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SACHEN
ACHEN
I
INFORMA
NFORMATIONEN
TIONEN AUS
AUS DER
DER L
LOBBE
OBBE-G
-GRUPPE
RUPPE
Nr. 15 • Dezember 1999 • www.lobbe.de
Osteuropa-
Preis geht
an Lobbe
Osteuropa-
Preis geht
an Lobbe
ZUM GUTEN SCHLUSS
TATSACHEN
Seite 24
Iserlohn. Ende September hat die
Lobbe Holding im Iserlohner Orts-
teil Dröschede nach fast dreijähriger
Bauzeit ihr neues Verwaltungsge-
bäude bezogen. „Ein Ort der Kom-
munikation, der Begegung, der Ver-
ständigung. Und ein Bekenntnis
zum Standort Deutschland", so Gu-
stav Dieter Edelhoff. Benannt ist das
Gebäude nach seinem Vater Gustav
Edelhoff (1900 - 1986), der sich
1952 in Iserlohn mit dem „Institut für
Gruben- und Kanalreinigung”
selbständig machte.
Dreißig Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter sollen zukünftig für die
In- und Auslandsgesellschaften der
Gruppe als ständige Ansprechpart-
ner zur Verfügung stehen. „Das ist
unser Angebot. Und ich würde mich
sehr freuen, wenn alle dieses Ange-
bot annehmen würden“, sagt der
Senior. Er sieht die zukünftigen Auf-
gaben der Holding im Koordinie-
rungsbereich. Iserlohn werde für die
Gruppe den Status einer Drehschei-
be für internationale Projektstrategi-
en und Rechtsfragen, Finanzwesen,
Aus- und Weiterbildung von
Führungskräften sowie der einheitli-
chen Unternehmenskommunikation
und -darstellung einnehmen. „Wir
werden vor diesem Hintergrund
M a ß n a h m e n
ergreifen, die
den ständigen
Informations-
fluß aus den
Gesellschaften
der einzelnen
Länder zur
Holding garan-
tieren. Mit die-
sen Informatio-
nen und unter
Einbeziehung
der vor Ort Verantwortlichen müs-
sen die notwendigen Konzepte für
die nächsten Jahre erarbeitet wer-
den. Der internationale Wettbewerb
in unserer Branche wird sich ver-
schärfen.“
Mit Beginn des neuen Jahres
wird es an der Spitze der Lob-
be-Gruppe einen Führungswechsel
geben. Gustav Dieter Edelhoff wird
die Geschicke der Unternehmen-
gruppe offiziell
in die Hände
seines Sohnes
Gustav legen.
„Die Zeit ist reif,
der Zeitpunkt
richtig. Gustav
soll Lobbe ins
nächste Jahr-
tausend führen.
Er hat mein ab-
solutes Vertrau-
en und wird
dieses Unternehmen vielleicht sogar
merklich pragmatischer leiten als ich
es getan habe.“
Nachdem das neue Gebäude bezogen war, wurde
das alte Holding-Domizil abgerissen.
LOBBE HOLDING JETZT IM
GUSTAV-EDELHOFF-HAUS
Führungswechsel: Gustav und
Gustav Dieter Edelhoff.
☎
TATSACHEN Seite 3
VORWORT
TATSACHEN
Seite 2
Dienstleistungszentrum Iser-
lohn: Lobbe bietet „tausend-
fach” alles unter einem Dach,
die Abteilungen sind näher zu-
sammengerückt. Seite 4
Remote Control: Prozeßsteue-
rung für eine Bodenluftsanie-
rung per Computer und Tele-
fonleitung. Seite 6
Abriß von Chemviron: Die
Lobbe-Niederlassung in Brilon
ist mit von der Partie. Seite 8
Asbest-Feuertaufe: Im Kreis-
krankenhaus von Nauen
bröckelte die Asbestisolierung
der Heizungsrohre schon beim
Hinsehen. Sanierung. Seite 10
Förderpreis: Auszeichnung für
das Engagement in Polen und
der Slowakei. Seite 12
Großauftrag: ARGE mit Lobbe
erhielt denZuschlag für die Sa-
nierung von zwei großen Teer-
Deponien. Seite 14
Chemische Industriereini-
gung: Wo Wasser zum Reini-
gen nicht mehr ausreicht, muß
die Chemie helfen. Seite 16
Pinguine: Sie sind heiß be-
gehrt. Auch die 16jährige Sarah
fährt auf die Lobbe-Pinguine
ab. Warum, siehe Seite 18
Handelsware Energie: Strom
von Yello ist gelb. Der von Lob-
be rot. Und die Kunden waren
begeistert. Seite 19
Neuer Flughafen in Athen:
300 Lobbe-Tzilalis-Container
sorgen für Ordnung auf Grie-
chenlands größter Baustelle.
Seite 20
Schiff ahoi: Schwimmende
CP-Anlage von Rotterdam nach
Lissabon transportiert. Emp-
fänger war Lobbe Derconsa.
Seite 22
Umzug: Die Lobbe Holding
sitzt jetzt im Gustav-Edelhoff-
Haus. Seite 24
DIE THEMEN
Besser könnte es immer sein. Aber
die Durststrecke ist überwunden.
Alle reden vom neuen Jahrtau-
send. Da ist es fast schon
wieder etwas Besonderes, nicht
davon zu reden. Sei's drum: Der
Jahres- oder Jahrtausendwechsel
ist trotzdem eine gute Gelegen-
heit für den Rückblick, aus Lob-
be-Sicht wie insgesamt.
Fall der Mauer, Wiedervereini-
gung, das Ende des kalten
Krieges: Europa hat sich in den
vergangenen zehn Jahren poli-
tisch grundlegend verändert. Ein
Ende ist nicht abzusehen, denn
die Erweiterung der Europäi-
schen Union um die Staaten Ost-
europas wird noch einmal völlig
neue Entwicklungen mit sich
bringen.
Der Umbruch in Europa hatte
auch der Entsorgungsbran-
che völlig neue Perspektiven
eröffnet. Aus den Perspektiven
wurden konkrete Chancen, die
die Familie Edelhoff erkannte
und nutzte. Vor allem in Polen
und der Slowakei hat das „Cor-
porate Management“ Früchte
getragen und so kam es wahr-
scheinlich auch nicht von unge-
fähr, daß Lobbe in diesem Jahr
mit dem „Förderpreis für beson-
ders herausragende unternehme-
rische Leistungen in Mittel- und
Osteuropa“ ausgezeichnet wurde.
Bezeichnend: Der mit 50000
Mark dotierte Preis floß nicht
etwa in die Kassen des Unterneh-
mens, sondern dient - von der Fa-
milie auf 100000 Mark aufge-
stockt - ab dem nächsten Jahr
zweckgebunden als finanzielles
Polster für die Aus- und Weiter-
bildung von Nachwuchsführungs-
kräften aus Polen und der Slowa-
kei.
Im Osten Europas liegt gewiß
ein Stück Zukunft. Die von Tag
zu Tag enger werdenden Bindun-
gen zu den Staaten hinter dem
ehemaligen eisernen Vorhang ga-
rantieren global Frieden, Freiheit
und Demokratie. Leider jedoch
müssen wir auch die tragischen
Begleitumstände dieser Entwick-
lung registrieren. Der Kosovo-
Konflikt war und ist ein Beispiel
von vielen. Hier und auch an-
derswo kosten Unfrieden, Unfrei-
heit und Diktatur täglich Men-
schenleben.
Von der großen Politik aber
zurück zu Lobbe, zu Lobbe in
Deutschland. Zu Beginn der 90er
Jahre gab es eine starke Expansi-
on in den östlichen Bundeslän-
dern. Einige der Aktivitäten wur-
den sukzessive bis 1997 wieder
ab- oder aufgegeben, weil ihnen
aufgrund der starren Ausrichtung
auf das Sonderabfallgeschäft die
wirtschaftliche Basis fehlte. In-
zwischen hat die Gruppe eine
recht kompakte Struktur, und das
Unternehmen tritt am Markt auch
zunehmend als Ganzes auf.
"Think global, act local" hat sich
der überwiegende Teil der Be-
schäftigten erfreulicherweise zu
Herzen genommen.
Ergebnis ist, bereits jetzt schon
zu wissen, daß das Jahr 1999
seit längerem wieder ein Jahr mit
zufriedenstellendem Betriebser-
gebnis ist. Besser könnte es im-
mer sein, aber es ist zu berück-
sichtigen, welche Durststrecke
das Unternehmen überwinden
mußte. Dieses Jahr ist ein positi-
ves Jahr für Lobbe und an dieser
Stelle möchte ich mich bei all je-
nen bedanken, die dazu einen -
wie auch immer gearteten - Bei-
trag geleistet haben. Dazu zähle
ich nicht nur unsere rund 450
Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
ter, sondern insbesondere unsere
vielen Kunden, die dem Unter-
nehmen treu geblieben sind und
ihm Vertrauen entgegengebracht
haben.
Trotz des Silberstreifs am Ho-
rizont können wir uns aber
nicht zurücklehnen, sondern wer-
den in den nächsten Monaten
daran arbeiten, die Organisati-
onsabläufe weiter zu optimieren.
Nicht überall sind die Leistungs-
potentiale nämlich so ausge-
schöpft, wie es sein müßte und
das werden wir ändern.
Kunden und Freunden unseres
Hauses sowie den Mitarbei-
terinnen und Mitarbeitern wün-
sche ich im neuen Jahrtausend
Gesundheit, Erfolg im Beruf, ein
intaktes privates Umfeld und
natürlich auch das Quentchen
Glück, das man braucht.
Ernst-Peter Rahlenbeck
INHALT UND IMPRESSUM
☎01805/600500
01805/600500
☎ 01805/600500
01805/600500
☎
01805/600500
01805/600500
☎
Iserlohn. Seit Oktober verfügt die
Lobbe-Gruppe in Deutschland über
eine bundesweit einheitliche Ser-
vice-Hotline unter 01805 / 600 500.
Sie gewährleistet eine generelle
Erreichbarkeit rund um die Uhr, steht
den Kunden zum Abruf aller Dienst-
leistungen an den jeweiligen Lobbe-
Standorten zur Verfügung und hilft
weiter, wenn man die „normalen“
Rufnummern von Lobbe einmal nicht
sofort parat hat.
Während der Dienstzeiten landen
die auf der Hotline ankommen-
den Anrufe in der nächstgelegenen
Lobbe-Niederlassung des jeweiligen
Bundeslandes. Wer beispielsweise in
Sachsen-Anhalt die 01805 / 600 500
anruft, wird automatisch entweder
nach Magdeburg oder nach Teut-
schenthal verbunden, wer in Bran-
denburg die Nummer wählt, hat am
anderen Ende entweder Nauen oder
Spremberg am Apparat. Die gleiche
Systematik gilt für die Bundesländer
Sachsen und Nordrhein-Westfalen.
Außerhalb der Dienstzeiten erfolgt
die Anrufweiterschaltung an die
Hotline-Zentrale. Sie nimmt alle
Informationen der Anrufer an und lei-
tet sie dann per Fax oder Nachricht
auf die Bereitschaftstelefone an die
zuständigen Niederlassungen oder
Einsatzleiter weiter. In der ersten
Phase soll vor allem das Container-
dienst-Geschäft davon profitieren:
Wem spät abends einfällt, daß er am
anderen Tag einen Container
benötigt, kann ihn über die Hotline
bestellen und hat die Garantie für die
Gestellung innerhalb der nächsten
14 Stunden. Die Identität des Auf-
traggebers wird natürlich dabei über-
prüft.
Unberührt von der Einführung der
Hotline bleiben alle übrigen der-
zeit gültigen Rufnummern von Nie-
derlassungen und Einsatzleitern. In
einigen Jahren, so prophezeien es
die Telefon-Experten, dürfte es dann
möglich sein, daß Lobbe nicht nur
eine in Deutschland einheitliche Hot-
line-Nummer hat, sondern sogar in
ganz Europa.
Auflage: ca. 4500 Stück
Herausgeber: Lobbe, Bernhard-Hüls-
mann-Weg 2, D-58644 Iserlohn
Internet: http://www.lobbe.de
Koordination und verantwortlich für
den Inhalt: Jörg Mueller
Telefon: +49/2371/888-330,
Fax / Voice-Mail: +49/2371/888-335
E-Mail: j.mueller@lobbe.de
DTP: Lobbe
IMPRESSUM
NEUE SERVICE-HOTLINE IST
RUND UM DIE UHR BESETZT
DIENSTLEISTUNGSZENTRUM
TATSACHEN
Seite 4 TATSACHEN Seite 5
ISERLOHN IST FIT FÜRS NÄCHSTE JAHRTAUSEND: ALLE
GESCHÄFTSBEREICHE SIND JETZT UNTER EINEM DACH
Iserlohn. Die Weichen für eine
Fortführung des positiven Trends
am Standort Iserlohn sind gestellt:
In Zukunft positioniert sich die Nie-
derlassung als Dienstleistungszen-
trum. Alle Geschäftsbereiche befin-
den sich nun unter einem Dach:
Entsorgung, Sanierung, Industrier-
einigung, Kanalservice, Ölwehr und
Umwelttechnik. Nach und nach
waren sie vom Standort Letmathe
in die Friedrich-Kaiser-Straße
umgezogen, wo sich auch die Dis-
position, der Fuhrpark, die Werk-
statt und - vis-á-vis - am Hombru-
cher Weg das Info-Center befin-
den.
Alle benötigen sicherlich noch
ein bißchen Zeit, um sich hier
oben einzuleben. „Aber schon die
ersten Wochen haben gezeigt, daß
wir von der Konzentration aller
Geschäftsbereiche in der Iserloh-
nerheide profitieren“, zieht Jürgen
Ephan, verantwortlicher Geschäfts-
führer, eine erste positive Bilanz.
„Die Wege von Abteilung zu Abtei-
lung, von Geschäftsbereich zu
Geschäftsbereich sind kürzer
geworden, die Kommunikation
geht schneller über die Bühne.
Logistische Aufgaben lassen sich
besser koordinieren.“ Kurzum: Der
vorläufige Idealzustand ist erreicht.
Lobbe rüstet sich auch in ande-
rer Hinsicht für das nächste
Jahrtausend. Unter anderem wurde
ein umfangreiches Strategiepapier
erarbeitet, das unter der Über-
schrift „Lobbe 2000 +“ den roten
Faden für die nächsten Jahre fest-
gelegt hat. „Die weitere Entwick-
lung des Unternehmens und seiner
Ertragskraft sind in hohem Maße
abhängig von der Qualifikation und
Motivation der Mitarbeiter“, heißt
es unter anderem in dem Papier.
Einen hohen Stellenwert hat des-
halb die Aus- und Weiterbildung
sowie die Förderung des Führungs-
kräfte-Nachwuchses. Weiterer
Schwerpunkt ist die Intensivierung
der Kundenbindung. Dies soll auch
durch eine höhere „Dienstleistung-
stiefe“ erreicht werden und schließt
den Einstieg in neue Geschäftsfel-
der nicht aus.
In Angriff genommen werden soll die
Überplanung des Standortes Iser-
lohn-Letmathe, wo sich Zwischenla-
ger, Öltrennanlage, chemisch-physi-
kalische Behandlungsanlage, che-
misch-analytisches Labor, Biolabor
und AS-Behälterlager befinden. „Wir
haben die notwendigen Investitionen
durchgerechnet und wollen in den
nächsten Monaten entscheiden, an
welcher Stelle angefangen wird.“
Zunächst will man aber die Mengen-
entwicklung bei den flüssigen Son-
derabfällen noch einige Zeit beob-
achten.
Eher „kosmetischer“ Natur war die
Fassadenrenovierung am Verwal-
tungstrakt in der Friedrich-Kaiser-
Straße. Die weißen Klinker sind einer
Die Marke „Lobbe“ hat in den vergangenen Jahren
wesentlich an Image hinzugewonnen. Gründe sind die
Dienstleistungsqualität und das einheitliche Erschei-
nungsbild von Fahrzeugen und Logo.
KUNDENBERATUNG UND
AUFTRAGS-ANNAHME
AM STANDORT ISERLOHN
modernen grauen Alu-Verblendung
gewichen. Zudem erhielten alle
Büros neue Fenster. Damit stimmt
jetzt auch das äußere Bild von
Lobbe.
In puncto telefonischer Erreichbar-
keit rund um die Uhr gibt es eine
neue Service-Hotline und zwar unter
der bundesweit einheitlichen Ruf-
nummer 01805 / 600 500. Aufträge,
Notfälle und Kundenwünsche wer-
den hier auch außerhalb der norma-
len Bürozeiten angenommen und
postwendend an die zuständigen
Abteilungen weitergeleitet. Übrigens
funktioniert das so bei allen Lobbe-
Niederlassungen in Deutschland.
Entsorgungsdienstleistungen
"
" Sonderabfallentsorgung
"
" Altölentsorgung
"
" Gewerbeabfallentsorgung
"
" Hausmüllentsorgung
"
" Gastroentsorgung
"
" Containergestellung
"
" Abfallwirtschaftskonzepte
Industrie- und Tankreinigung
"
" Industriereinigung
"
" (Heizöl-)Tankreinigung
Sanierung von Umweltschäden
"
" Bodensanierung
"
" Brachflächen-Recycling
"
" Wassersanierung
Kanaldienstleistungen
"
" Rohr- und Kanalreinigung
"
" Kanalfernsehen
"
" Kanalsanierung
Gefahrenabwehr
"
" Ölwehr
"
" Havariemanagement
Umwelttechnik
"
" Sanierungstechnik (Miete)
"
" Ölsperren, Skimmer etc.
