Quelle: Sonne Wind & Wärme 17/2012 S. 112 + 113, www.agenturfrey.de
Beschreibung des Solar Repowering vom Sonnenflüsterer
http://www.sonnenfluesterer.de/2012/11/repowering-projekt-in-der-sonne-wind-warme/
1. Photovoltaik repowering
PV-Anlage wechsel Dich
Das Haus von Erhard Renz: links die Altanlage mit 4,32 kW, rechts das neue Solardach mit 8,88 kW Leistung.
Foto: privat
Der Solarpionier Erhard Renz aus Bürstadt in Südhessen hat die
Photovoltaikanlage auf seinem Wohnhaus neun Jahre vor Ablauf der
EEG-Laufzeit repowert, um den Dachertrag zu steigern. Es dürfte eines
der ersten Projekte dieser Art in Deutschland sein.
E
rhard Renz, der sich auch als Sonnenflüsterer larstrom endlich geeignete Speichermöglichkeiten.
bezeichnet, will mit dem Repowering seiner „Zusammen mit einer intelligenten Steuerung lässt
Photovoltaikanlage primär Erfahrungen sam- sich jetzt der Eigenverbrauch deutlich erhöhen.“ Auf
meln, um diese bei Vorträgen an Interessierte weiter- seiner Mission als Solar-Redner hat Renz festgestellt,
zugeben. Im Jahr 2005 hatte er die zu seiner Zeit welt- dass seine Zuhörer viele Fragen umtreiben. „In der öf-
größte PV-Dachanlage mit 5 MW auf einer Spedition fentlichen Diskussion liegt noch lange nicht der Fokus
in seinem Heimatort errichtet („Bürstädter Sonnen- darauf, welche Chancen wir eigentlich haben.“ Bei-
fleck“) sowie bald danach eine 800 m lange Anlage spielsweise könnten mit entsprechender Hard- und
auf einer Lärmschutzwand. Software einzelne Verbraucher im Haushalt separat
„Durch meine eigene PV-Anlage aus dem Jahr angesteuert werden, um die Lastspitzen zu verschie-
2001 und meine Aktionen habe ich viele Anlagen in ben. Renz: „Ich will das jetzt selbst erleben, damit ich
der näheren Umgebung angestoßen. Nun waren die es anderen weitergeben kann.“
meisten viel moderner als meine eigene. Das wollte
ich so nicht lassen“, sagt Renz augenzwinkernd. Die Gespräch über den Gartenzaun
alte Anlage bestand aus 54 Solarex-Modulen mit je
80 W Leistung. In der Summe ergab dies eine Leis- Doch zunächst musste Renz ein paar Dinge klären.
tung von 4,32 kW und einen Stromertrag von Wohin mit der alten Anlage? Nach seiner Erfahrung
ca. 4.160 kWh/a. Die knapp 40 m2 Modulfläche be- gibt es keinen Gebrauchtmarkt für Altanlagen und
deckten das Dach des Einfamilienhauses nur etwa zur keine Kaufverträge für gebrauchte Solaranlagen. So
Hälfte. „Ich habe die Anlage damals nur so groß ge- schlüpfte er wieder in die Pionierrolle. „Eigentlich wa-
baut, damit ich meine Familie rechnerisch damit ver- ren die Module noch tipptopp“, sagt Renz. Glückli-
sorgen kann“, so Renz. „Die Idee, das ganze Dach zu cherweise wusste er von seinem Nachbarn, dass er
belegen, war mir fremd. Eigentlich haben früher die mit der Photovoltaik liebäugelt. Renz half etwas nach
meisten Anfänger nie das ganze Dach genutzt.“ und bot ihm im Gespräch über den Gartenzaun an:
Inzwischen haben sich aber die Zeiten gewandelt „Du kaufst meine alte Anlage und bekommst mit dem
und Renz sieht die Sache anders: Zum einen sind Kaufpreis auch die Restlaufzeit meiner hohen EEG-
neue Module weit effizienter geworden. Renz hat aus- Vergütung von 50 Ct/kWh übertragen.“
gerechnet, dass er mit den neuen Modulen 34 % Aber welchen Preis für die Altanlage ansetzen? Bei
mehr Leistung auf der gleichen Fläche erzielt. Zum ca. 4.000 kWh Jahresertrag und 50 Ct Vergütung er-
anderen gibt es mit den neuen Hausspeichern für So- wirtschaftet sie jährlich ca. 2.000 €, in neun Jahren
112 Sonne Wind Wärme 17+18/2012
2. sind also noch 18.000 € zu erwarten. Aber Ab- und Wiederaufbau
kosten jeweils rund 1.000 €. Beide beschlossen, dass jeder die Hand-
werkerkosten bei sich übernimmt. Letztendlich wurde der Kaufpreis
anhand dieses Ertragswertes ausgehandelt – das Geschäft war
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erfekt.
