Reto Solèr, Fachmann Nachhaltige Entwicklung für Berggebiete solèr projektmanagement Zürich, Switzerland
Sanfte Mobilität kann einen wichtigen Beitrag zu einer hohen Aufenthaltsqualität und damit zum touristischen Erfolg einer Destination leisten. Der Workshop zeigt auf, wie sich die Förderung der sanften Mobilität positiv auf die nachhaltige Entwicklung einer Tourismusdestination auswirkt. Aus dem Handbuch “Sanfte Mobilität für alpine Destinationen“ werden erfolgreiche Praxisbeispiele aus den Bereichen Angebotsgestaltung, An- und Abreise sowie Kommunikation präsentiert. Dazu gehören beispielsweise Angebote für die bedarfsgerechte Erschliessung der ersten und letzten Meile, wie beim Gepäcktransport, oder auch die Förderung der „Human Powered Mobility“ und der Elektromobilität in den Destinationen. Die Präsentation erfolgt mittels Power Point und in der zweiten Hälfte in einem Kurzfilm. Im mittleren Block werden die brennenden Themen und Fragen der Teilnehmenden aufgegriffen. Der Workshop vermittelt so Anregungen für nachhaltige Mobilitätslösungen.
TpM2016: http://etourism-monitor.ch/tpm
TpM2014: Marilyn Devaud, Fondation Conteurs sans frontiers: Le storytelling o...
TpM2016: Sanfte Mobilität in Berggebieten: Erfolgreiche Beispiele
1. solerworks und Hochschule Luzern - Wirtschaft
Reto Solèr
Roger Sonderegger
reto.soler@solerworks.ch
roger.sonderegger@hslu.ch
Sanfte Mobilität für Ihre Gäste
Ein Blick ins Handbuch
November 2016
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Inhalt
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1. Schneller zum Ziel mit sanfter Mobilität
2. Praxisbeispiele
- Verkehrs- und Raumplanung
- An- und Abreise (inkl. Gepäcktransport)
- Mobilität vor Ort
- Informieren und kommunizieren
3. Bausteine
4. In acht Schritten zum Ziel
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Hintergrund: Die touristische Mobilitätkette
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Quelle: Schad (2013) in Anlehnung an Gross (2006)
Mobilitätskette
Reisekette
•«Reiselust»
•Information
•Zielwahl
•Verkehrsmittelwahl
•Buchung
Anreise
Mobilität am
Aufenthaltsort Abreise
Vorreise-
phase
Nachreise
phase
•Fahrt zum Bahnhof
•Aufenthalt am
Bahnhof
•Umsteigepunkte
•Gesamte
Transportkette
•Gepäcktransport
•Besucherlenkung
•Mobilität innerhalb
und ausserhalb der
Destination
•Rundreisen mit
Bahn, Bus, Schiff,
Bergbahnen, etc.
•Langsamverkehr,
Mietwagen, etc.
