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EU- Integration-
Konvergenz oder Divergenz im
Zuge der EU-Osterweiterung?
EINE FRAGESTELLUNG IM KONTEXT DER THEORIE DER NEUEN
ÖKONOMISCHEN GEOGRAPHIE
Maika Helmholz, Lisa Ritter, Linda Robert, Sven Werber, Eric Wildgrube
Gliederung
1. Geschichte der EU (Maika Helmholz)
• 1.1 Entstehung der EU
• 1.2 EU-Osterweiterung (Linda Robert)
2. Peripherisierung ländlicher Räume (Lisa Ritter)
3. Neue Ökonomische Geographie (Eric Wildgrube)
4. Konvergenz und Divergenz (Sven Werber)
• 4.1 Begriffsklärung
• 4.2 Räumliche Konvergenz oder Divergenz im Bezug auf die EU
5. Fazit / Zusammenfassung
1. Geschichte der EU
1.1 Entstehung der EU
Integration läuft in 4 Phasen ab (seit 1950):
- Gründungsphase 1947- 1957
- Konsolidierungsphase 1957-1973
- Krisen- bzw. Stagnationserscheinungen 1973-1985
- neuer Integrationsschub seit 1985
Integration begleitet durch Krisenbewältigung: → ökonomische Interessen & Ringen um
politische Position
Gründungsphase 1947-1957
USA weitete den Export nach Europa aus → Überwinden der Nachkriegsrezession
Truman-Doktrin markiert den Beginn des Ost-West-Konflikts
kurzfristige Kredite der USA für Europa ≠ hilfreich
→ „Marshallplan“ = Wiederaufbauprogramm unter einer Bedingung: europ. Staaten
liberalisieren den Handel untereinander
Gründungsphase 1947-1957 (2)
16.4.1948 Gründung OEEC (Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit)
Sicherheitsordnung durch Etablierung der NATO (1949) geschaffen
1951 Gründung Europ. Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) → Konzept im Schumanplan
verankert (Belgien, BRD, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande)
→ Realisierung eines Binnenmarktes
Wunsch nach militärisch starkem Europa (Koreakrieg)
Aufstellung und Integration deutscher Streitkräfte in die NATO über die Europäische
Verteidigungsgemeinschaft (EVG) → Frankreich lehnte die EVG ab
→ Grundlage für Europ. Politische Gemeinschaft entfiel
Konsolidierungsphase 1957-1973
Scheitern der EVG fordert „negative Integration“ → Maßnahmen, Schaffung eines gemeinsamen
Marktes
zwei Projekte: Nutzung der Kernenergie & Schaffung eines gemeinsamen Marktes
(„Paketlösung“)
Römische Verträge 1957 unterzeichnet
EGKS-Verträge, Euratom (Atomgemeinschaft), EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) und
Vertrag von Maastricht(1991) = Gründungsverträge der EU
Zollunion, 1968 für industrielle und gewerbliche Produkte
1970 für landwirtschaftliche Produkte
1969 Wirtschafts- und Währungsunion (WWU)
Krisen- und Stagnationsphase 1973-
1985
WWU scheiterte (EG-Staaten halten Wechselkurs nicht ein)
Wirtschaftskrise: erschwerte die Aufrechterhaltung von wohlfahrtsstaatlichen Leistungen
Maßnahmen zur tieferen Integration:
- EG-Haushalt → eigene Einnahmen
- Forschungs- und Technologiepolitik sowie Regional- und Umweltpolitik wurden
wichtige Politikfelder
Krisen- und Stagnationsphase 1973-
1985 (2)
- 1979 EWS (Europ. Währungssystem) → innereurop. Solidarität zur Absicherung der
Wechselkurse
- im gleichen Jahr: Direktwahlen zum Europ. Parlament
- Einrichtung des europ. Rates
EWS entpuppte sich als „Hebel zur neoliberalen Formierung Europa“
deutsche Bundesbank übte Maßnahmen gegen EWS und Anpassungsdruck auf Zentralbanken
und Regierungen aus → Sparkurs
pol. Richtungswechsel in Europa: liberal-konservative Kräfte
Der neue Integrationsschub seit
1985
hohe wohlfahrtsstaatliche Leistungen hemmen Wettbewerb und Marktkräfte Europas
(Eurosklerose)
→ Bestrebungen zum integrierten Binnenmarkt → Weißbuch zum EG-Binnenmarkt
erneute WWU (1992): - Orientierung auf Währungsstabilität
- Einrichtung einer unabhängigen Zentralbank (EZB)
- Einführung einer gemeinsamen Währung
1997 Amsterdamer Vertrag: Stabilitäts- und Wachstumspakt
2000 Vertrag von Nizza: Institutionelle Reformen (Neugewichtung der Stimmen im Rat der EU)
2009 Vertrag von Lissabon: ändert Vertrag von Maastricht und den Vertrag von Rom
→ Institutioneller Rahmen: EU demokratischer, transparenter und effizienter machen
1.2 EU Osterweiterung
01.05.2004 – 1. Osterweiterung – 5. EU-Erweiterung
- Estland - Lettland - Litauen
- Polen - Tschechien - Slowenien
- Slowakei - Ungarn - Malta
- Zypern
Kopenhagener Kriterien wurden 2002 als Vorbereitung auf Osterweiterung formuliert:
