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32 Marketing__Dialog-Marketing




Weg von der Giesskanne: Streuwurf optimiert
Die zunehmende Dichte an Stoppwerbeklebern ist ein Hinweis, dass es «in» ist, gegen Werbung zu sein. Aktivitäten
zur Eliminierung der Stoppwerbekleber an Briefkästen sind heute notwendiger denn je. Ebenso notwendig sind bei
der Streuwerbung aber auch Massnahmen zur Effizienzsteigerung.




                                Roger Dobler*



Das werbliche Giesskannenprinzip ist out, ziel-                                ten, welche keine unadressierte Werbung er-     Zwei mögliche Szenarien
gruppenspezifische Werbung ist in fast allen                                   halten möchten, die bisherigen Optimierungs-    Sind beide Voraussetzungen erfüllt, dann
Medien schon längst eine Selbstverständlich-                                   methoden beeinflussen. Entsprechen die Haus-    kann die Optimierungsaufgabe auf zwei Ar-
keit. Auch in der Streuwerbung ist dies eine be-                               halte mit Stoppwerbeklebern in ihren sozio-     ten, in Abhängigkeit der Kenntnisse über die
kannte Tatsache. Optimierungen auf der Ebene                                   demografischen Strukturen der Grundgesamt-      Zielgruppen, gelöst werden:
der Gemeinde, basierend auf den Ergebnissen                                    heit? Es gibt keinen Grund, dieser Annahme      K	 Erfahrung/Know-how über das Verhalten
der Volkszählung, Postleitzahlen oder Haus-                                    zuzustimmen. Im Gegenteil, beiliegende Gra-     der Konsumenten bei der Kundengewinnung.
haltstypen sind schon lange im Angebot der                                     fiken zeigen, dass die Unterschiede erheblich   Auf dieser Erfahrung kann ein Kundenre-
Verteilfirmen. Die kontinuierliche Zunahme der                                 sein können.                                    krutierungsmodell erstellt werden, bei dem
Stoppwerbekleber kann aber bei diesen Opti-                                    	 Es liegt auf der Hand, dass Variablen,        die positive Reaktion eines potenziellen
mierungsansätzen nur bedingt berücksichtigt                                    die das Verhalten der Haushalte steuern,        Kunden in Abhängigkeit von Variablen der
werden. Stoppwerbekleber-Anteile von über                                      sich auf die Penetration der Stoppwerbe-        Referenzkartei berechnet wird.
60% sind heute keine Einzelfälle mehr. In den                                  kleber auswirken. Dementsprechend soll-         	 Damit sind die Voraussetzungen geschaf-
Wirtschaftsgebieten von Basel und Zürich, aber                                 te die zielgruppenspezifische Optimierung       fen, mit denen die Verteilung der Streuwer-
auch in weiteren Agglomerationen der deut-                                     eines Streuwurfes ebenfalls auf diese unter-    bung simuliert werden kann. Für jedes be-
schen Schweiz sind durchschnittliche Penetra-                                  schiedlichen Strukturdaten Rücksicht neh-       liebig definierte Streugebiet kann die durch-
tionswerte der Stoppkleber an Briefkästen von                                  men und Haushalte mit Stoppwerbeklebern         schnittlich erwartete Reaktionsquote der
über 60% Realität. Das besagt nicht, dass über                                 in den Optimierungsprozessen ausklam-           Haushalte ohne Stoppwerbekleber kalku-
60% keine Werbung erhalten möchten, das be-                                    mern.                                           liert werden. Die Vorgaben betreffend Wirt-
deutet lediglich, dass mehr als die Hälfte den                                                                                 schaftlichkeit der Kampagne bestimmen,
Stoppwerbekleber akzeptiert. Sei es nur aus Be-                                Simulation der Streuwerbung                     welche Streugebiete nun effektiv beworben
quemlichkeit, den Kleber des Vormieters oder                                   Als Lösungsansatz bietet sich die Simulati-     und welche Gebiete von den Marketingakti-
Vorbesitzers zu beseitigen oder mit dem Schrau-                                on der Streuwerbung mittels einer gesamt-       vitäten ausgeschlossen werden sollen.
benzieher das entsprechende Schild am Brief-                                   schweizerischen Referenzkartei an, in der:      K	 Kundenstrukturdaten aus Marktforschung
kasten bei dessen Anlieferung zu entfernen.                                    K	 alle Haushalte resp. Personen mit den da-    erlauben, die Affinität der Haushalte oh-
                                                                               zugehörigen soziodemografischen Ausprä-         ne Stoppwerbekleber eines Streugebietes
Unterschiede im Verhalten definieren                                           gungen und Verhaltensmerkmalen enthal-          zu den Kunden oder zu einem Produkt
Aber dennoch stellt sich die Frage, wieweit                                    ten sind und gleichzeitig                       zu bestimmen. Auch hier kann mit einer
diese hohen Penetrationswerte von Haushal-                                     K	 die Wahrscheinlichkeit der Existenz eines    S
                                                                                                                               ­ imulation über alle Haushalte die Affini-
                                                                               Stoppwerbeklebers am Briefkasten eines          tät der einzelnen Verteilgebiete kalkuliert
 * Roger Dobler, AZ Direct AG, St.Gallen,                                      Haushaltes bekannt ist. Diese Berechnung        w
                                                                                                                               ­ erden. Die Selektion resp. Elimination
             Teamleader Data Mining & Geo Marketing.                           erfolgt mit Hilfe eines zuverlässigen und va-   e
                                                                                                                               ­ inzelner Streugebiete für die geplanten
                                                                               lidierten mikrogeografischen ­Modells.          Marketingaktivitäten wird durch den kal-