•Nachbetreuung
•Kundenbindung
•Reisedokumentation
•Planung Folgereisen
•Fahrt zum Bahnhof
•Aufenthalt am
Bahnhof
•Umsteigepunkte
•Gesamte
Transportkette
•Gepäcktransport
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Inhalt
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1. Schneller zum Ziel mit sanfter Mobilität
2. Praxisbeispiele
- Modellbeispiel Werfenweng
- An- und Abreise (inkl. Gepäcktransport)
- Mobilität vor Ort
- Informieren und kommunizieren
2. Bausteine
3. In acht Schritten zum Ziel
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E-Mobility: Destinations
International Vorzeigebeispiel
für Sanfte Mobilität
Gehört zum Netzwerk Alpine Pearls
=>www.alpine-pearls.com
20-30% mehr Ankünfte mit dem ÖV
Reduktion CO2-Emissionen 400
Tonnen jährlich
Signifikanter Anstieg der
Übernachtungsgäste (während
Projektphase)
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BEST PRACTICE DESTINATION: Werfenweng
Quelle: http://www.gemeinde-werfenweng.at
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Elektromobilität mit Solarenergie
Sanfte Mobilität Card (SaMo Card):
- Für Gäste, die mit dem ÖV anreisen
- Für Gäste, die ihr Auto während dem Aufenthalt “abgeben”
SaMo Card beinhaltet Angebote zur Elektromobilität (neben vielen anderen
Angeboten): Erlebnismobilität
- Gratismiete Elektroautos “smile-E” (Sonnenenergie, Reichweite 120km)
- Gratismiete “Fun E-Bikes”
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Quelle: http://www.werfenweng.eu
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Inhalt
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1. Schneller zum Ziel mit sanfter Mobilität
2. Praxisbeispiele
- Verkehrs- und Raumplanung
- An- und Abreise (inkl. Gepäcktransport)
- Mobilität vor Ort
- Informieren und kommunizieren
2. Bausteine
3. In acht Schritten zum Ziel
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An- und Abreise: Saas-Fee
Hoher Komfort für Gäste
Häufige Postauto-Verbindungen nach Visp
(ÖV-Knoten)
Genügend Platz für individuellen Gepäck-
transport
Grosses Busterminal
Grosses und sicheres Parkhaus
Gute Informationen auf der Home-
page für ÖV, MIV- und Flugreisende
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Quelle: http://www.saas-fee.ch
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Gepäcktransport: Scuol
Pilotprojekt “Domicil da vacanzas”
Gepäcktransport vom Heimbahnhof in
die Ferienwohnung und zurück
Für Gäste, die zur An- und
Abreise den ÖV benutzen
Übliche Preise für den
Gepäcktransport (kein Aufpreis)
Vor Ort: Gästekarte alles inklusive
Ladestationen für Elektromobile,
Ermässigungen bei öV-Anreise
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Foto: Andrea Badrutt, Chur
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Gepäcktransport: SBB
Reisegepäck Tür-zu-Tür
Abhol- und Zustellpunkte: Jede Postadresse in der Schweiz
Lieferung am nächsten Tag
Abholung und Zustellung in Zeitfenstern: 7-12 Uhr, 12-18 Uhr, 18-23 Uhr
Der Auftrag muss zwei Tage vor der Abholung bis spätestens um 20 Uhr
erfasst werden.
Je Gepäckstück: 12.– + Sendungspauschale Tür zu Tür: 40.–
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Inhalt
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1. Schneller zum Ziel mit sanfter Mobilität
2. Praxisbeispiele
- Verkehrs- und Raumplanung
- An- und Abreise (inkl. Gepäcktransport)
- Mobilität vor Ort
- Informieren und kommunizieren
3. Bausteine
4. In acht Schritten zum Ziel
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Mobilität vor Ort: Arosa
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Gästekarte “Arosa All-Inclusive”
Gratis für Übernachtungsgäste (käuflich für Tagesgäste)
Mobilitätsangebote Sommer
Bergbahnen gratis
Ortsbus gratis
Weitere kostenlose Angebote
Mobilitätsangebote Winter
Ski-Ticket ist gleich öV-Ticket
Quelle: http://www.graubuenden.ch
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Mobilität vor Ort: Savognin
Umfassendes Mobilitätsangebot für Ferien ohne Auto
Mobilität wird als Bestandteil des touristischen Angebots verstanden.
