Das Akronym LOHAS definiert, zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben von „Lifestyle Of Health And Sustainability“, ein Kunstwort, das als eigenes Wort gesprochen wird und in der Öffentlichkeit und medial weit verbreitet ist.
LOHAS steht für einen Lebensstil im Sinne einer Menge miteinander verbundener typischer Einstellungen und Verhaltensweisen der Konsumenten, der persönliche Werterfahrungen und -haltungen wie Gesundheit und Nach- haltigkeit in den Vordergrund positioniert. Hiermit wird verbraucher- und konsumentenseitig zum Ausdruck gebracht, dass es sich um einen Lebensstil und Konsumententyp handelt, der geprägt durch sein Konsumverhalten und seine gezielte Produktauswahl die persönliche Gesundheit und Nachhaltigkeit fördern will. Erstmalig definiert findet sich der Begriff LOHAS unter der Bezeichnung „Cultural Creatives“ in der gleichnamigen Buchveröffentli- chung von Paul Ray und Sherry Ruth Anderson aus dem Jahr 2000 wieder (vgl. Ray 2001).
Ray und Anderson führten im Rahmen der Sozialforschung eine der umfangreichsten Umfragen zum Wertewandel in den USA der letzten Jahrzehnte durch. Hier ist auch der Ursprung einer neuen kulturell kreativen gesell- scha lichen Klasse beschrieben, die eine gesellschaliche Transformation mit den durch LOHAS beschriebenem Wertesetting vorantreibt. Die Ergebnisse der Untersuchung von Ray und Anderson legten schon im Jahr 2000 den Grundstein für die „Kulturell Kreativen“, eine neue Gesellscha sformation aus kreativen, verantwortungsbewussten, gesundheitsorientierten und Genuss suchenden Menschen.
3. LOHAS
Hybrider Lifestyle als
postmoderne Ethik des
Sowohl-als-auch
technikaffin
und
intensiver
Naturbezug
Gesundheit
und Genuss
individuell,
aber nicht
elitär
anspruchsvoll,
aber kein
Statusluxus
modern und
wertebewusst
selbstbezogen
und gemein-
sinnorientiert
Wirklichkeits-
bezug und
Spiritualität
4. Sozial
vernünftig
Ökologisch
vernünftig
Ökonomisch
vernünftig
Nachhaltige
Entwicklung
Stabile wirtschaftliche Entwicklung
•Wachstum der Lebensqualität
•hoher Beschäftigungsgrad
•Preisniveaustabilisierung
•außenwirtschaftliches Gleichgewicht
Schutz der Ökosphäre
• Erhaltung der Pufferkapazitäten
der Natur
• Nachhaltige Nutzung erneuerbarer
Ressourcen
• Minimale Nutzung nicht-erneuer-
barer Ressourcen
Gerechte Verteilung der Lebenschancen
•zwischen Individuen
•Zwischen „Nord“ und „Süd“
•Zwischen „Ost“ und „West“
•Zwischen den Generationen
Nachhaltige Entwicklung = Zukunftsfähigkeit
7. Wohlergehen des
Menschen
(soziales und
menschliches Kapital)
Ziel: mehr soziale Gerechtigkeit
Ökonomie
(hergestelltes und
finanzielles Kapital)
Ziel: bessere
Ressourceneffizienz
Ökosystem
(natürliches Kapital)
Ziel: Erhaltung der
ökologischen Resilienz
GRÜNE
WIRTSCHAFT
9. LOHAS
Konsumenten, die eine
Notwendigkeit einer nachhaltig
veränderten Wirtschafts- und
Lebensweise erkannt haben
und sich dementsprechend
verhalten
USUS-
Gewohnten
Konsumenten, die eine
Notwendigkeit einer nachhaltig
veränderten Wirtschafts- und
Lebensweise erkannt haben
aber aus Gewohnheit in ihrer