Einflussfaktor Bildung                                                                                         Haushalte mit und ohne Stopp-Kleber


                   Universität,
                                           erreichbar                       nicht erreichbar
                Zusatzausbildung

                       Universität          erreichbar                      nicht erreichbar


             Fachhochschule (FH)                erreichbar                    nicht erreichbar
   Bildung




                  Beruf + lange
                                                erreichbar                     nicht erreichbar
                Zusatzausbildung
                  Beruf + kurze
                                                 erreichbar                    nicht erreichbar
                Zusatzausbildung

                Berufsausbildung                erreichbar                     nicht erreichbar


               An- und Ungelernte                erreichbar                      nicht erreichbar


                                     0%   10%    20%     30%   40%   50%   60%     70%     80%      90% 100%
                                                  Anteil an Haushalten mit und ohne Stopp-Kleber




m a r k e t i n g & k o m m u n i k at i o n 4 - 2 0 0 6
33


optimierte streuwurfgebiete                                                                 das optimierungspotenzial
                                                                                                                                       100%
                                                       Streuwurf-Gebiete (PLZ)
   15 km


                                                                                                                                       80%




                                                                                                    aufsummierte Anteile Nettoumsatz
                                                                                                                                       60%




                                                                                                                                       40%


                                                                                                                                                                            gleichmässige Verteilung des
                                                                                                                                                                            Nettoumsatzes ohne Optimierung
                                                                                                                                       20%
                                                                                                                                                                            Verteilung des Nettoumsatzes nach
                                                                                                                                                                            Streuwuf-Optimierung



                                                                                                                                        0%
                                                                                                                                              0%       20%          40%            60%             80%             100%
                                                                                                                                                   aufsummierte Anteile Anzahl Streuwurf-Gebiete (PLZ)