Deponiebetrieb
"
" Bauschutt u. Bodenaushub
"
" Baustellenmischabfälle
"
" Asbesthaltige Abfälle
ALTLAST BEI INDUSTRIEUNTERNEHMEN
TATSACHEN
Seite 6
Iserlohn. Die ersten Schritte mach-
ten die Sanierungstechniker von
Lobbe vor Jahren in einer Art besse-
rer Bastelstube. Inzwischen hat sich
die Crew durch eine Vielzahl kleiner
und großer Aufträge landauf landab
einen guten Ruf erarbeitet. Vor allem
Industriekonzerne und Ingenieur-
büros legen Wert auf eine fachlich
qualifizierte, seriöse Abwicklung der
Maßnahmen. Bodenluftabsauganla-
gen, Strippinganlagen, Ölabschei-
der, Pumpen-Technologie, Filteranla-
gen auf Aktivkohlebasis: Das Reper-
toire der Sanierer reicht von Ent-
wickeln und Produzieren über Ver-
kaufen und Vermieten bis hin zu
Wartungs- und komplettem Pro-
jektmanagement. Jüngste Innovati-
on: Eine ferngesteuerte Anlage zur
Sanierung kontaminierter Bodenluft.
Auftraggeber ist ein namhafter deut-
scher Mischkonzern, der sich unter
anderem auf den Energiemärkten,
der Telekommunikation und im
Stahlbereich tummelt.
Der Schauplatz ist ein Industrie-
gelände irgendwo in Nordrhein-
Westfalen. Etwas abseits des übli-
chen Werkstrubels steht unschein-
bar ein transportabler Stahlcontai-
ner, acht oberschenkeldicke Kunst-
stoffrohre sind über Spezialkupplun-
gen seitlich angeflanscht. Ein paar
Meter weiter zwei schwarze runde
Tonnen, die der Fachmann schnell
als Aktivkohlefilter identifizieren
würde. Daneben vervollständigt ein
Wasserabscheider das technische
Stilleben. Aus dem Container dringt
ein leichtes Brummen und wispern-
des Zischen nach außen. Ansonsten:
Eigentlich tut
sich nichts
und insgesamt
besitzt die
Szenerie eine
eher undra-
m a t i s c h e
Note.
Die Wirk-
l i c h k e i t
sieht ein
wenig anders
aus. Lobbe
saniert auf
dem Industrie-
gelände die
Bodenluft. Sie
weist eine
hochgradige
V e r u n r e i n i -
gung durch
leichtflüchtige
c h l o r i e r t e
K o h l e n w a s -
serstoffe auf.
Hervorgerufen durch – aus heutiger
Sicht unsachgemäßes – Hantieren
mit Trichlorethylen, Perchlorethylen
und Tetrachlorkohlenstoffen in der
einstigen Entfettung. Diese Entfet-
tung ist nach der Umstrukturierung
des Betriebes inzwischen Standort
der Schlosserei mit ihren etwa 30
Beschäftigten. „Auch wenn die
MAK-Werte* weit unterhalb aller
relevanten Grenzwerte liegen, die
Betonboden-
platte in der
Schlosserei 30
cm dick ist,
wollen wir
unter allen
U m s t ä n d e n
eine Gesund-
heitsgefähr-
dung der
Männer aus-
s c h l i e ß e n “ ,
heißt es bei
der Vorstel-
lung der Anla-
ge, „deshalb
sanieren wir
die Boden-
luft.“ Hier gilt
eindeutig des
Leitsatz des
„verantwortli-
c h e n H a n -
d e l n s “ i m
S i n n e d e r
Beschäftigten.
Zur Technik: Die Absaugung der
Schadstoffe erfolgt an acht
Pegeln, die über Rohre mit der
Sanierungsanlage verbunden sind.
Den relativen Unterdruck von - je
Pegel - 16 mb, der zum Absaugen
der Bodenluft notwendig ist, produ-
ziert ein Hochleistungsradialventila-
tor. Er saugt fast 1 Million m3
Luft-
Schadstoffgemisch pro Stunde aus
dem Boden. Für die Abreinigung der
kontaminierten Bodenluft stehen die
Aktivkohlefilter bereit. Zu den vorbe-
reitenden Arbeiten eines Gutachter-
büros gehörten 160 Sondierungs-
bohrungen auf einer gut 2 Hektar
großen Fläche. Dieses engmaschige
Sondierungsraster gab umfassend
Aufschluß darüber, wie die Kontami-
nationen verteilt waren und waren
Grundlage dafür, an welchen Stellen
die Pegel positioniert wurden.
Erstmals fährt Lobbe eine Sanie-
rungsanlage „ferngesteuert“ von
Iserlohn aus. Die Fachleute nennen
das „Remote Control“. Wie komfor-
tabel das ist, erklärt Abteilungsleiter
Rene Kruse: „Wir können beispiels-
weise am Bildschirm die Magnetven-
tile der Pegelzuleitungen schließen,
Volumenstrom und Unterdruck vari-
ieren, die gesamte Anlage per Maus-
klick ein- und ausschalten.“ Außer-
dem werden jegliche Veränderungen
des Systems protokolliert, alle Anla-
genparameter als Dateien oder in
Datenbanken gespeichert. Für uner-
wartete Zustände gibt es ein auto-
matisches Meldesystem. „Anhand
dieser Meldungen können wir ent-
Im Bündel kommen die Rohre der
acht Bodenluftpegel aus dem Boden
heraus.
Seite 7
TATSACHEN
Fotos von links: Die Schlosserei,
Ortsbesichtigung mit Auftragge-
bern und Experten, die zwei mäch-
tigen Aktivkohlefilter, die Prozeßvi-
sualisierung auf dem Computer-
monitor.
Sauber gelöst:
Seitlich ange-
flanscht
führen die
Rohre der
Bodenluftpe-
gel in den
Container mit
der gesamten
Technik hin-
ein.
BODENLUFT-SANIERUNG: ACHT PEGEL WERDEN
VON ISERLOHN AUS PER COMPUTER GESTEUERT
scheiden, welche Maßnahmen ergrif-
fen werden müssen. Das meiste
davon läßt sich wiederum von Com-
puter zu Computer erledigen. Nur in
Ausnahmefällen muß ein Techniker
vor Ort Hand anlegen.“
Die Anlage läuft jetzt seit April
1999 störungsfrei. Kruse ist
deshalb „voll“ zufrieden. „Diese
Maßnahme ist eine gute Referenz
für Altlastensanierungen, bei denen
die Bodenluftabsaugung eingesetzt
werden muß. Wir liegen mit Technik
und Wirtschaftlichkeit gut im Ren-
nen.“
*MAK = Maximale Arbeitsplatz-Konzen-
tration
TATSACHEN Seite 9
ENTSORGUNGSAUFTRAG
TATSACHEN
Seite 8
Der Wandel: Wo erst Degussa und später
Chemviron Holz zu Holz- und Aktivkohle ver-
edelten, entsteht in den nächsten Jahren das
Gewerbegebiet Brilon-Wald. Es ist der notwen-
dige und unaufhaltsame Strukturwandel.
CHEMVIRON-ABRISS:
AUCH BEI NORMALEM
JOB GUTER PARTNER
Brilon. Wenn es ein bißchen kom-
plizierter wird, steht in vielen
Telefonbüchern eine Rufnummer
dick mit Rot unterstrichen: Die von
Lobbe. Um so mehr freut sich Mich-
ael Müller, Chef der Lobbe-Nieder-
lassung in Brilon, wenn der Spezia-
list Lobbe beweisen darf, „daß wir
auch im Brot- und Buttergeschäft ein
guter Partner sind.“ Nichts Gegen-
teiliges hört man derzeit aus dem
Sauerland-Städtchen, wo Lobbe an
der Sanierung des Chemviron-Areals
beteiligt ist. „Erneut beteiligt“, sagt
Müller, „wir haben vor vier Jahren 80
Tanks gereinigt, in denen Holzteer-
Produkte und Säuren gebunkert wor-
den war.“
Aktuell geht es diesmal im Auftrag
der LEG NRW (Landesentwick-
lungsgesellschaft) um Tausende von
Kubikmetern unterschiedlichster,
größtenteils mit Teer- und Rußrück-
ständen kontaminierter Materialien:
Asbestplatten, Holz, Papier, Kunst-
stoff, Glaswolle, Teerpappe, Elektro-
nik-Schrott aus den Innenbereichen
der Hallen und Gebäude, die auf
einem insgesamt fast 100 000 m2
großen Areal stehen. Die Abfälle
werden vorsortiert in Großcontainern
gesammelt und dann chargenweise
entweder in die Müllverbrennung, auf
eine Deponie oder zur Verwertung
gefahren. „Der Anteil verwertbarer
Stoffe liegt aber unter 20 Prozent,
weil das meiste
v e r u n r e i n i g t
ist“, so Müller.
Um die anderen
Abbruchmate-
rialien, also
Stahl, Beton
und Steine,
kümmert sich
das Unterneh-
men Pletzinger.
„Die Zusam-
menarbeit läßt
keine Wünsche offen. Wir helfen und
ergänzen uns.“
Im Juni hatte Staatssekretär Dr.
Baedecker (Ministerium für Stadt-
entwicklung) persönlich den Start-
schuß zu den Abrißarbeiten gege-
ben. Entstehen soll auf dem Gelände
jetzt das „Gewerbe-Gebiet Brilon-
Wald.“ Geleitet wird das Projekt von
der LEG. „Das sind Profis auf diesem
Gebiet“ wissen die Briloner. Sie set-
zen auf die Erfahrungen und erfolg-
reich abgeschlossene Projekte
andernorts.
Auf den Pfennig genau 11 Millio-
nen hat Ex-Besitzer Chemviron
dafür gezahlt, daß der US-Konzern
das Gelände an die Stadt Brilon
zurückgeben durfte. Rund drei Mil-
lionen, berichtet die örtliche Presse,
kostet der Abriß. Der Rest von 8 Mil-
lionen Mark, so heißt es, stehe
bereit, um die möglicherweise vor-
handenen Altlasten auf dem Gelände
zu beseitigen. In der Hauptsache
dürfte es sich dabei um Verunreini-
gungen durch Teer-Rückstände aus
der Holzveredelung handeln. Letzt-
lich Aufschluß darüber geben wird
ein von der LEG zu diesem Punkt in
Auftrag gegebenes Gutachten. Sollte
dies den Verdacht bestätigen und
die Sanierung der Altlasten ausge-
schrieben werden, wird sich die Nie-
derlassung Brilon auf jeden Fall
daran beteiligen. „Die Teer-Beseiti-
gung ist ein Lobbe-Spezialthema.
Wir haben eine Reihe ausgezeichne-
ter Referenzen.“ (Siehe auch
Bericht auf Seite 14: „Spektakulä-
rer Großauftrag: ARGE mit Lobbe
saniert zwei alte Teer-Deponien“)
Staatssekretär
Baedecker aus
dem Stadtent-
wicklungsmi-
nisterium gab
den Start-
schuß für den
Beginn der
Abrißarbeiten.
CYANID - FASS SORGTE FÜR GROSSE AUFREGUNG
Brilon. Mitten im tiefsten Ruhr-
gebiet: Der ehemalige Beschäftig-
te einer Eisengießerei hatte mit
zittriger Stimme Stein und Bein
geschwört: „Dort, genau an dieser
Stelle, wurde vor 50 Jahren ein
Faß voll mit Kalium-Cyanid einbe-
toniert.“ Cyanid: eine in geringsten
Dosen tödliche Chemikalie unter
anderem zum Härten von Metallen
und zur Oberflächenbehandlung.
Einmal ausgesprochen hatten die
örtlichen Behörden ein dickes Pro-
blem am Bein. Sie mußten der Aus-
sage Glauben schenken, zumal ein
hinzugezogenes Expertenteam in
dem Betonklotz tatsächlich Metall
geortet hatte.
Um es kurz zu machen: Nach etli-
chen Irrungen und Wirrungen, wer
sich des Problems denn nun sach-
lich-fachlich annehmen könnte,
wurde der 3 mal 2 Meter große
Betonklotz mit Ausnahmegenehmi-
gung per Tieflader des Nachts ins
Zwischenlager von Lobbe Brilon
transportiert.
Dort nahmen die Lobbe-Fachleute
unter Atemschutz den Quader sorg-
fältig und vorsichtig mit dem Meißel-
bagger auseinander. Nach rund drei
Stunden Arbeit stand allerdings fest:
Das Faß war kein Faß, sondern eine
Ansammlung von Moniereisen.
Was lernen wir daraus: Zeitzeugen
können irren. Ortungsgeräte eben-
falls. Aber Vorsicht ist immer noch
die Mutter der Porzellankiste. Ist
auch besser so.
TATSACHEN Seite 11
NEUE DIENSTLEISTUNG IN NAUEN
TATSACHEN
Seite 10
Nauen. Asbest wurde einst hoch-
gelobt als vielfältigst und preis-
wert einzusetzendes Material, vor-
wiegend am Bau. Später stuft die
Wissenschaft Fasern und Partikel als
krebserregend ein. Das Risiko beim
Umgang mit den Mineralfasern ist
nachgewiesenermaßen äußerst
hoch. Quer durch die Republik sind
die feinen
Fasern also zum
globalen Pro-
blem geworden.
Die Entsorgung
und Sanierung
darf deshalb
ausschließlich
nur nach der
TRGS 519
( Te c h n i s c h e
Richtlinie für Gefahrstoffe) erfolgen.
Besonders in sich haben es die
„schwachgebundenen Asbestpro-
dukte“, aus denen sich die Fasern
erheblich schneller freisetzen als
zum Beispiel aus Asbestzement,
manchmal genügt schon eine leichte
Berührung. Vor dieser Situation stan-
den sie auch im Kreiskrankenhaus
Nauen. Es war unumgänglich, die
maroden Rohrisolierungen des Hei-
zungssystems zu entfernen.
Für Lobbe Nauen war dieser Auf-
trag die Feuertaufe. „Und wir
haben sie bestanden“, freut sich Nie-
derlassungsleiter Markus Hupach.
Erst wenige Tage vor dem Beginn
der Arbeiten hatten die Nauener ihre
Zulassung nach § 39 Abs. 1 Gefahr-
stoffverordnung (GefStoffV) erhalten,
sozusagen also die „Asbest-Lizenz“.
Gefordert war sofort das volle Pro-
gramm: strikte Trennung „Schwarz-
Weiß-Bereich“, 4-Kammer-Perso-
nendekontaminationsschleuse, 2-
Kammer-Material-Schleuse, Arbeiten
nur in Schutzanzügen und Schutz-
masken mit P-3-Filtern, Schwarzbe-
reich mit Unterdruck und Mehrfach-
Filtern für die abgesaugte Luft. Alles
wie auf einer Quarantäne-Station.
Bei den Arbeiten war eine sorgfäl-
tige und umsichtige Arbeitsweise
unumgänglich. Der kleinste Fehler,
zum Beispiel unbeabsichtigtes Frei-
setzen von Asbestpartikeln, hätte zu
kostspieligen Verzögerungen
geführt. „Die asbesthaltigen Rohr-
ummantelungen des Heizungssy-
stems wurden befeuchtet, demon-
tiert und in Big-Bags verpackt.
Anschließend haben wir die freige-
legten Rohrleitungen sowie den
gesamten abgeschotteten Bereich
mit einem Spezial-Sauger abgesaugt
und feucht nachgewischt", erklärt
Projektleiterin Karen Eumann. Auch
die Freigabe des Sanierungsberei-
ches unterlag einer detailliert vorge-
schriebenen Prozedur: An ihrem
Ende stand die Auswertung von Fil-
tern auf ihren Asbestanteil per
Raster-Elektronenmikroskop. Die
gesamte Sanierungsmaßnahme
wurde selbstverständlich von einem
Gutachterbüro kontrolliert, jeder
Handgriff, jede Aktion bis ins kleinste
Detail im Protokoll festgehalten.
Für Lobbe Nauen soll die
Asbestsanierung zu einem weite-
ren Standbein werden. Hupach: „Wir
haben bereits weitere Sanierungen
im Zusammenhang mit Abriß- und
Entkernungsarbeiten durchgeführ,
werden uns verstärkt an öffentlichen
Ausschreibungen beteiligen und uns
dem Wettbewerb stellen.“
Nauen. Die Feuerwehr ruft,
die Ölwehr kommt. Verlaß
auf die „mobile Eingreiftruppe“
von Lobbe war auch bei einem
Brand im Jachthafen von Pots-
dam. Zwei Boote waren in
Flammen aufgegangen. Öl und
Treibstoff liefen aus,
drohten die Havel zu
verschmutzen.
Entscheidend war,
daß Lobbe gleich
das richtige eigene
Equipment einsetzen
konnte: Ölsperren
zum Absichern der
Schiffe, Ölbindemit-
tel zum Aufnehmen
von Öl und Treibstoff
von der Wasserober-
fläche, Ölskimmer zum Absau-
gen größerer Öl- und Treibstoff-
Lachen auf der Havel.
