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Buchauszug
Liebe Leser
In diesem Buchauszug möchte ich gerne mein Buch kurz vorstellen und meine
Motivation für dieses Buch erklären.
Ich möchte das gerne tun, indem ich die Struktur meines Buches kurz vorstellen,
einige Grundsatzgedanken darlegen und diese mit einzelnen Textpassagen aus
dem Buch unterlege.
Ich danke Ihnen für Ihr Interesse und dafür, dass Sie sich die Zeit nehmen, diese
Seite zu besuchen.
Gemeinsam können wir viel bewegen. Unser aller Ziel sollte es sein, ein vertieftes
Verständnis zwischen den Kulturen zu erlangen.
Herzlichen Dank, dass Sie sich ebenfalls dafür einsetzen.
Ihre
Madlaina Brogt Salah Eldin
Struktur des Buches:
Inhaltsverzeichnis:
Titel
Einführung
Grundsatzgedanken
Faszination Orient
Religion & Kultur
Religion versus Kultur und Tradition
Geschichtlicher Zeitraffer – weshalb denken wir so, wie wir denken?
Geschichtlicher Zeitraffer der arabisch-, islamischen Welt
Islam und Christentum – Gemeinsamkeiten & Gegensätze
Gesellschaftsformen und Normen – Ursprünge und Auswirkungen
Die Kolonialisierung – Ausgangspunkt vieler bis heute andauernder Konflikte
Kollektivgesellschaft versus Individualgesellschaft
Rolle des Mannes und der Frau in der Gesellschaft
Unterdrückung der Frau – ein religiöses Prinzip?
Bikulturelle Beziehungen
Beziehung im Spannungsfeld zweier Kulturen
Die Liebe ein psychischer und physischer Ausnahmezustand
Kommunikation in bikulturellen Beziehungen
Sprache – ein entscheidender Schlüssel
Verständnis von Ehe in Orient und Okzident
Familie und Verwandtschaft
Drum prüfe wer sich ewig bindet
Begegnung mit anderen Kulturen – der Orient
Die Krux mit der Integration
Terra Incognita – das Erleben des Landes des Partners
Bireligiöse Beziehungen
Beziehung zwischen zwei Weltreligionen
Zwischen Ramadan und Advent, Eid al Adha und Weihnachten
Fazit
Bücherempfehlungen
Epilog
Grundsatzgedanken
Leben Sie in einer bikulturellen und bireligiösen Beziehung oder haben Sie vor, in
solch einer Beziehung zu leben?
Haben Sie sich das gut überlegt und sind Sie sich im Klaren, dass dies Ihr bisheriges
Leben umkrempelt und Sie sich auf neue Wege, neue Realitäten einlassen werden,
die Ihnen manchmal vollkommen fremd erscheinen?
Kennen Sie die Kultur Ihres zukünftigen Partners oder sind Sie bereit diese
kennenzulernen?
Diese Fragen mögen befremden, aber sie sind wichtig. Denn eine bikulturelle und
bireligiöse Beziehung wird genau mit diesen Fragen konfrontiert. Wenn man eine
solche Beziehung eingeht, wird man in einem vollkommen anderen Mass von seiner
Umwelt hinterfragt, als das in einer monoreligiösen und monokulturellen Beziehung
der Fall ist – so schlecht die Konstellation der Partner darin auch sein mag.
Man wird mit Klischees und Stammtischweisheiten konfrontiert, die nicht sehr
grossen Tiefgang haben, aber umso einfacher verständlich sind. Es sind einfache
Pseudolösungen für komplexe Themen. Sie funktionieren zwar nicht, aber sie lassen
sich gut verkaufen. Jeder kann sie erfassen - wirklich jeder. Und genau darin liegt
ihre Stärke und ihre Gefahr.
Ihre grössten Kritiker werden aber auch vor allem Menschen (insbesondere Frauen
in meinem Fall) sein, die eine gescheiterte bireligiöse oder bikulturelle Beziehung
hinter sich haben. Viele haben sehr schlechte Erfahrungen gemacht und sind
traumatisiert. Das ist schlimm, aber es ist kein allgemeingültiges Modell und es gibt
sehr wohl Anzeichen für unlauteres Verhalten des einen oder anderen Partners, die
man sehen oder aber auch ignorieren kann.