kulierten Affinitätswert eines Streugebietes            1. Vollständige Erfassung aller räumlichen                                                           ten Raumeinheiten so definiert werden, dass
bestimmt.                                               Strukturen auf der Ebene der Liegenschaft                                                            ein Wegzug eines einzelnen Haushalts nicht
	 Diese Methode, basierend auf Struktur-                Damit können alle räumlichen Beziehungen                                                             zu einer grundlegenden Änderung der Va-
und nicht auf Verhaltensdaten, ist im Ver-              für die Modellierung der Wahrscheinlichkeit,                                                         riablen führt. Stabile Strukturen sind die
gleich zur ersten sowohl aus theoretischen              dass ein Haushalt einen Stoppwerbekleber                                                             Voraussetzung für die Bildung beständiger
Überlegungen als auch aus Erfahrungen we-               besitzt, in die Modellbildung integriert wer-                                                        Kundenverhaltensmodelle.
niger trennscharf.                                      den.                                                                                                 	 Die Bedeutung der Aktualität der Daten-
	 Bei beiden Verfahren können die Verteilge-                                                                                                                 inhalte für die Modellierung der Streuwurf-
biete beliebig definiert sein: Gemeinde, Postleit-      2. Homogenität innerhalb der kleinsten                                                               optimierung wird oft überschätzt, beträgt
zahl, Zustellgebiete, Strassenabschnitte etc. kön-      räumlichen Einheiten.                                                                                doch die durchschnittliche gesamte Um-
nen vom Auftraggeber vorgeschlagen werden.              Dies ist die wesentliche Voraussetzung für                                                           zugsquote weniger als 15%. Allerdings ist
	 Beide Optimierungslösungen haben sich                 den Einsatz mikrogeografischer Modellie-                                                             es wichtig, Gebiete zu erkennen, die sich
in der Praxis bewährt. Wie das beiliegende              rungsverfahren, wie sie zur Bestimmung                                                               dynamisch verhalten oder deren Umgebung
Liftdiagramm zeigt, können damit schon auf              der Stoppwerbekleberdichte verwendet                                                                 sich verändert.
Postleitzahl-Ebene grosse Unterschiede zwi-             werden. Die Homogenität in Struktur- und                                                             	 Soll «Effizienz in der Werbung» nicht nur
schen den anvisierten Zielgruppen respek­tive           Verhaltensdaten kann aber prinzipiell nur                                                            ein Schlagwort, sondern Realität sein, dann
deren Reaktionen ausgemacht werden.                     erreicht werden, wenn alle diese Informati-                                                          ist es unabdingbar, dass auch die nicht adres-
	 Obenstehende Grafik zeigt einen Karten-               onsdimensionen bei der Bildung der räum-                                                             sierte Werbung optimiert werden muss. Dank
ausschnitt aus einem Streuplan nach der Op-             lichen Einheiten auf Liegenschafts- und/                                                             der zielgruppenspezifischen Optimierung
timierung.                                              oder Nachbarschaftsebene mitberücksich-                                                              entwickelt sich das Image der Streuwerbung
                                                        tigt werden.                                                                                         weg von der «Giesskannenwerbung» hin zum
Voraussetzungen für den Erfolg                                                                                                                               effizienten Kommunikationsmittel.           K
Doch nicht nur das Wissen über die Kunden               3. Stabilität von Strukturen und Verhalten
resp. deren Verhalten bestimmt die Qualität             Diese Voraussetzung kann nicht direkt über-
der Optimierungsmassnahmen. Vorausset-                  prüft werden. Die Praxis zeigt klar, dass die
zungen für den Erfolg dieses mikrogeogra-               räumlichen Daten äusserst stabil sind. Diese
fischen Ansatzes sind:                                  Eigenschaft wird verstärkt, indem die kleins-

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                                   06
                                    Ausschreibung Award Corporate Communications

                                                                     Der Preis für integrierte Kommunikation zeichnet auch
                                                                                                                                                                                                                               Fotos ImagePoint, Bernhard Strahm | Design Patrik Hellmüller




                                                                                                                                                                                         Lead-Sponsoren
                                                                     dieses Jahr hervorragende Kommunikationsleistungen
                                                                     mit «Communicators» aus.

