Der Visionär Adolf Guyer-Zeller zeichnete seine Pläne für einen Tunnel durch den Eiger auf die Jungfrau auf. Die Realität ist eine über 9 km lange Strecke, mit einem Tunnel, der steil bergauf zum höchstgelegenen Bahnhof Europas führt. Reges Treiben und eine präzise Planung der Stationen der Jungfraubahn zeichnen diese technische Ausnahmeleistung aus. Von Interlaken auf die Jungfrau und zurück, dass schafft man gerade in einem Tag. Eine Reise, die einem noch lange in Erinnerung bleibt.
4. TOP OF EUROPE
Schon die Fahrt auf das Jungfraujoch ist sensatio-
nell. Zweimal hält die Bahn im Tunnel um durch die
großen Panoramafenster einen Blick “aus der Berg-
wand” zu genießen. Die Stationen Eigerwand und Eis-
meer vermitteln einen Eindruck, was den Reisenden
an der Endstation erwartet.
Atemberaubend ist in Hinblick auf die Aussicht, die
man am Top of Europe hat, fast noch untertrieben.
Im höchsten Bahnhof Europas, der 3.454 Meter
hoch liegt, herrscht immer ein reges Kommen und
Gehen. Im Jahr 2015 verzeichnete der Bahnhof auf
Jungfraujoch über eine Million Passagiere.
Wenn man diese Reise antritt, sollte man auf jeden
Fall bedenken, dass man sich im Hochgebirge befin-
det. Auch wenn es im Tal sehr heiß ist, hier ist das
ewige Eis. Vor allem die Schuhe sollten so ausgelegt
sein, dass man auch auf Aussichtsplattformen gehen
kann und dort ist Eis und Schnee.
Für die Anfahrt zum Jungfraujoch gibt es zwei Mög-
lichkeiten. Von Interlaken Ost kommend, fährt man
zuerst nach Zweilütschinen. Hier teilt sich die Strecke
und man kann über Lauterbrunnen zu Kleinen Schei-
degg reisen. Von dort geht es im Berg bis zum Jung-
fraujoch.
Bei der Rückreise kann man wählen, ob man wieder
den selben Weg wählt, oder über Grindelwald zurück
nach Interlaken Ost fahren möchte.
In dieser Region findet man klingende Namen wie
Lauberhorn, Wengen und Grindelwald um nur einige
zu nennen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Daniela Fuchs
von den Jungfraubahnen und bei Hans-Peter Schwi-
zer, der mir “sein” Jungfraujoch näher brachte, herz-
lich bedanken.
Dieses eBook entstand in Zusammenarbeit mit den
Österreichischen Bundesbahnen, dem Schweizer
Tourismusbüro in Wien und der Jungfraubahnen AG
in Interlaken.
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Rudolf J. Strutz
Autor & Fotograf
6. JUNGFRAUBAHN
1893 sicherte sich der Visionär Adolf Guyer-Zeller die Konzession
für eine Zahnradbahn, die von der Kleinen Scheidegg durch einen
Tunnel auf den Gipfel der Jungfrau führen sollte. Nach Erhalt der
Konzession begannen die Bauarbeiten 1896. Die Strecke sollte von
Anfang an elektrisch betrieben werden, deshalb sicherte sich der In-
dustrielle auch die Wasserrechte der beiden Lütschinen.
Die Strecke ist 9,34 km lang, wovon ein Tunnel auf einer Strecke 7
km sowohl Eiger wie auch Mönch durchquert. In 50 Minuten über-
windet die Jungfraubahn 1.400 Höhenmeter und langt in Europas
höchstgelegem Bahnhof ein.
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Stationen
Kleine Scheidegg
Eigergletscher
Nordwand
Eismeer
Jungfraujoch
7. Die Passhöhe zwischen Eiger und Lauberhorn heißt “Kleine Scheidegg”. Der Bahn-
hof, von dem aus die Jungfraubahn durch Eiger und Mönch zum Junfgraujoch fährt,
liegt in knapp über zweitausend Meter Seehöhe. Von hier aus hat man auch einen
fantastischen Panoramablick zu den drei Gipfeln.
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KLEINE SCHEIEDGG
8. Nach der Station Eigergletscher beginnt der über sieben Kilometer lange Tunnel auf
das Jungfraujoch. Die Station liegt in 2.320 Meter. In diesem Bahnhof ist die Werk-
stätte der Jungfraubahn untergebracht. Die Station wurde 1898 von Adolf Guyer-Zel-
ler, dem Erbauer der Jungfraubahn eröffnet.
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EIGERGLETSCHER
9. Die Tunnelstation Eigerwand ist eine der beiden Aussichtsstationen der Jungfrau-
bahn. Von der auf 2.864 Meter gelegenen Station hat man einen überwältigenden
Blick auf die berüchtigte Eigernordwand. In den Anfangsjahren war die Plattform nur
durch einem Zaun gesichert, heute schützt eine Glaswand.
