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Gerlinde	
  Buchberger,	
  Johanna	
  Chardaloupa,	
  Georgios	
  Perperidis	
  und	
  Verena	
  Heckmann	
  



Fremdsprachen
Mit Technologien Sprachen lernen und lehren
In	
  diesem	
  Kapitel	
  wird	
  ein	
  exemplarischer	
  Überblick	
  über	
  den	
  Einsatz	
  von	
  Technologien	
  beim	
  Fremdspra-­‐
chenlernen	
   und	
   -­‐lehren	
   gegeben.	
   Ausgehend	
   vom	
   „Gemeinsamen	
   europäischen	
   Referenzrahmen”	
   wird
der	
   Technologieeinsatz	
   bei	
   der	
   Entwicklung	
   und	
   Einübung	
   der	
   dort	
   erwähnten	
   FerCgkeiten	
   erläutert.	
   In
weiteren	
  AbschniEen	
  wird	
  auf	
  das	
  „Elektronische	
  Europäische	
  Sprachenporfolio”	
  und	
  den	
  „Europass”,	
  auf
Sprachlernangebote	
  im	
  Web	
  und	
  auf	
  Fort-­‐und	
  Weiterbildungsangebote	
  für	
  Fremdsprachenlehrende	
  einge-­‐
gangen.	
  Als	
  Abschluss	
  soll	
  ein	
  aktuelles	
  Beispiel	
  den	
  schulischen	
  Einsatz	
  von	
  Technologien	
  im	
  fremdsprach-­‐
lichen	
  Unterricht	
  illustrieren	
  und	
  konkreCsieren.	
  




                             Quelle:	
  Nazareth	
  College,	
  URL:	
  hEp://www.flickr.com/photos/nazareth_college/4725085130/	
  [2011-­‐01-­‐01]




                                                                              #sprache
                                                                              #spezial
                                                                              #fachgegenstand

                                                                              Version	
  vom	
  1.	
  Februar	
  2011



                                                                      Für	
  dieses	
  Kapitel	
  wird	
  noch	
  ein	
  Pate	
  gesucht,
 Jetzt Pate werden!                                         mehr	
  InformaConen	
  unter:	
  hEp://l3t.eu/patenschaH
2	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


                                                                                           Dieses Kapitel wird zunächst über den (mög-
1. Einleitung
                                                                                       lichen) Technologieeinsatz beim Sprachenlernen be-
Im Zeitalter von Internet, Web 2.0 und mobilen End-                                    richten und sich dabei an der Struktur des GERS ori-
geräten sind moderne Technologien auch aus dem                                         entieren. Im Anschluss wird es unter anderem das eu-
Bereich des Sprachenlehrens und -lernens kaum                                          ropäische Sprachenportfolio, Webangebote für Ler-
mehr wegzudenken (Rüschoff & Wolff, 1999; Nie-                                         nende und Fortbildungsangebote für Lehrende be-
weler, 2006). Besonders die Netzgeneration erwartet,                                   schreiben.
dass Werkzeuge und Kommunikationsformen, die sie
                                                                                       2. Hörverstehen	
  mit	
  Podcasts	
  
in ihrer Freizeit verwendet, auch für diesen Bereich
nutzbar gemacht werden.                                                                Radiosendungen	
  und	
  Sprachlernangebote	
  
   In einer globalisierten Welt müssen Lernen und                                      Bei professionellen Podcasts handelt es sich um die
Lehren besser an die immer unterschiedlicheren Be-                                     Zweitverwertung von Nachrichtensendungen, Repor-
dürfnisse und Voraussetzungen von Lernenden ange-                                      tagen oder Interviews. Ein umfangreiches Angebot
passt werden. Moderne Technologien eröffnen                                            bieten Radio Nacional de España, BBC, NYT, Radio
enorme Möglichkeiten für verstärkte Individuali-                                       France und die ARD Mediathek.
sierung. Sie machen Lernende räumlich und zeitlich                                        Unter den Informationspodcasts finden sich
weitgehend unabhängig und erleichtern selbstbe-                                        Nachrichten in langsamem Sprechtempo mit transki-
stimmtes, autonomes, konstruktivistisches Lernen                                       bierten Hörtexten wie das „Journal en français
(Nieweler, 2006; Schmidt, 2005, vgl. Kapitel #lern-                                    facile“, die „BBC World News For Children“ und die
theorie). Für den Fremdsprachenerwerb und -unter-                                      langsam gesprochenen Nachrichten der Deutschen
richt ermöglichen sie neben leicht zu realisierender                                   Welle. Private Podcasts werden von Sprachschulen
Informationsbeschaffung eine globale Vernetzung,                                       und Fremdsprachenlehrern angeboten und stellen in
weltweite Kommunikation und Kooperation und den                                        didaktisierter Form transkribierte Hörtexte und
Zugang zu topaktuellen authentischen Quellen und                                       Übungsmaterial zur Verfügung. Dazu gehören der
Unterrichtsmaterialien.                                                                Schweizer Podclub, das spanische Blog SSL4You von
   Der „Gemeinsame Europäische Referenzrahmen                                          Teresa Sánchez, das französische Blog GABFLE,
für Sprachen“ (GERS) definiert fünf Fertigkeitsbe-                                     Breaking News English von Sean Banville und der
reiche, nämlich: „hören“, „lesen“, „zusammen-                                          deutsche Podcast Slow German.
hängend sprechen“, „an Gesprächen teilnehmen“
und „schreiben“ (ÖZG, 2009, 10; siehe Abbildung 1).                                            Die	
  URL	
  von	
  diesen	
  und	
  allen	
  weiteren	
  im	
  Kapitel	
  ge-­‐
Die Fertigkeitsbereiche kommen in der Praxis oft in
Kombination vor und werden daher auch integrativ
                                                                                         !     nannten	
  Angeboten	
  finden	
  Sie	
  bei	
  Mister	
  Wong	
  unter
                                                                                               den	
  Schlagworten	
  #l3t	
  und	
  #sprache.
gelehrt und gelernt.