politische, wirtschaftliche und Acquis-Kriterien müssen erfüllt werden,
sowie die Aufnahmefähigkeit der EU muss gewährleistet werden
EU Osterweiterung (2)
01.01.2007 – 2. Osterweiterung / 6. EU-Erweiterung
- Rumänien
- Bulgarien
Zu Beginn: 6 Mitgliedsstaaten, 200 mio. Einwohner
→ heute: 27 Mitgliedsstaaten, 490 mio. Einwohner
7. Erweiterungsrunde:
(Die Bedingungen für die EU-Mitgliedschaft wurden vereinbart, aber noch nicht durch alle
Mitgliedstaaten ratifiziert. )
- Kroatien zum 01.07.2013
offizielle Beitrittskandidaten:
(Die Verhandlungen dauern noch an oder haben noch nicht begonnen. )
- Island -> Verhandlungen begonnen
- Türkei -> Verhandlungen begonnen
- Montenegro
- Mazedonien
- Serbien
EU Osterweiterung (3)
EU Osterweiterung (4)
potentielle Beitrittskandidaten:
(Ihnen wurden Aussichten auf einen Beitritt bei Erfüllung der Bedingungen zugesagt. )
- Albanien
- Bosnien und Herzegowina
- Kosovo
Zu Beginn: 6 Mitgliedsstaaten, 200 mio. Einwohner
→ heute: 27 Mitgliedsstaaten, 490 mio. Einwohner
2. Peripherisierung ländlicher
Räume
→ Peripherie: Randgebiet, Stadtrand, Umland, Einzugsgebiet, Milieu, Randzone
- sozioökonomische & politische Prozesse, die Entwicklungsländer bzw. einzelne Regionen an
den Rand des globalen Beziehungssystems drängen
- „Zentrum – Peripherie“
- wirtschaftliche Produktivität & Infrastruktur in der Stadt
- funktionale, ökonomische & kulturelle Dimensionen
- sozial-räumlicher Prozessbegriff
Peripherisierung ländlicher Räume (2)
- asymmetrische Beziehung → ständig ungleicher Austausch
- Abhängigkeitsverhältnis zwischen Entwicklungs- & Industrieländern
- Ballungsgebiete & Industriegebiete bilden Zentren → ländliche Gebiete bilden Peripherien
- ökonomische Ursachen: unzureichende Besitzgrößen in Landwirtschaft (LW) , fehlende
Beschäftigungsmöglichkeit außerhalb der LW
- soziale Ursachen: hohes Bevölkerungswachstum, mangelnde Versorgung öffentlicher
Dienstleistungen
- natürliche Ursachen: natürliche Grenzen des Raumes für LW
Peripherisierung ländlicher Räume (3)
- Pull-Faktoren für die Stadt: Faszination des Neuen & Modernen, bessere Arbeits- &
Verdienstmöglichkeiten, leistungsfähigeres sozial- & Gesundheitswesen
- Verstädterung führt zu ausgeprägter räumlicher Segregation
- Verminderung der Landbevölkerung führt zu unkontrollierter Verstädterung
→ zu wenig Wohnraum & Arbeitsplätze → Bildung von Slums & Marginalsiedlungen
→ Schwarz- & Kinderarbeit → wachsende Kluft zwischen Arm & Reich
→ hohe Umweltbelastungen
Peripherisierung ländlicher Räume (4)
- Konstruktion von Peripherien:
- räumliche Ungleichgewichte nicht von selbst ausgleichbar → vertiefen oder verfestigen sich
über den Markt
- Beziehungen zwischen Zentrum & Peripherie auf unterschiedlichen Ebenen: zum einen globale
Ebene und andererseits Stadt-Umland Ebene
→ laut Friedemann bildet die Beziehung zwischen Zentrum & Peripherie ein
zusammenhängendes räumliches System
- Entstehung der Peripherie durch ungleiche Entwicklung → kleinräumige Fragmentiertheit &
flexible Überlagerung von Prozessen räumlicher Angleichung
Peripherisierung ländlicher Räume (5)
- periphere Lagen kommen durch mangelnde Konfliktfähigkeit zu Stande → fehlende
Ressourcen zur Bildung von Gegenmacht → führt zum Ausschluss aus Politiknetzwerken
- Bildung von Peripherien → ausschlaggebende Punkte: Prozesse der Kommunikation,
Netzwerkbildung sowie räumlich-geographische Aspekte ( Erreichbarkeit, Dichte )
- Peripherie oft mit abgelegenem ländlichen Regionen gleichgesetzt → über Lage und
Siedlungsstruktur definiert
3. Neue Ökonomische
Geographie
Im Zuge der Neuen Ökonomischen Geographie
entwickelte der US-Ökonom PAUL KRUGMAN
ein Grundmodell zur Entwicklung räumlicher
Strukturen zwischen 2 Regionen (Länder), die
Integrationsprozessen ausgesetzt sind
-> Bildung einer „Kern-Peripherie-Struktur“
d.h. eine Konzentration von Industrie (Kern)
und eine agrarisch geprägte Region
(Peripherie) im Umland
Bedingungen für eine Kern-
Peripherie-Struktur
- Freier Handel
- Freizügigkeit für Arbeitskräfte und Unternehmen in der Standortwahl
- Zentripetale und zentrifugale Kräfte
- Hohe Skalenerträge, hinreichend niedrige Transportkosten und ein hoher Anteil an
Industriegütern
-! Transportkosten nehmen Zentrale Rolle ein!
