereinigung EGZH in Bayern
sowie die Erzeugergemeinschaft
Südbayern. − red
Pfarrkirchen. „Wie geht es den
bayerischen Bäuerinnen?“ Dazu
hat das bayerische Staatsministe-
rium für Ernährung, Landwirt-
schaft und Forsten den Lehrstuhl
für Marketing der TU München
beauftragt, einen Fragebogen zu
gestalten. Die so genannte „Bäue-
rinnenstudie Bayern 2019“.
Ihre Aufgabenfelder sind meist
sehr vielfältig. Neben der Organi-
sation des Familienlebens, Tätig-
keiten auf dem landwirtschaftli-
chen Betrieb kommen oft noch
außerbetriebliches Erwerbstätig-
keiten und ehrenamtliches Enga-
gement hinzu. Die „Bäuerinnen-
studie“ befasst sich mit Fragen
rund um Arbeits- und Lebenssitu-
ation, soziale Absicherung sowie
gesellschaftliche Stellung. Auf Ba-
sis der Ergebnisse können seitens
Wie geht es den Bäuerinnen?
Studie des Landwirtschaftsministeriums – Fragebogen ausfüllen
der Politik Maßnahmen zur
Unterstützung von Bäuerinnen
entwickelt werden, heißt es in der
Pressemitteilung.
Das Ministerium ruft alle Frau-
en auf, die auf einem landwirt-
schaftlichen Familienbetrieb le-
ben oder arbeiten, sich an der Stu-
die zu beteiligen. Zu finden ist der
Fragebogen unter www.bäue-
rin.bayern. − red
Der Übergang vom Brei
zur Familienkost
Pfarrkirchen. Ich will das gleiche essen
wie ihr, geben die meisten Kinder ihren
Eltern mit etwa einem Jahr zu verstehen.
Doch wie genau funktioniert der Über-
gang zu Familienkost? Gibt es Lebensmit-
tel, die für Kinder ungeeignet sind? Wie
geht man mit Obst- und Gemüsemuffeln
um? Was ist mit Süßigkeiten und Kinder-
lebensmitteln? Zu diesen Fragen veran-
staltet das Amt für Ernährung, Landwirt-
schaft und Forsten Pfarrkirchen einen
Kochkurs für Eltern mit Kindern bis zum
KOMPAKT
3. Lebensjahr. Dieser findet am Mittwoch,
6. November, von 9 bis 11.30 Uhr in der
Schulküche der Landwirtschaftsschule,
Lärchenweg 12, in Pfarrkirchen, statt. Re-
ferentin ist Brigitte Wintersberger, Tech-
nikerin für Ernährung und Hauswirt-
schaft. Die Teilnehmer erhalten theoreti-
sche und praktische Informationen, wie
sie ihrem Kind den Übergang vom Brei
auf feste Nahrung erleichtern können. Im
Praxisteil werden gemeinsam geeignete
Gerichte hergestellt und verkostet. An-
meldung bis Montag, 4. November, unter
www.weiterbildung.bayern.de. Infos bei
Maria Auer, 5 0 85 61/3004-133. − red
Pfarrkirchen. Mit einer klei-
nen Eröffnungsfeier hat die
Landwirtschaftsschule das
neue Semester eingeläutet und
den 146. Jahrgang begrüßt.
Landwirtschaftsdirektor Josef
Eichenseer hieß in seiner Funk-
tion als Schulleiter die neuen
Studierenden willkommen. Sie
stammen hauptsächlich aus
dem Landkreis Rottal-Inn, aber
auch aus den Landkreisen Din-
golfing-Landau und Passau.
Die Eröffnung war bei 15 An-
meldungen lange Zeit in der
Schwebe und nur durch einen
Entscheid der Landwirtschafts-
ministerin möglich geworden.
Im dritten Semester werden alle
15 Studierende den Landwirt-
schaftsmeister als Ziel anstre-
ben. Für das vorgeschaltete
Praxisjahr liegen 17 Anmeldun-
gen vor, so dass der Schulbe-
trieb für die nächsten Jahre ge-
sichert scheint.
Zu Beginn hatte Kaplan Dr.
Florian Haider einen Wortgot-
tesdienst abgehalten. Er gab
den Studierenden geistliche
Anregungen für die beginnen-
de Schulzeit mit auf den Weg.
Der Kreisobmann des bayeri-
schen Bauernverbandes, Her-
mann Etzel, lobte die gute Zu-
Start ins neue Semester
sammenarbeit mit dem Amt für
Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten und hob die kontinu-
ierliche Einsatzbereitschaft
und Fachkenntnis der Lehrkräf-
te hervor. Er freute sich darü-
ber, dass der Forstbestand auch
fast 150 Jahre nach Gründung
der Schule gesichert sei. Nur ein
Amt mit Schule habe eine gute
Personalausstattung und kön-
ne all seine Aufgaben erfüllen.
An der Landwirtschaftsschule
sei eine ideologiefreie Aus- und
Fortbildung garantiert.
146. Jahrgang an der Landwirtschaftsschule begrüßt – 15 Studierende
Etzel wies darauf hin, dass
Stadtbewohner immer weniger
die Probleme der landwirt-
schaftlichen Betriebe kennen
und Verständnis aufbringen
würden. Die angehenden Land-
wirtschaftsmeister forderte er
auf, ihre Interessen im Ge-
spräch mit den Verbrauchern
intensiv, aber immer sachlich
nach außen darzustellen und
sich auch bei den bevorstehen-
den Kommunalwahlen zu en-
gagieren. Nur so sei in den Gre-
mien Verständnis für die Prob-
leme der noch vorhandenen lo-
kalen landwirtschaftlichen Be-
triebe vor Ort zu wecken und
Entscheidungen in ihrem Sinne
zu beeinflussen.
Für den Verband für land-
wirtschaftliche Fachbildung
(VlF) Rottal-Inn ging Markus
Huber, Absolvent vor drei Jah-
ren, auf seine Schulgeschichte
ein. Es sei eine Gemeinschaft
entstanden, die sich zusammen
fortbilde, aber auch zu feiern
wisse. So würden die Auftritte
der Studierenden zu den Baller-
öffnungen sowie die „Winter-
schui-Männergarde“ wohl le-
benslang in Erinnerung blei-
ben.