                                                                                       Hörtexte	
  auswählen	
  und	
  bearbeiten	
  
                                                                                       Die Schwierigkeit bei der Suche nach geeigneten Pod-
                                                                                       casts liegt darin, dass Hörtexte im Vergleich zu Lese-
                                                                                       texten nicht überflogen und quergelesen werden
                                                                                       können, sondern dass die Lehrperson bei der Unter-
                                                                                       richtsvorbereitung den gesamten Podcast anhören
                                                                                       muss, bevor sie entscheiden kann, ob der Text ge-
                                                                                       eignet ist. Oft finden sich schriftliche Kurzzusam-
                                                                                       menfassungen der Inhalte oder sogar komplette
                                                                                       Transkriptionen der Sprechertexte, die die Textvor-
                                                                                       auswahl unterstützen. Das Hördokument soll den
                                                                                       curricularen Vorgaben entsprechen, an die Erfah-
                                                                                       rungswelt der Lernenden anknüpfen und aktuelle und
                                                                                       authentische Kontexte bieten (Heckmann, 2009a).
                                                                                       Sollte das Sprechtempo zu schnell sein, kann das
     Abbildung	
  1:	
  Die	
  Fertigkeitsbereiche	
  für	
  Sprachkom-­‐              Tempo der Hörtexte mit der freien Software zur Au-
     petenz	
  des	
  Gemeinsamen	
  Europäischen	
  Referenz-­‐                       diobearbeitung Audacity oder anderen Audioeditoren
     rahmen	
  für	
  Sprachen                                                         verändert werden (vgl. Kapitel #educast). Zudem
                                                                                       können die Hörtexte geschnitten und die Schnipsel
Fremdsprachen.	
  Mit	
  Technologien	
  Sprachen	
  lernen	
  und	
  lehren	
  —	
  3


beliebig zu einem neuen Text zusammengefügt                                  medien und diverse Hypertext-Nachfolgesysteme
werden. Die Audiobearbeitung kann sowohl Aufgabe                             (Schulmeister, 2007, 295ff) den Fremdsprachen-
der Lehrperson während der Unterrichtsvorbereitung                           erwerb und unterstützen mit ihren nicht-linearen
sein, als auch eine Möglichkeit, die Lernenden zu ak-                        Texten vor allem autonome, konstruktivistisch orien-
tivieren und ihnen die Gelegenheit zu geben, Hör-                            tierte Sprachenlernende dabei, sich ihre individuellen
texte zu suchen, zu bearbeiten und der Lerngruppe                            Lernpfade selbst zu organisieren, rasch an weiterfüh-
beispielsweise auf einer Lernplattform zur Verfügung                         rende Information zu gelangen oder Definitionen
zu stellen. Allerdings sollte dabei bedacht werden,                          und/oder Übersetzungen von ausgewählten Schlüs-
dass bei jeder Bearbeitung die Authentizität der Hör-                        selwörtern oder Redewendungen zu erhalten (zum
texte verloren geht.                                                         Beispiel Britannica, Wikipedia). Auch sogenannte
                                                                             „Cursor Translator“ sind hilfreiche Werkzeuge zur
Individuelles	
  Hörverstehen	
  und	
  ParAzipaAon	
  