 hohe Transportkosten -> räumliche Struktur ändert sich nicht; regionale
Produktionsstrukturen werden geschützt
 mittlere Transportkosten -> es entsteht eine ausgeprägte Kern-Peripherie-Struktur
 sehr niedrige Transportkosten -> heftiger Produktwettbewerb in der Kernregion führt zur
Verlagerung der Produktion in die Peripherie
Erklärung:
zentripetale und zentrifugale Kräfte
• Zentripetale Kräfte:
Wunsch der Firmen, dort zu produzieren, wo es einen großen Absatzmarkt gibt
Wunsch der Industriearbeiter, sich dort anzusiedeln, wo sie den günstigsten Zugang zu den
produzierten Produkten haben
• Zentrifugale Kräfte:
Industriefirmen wollen auch den Markt der agrarischen Peripherie beliefern
Entwicklung im Zuge von
Integrationsprozessen
Alternative Entwicklungen:
◦Keine zwangsläufige Disparität
◦Räumliche Strukturen bleiben bestehen
◦Bestehende Kern-Peripherie-Struktur nicht stabil
Beim Übergang von hohen zu mittleren Transportkosten wandern Industrien mit steigenden
Skalenerträgen in das Zentrum.
Wenn die Transportkosten weiter sinken, verlagern sich diese Industrien in Regionen mit
niedrigen Produktionskosten (z.B. in die Peripherie) zurück. Dabei werden Produktionscluster
gebildet.
4. Konvergenz und Divergenz
Kernfrage:
Nähern sich die betrachteten
Räume/Objekte/etc. an (Konvergenz) oder
wird die Spanne zwischen den betrachteten
Räumen/Objekten/etc. im Bezug auf einen
bestimmten Faktor größer (Divergenz)?
4.1 Begriffsklärung
Wie schon in der Kernfrage erläutert handelt es
sich bei Konvergenz oder Divergenz um die
Frage ob sich eine Entwicklung verschiedener
betrachteter Objekte annähert oder entfremdet:
Wenn hier im Schaubild die hellblaue Kurve der
Ausgangswert ist, …
… handelt es sich bei einer Entwicklung hin zur
violetten Kurve um Konvergenz, da sich die
beiden Kurven annähern.
… handelt es sich bei einer Entwicklung hin zur
orangenen Kurve um Divergenz, da sich die
beiden Kurven auseinander entwickeln.
4.2 Räumliche Konvergenz oder
Divergenz im Bezug auf die EU
Wichtig bei der Betrachtung im Bezug auf die EU ist
die Trennung von Regionen und Ländern:
 Fast alle Länder haben wirtschaftlich stärkere
und schwächere Regionen
 In den nicht allen Nationalstaaten ist der
Durchschnittswert somit aussagekräftig (siehe Karte
links: Großbritannien, Italien oder Spanien)
 Je größer der Nationalstaat desto weniger
aussagekräftig ist der Durchschnittswert
 Jedoch lassen sich über Durchschnittswerte
Grundaussagen über die Ausgangslagen einiger
Länder im Bezug auf deren wirtschaftliche
Entwicklung treffen
4.2 Räumliche Konvergenz oder
Divergenz im Bezug auf die EU (2)
Rückblick zur Verdeutlichung der Unterschiede
1994 im Bezug auf Bruttoinlandsprodukt* pro
Kopf, Bruttoausgaben für Forschung und
Entwicklung** pro BIP und Patente pro 1000:
 Bei den Werten handelt es sich um Index-
Werte, was bedeutet, dass als Beispiel Hamburg
103 Prozentpunkte über dem EU-Durschnitt liegt,
was das BIP betrifft, wohingegen Ipeiros
(griechische Region) 57 Prozentpunkte unter
dem EU-Durschnitt liegt.
 Es lässt sich festhalten, dass die regionalen
Unterschiede deutlich gravierender ausfallen, als
wenn man nur die nationalstaatlichen
Differenzen betrachtet, da die Unterschiede
zwischen Maximal- und Minimalwerten im
regionalen Vergleich deutlicher hervortreten.
