1. Workshop HLTW 13
Bergheidengasse
1130 Wien
20. Januar 2011
Kinderschutz im Tourismus
Das Projekt „Offenders-Beware – Täter nehmt euch in Acht“ wird gefördert durch:
2. Kein Palmenthema!
• Kindersextourismus (CST) ist ein
internationales Phänomen
• das größer wird
• aber gegen das man etwas tun kann:
– die Politik
– die Polizei
– die Justiz
– die Reisebranche
– die Medien
– die Reisenden
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3. Hinschauen –
Nicht wegsehen!
meldestelle@interpol.at
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4. Kinderrechte
• 1989: Kinderrechtekonvention
– Von fast allen Staaten der Welt
anerkannt
• Schutz von Kindern: Jede Person unter 18
• 54 Artikel (z.B. Recht auf Leben, auf
Erziehung)
• “Optional Protocol on the Sale
of Children, Child Prostitution
and Child Pornography”
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5. Artikel 34: Schutz vor
sexueller Ausbeutung
Die Vertragsstaaten verpflichten sich, das Kind vor allen
Formen sexueller Ausbeutung und sexuellen
Mißbrauchs zu schützen.
Zu diesem Zweck treffen die Vertragsstaaten
insbesondere alle geeigneten innerstaatlichen,
zweiseitigen und mehrseitigen Maßnahmen, um zu
verhindern, dass Kinder
• zur Beteiligung an rechtswidrigen sexuellen Handlungen
verleitet oder gezwungen werden;
• für die Prostitution oder andere rechtswidrige Praktiken
ausgebeutet werden;
• für pornographische Darbietungen und Darstellungen
ausgebeutet werden.
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6. Kinderrechte und
Tourismus
• Die Tourismuswirtschaft hat einen
Einfluss auf das Leben von Kindern
• Mit der Entwicklung von Tourismus
müssen auch die Rechte von Kindern
geschützt werden
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7. Begriffe
• Ausbeutung
• Sexuelle Ausbeutung
• Kommerzielle sexuelle Ausbeutung
von Kindern
• Kindersextourismus
– Bezeichnet die kommerzielle sexuelle
Ausbeutung durch Menschen, die von einem
Ort zu einem anderen Ort reisen, und sexuelle
Handlungen mit Kindern vollziehen. Oftmals
reisen sie von reicheren Ländern in weniger
entwickelte Länder, aber Sextouristen können
auch Reisende innerhalb ihres eigenen Landes
oder der Region sein.
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8. CST-Hauptdestinationen
Northern Russia
Estonia
Czech Republic Mongolia
Bulgaria &Turkey
Morocco Nepal
Mexico Cuba Myanmar Vietnam
Belize Dominican Rep. Senegal India
Guatemala Honduras Thailand Laos
Gambia Cameroon Cambodia Philippines
Costa Rica Sri Lanka
Kenya Indonesia
Brazil
South Africa
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10. Die Täter
• Männer und Frauen (selten)
• aus allen sozialen Schichten
• aus allen Altersgruppen
• Urlaubs- und Geschäftsreisende
• weltweit
• lokal, regional, international
• Pädosexuelle, Erlebnistäter,
Situationsmotivierte Täter
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11. Die Täter
Pädophile
Vorzugstäter
Gelegenheitstäter
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12. Täter benutzen Tourismus
Tourismus-Unternehmen können die
sexuelle Ausbeutung von Kindern
begünstigen, solange es keine
Mechanismen gibt, die Täter davon
abhalten.
Stop Child Sex Tourism
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13. Extraterritoriale
Gesetze
• Extraterritoriale Gesetze befähigen ein Land ihre
Bürger auch dann im Rahmen der Gesetze des
eigenen Landes zur Rechenschaft für eine Straftat
zu ziehen, wenn diese im Ausland begangen
wurden
• Staaten können ihre Staatsbürger und Bewohner
verurteilen, wenn diese in andere Länder reisen,
um Kinder sexuell zu mißbrauchen
• Zeugen aus dem Ausland und Mitarbeiter von
ausländischen Polizeibehörden können zur
Verfassung der Anklage eingebunden werden
http://www.thefuturegroup.org/youwillbecaught/laws.html
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14. Gesetzeslage Österreich
Seit 1997 gilt das Extraterritorial-
Prinzip u. a. für:
• § 206 Schwerer sexueller Mißbrauch von
Unmündigen (unter 14 J.)
• § 207 Sexueller Mißbrauch von
Unmündigen (unter 14 J.)
• § 207b Sexueller Missbrauch von
Jugendlichen (14-17J.)