Ohne Lobbe wäre mehr pas-
siert. So sah es auch die
Untere Wasserbehörde beim
Potsdamer Amt für Umwelt-
und Naturschutz: Durch die
schnelle und unkomplizierte
Handlungsweise habe ein
größerer Umweltschaden ver-
hindert werden können, heißt
es in einem offiziellen Schrei-
ben an Lobbe Nauen.
So schnell Lobbe handelt, so
langwierig gestaltet sich
allerdings manchmal die finan-
zielle Regulierung des Einsat-
zes durch die Versicherungen.
In Nauen mußte Lobbe zwölf
Monate auf die Begleichung der
Rechnung warten.
OHNE DIE ÖLWEHR
WÄRE MEHR PASSIERT
Wer aus dem Sanierungsbe-
reich wieder nach draußen
wollte, mußte zum Dekonta-
minieren durch diese Vier-
Kammer-Schleuse.
Bereits beim bloßen Hinsehen bröckelte die Isolierungen an den Heizungsrohren ab. Das Arbeiten im
Schwarzbereich war nur mit Atemschutz erlaubt. Rechts der Luftfilter.
Markus
Hupach.
Alle Hände voll zu tun hatten die Nauener Ölwehr-Spezialisten
im Jachthafen von Potsdam.
Sauber mit Ölsperren abgesichert wur-
den die beiden ausgebrannten Schiffe.
ASBEST ZU SANIEREN
IST WIE ARBEITEN
UNTER QUARANTÄNE
TATSACHEN Seite 13
FÖRDERPREIS OSTEUROPA
TATSACHEN
Seite 12
Iserlohn / Köln. Gustav Edelhoff hat
„seine“ Mannschaften aus der Slo-
wakei und Polen auf die Bühne
geholt. Diese Geste kommt an und
die 150 Gäste im Saal der Bonner
NRW-Landesvertretung spenden
langanhaltenden Beifall. Auch BDI-
Präsident Dr. Olaf Henkel und Hart-
mut Krebs, Chef der Düsseldorfer
Messe, genießen diesen Augenblick.
Sie freuen sich zusammen mit
Lobbe, dem diesjährigen Gewinner
des „Förderpreises für herausragen-
de unternehmerische Leistungen in
Mittel- und Osteuropa“, kurz MOE-
Award. Träger sind der Bundesver-
band der Deutschen Industrie, der
Ostausschuß der Deutschen Wirt-
schaft und die Messe Düsseldorf.
Unter 50 Teilnehmern aus allen Bran-
chen hatte Lobbe das Rennen
gemacht.
Für Lobbe fiel im Osten der Start-
schuß mit den ersten Unterneh-
mensgründungen in Bratislava, War-
schau, Prag und Budapest im Jahre
1992. In der Slowakei und Polen
wurden in den Folgejahren rund 55
Millionen Mark Familienkapital inve-
stiert. Zwischen Danzig und Katto-
witz einerseits entwickelte sich
Lobbe zum Marktführer unter den
privaten Entsorgungsunternehmen,
zwischen Bratislava und der Hohen
Tatra andererseits verschaffen sie
sich eine Domäne bei den Deponien.
Lobbe ist heute in Polen mit weit
über 2 Millionen Kunden der größte
private Entsorger. An 20 Standorten
hier und in der Slowakei macht die
Gruppe mit 1300 Beschäftigten rund
100 Millionen Mark Umsatz, was fast
einem Drittel des Gesamtumsatzes
der Lobbe-Gruppe entspricht.
BDI-PRÄSIDENT HENKEL LOBT OST-EUROPA-ENGAGEMENT DER
FAMILIE EDELHOFF: „NICHT AUF DIE SCHNELLE MARK GESCHAUT“
BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel
stellte in seiner Laudatio den
Mut und die unternehmerische
Weitsicht der Lobbe-Gruppe her-
aus. Dabei habe man im sauerlän-
dischen Iserlohn nicht auf die
schnelle Mark geschaut. Henkel:
„Im Vordergrund stand ein auf
Dauer angelegtes Engagement in
den neuen Märkten Mittel- und
Osteuropas.“
Der Staatssekretär im polnischen
Wirtschaftsministerium, Tadeusz
Donocik, lobte das Lobbe-Engage-
ment auch vor dem Hintergrund, daß
die funktionierende Entsorgung nicht
nur viele polnische Städte sauberer
gemacht habe. Die Initiative der Sau-
erländer sei auch ein gutes Beispiel
für den mehr und mehr zunehmen-
den deutsch-polnischen Wirtschafts-
austausch. Gestützt wird diese Aus-
sage auch von den Ergebnissen
einer Forsa-Umfrage, nach der Polen
als attraktivster Markt in Mittel- und
Osteuropa gilt.
Hartmut Krebs sieht gar in den
Märkten des Ostens einen
wichtigen Teil der Zukunft Europas.
Unternehmen wie Lobbe, die sich
in diesen „emerging markets“
engagierten, könnten mit Zuver-
sicht ins nächste Jahrtausend
blicken. Krebs: „Die MOE-Länder
bieten für den Mittelstand einzigar-
tige Chancen.“ Wer nicht in dieser
Region vertreten sei, habe mittel-
fristig das Nachsehen.
Er habe die Vision, das Dienstlei-
stungs-Unternehmen Lobbe auch
in die nächste Generation als Famili-
enunternehmen zu führen. Dafür sei
Lobbe gewappnet, erklärte Gustav
Edelhoff. Der 38jährige geschäfts-
führende Gesellschafter der Lobbe
Holding erinnerte in diesem Zusam-
menhang daran, daß die gesamte
Entwicklung ohne die Ideen und
Visionen seines Großvaters, Gustav
Edelhoff (1900 - 1986), nicht realisier-
bar gewesen wären. Sein Pioniergeist
und Mut, seine Wißbegierde, seine
Aufgeschlossenheit neuen Dingen
gegenüber und letztendlich seine
Begeisterung am Unternehmertum
seien die Grundlagen gewesen.
Diese Tugenden werde Lobbe weiter
pflegen.
Den mit 50 000 Mark dotierten
Preis sowie weitere 50000 Mark
hat Lobbe für die Aus- und Weiterbil-
dung von Nachwuchsführungskräften
aus Polen und der Slowakei gestiftet.
Betreut werden die Projekte, die im
Jahr 2000 beginnen werden, vom
Institut für Entsorgung und Umwelt-
technik (IFEU) in Iserlohn, eine gem-
einnützige GmbH sowie An-Institut
der Märkischen Fachhochschule.
Von links: Piotr Orlik, Ryszard
Krysztofczyk, Michal Dabrow-
ski, BDI-Präsident Henkel,
Gustav Edelhoff, Hartmut Krebs,
Alexandra Blazickova, Hans-
Günter Kerstan, Konrad Müller
und Dusan Rabajda.
Ein „Prost“ auf den Förder-
preis: Stefanie Edelhoff und
ihr Mann Gustav.
Gespräch unter alten Bekannten:
Professor Schmitt-Hegge (l., UBA)
und Gustav Dieter Edelhoff.
Der polnische Wirtschaftsstaats-
sekretär, Tadeusz Donocik (r.):
„Lobbe hat für Polen viel getan.“
Feierlicher Augenblick: BDI-Präsi-
dent Henkel überreicht Gustav
Edelhoff die Urkunde.
INTERNATIONALE AUSSCHREIBUNG GEWONNEN
TATSACHEN
Seite 14
Die Spremberger Niederlassung
sorgte mit diesem spektakulären
Auftrag für den bisher größten in der
über 30jährigen Geschichte des
Unternehmens. Es hatte Anfang der
90er Jahre begonnen, sich intensiv
mit der Altlastensanierung zu
beschäftigen. Bereits in den vergan-
genen Jahren konnte Lobbe Sprem-
berg eine Reihe von ähnlich gelager-
ten Projekten rund um die Teer-Pro-
blematik erfolgreich durchführen.
Dabei bedienten sich unter anderem
auch beispielweise die BASF sowie
die Städte Cottbus und Chemnitz des
Know-hows von Lobbe. „Die Perso-
nal- und Technikinvestitionen in die-
sem Bereich zahlen sich jetzt aus“,
freute sich der Spremberger Nieder-
lassungsleiter Klaus Isert. Er geht
davon aus, in den nächsten Jahren
weitere Aufträge in diesem Markt zu
erhalten, auch in Westdeutschland.
Nach vorsichtigen Schätzungen
lagern in den Teerdeponien
„Zerre“ und „Terpe“ immerhin noch
rund 440 000 Tonnen Rückstände, die
die ARGE bergen wird. Zu den Aufga-
ben der Spremberger gehört neben
der anteiligen Ingenieurs- und Pla-
nungsleistung auch das technische
Handling für die Ableitung von 40 000
Kubikmetern Oberflächenwasser.
Lobbe wird außerdem ab Herbst
nächsten Jahres eine Anlage betrei-
ben, in der rund 300 000 Tonnen
Teeröl-Rückstände pelletiert werden.
Die Pellets werden schließlich im SVZ
(Sekundärrohstoff-Verwertungszen-
trum Schwarze Pumpe) verwertet:
Zunächst wird Synthesegas erzeugt,
das danach in hochreines Methanol
umgewandelt wird.
SPEKTAKULÄRER GROSSAUFTRAG: ARGE MIT
LOBBE SANIERT ZWEI ALTE TEER-DE PONIEN
Sp r e m b e r g / S c h w a r z e P u m p e . Gegen eine Reihe anderer
namhafter Bieter aus dem In- und Ausland hat sich die Lobbe-Nieder-
lassung Spremberg bei einer europaweiten Ausschreibung zur Sanierung
von zwei alten Teer-Deponien durchgesetzt. Ausschlaggebend waren das
schlüssige Konzept sowie die Erfahrung von Lobbe und seiner drei Bieter-
gemeinschafts-Partner in diesem Metier. Diese Partner sind das SVZ
Schwarze Pumpe, SUC und die Sanierungsgesellschaft Schwarze Pumpe.
Auftraggeber ist die „Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsge-
sellschaft“ (LMBV), die für die Sanierung der Altlasten im ehemaligen DDR-
Gaskombinat Schwarze Pumpe insgesamt 127 Millionen Mark bereitgestellt
hat. Auf Lobbe entfällt eine Position mit etwa 40 Millionen Mark. Die Sanie-
rungsarbeiten an der sächsisch-brandenburgischen Landesgrenze beginnen
unter Führung des SVZ im Januar 2000 und werden rund fünf Jahre dauern.
Die Ausführung des LMBV-Auftra-
ges liegt komplett in Händen der
Lobbe-Niederlassung in Spremberg.
Die über fünf Jahre laufende Maßnah-
me wird den brandenburgischen
Standort auf lange Sicht hin sichern.
Lobbe liegt in diesem Geschäftsfeld
wahrlich gut im Rennen. Isert: „Wir
sind durch die erfolgreiche Auftrags-
akquise in diesem Bereich in der
Lage, die in den vergangenen Jahren
beim Sonderabfallgeschäft wegge-
brochenen Umsätze durch Sanie-
rungs- und Rückbauaufträge voll zu
kompensieren.“
Der frisch gefallene Schnee hat die 190000 m2
große Alt-Deponie „Zerre“ teilweise bedeckt. Wie in Terpe
beginnt die ARGE im Januar mit der Bergung der Rückstände. Vermutet werden etwa 260 000 Tonnen.
Der bereits installierte Schreit-Bagger soll dann täglich rund 200 Tonnen Rückstände, die mit 100 bar
über eine Rohrleitung in die Vorlagebehälter gepumpt werden, herausholen.
Im Schatten des neuen
Kraftwerks „Schwarze
Pumpe“ liegt auf 170000 m2
Fläche die Alt-Deponie
„Terpe“. Hier lagern nach
vorsichtigen Schätzungen
rund 180 000 Tonnen Teer.
TATSACHEN Seite 17
GELUNGENER EINSTIEG
TATSACHEN
Seite 16
Teutschenthal. Kernkompetenz in
der Industriereinigung hat sich
die Lobbe-Gruppe in den vergange-
nen Jahren in vielen Bereichen ange-
eignet. Ein neues Feld wird seit eini-
gen Monaten beschritten: Die chemi-
sche Industriereinigung. „Aufgrund
immer kompakter werdender techni-
scher Ausrüstungen und Apparate ist
die klassische Reinigung mit Was-
serhochdruck nicht immer möglich
und bedingt einen relativ hohen Auf-
wand bei Vor- und Nachbereitung“,
weiß Dieter Lehmann, Leiter der Nie-
derlassung Teutschenthal.
Die chemische Industriereinigung
beinhaltet zum einen die Ober-
flächenbehandlung, das Beizen und
das Neutralisieren von Oberflächen
zum vorbeugenden Korrosions-
schutz sowie die Passivierung von
Oberflächen. Chemisch beseitigt
werden können zudem Produktrück-
stände wie verhärtete Kohlenstoff-
Ansammlungen in Kühlkreisläufen,
Öle, Fette und Vercrackungen in
Wärmetauschern und Rohrleitungen,
Sulfide in Rohrleitungen und Wärme-
tauschern. Geeignet ist das Verfah-
ren außerdem für die Reinigung von
Tanks. Durch den Einsatz von Nie-
derdrucktankwaschköpfen kann die
Reinigung von Großbehältern ohne
Einstieg realisiert werden. Neben
dem Beizen und Passivieren sowie
der Oberflächenbehandlung stehen
weitere Reinigungsmethoden im Ent-
fettungsbereich, zum Beispiel mit
regenerierbaren Lösungsmitteln zur
Verfügung.
Die chemische Industriereinigung
sei immer dann erforderlich,
wenn neue Anlagen angefahren wür-
den, erklärt Lehmann. So geschehen
am Chemie-Standort Böhlen (bei Lei-
pzig), wo eine neue Butadien-Anlage
des Dow-Konzerns in Betrieb
genommen wurde. „Rohrleitungen,
Behälter, Wärmetauscher und Kolon-
nen mußten im Kreislaufsystem pas-
siviert werden und das innerhalb von
14 Tagen.“ Hintergrund der Aktion:
Beim Bau der hochsensiblen Anlage,
die Butadien für die Kautschukpro-
duktion erzeugt, werden die Rohrlei-
tungen zwangsläufig (innen) verun-
reinigt vornehmlich mit Fett und
Dreck. Außerdem rosten die Leitun-
gen. Ist die Anlage komplett instal-
liert (was mehrere Monate dauert),
müssen alle Rohre, die Flüssigkeiten
transportieren, „passiviert“ werden.
Durch das gesamte Rohrnetz wird
mit Hilfe leistungsstarker Spezial-
pumpen eine chemische Flüssigkeit
geschickt, die zum einen die noch
vorhandenen Rückstände löst und
zum anderen die Oberflächen der
Leitungen chemisch inaktiv macht.
„Das kleinste Staubkorn und selbst
die kleinste Fläche, die noch reagie-
ren könnte, könnte zu einer Katastro-
phe während der Produktion führen.“
Sich in dem Marktsegment der
chemischen Industriereinigung
eine Position zu erarbeiten, fiel den
Teutschenthalern verhältnismäßig
leicht. Viele Beschäftigte kennen die
Chemie-Industrie nämlich hinrei-
chend aus ihrem früheren
Berufsleben. „Da waren natür-
lich wichtige Spezialkennt-
nisse, wie solche Anlagen
funktionieren, vorhan-
den.” Also gutes Know-
how auf der einen
Seite. Das Equip-
ment - die andere
Seite - besteht
aus zwei trans-
p o r t a b l e n
Containern,
in denen die
Pumpen und Anschlußflansche
untergebracht sind. Welche chemi-
schen Reinigungsmedien eingesetzt
werden, hängt immer von dem Mate-
rial der Rohrleitungen und dem zu
produzierenden Stoff ab.
Abgesehen von dieser noch relativ
jungen Dienstleistung hat Lobbe
auch im Bereich „Maintainance
Management" die Aktivitäten erheb-
lich erhöht. "Die Lobbe-Gruppe
gehört zu der Handvoll Firmen, die
echte Gesamtpakete anbieten kön-
nen", erklärt Frank Kampmann von
Lobbe Tankschutz. Dies betreffe
auch die sogenannten „Shut
downs", also wenn komplette
Betriebsanlagen zur Wartung und
Instandsetzung heruntergefahren
werden müssen. Lobbe wickelt von
der ersten bis zur letzten Minu-
te derartige Maßnahmen
ab. Der Auftraggeber
hat's gut: Er muß sich
nur noch um wenige
Pheripherie-Angele-
genheiten kümmern.
CHEMISCHE INDUSTRIEREINIGUNG ERGÄNZT PERFEKT
DIE KLASSISCHE WASSERHOCHDRUCK-TECHNOLOGIE
Neue Anlagen in der Chemie-Industrie sind Zukunftsinvestitionen und schaf-
fen Arbeitsplätze. Auch Lobbe profitiert von diesen Investitionen durch Auf-
träge im Bereich der chemischen Industriereinigung.
Ohne
kräftiges
Zupacken
geht es
trotz aller
Technik
nicht.