Josef Eichenseer erläuterte,
dass für das kommenden Schul-
jahr wieder eine neue Schul-
ordnung gelte. Ziele der Land-
wirtschaftsschule seien die Vor-
bereitung auf den Beruf als
Unternehmer in der Landwirt-
schaft, der Erwerb persönlich-
keits- und berufsrelevanter
Schlüsselqualifikationen, wie
des Bewusstseins für die ge-
meinsame Verantwortung von
Erzeugern und Verbrauchern
für eine nachhaltige Agrarwirt-
schaft. Es gehe auch darum,
selbstständig und nachhaltig zu
wirtschaften unter besonderer
Berücksichtigung von Ökono-
mie, Ökologie, Umwelt- und
Ressourcenschutz sowie dem
Tierwohl, sagte der Schulleiter.
Den Studierenden wünschte
er eine interessante, lehrreiche
und motivierende sowie im
Idealfall auch prägende Zeit an
der Schule. Eichenseer ermun-
terte sie, aktiv und konstruktiv
die Inhalte und Abläufe mitzu-
gestalten: „Bringen Sie sich in
den Unterricht ein und machen
Sie mit.“ − fn
Klaus Schlegel (75) aus Eg-
genfelden: Verständnis habe
ich schon etwas. Allerdings
gibt es leider auch Bauern,
die kaum auf das Tierwohl
oder die Natur achten. Auch
das mit der vielen Gülle auf
den Feldern sehe ich proble-
matisch.
Josef Maier (67) aus Roß-
bach: Ich kann die Bauern
verstehen. Wir leben ja auch
schließlich von denen. Klar
sind auch immer schwarze
Schafe dabei, die mehr auf
die Natur achten sollten.
Aber vor allem die Klein-
bauern leiden darunter.
Thomas Hutter (68) aus
Postmünster: Ich kann die
Proteste der Landwirte gut
verstehen. Sie haben einfach
Angst um ihre Existenz. Ih-
nen wird schnell der schwar-
ze Peter zugeschoben, wenn
es um Tiere oder Pflanzen
geht.
Wolfram Jokisch (68) aus
Pfarrkirchen: Aus Sicht der
Landwirte sind die Proteste
schon verständlich. Doch
jetzt ist die Zeit, in der jeder
etwas für den Klimaschutz
tun muss. Und so auch die
Bauern in Sachen Umwelt-
und Insektenschutz.
Mit Hunderten Trak-
toren und kilome-
terlangen Konvois haben
Bauern in vielen Regi-
onen Deutschlands den
Verkehr blockiert, um
gegen die Agrarpolitik der
Bundesregierung zu de-
monstrieren. Bei der zen-
tralen Kundgebung in
Bonn versammelten sich
6000 Teilnehmer. Die
Landwirte protestierten
vor allem gegen strengere
Regeln zum Umwelt- und
Insektenschutz, weil sie
dadurch ihre Existenz be-
droht sehen. Wir haben
Passanten in Pfarrkirch-
en, Eggenfelden und
Simbach gefragt, ob sie
Verständnis dafür haben.
Text/Fotos: ref/vc/ph
Dietmar Gnaiger (70) aus
Simbach: Ich bin nicht
gegen die Demos. Jedoch
finde ich, eine ausgewogene
Landwirtschaft wäre sinn-
voller. Alle Bauern sollten so
viele Tiere halten, wie die
eigene landwirtschaftliche
Nutzfläche es auch zulässt.
Sebastian Nowak (42) aus
Simbach: Ich habe nichts
gegen die Demos, ich bin für
die Aufklärung der Missstän-
de in der Landwirtschaft.
Schließlich leben wir alle
von der Landwirtschaft. Je-
der sollte auf die anderen
Rücksicht nehmen.
DIE FREITAGSFRAGE: IN GANZ DEUTSCHLAND GEHEN LANDWIRTE AUF DIE STRAßE – KÖNNEN SIE DIE PROTESTE VERSTEHEN?
Laufen für den guten Zweck: die Vertreter der mit einer Spende bedachten gemeinnützigen Vereine und Organisationen mit dem gastgebenden Kreis-
verbandsvorsitzenden Direktor Albert Griebl (links). − Foto: Slezak
Eröffnete das 146. Semester an der Landwirtschaftsschule Pfarrkirchen: Schulleiter und Leitender
Landwirtschaftsdirektor Josef Eichenseer (rechts). − Foto: Neuhuber

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In den fertigen Streifen werden sowohl kulturelle Eigenheiten als auch Unterschiede in der Sprache thematisiert. Eine fiktive Liebes- geschichte greift etwa auf, dass Bulgaren den Kopf schütteln, wenn sie ja sagen, was zu Missver- ständnissen führt. Ein anderer Film spürt humorvoll der Frage nach, was es mit dem bayerischen Zungenbrecher „Oachkatzl- schwoaf“ auf sich hat. Am Projekt beteiligt sind neben den örtlichen Gymnasiasten Al- tersgenossen aus Italien, Spanien, Portugal, Bulgarien und Polen. Beim Besuch in Eggenfelden konnten 24 Schüler in Gastfami- lien untergebracht werden. Zu- sammen mit zehn Lehrkräften unternahmen sie Ausflüge nach Passau mit Geocaching-Stadter- kundung sowie nach Burghausen. Eine Stadtführung mit Werner Nagel in Eggenfelden wurde vom Besteigen des Kirchturms ge- krönt. Beim Empfang im Rathaus bescheinigte Bürgermeister Wolf- Virtuell arbeiten, sich analog treffen Schüler aus sechs Ländern erstellen im Rahmen eines EU-Projekts einen digitalen Reiseführer – Karl-von-Closen-Gymnasium diesmal Gastgeber gang Grubwinkler den jungen Gästen: „Sie sind die Zukunft Europas.“ Beim Abschiedsabend mit bayerischer Brotzeit gab es alle fünf gedrehten Filme zu bestau- nen. In Kürze werden diese Bei- träge auf der E-Twinning-Platt- form der EU öffentlich gemacht. Mit dem Auftritt der Band „Reiz- StoffBelastung“ zog sich das Fest in die Nacht hinein. Elftklässlerin Nina Hörhaber (17) zog ein positives Fazit: „Wir lernen viel über das Leben Ju- gendlicher in anderen Ländern.“ Und Janet Schwinghammer (17) fand: „Man wendet Spanisch und Englisch aktiv an und bekommt auch eine Reihe von Wörtern aus anderen Sprachen mit.