Romantik, Designstil, das neue Chic vereint im Wintergarten und das ohne Pfusch am Bau? Baumängel verursachen jährlich Milliarden Schäden, was sind die Ursachen? Welche Fehler müssen vermieden werden? Diskussionsbeitrag von Eric Mozanowski, Autor und Immobilienexperte aus Stuttgart / Berlin.
Die Entstehung des Wintergartens - Baufehler vermeiden
1. Typ: Unternehmensinformation
Kategorie: Garten | Bauen | Wohnen
Die Entstehung des Wintergartens - Baufehler vermeiden
Im 18. Jahrhundert diente der Wintergarten lediglich als Gewächshaus, zum Schutz gegen Frost. Diskussionsbeitrag von Eric Mozanowski, Stuttgart /
Berlin
Der Wintergarten - Baufehler vermeiden
Heute zählt der Wintergarten zu lichtdurchfluteten Oasen, der zusätzlichen Wohnraum bereitstellt. Beim Wintergarten
werden zahlreiche Fehler gemacht. Warum der Wintergarten zum Problemobjekt mutiert, erläutert Eric Mozanowski,
Immobilienexperte und Autor.
Die Natur im Haus: Transparenz und Freiheit
Der Wintergarten als wohnlicher Aufenthaltsort schloss sich früher einem der Gesellschaftsräume des Hauses an,
beispielsweise an der Bibliothek, dem Herren- oder Damenzimmer. Hier wurde das Verweilen in der wohltemperierten
Natur, die je nach Mentalität des Besitzers berauschende Schwüle oder freundliche Sonnigkeit verströmte. "Die
Sehnsucht nach der idealen Natur, die sich im Rokoko durch reichlich mit Blumengirlanden bemalten Zimmer
artikulierte, besticht das technische Zeitalter in seinem Beherrschen der Natur innerhalb der eigenen vier Wände. Die
Einrichtung eines Wintergartens wurde zur gesellschaftlichen Pflicht. Das galt für Hotels und
Transatlantikpassagierschiffe, die auf eine künstlich installierte Pflanzenwelt, um das Wohlbefinden der Passagiere
sicher zu stellen, nicht verzichteten", erläutert Eric Mozanowski.
Wintergarten: geschlossenes Bauelement - integrierter Anbau
Zur Zeit der Entstehung hatte der am Privathaus angebaute Wintergarten eine durch die Eisen-Glas- bzw.
Holzglaskonstruktion bestimmte Gestalt. Früher galt der Wintergarten als eigenständiges geschlossenes Bauelement,
das an das Haus angefügt war. Im ausgedehnten 19. Jahrhundert wurden diese Wintergärten komplett vorgefertigt und
waren nach Katalog erhältlich. Das Grundelement war ergänzbar durch Lampen, Treppen und diverse dekorative
Attribute. Der gesamte Wintergartenanbau wurde außerhalb eines Hauses an einer vorhandenen Maueröffnung
vorgesetzt. Die andere Variante war handwerklich gefertigt, ein kleiner in Baukörper- oder Fassadengestaltung
integrierte Wintergarten. Die Abmessungen entsprachen denen eines größeren Balkons. Formal integrierte sich diese
Art des Wintergartens dem gewählten historischen Stil des jeweiligen Hauses. Zu finden ist diese Art als vorkragenden
2. Erker eines Holzskelettbaus der Renaissance oder als verglaste Terrasse über dem des Säulenportikus als
gestaltenden Sitzplatz. Trotz der räumlichen Verdichtung fing der weniger Begütertete auf diese Weise die Natur ein.
Durch den Wintergarten erfüllte sich der Wunsch nach attraktiver Lebensqualität im Einklang mit der Natur.
