6. Lassen Sie uns zu Beginn über den Tellerrand der
Medizin hinausblicken.
Assistenzsysteme machen unserer Leben sicherer.
Äußere Umstände und individuelles Können werden
weniger wichtig.
Das Ergebnis einer Unternehmung (egal ob Autofahrt
oder Krankenhausaufenthalt) wird besser steuerbar
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8. Natürlich ist jeder Patient anders und natürlich muss es
am Ende der Arzt sein, der entscheidet.
Sich jedoch gänzlich auf das individuelle Können des
Arztes zu verlassen, öffnet unerwünschter Variabilität
Tür und Tor.
Eine Facette von unerwünschter Variabilität sind
vermeidbare Fehler, wie Sie auf diesem Slide
exemplarisch anhand einer Statistik aus dem Jahre
2011 dargestellt werden.
Unwissenheit, Vergessen und Irrtum sind die
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9. häufigsten Ursachen für Behandlungsfehler.
Es gilt vermeidbare Fehler…(weiter nächste Seite)
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10. …und Kosten dort zu vermeiden wo sie unnötigerweise
verursacht werden.
Regionale Unterschiede sind eine weitere
Manifestation von unerwünschter Variabilität.
Oder wie kann es sein, dass in manchen Landkreisen
der Blinddarm 8-mal öfter entfernt wird als in der
anderen? (selbiges gilt übrigens für die Entfernung der
Mandeln der Prostata etc.).
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11. Nun genug der Statistiken und der grauen Theorie. Wie
nun lässt sich unerwünschte Variabilität eindämmen?
„Doing the right thing right“
Wie kann uns das gelingen?
Wie können wir „Unwissenheit“, „Vergessen“ und
„Irrtum“ ausschließen
wie können wir regionale Unterscheide nivellieren?
Oder anders gefragt: Wie lässt sich Qualität und
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12. Effizienz skalieren und steuern?
Hier ein Beispiel aus der Praxis:…
- Eine 42-jährige Frau klagt in der Notaufnahme
über plötzlich einsetzende, starke Ober- und
Mittelbauchschmerzen etc.
- Alles deutet auf eine Akuten Pankreatitis hin
- Die Abdomen-Sonographie gehört zu den
diesbezüglichen Standardmaßnahmen
- ABER der behandelnde Arzt weiß nicht, dass
bei einem CT innerhalb von 72 Stunden nach
Einsetzen der Beschwerden die Größe einer
Pankreasnekrose unterschätzt werden kann.
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13. - DOCH genau diese Information wird im KIS
im Rahmen eines Anordnungssets
bereitgestellt.
- Fazit: Der Arzt wird auf das frühe CT verzichten,
dem Patienten und der Klinik eine unnötige
Untersuchung ersparen, eine Fehldiagnose
vermeiden und sich beim nächsten Mal daran
erinnern.
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14. Ebenfalls sehr eindrücklich ist der Nutzen von Clinical
Decision Support hier in Form von digitalen
Anordnungssets in diesem Fall:…
Der hier abgebildete Anordnungsset kann nicht
irrtümlich falsch gelesen werden wie etwa die oben
abgebildete handschriftliche Verordnung – es werden
also 2mg Amaryl verordnet und nicht etwa 12…
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15. Per HL7 Infobutton in das KIS integrierte
Wissensdatenbanken sind neben Anordnungssets eine
weitere Möglichkeit evidenz-basiertes Wissen
kontextsensitiv anzubieten.
Sie sehen auf der linken Seite dieses Slides ein
Anamnese-Formular im KIS (hier AGFA Orbis) und aus
diesem heraus wird kontextsensitiv die in diesem Fall
relevante Information aufgerufen.
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16. Und wie wir alle wissen endet die Therapie mitnichten
mit der Entlassung aus der Klinik. Entscheidend für den
Behandlungserfolg ist u.a. die Mitwirkung des
Patienten. Dazu muss der Patient aber wissen, was er
tun muss. Es ist also unabdingbar, das der Patient
verstanden hat, was von ihm verlangt wird.
In einfacher Sprache gehaltene, mehrsprachig
verfügbare, ggfs. multimedial aufbereitete
Patienteninformation unterstützt den Arzt und hilft
ihm den Behandlungserfolg zu sichern sowie eine
Wiederaufnahme zu vermeiden.
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17. Ich darf mit einem Zitat schließen:
Quality of care is the degree to which health services for individuals and
populations increase the likelihood of desired health outcomes and are consistent
with current professional knowledge.“ (IOM 1990)
Und genau darum geht bei Clinical Decision Support. Es geht darum intelligente
Lösungen mit der bestehenden Systeminfrastruktur so zu integrieren, dass der
Kontext eines Informationsbedürfnisses abgeleitet werden kann.
Die Reise geht von „analog“ nach „digital“, von „stand-alone“ zu „integriert“, von
„pull“ zu „push“.
Wenn der Arzt die richtige Information zur richtigen Zeit bekommt, dann wird aus
„Eminenz-“ „Evidenz-basierte“ Medizin und die Variabilität wird auf ein Minimum
begrenzt.
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