TATSACHEN Seite 19
STROM-OFFERTE SCHLUG WIE BOMBE EIN
GYMNASIASTIN ALS AUSTAUSCHSCHÜLERIN NACH JAPAN
TATSACHEN
Seite 18
STICKER-TAUSCH IST ROTARIER-
RITUAL: PINGUINE SIND MIT DABEI
Iserlohn. Die 16jährige Sarah Pisch-
ke aus Nachrodt-Wiblingwerde,
einer kleinen Gemeinde nahe des
Lobbe-Stammsitzes Iserlohn, ist
eine von jenen Töchtern wie Eltern
sie sich wünschen: fröhlich, aufge-
weckt und neugierig. Neugierig war
sie auch auf Japan und ein Stipendi-
um des Rotary-Clubs machte es
möglich: Als Austausch-Schülerin
ging die Gymnasiastin Ende August
ins Land der aufgehenden Sonne. Im
Gepäck hatte Sarah Dutzende von
kleinen Ansteckern („Pins“). Auch
der Lobbe-Pin war dabei und mit
denen von ZDF, Haribo, VW, Eins-
Live, Becks-Bier, C & A,
ARD, Iserlohner Pilsner,
DSV, Schalke 04, BMW
und vielen anderen in
bester Gesellschaft.
„Der von Lobbe ist
aber einer der schön-
sten. Wegen des lusti-
gen roten Pinguins“,
sagte Sarah.
Die kleinen begehr-
ten Anstecker mit-
zunehmen war für die
R o t a r y - A u s t a u s c h -
Schülerin Pflicht: „Ich
werde in Japan
Mädchen und Jungen
aus vielen anderen Län-
dern kennenlernen. Da
ist das Austauschen
von Pins beim ersten Kontakt schon
ein richtiges Ritual“, sagte sie
damals kurz vor ihrer Abreise. Sarah
dürfte inzwischen erheblich dazu
beigetragen haben, daß sich der
Name Lobbe auch außerhalb Euro-
pas verbreitet hat. . .
Zwölf Monate Japan: Das ist
Leben in der Fremde, in einer
völlig andersartigen Kultur. „Macht
mir nichts, ich will das Neue, das
Ungewohnte kennenlernen.“ Das
setzt eine gehörige Portion Mut und
Selbstbewußtsein voraus. Sich mit
der asiatischen Mentalität auseinan-
dersetzen, sich in sie hineinfinden,
dazu noch die Sprache lernen, sich
in ihr zu verständigen erfordert höch-
ste mentale Belastbarkeit. Und wer
weiß, vielleicht zählt Sarah ja in zehn
Jahren zur neuen Generation deut-
scher Führungskräfte.
Die 16jährige Gymnasiastin Sarah hatte sich
auf den ersten Blick in die Lobbe-Pinguine
verliebt. „Die müssen auf jeden Fall mit nach
Japan.“
Iserlohn. Jahrzehnte war Energie in
Deutschland als Monopolware
tabuisiert. Seit der Liberalisierung
des Marktes und Yello weiß jeder in
Deutschland: Strom ist gelb. Die pfif-
fige Werbekampagne hat den Konsu-
menten darüber hinaus klar gemacht,
daß der Saft aus der Steckdose im
Grunde genommen Handelsware ist,
die dem ganz normalen Wettbewerb
unterliegt. Das war die Chance für
Lobbe, als Anbieter aufzutreten.
„Unsere Kunden waren begeistert,
fanden die Idee hervorragend“, faßt
Projektleiterin Britta Lohmann ihre
ersten Eindrücke zusammen. Lobbe
war im Juli ins Geschäft mit dem
„roten“ Strom gegangen, hatte seit-
dem im Kundenkreis Energie zu
guten Preisen angeboten. Partner
beim Stromverkauf sind deutsche
Energieversorgungsunternehmen. Im
nächsten Jahr will Lobbe Strom auch
von allen ostdeutschen Standorten
aus anbieten.
Trotz aller (guten) Werbekampa-
gnen waren die wenigsten der
interessierten Lobbe-Kunden aller-
dings umfassend über die Wech-
selmodalitäten informiert. Das Wis-
sen sei meistens nur oberflächlich
gewesen. Und: Je kleiner der
Betrieb, um so größer die Angst, zu
einem anderen Energieversorger zu
wechseln. Größte Sorge bei vielen
Firmeninhabern: Das E-Werk könne
einfach so den Strom abschalten.
„Geht aber nicht“, weiß Britta Loh-
mann, „es gibt ein Recht auf Strom-
versorgung.“ Waren diese Vorbehal-
te dann erst einmal ausgeräumt,
ging vielen im wahrsten Sinne ein
Licht auf. „Die Bereitschaft, zu
einem preiswerteren EVU zu wech-
seln, ist dann fast bei jedem vorhan-
den gewesen.“
Theorie und Praxis lagen dann
aber doch weit auseinander. Hin-
derlich für eine Reihe von Kunden
sei gewesen, daß sie sich auf viel zu
lange Vertragslaufzeiten eingelassen
hatten und erst in zwei oder sogar
drei Jahren aus ihren Verträgen her-
aus können. „Da hilft auch der beste
Preis nichts, wenn einer aus solchen
Gründen keine Möglichkeit hat, zu
wechseln.“ Dennoch habe Lobbe
auch bei diesen Kunden die Sensibi-
lität für das Thema geschaffen. „Sie
werden zum gegebenen Zeitpunkt
über die geeigneten Schritte garan-
tiert nachdenken.“
Es sei nicht das Konzept gewe-
sen, jetzt den großen Energierie-
sen ein Beinchen zu stellen oder
ihnen ernsthaft Konkurrenz zu
machen. „Wir wollten unseren Kun-
den zeigen, daß wir Ideen haben, die
auch außerhalb unserer Entsor-
gungsdienstleistungen liegen, zei-
gen, daß diese Ideen für Paketlösun-
gen gut sind. Das haben die alle-
samt positiven Resonanzen auf
unseren ‘Stromschlag’ bewiesen“,
erläutert Ernst-Peter Rahlenbeck,
Geschäftsführer der Lobbe Deutsch-
land GmbH, das Konzept. „Die näch-
ste Gelegenheit, den Kunden einen
Zusatzservice anzubieten, werden
wir wiederum nutzen.“ Nur so kann
man im Geschäft bleiben.
N
E
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A
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STEHEN SIE
BEI IHREN
ENERGIEKOSTEN
EIGENTLICH
STÄNDIG UNTER
STROM?
YELLO-STROM IST GELB,
DER VON LOBBE ROT
A
m 1. April haben sich die deutschen
Energieversorgungsunternehmen (EVU)
von ihren alten Gewohnheiten verab-
schieden müssen. Vorbei war es mit den
regionalen Monopol-
stellungen, den Kartel-
len, den Gebietsauftei-
lungen. Mit dem Stich-
wort „Liberalisierung
des Strom-Marktes“
kam Wettbewerb in die
Branche. Und das ist
gut so.
D
ie neuen Gesetze machen es möglich:
Jeder Unternehmer kann den Strom
jetzt dort kaufen, wo er am preiswerte-
sten ist. Lobbe hilft Ihnen festzustellen, unter
welchen Aspekten sich für Sie ein Wechsel
des Energieversorgers
lohnt. Unterstützen
möchten wir vor allem
die mittelständische
Wirtschaft und Kleinbe-
triebe. Hier fehlt näm-
lich häufig die Zeit, um
sich mit der neuen und
beileibe nicht unkompli-
zierten Situation am
Energiemarkt bis ins
Detail auseinanderzusetzen. Durch unsere
Kooperation mit Stromerzeugern eröffnet sich
die Chance, schnell und effektiv auf die
Kostenbremse zu treten. Preisnachlässe von
20 Prozent und mehr sind keine Seltenheit.
Übrigens: Der neue Service von Lobbe kostet
Sie nicht einen einzigen Pfennig.
N
un kennen Sie
Lobbe ja wahr-
scheinlich als
den klassischen Ent-
sorger. Wie das mit Ver-
sorgung zusammen-
paßt? Eigentlich ganz
einfach: Wir haben eine
Organisations- und Ver-
triebsstruktur, die sich
auch für das Strom-Contracting eignet. Wer
es wie Lobbe schafft, tagtäglich sorgsam und
zuverlässig mit dem Thema Abfallentsorgung
umzugehen, der hat garantiert keine Schwie-
rigkeiten damit, Kilowattstunden zu akquirie-
ren. Denn die fließen ja schließlich immer nur
durch eine Leitung.
I
n Zukunft können Sie also beides von
Lobbe erhalten: Die Abfall-Entsorgung
auf der einen Seite und das Strom-Con-
tracting auf der anderen. Damit haben wir
unsere globalen Dienstleistungspakete um
einen interessanten Punkt erweitert.
BEVOR SIE MIT ENERGIE GELD
ZUM FENSTER HERAUSWERFEN:
REDEN SIE ZUERST MIT LOBBE.
Mit einem Flyer
informierte
Lobbe über das
neue Dienstlei-
stungsangebot.
Aus dem Kun-
denkreis kamen
sehr positive
Reaktionen.
Eine stattliche Pin-Sammlung konnte
Sarah mit nach Japan nehmen. Von jedem
hatte sie mehrere Exemplare.
TATSACHEN Seite 21
GRIECHENLAND
TATSACHEN
Seite 20
ATHEN INTERNATIONAL AIRPORT: DREIMAL
TÄGLICH 300 CONTAINER UND KANÄLE PRÜFEN
Athen / Iserlohn. Das Container-
Lager haben sie etwas abseits
der Haupt-Baustraße errichtet. Täg-
lich werden hier von Lobbe Tzilalis
bis zu 300 Container bewegt. Es
klappt wie am Schnürchen auf der
derzeit größten Baustelle Griechen-
lands. Auf einer Fläche von 6 mal 5
Kilometern entsteht im Westen der
Hauptstadt der neue Flughafen.
„AIA“ steht für „Athen International
Airport“, 6000 Planer und Arbeiter
bevölkern derzeit das Areal. Am 1.
März 2001 wird der erste Flieger dort
landen. Hochtief, der Generalunter-
nehmer, hat bislang so gut gearbei-
tet, daß das Projekt dem Zeitplan
sogar voraus ist. Und einen kleinen
Anteil daran hat auch die Lobbe-
Gruppe. Nicht zuletzt wegen der im
Jahr 2004 anstehenden Olympischen
Sommerspiele in Athen unterzieht
sich die Hauptstadt in wesentlichen
Bereichen einem konsequenten Ver-
jüngungs- und Modernisierungspro-
zeß.
Die Baustellenentsorgung auf dem
Athener Flughafen sowie die
Überprüfung von zunächst neun
Kilometern Kanal ist für Lobbe ein
weiteres „Corporate Company Pro-
ject“. In diesem Fall arbeiten Lobbe-
Mitarbeiter aus Griechenland und
Deutschland Hand in Hand. "Wir
müssen nicht nur unseren Kunden
ein optimaler Partner sein, sondern
jedes Lobbe-Unternehmen auch
dem anderen", sagt Gustav Edelhoff
bei seiner Stippvisite am neuen Air-
port und nimmt zufrieden zur Kennt-
nis, daß sich Kanal-Einzelkämpfer
Klaus Krüger blendend mit seinen
griechischen Kräften versteht.
„Natürlich hat es am Anfang Diskus-
sionen darum gegeben, wann wer
was mit welcher Geschwindigkeit zu
tun hat. Aber das haben die in den
Griff gekriegt. Genau so muß das
laufen", weiß Peter Venner. Er ist in
der Lobbe-Gruppe Ansprechpartner
für alles rund um den Kanal und hat
bereits viele Projekte im Ausland
durchgezogen.
Volle Auftragsbücher, gute Zahlen.
Die griechischen Aktivitäten der
Lobbe-Gruppe haben sich gerade in
den letzten 18 Monaten erheblich
gemausert. Gegenüber dem vergan-
genen Jahr wurde der Umsatz ver-
dreifacht und liegt jetzt bei umge-
rechnet 35 Millionen Mark. Zugute
kommen dem Unternehmen die ver-
stärkten Aktivitäten bei der Entsor-
gung von Baustellenabfällen. Diesem
Umstand Rechnung getragen wurde
unter anderem mit dem Kauf einer
Anlage zur Sortierung und Aufberei-
tung von Baustellenmischabfällen.
Davon ganz abgesehen hat Lobbe
Tzilalis im Hafen von Piräus
einen weiteren dicken (Auftrags-)
Fisch an Land gezogen, nämlich die
komplette Reinigung aller Hafen-
Flächen und -Gebäude. 50 Mitarbei-
ter wurden zu diesem Zweck neu
eingestellt und haben zumindest für
die nächsten fünf Jahre, so lange
läuft der Vertrag, einen sicheren
Arbeitsplatz. „Wir werden uns
anstrengen, nicht nur diese fünf
Jahre in Piräus zu bleiben", hat Ana-
stasios Tzilalis, Chef der Lobbe-
Griechenland-Gruppe, schon aufge-
zeigt, wo es langgehen soll.
Athen International Air-
port: Auch der neue
Tower steht schon.
Klaus Krü-
ger und
sein grie-
chischer
Mitarbeiter
Nikos Sta-
mos prüfen
die Kanäle
am Satelli-
ten-Gebäu-
de.
Das neue Abflugterminal ist im
Rohbau bereits fertiggestellt.
Besuch vor Ort:
Gustav Edelhoff
(2.v.l.) und Anastasios
Tzilalis (3.v.l.) auf der
Flughafen-Baustelle.
TATSACHEN Seite 23
SONDERABFALLENTSORGUNG IN PORTUGAL
TATSACHEN
Seite 22
Lissabon / Rotterdam. Der Bereich
„Sonderabfallentsorgung“ steckt
in Portugal an vielen Stellen noch in
den Kinderschuhen. Jede Aktivität in
Richtung Verbesserung der Situation
stellt unter nationalen Gesichtspunk-
ten einen kleinen Meilenstein dar. So
wird auch die geplante Inbetrieb-
nahme einer chemisch-physikali-
schen Abfallbehandlunganlage
bewertet. Initiator ist wieder einmal
Lobbe Derconsa. Vor drei Jahren
hatte man den ersten Baustein zur
umweltgerechten Sonderabfallent-
sorgung mit einem Zwischenlager in
Barreiro nahe Lissabon gelegt. „Mit
der Inbetriebnahme der Anlage
erweitern wir unsere Kompetenz
beim Sonderabfall um einiges“, freut
sich Gustav Edelhoff, „Barreiro wird
ein kleines Entsorgungszentrum.“
Um die Investition überschaubar
und das finanzielle Risiko mög-
lichst klein zu halten, hatte Lobbe
Derconsa die ehemalige im Duisbur-
ger Hafen stationierte Slop-Anlage
gekauft. Das ist eine CP-Anlage auf
einem Schiff, das jedoch nicht hoch-
seetauglich war. Damit war ausge-
schlossen, daß die Slop-Anlage aus
eigener Kraft den Seeweg über den
Atlantik bis nach Lissabon bewälti-
gen könnte. Es gab also nur eine
sinnvolle Lösung: Der Huckepack-
Transport auf einem riesigen Trans-
port-Frachter, der „Ocean Seal“.
Von Duisburg aus wurde die Slop-
Anlage nach Rotterdam
geschleppt und dort auf die „Ocean
Seal“, ein sogenanntes „Dock-
Schiff“ verladen. Für die Reederei
eine Routine-Angelegenheit: Die
Frachträume der Ocean Seal wurden
so lange geflutet bis das Slop-Schiff
mit genügend Wasser unter dem Kiel
auf das offene Deck gezogen werden
konnte. Dann wurden die Frachträu-
me der Ocean Seal wieder leerge-
pumpt und schon stand das Slop-
Schiff auf dem Trockenen. Mit dicken
Konsolen wurde der Schiffsrumpf
fest mit dem Deck verschweißt. So
konnte es bei kräftigem Seegang
nicht von Bord gespült werden.
Der Transport von Rotterdam dau-
erte 8 Tage, verlief absolut kom-
plikationslos. Auch das Abladen des
Slop-Schiffes bereitete keine Proble-
me. Inzwischen befindet es sich im
Hafen von Barreiro auf einer Werft,
wird dort mit einem neuen Anstrich
versehen und generalüberholt. Erfor-
derlich sind dann noch die Eintra-
gungen in die Schiffsregister für
See- und Binnenschiffe. Von den
Behörden wird schließlich die geneh-
migungstechnische Seite abgeklopft
und wenn aus den portugiesischen
Amtsstuben zum guten Schluß das
O.k. kommt, stünde der Inbetrieb-
nahme nichts mehr im Wege. Mitte
des Jahres 2000, rechnet Projektlei-
ter Busche, könnte es soweit sein.
Aber die südeuropäischen Bürokra-
tiemühlen mahlen zuweilen noch viel
langsamer als beispielsweise die
deutschen und die sind ja schon
langsam.