“ Auch Organisatorin Martina Bachmaier zeigte sich zufrieden: „Zum Projekt gehört auch, dass unter den Schülern neue Freund- schaften entstehen.“ Dass das gut klappte, bestätigte in der Tat der teils tränenreiche Abschied. Die ganze Initiative läuft im Rahmen des „Erasmus+Pro- gramms“. Vor- und nachbereitet werden die Treffen im gleichna- migen P-Seminar. Insgesamt neh- men von Eggenfeldener Seite et- wa 20 Elftklässler daran teil. Nach dem kommenden fünften Treffen in Sizilien findet das ab- schließende sechste Meeting im Frühjahr 2020 in Polen statt. Schulleiter Oberstudiendirektor Markus Enghofer zieht schon jetzt ein positives Fazit: „Es ist wichtig, auch auf diese Art am europäi- schen Haus weiterzubauen, es wi- derstandsfähig zu machen sowie gegenseitig Toleranz und Ver- ständnis zu fördern.“ − has Mann beschimpft Polizisten als „Nazis“ und wird rabiat Eggenfelden. Reichlich Ärger eingehan- delt hat sich ein 18-jähriger Eggenfeldener am frühen Mittwochabend: Wie die Poli- zei mitteilt, trafen zwei Beamte der örtli- chen Polizeiinspektion den jungen Mann gegen 19 Uhr am Busbahnhof an. Weil es zuvor eine Mitteilung wegen Ruhestörung gegeben hatte, nahmen die beiden Beam- ten die Personalien einer Gruppe Jugend- licher auf, die sich dort aufhielt. Dabei be- schimpfte der 18-Jährige die Beamten als „Nazis“. Anschließend lief der polizeibe- kannte Jugendliche in Richtung Stadtmit- te davon. Kurze Zeit später wurde die Poli- zei jedoch darüber informiert, dass der KOMPAKT junge Mann bei einem Supermarkt in der Nähe des Busbahnhofs eine Glasscheibe beschädigt habe. Bei der Festnahme wehrte sich der 18-Jährige Polizeiangaben zufolge vehement gegen die Maßnahme der beiden Beamten. Auch in der Gewahr- samszelle hörte der Jugendliche nicht da- mit auf, wodurch ein Beamter leicht ver- letzt wurde. „Während der gesamten Zeit konnten sich die Beamten diverse Beleidi- gungen anhören“, heißt es weiter in der Mitteilung der Polizei. Den 18-Jährigen er- warten nun mehrere Strafanzeigen, unter anderem wegen Widerstands gegen Voll- streckungsbeamte und Beleidigung. – red Zwei Wegweiser aus Verankerung gerissen Eggenfelden. Zwei einzementierte Weg- weiser haben unbekannte Täter aus ihrer Verankerung gerissen und umgeworfen. Wie die Polizei mitteilt, ereignete sich der Vorfall in der Nacht auf Sonntag in Fraun- hofen. Die Polizei schätzt den Sachscha- den auf etwa 200 Euro. Wer Hinweise auf den oder die Täter geben kann, wird gebe- ten, sich unter 5 08721/96050 an die Poli- zei Eggenfelden zu wenden. − jhf Von Melanie Reilhofer Landshut/Rottal-Inn. Nach zwei Verhandlungstagen fiel jetzt das Urteil in dem Aufsehen erregenden Missbrauchs-Pro- zess: Der Angeklagte aus dem Landkreis Rottal-Inn muss für sechs Jahre und neun Monate ins Gefängnis, weil er 2017 sei- nen eigenen, zur Tatzeit erst vierjährigen Sohn schwer se- xuell missbraucht und davon auch noch ein Video aufgenom- men hat. Nach der Haft muss der Mann in Sicherungsver- wahrung. Die Jugendkammer des Landgerichts Landshut ver- urteilte den 46-Jährigen gestern unter anderem wegen schwe- ren sexuellen Missbrauch eines Kindes, Vergewaltigung und Missbrauch eines Schutzbefoh- lenen sowie Herstellung und Besitz von kinderpornografi- Sohn missbraucht: Haftstrafe für Vater schen Schriften. Als Begrün- dung für die Anordnung der Si- cherungsverwahrung führte der Vorsitzende Richter Theo Ziegler an, man könne den An- geklagten nach Verbüßen sei- ner Haftstrafe nicht „guten Ge- wissens in Freiheit entlassen, weil er so gefährlich ist“. Angeklagter räumt Vorwürfe weitgehend ein Bereits zu Beginn der Ver- handlung räumte der Vater die Vorwürfe weitgehend ein. Letztlich war die Kammer auf- grund der Beweisaufnahme da- von überzeugt, dass der Ange- klagte am 31. August 2017 nach einer gemeinsamen Dusche seinen kleinen Sohn dazu ge- bracht hat, sexuelle Handlun- gen an ihm durchzuführen, während er die Tat filmte. Mann (46) muss für fast sieben Jahre ins Gefängnis – Jugendkammer ordnet Sicherungsverwahrung an „Wir hatten die seltene Situa- tion, das Video ansehen zu kön- nen bzw. zu müssen“, wie Zieg- ler erwähnte. Darauf sei zu hö- ren gewesen, dass der Mann sein Kind, das keine Lust dazu hatte, im Befehlston dazu auf- forderte. Bei einer Hausdurchsuchung in der Wohnung des 46-Jähri- gen am 15. Februar 2019 konnte die Polizei auf seinem Handy eben jenes Video und auf einem zweiten Smartphone sowie auf dessen Computer weitere kin- derpornografische Video- und Bilddateien sicherstellen Der Angeklagte ist bereits einschlägig vorbestraft. Er ver- brachte zwölf Jahre seines Le- bens hinter Gitter wegen ver- suchter Vergewaltigung, se- xueller Nötigung, versuchten schweren Missbrauchs von Kin- dern und kleinerer Diebstahl- Delikte. Damals begründete der 46-Jährige die sexuellen Über- griffe als „gelegenheitsbe- dingt“, denn obwohl er eher an Frauen interessiert sei, wären Kinder leichter zu erreichen. „Wenn man was bei einer