Murphy war ein Optimist. Alles, was passieren kann, wird passieren und dazu gehören auch die Risiken, die Ihr Projekt zum Erliegen bringen können - es sei denn, Sie ergreifen Massnahmen um sicherzustellen, dass sie nicht passieren. Ein Digitalisierungsprojekt ist letztendlich ein Softwareprojekt. Wie unterscheiden sich die Risiken eines Softwareprojekts von denjenigen eines Bauprojekts? Dieser Vortrag gibt Antwort und zeigt auf, wie das Beschaffungskonzept besser in Einklang mit dem Lieferkonzept zu bringen ist.
Herzlichen Dank an Euch und die Organisatoren. Es ist ein Ehre, dass ich hier sein darf. Das Konferenz-Bild ist perfekt. Es passt genau zu den Hoffnungen aber auch zu den Risiken, die Projekte tragen.
Meine Name ist Peter Stevens. Vom Beruf bin ich Scrum Trainer. Ich bringe Hoffnung, gesunden Menschenverstand und effektives Arbeite in Bereiche ein, wo diese eher selten Blume sind. Meine Einführung in Vertragswesen bekam ich beim Bund, in einem Projekt, welche vor ziemlich genau 20 Jahre abgeschlossen wurde. Ich bin der Erfinder vom Personal Agility System und Mitgründer vom World Agility Forum. Letztes Jahre habe ich einen mich mit dem Thema Vertragswesen beschäftigt, mit dem Ziel, eine Brücke zu bauen, zwischen Bezieher und Erbringer von agilen Dienstleistungen
Alles was passieren kann, wird passieren, vor allem, das was schief gehen heiss. Stürzen tut weh, und Risiken eliminieren ist eine wesentliche Aufgabe im Projekt
In der Beschaffung habt ihr eine Gelegenheit, neue Spielregeln zu definieren, die das Innovationsstandort Schweiz besser fördert. Zuerst möchte ich Euch einen Beispiel zeigen, nicht wie es gehen könnte, sondern wie es schon gegangen ist.
Wir kennen alle das Problem von Projekte nach Aufwand. Ausser Spesen nichts gewesen
Die Raumfahrt kennt klare Beispiele dieser Problematik. Zwei Jahre nach dem start vom Projekt Orion 2008 experimentierte die NASA mit einen neuen Beschaffungskonzept. SpaceX und 2 weitere Firmen bekamen Aufträge für die sogenannte kommerzielle Versorgungs- *Dienste” (Commercial Resupply Services) für den ISS.
In 2010 kurz vor seinem Launch in Atlantis besuchte Astronaut Garret Reisman die SpaceX. Was er sah war erstaunlich. SpaceX könnte in nur Woche das machen, wofür NASA das X-fach an Zeit und Geld brauchen würde.
NASA wollte die Dienste, nicht die Rakteten. Diese müssten jedoch entwickelt warden. vereinbarte testbare Ziele, Termine und feste Geldbeträge, die fliessen, wenn die Ziele erreicht werden. Dass die Raketen auch landen können, das war kein Teil der Auftrag. Die Auftragnehmer haben die geistigen Eigentumsrechte behalten, was ungeahnte Weiterentwicklung ermöglichte. CRS war ein Erfolg
Commercial Cargo hat das Konzept bewiesen und wiederum das Commercial Crew ermöglicht. Der SpaceX Dragon hat neulich den letzten Test bestanden. Starliner wird wohl noch etwas Zeit brauchen. Der Vergleich ist jedoch klar. 1/3. der Zeit, 1/3. des Geldes, das doppelte an Ergebnisse. Und schube an die Innovation.
Kommen wir zurück zu Erde. Die Beschaffung existiert seit ewigen Jahren und funktioniert. Die NEAT wurde gebaut. Piste 28 in Zurich wurde saniert. Seit den 90ern stossen wir bei IT-Projekten auf Grenzen.
Bei der Landebahn man kann weitgehend wissen was man braucht. Bei IT und software, die Komplexität macht das unmöglich. Das Gesetz schreibt jedoch vor, Sie müssen genau das bestellen, was Sie brauchen, aber wir brauchen Agilität! Und Sie, in der Beschaffung, haben ein Problem.
Wie bringen wir die Beschaffung und die Agilität unter einem Hut. Ich möchte 3 Themen beleuchten. 1. Die Agilität und die Risiken die sie minimieren soll, 2. Wie Scrum als bespiel die Risiken verwaltet, and 3. Ihnen ein paar Tipps gegen über die Vertragsformen. Bereit?
Nur eine klein Hinweis – das ist eine Reise für Erwachsene. Immer noch bereit? Okay…
Eines vorweg… es gibt viele Gründen warum wir Verträge noch brauchen werden. Vorher stand der Kontrolle im vordergrund. Wichtigste meines erachtens sind die Spielregeln. Durch die Spielregeln könnte man für andere Ziele als Kontrolle optimeren.
Erfolghaben ist der Grund, warum man agil sein will. Schauen wir die Agilität an, und die Risiken die unsere Projekte bedrohen
Der Begriff Agile entstand mit dem gleichnamigen Manifest. Heute redet man viel von der «Agile Mindset» oder Geisteshaltung.
Wir erschliessen besser Wege… Lernen. in dem wir es tun, und andere dabei helfen… Zusammenarbeit. Unser höchstes Ziel…. Sinn. Lernen, Zusammenarbeit und Sinn sind notwendig, um Komplexität zu meistern. Wogegen kämpfen wir?