Die Slop-Anlage verkraftet pro
Jahr rund 100 000 Tonnen flüssi-
ge Sonderabfälle. Sie werden vor-
wiegend aus dem maritimen Bereich
stammen, in der Hauptsache Bil-
genwässer, andere Öl-Wasser-Gemi-
sche und Waschemulsionen. Aber es
ist auch daran gedacht, das Sonder-
abfallzwischenlager miteinzubezie-
hen. Sowohl in die eine wie auch in
die andere Richtung: Abfälle aus der
Behandlung könnten ins Zwischenla-
ger gehen, behandelbare Abfälle aus
dem Zwischenlager in die Slop-Anla-
ge. Verbunden mit der Übernahme
der Sonderabfälle wird Lobbe Der-
consa im Hafen von Barreiro auch
eine Reihe von Dienstleistungen
rund um die Schiffsreinigung anbie-
ten. Die Technik an Bord ist vorhan-
den und auf aktuellem Stand. Es
können beispielweise Gas- und
Ölschiffe innerhalb von vier Stunden
komplett gereinigt wer-
den. Landseitig verfüg-
bar sein werden unter
anderem eine Annah-
mestation für Abfälle
aus Saugfahrzeugen,
eine Strippinganlage
zur Reinigung von
BTEX-haltigen Wäs-
sern sowie mehrere
Behälter mit einem
Gesamtvolumen von
über einer Million Liter
zur Zwischenlagerung.
Lobbe Derconsa
geht mit der Slop-
Anlage in einen völlig
neuen nationalen
Markt. Gustav Edel-
hoff: „Wir haben jetzt
einen enormen Wettbe-
werbsvorsprung, kön-
nen unseren vielen
Kunden zukünftig eine
wesentlich preiswerte-
re Abfallentsorgung als
bisher anbieten.“
Immer noch gehen
viele Stoffe außer Lan-
des, weil es in Portugal
keine geeigneten Entsorgungsanla-
gen gibt. Die Transportkosten schla-
gen dabei am meisten zu Buche.
Und genau hier gäbe es das größte
Einsparungspotential.
Die 118 Meter lange Slop-Anlage
wurde auf dem offenen Deck der
Ocean Seal, hier bereits auf Reede in
der Flußmündung des Tejo, von Rot-
terdam nach Lissabon transportiert.
Das Sonderab-
fallzwischenlager
von Lobbe Der-
consa in Barreiro.
SLOP-ANLAGE HUCKEPACK VON
ROTTERDAM NACH LISSABON
Zehn Tage benötigte die Ocean
Seal für den Seeweg von Rot-
terdam nach Lissabon.

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Lobbe Group

  • 1. T TA AT TS SACHEN ACHEN I INFORMA NFORMATIONEN TIONEN AUS AUS DER DER L LOBBE OBBE-G -GRUPPE RUPPE Nr. 15 • Dezember 1999 • www.lobbe.de Osteuropa- Preis geht an Lobbe Osteuropa- Preis geht an Lobbe ZUM GUTEN SCHLUSS TATSACHEN Seite 24 Iserlohn. Ende September hat die Lobbe Holding im Iserlohner Orts- teil Dröschede nach fast dreijähriger Bauzeit ihr neues Verwaltungsge- bäude bezogen. „Ein Ort der Kom- munikation, der Begegung, der Ver- ständigung. Und ein Bekenntnis zum Standort Deutschland", so Gu- stav Dieter Edelhoff. Benannt ist das Gebäude nach seinem Vater Gustav Edelhoff (1900 - 1986), der sich 1952 in Iserlohn mit dem „Institut für Gruben- und Kanalreinigung” selbständig machte. Dreißig Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter sollen zukünftig für die In- und Auslandsgesellschaften der Gruppe als ständige Ansprechpart- ner zur Verfügung stehen. „Das ist unser Angebot. Und ich würde mich sehr freuen, wenn alle dieses Ange- bot annehmen würden“, sagt der Senior. Er sieht die zukünftigen Auf- gaben der Holding im Koordinie- rungsbereich. Iserlohn werde für die Gruppe den Status einer Drehschei- be für internationale Projektstrategi- en und Rechtsfragen, Finanzwesen, Aus- und Weiterbildung von Führungskräften sowie der einheitli- chen Unternehmenskommunikation und -darstellung einnehmen. „Wir werden vor diesem Hintergrund M a ß n a h m e n ergreifen, die den ständigen Informations- fluß aus den Gesellschaften der einzelnen Länder zur Holding garan- tieren. Mit die- sen Informatio- nen und unter Einbeziehung der vor Ort Verantwortlichen müs- sen die notwendigen Konzepte für die nächsten Jahre erarbeitet wer- den. Der internationale Wettbewerb in unserer Branche wird sich ver- schärfen.“ Mit Beginn des neuen Jahres wird es an der Spitze der Lob- be-Gruppe einen Führungswechsel geben. Gustav Dieter Edelhoff wird die Geschicke der Unternehmen- gruppe offiziell in die Hände seines Sohnes Gustav legen. „Die Zeit ist reif, der Zeitpunkt richtig. Gustav soll Lobbe ins nächste Jahr- tausend führen. Er hat mein ab- solutes Vertrau- en und wird dieses Unternehmen vielleicht sogar merklich pragmatischer leiten als ich es getan habe.“ Nachdem das neue Gebäude bezogen war, wurde das alte Holding-Domizil abgerissen. LOBBE HOLDING JETZT IM GUSTAV-EDELHOFF-HAUS Führungswechsel: Gustav und Gustav Dieter Edelhoff.
  • 2. ☎ TATSACHEN Seite 3 VORWORT TATSACHEN Seite 2 Dienstleistungszentrum Iser- lohn: Lobbe bietet „tausend- fach” alles unter einem Dach, die Abteilungen sind näher zu- sammengerückt. Seite 4 Remote Control: Prozeßsteue- rung für eine Bodenluftsanie- rung per Computer und Tele- fonleitung. Seite 6 Abriß von Chemviron: Die Lobbe-Niederlassung in Brilon ist mit von der Partie. Seite 8 Asbest-Feuertaufe: Im Kreis- krankenhaus von Nauen bröckelte die Asbestisolierung der Heizungsrohre schon beim Hinsehen. Sanierung. Seite 10 Förderpreis: Auszeichnung für das Engagement in Polen und der Slowakei. Seite 12 Großauftrag: ARGE mit Lobbe erhielt denZuschlag für die Sa- nierung von zwei großen Teer- Deponien. Seite 14 Chemische Industriereini- gung: Wo Wasser zum Reini- gen nicht mehr ausreicht, muß die Chemie helfen. Seite 16 Pinguine: Sie sind heiß be- gehrt. Auch die 16jährige Sarah fährt auf die Lobbe-Pinguine ab. Warum, siehe Seite 18 Handelsware Energie: Strom von Yello ist gelb. Der von Lob- be rot. Und die Kunden waren begeistert. Seite 19 Neuer Flughafen in Athen: 300 Lobbe-Tzilalis-Container sorgen für Ordnung auf Grie- chenlands größter Baustelle. Seite 20 Schiff ahoi: Schwimmende CP-Anlage von Rotterdam nach Lissabon transportiert. Emp- fänger war Lobbe Derconsa. Seite 22 Umzug: Die Lobbe Holding sitzt jetzt im Gustav-Edelhoff- Haus. Seite 24 DIE THEMEN Besser könnte es immer sein. Aber die Durststrecke ist überwunden. Alle reden vom neuen Jahrtau- send. Da ist es fast schon wieder etwas Besonderes, nicht davon zu reden. Sei's drum: Der Jahres- oder Jahrtausendwechsel ist trotzdem eine gute Gelegen- heit für den Rückblick, aus Lob- be-Sicht wie insgesamt. Fall der Mauer, Wiedervereini- gung, das Ende des kalten Krieges: Europa hat sich in den vergangenen zehn Jahren poli- tisch grundlegend verändert. Ein Ende ist nicht abzusehen, denn die Erweiterung der Europäi- schen Union um die Staaten Ost- europas wird noch einmal völlig neue Entwicklungen mit sich bringen. Der Umbruch in Europa hatte auch der Entsorgungsbran- che völlig neue Perspektiven eröffnet. Aus den Perspektiven wurden konkrete Chancen, die die Familie Edelhoff erkannte und nutzte. Vor allem in Polen und der Slowakei hat das „Cor- porate Management“ Früchte getragen und so kam es wahr- scheinlich auch nicht von unge- fähr, daß Lobbe in diesem Jahr mit dem „Förderpreis für beson- ders herausragende unternehme- rische Leistungen in Mittel- und Osteuropa“ ausgezeichnet wurde. Bezeichnend: Der mit 50000 Mark dotierte Preis floß nicht etwa in die Kassen des Unterneh- mens, sondern dient - von der Fa- milie auf 100000 Mark aufge- stockt - ab dem nächsten Jahr zweckgebunden als finanzielles Polster für die Aus- und Weiter- bildung von Nachwuchsführungs- kräften aus Polen und der Slowa- kei. Im Osten Europas liegt gewiß ein Stück Zukunft. Die von Tag zu Tag enger werdenden Bindun- gen zu den Staaten hinter dem ehemaligen eisernen Vorhang ga- rantieren global Frieden, Freiheit und Demokratie. Leider jedoch müssen wir auch die tragischen Begleitumstände dieser Entwick- lung registrieren. Der Kosovo- Konflikt war und ist ein Beispiel von vielen. Hier und auch an- derswo kosten Unfrieden, Unfrei- heit und Diktatur täglich Men- schenleben. Von der großen Politik aber zurück zu Lobbe, zu Lobbe in Deutschland. Zu Beginn der 90er Jahre gab es eine starke Expansi- on in den östlichen Bundeslän- dern. Einige der Aktivitäten wur- den sukzessive bis 1997 wieder ab- oder aufgegeben, weil ihnen aufgrund der starren Ausrichtung auf das Sonderabfallgeschäft die wirtschaftliche Basis fehlte. In- zwischen hat die Gruppe eine recht kompakte Struktur, und das Unternehmen tritt am Markt auch zunehmend als Ganzes auf. "Think global, act local" hat sich der überwiegende Teil der Be- schäftigten erfreulicherweise zu Herzen genommen. Ergebnis ist, bereits jetzt schon zu wissen, daß das Jahr 1999 seit längerem wieder ein Jahr mit zufriedenstellendem Betriebser- gebnis ist. Besser könnte es im- mer sein, aber es ist zu berück- sichtigen, welche Durststrecke das Unternehmen überwinden mußte. Dieses Jahr ist ein positi- ves Jahr für Lobbe und an dieser Stelle möchte ich mich bei all je- nen bedanken, die dazu einen - wie auch immer gearteten - Bei- trag geleistet haben. Dazu zähle ich nicht nur unsere rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter, sondern insbesondere unsere vielen Kunden, die dem Unter- nehmen treu geblieben sind und ihm Vertrauen entgegengebracht haben. Trotz des Silberstreifs am Ho- rizont können wir uns aber nicht zurücklehnen, sondern wer- den in den nächsten Monaten daran arbeiten, die Organisati- onsabläufe weiter zu optimieren. Nicht überall sind die Leistungs- potentiale nämlich so ausge- schöpft, wie es sein müßte und das werden wir ändern. Kunden und Freunden unseres Hauses sowie den Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern wün- sche ich im neuen Jahrtausend Gesundheit, Erfolg im Beruf, ein intaktes privates Umfeld und natürlich auch das Quentchen Glück, das man braucht. Ernst-Peter Rahlenbeck INHALT UND IMPRESSUM ☎01805/600500 01805/600500 ☎ 01805/600500 01805/600500 ☎ 01805/600500 01805/600500 ☎ Iserlohn. Seit Oktober verfügt die Lobbe-Gruppe in Deutschland über eine bundesweit einheitliche Ser- vice-Hotline unter 01805 / 600 500. Sie gewährleistet eine generelle Erreichbarkeit rund um die Uhr, steht den Kunden zum Abruf aller Dienst- leistungen an den jeweiligen Lobbe- Standorten zur Verfügung und hilft weiter, wenn man die „normalen“ Rufnummern von Lobbe einmal nicht sofort parat hat. Während der Dienstzeiten landen die auf der Hotline ankommen- den Anrufe in der nächstgelegenen Lobbe-Niederlassung des jeweiligen Bundeslandes. Wer beispielsweise in Sachsen-Anhalt die 01805 / 600 500 anruft, wird automatisch entweder nach Magdeburg oder nach Teut- schenthal verbunden, wer in Bran- denburg die Nummer wählt, hat am anderen Ende entweder Nauen oder Spremberg am Apparat. Die gleiche Systematik gilt für die Bundesländer Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Außerhalb der Dienstzeiten erfolgt die Anrufweiterschaltung an die Hotline-Zentrale. Sie nimmt alle Informationen der Anrufer an und lei- tet sie dann per Fax oder Nachricht auf die Bereitschaftstelefone an die zuständigen Niederlassungen oder Einsatzleiter weiter. In der ersten Phase soll vor allem das Container- dienst-Geschäft davon profitieren: Wem spät abends einfällt, daß er am anderen Tag einen Container benötigt, kann ihn über die Hotline bestellen und hat die Garantie für die Gestellung innerhalb der nächsten 14 Stunden. Die Identität des Auf- traggebers wird natürlich dabei über- prüft. Unberührt von der Einführung der Hotline bleiben alle übrigen der- zeit gültigen Rufnummern von Nie- derlassungen und Einsatzleitern. In einigen Jahren, so prophezeien es die Telefon-Experten, dürfte es dann möglich sein, daß Lobbe nicht nur eine in Deutschland einheitliche Hot- line-Nummer hat, sondern sogar in ganz Europa. Auflage: ca. 4500 Stück Herausgeber: Lobbe, Bernhard-Hüls- mann-Weg 2, D-58644 Iserlohn Internet: http://www.lobbe.de Koordination und verantwortlich für den Inhalt: Jörg Mueller Telefon: +49/2371/888-330, Fax / Voice-Mail: +49/2371/888-335 E-Mail: j.mueller@lobbe.de DTP: Lobbe IMPRESSUM NEUE SERVICE-HOTLINE IST RUND UM DIE UHR BESETZT