Frau nicht bekommt, dann sucht man halt was anderes“, erklärte er auch dem psychiatrischen Sachverständigen. Gutachterin attestiert psychopathische Züge Zwei vom Gericht beauftrag- te Gutachter attestierten dem Angeklagten eine dissoziale Persönlichkeitsstörung und eine erkennbare pädophile Stö- rung. Die Rückfallquote von Tä- tern mit diesem Krankheitsbild liege bei 75 Prozent. „Ihm fehlt zudem die Fähigkeit, Konse- quenzen aus seinen bisherigen Vergehen und Haftstrafen zu ziehen“, wie die psychiatrische Sachverständige berichtete. Zu- dem zeige der 46-Jährige psy- chopathische Züge, die dazu führten, dass er keine Angst ha- be, was die Sachverständige da- zu veranlasste, den Angeklag- ten als „gefährlich einzustu- fen“. Der Staatsanwalt beantragte in seinem Plädoyer die Siche- rungsverwahrung des Ange- klagten und dem folgte die Kammer. Wie Richter Ziegler sagte, sei die diagnostizierte kombinierte Persönlichkeits- störung tief im Angeklagten ver- wurzelt, was sicherlich auch in seiner unschönen Kindheit be- gründet sei. „Mit diesem Päck- chen muss er leben, doch der Hang und die Neigung liegen vor und somit auch die erhebli- che Gefahr, dass solche Strafta- ten wieder passieren“, so der Vorsitzende Richter abschlie- ßend. Eggenfelden. Im Stadtrat hat Bürgermeister Wolfgang Grub- winkler die Nachricht jüngst bereits verkündet, nun folgt auch die offizielle Mitteilung der Postbank: Deren mobile Fi- liale in Eggenfelden bekommt einen neuen Standort. Ab Dienstag, 29. Oktober, werde der Bus, der bisher einmal pro Woche Halt am Stadtplatz, di- rekt neben dem Marienbrun- nen, gemacht hat, am Zentralen Omnibus Bahnhof (ZOB) in der Öttinger Straße anzutreffen sein. Die Öffnungszeiten der Fi- liale bleiben laut Mitteilung un- verändert. Ende August war die mobile Filiale im Rahmen eines Pilot- projekts der Postbank erstmals auf den Stadtplatz gerollt. Der Standort in dem historischen Umfeld der „guten Stube“ der Stadt sorgte für reichlich Kritik, nicht nur innerhalb des Stadt- rats, sondern auch unter Bür- gern. In der Sitzung des Stadt- rats am 8. Oktober hatte Bürger- meister Grubwinkler noch ver- meldet, der ZOB sei als Aus- weichstandort noch nicht endgültig mit den Verantwortli- chen der Postbank fixiert. Diese Neuer Standort für mobile Filiale nun auch offiziell bestätigt – Start am nächsten Dienstag Postbank-Bus künftig am ZOB Einigung erfolgte nun aber in der Zwischenzeit. Die mobile Filiale der Post- bank ist seit Ende August laut Mitteilung der Bank in insge- samt fünf Orten in der Region Inn-Salzach unterwegs. Sie ist als mehrmonatiges Testprojekt angelegt. Regulär fährt die Filia- le feste Haltepunkte in Altöt- ting, Eggenfelden, Mühldorf, Pfarrkirchen und Haag in Ober- bayern an. − red/seb Roßbach. Wegen versuchten Betrugs hat ein 60 Jahre alter Mann aus dem Gemeindebe- reich Anzeige erstattet. Ihm war telefonisch ein Lottogewinn in Höhe von 36 700 Euro vorge- gaukelt worden. Am Montag um 10 Uhr und nochmals am Dienstag um 13.15 Uhr erhielt er unter einer Berliner Nummer Anrufe mit der „freudigen“ Nachricht. Die Anruferinnen gaben sich als Sabrina bzw. Car- men aus. Bevor jedoch der Ge- winn zur Auszahlung kommt, sollte der Roßbacher Playsta- tion-Guthabenkarten im Wert von 900 Euro kaufen und deren Registrierungsnummern über- mitteln. Bei der Berliner Ruf- nummer handelte es sich laut Polizei um eine so genannte Spam-Telefonnummer, sprich: Sie existiert nicht. Da der Roß- bacher an keinem Gewinnspiel teilgenommen hatte, schaltete er die Polizei ein. Ein Schaden entstand ihm nicht. − red Lottogewinn ein Betrugsversuch Alle Schüler und Lehrer aus sechs Ländern beim aktuellen „Erasmus+Treffen“ in Eggenfelden mit Schulleiter Markus Enghofer (links) und Projektleiterin Martina Bachmaier (rechts). Im Bereich des Busbahnhofs wird künftig das Postbank-Mobil seinen Platz finden. − F.: Fleischmann
  • 2. LANDKREIS ROTTAL-INN Freitag, 25. Oktober 2019 Nummer 247 / Seite 23 Pfarrkirchen. Stolze 21 000 Euro für soziale Zwecke haben die VR-Bank Rottal-Inn und die Raiff- eisenbank Arnstorf jetzt im An- schluss an ihren diesjährigen Charity-Lauf an 105 Vereine und Einrichtungen ausgeschüttet. Gut 1000 Aktive waren bei der achten Auflage der Veranstaltung vor gut drei Monaten am Rottau- ensee am Start. Die zusammen absolvierten 6700 Kilometer erga- ben eine Spendensumme von 13 400 Euro, nämlich zwei Euro pro gelaufenen Kilometer. Diese Summe rundeten die beiden Kreisverbandsbanken auf. So konnten alle Vereine oder ge- meinnützigen Organisation, die um Unterstützung für eingereich- te Projekte angefragt hatten, je einen Scheck über einen Zu- schuss in Höhe von 200 Euro in 21 000 Euro für Vereine und Verbände Volksbanken und Raiffeisenbanken stellen Spenden aus dem Charity-Lauf für soziale Zwecke zur Verfügung Empfang nehmen. „Unser Laufen dient einem guten Zweck, worauf wir viel Wert legen“, hob der gast- gebende Direktor Albert Griebl hervor. Sogleich überreichte der Kreisverbandsvorsitzende zu- sammen mit Direktor Christian Forstner (beide VR-Bank Rottal- Inn) sowie Direktor Wilfried Pex (Raiffeisenbanken Arnstorf) die Spendenbriefe. Von den Adler- schützen bis zur Trachtenkapelle, vom Kollbach- bis ins Inntal rei- chen die Empfänger. Darüber hi- naus stellte sich heraus, dass rund die Hälfte der Anwesenden selbst aktiv beim Lauf mit von der Partie war. Zu guter Letzt kündigte Direk- tor Griebl an: „Der nächste Lauf findet im kommenden Jahr am Samstag, 4. Juli, statt.