4.2 Räumliche Konvergenz oder
Divergenz im Bezug auf die EU (3)
Betrachtung der Entwicklung von 1999 bis 2010 (auf
Basis des Schaubild links):
 Je geringer das BIP pro Person eines EU-Landes in
Relation zu dem der EU27 insgesamt in 1999 war,
desto stärker ist es bis 2010 gewachsen.
 Länder, deren BIP pro Kopf in 1999 geringer als
das der EU27 war, sind über die 12 Jahre relative
schneller gewachsen als die EU27 insgesamt
 Länder deren BIP pro Kopf in 1999 größer als das
der EU27 insgesamt war, also die reichen Länder,
sind relativ langsamer gewachsen
 Generell ist das BIP pro Kopf in allen EU-Ländern
über den Zeitraum gestiegen
5. Fazit und Zusammenfassung
Wenn man die wirtschaftliche Stärke der EU-
Länder im Durchschnitt seit der Gründung durch
die 6 Ursprungsländer betrachtet, muss man
festhalten, dass die neu dazu gekommenen
Länder wirtschaftlich generell schwächer waren
als der EU-Durchschnitt bis dahin.
Trotzdem ergeben sich vielfältige wirtschaftliche
und politische Vorteile für alle Beteiligten.
Gerade durch die Osterweiterungen 2004 und
2007 sind zwar bedeutend wirtschaftlich
schwächere Staaten eingegliedert worden.
Allerdings ist dies trotzdem, allein durch den
großen Gewinn an Fläche, Bevölkerung und
somit der Vergrößerung des Absatzmarktes, ein
entscheidender Schritt hin zu einer
kontinentalen Wirtschaftsmacht.
Im Hinblick auf die Osterweiterung sind aus
der Modellwelt der Neuen Ökonomischen
Geographie unmittelbar keine Prognosen
abzuleiten. Wenn aber konkrete Prognosen
hinsichtlich der räumlichen Strukturen in
Zuge der Osterweiterung getroffen werden
sollen, sind zusätzliche Informationen über
die spezifische Integrationssituation und
die relative Bedeutung der wichtigsten
Einflussfaktoren, wie beispielsweise über
das Niveau der vorherrschenden
Transportkosten notwendig.
Die Entwicklung der EU ist generell als
Konvergenz zu bezeichnen, da die Differenzen
der wirtschaftlichen Entwicklung zwischen den
ärmeren und den reicheren Ländern zumindest
zwischen 1999 und 2010 abnahmen und auch
alle Länder zunehmende Werte zum Beispiel
beim BIP verzeichnen konnten.
Regional gesehen innerhalb der Länder ist dies
allerdings nicht flächendeckend gegeben! In
einigen Fällen sind durchaus divergente
Entwicklungen zu verzeichnen (Bsp. Italien:
Differenz Norden <-> Süden).
Diese Entwicklungen gilt es in Zukunft zu
erkennen und ihnen entgegenzuwirken, um den
Zusammenhalt innerhalb der EU nicht zu
gefährden.
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
Quellen
Literatur
- BRÖCKER, Johannes; FRITSCH, Michael (Hrsg.) 2012. Ökonomische Geographie. Verlag Vahlen.
München.
- KULKE, Elmar (2009): Wirtschaftsgeographie; 4. Auflage; Schöningh; Paderborn.
- SCHÄTZL, Ludwig (2003): Wirtschaftsgeographie 1 Theorie; 9. Auflage; Schöningh, Paderborn.
- LAMMERS, Konrad (2002): Die Osterweiterung aus raumwirtschaftlicher Perspektive – Prognosen
regionalökonomischer Theorien und Erfahrungen aus der bisherigen Integration in Europa; HWWA
Discussion Paper; Hamburg.
Quellen
Internet
http://www.bpb.de/apuz/25321/globalisierung-und-wirtschaftswachstum?p=all
http://www.bpb.de/apuz/29544/peripherisierung-laendlicher-raeume-essay?p=all
http://www.bpb.de/apuz/28113/soziale-ungleichheit-in-der-europaeischen-union?p=all
http://www.bpb.de/apuz/139200/wachstum-fuer-alle?p=all
http://cosmic.rrz.uni-hamburg.de/webcat/hwwa/edok02/f10012g/DP195.pdf
http://www.kulturglossar.de/html/d-begriffe.html#dependenz
http://www.uni-kassel.de/fb07/fileadmin/datas/fb07/5-
Institute/IVWL/Forschungskolloquium/diskussionen/papier4102.pdf
http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/konvergenztheorie.html
Quellen
http://www.ecb.int/ecb/educational/facts/euint/html/ei_001.de.html
http://www.oecd.org/berlin/dieoecd/dieorganisationfureuropaischewirtschaftlichezusammenarbeitoeec.h
tm
http://www.imi-online.de/eu-projekt/heidbrink_9_2006.pdf
http://ec.europa.eu/enlargement/countries/index_de.htm
http://www.springer.com/cda/content/document/cda_downloaddocument/9783531185965-c1.pdf?