  • 3. DIENSTLEISTUNGSZENTRUM TATSACHEN Seite 4 TATSACHEN Seite 5 ISERLOHN IST FIT FÜRS NÄCHSTE JAHRTAUSEND: ALLE GESCHÄFTSBEREICHE SIND JETZT UNTER EINEM DACH Iserlohn. Die Weichen für eine Fortführung des positiven Trends am Standort Iserlohn sind gestellt: In Zukunft positioniert sich die Nie- derlassung als Dienstleistungszen- trum. Alle Geschäftsbereiche befin- den sich nun unter einem Dach: Entsorgung, Sanierung, Industrier- einigung, Kanalservice, Ölwehr und Umwelttechnik. Nach und nach waren sie vom Standort Letmathe in die Friedrich-Kaiser-Straße umgezogen, wo sich auch die Dis- position, der Fuhrpark, die Werk- statt und - vis-á-vis - am Hombru- cher Weg das Info-Center befin- den. Alle benötigen sicherlich noch ein bißchen Zeit, um sich hier oben einzuleben. „Aber schon die ersten Wochen haben gezeigt, daß wir von der Konzentration aller Geschäftsbereiche in der Iserloh- nerheide profitieren“, zieht Jürgen Ephan, verantwortlicher Geschäfts- führer, eine erste positive Bilanz. „Die Wege von Abteilung zu Abtei- lung, von Geschäftsbereich zu Geschäftsbereich sind kürzer geworden, die Kommunikation geht schneller über die Bühne. Logistische Aufgaben lassen sich besser koordinieren.“ Kurzum: Der vorläufige Idealzustand ist erreicht. Lobbe rüstet sich auch in ande- rer Hinsicht für das nächste Jahrtausend. Unter anderem wurde ein umfangreiches Strategiepapier erarbeitet, das unter der Über- schrift „Lobbe 2000 +“ den roten Faden für die nächsten Jahre fest- gelegt hat. „Die weitere Entwick- lung des Unternehmens und seiner Ertragskraft sind in hohem Maße abhängig von der Qualifikation und Motivation der Mitarbeiter“, heißt es unter anderem in dem Papier. Einen hohen Stellenwert hat des- halb die Aus- und Weiterbildung sowie die Förderung des Führungs- kräfte-Nachwuchses. Weiterer Schwerpunkt ist die Intensivierung der Kundenbindung. Dies soll auch durch eine höhere „Dienstleistung- stiefe“ erreicht werden und schließt den Einstieg in neue Geschäftsfel- der nicht aus. In Angriff genommen werden soll die Überplanung des Standortes Iser- lohn-Letmathe, wo sich Zwischenla- ger, Öltrennanlage, chemisch-physi- kalische Behandlungsanlage, che- misch-analytisches Labor, Biolabor und AS-Behälterlager befinden. „Wir haben die notwendigen Investitionen durchgerechnet und wollen in den nächsten Monaten entscheiden, an welcher Stelle angefangen wird.“ Zunächst will man aber die Mengen- entwicklung bei den flüssigen Son- derabfällen noch einige Zeit beob- achten. Eher „kosmetischer“ Natur war die Fassadenrenovierung am Verwal- tungstrakt in der Friedrich-Kaiser- Straße. Die weißen Klinker sind einer Die Marke „Lobbe“ hat in den vergangenen Jahren wesentlich an Image hinzugewonnen. Gründe sind die Dienstleistungsqualität und das einheitliche Erschei- nungsbild von Fahrzeugen und Logo. KUNDENBERATUNG UND AUFTRAGS-ANNAHME AM STANDORT ISERLOHN modernen grauen Alu-Verblendung gewichen. Zudem erhielten alle Büros neue Fenster. Damit stimmt jetzt auch das äußere Bild von Lobbe. In puncto telefonischer Erreichbar- keit rund um die Uhr gibt es eine neue Service-Hotline und zwar unter der bundesweit einheitlichen Ruf- nummer 01805 / 600 500. Aufträge, Notfälle und Kundenwünsche wer- den hier auch außerhalb der norma- len Bürozeiten angenommen und postwendend an die zuständigen Abteilungen weitergeleitet. Übrigens funktioniert das so bei allen Lobbe- Niederlassungen in Deutschland. Entsorgungsdienstleistungen " " Sonderabfallentsorgung " " Altölentsorgung " " Gewerbeabfallentsorgung " " Hausmüllentsorgung " " Gastroentsorgung " " Containergestellung " " Abfallwirtschaftskonzepte Industrie- und Tankreinigung " " Industriereinigung " " (Heizöl-)Tankreinigung Sanierung von Umweltschäden " " Bodensanierung " " Brachflächen-Recycling " " Wassersanierung Kanaldienstleistungen " " Rohr- und Kanalreinigung " " Kanalfernsehen " " Kanalsanierung Gefahrenabwehr " " Ölwehr " " Havariemanagement Umwelttechnik " " Sanierungstechnik (Miete) " " Ölsperren, Skimmer etc. Deponiebetrieb " " Bauschutt u. Bodenaushub " " Baustellenmischabfälle " " Asbesthaltige Abfälle
  • 4. ALTLAST BEI INDUSTRIEUNTERNEHMEN TATSACHEN Seite 6 Iserlohn. Die ersten Schritte mach- ten die Sanierungstechniker von Lobbe vor Jahren in einer Art besse- rer Bastelstube. Inzwischen hat sich die Crew durch eine Vielzahl kleiner und großer Aufträge landauf landab einen guten Ruf erarbeitet. Vor allem Industriekonzerne und Ingenieur- büros legen Wert auf eine fachlich qualifizierte, seriöse Abwicklung der Maßnahmen. Bodenluftabsauganla- gen, Strippinganlagen, Ölabschei- der, Pumpen-Technologie, Filteranla- gen auf Aktivkohlebasis: Das Reper- toire der Sanierer reicht von Ent- wickeln und Produzieren über Ver- kaufen und Vermieten bis hin zu Wartungs- und komplettem Pro- jektmanagement. Jüngste Innovati- on: Eine ferngesteuerte Anlage zur Sanierung kontaminierter Bodenluft. Auftraggeber ist ein namhafter deut- scher Mischkonzern, der sich unter anderem auf den Energiemärkten, der Telekommunikation und im Stahlbereich tummelt. Der Schauplatz ist ein Industrie- gelände irgendwo in Nordrhein- Westfalen. Etwas abseits des übli- chen Werkstrubels steht unschein- bar ein transportabler Stahlcontai- ner, acht oberschenkeldicke Kunst- stoffrohre sind über Spezialkupplun- gen seitlich angeflanscht. Ein paar Meter weiter zwei schwarze runde Tonnen, die der Fachmann schnell als Aktivkohlefilter identifizieren würde. Daneben vervollständigt ein Wasserabscheider das technische Stilleben. Aus dem Container dringt ein leichtes Brummen und wispern- des Zischen nach außen. Ansonsten: Eigentlich tut sich nichts und insgesamt besitzt die Szenerie eine eher undra- m a t i s c h e Note. Die Wirk- l i c h k e i t sieht ein wenig anders aus. Lobbe saniert auf dem Industrie- gelände die Bodenluft. Sie weist eine hochgradige V e r u n r e i n i - gung durch leichtflüchtige c h l o r i e r t e K o h l e n w a s - serstoffe auf. Hervorgerufen durch – aus heutiger Sicht unsachgemäßes – Hantieren mit Trichlorethylen, Perchlorethylen und Tetrachlorkohlenstoffen in der einstigen Entfettung. Diese Entfet- tung ist nach der Umstrukturierung des Betriebes inzwischen Standort der Schlosserei mit ihren etwa 30 Beschäftigten. „Auch wenn die MAK-Werte* weit unterhalb aller relevanten Grenzwerte liegen, die Betonboden- platte in der Schlosserei 30 cm dick ist, wollen wir unter allen U m s t ä n d e n eine Gesund- heitsgefähr- dung der Männer aus- s c h l i e ß e n “ , heißt es bei der Vorstel- lung der Anla- ge, „deshalb sanieren wir die Boden- luft.“ Hier gilt eindeutig des Leitsatz des „verantwortli- c h e n H a n - d e l n s “ i m S i n n e d e r Beschäftigten. Zur Technik: Die Absaugung der Schadstoffe erfolgt an acht Pegeln, die über Rohre mit der Sanierungsanlage verbunden sind. Den relativen Unterdruck von - je Pegel - 16 mb, der zum Absaugen der Bodenluft notwendig ist, produ- ziert ein Hochleistungsradialventila- tor. Er saugt fast 1 Million m3 Luft- Schadstoffgemisch pro Stunde aus dem Boden. Für die Abreinigung der kontaminierten Bodenluft stehen die Aktivkohlefilter bereit. Zu den vorbe- reitenden Arbeiten eines Gutachter- büros gehörten 160 Sondierungs- bohrungen auf einer gut 2 Hektar großen Fläche. Dieses engmaschige Sondierungsraster gab umfassend Aufschluß darüber, wie die Kontami- nationen verteilt waren und waren Grundlage dafür, an welchen Stellen die Pegel positioniert wurden. Erstmals fährt Lobbe eine Sanie- rungsanlage „ferngesteuert“ von Iserlohn aus. Die Fachleute nennen das „Remote Control“. Wie komfor- tabel das ist, erklärt Abteilungsleiter Rene Kruse: „Wir können beispiels- weise am Bildschirm die Magnetven- tile der Pegelzuleitungen schließen, Volumenstrom und Unterdruck vari- ieren, die gesamte Anlage per Maus- klick ein- und ausschalten.“ Außer- dem werden jegliche Veränderungen des Systems protokolliert, alle Anla- genparameter als Dateien oder in Datenbanken gespeichert. Für uner- wartete Zustände gibt es ein auto- matisches Meldesystem. „Anhand dieser Meldungen können wir ent- Im Bündel kommen die Rohre der acht Bodenluftpegel aus dem Boden heraus. Seite 7 TATSACHEN Fotos von links: Die Schlosserei, Ortsbesichtigung mit Auftragge- bern und Experten, die zwei mäch- tigen Aktivkohlefilter, die Prozeßvi- sualisierung auf dem Computer- monitor. Sauber gelöst: Seitlich ange- flanscht führen die Rohre der Bodenluftpe- gel in den Container mit der gesamten Technik hin- ein. BODENLUFT-SANIERUNG: ACHT PEGEL WERDEN VON ISERLOHN AUS PER COMPUTER GESTEUERT scheiden, welche Maßnahmen ergrif- fen werden müssen. Das meiste davon läßt sich wiederum von Com- puter zu Computer erledigen. Nur in Ausnahmefällen muß ein Techniker vor Ort Hand anlegen.“ Die Anlage läuft jetzt seit April 1999 störungsfrei. Kruse ist deshalb „voll“ zufrieden. „Diese Maßnahme ist eine gute Referenz für Altlastensanierungen, bei denen die Bodenluftabsaugung eingesetzt werden muß. Wir liegen mit Technik und Wirtschaftlichkeit gut im Ren- nen.“ *MAK = Maximale Arbeitsplatz-Konzen- tration
  • 5. TATSACHEN Seite 9 ENTSORGUNGSAUFTRAG TATSACHEN Seite 8 Der Wandel: Wo erst Degussa und später Chemviron Holz zu Holz- und Aktivkohle ver- edelten, entsteht in den nächsten Jahren das Gewerbegebiet Brilon-Wald. Es ist der notwen- dige und unaufhaltsame Strukturwandel. CHEMVIRON-ABRISS: AUCH BEI NORMALEM JOB GUTER PARTNER Brilon. Wenn es ein bißchen kom- plizierter wird, steht in vielen Telefonbüchern eine Rufnummer dick mit Rot unterstrichen: Die von Lobbe. Um so mehr freut sich Mich- ael Müller, Chef der Lobbe-Nieder- lassung in Brilon, wenn der Spezia- list Lobbe beweisen darf, „daß wir auch im Brot- und Buttergeschäft ein guter Partner sind.“ Nichts Gegen- teiliges hört man derzeit aus dem Sauerland-Städtchen, wo Lobbe an der Sanierung des Chemviron-Areals beteiligt ist. „Erneut beteiligt“, sagt Müller, „wir haben vor vier Jahren 80 Tanks gereinigt, in denen Holzteer- Produkte und Säuren gebunkert wor- den war.“ Aktuell geht es diesmal im Auftrag der LEG NRW (Landesentwick- lungsgesellschaft) um Tausende von Kubikmetern unterschiedlichster, größtenteils mit Teer- und Rußrück- ständen kontaminierter Materialien: Asbestplatten, Holz, Papier, Kunst- stoff, Glaswolle, Teerpappe, Elektro- nik-Schrott aus den Innenbereichen der Hallen und Gebäude, die auf einem insgesamt fast 100 000 m2 großen Areal stehen. Die Abfälle werden vorsortiert in Großcontainern gesammelt und dann chargenweise entweder in die Müllverbrennung, auf eine Deponie oder zur Verwertung gefahren. „Der Anteil verwertbarer Stoffe liegt aber unter 20 Prozent, weil das meiste v e r u n r e i n i g t ist“, so Müller. Um die anderen Abbruchmate- rialien, also Stahl, Beton und Steine, kümmert sich das Unterneh- men Pletzinger. „Die Zusam- menarbeit läßt keine Wünsche offen. Wir helfen und ergänzen uns.“ Im Juni hatte Staatssekretär Dr. Baedecker (Ministerium für Stadt- entwicklung) persönlich den Start- schuß zu den Abrißarbeiten gege- ben. Entstehen soll auf dem Gelände jetzt das „Gewerbe-Gebiet Brilon- Wald.“ Geleitet wird das Projekt von der LEG. „Das sind Profis auf diesem Gebiet“ wissen die Briloner. Sie set- zen auf die Erfahrungen und erfolg- reich abgeschlossene Projekte andernorts. Auf den Pfennig genau 11 Millio- nen hat Ex-Besitzer Chemviron dafür gezahlt, daß der US-Konzern das Gelände an die Stadt Brilon zurückgeben durfte. Rund drei Mil- lionen, berichtet die örtliche Presse, kostet der Abriß. Der Rest von 8 Mil- lionen Mark, so heißt es, stehe bereit, um die möglicherweise vor- handenen Altlasten auf dem Gelände zu beseitigen. In der Hauptsache dürfte es sich dabei um Verunreini- gungen durch Teer-Rückstände aus der Holzveredelung handeln. Letzt- lich Aufschluß darüber geben wird ein von der LEG zu diesem Punkt in Auftrag gegebenes Gutachten. Sollte dies den Verdacht bestätigen und die Sanierung der Altlasten ausge- schrieben werden, wird sich die Nie- derlassung Brilon auf jeden Fall daran beteiligen. „Die Teer-Beseiti- gung ist ein Lobbe-Spezialthema. Wir haben eine Reihe ausgezeichne- ter Referenzen.“ (Siehe auch Bericht auf Seite 14: „Spektakulä- rer Großauftrag: ARGE mit Lobbe saniert zwei alte Teer-Deponien“) Staatssekretär Baedecker aus dem Stadtent- wicklungsmi- nisterium gab den Start- schuß für den Beginn der Abrißarbeiten. CYANID - FASS SORGTE FÜR GROSSE AUFREGUNG Brilon. Mitten im tiefsten Ruhr- gebiet: Der ehemalige Beschäftig- te einer Eisengießerei hatte mit zittriger Stimme Stein und Bein geschwört: „Dort, genau an dieser Stelle, wurde vor 50 Jahren ein Faß voll mit Kalium-Cyanid einbe- toniert.“ Cyanid: eine in geringsten Dosen tödliche Chemikalie unter anderem zum Härten von Metallen und zur Oberflächenbehandlung. Einmal ausgesprochen hatten die örtlichen Behörden ein dickes Pro- blem am Bein. Sie mußten der Aus- sage Glauben schenken, zumal ein hinzugezogenes Expertenteam in dem Betonklotz tatsächlich Metall geortet hatte. Um es kurz zu machen: Nach etli- chen Irrungen und Wirrungen, wer sich des Problems denn nun sach- lich-fachlich annehmen könnte, wurde der 3 mal 2 Meter große Betonklotz mit Ausnahmegenehmi- gung per Tieflader des Nachts ins Zwischenlager von Lobbe Brilon transportiert. Dort nahmen die Lobbe-Fachleute unter Atemschutz den Quader sorg- fältig und vorsichtig mit dem Meißel- bagger auseinander. Nach rund drei Stunden Arbeit stand allerdings fest: Das Faß war kein Faß, sondern eine Ansammlung von Moniereisen. Was lernen wir daraus: Zeitzeugen können irren. Ortungsgeräte eben- falls. Aber Vorsicht ist immer noch die Mutter der Porzellankiste. Ist auch besser so.