“ Und im Jahr darauf werde es sicher auch zur zehnten Auflage des Charity- Events kommen. Der Abend klang bei einem Stehbankett im Markt- unterstützungszentrum (MUZ) der VR-Bank in Mooshof gemüt- lich aus. − has Eggenfelden. Um Beistand zur Abwehr der Afrikanischen Schweinepest zu erbitten, laden der Bayerische Bauernverband (BBV) und weitere landwirtschaft- liche Vereinigungen und Verbän- de am Sonntag, 3. November, zu einer Sternwallfahrt zur Basilika St. Anna in Altötting ein. Den Gottesdienst wird dort Ka- puziner-Bruder Georg Greimel um 11.30 Uhr zelebrieren. In die- sem Rahmen bitte man die Got- tesmutter und den hl. Bruder Konrad um gesunde Tiere und die Abwehr der Schweinepest in ganz Deutschland, heißt es in der An- kündigung. Hierzu lade man die gesamte Bevölkerung ein. Weitere Ausrichter dieser Wall- fahrt sind der Verband für land- Wallfahrt zur Abwehr der Schweinepest Veranstaltung am Sonntag, 3. November, in Altötting wirtschaftliche Fortbildung Rot- tal-Inn, der Schweinemastring Rottal-Inn, die Bayern-Genetik GmbH, der BVN Besamungsver- ein Neustadt a. d. Aisch, die VVG Viehvermarktungsgenossen- schaft Oberbayern-Schwaben, die Erzeugergemeinschaft und Züch- tervereinigung EGZH in Bayern sowie die Erzeugergemeinschaft Südbayern. − red Pfarrkirchen. „Wie geht es den bayerischen Bäuerinnen?“ Dazu hat das bayerische Staatsministe- rium für Ernährung, Landwirt- schaft und Forsten den Lehrstuhl für Marketing der TU München beauftragt, einen Fragebogen zu gestalten. Die so genannte „Bäue- rinnenstudie Bayern 2019“. Ihre Aufgabenfelder sind meist sehr vielfältig. Neben der Organi- sation des Familienlebens, Tätig- keiten auf dem landwirtschaftli- chen Betrieb kommen oft noch außerbetriebliches Erwerbstätig- keiten und ehrenamtliches Enga- gement hinzu. Die „Bäuerinnen- studie“ befasst sich mit Fragen rund um Arbeits- und Lebenssitu- ation, soziale Absicherung sowie gesellschaftliche Stellung. Auf Ba- sis der Ergebnisse können seitens Wie geht es den Bäuerinnen? Studie des Landwirtschaftsministeriums – Fragebogen ausfüllen der Politik Maßnahmen zur Unterstützung von Bäuerinnen entwickelt werden, heißt es in der Pressemitteilung. Das Ministerium ruft alle Frau- en auf, die auf einem landwirt- schaftlichen Familienbetrieb le- ben oder arbeiten, sich an der Stu- die zu beteiligen. Zu finden ist der Fragebogen unter www.bäue- rin.bayern. − red Der Übergang vom Brei zur Familienkost Pfarrkirchen. Ich will das gleiche essen wie ihr, geben die meisten Kinder ihren Eltern mit etwa einem Jahr zu verstehen. Doch wie genau funktioniert der Über- gang zu Familienkost? Gibt es Lebensmit- tel, die für Kinder ungeeignet sind? Wie geht man mit Obst- und Gemüsemuffeln um? Was ist mit Süßigkeiten und Kinder- lebensmitteln? 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Landwirtschaftsdirektor Josef Eichenseer hieß in seiner Funk- tion als Schulleiter die neuen Studierenden willkommen. Sie stammen hauptsächlich aus dem Landkreis Rottal-Inn, aber auch aus den Landkreisen Din- golfing-Landau und Passau. Die Eröffnung war bei 15 An- meldungen lange Zeit in der Schwebe und nur durch einen Entscheid der Landwirtschafts- ministerin möglich geworden. Im dritten Semester werden alle 15 Studierende den Landwirt- schaftsmeister als Ziel anstre- ben. Für das vorgeschaltete Praxisjahr liegen 17 Anmeldun- gen vor, so dass der Schulbe- trieb für die nächsten Jahre ge- sichert scheint. Zu Beginn hatte Kaplan Dr. Florian Haider einen Wortgot- tesdienst abgehalten. Er gab den Studierenden geistliche Anregungen für die beginnen- de Schulzeit mit auf den Weg. Der Kreisobmann des bayeri- schen Bauernverbandes, Her- mann Etzel, lobte die gute Zu- Start ins neue Semester sammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und hob die kontinu- ierliche Einsatzbereitschaft und Fachkenntnis der Lehrkräf- te hervor. Er freute sich darü- ber, dass der Forstbestand auch fast 150 Jahre nach Gründung der Schule gesichert sei. Nur ein Amt mit Schule habe eine gute Personalausstattung und kön- ne all seine Aufgaben erfüllen. An der Landwirtschaftsschule sei eine ideologiefreie Aus- und Fortbildung garantiert. 