Lebensführung weiter machen
wie bisher
Ver-
trauer
Konsumenten, die diese Notwendigkeit
ebenfalls erkannt haben, aber darauf
vertrauen, dass wissenschaftlich-
technische und andere Innovationen den
gewohnten Lebensstil beibehaltenVer-
weigerer
Die Notwendigkeit einer
veränderten Wirtschafts-
und Lebensweise wird
negiert oder geleugnet
Konsumenteneinstellungen zum
Konsumwandel
12. Disziplin &
Stabilität
Wohlstand &
Aufstieg
Ideale &
Konflikte –
Alternativen
zum Norm
Leben
Freiheit und
Spaß
Extreme und
“Anything
goes“
Suche nach
Sicherheit &
Orientierung
Ich & Wir
Traditionelle
Werte
• Recht &
Ordnung
• Leistung &
Disziplin
• Leben, um
zu arbeiten
• Pflichtgefühl
Materielle
Werte
Postmaterielle Werte
Postmoderner
Wertepluralismus
Postmoderne Wertesynthese
50er 60er 70er 80er 90er 00er 10er
• Prosperität
• Materieller
Wohlstand
• Soziale
Sicherheit
• Unabhängig
keit
• Selbstver-
wirklichung
• Alternative
Lebens-
wege
• Komsum-
kritik
• Soziale
Bewegung:
Frieden,
und
Ökologie
• Hedonis-
mus
• Erlebnis-
orientier-
ung
• Oberfläch-
lichkeit
• Ich-
Bezogen-
heit
• Prestige /
Eitelkeit
• Unverbind-
lichkeit
• Wahlge-
meinschaften
• Expressive
Individuali-
tät
• Leistungs-
glaube
• Maßloser
Genuss
• Multioptio-
nalität
• Networking
• Selbstman-
agement
• Balancing
• Pragmatis-
mus
• Statusbe-
hauptung
• Multi-Duty-
Life
• Funktionier-
en im
System
• Zurück zum
Wesentlich-
en
• Weniger „Ich“
mehr „Wir“
• gestalten &
Partizipieren
• Nachhaltig-
keit und so-
ziale Verant-
wortung
Z
u
k
u
n
f
t
Wertewandel – Transformation über die Jahrzehnte
13. Altersstruktur der LOHAS
Burda Research Studie 2007 VuMA 2009
Alter % Alter %
20-29 Jahre 7% 14-19 Jahre 8%
30-39 Jahre 17% 20-29 Jahre 13%
40-49 Jahre 18% 30-49 Jahre 34%
50-59 Jahre 18% 50-59 Jahre 15%
60-69 Jahre 19% 60 + Jahre 29%
70-79 Jahre 18%
Geschlechterverteilung der LOHAS
Studie Anteil Männer Anteil Frauen
Allianz/Ipsos 35% 52%
Burda Research 40% 60%
VuMA 49% 51%
Haushaltseinkommen
Netto (EUR) Burda
Research
G + J VuMA
Statistisches
Bundesamt
unter 1.000,- 6% 9% 9% 8,7%
1.000,- bis 1.500,- 12,8% 10%
34%
17,3%
1.500,- bis 2.000,- 17,1% 10% 14,7%
2.000,- bis 2.500,- 19,2% 11% 18% 14,4%
2.500,- bis 3.000,-
44,8%
11% 14% 17,3%
Über 3.000,- 14% 25% 27,7%
14. Allianz/Ipsos
Otto Group
News-Broker
Burda Research
SevenOne Media
Zukunftsinstitut
G+J
ACNielsen
GFK/Roland Berger
AWA
Stratum Consulting
Porter Novelli
Touchpoint
Psychologies
TdW 2010
VuMA
Ernst&Young
0,0%
5,0%
10,0%
15,0%
20,0%
25,0%
30,0%
35,0%
40,0%
45,0%
50,0%
Anteil der LOHAS in der Bevölkerung
15. höhere
Dienstleistungsschicht
23 %
un-, angelernte Arbeiter
12 %
mittlere
Dienstleistungsschicht
22 %
ausführende
Dienstleistungs-
schicht
6 %
Arbeiterelite
2 %
Facharbeiter
14 %
un-, ange-
lernt
3 %
Ausländische
un-, ange-
lernte
6 %
Armutsgrenze – unterhalb leben etwa 7 % der Deutschen
und 21 % der Ausländer
Machteliten
unter 1 %
Selbstständiger
Mittelstand
7 %
ausländischer
Mittelstand
2 %
Bauern
1 %
ausländische
Facharbeiter
2 %
Die soziale Schichtung der
westdeutschen Bevölkerung 2000.