Jede Beziehung ist komplex – eine bikulturelle und bireligiöse Beziehung wird aber
noch ein wenig komplexer und darauf muss man sich einstellen. Eine gewisse
Gelassenheit gegenüber der Meinung anderer ist sehr hilfreich, eine grosse Portion
Humor und vor allem Respekt und Toleranz von beiden Seiten, sind
Voraussetzungen.
Es ist wichtig an der Kultur des anderen interessiert zu sein, es ist wichtig sich mit
der Religion des anderen auseinanderzusetzen und sich zu bemühen, sich bis zu
einem gewissen Grad in der Kultur des anderen zu integrieren. All diese
Bemühungen sollten aber immer beidseitig sein. Diese Entdeckungsreise sollte
gemeinsam und gegenseitig erfolgen, denn dann ist so eine Beziehung eine
wunderbare Bereicherung, die ungemein zusammenschweisst.
Auch wichtig aus meiner Sicht ist es, sich zu integrieren und nicht zu assimilieren. Ich
stelle in Gesprächen oftmals fest, dass gerade Frauen dazu tendieren geradezu in
der Kultur ihres Ehemannes aufzugehen. Wenn man das wirklich will, ist es eine
Möglichkeit eine solche Beziehung zu leben. Aus meiner Sicht – und das ist meine
persönliche Erfahrung – war es aber vor allem immer von allergrösster Wichtigkeit, in
meiner Kultur verankert zu sein und diesen Anker auch nicht zu lösen. Diese
Verankerung in meiner Kultur und Religion macht mich in meinen Augen zu einem
stärkeren Menschen, denn ich bin Madlaina, eine Schweizerin, eine Engadinerin und
eine Christin. Und das bin ich auch nach der Eheschliessung mit meinem Mann
geblieben. Das ist meine Identität, die ich mir genauso erhalten habe, wie dies auch
bei meinem Mann der Fall gewesen ist. Identität ist wichtig, Identität schafft
Sicherheit und bereitet eine Basis. Identität ist der Grundstein auf dem man aufbauen
kann.
Textauszüge aus dem Buch
Auszug aus: Faszination Orient
„Der Orient ist eine der wohl faszinierendsten Regionen der Welt. Mit dem Orient
verbindet man die unüberwindliche Sandmeere der Sahara und der Rub al Khali,
Moscheen und Minarette, Palastanlagen von Sultanen und Emiren, Geschichten und
Märchen aus 1001 Nacht, Sagen und Legenden, der Islam mit seiner Mystik und die
Urformen des Christentums, die archaisch und ursprünglich geblieben sind. Der
Orient ist eine sehr geschichtsträchtige Region der Erde – eine Region, die viele
Hochkulturen hervorgebracht hat, die Sumerer an den Gestaden des Euphrat und
Tigris; die Nabatäer auf dem Gebiet des heutigen Jordaniens wo auch ihre
geheimnisvolle Stadt Petra liegt; das sagenumwobene Reich der Königin von Saaba
im heutigen Jemen – und allen voran - das alte Ägypten.
Orient ist aber auch eine der kontroversesten Regionen dieser Welt. Gesellschaften,
die durch ihre ökonomischen und sozialen Probleme zerrissen sind; Menschen, die
durch Analphabetismus und Armut an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden;
Radikalisierung des Glaubens; mittelalterlich anmutende Rechtssysteme und
fatalistische Lebenseinstellung. Orient bedeutet heute auch kriegerische
Auseinandersetzungen, grosse internationale Krisenherde und eine gesamte Region
im Umbruch. Seit Januar 2011 bedeutet Orient aber auch, hoffnungsvolle
Jugendbewegungen, friedliche Demonstrationen, Offenlegung einer heuchlerischen
und verfehlten westliche Politik und eine gesamte Region, die sich drastisch und
rasch verändert und aus dem Schatten ans Licht tritt. Eine Region, die über
Jahrhunderte sträflich vernachlässigt und unterschätzt wurde und nun hoffentlich die
Möglichkeit erhält, an alter Grösse anzuknüpfen. Dabei denke ich nicht an die Antike
– sondern an die islamisch arabische Hochkultur, die sich über gut 800 Jahre
erstreckte. „
Auszug aus: Geschichtlicher Zeitraffer – weshalb denken wir so, wie wir
denken?