146. Jahrgang an der Landwirtschaftsschule begrüßt – 15 Studierende Etzel wies darauf hin, dass Stadtbewohner immer weniger die Probleme der landwirt- schaftlichen Betriebe kennen und Verständnis aufbringen würden. Die angehenden Land- wirtschaftsmeister forderte er auf, ihre Interessen im Ge- spräch mit den Verbrauchern intensiv, aber immer sachlich nach außen darzustellen und sich auch bei den bevorstehen- den Kommunalwahlen zu en- gagieren. Nur so sei in den Gre- mien Verständnis für die Prob- leme der noch vorhandenen lo- kalen landwirtschaftlichen Be- triebe vor Ort zu wecken und Entscheidungen in ihrem Sinne zu beeinflussen. Für den Verband für land- wirtschaftliche Fachbildung (VlF) Rottal-Inn ging Markus Huber, Absolvent vor drei Jah- ren, auf seine Schulgeschichte ein. Es sei eine Gemeinschaft entstanden, die sich zusammen fortbilde, aber auch zu feiern wisse. So würden die Auftritte der Studierenden zu den Baller- öffnungen sowie die „Winter- schui-Männergarde“ wohl le- benslang in Erinnerung blei- ben. Josef Eichenseer erläuterte, dass für das kommenden Schul- jahr wieder eine neue Schul- ordnung gelte. Ziele der Land- wirtschaftsschule seien die Vor- bereitung auf den Beruf als Unternehmer in der Landwirt- schaft, der Erwerb persönlich- keits- und berufsrelevanter Schlüsselqualifikationen, wie des Bewusstseins für die ge- meinsame Verantwortung von Erzeugern und Verbrauchern für eine nachhaltige Agrarwirt- schaft. Es gehe auch darum, selbstständig und nachhaltig zu wirtschaften unter besonderer Berücksichtigung von Ökono- mie, Ökologie, Umwelt- und Ressourcenschutz sowie dem Tierwohl, sagte der Schulleiter. Den Studierenden wünschte er eine interessante, lehrreiche und motivierende sowie im Idealfall auch prägende Zeit an der Schule. Eichenseer ermun- terte sie, aktiv und konstruktiv die Inhalte und Abläufe mitzu- gestalten: „Bringen Sie sich in den Unterricht ein und machen Sie mit.“ − fn Klaus Schlegel (75) aus Eg- genfelden: Verständnis habe ich schon etwas. Allerdings gibt es leider auch Bauern, die kaum auf das Tierwohl oder die Natur achten. Auch das mit der vielen Gülle auf den Feldern sehe ich proble- matisch. Josef Maier (67) aus Roß- bach: Ich kann die Bauern verstehen. Wir leben ja auch schließlich von denen. Klar sind auch immer schwarze Schafe dabei, die mehr auf die Natur achten sollten. Aber vor allem die Klein- bauern leiden darunter. Thomas Hutter (68) aus Postmünster: Ich kann die Proteste der Landwirte gut verstehen. Sie haben einfach Angst um ihre Existenz. Ih- nen wird schnell der schwar- ze Peter zugeschoben, wenn es um Tiere oder Pflanzen geht. Wolfram Jokisch (68) aus Pfarrkirchen: Aus Sicht der Landwirte sind die Proteste schon verständlich. Doch jetzt ist die Zeit, in der jeder etwas für den Klimaschutz tun muss. Und so auch die Bauern in Sachen Umwelt- und Insektenschutz. Mit Hunderten Trak- toren und kilome- terlangen Konvois haben Bauern in vielen Regi- onen Deutschlands den Verkehr blockiert, um gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung zu de- monstrieren. Bei der zen- tralen Kundgebung in Bonn versammelten sich 6000 Teilnehmer. Die Landwirte protestierten vor allem gegen strengere Regeln zum Umwelt- und Insektenschutz, weil sie dadurch ihre Existenz be- droht sehen. Wir haben Passanten in Pfarrkirch- en, Eggenfelden und Simbach gefragt, ob sie Verständnis dafür haben. Text/Fotos: ref/vc/ph Dietmar Gnaiger (70) aus Simbach: Ich bin nicht gegen die Demos. Jedoch finde ich, eine ausgewogene Landwirtschaft wäre sinn- voller. Alle Bauern sollten so viele Tiere halten, wie die eigene landwirtschaftliche Nutzfläche es auch zulässt. Sebastian Nowak (42) aus Simbach: Ich habe nichts gegen die Demos, ich bin für die Aufklärung der Missstän- de in der Landwirtschaft. Schließlich leben wir alle von der Landwirtschaft. Je- der sollte auf die anderen Rücksicht nehmen. DIE FREITAGSFRAGE: IN GANZ DEUTSCHLAND GEHEN LANDWIRTE AUF DIE STRAßE – KÖNNEN SIE DIE PROTESTE VERSTEHEN? Laufen für den guten Zweck: die Vertreter der mit einer Spende bedachten gemeinnützigen Vereine und Organisationen mit dem gastgebenden Kreis- verbandsvorsitzenden Direktor Albert Griebl (links). − Foto: Slezak Eröffnete das 146. Semester an der Landwirtschaftsschule Pfarrkirchen: Schulleiter und Leitender Landwirtschaftsdirektor Josef Eichenseer (rechts). − Foto: Neuhuber
  • 3. LANDKREIS ROTTAL-INN Freitag, 25. Oktober 2019 Nummer 247 / Seite 23 Pfarrkirchen. Stolze 21 000 Euro für soziale Zwecke haben die VR-Bank Rottal-Inn und die Raiff- eisenbank Arnstorf jetzt im An- schluss an ihren diesjährigen Charity-Lauf an 105 Vereine und Einrichtungen ausgeschüttet. Gut 1000 Aktive waren bei der achten Auflage der Veranstaltung vor gut drei Monaten am Rottau- ensee am Start. Die zusammen absolvierten 6700 Kilometer erga- ben eine Spendensumme von 13 400 Euro, nämlich zwei Euro pro gelaufenen Kilometer. Diese Summe rundeten die beiden Kreisverbandsbanken auf. So konnten alle Vereine oder ge- meinnützigen Organisation, die um Unterstützung für eingereich- te Projekte angefragt hatten, je einen Scheck über einen Zu- schuss in Höhe von 200 Euro in 21 000 Euro für Vereine und Verbände Volksbanken und Raiffeisenbanken stellen Spenden aus dem Charity-Lauf für soziale Zwecke zur Verfügung Empfang nehmen. „Unser Laufen dient einem guten Zweck, worauf wir viel Wert legen“, hob der gast- gebende Direktor Albert Griebl hervor. Sogleich überreichte der Kreisverbandsvorsitzende zu- sammen mit Direktor Christian Forstner (beide VR-Bank Rottal- Inn) sowie Direktor Wilfried Pex (Raiffeisenbanken Arnstorf) die Spendenbriefe. Von den Adler- schützen bis zur Trachtenkapelle, vom Kollbach- bis ins Inntal rei- chen die Empfänger. Darüber hi- naus stellte sich heraus, dass rund die Hälfte der Anwesenden selbst aktiv beim Lauf mit von der Partie war. Zu guter Letzt kündigte Direk- tor Griebl an: „Der nächste Lauf findet im kommenden Jahr am Samstag, 4. Juli, statt.