Angebote kostenlos oder vergünstigt für Gästekarteninhaber (Card)
Bus alpin auf der ansonsten nicht bedienten Route auf die Alp Flix
Wander- und Bikebus zu diversen Zielen
Abendliches Gästetaxi im Winter (Ausgang)
Kostenloser Sportbus zur Talstation Savognin
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Mobilität vor Ort
Gratis Ortsbus (im Winter, 4 Linien)
Elektrotaxis
Gratis Abholservice für Hotelgäste
(teils auch Ferienwohnungsgäste)
Gratis Handwagen für individuellen
Gepäcktransport
Gute ÖV-Anschlüsse zu den
umliegenden Dörfern (gratis mit
der Gästekarte)
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Quelle: http://www.saas-fee.ch
http://www.3906.ch
Quelle: http://www.bahn-bus-ch.de
Mobilität vor Ort: Saas-Fee
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Mobilität vor Ort: Val Genova
Seitental im Naturpark im nördlichen
Trentino (It). Starker Ausflugsverkehr
im Sommer
Einführung von Mobilitätsmanagement
in Folge von Verkehrsbelastung im Tal
durch MIV
Finanzierung durch Fahrpreise, Park-
platzgebühren, öfftl. Mittel
-> Ruhe und Erholung im Tal
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Massnahmenpaket
Parkplatzmanagement
Teilweise Fahrverbot
Öffentliche Transportmittel:
- Im unteren und mittleren Tal
elektrischer Pneu-Zug
- Im oberen Tal verkehren konventionelle Busse
- “Val Genova Express” (Bus) zur Vernetzung im ganzen Tal
- Information/Infrastruktur für LV
Resultate
Anstieg der Besucherzahlen
Rückgang MIV
Vorbildfunktion für weitere Täler
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Mobilität vor Ort: Kutschen im Fextal (Sils)
Pferdekutschen/-schlitten
“Autoarmes” (Spezialbewilligungen)
ganzjährig bewohntes Tal
Aktivitäten: Wandern, Skitouren,
Velo, Langlauf
Sommer (Kutsche) und Winter
(Schlitten)
Spezialangebote: Nachtfahrten,
personalisierte Angebote,
Kulinarische Packages,…)
Pferdeomnibus als «ÖV» mit
Fahrplan
Quelle: http://www.myswitzerland.com
Quelle: http://www.graubuenden.ch
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Mobilität vor Ort: Adelboden
Trottinett
Sommeraktivität: Trottinett-Downhill
(“Trottiland”)
45km ausgewiesene Strecken mit unter-
schiedlichem Steilheitsgrad
4 Bergbahnen
Trottinett an Talstation deponieren und an
der Bergstation ein Neues ausleihen
Preis: Tagesmiete Trottinett (inkl. Helm),
Bergbahnticket (einzeln oder Tageskarte)
Ziel: Auslastung Bergbahnen im
Sommer/Herbst erhöhen
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Quelle: http://www.adelboden.ch
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Inhalt
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1. Schneller zum Ziel mit sanfter Mobilität
2. Praxisbeispiele
- Verkehrs- und Raumplanung
- An- und Abreise (inkl. Gepäcktransport)
- Mobilität vor Ort
- Informieren und kommunizieren
- Buchbare Angebote
3. Bausteine
4. In acht Schritten zum Ziel
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Informieren und kommunizieren: Signalisation Riederalp
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Besucherlenkung
Autofreie Destination im Oberwallis
Zentrale Beschilderung nahe der Bergstation der
Seilbahn mit Angaben zu:
- Touristisches Angebot
- Ortsteile
- Unterkünfte
- Gastronomie
- Einkauf
- Gewerbe
Interaktiver Strassenplan auf der Website mit
Adresssuche
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Inhalt
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1. Schneller zum Ziel mit sanfter Mobilität
2. Praxisbeispiele
- Verkehrs- und Raumplanung
- An- und Abreise (inkl. Gepäcktransport)
- Mobilität vor Ort