„Geschichte ist immer auch ein Schlüssel. Ein Schlüssel zu unserer Vergangenheit –
genauso wie zur Gegenwart und teilweise auch zur Zukunft. Warum haben sich das
religiöse Empfinden und die Art zu Denken so grundlegend in Europa gewandelt?
Warum haben uns die Aufklärung und der Humanismus so sehr beeinflusst? Um dies
zu verstehen, müssen wir zurückgehen. Müssen uns mit diesen wichtigen Epochen
auseinandersetzen. Ich möchte dieses nächste Kapitel daher als Zeitraffer be-
zeichnen. Einen Zeitraffer – von der Antike bis heute.“
Auszug aus: Rolle des Mannes und der Frau in der Gesellschaft
„Es gibt also auch in unserer Gesellschaft noch einige Baustellen bezüglich
Rollenverteilung von Männern und Frauen. Bedauerlicherweise wurden in Folge der
Emanzipation aber auch viele weibliche Tugenden und Stärken zu wenig wahr
genommen und als typisch weiblich und erstrebenswert angesehen. Ich denke dabei
an die Fähigkeit zur Empathie, dem Einfühlungsvermögen in einen anderen
Menschen, die Kompromissfähigkeit und die Mutterinstinkte, die Frauen in einem
vermehrten Masse aufweisen und die es zu nutzen und nicht abzutrainieren gilt. Wir
müssen nicht zu weiblichen Männern mutieren, sondern uns auf unsere weiblichen
Stärken besinnen und diese aus- und weiterbilden. Davon sind wir aber auch noch
weit entfernt. Bis weilen identifizieren sich Frauen immer noch viel zu sehr durch und
über Männer. Da steht uns allen noch ein weiter Weg bevor.“
Auszug aus: Beziehung im Spannungsfeld zweier Kulturen
„Ich fühle, dass ich menschlich und beruflich durch meine bikulturelle und bireligiöse
Beziehung unheimlich gewonnen habe. Allerdings – und auch das gehört dazu – gab
es sehr harte Zeiten während denen ich sehr unter einigen der Entscheidungen
gelitten habe. Eine der schwersten Schritte war allerdings zu lernen, aufzuhören
darauf zu achten, was andere über einen denken. Obwohl ich vordergründig aus
einer Individualgesellschaft stamme, stamme ich auch aus einer grossen Familie und
in einer solchen Familie braucht es bis zu einem gewissen Grad einen gesunden
Kollektivismus. Ebenso geprägt, hat mich mein Umfeld in dem ich aufgewachsen bin.
Die Kultur in der ich gross geworden bin hatte durchaus auch Züge einer
Kollektivgesellschaft. Das Engadin ist eine traditionell und patriarchalisch geformte
Gesellschaft, die gerade auch aufgrund ihrer Abgeschiedenheit, diese länger
aufrechterhalten hat. „
Auszug aus: Die Liebe – ein psychisch und physischer Ausnahmezustand
„Während der Phase des Verliebtseins sinkt der Serotoninspiegel stark ab – dadurch
bekommt dieser Zustand mitunter eine gewisse Ähnlichkeit mit vielen psychischen
Krankheiten. Verliebte können teilweise für eine gewisse Zeit „unzurechnungsfähig“
werden und können sich zu irrationale Handlungen oder Entscheidungen hinreissen
lassen. Nach einiger Zeit beendet das Gehirn diesen Rauschzustand. Das ist dann
der Moment, wenn die rosarote Brille abgenommen wird und die Realität zum ersten
Mal richtig zum Vorschein kommt. Das kann, muss aber nicht, ein böses Erwachen
bedeuten.“
Auszug aus: Kommunikation in der bikulturellen Beziehung
„Eine weitere ganz wichtige und meiner Meinung nach oftmals unterschätzte
Dimension der Kommunikation, ist die nonverbale Ebene. Die nonverbale
Kommunikation ist die älteste Form der zwischenmenschlichen Verständigung. Sie
hat einen sehr grossen Einfluss auf uns und kann nur bedingt kontrolliert werden.
Auch unsere individuelle Entwicklung vom Baby zum Erwachsenen liegt in einem
nichtsprachlichen Verhalten. Unsere Mimik spricht Bände. Das Lächeln zum Beispiel
finden wir in allen Kulturen und schon bei Neugeborenen.