SGWID=0-0-45-1352606-p174293544
http://www.universal_lexikon.deacedemic.com/322158/Zentrum-Peripherie-Modell
http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/geogr/5916
(-> alle Internetquellen wurden am 27.06.2013 benutzt.)
Quellen
Abbildungen
http://ec.europa.eu/research/rtdinf21/images/st1b_de.jpg
http://www.wdr5.de/fileadmin/user_upload/Sendungen/Thema_NRW/2012/Beitragsbilder_458/121109_Arm
Reich_WDR_458.jpg
http://www.europarl.europa.eu/brussels/website/media/modul_08/Abbildungen/Images/me_ArmReich.jpg
http://blog.zeit.de/herdentrieb/files/2012/05/Relative_BIP_pro_Kopf_in_der-EU_1999_2010.gif
http://mo.mathematik.uni-stuttgart.de/inhalt/interaufg/interaufg409/img33.png
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/internationales_eu/eu_projekte/pix/titel_flaggen_copy_EU_470.jpg
http://atlantablackstar.com/wp-content/uploads/2012/07/Paul-Krugman.jpeg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3f/World_system_sphere.png

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Eu integration

  • 1. EU- Integration- Konvergenz oder Divergenz im Zuge der EU-Osterweiterung? EINE FRAGESTELLUNG IM KONTEXT DER THEORIE DER NEUEN ÖKONOMISCHEN GEOGRAPHIE Maika Helmholz, Lisa Ritter, Linda Robert, Sven Werber, Eric Wildgrube
  • 2. Gliederung 1. Geschichte der EU (Maika Helmholz) • 1.1 Entstehung der EU • 1.2 EU-Osterweiterung (Linda Robert) 2. Peripherisierung ländlicher Räume (Lisa Ritter) 3. Neue Ökonomische Geographie (Eric Wildgrube) 4. Konvergenz und Divergenz (Sven Werber) • 4.1 Begriffsklärung • 4.2 Räumliche Konvergenz oder Divergenz im Bezug auf die EU 5. Fazit / Zusammenfassung
  • 3. 1. Geschichte der EU 1.1 Entstehung der EU Integration läuft in 4 Phasen ab (seit 1950): - Gründungsphase 1947- 1957 - Konsolidierungsphase 1957-1973 - Krisen- bzw. Stagnationserscheinungen 1973-1985 - neuer Integrationsschub seit 1985 Integration begleitet durch Krisenbewältigung: → ökonomische Interessen & Ringen um politische Position
  • 4. Gründungsphase 1947-1957 USA weitete den Export nach Europa aus → Überwinden der Nachkriegsrezession Truman-Doktrin markiert den Beginn des Ost-West-Konflikts kurzfristige Kredite der USA für Europa ≠ hilfreich → „Marshallplan“ = Wiederaufbauprogramm unter einer Bedingung: europ. Staaten liberalisieren den Handel untereinander
  • 5. Gründungsphase 1947-1957 (2) 16.4.1948 Gründung OEEC (Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit) Sicherheitsordnung durch Etablierung der NATO (1949) geschaffen 1951 Gründung Europ. Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) → Konzept im Schumanplan verankert (Belgien, BRD, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande) → Realisierung eines Binnenmarktes Wunsch nach militärisch starkem Europa (Koreakrieg) Aufstellung und Integration deutscher Streitkräfte in die NATO über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) → Frankreich lehnte die EVG ab → Grundlage für Europ. Politische Gemeinschaft entfiel
  • 6. Konsolidierungsphase 1957-1973 Scheitern der EVG fordert „negative Integration“ → Maßnahmen, Schaffung eines gemeinsamen Marktes zwei Projekte: Nutzung der Kernenergie & Schaffung eines gemeinsamen Marktes („Paketlösung“) Römische Verträge 1957 unterzeichnet EGKS-Verträge, Euratom (Atomgemeinschaft), EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) und Vertrag von Maastricht(1991) = Gründungsverträge der EU Zollunion, 1968 für industrielle und gewerbliche Produkte 1970 für landwirtschaftliche Produkte 1969 Wirtschafts- und Währungsunion (WWU)
  • 7. Krisen- und Stagnationsphase 1973- 1985 WWU scheiterte (EG-Staaten halten Wechselkurs nicht ein) Wirtschaftskrise: erschwerte die Aufrechterhaltung von wohlfahrtsstaatlichen Leistungen Maßnahmen zur tieferen Integration: - EG-Haushalt → eigene Einnahmen - Forschungs- und Technologiepolitik sowie Regional- und Umweltpolitik wurden wichtige Politikfelder