- Informieren und kommunizieren
3. Angebote: Gute Beispiele
4. In acht Schritten zum Ziel
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Good Practice Angebot: Alpavia
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Packages mit Gepäcktransport
Alpavia
Wandern und E-Bike-Touren ohne
Gepäck
Inkl. Hotel(s), Gepäcktransport von
Unterkunft zu Unterkunft, weitere
Leistungen (Karten, Sehenswürdig-
keiten, E-Bike-Miete, Bergbahnen,…)
Gepäcktransport erfolgt wenn immer
möglich mit dem ÖV
Quelle: http://www.alpavia.ch
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Good Practice Angebot: 5-Liber Bus
An- und Abreise
Carfahrten in mit öV relativ schwach erschlossene
Skigebiet
Beispiel Lenk ab Berner Mittelland
Mitte Dezember bis Mitte März
Ski-Tageskarte kombiniert mit Reise (Reise kostet
Fr. 5.- bis Fr. 15.-)
Finanzierung über vergünstigte Abgabe der
Tageskarten durch die Bergbahnen
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Good Practice Angebot: Netzwerk Busalpin
Regionale Mobilität
Kein RPV in abgelegene touristische Destinationen
Viel Autoverkehr in der Feriensaison
Netzwerk Busalpin: Unterstützt Destinationen bei
der Entwicklung von touristischem ÖV (Busse)
Ziele:
- Bessere ÖV-Erreichbarkeit
- Erhöhte Attraktivität, mehr Gäste, mehr
lokale/regionale Wertschöpfung
- Weniger Probleme mit dem MIV
Finanzierung: Lokale, regionale und nationale Träger
(öffentlich und privat) sowie Fahrpreiszuschläge für Passagiere
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Quelle: http://www.busalpin.ch
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Bürgerbus – Ein Modell für alpine Räume in der Schweiz?
Bürger fahren für Bürger
Dienstleistungen für die regionale Bevölkerung werden
mit touristischen Angeboten gekoppelt.
- In Zeiten und Räumen, die nicht oder schlecht durch den öV abgedeckt sind
- Bedarfsgesteuerte Mobilität
- Preiswert mit spezifischen Zielgruppen je nach Nachfrage in der Region
- Positive, soziale Nebeneffekte
Gutes Beispiel „Chiemsee“ in Bayern, seit 13 Jahren in Betrieb
-> Film „Sanfte Mobilität für Ihre Gäste“
Die touristische Mobilitätskette kann in verschiedene Phasen aufgeteilt werden und stellt den “Leitfaden” für die Analyse des Angebots dar.
Miete Elektroautos auch für Gäste/Einwohner ohne SaMo Card günstig (14 Euro pro Tag). Viele weitere Angebote mit der SaMo Card, z.B. Gratismiete Biotreibstoffauto (Treibstoff aus Wiesengras)
Heimbahnhof: 460 bediente Bahn- oder Busstationen in CH
Ski/Bike ebenfalls inklusive etc.
Im Winter ist der Ortsbus für alle gratis. Die Gästekarte beinhalten verschiedenste andere Angebote (Sport, Kultur). Arosa gehört zu den Alpine-Pearls.
Autofreiheit: Strenges Reglement: Nur Fahrzeuge mit speziellen Eigenschaften (Elektromobile) oder einer Spezialgenehmigung (Bauern, Schneemobile, Hotelfahrzeuge; Wenn gewisse Auflagen erfüllt sind) sind zugelassen. Die Strassen sind grundsätzlich für Fussgänger vorgesehen. Geschwindigkeitsbeschränkung 15km/h. Bauverkehr ist nur in speziellen Perioden (Frühsommer) erlaubt)
Pferdekutschen haben im Fextal eine lange Tradition. Gästebefragungen zeigen, dass die Kutschen sehr beliebt sind.
Touristischer ÖV: Busalpin, Wander- und Sportbus im Sommer, Skibus im Winter. Optimale Anschlüsse an RPV gewährleistet.
Auf jeder Unterseite sind die nötigen Informationen und Kontaktangaben zu finden.
Alpine Regionen Kt. Bern und Wallis.
Weniger Verkehrsprobleme=erhöhte Attraktivität. Partner: Transportunternehmen, touristische Anbieter, Gemeinden, Regionen, etc. Die Ticketpreise sind höher als die RPV-Tarife (Zuschlag)