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EIGERWAND
10. Der Ausblick auf die Südostflanke des Eigers zeigt ein gigantisches Meer aus Eis.
Den zweiten Stopp auf dem Weg zum Top of Europe legt die Jungfraubahn bei der
Station Eismeer, die auf 3.158 Meter liegt, ein.
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EISMEER
12. Das Jungfraujoch ist nicht nur Europas höchstgelegener Bahnhof, hier findet man
auch das höchstgelegene Postbüro des Kontinents. Hier ist alles sehr organisiert und
obwohl eine riesige Anzahl von Passagieren ankommt und abfährt, geht alles prob-
lemlos und bestens vonstatten.
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JUNGFRAUJOCH
14. BERNER OBERLAND-BAHN
Von Interlaken Ost erreicht man mit der Berner Oberland-Bahn
(BOB) sowohl Grindelwald wie auch Lauterbrunnen. Generell fahren
zwei Garnituren, wobei in Zweilütschinen die Aufteilung erfolgt. Da
ein Teil nach Grindelwald und der Andere nach Lauterbrunnen fährt,
sollte man als Reisender vorher prüfen, wohin man fahren möchte.
Die Bahn ist bereits seit 1890 in Betrieb und schon 1914 elektrifiziert
worden. Die Bahn verkehrt im Halbstundentakt.
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Stationen
Interlaken Ost
Wilderswil
Zweilütschinen
Lauterbrunnen Lütschental
Burglauenen
Schwendi
Grindelwald
16. WENGERNALPBAHN
Die Wengernalpbahn (WAB) verkehrt seit 1893, sie ist die längste
durchgehende Zahnradbahn der Welt. Von Lauterbrunnen oder von
Grindelwald aus gelangt man mit der Bahn auf die 2061 Meter hoch
gelegene Kleine Scheidegg.
Das höchste Verkehrsaufkommen ist auf der Strecke Lauterbrunnen
nach Wengen. Da der Kurort Wengen autofrei ist, wird die gesamte
Güterversorgung mit der Wengernalpbahn durchgeführt.
Von Grindelwald zur Kleinen Scheidegg werden moderne Niederflur-
Panoramazüge eingesetzt.
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Stationen
Lauterbrunnen
Wengwald
Wengen
Allmend
Wengernalp
Kleine Scheidegg
Alpiglen
Brandegg
Grindelwald
Grund
Grindelwald
18. BERGBAHN LAUTERBRUNNEN-
MÜRREN
Mit der Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren (BLM) erreicht man von
Lauterbrunnen den Ferienort Mürren. Von Lauterbrunnen schwebt
man mit einer gewaltigen Luftseilbahn nach Grütschalp.
Von Grütschalp nach Mürren führt eine etwa vier Kilometer lange
Schmalspurbahn. Die Bahn wurde 1891 erbaut. Die Strecke ist ein-
spurig und in Winteregg wird auf den entgegenkommenden Zug ge-
wartet.
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Stationen
Lauterbrunnen
Grütschalp
Winteregg
Mürren
19. Die Strecke Lauterbrunnen zur Bergstation Grütschalp wird mit einer Luftseilbahn be-
wältigt. Die Seilbahn kann bei voller Beladung 100 Personen und 6 Tonnen Material
befördern. Bei voller Auslastung wiegt die Gondel 26 Tonnen.
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LAUTERBRUNNEN - MÜRREN
21. SCHYNIGE PLATTE-BAHN
Die Schynige Platte-Bahn (SPB) verbindet Wilderswil mit dem Aus-
sichtsberg Schynige Platte. Die über sieben Kilometer lange Strecke
wurde 1893 gebaut und hat eine Spurbreite von 800 mm.
Passagiere dieser Bahn haben einen besonders schönen Ausblick
auf den Thuner- und Brienzersee. Auf dem Weg zur Bergstation
kann man das Panorama Eiger, Mönch und Jungfrau bestaunen.
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Stationen
Wilderswil
Breitlauenen
Schynige Platte
23. HARDERBAHN
Mit der Harderbahn gleitet man in acht Minuten auf den Hausberg
von Interlaken, den Harder Kulm. Die Strecke ist 1,47 km lang und
überwindet 755 Höhenmeter.
Der Harder Kulm ist nicht nur wegen seiner Aussicht berühmt, im
Restaurant wird man auch vorzüglich bewirtet. Beim Sonnenunter-
gang färben sich die Berge rötlich ein und bieten ein unvergessli-
ches Schauspiel.
Wenn man nicht zu Fuß hinunter wandern möchte, kann man im
Restaurant fragen, wann die letzte Bahn fährt.