  • 8. Krisen- und Stagnationsphase 1973- 1985 (2) - 1979 EWS (Europ. Währungssystem) → innereurop. Solidarität zur Absicherung der Wechselkurse - im gleichen Jahr: Direktwahlen zum Europ. Parlament - Einrichtung des europ. Rates EWS entpuppte sich als „Hebel zur neoliberalen Formierung Europa“ deutsche Bundesbank übte Maßnahmen gegen EWS und Anpassungsdruck auf Zentralbanken und Regierungen aus → Sparkurs pol. Richtungswechsel in Europa: liberal-konservative Kräfte
  • 9. Der neue Integrationsschub seit 1985 hohe wohlfahrtsstaatliche Leistungen hemmen Wettbewerb und Marktkräfte Europas (Eurosklerose) → Bestrebungen zum integrierten Binnenmarkt → Weißbuch zum EG-Binnenmarkt erneute WWU (1992): - Orientierung auf Währungsstabilität - Einrichtung einer unabhängigen Zentralbank (EZB) - Einführung einer gemeinsamen Währung 1997 Amsterdamer Vertrag: Stabilitäts- und Wachstumspakt 2000 Vertrag von Nizza: Institutionelle Reformen (Neugewichtung der Stimmen im Rat der EU) 2009 Vertrag von Lissabon: ändert Vertrag von Maastricht und den Vertrag von Rom → Institutioneller Rahmen: EU demokratischer, transparenter und effizienter machen
  • 10. 1.2 EU Osterweiterung 01.05.2004 – 1. Osterweiterung – 5. EU-Erweiterung - Estland - Lettland - Litauen - Polen - Tschechien - Slowenien - Slowakei - Ungarn - Malta - Zypern Kopenhagener Kriterien wurden 2002 als Vorbereitung auf Osterweiterung formuliert: politische, wirtschaftliche und Acquis-Kriterien müssen erfüllt werden, sowie die Aufnahmefähigkeit der EU muss gewährleistet werden
  • 11. EU Osterweiterung (2) 01.01.2007 – 2. Osterweiterung / 6. EU-Erweiterung - Rumänien - Bulgarien Zu Beginn: 6 Mitgliedsstaaten, 200 mio. Einwohner → heute: 27 Mitgliedsstaaten, 490 mio. Einwohner
  • 12. 7. Erweiterungsrunde: (Die Bedingungen für die EU-Mitgliedschaft wurden vereinbart, aber noch nicht durch alle Mitgliedstaaten ratifiziert. ) - Kroatien zum 01.07.2013 offizielle Beitrittskandidaten: (Die Verhandlungen dauern noch an oder haben noch nicht begonnen. ) - Island -> Verhandlungen begonnen - Türkei -> Verhandlungen begonnen - Montenegro - Mazedonien - Serbien EU Osterweiterung (3)
  • 13. EU Osterweiterung (4) potentielle Beitrittskandidaten: (Ihnen wurden Aussichten auf einen Beitritt bei Erfüllung der Bedingungen zugesagt. ) - Albanien - Bosnien und Herzegowina - Kosovo Zu Beginn: 6 Mitgliedsstaaten, 200 mio. Einwohner → heute: 27 Mitgliedsstaaten, 490 mio. Einwohner
  • 14. 2. Peripherisierung ländlicher Räume → Peripherie: Randgebiet, Stadtrand, Umland, Einzugsgebiet, Milieu, Randzone - sozioökonomische & politische Prozesse, die Entwicklungsländer bzw. einzelne Regionen an den Rand des globalen Beziehungssystems drängen - „Zentrum – Peripherie“ - wirtschaftliche Produktivität & Infrastruktur in der Stadt - funktionale, ökonomische & kulturelle Dimensionen - sozial-räumlicher Prozessbegriff
  • 15. Peripherisierung ländlicher Räume (2) - asymmetrische Beziehung → ständig ungleicher Austausch - Abhängigkeitsverhältnis zwischen Entwicklungs- & Industrieländern - Ballungsgebiete & Industriegebiete bilden Zentren → ländliche Gebiete bilden Peripherien - ökonomische Ursachen: unzureichende Besitzgrößen in Landwirtschaft (LW) , fehlende Beschäftigungsmöglichkeit außerhalb der LW - soziale Ursachen: hohes Bevölkerungswachstum, mangelnde Versorgung öffentlicher Dienstleistungen - natürliche Ursachen: natürliche Grenzen des Raumes für LW
  • 16. Peripherisierung ländlicher Räume (3) - Pull-Faktoren für die Stadt: Faszination des Neuen & Modernen, bessere Arbeits- & Verdienstmöglichkeiten, leistungsfähigeres sozial- & Gesundheitswesen - Verstädterung führt zu ausgeprägter räumlicher Segregation - Verminderung der Landbevölkerung führt zu unkontrollierter Verstädterung → zu wenig Wohnraum & Arbeitsplätze → Bildung von Slums & Marginalsiedlungen → Schwarz- & Kinderarbeit → wachsende Kluft zwischen Arm & Reich → hohe Umweltbelastungen
