1. Einstand und Ausstand
Hamburg, 07. Dezember 2012. Als Neuer oder Neue im Job
werden Sie genau beobachtet. Unabhängig von Ihrer neuen
beruflichen Stellung sind sie zunächst ein/e Außenseiter/in,
der/die sich zu bewähren hat und beweisen muss. Ein
zuvorkommendes, interessiertes, zunächst zurückhaltendes
Verhalten kann Ihnen den Start im neuen Unternehmen
erleichtern. Gehen Sie nicht zu forsch an die Arbeit,
schwärmen Sie nicht von Ihrer früheren Firma, aber üben Sie
auch keine Kritik. Spielen Sie geschickt mit Fragen, um das
Unternehmen besser kennen zu lernen. Tauschen Sie sich in
den Pausen mit ihren neuen Kollegen aus, damit diese sie
auch als Mensch einschätzen können. Vorschnelle Bündnisse
sollten Sie dagegen nicht anstreben. Intimitäten sind ebenso
wenig angebracht.
Fühlen Sie sich angenommen, können Sie nach circa einem
Monat – nach Aufforderung durch Kollegen oder Vorgesetzte
natürlich auch früher – ihren Einstand geben. Laden Sie zu
einem kleinen Imbiss mit Getränken in der Mittagspause oder
zu einem Snack kurz vor Feierabend ein. Fragen Sie, welche
Speisen und Getränke bei firmeninternen Einständen in Ihrem
neuen Unternehmen üblich sind. Selbstgebackene Speisen
wie eine Quiche oder ein Apfelkuchen zeigen im Gegensatz
zum Einkauf beim Supermarkt, dass Ihnen der Einstand
wichtig ist. Ihre Koch- und Backtalente reichen dafür nicht
aus? Bitten Sie doch Familienangehörige und gute Freunde
um Hilfe.
Bei Ihrem Einstand können Sie auf Förmlichkeiten verzichten.
Stimmen Sie sich hierzu mit Ihrem Vorgesetzten über
Zeitpunkt und Dauer ab und fragen Sie ihn auch, ob etwa
Alkohol erlaubt ist. Natürlich wird Ihr Vorgesetzter eingeladen.
Der sympathischste Weg ist aber nicht, ihre potenziellen
Gäste per E-Mail, sondern persönlich einzuladen.
Üblicherweise werden zum Einstand alle Mitglieder einer
Abteilung eingeladen – auch diejenigen, die Ihnen bisher nicht
sympathisch erscheinen.
Es wird nicht der erste Einstand sein, der in Ihrer Firma
gefeiert wird. Erkundigen Sie sich, wo solche
Zusammenkünfte in der Regel stattfinden – im eigenen Büro,
im Besprechungsraum oder in der Kantine. Kümmern Sie sich
auch im Anschluss darum, dass die Räumlichkeiten
angemessen hinterlassen werden. Für den Fall, dass Sie ein
Unternehmen verlassen, wird der Ausstand in ähnlicher Form
stattfinden. Es könnte jedoch an der einen oder anderen
Stelle melancholisch werden. Verabschieden Sie sich würdig
von Ihren bisherigen Mitstreiterinnen und Mitstreitern.
Wünschen Sie ihnen alles Gute und danken Sie für die
interessante und aufschlussreiche Zeit.