Weiter ging es mit der neuen Anlage: Renz entschloss sich, die
Modulfläche von knapp 40 m2 auf ca. 60 m2 zu vergrößern. Seine
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ie siche ontage
Wahl fiel auf 37 Module des chinesischen Herstellers BYD, je 240 W,
mit einer Gesamtleistung von 8,88 kW. Die Module kosteten etwa
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Schnel ck
16.800 €, also ca. 1.900 €/kW. Zum Vergleich: Die alten Module kos-
teten pro Leistungseinheit vor elf Jahren ziemlich genau das Dreifa-
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mit K(lü)rzere Montagezeiten
che. Mit den neuen Paneelen sind etwa 9.050 kWh/a zu gewinnen,
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lso mehr als doppelt so viel wie zuvor.
Damit der Strom nicht komplett ins öffentliche Netz eingespeist ch k
· deutli erbarke
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werden muss, orderte Renz nun einen Lithium-Ionen-Speicher mit
re Kombini enten
4,6 kWh Speicherkapazität. „Das EEG ist ja keine Förderung mehr, · besse zelkompon en
von E in tageart
wenn ich unter dem Bezugsstrompreis abgebe. Eigentlich ist es eher
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ein Riesenverlust“, so Renz. Er entschied sich daher für das Speicher-
system Juwi-Homepower XS, das kleinste System, mit einem Innen-
leben von Prosol. Gekostet hat es 9.900 € zuzüglich 1.000 € Instal-
lation. Die Anlage steht im Keller und wartet darauf, in Betrieb ge-
nommen zu werden. Sollte es sich herausstellen, dass der Speicher
zu klein ist, könnten weitere Batteriestacks nachgerüstet werden.
„Die Herausforderung wird darin bestehen, nachts die Batterie zu
leeren, damit sie morgens wieder Solarenergie aufnehmen kann“, so
der Tüftler.
Netzbetreiber „noch nicht soweit“
Sein Projekt habe er von Anfang an mit seinem Netzbetreiber EWR in
Worms abgestimmt. Renz ging sogar soweit, ihm nun ein Angebot zu
machen: „Habt ihr Interesse, von mir Strom aus dem Speicher zu
kaufen, sobald ihr diesen braucht?“ Dass er die Antwort erhielt, dass
man für solche Geschäfte „noch nicht soweit sei“, stört ihn wenig. Die Innovative
Idee werde sich durchsetzen: „Das lokale Netz braucht den Strom zu
anderen Zeiten als ich selbst, es ist deshalb unsinnig, den Speicher Montage-
systeme
nicht zum Allgemeinwohl zu nutzen.“
Dass er mit seiner neuen Anlage durch das EEG aufgefordert sei, al-
les über 70 % der Eigenerzeugung abzuregeln, hält Renz für eine ab-
surde Situation. Durch die Abregelung gingen künftig einige Kilowatt-
stunden verloren. Dabei bestünde doch die Möglichkeit, dass sein neu-
für jeden
es Batteriesystem den Strom speichere, sobald 70 % überschritten
seien. Indes erwiderte sein Netzbetreiber, seine Batterie könne ja zu
Anwendungsfall
Garantie
dem Zeitpunkt voll sein und keine Kapazität mehr aben.
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Renz hofft darauf, dass man vielleicht auf lokaler Ebene etwas be-
10 Jahnree Komplettsysteme
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wegen könne: „Die Kommune hat dem Netzbetreiber die Konzession h
auf berec
gegeben. Man müsste künftig nur in den Konzessionsvertrag hinein-
Jetzt Informationen anfordern:
schreiben, dass der Stromaustausch innerhalb des lokalen Netzes
antwort@altec-solartechnik.de
möglich ist – und dass, ohne daraus irgendwelchen Verwaltungsauf-
oder über smartphone
wand zu machen. Ich sage das, obwohl ich weiß, dass da beispielswei-
se schon das Finanzamt durchdreht. Aber es macht doch keinen Sinn,
dass jemand drei Häuser weiter den teuren Netzstrom kaufen muss,
wenn ich ihn gerade viel günstiger abgeben könnte.“ Außerdem mache
das häufige Be- und Entladen seinen Stromspeicher erst so richtig
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entabel.
Renz ist überzeugt: „Alle Beteiligten haben einen Nutzen davon,
ALTEC Solartechnik AG
wenn sich Betreiber von ihren Altanlagen trennen, eine größere bauen
Industriegebiet 1
und mit einem Speicher kombinieren.“ Der Käufer seiner Anlage hätte
07924 Crispendorf
sich ohne den Anreiz des günstigen Kaufs sonst keine PV-Anlage zuge-
Tel. 03663 4210-0
legt. Und generell müsse jede PV-Anlage irgendwann einmal repowert
werden. www.altec-solartechnik.de
Martin Frey
Herstellung I Fachgroßhandel