  • 17. Peripherisierung ländlicher Räume (4) - Konstruktion von Peripherien: - räumliche Ungleichgewichte nicht von selbst ausgleichbar → vertiefen oder verfestigen sich über den Markt - Beziehungen zwischen Zentrum & Peripherie auf unterschiedlichen Ebenen: zum einen globale Ebene und andererseits Stadt-Umland Ebene → laut Friedemann bildet die Beziehung zwischen Zentrum & Peripherie ein zusammenhängendes räumliches System - Entstehung der Peripherie durch ungleiche Entwicklung → kleinräumige Fragmentiertheit & flexible Überlagerung von Prozessen räumlicher Angleichung
  • 18. Peripherisierung ländlicher Räume (5) - periphere Lagen kommen durch mangelnde Konfliktfähigkeit zu Stande → fehlende Ressourcen zur Bildung von Gegenmacht → führt zum Ausschluss aus Politiknetzwerken - Bildung von Peripherien → ausschlaggebende Punkte: Prozesse der Kommunikation, Netzwerkbildung sowie räumlich-geographische Aspekte ( Erreichbarkeit, Dichte ) - Peripherie oft mit abgelegenem ländlichen Regionen gleichgesetzt → über Lage und Siedlungsstruktur definiert
  • 19. 3. Neue Ökonomische Geographie Im Zuge der Neuen Ökonomischen Geographie entwickelte der US-Ökonom PAUL KRUGMAN ein Grundmodell zur Entwicklung räumlicher Strukturen zwischen 2 Regionen (Länder), die Integrationsprozessen ausgesetzt sind -> Bildung einer „Kern-Peripherie-Struktur“ d.h. eine Konzentration von Industrie (Kern) und eine agrarisch geprägte Region (Peripherie) im Umland
  • 20. Bedingungen für eine Kern- Peripherie-Struktur - Freier Handel - Freizügigkeit für Arbeitskräfte und Unternehmen in der Standortwahl - Zentripetale und zentrifugale Kräfte - Hohe Skalenerträge, hinreichend niedrige Transportkosten und ein hoher Anteil an Industriegütern -! Transportkosten nehmen Zentrale Rolle ein!  hohe Transportkosten -> räumliche Struktur ändert sich nicht; regionale Produktionsstrukturen werden geschützt  mittlere Transportkosten -> es entsteht eine ausgeprägte Kern-Peripherie-Struktur  sehr niedrige Transportkosten -> heftiger Produktwettbewerb in der Kernregion führt zur Verlagerung der Produktion in die Peripherie
  • 21. Erklärung: zentripetale und zentrifugale Kräfte • Zentripetale Kräfte: Wunsch der Firmen, dort zu produzieren, wo es einen großen Absatzmarkt gibt Wunsch der Industriearbeiter, sich dort anzusiedeln, wo sie den günstigsten Zugang zu den produzierten Produkten haben • Zentrifugale Kräfte: Industriefirmen wollen auch den Markt der agrarischen Peripherie beliefern
  • 22. Entwicklung im Zuge von Integrationsprozessen Alternative Entwicklungen: ◦Keine zwangsläufige Disparität ◦Räumliche Strukturen bleiben bestehen ◦Bestehende Kern-Peripherie-Struktur nicht stabil Beim Übergang von hohen zu mittleren Transportkosten wandern Industrien mit steigenden Skalenerträgen in das Zentrum. Wenn die Transportkosten weiter sinken, verlagern sich diese Industrien in Regionen mit niedrigen Produktionskosten (z.B. in die Peripherie) zurück. Dabei werden Produktionscluster gebildet.
  • 23. 4. Konvergenz und Divergenz Kernfrage: Nähern sich die betrachteten Räume/Objekte/etc. an (Konvergenz) oder wird die Spanne zwischen den betrachteten Räumen/Objekten/etc. im Bezug auf einen bestimmten Faktor größer (Divergenz)?
  • 24. 4.1 Begriffsklärung Wie schon in der Kernfrage erläutert handelt es sich bei Konvergenz oder Divergenz um die Frage ob sich eine Entwicklung verschiedener betrachteter Objekte annähert oder entfremdet: Wenn hier im Schaubild die hellblaue Kurve der Ausgangswert ist, … … handelt es sich bei einer Entwicklung hin zur violetten Kurve um Konvergenz, da sich die beiden Kurven annähern. … handelt es sich bei einer Entwicklung hin zur orangenen Kurve um Divergenz, da sich die beiden Kurven auseinander entwickeln.