                                                                             leichteren Erschließung von Texten (zum Beispiel
Im Gegensatz zum traditionellen Hörverstehen                                 Online-Zeitschriften des Spotlight-Verlags).
frontal im Klassenverband haben die Lernenden über                               Bei manchen Ressourcen, zum Beispiel bei
portable Abspielgeräte wie Handy oder MP3-Player                             Online-Zeitungen wie bei den New York Times, oder
von jedem beliebigen Ort aus Zugriff auf die Hörda-                          auch bei freien Bildungsressourcen (Open Educa-
teien und bestimmen das Hörtempo individuell,                                tional Resources, kurz OER, siehe Kapitel #open-
indem sie den Hörtext anhalten, vor- und zurück-                             access) wie dem Open-Courseware-Projekt vom MIT
spulen. Nachdem das Hörverstehen über ge-                                    gibt es die Möglichkeit der audio-visuellen Rezeption.
schlossene oder offene Aufgaben gesichert wurde,                             Dabei werden die Transkripte gemeinsam mit Vi-
sollte sich eine produktiv-kreative Phase anschließen,                       deoaufzeichnungen wichtiger Interviews, Fernsehdis-
die über den eigentlichen Hörtext hinausgeht. Beim                           kussionen oder Vorlesungen online veröffentlicht,
Einsatz von Podcasts bietet es sich an, über die Kom-                        sodass Lernende zum besseren Verständnis der Hör-
mentarfunktion, die viele Podcast-Anbieter in ihrem                          texte die synchron geschalteten Transkripte heran-
Blog vorsehen, die Lernenden zu schriftlichen Texten                         ziehen können. Ebenso ermöglichen bestimmte
in Form von Meinungsäußerungen oder persönlichen                             OER-Angebote das Verfolgen von Video-Vorle-
Berichten anzuregen. Eine weitere Form der Partizi-                          sungen zusammen mit den jeweiligen Transkripten
pation besteht in der Produktion eigener Hörtexte,                           (zum Beispiel der Stanford University auf iTunes; vgl.
die anschließend, zum Beispiel bei Audio-Lingua.eu,                          Kapitel #openaccess)
Sprachenlernenden aus der ganzen Welt zur Ver-                                   Wie bei allen Internetressourcen ist jedoch die
fügung gestellt werden können. Die Möglichkeit der                           Evaluierung der Qualität gewählter Ressourcen not-
sozialen Interaktion zwischen den Lernenden schafft                          wendig. Texte aus zuverlässigen Quellen auszu-
authentische Schreib- und Sprechanlässe (Heckmann,                           wählen, ist dabei ein erster Schritt der Qualitätskon-
2009b, vgl. Kapitel #educast).                                               trolle.
                                                                                 Textmaterialien von qualitativ hochwertigen Web-
3. Fremdsprachliche	
  Lesekompetenz	
  entwickeln	
  
                                                                             sites, wie zum Beispiel von internationalen Kulturin-
Die Entwicklung des Lese-, ebenso wie die des Hör-                           stituten, öffentlich-rechtlichen Radio-und Fernsehan-
verstehens ist als notwendiger rezeptiver Ausgangs-                          stalten mit Bildungsauftrag, renommierten Bildungs-
punkt und als Input für andere, produktive sprach-                           einrichtungen oder Onlineversionen von Qualitäts-
liche Äußerungen, wie auch als Impuls für Diskussi-                          zeitungen und -zeitschriften weisen normalerweise
onseinstiege zu betrachten.                                                  die von Sprachenlernenden und -lehrenden erwartete
    Auch hier können neue Medien, Social Software                            Qualität auf.
und Internetressourcen sowohl in informellen als
                                                                             Online-­‐Wörterbücher,	
   Korpora,	
   Konkordanzen	
   und	
   En-­‐
auch formellen, institutionellen Kontexten von
                                                                             zyklopädien	
  
großem Nutzen sein und besitzen, wie bereits ein-
leitend erwähnt, einen hohen Mehrwert gegenüber                              Neben einer Vielzahl von ein-, zwei-oder mehrspra-
herkömmlichen Methoden und Ressourcen.                                       chigen Online-Wörterbüchern bietet das Internet für
                                                                             fortgeschrittene Fremdsprachenlernende auch
Internet	
  als	
  Quelle	
  von	
  Hypertext	
  und	
  Hypermedien
                                                                             Korpora, Konkordanzen und Enzyklopädien in
Das Internet bietet eine Fülle an Texten in vielen eu-                       vielen europäischen Sprachen. Einige davon sind frei
ropäischen Sprachen und Schwierigkeitsgraden und                             im WWW verfügbar, andere sind kommerzielle Pro-
zu jedem nur vorstellbaren Thema. Seit den An-                               dukte.
fängen des Web 1.0 bereichern Hypertext, Hyper-
4	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)