  • 6. TATSACHEN Seite 11 NEUE DIENSTLEISTUNG IN NAUEN TATSACHEN Seite 10 Nauen. Asbest wurde einst hoch- gelobt als vielfältigst und preis- wert einzusetzendes Material, vor- wiegend am Bau. Später stuft die Wissenschaft Fasern und Partikel als krebserregend ein. Das Risiko beim Umgang mit den Mineralfasern ist nachgewiesenermaßen äußerst hoch. Quer durch die Republik sind die feinen Fasern also zum globalen Pro- blem geworden. Die Entsorgung und Sanierung darf deshalb ausschließlich nur nach der TRGS 519 ( Te c h n i s c h e Richtlinie für Gefahrstoffe) erfolgen. Besonders in sich haben es die „schwachgebundenen Asbestpro- dukte“, aus denen sich die Fasern erheblich schneller freisetzen als zum Beispiel aus Asbestzement, manchmal genügt schon eine leichte Berührung. Vor dieser Situation stan- den sie auch im Kreiskrankenhaus Nauen. Es war unumgänglich, die maroden Rohrisolierungen des Hei- zungssystems zu entfernen. Für Lobbe Nauen war dieser Auf- trag die Feuertaufe. „Und wir haben sie bestanden“, freut sich Nie- derlassungsleiter Markus Hupach. Erst wenige Tage vor dem Beginn der Arbeiten hatten die Nauener ihre Zulassung nach § 39 Abs. 1 Gefahr- stoffverordnung (GefStoffV) erhalten, sozusagen also die „Asbest-Lizenz“. Gefordert war sofort das volle Pro- gramm: strikte Trennung „Schwarz- Weiß-Bereich“, 4-Kammer-Perso- nendekontaminationsschleuse, 2- Kammer-Material-Schleuse, Arbeiten nur in Schutzanzügen und Schutz- masken mit P-3-Filtern, Schwarzbe- reich mit Unterdruck und Mehrfach- Filtern für die abgesaugte Luft. Alles wie auf einer Quarantäne-Station. Bei den Arbeiten war eine sorgfäl- tige und umsichtige Arbeitsweise unumgänglich. Der kleinste Fehler, zum Beispiel unbeabsichtigtes Frei- setzen von Asbestpartikeln, hätte zu kostspieligen Verzögerungen geführt. „Die asbesthaltigen Rohr- ummantelungen des Heizungssy- stems wurden befeuchtet, demon- tiert und in Big-Bags verpackt. Anschließend haben wir die freige- legten Rohrleitungen sowie den gesamten abgeschotteten Bereich mit einem Spezial-Sauger abgesaugt und feucht nachgewischt", erklärt Projektleiterin Karen Eumann. Auch die Freigabe des Sanierungsberei- ches unterlag einer detailliert vorge- schriebenen Prozedur: An ihrem Ende stand die Auswertung von Fil- tern auf ihren Asbestanteil per Raster-Elektronenmikroskop. Die gesamte Sanierungsmaßnahme wurde selbstverständlich von einem Gutachterbüro kontrolliert, jeder Handgriff, jede Aktion bis ins kleinste Detail im Protokoll festgehalten. Für Lobbe Nauen soll die Asbestsanierung zu einem weite- ren Standbein werden. Hupach: „Wir haben bereits weitere Sanierungen im Zusammenhang mit Abriß- und Entkernungsarbeiten durchgeführ, werden uns verstärkt an öffentlichen Ausschreibungen beteiligen und uns dem Wettbewerb stellen.“ Nauen. Die Feuerwehr ruft, die Ölwehr kommt. Verlaß auf die „mobile Eingreiftruppe“ von Lobbe war auch bei einem Brand im Jachthafen von Pots- dam. Zwei Boote waren in Flammen aufgegangen. Öl und Treibstoff liefen aus, drohten die Havel zu verschmutzen. Entscheidend war, daß Lobbe gleich das richtige eigene Equipment einsetzen konnte: Ölsperren zum Absichern der Schiffe, Ölbindemit- tel zum Aufnehmen von Öl und Treibstoff von der Wasserober- fläche, Ölskimmer zum Absau- gen größerer Öl- und Treibstoff- Lachen auf der Havel. Ohne Lobbe wäre mehr pas- siert. So sah es auch die Untere Wasserbehörde beim Potsdamer Amt für Umwelt- und Naturschutz: Durch die schnelle und unkomplizierte Handlungsweise habe ein größerer Umweltschaden ver- hindert werden können, heißt es in einem offiziellen Schrei- ben an Lobbe Nauen. So schnell Lobbe handelt, so langwierig gestaltet sich allerdings manchmal die finan- zielle Regulierung des Einsat- zes durch die Versicherungen. In Nauen mußte Lobbe zwölf Monate auf die Begleichung der Rechnung warten. OHNE DIE ÖLWEHR WÄRE MEHR PASSIERT Wer aus dem Sanierungsbe- reich wieder nach draußen wollte, mußte zum Dekonta- minieren durch diese Vier- Kammer-Schleuse. Bereits beim bloßen Hinsehen bröckelte die Isolierungen an den Heizungsrohren ab. Das Arbeiten im Schwarzbereich war nur mit Atemschutz erlaubt. Rechts der Luftfilter. Markus Hupach. Alle Hände voll zu tun hatten die Nauener Ölwehr-Spezialisten im Jachthafen von Potsdam. Sauber mit Ölsperren abgesichert wur- den die beiden ausgebrannten Schiffe. ASBEST ZU SANIEREN IST WIE ARBEITEN UNTER QUARANTÄNE
  • 7. TATSACHEN Seite 13 FÖRDERPREIS OSTEUROPA TATSACHEN Seite 12 Iserlohn / Köln. Gustav Edelhoff hat „seine“ Mannschaften aus der Slo- wakei und Polen auf die Bühne geholt. Diese Geste kommt an und die 150 Gäste im Saal der Bonner NRW-Landesvertretung spenden langanhaltenden Beifall. Auch BDI- Präsident Dr. Olaf Henkel und Hart- mut Krebs, Chef der Düsseldorfer Messe, genießen diesen Augenblick. Sie freuen sich zusammen mit Lobbe, dem diesjährigen Gewinner des „Förderpreises für herausragen- de unternehmerische Leistungen in Mittel- und Osteuropa“, kurz MOE- Award. Träger sind der Bundesver- band der Deutschen Industrie, der Ostausschuß der Deutschen Wirt- schaft und die Messe Düsseldorf. Unter 50 Teilnehmern aus allen Bran- chen hatte Lobbe das Rennen gemacht. Für Lobbe fiel im Osten der Start- schuß mit den ersten Unterneh- mensgründungen in Bratislava, War- schau, Prag und Budapest im Jahre 1992. In der Slowakei und Polen wurden in den Folgejahren rund 55 Millionen Mark Familienkapital inve- stiert. Zwischen Danzig und Katto- witz einerseits entwickelte sich Lobbe zum Marktführer unter den privaten Entsorgungsunternehmen, zwischen Bratislava und der Hohen Tatra andererseits verschaffen sie sich eine Domäne bei den Deponien. Lobbe ist heute in Polen mit weit über 2 Millionen Kunden der größte private Entsorger. An 20 Standorten hier und in der Slowakei macht die Gruppe mit 1300 Beschäftigten rund 100 Millionen Mark Umsatz, was fast einem Drittel des Gesamtumsatzes der Lobbe-Gruppe entspricht. BDI-PRÄSIDENT HENKEL LOBT OST-EUROPA-ENGAGEMENT DER FAMILIE EDELHOFF: „NICHT AUF DIE SCHNELLE MARK GESCHAUT“ BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel stellte in seiner Laudatio den Mut und die unternehmerische Weitsicht der Lobbe-Gruppe her- aus. Dabei habe man im sauerlän- dischen Iserlohn nicht auf die schnelle Mark geschaut. Henkel: „Im Vordergrund stand ein auf Dauer angelegtes Engagement in den neuen Märkten Mittel- und Osteuropas.“ Der Staatssekretär im polnischen Wirtschaftsministerium, Tadeusz Donocik, lobte das Lobbe-Engage- ment auch vor dem Hintergrund, daß die funktionierende Entsorgung nicht nur viele polnische Städte sauberer gemacht habe. Die Initiative der Sau- erländer sei auch ein gutes Beispiel für den mehr und mehr zunehmen- den deutsch-polnischen Wirtschafts- austausch. Gestützt wird diese Aus- sage auch von den Ergebnissen einer Forsa-Umfrage, nach der Polen als attraktivster Markt in Mittel- und Osteuropa gilt. Hartmut Krebs sieht gar in den Märkten des Ostens einen wichtigen Teil der Zukunft Europas. Unternehmen wie Lobbe, die sich in diesen „emerging markets“ engagierten, könnten mit Zuver- sicht ins nächste Jahrtausend blicken. Krebs: „Die MOE-Länder bieten für den Mittelstand einzigar- tige Chancen.“ Wer nicht in dieser Region vertreten sei, habe mittel- fristig das Nachsehen. Er habe die Vision, das Dienstlei- stungs-Unternehmen Lobbe auch in die nächste Generation als Famili- enunternehmen zu führen. Dafür sei Lobbe gewappnet, erklärte Gustav Edelhoff. Der 38jährige geschäfts- führende Gesellschafter der Lobbe Holding erinnerte in diesem Zusam- menhang daran, daß die gesamte Entwicklung ohne die Ideen und Visionen seines Großvaters, Gustav Edelhoff (1900 - 1986), nicht realisier- bar gewesen wären. Sein Pioniergeist und Mut, seine Wißbegierde, seine Aufgeschlossenheit neuen Dingen gegenüber und letztendlich seine Begeisterung am Unternehmertum seien die Grundlagen gewesen. Diese Tugenden werde Lobbe weiter pflegen. Den mit 50 000 Mark dotierten Preis sowie weitere 50000 Mark hat Lobbe für die Aus- und Weiterbil- dung von Nachwuchsführungskräften aus Polen und der Slowakei gestiftet. Betreut werden die Projekte, die im Jahr 2000 beginnen werden, vom Institut für Entsorgung und Umwelt- technik (IFEU) in Iserlohn, eine gem- einnützige GmbH sowie An-Institut der Märkischen Fachhochschule. Von links: Piotr Orlik, Ryszard Krysztofczyk, Michal Dabrow- ski, BDI-Präsident Henkel, Gustav Edelhoff, Hartmut Krebs, Alexandra Blazickova, Hans- Günter Kerstan, Konrad Müller und Dusan Rabajda. Ein „Prost“ auf den Förder- preis: Stefanie Edelhoff und ihr Mann Gustav. Gespräch unter alten Bekannten: Professor Schmitt-Hegge (l., UBA) und Gustav Dieter Edelhoff. Der polnische Wirtschaftsstaats- sekretär, Tadeusz Donocik (r.): „Lobbe hat für Polen viel getan.“ Feierlicher Augenblick: BDI-Präsi- dent Henkel überreicht Gustav Edelhoff die Urkunde.
  • 8. INTERNATIONALE AUSSCHREIBUNG GEWONNEN TATSACHEN Seite 14 Die Spremberger Niederlassung sorgte mit diesem spektakulären Auftrag für den bisher größten in der über 30jährigen Geschichte des Unternehmens. Es hatte Anfang der 90er Jahre begonnen, sich intensiv mit der Altlastensanierung zu beschäftigen. Bereits in den vergan- genen Jahren konnte Lobbe Sprem- berg eine Reihe von ähnlich gelager- ten Projekten rund um die Teer-Pro- blematik erfolgreich durchführen. Dabei bedienten sich unter anderem auch beispielweise die BASF sowie die Städte Cottbus und Chemnitz des Know-hows von Lobbe. „Die Perso- nal- und Technikinvestitionen in die- sem Bereich zahlen sich jetzt aus“, freute sich der Spremberger Nieder- lassungsleiter Klaus Isert. Er geht davon aus, in den nächsten Jahren weitere Aufträge in diesem Markt zu erhalten, auch in Westdeutschland. Nach vorsichtigen Schätzungen lagern in den Teerdeponien „Zerre“ und „Terpe“ immerhin noch rund 440 000 Tonnen Rückstände, die die ARGE bergen wird. Zu den Aufga- ben der Spremberger gehört neben der anteiligen Ingenieurs- und Pla- nungsleistung auch das technische Handling für die Ableitung von 40 000 Kubikmetern Oberflächenwasser. Lobbe wird außerdem ab Herbst nächsten Jahres eine Anlage betrei- ben, in der rund 300 000 Tonnen Teeröl-Rückstände pelletiert werden. Die Pellets werden schließlich im SVZ (Sekundärrohstoff-Verwertungszen- trum Schwarze Pumpe) verwertet: Zunächst wird Synthesegas erzeugt, das danach in hochreines Methanol umgewandelt wird. SPEKTAKULÄRER GROSSAUFTRAG: ARGE MIT LOBBE SANIERT ZWEI ALTE TEER-DE PONIEN Sp r e m b e r g / S c h w a r z e P u m p e . Gegen eine Reihe anderer namhafter Bieter aus dem In- und Ausland hat sich die Lobbe-Nieder- lassung Spremberg bei einer europaweiten Ausschreibung zur Sanierung von zwei alten Teer-Deponien durchgesetzt. Ausschlaggebend waren das schlüssige Konzept sowie die Erfahrung von Lobbe und seiner drei Bieter- gemeinschafts-Partner in diesem Metier. Diese Partner sind das SVZ Schwarze Pumpe, SUC und die Sanierungsgesellschaft Schwarze Pumpe. Auftraggeber ist die „Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsge- sellschaft“ (LMBV), die für die Sanierung der Altlasten im ehemaligen DDR- Gaskombinat Schwarze Pumpe insgesamt 127 Millionen Mark bereitgestellt hat. Auf Lobbe entfällt eine Position mit etwa 40 Millionen Mark. Die Sanie- rungsarbeiten an der sächsisch-brandenburgischen Landesgrenze beginnen unter Führung des SVZ im Januar 2000 und werden rund fünf Jahre dauern. Die Ausführung des LMBV-Auftra- ges liegt komplett in Händen der Lobbe-Niederlassung in Spremberg. Die über fünf Jahre laufende Maßnah- me wird den brandenburgischen Standort auf lange Sicht hin sichern. Lobbe liegt in diesem Geschäftsfeld wahrlich gut im Rennen. Isert: „Wir sind durch die erfolgreiche Auftrags- akquise in diesem Bereich in der Lage, die in den vergangenen Jahren beim Sonderabfallgeschäft wegge- brochenen Umsätze durch Sanie- rungs- und Rückbauaufträge voll zu kompensieren.“ Der frisch gefallene Schnee hat die 190000 m2 große Alt-Deponie „Zerre“ teilweise bedeckt. Wie in Terpe beginnt die ARGE im Januar mit der Bergung der Rückstände. Vermutet werden etwa 260 000 Tonnen. Der bereits installierte Schreit-Bagger soll dann täglich rund 200 Tonnen Rückstände, die mit 100 bar über eine Rohrleitung in die Vorlagebehälter gepumpt werden, herausholen. Im Schatten des neuen Kraftwerks „Schwarze Pumpe“ liegt auf 170000 m2 Fläche die Alt-Deponie „Terpe“. Hier lagern nach vorsichtigen Schätzungen rund 180 000 Tonnen Teer.
  • 9. TATSACHEN Seite 17 GELUNGENER EINSTIEG TATSACHEN Seite 16 Teutschenthal. Kernkompetenz in der Industriereinigung hat sich die Lobbe-Gruppe in den vergange- nen Jahren in vielen Bereichen ange- eignet. Ein neues Feld wird seit eini- gen Monaten beschritten: Die chemi- sche Industriereinigung. „Aufgrund immer kompakter werdender techni- scher Ausrüstungen und Apparate ist die klassische Reinigung mit Was- serhochdruck nicht immer möglich und bedingt einen relativ hohen Auf- wand bei Vor- und Nachbereitung“, weiß Dieter Lehmann, Leiter der Nie- derlassung Teutschenthal. Die chemische Industriereinigung beinhaltet zum einen die Ober- flächenbehandlung, das Beizen und das Neutralisieren von Oberflächen zum vorbeugenden Korrosions- schutz sowie die Passivierung von Oberflächen. Chemisch beseitigt werden können zudem Produktrück- stände wie verhärtete Kohlenstoff- Ansammlungen in Kühlkreisläufen, Öle, Fette und Vercrackungen in Wärmetauschern und Rohrleitungen, Sulfide in Rohrleitungen und Wärme- tauschern. Geeignet ist das Verfah- ren außerdem für die Reinigung von Tanks. Durch den Einsatz von Nie- derdrucktankwaschköpfen kann die Reinigung von Großbehältern ohne Einstieg realisiert werden. Neben dem Beizen und Passivieren sowie der Oberflächenbehandlung stehen weitere Reinigungsmethoden im Ent- fettungsbereich, zum Beispiel mit regenerierbaren Lösungsmitteln zur Verfügung. Die chemische Industriereinigung sei immer dann erforderlich, wenn neue Anlagen angefahren wür- den, erklärt Lehmann. So geschehen am Chemie-Standort Böhlen (bei Lei- pzig), wo eine neue Butadien-Anlage des Dow-Konzerns in Betrieb genommen wurde. „Rohrleitungen, Behälter, Wärmetauscher und Kolon- nen mußten im Kreislaufsystem pas- siviert werden und das innerhalb von 14 Tagen.“ Hintergrund der Aktion: Beim Bau der hochsensiblen Anlage, die Butadien für die Kautschukpro- duktion erzeugt, werden die Rohrlei- tungen zwangsläufig (innen) verun- reinigt vornehmlich mit Fett und Dreck. Außerdem rosten die Leitun- gen. Ist die Anlage komplett instal- liert (was mehrere Monate dauert), müssen alle Rohre, die Flüssigkeiten transportieren, „passiviert“ werden. Durch das gesamte Rohrnetz wird mit Hilfe leistungsstarker Spezial- pumpen eine chemische Flüssigkeit geschickt, die zum einen die noch vorhandenen Rückstände löst und zum anderen die Oberflächen der Leitungen chemisch inaktiv macht. „Das kleinste Staubkorn und selbst die kleinste Fläche, die noch reagie- ren könnte, könnte zu einer Katastro- phe während der Produktion führen.“ Sich in dem Marktsegment der chemischen Industriereinigung eine Position zu erarbeiten, fiel den Teutschenthalern verhältnismäßig leicht. Viele Beschäftigte kennen die Chemie-Industrie nämlich hinrei- chend aus ihrem früheren Berufsleben. „Da waren natür- lich wichtige Spezialkennt- nisse, wie solche Anlagen funktionieren, vorhan- den.” Also gutes Know- how auf der einen Seite. Das Equip- ment - die andere Seite - besteht aus zwei trans- p o r t a b l e n Containern, in denen die Pumpen und Anschlußflansche untergebracht sind. Welche chemi- schen Reinigungsmedien eingesetzt werden, hängt immer von dem Mate- rial der Rohrleitungen und dem zu produzierenden Stoff ab. Abgesehen von dieser noch relativ jungen Dienstleistung hat Lobbe auch im Bereich „Maintainance Management" die Aktivitäten erheb- lich erhöht. "Die Lobbe-Gruppe gehört zu der Handvoll Firmen, die echte Gesamtpakete anbieten kön- nen", erklärt Frank Kampmann von Lobbe Tankschutz. Dies betreffe auch die sogenannten „Shut downs", also wenn komplette Betriebsanlagen zur Wartung und Instandsetzung heruntergefahren werden müssen. Lobbe wickelt von der ersten bis zur letzten Minu- te derartige Maßnahmen ab. Der Auftraggeber hat's gut: Er muß sich nur noch um wenige Pheripherie-Angele- genheiten kümmern. CHEMISCHE INDUSTRIEREINIGUNG ERGÄNZT PERFEKT DIE KLASSISCHE WASSERHOCHDRUCK-TECHNOLOGIE Neue Anlagen in der Chemie-Industrie sind Zukunftsinvestitionen und schaf- fen Arbeitsplätze. Auch Lobbe profitiert von diesen Investitionen durch Auf- träge im Bereich der chemischen Industriereinigung. Ohne kräftiges Zupacken geht es trotz aller Technik nicht.