                                                                     Bewerben für den zweiten Award CC können sich wieder
                                                                     Agenturen, Unternehmen/KMU, Institutionen und öffentliche
                                                                     Verwaltungen. Die Preisverleihung wird am 12. September                                                             Kooperations-Partner
                                                                     im Rahmen des Schweizerischen Forums für Unternehmenskom-
                                                                     munikation SFU an der Fachhochschule Nordwestschweiz
                                                                     in Olten stattfinden.                                                                                               H E A D L I N E
                                                                     Eingabeschluss ist der 31. Juli 2006. Anmeldungen sind möglich
                                                                     bis 31. Mai 2006. Informationen und Anmeldeformular:                                                                KOMMUNIKATIONSCLUB AARGAU/SOLOTHURN
                                                                     www.award-corporate-communications.ch
                                                                                                                                                                                         Medien-Partner
                                                                     Award Corporate Communications
                                                                     Postfach, 4573 Lohn /Solothurn
                                                                     mail@award-corporate-communications.ch


                                                                     Communicate and win.
                                    Partner und Sponsoren: Argus der Presse | Haute Ecole d’Ingénierie et de Gestion du Canton Vaud | Schweizer Werbung SW | Bilan | Flashlight | ImagePoint
                                    KMU-Manager | Fachmagazin MK | News aktuell Schweiz | TraDoc Übersetzungen | Sihl + Eika Papier | Schober Information Group




                                                                                                                                                                          m a r k e t i n g  k o m m u n i k at i o n 4 - 2 0 0 6

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Weg von der Giesskanne: Streuwurf optimiert