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Stationen
Interlaken
Harder Kulm
25. FIRSTBAHN
Das Kernstück der Firstbahn ist eine Gondelbahn. Die Bahn führt
von Grindelwald über Bort und Schreckfeld auf First. Die mit Sechs-
erkabinen ausgestattete Bahn befördert bis zu 1.200 Personen pro
Stunde. Die Fahrzeit von Grindelwald bis First beträgt etwa 25 Minu-
ten. Die ersten Pläne für eine Firstbahn stammen aus den 1930er-
Jahren des letzen Jahrhunderts.
Die heutigen Gondeln sind seit Ende 1991 in Betrieb und überwin-
den eine Höhendifferenz von 1.105 Metern.
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Stationen
Grindelwald
Bort
Schreckfeld
First
Foto: Jungfraubahnen
36. Hinter dem Eispalast befindet sich eine naturbelassene Aussichtsplattform. In den Sommer-
monaten kann die Temperatur tagsüber knapp über den Gefrierpunkt steigen. Bei Windstil-
le ist es sogar sehr angenehm. Was man aber unbedingt bedenken muss: Man geht auf
Eis und hartem Schnee, also Flipflops oder glatte Sohlen bitte unbedingt vermeiden!
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AUSSICHTSPLATTFORM
38. 1937 wurde die hochalpine Forschungsstation Jungfraujoch erbaut. Das Sphinx-Ob-
servatorium wurde bereits vor Baubeginn der Jungfraubahn geplant. Von der Sphinx-
halle transportiert der schnellste Lift der Schweiz die Fahrgäste in 25 Sekunden in die
verglaste Aussichtshalle der Sphinx.
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SPHINX-OBSERVATORIUM
39. Zum 100-Jahr-Jubiläum der Bahn wurde der 250 Meter lange Erlebnisrundgang “Alpi-
ne Sensation” eingeweiht. Er liegt zwischen Sphinx-Halle und dem Eispalast und prä-
sentiert die Geschichte und Gegenwart der Jungfrau Region. Hier wird auch den Ar-
beitern und deren enormen Anstrengungen gedacht.
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ALPINE SENSATION
42. Direkt am Jungfraujoch kann man natürlich auch einige Produkte, die typisch für die
Schweiz sind, käuflich erwerben. Besonders zu erwähnen ist “Kirchhofer - High Ti-
me”, wo man sich eine Schweizer Uhr kaufen kann und natürlich der “Lindt Chocola-
te Shop”. Dazu gibt es noch ein Geschäft, in dem man Andenken erstehen kann.
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SHOPPING
44. Auf dem Junfraujoch gibt es drei Restaurants: Crystal, wo man sich mit fantastischen
Schweizer Gerichten verwöhnen lassen kann. Das Aletsch Selfservice Restaurant be-
findet sich im ersten Stock. Von April bis Oktober sorgt ein indischen Küchenteam im
Bollywood für ein ausgezeichnetes Buffet an indischen Spezialitäten.
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DINE & WINE
47. In den 30er Jahren gingen zwei Bergführer daran, eine Höhle in das Gletschereis zu
schneiden. Nur mir Muskelkraft, Eispickel und Säge schufen sie ein etwa ein tausend
Quadratmeter großes Labyrinth. Seit 2002 ist der Eispalast durch den Ice-Gateway
erreichbar. Der Eispalast wird konstant auf drei minus Grad gehalten.
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EISPALAST
55. Mit dem “Grosse Scheidegg Rundfahrt” - Billett können sich Reisende selbst ihre
Strecken zusammenstellen. Dieses Ticket ist mit und ohne Schifffahrt erhältlich und
bietet ein hohes Maß an Individualismus. Die Tickets stehen von Mai bis Oktober zur
Verfügung.
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BUSSE
Foto: Grindelwaldbus
www.grindelwaldbus.ch
56.
57. Auf dem Thuner- und Brienzersee bietet die BLS eine Themen- und Linienschiffahrt
an. Beide Seen werden von der Aare durchflossen. Am Ufer des Thunersees wird in
vielen Orten Wein angebaut.
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SCHIFFFAHRT
www.bls.ch
61. WEITERE TITEL
Viele AuVi Publikationen enthalten Videos und Landkarten, die
man auf Knopfdruck extrem vergrößern kann. Diese Funktionen
sind auf allen Apple Geräten (ab iOS 9) bestens zu verwenden. Die
PDF-Version kann das leider noch nicht, aber ich denke, dass sich
das langsam verbessern wird.
Optimiert für iPad und iPhone
Alle Daten offline verwendbar
Nachdem Sie das eBook auf dem Computer, Tablett oder Telefon
haben, ist eine Internetverbindung nur für das Aufrufen von Links
notwendig, alle Inhalte stehen offline zur Verfügung.
Ständig wachsende Titelliste
Neben vielen interessanten Reisezielen befassen sich AuVi eBooks
auch mit anderen packenden Themen. Die Website www.auvi.info
informiert immer über aktuelle Titel und Links, wo die eBooks kos-
tenlos verfügbar sind.
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Verwendete Software
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