Pfusch am Wintergarten: Wärmebrücken - Isolierung - Heizung
Hausbesitzen fürchten Wärmebrücken, Energieverlust, Heizkosten, Schimmel, Zugluft, die Liste ist lang. Bei
Wintergärten lauern potentielle Schwachstellen, an denen Wärme nach außen dringt. "Erste Fehler entstehen beim
Fundament. Hat das Fundament direkten Kontakt zum Untergrund kommt die Kälte von unten hoch. Wärmebrücken
vermieden, sie erzeugen erhöhte Kosten, führen zu Feuchtigkeit und Schimmel. Das erste Anzeichen ist
Kondenswasser Bildung am Rahmen oder an den Scheiben. Zudem die wahrzunehmende Zugluft als sicheres Zeichen
für eine Wärmebrücke. Wärmebrücken entstehen wo Bausteile eines Hauses aufeinandertreffen und an diesen Stellen
ungenügend Dämmung vorhanden ist. Die Wärme gelangt schneller nach außen", gibt Eric Mozanowski zu bedenken.
Bei Wintergärten mit Alu- oder Kunststoffrahmen ist das Risiko der Wärmebrücke höher als bei Holzrahmen. Alu- und
Kunststoffrahmen leiten die Wärme besser als Holz. Wer auf die Qualität des Glases achtet, beugt effektiv vor. Ratsam
ist eine Dreifachverglasung, damit wird ein niedriger Wärmedurchgangskoeffizient erreicht. Ziel ist, durch den
Wintergartenanbau Energie dazuzugewinnen. Der G-Wert der Verglasung verrät wie viel Sonnenlicht die Scheiben
durchdringt.
Baumängel verursachen jährlich Schäden in Milliarden Höhe
Wird ein Wintergarten nicht fachgerecht geplant und gebaut, schlägt die Freude und Freiheit in Ärger um und mutiert zur
Last. Einrichtungen wie TÜV, DEKRA, die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) und der Verband Privater
Bauherren (VPB) helfen in der Not. Sie leisten Hilfe als baubegleitende Qualitätskontrolle an. Die Experten Prüfen die
Bauunterlagen und nehmen stichprobeartige Besuche auf der Baustelle vor. Gutachten werden schriftlich erstellt. Damit
werden Baumängel frühzeitig entdeckt und entgegengewirkt. Unabhängige Sachverständige spüren die Mängel auf,
bevor es zu spät ist, spart Ärger, Geld und Nerven.
Fazit: Romantik, Designstil und das neue Chic vereint im Wintergarten
Ursprünglich kommt der Wintergarten aus England und geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Unter der Herrschaft von
Königin Viktoria kam der Wintergarten in Mode. Der war den Wohlhabenden vorbehalten, da der Baustoff Glas teuer
war. Im Jahre 1880 eröffnete das Central-Hotel an der Friedrichsstraße in Berlin einen Wintergarten "Jardin de
Plaisanterie" für die Hotelgäste. Ein 2000 qm großer glaspalastartigen Gartensaal unter freiem Himmel. Die Gäste des
feinen Hotels flanieren mit den Berlinerinnen- und Berliner in immergrünen Strauch- und Schlingpflanzen unter Glas.
Ein Schwärmer schrieb 1850 über den Wintergarten von Mathilde Bonaparte, Tochter von Napoleons Bruder und Frau
eines russischen Prinzen: "Es liegt ein wunderbarer Reiz darin, mitten im Winter die Fenster des Salons öffnen zu
können und statt der rauen Dezember- oder Januarluft einen milden, balsamischen Frühlingshauch zu fühlen. Es regnet
vielleicht draußen, oder der Schnee fällt vom schwarzen Himmel in stillen Flocken herab, öffnet die Glastür und befindet
sich in einem irdischen Paradies, das des Winterschauers spottet."
Wintergarten Besitzern ist diese Romantik und Nostalgie ohne Ärger und Stress durch den Pfusch am Bau von ganzem
Herzen zu wünschen.
Eric Mozanowski führte in Berlin / Leipzig sowie Stuttgart im Rahmen von Seminarveranstaltungen die Vortragsreihe zum Themengebiet
Denkmalschutz in Deutschland fort. Wichtige Wissensmodule werden auf Wunsch auch im Internet veröffentlicht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in
der Geschichte von Denkmalimmobilien und der Wandel in die heutige Zeit mit den gegebenen Veränderungen und Ansprüchen, die Modernisierung
und Sanierung von Denkmalimmobilien mit sich bringen. Weitere Informationen unter: www.immobilien-news-24.org
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Mozanowski