“ Und im Jahr darauf werde es sicher auch zur zehnten Auflage des Charity- Events kommen. Der Abend klang bei einem Stehbankett im Markt- unterstützungszentrum (MUZ) der VR-Bank in Mooshof gemüt- lich aus. − has Eggenfelden. Um Beistand zur Abwehr der Afrikanischen Schweinepest zu erbitten, laden der Bayerische Bauernverband (BBV) und weitere landwirtschaft- liche Vereinigungen und Verbän- de am Sonntag, 3. November, zu einer Sternwallfahrt zur Basilika St. Anna in Altötting ein. Den Gottesdienst wird dort Ka- puziner-Bruder Georg Greimel um 11.30 Uhr zelebrieren. In die- sem Rahmen bitte man die Got- tesmutter und den hl. Bruder Konrad um gesunde Tiere und die Abwehr der Schweinepest in ganz Deutschland, heißt es in der An- kündigung. Hierzu lade man die gesamte Bevölkerung ein. Weitere Ausrichter dieser Wall- fahrt sind der Verband für land- Wallfahrt zur Abwehr der Schweinepest Veranstaltung am Sonntag, 3. November, in Altötting wirtschaftliche Fortbildung Rot- tal-Inn, der Schweinemastring Rottal-Inn, die Bayern-Genetik GmbH, der BVN Besamungsver- ein Neustadt a. d. Aisch, die VVG Viehvermarktungsgenossen- schaft Oberbayern-Schwaben, die Erzeugergemeinschaft und Züch- tervereinigung EGZH in Bayern sowie die Erzeugergemeinschaft Südbayern. − red Pfarrkirchen. „Wie geht es den bayerischen Bäuerinnen?“ Dazu hat das bayerische Staatsministe- rium für Ernährung, Landwirt- schaft und Forsten den Lehrstuhl für Marketing der TU München beauftragt, einen Fragebogen zu gestalten. Die so genannte „Bäue- rinnenstudie Bayern 2019“. Ihre Aufgabenfelder sind meist sehr vielfältig. Neben der Organi- sation des Familienlebens, Tätig- keiten auf dem landwirtschaftli- chen Betrieb kommen oft noch außerbetriebliches Erwerbstätig- keiten und ehrenamtliches Enga- gement hinzu. Die „Bäuerinnen- studie“ befasst sich mit Fragen rund um Arbeits- und Lebenssitu- ation, soziale Absicherung sowie gesellschaftliche Stellung. Auf Ba- sis der Ergebnisse können seitens Wie geht es den Bäuerinnen? Studie des Landwirtschaftsministeriums – Fragebogen ausfüllen der Politik Maßnahmen zur Unterstützung von Bäuerinnen entwickelt werden, heißt es in der Pressemitteilung. Das Ministerium ruft alle Frau- en auf, die auf einem landwirt- schaftlichen Familienbetrieb le- ben oder arbeiten, sich an der Stu- die zu beteiligen. Zu finden ist der Fragebogen unter www.bäue- rin.bayern. − red Der Übergang vom Brei zur Familienkost Pfarrkirchen. Ich will das gleiche essen wie ihr, geben die meisten Kinder ihren Eltern mit etwa einem Jahr zu verstehen. Doch wie genau funktioniert der Über- gang zu Familienkost? Gibt es Lebensmit- tel, die für Kinder ungeeignet sind? Wie geht man mit Obst- und Gemüsemuffeln um? Was ist mit Süßigkeiten und Kinder- lebensmitteln? Zu diesen Fragen veran- staltet das Amt für Ernährung, Landwirt- schaft und Forsten Pfarrkirchen einen Kochkurs für Eltern mit Kindern bis zum KOMPAKT 3. Lebensjahr. Dieser findet am Mittwoch, 6. November, von 9 bis 11.30 Uhr in der Schulküche der Landwirtschaftsschule, Lärchenweg 12, in Pfarrkirchen, statt. Re- ferentin ist Brigitte Wintersberger, Tech- nikerin für Ernährung und Hauswirt- schaft. Die Teilnehmer erhalten theoreti- sche und praktische Informationen, wie sie ihrem Kind den Übergang vom Brei auf feste Nahrung erleichtern können. Im Praxisteil werden gemeinsam geeignete Gerichte hergestellt und verkostet. An- meldung bis Montag, 4. November, unter www.weiterbildung.bayern.de. Infos bei Maria Auer, 5 0 85 61/3004-133. − red Pfarrkirchen. Mit einer klei- nen Eröffnungsfeier hat die Landwirtschaftsschule das neue Semester eingeläutet und den 146. Jahrgang begrüßt. Landwirtschaftsdirektor Josef Eichenseer hieß in seiner Funk- tion als Schulleiter die neuen Studierenden willkommen. Sie stammen hauptsächlich aus dem Landkreis Rottal-Inn, aber auch aus den Landkreisen Din- golfing-Landau und Passau. Die Eröffnung war bei 15 An- meldungen lange Zeit in der Schwebe und nur durch einen Entscheid der Landwirtschafts- ministerin möglich geworden. Im dritten Semester werden alle 15 Studierende den Landwirt- schaftsmeister als Ziel anstre- ben. Für das vorgeschaltete Praxisjahr liegen 17 Anmeldun- gen vor, so dass der Schulbe- trieb für die nächsten Jahre ge- sichert scheint. Zu Beginn hatte Kaplan Dr. Florian Haider einen Wortgot- tesdienst abgehalten. Er gab den Studierenden geistliche Anregungen für die beginnen- de Schulzeit mit auf den Weg. Der Kreisobmann des bayeri- schen Bauernverbandes, Her- mann Etzel, lobte die gute Zu- Start ins neue Semester sammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und hob die kontinu- ierliche Einsatzbereitschaft und Fachkenntnis der Lehrkräf- te hervor. Er freute sich darü- ber, dass der Forstbestand auch fast 150 Jahre nach Gründung der Schule gesichert sei. Nur ein Amt mit Schule habe eine gute Personalausstattung und kön- ne all seine Aufgaben erfüllen. An der Landwirtschaftsschule sei eine ideologiefreie Aus- und Fortbildung garantiert. 