  • 10. TATSACHEN Seite 19 STROM-OFFERTE SCHLUG WIE BOMBE EIN GYMNASIASTIN ALS AUSTAUSCHSCHÜLERIN NACH JAPAN TATSACHEN Seite 18 STICKER-TAUSCH IST ROTARIER- RITUAL: PINGUINE SIND MIT DABEI Iserlohn. Die 16jährige Sarah Pisch- ke aus Nachrodt-Wiblingwerde, einer kleinen Gemeinde nahe des Lobbe-Stammsitzes Iserlohn, ist eine von jenen Töchtern wie Eltern sie sich wünschen: fröhlich, aufge- weckt und neugierig. Neugierig war sie auch auf Japan und ein Stipendi- um des Rotary-Clubs machte es möglich: Als Austausch-Schülerin ging die Gymnasiastin Ende August ins Land der aufgehenden Sonne. Im Gepäck hatte Sarah Dutzende von kleinen Ansteckern („Pins“). Auch der Lobbe-Pin war dabei und mit denen von ZDF, Haribo, VW, Eins- Live, Becks-Bier, C & A, ARD, Iserlohner Pilsner, DSV, Schalke 04, BMW und vielen anderen in bester Gesellschaft. „Der von Lobbe ist aber einer der schön- sten. Wegen des lusti- gen roten Pinguins“, sagte Sarah. Die kleinen begehr- ten Anstecker mit- zunehmen war für die R o t a r y - A u s t a u s c h - Schülerin Pflicht: „Ich werde in Japan Mädchen und Jungen aus vielen anderen Län- dern kennenlernen. Da ist das Austauschen von Pins beim ersten Kontakt schon ein richtiges Ritual“, sagte sie damals kurz vor ihrer Abreise. Sarah dürfte inzwischen erheblich dazu beigetragen haben, daß sich der Name Lobbe auch außerhalb Euro- pas verbreitet hat. . . Zwölf Monate Japan: Das ist Leben in der Fremde, in einer völlig andersartigen Kultur. „Macht mir nichts, ich will das Neue, das Ungewohnte kennenlernen.“ Das setzt eine gehörige Portion Mut und Selbstbewußtsein voraus. Sich mit der asiatischen Mentalität auseinan- dersetzen, sich in sie hineinfinden, dazu noch die Sprache lernen, sich in ihr zu verständigen erfordert höch- ste mentale Belastbarkeit. Und wer weiß, vielleicht zählt Sarah ja in zehn Jahren zur neuen Generation deut- scher Führungskräfte. Die 16jährige Gymnasiastin Sarah hatte sich auf den ersten Blick in die Lobbe-Pinguine verliebt. „Die müssen auf jeden Fall mit nach Japan.“ Iserlohn. Jahrzehnte war Energie in Deutschland als Monopolware tabuisiert. Seit der Liberalisierung des Marktes und Yello weiß jeder in Deutschland: Strom ist gelb. Die pfif- fige Werbekampagne hat den Konsu- menten darüber hinaus klar gemacht, daß der Saft aus der Steckdose im Grunde genommen Handelsware ist, die dem ganz normalen Wettbewerb unterliegt. Das war die Chance für Lobbe, als Anbieter aufzutreten. „Unsere Kunden waren begeistert, fanden die Idee hervorragend“, faßt Projektleiterin Britta Lohmann ihre ersten Eindrücke zusammen. Lobbe war im Juli ins Geschäft mit dem „roten“ Strom gegangen, hatte seit- dem im Kundenkreis Energie zu guten Preisen angeboten. Partner beim Stromverkauf sind deutsche Energieversorgungsunternehmen. Im nächsten Jahr will Lobbe Strom auch von allen ostdeutschen Standorten aus anbieten. Trotz aller (guten) Werbekampa- gnen waren die wenigsten der interessierten Lobbe-Kunden aller- dings umfassend über die Wech- selmodalitäten informiert. Das Wis- sen sei meistens nur oberflächlich gewesen. Und: Je kleiner der Betrieb, um so größer die Angst, zu einem anderen Energieversorger zu wechseln. Größte Sorge bei vielen Firmeninhabern: Das E-Werk könne einfach so den Strom abschalten. „Geht aber nicht“, weiß Britta Loh- mann, „es gibt ein Recht auf Strom- versorgung.“ Waren diese Vorbehal- te dann erst einmal ausgeräumt, ging vielen im wahrsten Sinne ein Licht auf. „Die Bereitschaft, zu einem preiswerteren EVU zu wech- seln, ist dann fast bei jedem vorhan- den gewesen.“ Theorie und Praxis lagen dann aber doch weit auseinander. Hin- derlich für eine Reihe von Kunden sei gewesen, daß sie sich auf viel zu lange Vertragslaufzeiten eingelassen hatten und erst in zwei oder sogar drei Jahren aus ihren Verträgen her- aus können. „Da hilft auch der beste Preis nichts, wenn einer aus solchen Gründen keine Möglichkeit hat, zu wechseln.“ Dennoch habe Lobbe auch bei diesen Kunden die Sensibi- lität für das Thema geschaffen. „Sie werden zum gegebenen Zeitpunkt über die geeigneten Schritte garan- tiert nachdenken.“ Es sei nicht das Konzept gewe- sen, jetzt den großen Energierie- sen ein Beinchen zu stellen oder ihnen ernsthaft Konkurrenz zu machen. „Wir wollten unseren Kun- den zeigen, daß wir Ideen haben, die auch außerhalb unserer Entsor- gungsdienstleistungen liegen, zei- gen, daß diese Ideen für Paketlösun- gen gut sind. Das haben die alle- samt positiven Resonanzen auf unseren ‘Stromschlag’ bewiesen“, erläutert Ernst-Peter Rahlenbeck, Geschäftsführer der Lobbe Deutsch- land GmbH, das Konzept. „Die näch- ste Gelegenheit, den Kunden einen Zusatzservice anzubieten, werden wir wiederum nutzen.“ Nur so kann man im Geschäft bleiben. N E U : D A S S T R O M - S P A R - A N G E B O T V O N L O B B E STEHEN SIE BEI IHREN ENERGIEKOSTEN EIGENTLICH STÄNDIG UNTER STROM? YELLO-STROM IST GELB, DER VON LOBBE ROT A m 1. April haben sich die deutschen Energieversorgungsunternehmen (EVU) von ihren alten Gewohnheiten verab- schieden müssen. Vorbei war es mit den regionalen Monopol- stellungen, den Kartel- len, den Gebietsauftei- lungen. Mit dem Stich- wort „Liberalisierung des Strom-Marktes“ kam Wettbewerb in die Branche. Und das ist gut so. D ie neuen Gesetze machen es möglich: Jeder Unternehmer kann den Strom jetzt dort kaufen, wo er am preiswerte- sten ist. Lobbe hilft Ihnen festzustellen, unter welchen Aspekten sich für Sie ein Wechsel des Energieversorgers lohnt. Unterstützen möchten wir vor allem die mittelständische Wirtschaft und Kleinbe- triebe. Hier fehlt näm- lich häufig die Zeit, um sich mit der neuen und beileibe nicht unkompli- zierten Situation am Energiemarkt bis ins Detail auseinanderzusetzen. Durch unsere Kooperation mit Stromerzeugern eröffnet sich die Chance, schnell und effektiv auf die Kostenbremse zu treten. Preisnachlässe von 20 Prozent und mehr sind keine Seltenheit. Übrigens: Der neue Service von Lobbe kostet Sie nicht einen einzigen Pfennig. N un kennen Sie Lobbe ja wahr- scheinlich als den klassischen Ent- sorger. Wie das mit Ver- sorgung zusammen- paßt? Eigentlich ganz einfach: Wir haben eine Organisations- und Ver- triebsstruktur, die sich auch für das Strom-Contracting eignet. Wer es wie Lobbe schafft, tagtäglich sorgsam und zuverlässig mit dem Thema Abfallentsorgung umzugehen, der hat garantiert keine Schwie- rigkeiten damit, Kilowattstunden zu akquirie- ren. Denn die fließen ja schließlich immer nur durch eine Leitung. I n Zukunft können Sie also beides von Lobbe erhalten: Die Abfall-Entsorgung auf der einen Seite und das Strom-Con- tracting auf der anderen. Damit haben wir unsere globalen Dienstleistungspakete um einen interessanten Punkt erweitert. BEVOR SIE MIT ENERGIE GELD ZUM FENSTER HERAUSWERFEN: REDEN SIE ZUERST MIT LOBBE. Mit einem Flyer informierte Lobbe über das neue Dienstlei- stungsangebot. Aus dem Kun- denkreis kamen sehr positive Reaktionen. Eine stattliche Pin-Sammlung konnte Sarah mit nach Japan nehmen. Von jedem hatte sie mehrere Exemplare.
  • 11. TATSACHEN Seite 21 GRIECHENLAND TATSACHEN Seite 20 ATHEN INTERNATIONAL AIRPORT: DREIMAL TÄGLICH 300 CONTAINER UND KANÄLE PRÜFEN Athen / Iserlohn. Das Container- Lager haben sie etwas abseits der Haupt-Baustraße errichtet. Täg- lich werden hier von Lobbe Tzilalis bis zu 300 Container bewegt. Es klappt wie am Schnürchen auf der derzeit größten Baustelle Griechen- lands. Auf einer Fläche von 6 mal 5 Kilometern entsteht im Westen der Hauptstadt der neue Flughafen. „AIA“ steht für „Athen International Airport“, 6000 Planer und Arbeiter bevölkern derzeit das Areal. Am 1. März 2001 wird der erste Flieger dort landen. Hochtief, der Generalunter- nehmer, hat bislang so gut gearbei- tet, daß das Projekt dem Zeitplan sogar voraus ist. Und einen kleinen Anteil daran hat auch die Lobbe- Gruppe. Nicht zuletzt wegen der im Jahr 2004 anstehenden Olympischen Sommerspiele in Athen unterzieht sich die Hauptstadt in wesentlichen Bereichen einem konsequenten Ver- jüngungs- und Modernisierungspro- zeß. Die Baustellenentsorgung auf dem Athener Flughafen sowie die Überprüfung von zunächst neun Kilometern Kanal ist für Lobbe ein weiteres „Corporate Company Pro- ject“. In diesem Fall arbeiten Lobbe- Mitarbeiter aus Griechenland und Deutschland Hand in Hand. "Wir müssen nicht nur unseren Kunden ein optimaler Partner sein, sondern jedes Lobbe-Unternehmen auch dem anderen", sagt Gustav Edelhoff bei seiner Stippvisite am neuen Air- port und nimmt zufrieden zur Kennt- nis, daß sich Kanal-Einzelkämpfer Klaus Krüger blendend mit seinen griechischen Kräften versteht. „Natürlich hat es am Anfang Diskus- sionen darum gegeben, wann wer was mit welcher Geschwindigkeit zu tun hat. Aber das haben die in den Griff gekriegt. Genau so muß das laufen", weiß Peter Venner. Er ist in der Lobbe-Gruppe Ansprechpartner für alles rund um den Kanal und hat bereits viele Projekte im Ausland durchgezogen. Volle Auftragsbücher, gute Zahlen. Die griechischen Aktivitäten der Lobbe-Gruppe haben sich gerade in den letzten 18 Monaten erheblich gemausert. Gegenüber dem vergan- genen Jahr wurde der Umsatz ver- dreifacht und liegt jetzt bei umge- rechnet 35 Millionen Mark. Zugute kommen dem Unternehmen die ver- stärkten Aktivitäten bei der Entsor- gung von Baustellenabfällen. Diesem Umstand Rechnung getragen wurde unter anderem mit dem Kauf einer Anlage zur Sortierung und Aufberei- tung von Baustellenmischabfällen. Davon ganz abgesehen hat Lobbe Tzilalis im Hafen von Piräus einen weiteren dicken (Auftrags-) Fisch an Land gezogen, nämlich die komplette Reinigung aller Hafen- Flächen und -Gebäude. 50 Mitarbei- ter wurden zu diesem Zweck neu eingestellt und haben zumindest für die nächsten fünf Jahre, so lange läuft der Vertrag, einen sicheren Arbeitsplatz. „Wir werden uns anstrengen, nicht nur diese fünf Jahre in Piräus zu bleiben", hat Ana- stasios Tzilalis, Chef der Lobbe- Griechenland-Gruppe, schon aufge- zeigt, wo es langgehen soll. Athen International Air- port: Auch der neue Tower steht schon. Klaus Krü- ger und sein grie- chischer Mitarbeiter Nikos Sta- mos prüfen die Kanäle am Satelli- ten-Gebäu- de. Das neue Abflugterminal ist im Rohbau bereits fertiggestellt. Besuch vor Ort: Gustav Edelhoff (2.v.l.) und Anastasios Tzilalis (3.v.l.) auf der Flughafen-Baustelle.
  • 12. TATSACHEN Seite 23 SONDERABFALLENTSORGUNG IN PORTUGAL TATSACHEN Seite 22 Lissabon / Rotterdam. Der Bereich „Sonderabfallentsorgung“ steckt in Portugal an vielen Stellen noch in den Kinderschuhen. Jede Aktivität in Richtung Verbesserung der Situation stellt unter nationalen Gesichtspunk- ten einen kleinen Meilenstein dar. So wird auch die geplante Inbetrieb- nahme einer chemisch-physikali- schen Abfallbehandlunganlage bewertet. Initiator ist wieder einmal Lobbe Derconsa. Vor drei Jahren hatte man den ersten Baustein zur umweltgerechten Sonderabfallent- sorgung mit einem Zwischenlager in Barreiro nahe Lissabon gelegt. „Mit der Inbetriebnahme der Anlage erweitern wir unsere Kompetenz beim Sonderabfall um einiges“, freut sich Gustav Edelhoff, „Barreiro wird ein kleines Entsorgungszentrum.“ Um die Investition überschaubar und das finanzielle Risiko mög- lichst klein zu halten, hatte Lobbe Derconsa die ehemalige im Duisbur- ger Hafen stationierte Slop-Anlage gekauft. Das ist eine CP-Anlage auf einem Schiff, das jedoch nicht hoch- seetauglich war. Damit war ausge- schlossen, daß die Slop-Anlage aus eigener Kraft den Seeweg über den Atlantik bis nach Lissabon bewälti- gen könnte. Es gab also nur eine sinnvolle Lösung: Der Huckepack- Transport auf einem riesigen Trans- port-Frachter, der „Ocean Seal“. Von Duisburg aus wurde die Slop- Anlage nach Rotterdam geschleppt und dort auf die „Ocean Seal“, ein sogenanntes „Dock- Schiff“ verladen. Für die Reederei eine Routine-Angelegenheit: Die Frachträume der Ocean Seal wurden so lange geflutet bis das Slop-Schiff mit genügend Wasser unter dem Kiel auf das offene Deck gezogen werden konnte. Dann wurden die Frachträu- me der Ocean Seal wieder leerge- pumpt und schon stand das Slop- Schiff auf dem Trockenen. Mit dicken Konsolen wurde der Schiffsrumpf fest mit dem Deck verschweißt. So konnte es bei kräftigem Seegang nicht von Bord gespült werden. Der Transport von Rotterdam dau- erte 8 Tage, verlief absolut kom- plikationslos. Auch das Abladen des Slop-Schiffes bereitete keine Proble- me. Inzwischen befindet es sich im Hafen von Barreiro auf einer Werft, wird dort mit einem neuen Anstrich versehen und generalüberholt. Erfor- derlich sind dann noch die Eintra- gungen in die Schiffsregister für See- und Binnenschiffe. Von den Behörden wird schließlich die geneh- migungstechnische Seite abgeklopft und wenn aus den portugiesischen Amtsstuben zum guten Schluß das O.k. kommt, stünde der Inbetrieb- nahme nichts mehr im Wege. Mitte des Jahres 2000, rechnet Projektlei- ter Busche, könnte es soweit sein. Aber die südeuropäischen Bürokra- tiemühlen mahlen zuweilen noch viel langsamer als beispielsweise die deutschen und die sind ja schon langsam. Die Slop-Anlage verkraftet pro Jahr rund 100 000 Tonnen flüssi- ge Sonderabfälle. Sie werden vor- wiegend aus dem maritimen Bereich stammen, in der Hauptsache Bil- genwässer, andere Öl-Wasser-Gemi- sche und Waschemulsionen. Aber es ist auch daran gedacht, das Sonder- abfallzwischenlager miteinzubezie- hen. Sowohl in die eine wie auch in die andere Richtung: Abfälle aus der Behandlung könnten ins Zwischenla- ger gehen, behandelbare Abfälle aus dem Zwischenlager in die Slop-Anla- ge. Verbunden mit der Übernahme der Sonderabfälle wird Lobbe Der- consa im Hafen von Barreiro auch eine Reihe von Dienstleistungen rund um die Schiffsreinigung anbie- ten. Die Technik an Bord ist vorhan- den und auf aktuellem Stand. Es können beispielweise Gas- und Ölschiffe innerhalb von vier Stunden komplett gereinigt wer- den. Landseitig verfüg- bar sein werden unter anderem eine Annah- mestation für Abfälle aus Saugfahrzeugen, eine Strippinganlage zur Reinigung von BTEX-haltigen Wäs- sern sowie mehrere Behälter mit einem Gesamtvolumen von über einer Million Liter zur Zwischenlagerung. Lobbe Derconsa geht mit der Slop- Anlage in einen völlig neuen nationalen Markt. Gustav Edel- hoff: „Wir haben jetzt einen enormen Wettbe- werbsvorsprung, kön- nen unseren vielen Kunden zukünftig eine wesentlich preiswerte- re Abfallentsorgung als bisher anbieten.“ Immer noch gehen viele Stoffe außer Lan- des, weil es in Portugal keine geeigneten Entsorgungsanla- gen gibt. Die Transportkosten schla- gen dabei am meisten zu Buche. Und genau hier gäbe es das größte Einsparungspotential. Die 118 Meter lange Slop-Anlage wurde auf dem offenen Deck der Ocean Seal, hier bereits auf Reede in der Flußmündung des Tejo, von Rot- terdam nach Lissabon transportiert. Das Sonderab- fallzwischenlager von Lobbe Der- consa in Barreiro. SLOP-ANLAGE HUCKEPACK VON ROTTERDAM NACH LISSABON Zehn Tage benötigte die Ocean Seal für den Seeweg von Rot- terdam nach Lissabon.