  • 25. 4.2 Räumliche Konvergenz oder Divergenz im Bezug auf die EU Wichtig bei der Betrachtung im Bezug auf die EU ist die Trennung von Regionen und Ländern:  Fast alle Länder haben wirtschaftlich stärkere und schwächere Regionen  In den nicht allen Nationalstaaten ist der Durchschnittswert somit aussagekräftig (siehe Karte links: Großbritannien, Italien oder Spanien)  Je größer der Nationalstaat desto weniger aussagekräftig ist der Durchschnittswert  Jedoch lassen sich über Durchschnittswerte Grundaussagen über die Ausgangslagen einiger Länder im Bezug auf deren wirtschaftliche Entwicklung treffen
  • 26. 4.2 Räumliche Konvergenz oder Divergenz im Bezug auf die EU (2) Rückblick zur Verdeutlichung der Unterschiede 1994 im Bezug auf Bruttoinlandsprodukt* pro Kopf, Bruttoausgaben für Forschung und Entwicklung** pro BIP und Patente pro 1000:  Bei den Werten handelt es sich um Index- Werte, was bedeutet, dass als Beispiel Hamburg 103 Prozentpunkte über dem EU-Durschnitt liegt, was das BIP betrifft, wohingegen Ipeiros (griechische Region) 57 Prozentpunkte unter dem EU-Durschnitt liegt.  Es lässt sich festhalten, dass die regionalen Unterschiede deutlich gravierender ausfallen, als wenn man nur die nationalstaatlichen Differenzen betrachtet, da die Unterschiede zwischen Maximal- und Minimalwerten im regionalen Vergleich deutlicher hervortreten.
  • 27. 4.2 Räumliche Konvergenz oder Divergenz im Bezug auf die EU (3) Betrachtung der Entwicklung von 1999 bis 2010 (auf Basis des Schaubild links):  Je geringer das BIP pro Person eines EU-Landes in Relation zu dem der EU27 insgesamt in 1999 war, desto stärker ist es bis 2010 gewachsen.  Länder, deren BIP pro Kopf in 1999 geringer als das der EU27 war, sind über die 12 Jahre relative schneller gewachsen als die EU27 insgesamt  Länder deren BIP pro Kopf in 1999 größer als das der EU27 insgesamt war, also die reichen Länder, sind relativ langsamer gewachsen  Generell ist das BIP pro Kopf in allen EU-Ländern über den Zeitraum gestiegen
  • 28. 5. Fazit und Zusammenfassung Wenn man die wirtschaftliche Stärke der EU- Länder im Durchschnitt seit der Gründung durch die 6 Ursprungsländer betrachtet, muss man festhalten, dass die neu dazu gekommenen Länder wirtschaftlich generell schwächer waren als der EU-Durchschnitt bis dahin. Trotzdem ergeben sich vielfältige wirtschaftliche und politische Vorteile für alle Beteiligten. Gerade durch die Osterweiterungen 2004 und 2007 sind zwar bedeutend wirtschaftlich schwächere Staaten eingegliedert worden. Allerdings ist dies trotzdem, allein durch den großen Gewinn an Fläche, Bevölkerung und somit der Vergrößerung des Absatzmarktes, ein entscheidender Schritt hin zu einer kontinentalen Wirtschaftsmacht.
  • 29. Im Hinblick auf die Osterweiterung sind aus der Modellwelt der Neuen Ökonomischen Geographie unmittelbar keine Prognosen abzuleiten. Wenn aber konkrete Prognosen hinsichtlich der räumlichen Strukturen in Zuge der Osterweiterung getroffen werden sollen, sind zusätzliche Informationen über die spezifische Integrationssituation und die relative Bedeutung der wichtigsten Einflussfaktoren, wie beispielsweise über das Niveau der vorherrschenden Transportkosten notwendig.
  • 30. Die Entwicklung der EU ist generell als Konvergenz zu bezeichnen, da die Differenzen der wirtschaftlichen Entwicklung zwischen den ärmeren und den reicheren Ländern zumindest zwischen 1999 und 2010 abnahmen und auch alle Länder zunehmende Werte zum Beispiel beim BIP verzeichnen konnten. Regional gesehen innerhalb der Länder ist dies allerdings nicht flächendeckend gegeben! In einigen Fällen sind durchaus divergente Entwicklungen zu verzeichnen (Bsp. Italien: Differenz Norden <-> Süden). Diese Entwicklungen gilt es in Zukunft zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken, um den Zusammenhalt innerhalb der EU nicht zu gefährden.
  • 31. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
  • 32. Quellen Literatur - BRÖCKER, Johannes; FRITSCH, Michael (Hrsg.) 2012. Ökonomische Geographie. Verlag Vahlen. München. - KULKE, Elmar (2009): Wirtschaftsgeographie; 4. Auflage; Schöningh; Paderborn. - SCHÄTZL, Ludwig (2003): Wirtschaftsgeographie 1 Theorie; 9. Auflage; Schöningh, Paderborn. - LAMMERS, Konrad (2002): Die Osterweiterung aus raumwirtschaftlicher Perspektive – Prognosen regionalökonomischer Theorien und Erfahrungen aus der bisherigen Integration in Europa; HWWA Discussion Paper; Hamburg.