Gerade auch in der interkulturellen Kommunikation ist die nonverbale Kommunikation
sehr bedeutend. Nonverbale Signale sind schwer zu fassen – werden aber gedeutet.
Nonverbale Kommunikation kann ein Feedback sein – kann aber auch
widersprüchlich zum Gesagten sein. Nonverbale Kommunikation gerade im Bereich
der Gestik ist nicht universell sondern kulturell verschieden. Wenn also eine
Sprachbarriere besteht, können nonverbale Signale noch mehr zu entscheidenden
Missverständnissen führen. Denken Sie dabei nur an diverse Handzeichen, die in
unterschiedlichen Kulturen komplett verschiedene Bedeutungen haben. „
Auszug aus: Begegnung mit anderen Kulturen – der Orient
„Kulturschockerfahrungen sind, um das vorwegzunehmen, ganz normal und auch
legitim. Man muss sich nicht auf Anhieb in einer anderen, fremden Kultur wohlfühlen.
Aber Kulturschockerfahrungen passieren nicht nur Europäern in einem
aussereuropäischen Land, sondern auch Menschen aus beispielsweise einem
arabischen Land in Europa. Sie sind also in beiden Richtungen legitim.
Interessanterweise gehen wir in der Regel davon aus, dass wenn jemand aus einem
sogenannten Drittweltland zu uns kommt, er automatisch von unserer grossartigen
Gesellschaft und unserer tollen Organisation begeistert sein muss. Das das auch
beängstigend sein kann – insbesondere wenn man die Sprache nicht spricht und in
einer vollkommen anderen Umgebung gelebt und erzogen worden ist – ist meiner
Meinung nach ziemlich nachvollziehbar.“
Auszug aus: Die Krux mit der Integration
„Integration darf aber nicht zur Assimilierung verkommen. Kulturelle Identität ist
wichtig. Kulturelle Identität verunmöglicht Integration auf keinen Fall. Es ist also nicht
nur der Muslim gut integriert, der nicht mehr als Muslim auffällt. Schweinefleisch isst,
Alkohol trinkt und um Gottes Willen kein Kopftuch trägt. Das darf wohl kaum das Ziel
sein. Das Ziel sollte sein, dass der integrierte Muslim ein überzeugter Schweizer oder
Europäer genauso wie er auch ein überzeugter und praktizierender Muslim sein
kann. Der Islam steht nicht im Gegensatz zur Demokratie und der Islam ist keine
Bedrohung für unsere Werte. Das Abendland wird nicht bedroht und unterhöhlt.
Ganz im Gegenteil. Viele der populistischen Parteien möchten uns gerne weiss
machen, dass wir mit der von ihnen propagierten Haltung das Fremde fern halten.
Gleichzeitig werfen wir aber die Errungenschaften des Humanismus und der
Aufklärung mit über Bord. Diese Parteien wollen die Menschen in ihren individuellen
Vorstellungen und Wünschen einschränken. Das hat nichts mit Demokratie sonder
mit Demagogie zu tun. Getragen werden sie von der Angst, die eine sehr starke
Motivation ist. Angst ist die ideale Voraussetzung für jede extreme Ausrichtung.