146. Jahrgang an der Landwirtschaftsschule begrüßt – 15 Studierende Etzel wies darauf hin, dass Stadtbewohner immer weniger die Probleme der landwirt- schaftlichen Betriebe kennen und Verständnis aufbringen würden. Die angehenden Land- wirtschaftsmeister forderte er auf, ihre Interessen im Ge- spräch mit den Verbrauchern intensiv, aber immer sachlich nach außen darzustellen und sich auch bei den bevorstehen- den Kommunalwahlen zu en- gagieren. Nur so sei in den Gre- mien Verständnis für die Prob- leme der noch vorhandenen lo- kalen landwirtschaftlichen Be- triebe vor Ort zu wecken und Entscheidungen in ihrem Sinne zu beeinflussen. Für den Verband für land- wirtschaftliche Fachbildung (VlF) Rottal-Inn ging Markus Huber, Absolvent vor drei Jah- ren, auf seine Schulgeschichte ein. Es sei eine Gemeinschaft entstanden, die sich zusammen fortbilde, aber auch zu feiern wisse. So würden die Auftritte der Studierenden zu den Baller- öffnungen sowie die „Winter- schui-Männergarde“ wohl le- benslang in Erinnerung blei- ben. Josef Eichenseer erläuterte, dass für das kommenden Schul- jahr wieder eine neue Schul- ordnung gelte. Ziele der Land- wirtschaftsschule seien die Vor- bereitung auf den Beruf als Unternehmer in der Landwirt- schaft, der Erwerb persönlich- keits- und berufsrelevanter Schlüsselqualifikationen, wie des Bewusstseins für die ge- meinsame Verantwortung von Erzeugern und Verbrauchern für eine nachhaltige Agrarwirt- schaft. Es gehe auch darum, selbstständig und nachhaltig zu wirtschaften unter besonderer Berücksichtigung von Ökono- mie, Ökologie, Umwelt- und Ressourcenschutz sowie dem Tierwohl, sagte der Schulleiter. Den Studierenden wünschte er eine interessante, lehrreiche und motivierende sowie im Idealfall auch prägende Zeit an der Schule. Eichenseer ermun- terte sie, aktiv und konstruktiv die Inhalte und Abläufe mitzu- gestalten: „Bringen Sie sich in den Unterricht ein und machen Sie mit.“ − fn Klaus Schlegel (75) aus Eg- genfelden: Verständnis habe ich schon etwas. Allerdings gibt es leider auch Bauern, die kaum auf das Tierwohl oder die Natur achten. Auch das mit der vielen Gülle auf den Feldern sehe ich proble- matisch. Josef Maier (67) aus Roß- bach: Ich kann die Bauern verstehen. Wir leben ja auch schließlich von denen. Klar sind auch immer schwarze Schafe dabei, die mehr auf die Natur achten sollten. Aber vor allem die Klein- bauern leiden darunter. Thomas Hutter (68) aus Postmünster: Ich kann die Proteste der Landwirte gut verstehen. Sie haben einfach Angst um ihre Existenz. Ih- nen wird schnell der schwar- ze Peter zugeschoben, wenn es um Tiere oder Pflanzen geht. Wolfram Jokisch (68) aus Pfarrkirchen: Aus Sicht der Landwirte sind die Proteste schon verständlich. Doch jetzt ist die Zeit, in der jeder etwas für den Klimaschutz tun muss. Und so auch die Bauern in Sachen Umwelt- und Insektenschutz. Mit Hunderten Trak- toren und kilome- terlangen Konvois haben Bauern in vielen Regi- onen Deutschlands den Verkehr blockiert, um gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung zu de- monstrieren. Bei der zen- tralen Kundgebung in Bonn versammelten sich 6000 Teilnehmer. Die Landwirte protestierten vor allem gegen strengere Regeln zum Umwelt- und Insektenschutz, weil sie dadurch ihre Existenz be- droht sehen. Wir haben Passanten in Pfarrkirch- en, Eggenfelden und Simbach gefragt, ob sie Verständnis dafür haben. Text/Fotos: ref/vc/ph Dietmar Gnaiger (70) aus Simbach: Ich bin nicht gegen die Demos. Jedoch finde ich, eine ausgewogene Landwirtschaft wäre sinn- voller. Alle Bauern sollten so viele Tiere halten, wie die eigene landwirtschaftliche Nutzfläche es auch zulässt. Sebastian Nowak (42) aus Simbach: Ich habe nichts gegen die Demos, ich bin für die Aufklärung der Missstän- de in der Landwirtschaft. Schließlich leben wir alle von der Landwirtschaft. Je- der sollte auf die anderen Rücksicht nehmen. DIE FREITAGSFRAGE: IN GANZ DEUTSCHLAND GEHEN LANDWIRTE AUF DIE STRAßE – KÖNNEN SIE DIE PROTESTE VERSTEHEN? Laufen für den guten Zweck: die Vertreter der mit einer Spende bedachten gemeinnützigen Vereine und Organisationen mit dem gastgebenden Kreis- verbandsvorsitzenden Direktor Albert Griebl (links). − Foto: Slezak Eröffnete das 146. Semester an der Landwirtschaftsschule Pfarrkirchen: Schulleiter und Leitender Landwirtschaftsdirektor Josef Eichenseer (rechts). − Foto: Neuhuber