Was kann ein Projekt zur fall bringen?
Lieferrisiko – bekommen wir überhaupt etwas? Das Ergebnis, wenn andere Risiken ausser Kontrolle geraten sind
Zeit- und Budgetrisiko – eigentlich dasselbe als Lieferrisiko, aber das sind die Themen die zB die Presse oder einen PUK interessiert
Umfangrisiko – haben wir genau das bekommen, was wir bestellt haben. Relevant bei der Landebahn, aber was, wenn man nicht wissen kann, was man will?
Marktrisiko – wenn wir es bauen, wird man es kaufen oder nutzen? Moderne Ansätze wie Scrum, Lean Startup oder Design Thinking fokussieren auf Marktrisiko
Technische Risiko – können wir es wirklich bauen? Viele agile Methoden tragen zur Reduktion der technischen Risiko bei.
Soziale Risiko – können die Menschen miteinander auskommen, Wenn ich geholt wird, habert's meistens hier.
Abhangkeiten – Man braucht etwas, was man nicht selber machen kann. Das ist so was wie Lieferrisiko in die Wertschöpfungskette
Stakeholder risiko – werden die Stakeholders ihre Meinung ändern? Orion hat darunter gelitten. Mars – Mond – Mars – Mond – wo fliegen wir hin?
Veränderungsrisiko – problematisch jedoch notwendig wenn Sie das richtige entwickeln wollen.
Wunschdenken –die Wahrheit ablehnen, weil es unangenehm ist.
Ein Beispiel, Anforderungen und Schätzung. Unsere Beziehung fängt mit einer Lüge an. Irgendwann kann die Wahrheit nicht mehr ignoriert werden.
Schauen wir, wie Scrum mit dem Thema umgeht
Scrum schreibt vor, dass mindestens 1x pro Sprint eine funktionierende Vorversion vorliegt. Das Team und die Stakeholders kommen zusammen, um das Produkt anzuschauen und Feedback geben. um nächste Entwicklungsschritte zu informieren. Das Lieferrisiko is so gut wie verbannt (wenn man es wirklich macht) und Veränderungen können wenn sinnvoll eingeführt werden.
Jedes Element in Scrum wurde konzipiert um die Risiken von Produktentwicklung den Griff zu bekommen. Wenn man agil arbeitet, was sollen Leistungserbringer und -bezieher von einander erwarten?
Der agile Lieferant bietet das Entwicklungsteam inkl. Scrum Master, ein Methodik zu Umfang und Risiko-Management und bei jedem Sprint, etwas was man testen oder einsetzen kann
Der agile Lieferant erwartet, einen Product Owner mit Entscheidungskompetenz, aktive Stakeholder, die bei den Sprint Reviews konstruktives Feedback über das Produkt geben.
Nicht jeder Auftrag muss agil sein. Aber wo die Komplexität dominiert ist ein agiles Vorgehen notwendig. Kein Wunschdenken: Digitalisierung ist Software und Software ist Komplex!
Wie sieht ein agilen Vertrag aus?
Räumen wir den Wunschdenken aus: alles mit fixem Umfang ist nicht agil. Das lernen wird teuer, langsam und ineffizient. Manche Formen sind schlechter als anderen.
Der Vertrag allein kann die Agilität nicht sicherstellen. Diese Vertragsformen sind eventuell agil
Von der Agilität her, ist «nach Aufwand» nicht so schlecht, aber es gibt keine Behandlung von Risiken.
Ein Kostendach bzw Endtermin kann dazu verwendet werden.
Wenn man Phasenweise arbeitet, kann man die Risiken kontrollieren. NASA mit CRS und Commerical Crew hat nach diesem Modell gearbeitet, wie auch meinen damaligen Arbeitgeber für die Entwicklung von NZZ Executive, PublicJobs.ch und NZZ Domizil.
«Changes for free» heisst, was noch nicht angefangen wurde, kann mit etwas vergleichbares ausgetauscht werden
In Scrum, der Grundbaustein ist der Sprint, wo die meisten Eckdaten konstant sind. Mit Sprints werden Risiken und Umfang verwaltet. Das bietet eine natürliche Steuerungseinheit für den Vertrag
NASA hat das Produkt eingekauft, das sie wollte. Raketen, die Abnahmekriterien erfüllen. Ob das wir Sie möglich ist, lassen wir offen. Die Alternative ist, die Leistungen zu kaufen, was der Erbringer bietet. Das sind Sprints. Das Risikomanagement ist definiert und auf Entwicklungsprojekte abgestimmt. Der Preis pro Team und Sprint ist eigentlich fix. Das macht der Einkauf einfach.
Wie können Sie besser mit den Verträge umgehen. Ich möchte ein paar Vorschläge anbieten:
Als Leistungsbezieher, den Vertrag mit den Risiko Management der Methodik abstimmen. Ein wichtiger Aspekt ist die Behebung von Hindernisse. «Chief Impediments Removal Officer» hiess das. Und Verträge mit festem Umfang sind nicht in Ihrem Interesse. Punkt
Als Leistungserbringer Ihr Leben wird viel einfacher, wenn sie jeden Sprint etwas liefert, was auch funktioniert. Das ist das Basis von Vertrauen. Biete auch die Zusammenarbeitsmodell an, was für Euch am besten funktioniert. Normallerweise, dass Sie den Team and Scrum Master stellen gehört dazu