Angst ist das Argument, mit dem man Stimmen fangen kann. Interessanterweise sind
aber genau diese Parteien nach einem Wahlsieg nie dazu bereit, mit an den
Verhandlungstisch zu sitzen, um dies auch umzusetzen. Dann kann man nämlich
nicht mehr nur primär mit der Angst arbeiten, sondern muss ganz im Gegenteil
tatsächlich politische Arbeit leisten. Gerade allen Frauen möchte ich sehr ans Herz
legen, diese Parteien genau zu hinterfragen. Wenn solche Kräfte primär die Politik
unseres Landes betreiben, dann werden wir Frauen mit zu den grössten Verlierern
gehören.“
Auszug aus: Fazit
„Es geht nicht darum, woher jemand kommt, wie jemand heisst, woran jemand glaubt
– sondern was für eine Persönlichkeit ein Mensch hat und wer jemand ist. Unsere
Gesellschaft als internationale, globalisierte Gesellschaft braucht Menschen aus
verschiedensten Kulturen, die Interesse haben zusammen an der Zukunft unseres
Landes zu arbeiten. Wir müssen gemeinsam einen Weg finden und eine
gemeinsame Welt schaffen, in der Andersartigkeit im Rahmen der gesetzlichen
Rahmenbedingungen, keinen Nachteil darstellt. Wenn wir das schaffen, werden wir
diejenigen Menschen aus anderen Kulturen anziehen, die für unsere Gesellschaft
und für unser Land von allergrösster Wichtigkeit sind. Wir werden somit für
Menschen attraktiv, die überall auf der Welt eine Chance haben und nicht daran
interessiert sind, sich auf den Ausläufern des Wohlfahrtstaates auszuruhen, sondern
sich einbringen möchten und ihr Know How der hiesigen Gesellschaft zur Verfügung
stellen möchten.“

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  • 2. Struktur des Buches: Inhaltsverzeichnis: Titel Einführung Grundsatzgedanken Faszination Orient Religion & Kultur Religion versus Kultur und Tradition Geschichtlicher Zeitraffer – weshalb denken wir so, wie wir denken? Geschichtlicher Zeitraffer der arabisch-, islamischen Welt Islam und Christentum – Gemeinsamkeiten & Gegensätze Gesellschaftsformen und Normen – Ursprünge und Auswirkungen Die Kolonialisierung – Ausgangspunkt vieler bis heute andauernder Konflikte Kollektivgesellschaft versus Individualgesellschaft Rolle des Mannes und der Frau in der Gesellschaft Unterdrückung der Frau – ein religiöses Prinzip? Bikulturelle Beziehungen Beziehung im Spannungsfeld zweier Kulturen Die Liebe ein psychischer und physischer Ausnahmezustand Kommunikation in bikulturellen Beziehungen Sprache – ein entscheidender Schlüssel Verständnis von Ehe in Orient und Okzident Familie und Verwandtschaft Drum prüfe wer sich ewig bindet Begegnung mit anderen Kulturen – der Orient Die Krux mit der Integration Terra Incognita – das Erleben des Landes des Partners Bireligiöse Beziehungen Beziehung zwischen zwei Weltreligionen Zwischen Ramadan und Advent, Eid al Adha und Weihnachten Fazit Bücherempfehlungen Epilog
  • 3. Grundsatzgedanken Leben Sie in einer bikulturellen und bireligiösen Beziehung oder haben Sie vor, in solch einer Beziehung zu leben? Haben Sie sich das gut überlegt und sind Sie sich im Klaren, dass dies Ihr bisheriges Leben umkrempelt und Sie sich auf neue Wege, neue Realitäten einlassen werden, die Ihnen manchmal vollkommen fremd erscheinen? Kennen Sie die Kultur Ihres zukünftigen Partners oder sind Sie bereit diese kennenzulernen? Diese Fragen mögen befremden, aber sie sind wichtig. Denn eine bikulturelle und bireligiöse Beziehung wird genau mit diesen Fragen konfrontiert. Wenn man eine solche Beziehung eingeht, wird man in einem vollkommen anderen Mass von seiner Umwelt hinterfragt, als das in einer monoreligiösen und monokulturellen Beziehung der Fall ist – so schlecht die Konstellation der Partner darin auch sein mag. Man wird mit Klischees und Stammtischweisheiten konfrontiert, die nicht sehr grossen Tiefgang haben, aber umso einfacher verständlich sind. Es sind einfache Pseudolösungen für komplexe Themen. Sie funktionieren zwar nicht, aber sie lassen sich gut verkaufen. Jeder kann sie erfassen - wirklich jeder. Und genau darin liegt ihre Stärke und ihre Gefahr. Ihre grössten Kritiker