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16. Folgen von sexuellem
Missbrauch
• Körperliche Folgen
– HIV
– andere Geschlechtskrankheiten
– Schwangerschaft
– Abtreibungsversuche (scharfe
Gegenstände, Tritte in den Bauch)
– vorgeburtliche Krankheiten und
Beschwerden
– Entzugserscheinungen, Tod
(Drogenabhängigkeit)
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17. Folgen von sexuellem
Missbrauch
• Seelische Belastungen
– depressiv
– selbstmordgefährdet
– verhaltensgestört
– extreme Traumatisierungen (Abneigung
gegen den eigenen Körper, Gefühl der
Wertlosigkeit)
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18. Weltweit aktiv gegen CST
• Staaten
• Polizei / Interpol
• Privatsektor
Reisebranche
• NGOs
• Einzelpersonen / Reisende
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19. Richtlinien
• WTO declaration on the Prevention of Organized
Sex Tourism (1995)
• Global Code of Tourism Ethics (1999)
• International Association of Air Travel (IATA) –
Final Resolution Condemning Commercial Sexual
Exploitation of Children (1996)
• International Hotel and Restaurant Association-
Resolution against commercial sexual exploitation
of children (1996).
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20. Kein unbekanntes Thema
• Deutlich über 80% der Deutschen
und etwa 90% der
Entwicklungsländer-Reisenden
haben von dem Problem der
sexuellen Ausbeutung von Kindern
durch Touristen bereits gehört.
RA 2010
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28. CSR und CSA
• Freiwillig
• Beitrag zu einer nachhaltigen
Entwicklung
• Über gesetzliche Forderungen
hinausgehend
• CSA: verbindlich, transparent und
messbar
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29. Kinderschutz-Kodex:
Verhaltenskodex zum Schutz der
Kinder vor sexueller Ausbeutung im
Tourismus
1998 entwickelt von ECPAT Schweden-
Reiseveranstalter-WTO
Seit 2004: The Child-Protection Code
Organization, www.thecode.org
Finanzierung: Unicef, ECPAT,
Beitrittsgebühren, evt. GTZ, Seco
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30. Sechs Kriterien
• Ethik-Richtlinie einführen
• Personal schulen
• Vertragsklausel
• Reisende informieren
• Lokale „Schlüsselpersonen“
kontaktieren
• Jährlicher Bericht
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31. Struktur
• Beratende Partner:
UNWTO und
UNICEF.
• Geschäftsstelle bei
ECPAT USA in New
York.
• Vorstandsmitglieder
2010-2013:
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32. Unterzeichner weltweit
hotel
tour operator and travel
agency
1%1% 2%
1%
1%1% touristic association
4%
7% association
educational institute
46%
restaurant / bar
car rental
retail
36% transportation
other
Signatories worldwide: 974
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33. Ergebnisse
• Der Code in 2010:
unterzeichnet von 947 Unternehmen
in 37 Ländern
• Wirkung:
über 30 Millionen TouristInnen nutzen
die Leistungen von Code-Unterzeichnern
• Anerkannt als “Best Practice” zum Schutz
von Kinderrechten und gegen Menschen-
handel durch OSCE, UNWTO, UNICEF, ILO
• Arbeit an standardisiertem Einführungs-
Procedere, Berichtswesen und Monitoring
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34. Mitgliedschaft
• Für kleine Tourismus-Unternehmen
(nur lokale Aktivitäten): 50 € pro Jahr
• Für mittlere Tourismus-Unternehmen
(tätig in mehreren Gebieten, Umsatz unter
2,5 Mio. EUR/Jahr): 300 € pro Jahr
• Für große Unternehmen (Umsatz über 2.5
Mio. Euro/Jahr): 800 € pro Jahr
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35. ECPAT International
• End Child Prostitution, Child Pornography and
Trafficking of Children for Sexual Purposes
• 1989/90 gegründet als Kampagne gegen
Kindersextourismus in asiatischen Ländern
(End Child Prostitution in Asian Tourism)
• Vertreten in 79 Ländern
• Zentral-Büro in Bangkok
• 3 Weltkongresse
• Internationales Lobbying
• Koordinierung der Länderbüros / lokalen und
regionalen Aktivitäten
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36. ECPAT Österreich
• Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor
sexueller Ausbeutung
• Kinderhandel, Kinderpornographie,
Kindersextourismus
• Eigenständiger Verein seit 2006 (2003 gegründet
als Fachstelle bei respect)
• 12 Mitgliedsorganisationen (Kinder-/
Jugendarbeit, Bildungsstellen, karitativer Bereich)
• Österreichische Vertretung von ECPAT
International
• Lokale Repräsentanz von
• Jugendbeirat
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