  • 1. 32 Marketing__Dialog-Marketing Weg von der Giesskanne: Streuwurf optimiert Die zunehmende Dichte an Stoppwerbeklebern ist ein Hinweis, dass es «in» ist, gegen Werbung zu sein. Aktivitäten zur Eliminierung der Stoppwerbekleber an Briefkästen sind heute notwendiger denn je. Ebenso notwendig sind bei der Streuwerbung aber auch Massnahmen zur Effizienzsteigerung.  Roger Dobler* Das werbliche Giesskannenprinzip ist out, ziel- ten, welche keine unadressierte Werbung er- Zwei mögliche Szenarien gruppenspezifische Werbung ist in fast allen halten möchten, die bisherigen Optimierungs- Sind beide Voraussetzungen erfüllt, dann Medien schon längst eine Selbstverständlich- methoden beeinflussen. Entsprechen die Haus- kann die Optimierungsaufgabe auf zwei Ar- keit. Auch in der Streuwerbung ist dies eine be- halte mit Stoppwerbeklebern in ihren sozio- ten, in Abhängigkeit der Kenntnisse über die kannte Tatsache. Optimierungen auf der Ebene demografischen Strukturen der Grundgesamt- Zielgruppen, gelöst werden: der Gemeinde, basierend auf den Ergebnissen heit? Es gibt keinen Grund, dieser Annahme K Erfahrung/Know-how über das Verhalten der Volkszählung, Postleitzahlen oder Haus- zuzustimmen. Im Gegenteil, beiliegende Gra- der Konsumenten bei der Kundengewinnung. haltstypen sind schon lange im Angebot der fiken zeigen, dass die Unterschiede erheblich Auf dieser Erfahrung kann ein Kundenre- Verteilfirmen. Die kontinuierliche Zunahme der sein können. krutierungsmodell erstellt werden, bei dem Stoppwerbekleber kann aber bei diesen Opti- Es liegt auf der Hand, dass Variablen, die positive Reaktion eines potenziellen mierungsansätzen nur bedingt berücksichtigt die das Verhalten der Haushalte steuern, Kunden in Abhängigkeit von Variablen der werden. Stoppwerbekleber-Anteile von über sich auf die Penetration der Stoppwerbe- Referenzkartei berechnet wird. 60% sind heute keine Einzelfälle mehr. In den kleber auswirken. Dementsprechend soll- Damit sind die Voraussetzungen geschaf- Wirtschaftsgebieten von Basel und Zürich, aber te die zielgruppenspezifische Optimierung fen, mit denen die Verteilung der Streuwer- auch in weiteren Agglomerationen der deut- eines Streuwurfes ebenfalls auf diese unter- bung simuliert werden kann. Für jedes be- schen Schweiz sind durchschnittliche Penetra- schiedlichen Strukturdaten Rücksicht neh- liebig definierte Streugebiet kann die durch- tionswerte der Stoppkleber an Briefkästen von men und Haushalte mit Stoppwerbeklebern schnittlich erwartete Reaktionsquote der über 60% Realität. Das besagt nicht, dass über in den Optimierungsprozessen ausklam- Haushalte ohne Stoppwerbekleber kalku- 60% keine Werbung erhalten möchten, das be- mern. liert werden. Die Vorgaben betreffend Wirt- deutet lediglich, dass mehr als die Hälfte den schaftlichkeit der Kampagne bestimmen, Stoppwerbekleber akzeptiert. Sei es nur aus Be- Simulation der Streuwerbung welche Streugebiete nun effektiv beworben quemlichkeit, den Kleber des Vormieters oder Als Lösungsansatz bietet sich die Simulati- und welche Gebiete von den Marketingakti- Vorbesitzers zu beseitigen oder mit dem Schrau- on der Streuwerbung mittels einer gesamt- vitäten ausgeschlossen werden sollen. benzieher das entsprechende Schild am Brief- schweizerischen Referenzkartei an, in der: K Kundenstrukturdaten aus Marktforschung kasten bei dessen Anlieferung zu entfernen. K alle Haushalte resp. Personen mit den da- erlauben, die Affinität der Haushalte oh- zugehörigen soziodemografischen Ausprä- ne Stoppwerbekleber eines Streugebietes Unterschiede im Verhalten definieren gungen und Verhaltensmerkmalen enthal- zu den Kunden oder zu einem Produkt Aber dennoch stellt sich die Frage, wieweit ten sind und gleichzeitig zu bestimmen. Auch hier kann mit einer diese hohen Penetrationswerte von Haushal- K die Wahrscheinlichkeit der Existenz eines S ­ imulation über alle Haushalte die Affini- Stoppwerbeklebers am Briefkasten eines tät der einzelnen Verteilgebiete kalkuliert * Roger Dobler, AZ Direct AG, St.Gallen, Haushaltes bekannt ist. Diese Berechnung w ­ erden. Die Selektion resp. Elimination Teamleader Data Mining & Geo Marketing. erfolgt mit Hilfe eines zuverlässigen und va- e ­ inzelner Streugebiete für die geplanten lidierten mikrogeografischen ­Modells. Marketingaktivitäten wird durch den kal- Einflussfaktor Bildung Haushalte mit und ohne Stopp-Kleber Universität, erreichbar nicht erreichbar Zusatzausbildung Universität erreichbar nicht erreichbar Fachhochschule (FH) erreichbar nicht erreichbar Bildung Beruf + lange erreichbar nicht erreichbar Zusatzausbildung Beruf + kurze erreichbar nicht erreichbar Zusatzausbildung Berufsausbildung erreichbar nicht erreichbar An- und Ungelernte erreichbar nicht erreichbar 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Anteil an Haushalten mit und ohne Stopp-Kleber m a r k e t i n g & k o m m u n i k at i o n 4 - 2 0 0 6