werden aber auch vor allem Menschen (insbesondere Frauen in meinem Fall) sein, die eine gescheiterte bireligiöse oder bikulturelle Beziehung hinter sich haben. Viele haben sehr schlechte Erfahrungen gemacht und sind traumatisiert. Das ist schlimm, aber es ist kein allgemeingültiges Modell und es gibt sehr wohl Anzeichen für unlauteres Verhalten des einen oder anderen Partners, die man sehen oder aber auch ignorieren kann. Jede Beziehung ist komplex – eine bikulturelle und bireligiöse Beziehung wird aber noch ein wenig komplexer und darauf muss man sich einstellen. Eine gewisse Gelassenheit gegenüber der Meinung anderer ist sehr hilfreich, eine grosse Portion Humor und vor allem Respekt und Toleranz von beiden Seiten, sind Voraussetzungen. Es ist wichtig an der Kultur des anderen interessiert zu sein, es ist wichtig sich mit der Religion des anderen auseinanderzusetzen und sich zu bemühen, sich bis zu einem gewissen Grad in der Kultur des anderen zu integrieren. All diese Bemühungen sollten aber immer beidseitig sein. Diese Entdeckungsreise sollte gemeinsam und gegenseitig erfolgen, denn dann ist so eine Beziehung eine wunderbare Bereicherung, die ungemein zusammenschweisst. Auch wichtig aus meiner Sicht ist es, sich zu integrieren und nicht zu assimilieren. Ich stelle in Gesprächen oftmals fest, dass gerade Frauen dazu tendieren geradezu in der Kultur ihres Ehemannes aufzugehen. Wenn man das wirklich will, ist es eine Möglichkeit eine solche Beziehung zu leben. Aus meiner Sicht – und das ist meine persönliche Erfahrung – war es aber vor allem immer von allergrösster Wichtigkeit, in meiner Kultur verankert zu sein und diesen Anker auch nicht zu lösen. Diese
  • 4. Verankerung in meiner Kultur und Religion macht mich in meinen Augen zu einem stärkeren Menschen, denn ich bin Madlaina, eine Schweizerin, eine Engadinerin und eine Christin. Und das bin ich auch nach der Eheschliessung mit meinem Mann geblieben. Das ist meine Identität, die ich mir genauso erhalten habe, wie dies auch bei meinem Mann der Fall gewesen ist. Identität ist wichtig, Identität schafft Sicherheit und bereitet eine Basis. Identität ist der Grundstein auf dem man aufbauen kann.
  • 5. Textauszüge aus dem Buch Auszug aus: Faszination Orient „Der Orient ist eine der wohl faszinierendsten Regionen der Welt. Mit dem Orient verbindet man die unüberwindliche Sandmeere der Sahara und der Rub al Khali, Moscheen und Minarette, Palastanlagen von Sultanen und Emiren, Geschichten und Märchen aus 1001 Nacht, Sagen und Legenden, der Islam mit seiner Mystik und die Urformen des Christentums, die archaisch und ursprünglich geblieben sind. Der Orient ist eine sehr geschichtsträchtige Region der Erde – eine Region, die viele Hochkulturen hervorgebracht hat, die Sumerer an den Gestaden des Euphrat und Tigris; die Nabatäer auf dem Gebiet des heutigen Jordaniens wo auch ihre geheimnisvolle Stadt Petra liegt; das sagenumwobene Reich der Königin von Saaba im heutigen Jemen – und allen voran - das alte Ägypten. Orient ist aber auch eine der kontroversesten Regionen dieser Welt. Gesellschaften, die durch ihre ökonomischen und sozialen Probleme zerrissen sind; Menschen, die durch Analphabetismus und Armut an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden; Radikalisierung des Glaubens; mittelalterlich anmutende Rechtssysteme und fatalistische Lebenseinstellung. Orient bedeutet heute auch kriegerische Auseinandersetzungen, grosse internationale Krisenherde und eine gesamte Region im Umbruch. Seit Januar 2011 bedeutet Orient aber auch, hoffnungsvolle Jugendbewegungen, friedliche Demonstrationen, Offenlegung einer heuchlerischen und verfehlten westliche Politik und eine gesamte Region, die sich drastisch und rasch verändert und aus dem Schatten ans Licht tritt. Eine Region, die über Jahrhunderte sträflich vernachlässigt und unterschätzt wurde und nun hoffentlich die Möglichkeit erhält, an alter Grösse anzuknüpfen. Dabei denke ich nicht an die Antike – sondern an die islamisch arabische Hochkultur, die