Handgelenksarthrose ist als Verschleiß des Handgelenkes definiert. Das Handgelenk verbindet die beiden Unterarmknochen beweglich mit der ersten Reihe der Handwurzelknochen. Für die Funktion des Handgelenkes sind die Neigungswinkel der Speichen- Gelenkflächen von Bedeutung.
Grundsätzlich kommen zahlreiche Ursachen für die Entstehung einer Arthrose im Handgelenk in Frage.
Unlocking the Power of ChatGPT and AI in Testing - A Real-World Look, present...
Ursachen, Vorbeugung und Behandlung der Arthrose am Handgelenk
1. Prof. Dr. J. Ahlers- Leitender Arzt
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Spezielle Unfallchirurgie- Physikalische Therapie
Klinik Maingau vom Roten Kreuz
Scheffelstraße 2-20a
60318 Frankfurt/Main
Tel: 069 4033 539
Fax: 069 4033 549
Email: ahlers@unfallchirurgie.com
Ursachen, Vorbeugung und Behandlung der Arthrose am Handgelenk
Handgelenksarthrose ist als Verschleiß des Handgelenkes definiert. Das
Handgelenk verbindet die beiden Unterarmknochen beweglich mit der ersten Reihe
der Handwurzelknochen. Für die Funktion des Handgelenkes sind die
Neigungswinkel der Speichen- Gelenkflächen von Bedeutung.
Grundsätzlich kommen zahlreiche Ursachen für die Entstehung einer Arthrose im
Handgelenk in Frage.
- Innere Erkrankungen (primäre Arthrosen), wobei besonders die Polyarthritis
durch eine rheumatische Ursache zu schwersten Destruktionen führt. Ihre
Behandlung besteht im Frühstadium zunächst in der konsequenten
konservativ- medikamentösen Therapie. Bei schweren Fehlstellungen und
Instabilitäten mit schwerer Störung der Funktion der Hand sind operative
Eingriffe wie Steiflegung oder der prothetische Ersatz Gelenkersatz)
notwendig.
- Posttraumatische Ursachen (sekundäre Arthrosen). Als wesentliche
Ursachen gelten knöcherne Verletzungen der körperfernen Speiche,
Frakturen der Gelenkfläche der Speiche und des Kahnbeines. Besonders
gefährdet sind die knöchernen Verletzungen, die nicht zur
Wiederherstellung der Gelenkstellungen der Speichengelenkfläche und der
Längenverhältnisse von Speiche und Elle führen. Frakturen, die die
Gelenkfläche durch die Schädigung des Knorpels betreffen, können eine
Sekundärarthrose verursachen. Die Wahrscheinlichkeit der Ausbildung einer
Arthrose ist umso größer wird, je komplexer die Verletzung ist. Die
Kahnbeinfraktur kann bei fehlender knöcherner Konsolidierung rasch zur
Ausbildung einer Arthrose führen.
Verletzungen des sehr komplexen Bandapparates der Handwurzeln entziehen sich
häufig einer radiologischen Darstellung. Sie erfordert eine spezielle Abklärung.
Eine Rekonstruktion wird dadurch erschwert, dass der straffe Bandapparat
2. 2
Frankfurter Deutsches Rotes Kreuz
Rotkreuz-Krankenhäuser e. V.
Scheffelstr. 2 – 20a, 60318 Frankfurt a. M.
außerordentlich vielfältig aufgebaut ist. Eine Rekonstruktion der frischen
Bandverletzung lässt grundsätzlich bessere Ergebnisse erzielen als sekundäre
Rekonstruktionen. Chronische Bandinstabilitäten führen belastungsabhängig zu
Fehlstellungen der Handwurzeln und in der Folge zu schmerzhaften degenerativen
Veränderungen der Gelenke.
Eine wesentliche Vorbeugung für die sekundäre Ausbildung einer Arthrose ist:
- korrekte Erkennung der knöchernen und ligamentären Verletzungen. Erst
durch die Erfassung der möglichen Begleitverletzungen kann die richtige
Behandlung erfolgen.
- anatomiegerechte Wiederherstellung der durch die Verletzung
hervorgerufene Fehlstellungen
- stabile Versorgung von knöchernen und ligamentären Verletzungen mit der
Vermeidung von sekundären Abweichungen. Gerade die sachgerechte, auf
die spezielle Verletzung ausgerichtete Behandlung ist eine der wichtigsten
Voraussetzungen für die Verhinderung einer Arthrose
Die Behandlung der sehr häufigen sog. „distalen Radiusfraktur“ (typischer
Handgelenkbruch) erfordert die Wiederherstellung der Stellung der Gelenkfläche in
beiden Ebenen und der korrekten Länge. Zur Verfügung stehen verschiedene
Behandlungsverfahren. Diese werden von der Art der Verletzung bestimmt. Bei in
Fehlstellung verheilten distalen Radiusfrakturen kann durch eine
Korrekturoperation die Anatomie wieder hergestellt werden.
Die Behandlung der problematischen Kahnbein- Fraktur erfordert bei einer
konservativen Therapie einen Behandlungszeitraum von 8 bis 12 Wochen. Neben
der Gefahr der Ausbildung einer Pseudarthrose (Falschgelenk) resultieren nach der
langen Immobilisationsdauer ausgeprägte Schäden an den Weichteilen. Daher stellt
die Schraubenosteosynthese mit einer Doppelgewindeschraube eine gute
Alternative dar.
Zusammenfassung:
Der sehr komplexe Aufbau des Handgelenkes erfordert im Falle einer Verletzung
eine sorgfältige Abklärung von Art und Umfang des Schadens. Durch eine
sachgerechte Behandlung gelingt es, einer Arthrose im Handgelenk vielfach
vorzubeugen. Ist jedoch eine derartige Veränderung eingetreten, kann durch eine
Vielzahl von operativen Maßnahmen oft erfolgreich eine Behandlung durchgeführt
werden.