  • 2. 33 optimierte streuwurfgebiete das optimierungspotenzial 100% Streuwurf-Gebiete (PLZ) 15 km 80% aufsummierte Anteile Nettoumsatz 60% 40% gleichmässige Verteilung des Nettoumsatzes ohne Optimierung 20% Verteilung des Nettoumsatzes nach Streuwuf-Optimierung 0% 0% 20% 40% 60% 80% 100% aufsummierte Anteile Anzahl Streuwurf-Gebiete (PLZ) kulierten Affinitätswert eines Streugebietes 1. Vollständige Erfassung aller räumlichen ten Raumeinheiten so definiert werden, dass bestimmt. Strukturen auf der Ebene der Liegenschaft ein Wegzug eines einzelnen Haushalts nicht Diese Methode, basierend auf Struktur- Damit können alle räumlichen Beziehungen zu einer grundlegenden Änderung der Va- und nicht auf Verhaltensdaten, ist im Ver- für die Modellierung der Wahrscheinlichkeit, riablen führt. Stabile Strukturen sind die gleich zur ersten sowohl aus theoretischen dass ein Haushalt einen Stoppwerbekleber Voraussetzung für die Bildung beständiger Überlegungen als auch aus Erfahrungen we- besitzt, in die Modellbildung integriert wer- Kundenverhaltensmodelle. niger trennscharf. den. Die Bedeutung der Aktualität der Daten- Bei beiden Verfahren können die Verteilge- inhalte für die Modellierung der Streuwurf- biete beliebig definiert sein: Gemeinde, Postleit- 2. Homogenität innerhalb der kleinsten optimierung wird oft überschätzt, beträgt zahl, Zustellgebiete, Strassenabschnitte etc. kön- räumlichen Einheiten. doch die durchschnittliche gesamte Um- nen vom Auftraggeber vorgeschlagen werden. Dies ist die wesentliche Voraussetzung für zugsquote weniger als 15%. Allerdings ist Beide Optimierungslösungen haben sich den Einsatz mikrogeografischer Modellie- es wichtig, Gebiete zu erkennen, die sich in der Praxis bewährt. Wie das beiliegende rungsverfahren, wie sie zur Bestimmung dynamisch verhalten oder deren Umgebung Liftdiagramm zeigt, können damit schon auf der Stoppwerbekleberdichte verwendet sich verändert. Postleitzahl-Ebene grosse Unterschiede zwi- werden. Die Homogenität in Struktur- und Soll «Effizienz in der Werbung» nicht nur schen den anvisierten Zielgruppen respek­tive Verhaltensdaten kann aber prinzipiell nur ein Schlagwort, sondern Realität sein, dann deren Reaktionen ausgemacht werden. erreicht werden, wenn alle diese Informati- ist es unabdingbar, dass auch die nicht adres- Obenstehende Grafik zeigt einen Karten- onsdimensionen bei der Bildung der räum- sierte Werbung optimiert werden muss. Dank ausschnitt aus einem Streuplan nach der Op- lichen Einheiten auf Liegenschafts- und/ der zielgruppenspezifischen Optimierung timierung. oder Nachbarschaftsebene mitberücksich- entwickelt sich das Image der Streuwerbung tigt werden. weg von der «Giesskannenwerbung» hin zum Voraussetzungen für den Erfolg effizienten Kommunikationsmittel. K Doch nicht nur das Wissen über die Kunden 3. Stabilität von Strukturen und Verhalten resp. deren Verhalten bestimmt die Qualität Diese Voraussetzung kann nicht direkt über- der Optimierungsmassnahmen. Vorausset- prüft werden. Die Praxis zeigt klar, dass die zungen für den Erfolg dieses mikrogeogra- räumlichen Daten äusserst stabil sind. Diese fischen Ansatzes sind: Eigenschaft wird verstärkt, indem die kleins- Anzeige 06 Ausschreibung Award Corporate Communications Der Preis für integrierte Kommunikation zeichnet auch Fotos ImagePoint, Bernhard Strahm | Design Patrik Hellmüller Lead-Sponsoren dieses Jahr hervorragende Kommunikationsleistungen mit «Communicators» aus. Bewerben für den zweiten Award CC können sich wieder Agenturen, Unternehmen/KMU, Institutionen und öffentliche Verwaltungen. Die Preisverleihung wird am 12. September Kooperations-Partner im Rahmen des Schweizerischen Forums für Unternehmenskom- munikation SFU an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten stattfinden. H E A D L I N E Eingabeschluss ist der 31. Juli 2006. Anmeldungen sind möglich bis 31. Mai 2006. Informationen und Anmeldeformular: KOMMUNIKATIONSCLUB AARGAU/SOLOTHURN www.award-corporate-communications.ch Medien-Partner Award Corporate Communications Postfach, 4573 Lohn /Solothurn mail@award-corporate-communications.ch Communicate and win. Partner und Sponsoren: Argus der Presse | Haute Ecole d’Ingénierie et de Gestion du Canton Vaud | Schweizer Werbung SW | Bilan | Flashlight | ImagePoint KMU-Manager | Fachmagazin MK | News aktuell Schweiz | TraDoc Übersetzungen | Sihl + Eika Papier | Schober Information Group m a r k e t i n g k o m m u n i k at i o n 4 - 2 0 0 6