sich über gut 800 Jahre erstreckte. „ Auszug aus: Geschichtlicher Zeitraffer – weshalb denken wir so, wie wir denken? „Geschichte ist immer auch ein Schlüssel. Ein Schlüssel zu unserer Vergangenheit – genauso wie zur Gegenwart und teilweise auch zur Zukunft. Warum haben sich das religiöse Empfinden und die Art zu Denken so grundlegend in Europa gewandelt? Warum haben uns die Aufklärung und der Humanismus so sehr beeinflusst? Um dies zu verstehen, müssen wir zurückgehen. Müssen uns mit diesen wichtigen Epochen auseinandersetzen. Ich möchte dieses nächste Kapitel daher als Zeitraffer be- zeichnen. Einen Zeitraffer – von der Antike bis heute.“ Auszug aus: Rolle des Mannes und der Frau in der Gesellschaft „Es gibt also auch in unserer Gesellschaft noch einige Baustellen bezüglich Rollenverteilung von Männern und Frauen. Bedauerlicherweise wurden in Folge der Emanzipation aber auch viele weibliche Tugenden und Stärken zu wenig wahr genommen und als typisch weiblich und erstrebenswert angesehen. Ich denke dabei an die Fähigkeit zur Empathie, dem Einfühlungsvermögen in einen anderen Menschen, die Kompromissfähigkeit und die Mutterinstinkte, die Frauen in einem vermehrten Masse aufweisen und die es zu nutzen und nicht abzutrainieren gilt. Wir müssen nicht zu weiblichen Männern mutieren, sondern uns auf unsere weiblichen
  • 6. Stärken besinnen und diese aus- und weiterbilden. Davon sind wir aber auch noch weit entfernt. Bis weilen identifizieren sich Frauen immer noch viel zu sehr durch und über Männer. Da steht uns allen noch ein weiter Weg bevor.“ Auszug aus: Beziehung im Spannungsfeld zweier Kulturen „Ich fühle, dass ich menschlich und beruflich durch meine bikulturelle und bireligiöse Beziehung unheimlich gewonnen habe. Allerdings – und auch das gehört dazu – gab es sehr harte Zeiten während denen ich sehr unter einigen der Entscheidungen gelitten habe. Eine der schwersten Schritte war allerdings zu lernen, aufzuhören darauf zu achten, was andere über einen denken. Obwohl ich vordergründig aus einer Individualgesellschaft stamme, stamme ich auch aus einer grossen Familie und in einer solchen Familie braucht es bis zu einem gewissen Grad einen gesunden Kollektivismus. Ebenso geprägt, hat mich mein Umfeld in dem ich aufgewachsen bin. Die Kultur in der ich gross geworden bin hatte durchaus auch Züge einer Kollektivgesellschaft. Das Engadin ist eine traditionell und patriarchalisch geformte Gesellschaft, die gerade auch aufgrund ihrer Abgeschiedenheit, diese länger aufrechterhalten hat. „ Auszug aus: Die Liebe – ein psychisch und physischer Ausnahmezustand „Während der Phase des Verliebtseins sinkt der Serotoninspiegel stark ab – dadurch bekommt dieser Zustand mitunter eine gewisse Ähnlichkeit mit vielen psychischen Krankheiten. Verliebte können teilweise für eine gewisse Zeit „unzurechnungsfähig“ werden und können sich zu irrationale Handlungen oder Entscheidungen hinreissen lassen. Nach einiger Zeit beendet das Gehirn diesen Rauschzustand. Das ist dann der Moment, wenn die rosarote Brille abgenommen wird und die Realität zum ersten Mal richtig zum Vorschein kommt. Das kann, muss aber nicht, ein böses Erwachen bedeuten.“ Auszug aus: Kommunikation in der bikulturellen Beziehung „Eine weitere ganz wichtige und meiner Meinung nach oftmals unterschätzte Dimension der Kommunikation, ist die nonverbale Ebene. Die nonverbale Kommunikation ist die älteste Form der zwischenmenschlichen Verständigung. Sie hat einen sehr grossen Einfluss auf uns und kann nur bedingt kontrolliert werden. Auch unsere individuelle Entwicklung vom Baby zum Erwachsenen liegt in einem nichtsprachlichen Verhalten. Unsere Mimik spricht Bände. Das Lächeln zum Beispiel finden wir in allen Kulturen und schon bei Neugeborenen. Gerade auch in der interkulturellen Kommunikation ist die nonverbale Kommunikation sehr bedeutend. Nonverbale Signale sind schwer zu fassen – werden aber gedeutet. Nonverbale Kommunikation kann ein Feedback sein – kann aber auch widersprüchlich zum Gesagten sein. Nonverbale Kommunikation gerade im Bereich der Gestik ist nicht universell sondern kulturell verschieden. Wenn also eine Sprachbarriere besteht, können nonverbale Signale noch mehr zu entscheidenden Missverständnissen führen. Denken Sie dabei nur an diverse Handzeichen, die in unterschiedlichen Kulturen komplett verschiedene Bedeutungen haben. „ Auszug aus: Begegnung mit anderen Kulturen – der Orient „Kulturschockerfahrungen sind, um das vorwegzunehmen, ganz normal und auch legitim. Man muss sich nicht auf Anhieb in einer anderen, fremden Kultur wohlfühlen. Aber Kulturschockerfahrungen passieren nicht nur Europäern in einem aussereuropäischen Land, sondern auch Menschen aus beispielsweise einem
  • 7. arabischen Land in Europa. Sie sind also in beiden Richtungen legitim. Interessanterweise gehen wir in der Regel davon aus, dass wenn jemand aus einem sogenannten Drittweltland zu uns kommt, er automatisch von unserer grossartigen Gesellschaft und unserer tollen Organisation begeistert sein muss. Das das auch beängstigend sein kann – insbesondere wenn man die Sprache nicht spricht und in einer vollkommen anderen Umgebung gelebt und erzogen worden ist – ist meiner Meinung nach ziemlich nachvollziehbar.“ Auszug aus: Die Krux mit der Integration „Integration darf aber nicht zur Assimilierung verkommen. Kulturelle Identität ist wichtig. Kulturelle Identität verunmöglicht Integration auf keinen Fall. Es ist also nicht nur der Muslim gut integriert, der nicht mehr als Muslim auffällt. Schweinefleisch isst, Alkohol trinkt und um Gottes Willen kein Kopftuch trägt. Das darf wohl kaum das Ziel sein. Das Ziel sollte sein, dass der integrierte Muslim ein überzeugter Schweizer oder Europäer genauso wie er auch ein überzeugter und praktizierender Muslim sein kann. Der Islam steht nicht im Gegensatz zur Demokratie und der Islam ist keine Bedrohung für unsere Werte. Das Abendland wird nicht bedroht und unterhöhlt. Ganz im Gegenteil. Viele der populistischen Parteien möchten uns gerne weiss machen, dass wir mit der von ihnen propagierten Haltung das Fremde fern halten. Gleichzeitig werfen wir aber die Errungenschaften des Humanismus und der Aufklärung mit über Bord. Diese Parteien wollen die Menschen in ihren individuellen Vorstellungen und Wünschen einschränken. Das hat nichts mit Demokratie sonder mit Demagogie zu tun. Getragen werden sie von der Angst, die eine sehr starke Motivation ist. Angst ist die ideale Voraussetzung für jede extreme Ausrichtung. Angst ist das Argument, mit dem man Stimmen fangen kann. Interessanterweise sind aber genau diese Parteien nach einem Wahlsieg nie dazu bereit, mit an den Verhandlungstisch zu sitzen, um dies auch umzusetzen. Dann kann man nämlich nicht mehr nur primär mit der Angst arbeiten, sondern muss ganz im Gegenteil tatsächlich politische Arbeit leisten. Gerade allen Frauen möchte ich sehr ans Herz legen, diese Parteien genau zu hinterfragen. Wenn solche Kräfte primär die Politik unseres Landes betreiben, dann werden wir Frauen mit zu den grössten Verlierern gehören.“ Auszug aus: Fazit „Es geht nicht darum, woher jemand kommt, wie jemand heisst, woran jemand glaubt – sondern was für eine Persönlichkeit ein Mensch hat und wer jemand ist. Unsere Gesellschaft als internationale, globalisierte Gesellschaft braucht Menschen aus verschiedensten Kulturen, die Interesse haben zusammen an der Zukunft unseres Landes zu arbeiten. Wir müssen gemeinsam einen Weg finden und eine gemeinsame Welt schaffen, in der Andersartigkeit im Rahmen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, keinen Nachteil darstellt. Wenn wir das schaffen, werden wir diejenigen Menschen aus anderen Kulturen anziehen, die für unsere Gesellschaft und für unser Land von allergrösster Wichtigkeit sind. Wir werden somit für Menschen attraktiv, die überall auf der Welt eine Chance haben und nicht daran interessiert sind, sich auf den Ausläufern des Wohlfahrtstaates auszuruhen, sondern sich einbringen möchten und ihr Know How der hiesigen Gesellschaft zur Verfügung stellen möchten.“