   In der Praxis : Kostenlose Wörterbücher
   MulAlinguale	
  Wörterbücher                                                               Beispiele	
  für	
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Weblogs,	
   Web-­‐Quests,	
   Wikis,	
   Open	
   EducaAonal	
   Re-­‐
sources	
  (OER)	
  und	
  Social-­‐Bookmarking-­‐Dienste	
                                   (zum Beispiel via YouTube). Dabei besteht noch die
                                                                                              Kommentarfunktion der erstellten Beiträge, womit,
Auch Weblogs, Wikis und OER können, sofern sie                                                in Kombination zum Sprechen, die Entwicklung von
den geforderten Qualitätskriterien genügen, wertvolle                                         weiteren Kompetenzen, zum Beispiel Schreiben, an-
Quellen für authentische Texte sein und sowohl die                                            geregt wird (siehe auch Kapitel #educast).
Entwicklung der Lese- als auch der interkulturellen                                               Motivationsfördernd können Web-2.0-Tools noch
und kommunikativen Kompetenz fördern. Social-                                                 für gelenkte Sprechäusserungen zeitversetzt einge-
Bookmarking-Dienste helfen bei der Recherche, RSS-                                            setzt werden, womit mündliche Beiträge aufge-
Feeds beim regelmäßigen Zugang zu geeigneten Ma-                                              nommen, anderen Nutzern per Mail verschickt und
terialien (Rüddigkeit, 2006).                                                                 in Blogs oder Plattformkursen eingebettet werden.
                                                                                              Dabei variiert die Übungspalette. Es können einfache
Kommerzielle	
   Online-­‐Ressourcen	
   zum	
   Fremdsprachen-­‐
                                                                                              reproduktive Sprechaufträge gestellt werden, bis hin
lernen	
  
                                                                                              zu Kettenübungen und zur Durchführung von
Neben einer unerschöpflichen Fülle von frei verfüg-                                           kleinen kooperativen Projekten. Ihr Mehrwert liegt
baren authentischen, teilweise bereits didaktisch auf-                                        grundsätzlich darin, dass sie durch eine einfache Be-
bereiteten Texten, bietet das Internet auch Res-                                              dienung systematisch die Zielsprachverwendung ein-
sourcen auf kommerziellen Plattformen. Die An-                                                führen und konstruktiv das freie Sprechen vorbe-
bieter sind zum Beispiel Verlage, die für die Abon-                                           reiten.
nenten ihrer Sprachzeitschriften oder Käufer ihrer
                                                                                              Synchrone	
  KommunikaAon	
  -­‐	
  KommunikaAonstools	
  
Lehrbücher aktuelle, didaktisch aufbereitete Online-
materialien und Onlinedossiers teilweise gratis, teil-                                        Um intensive Interaktionsprozesse für das Mündliche
weise gegen geringe Gebühren zur Verfügung stellen.                                           zu initiieren sind Sprechaktivitäten dialogischer Form
                                                                                              angebracht, in denen nicht mehr Inhalte reproduziert
4. Sprechinhalte	
  erarbeiten	
  und	
  präsenAeren	
  
                                                                                              werden, sondern Kommunikation in der Zielsprache
Zur Förderung der Sprechkompetenz bietet die letzte                                           angestrebt wird.
Internetgeneration diverse Möglichkeiten, im Ge-                                                  Zur Unterstützung von Gesprächsentwicklung,
gensatz zur ersten, streng instruktionistisch geprägten                                       von Konferenzen und multimedialem kollaborativem
Internetgeneration, die der mündlichen Kommuni-                                               Austausch in synchroner Zeit bieten sich ver-
kation nur begrenzten Raum ließ. Aufgrund schneller                                           schiedene Werkzeuge an (Döring & Pöschl, 2003;
Internetzugänge, Breitbandnetze und der Partizipati-                                          siehe Kapitel zu #kommunikation, #videokonfe-
onsmöglichkeiten des Web 2.0 ist es möglich, neben                                            renz). Das dialogische Sprechen kann in Partner-
dem Schreiben, Lesen und Hören nun auch das                                                   oder Gruppenarbeit durchgeführt werden, wobei ge-
Sprechen zu fördern.                                                                          lenkte und freie Übungen eingesetzt werden können
                                                                                              (Beißwenger & Storrer, 2005). . Dadurch findet Inter-
Asynchrone	
  KommunikaAon	
  -­‐	
  KommunikaAonstools	
  
                                                                                              aktion zwischen Lehrenden und Lernenden, haupt-
Asynchrone Sprechanlässe monologischer Form                                                   sächlich jedoch unter Lernenden statt. Über Sprech-
können Lehrende und Lernende begleitet von audio-                                             aufträge hinaus eignen sich solche Software-Pro-
visuellem Material mit Hilfe von Präsentation-                                                gramme als reine Kommunikationsmittel in der Ziel-
Software (zum Beispiel Powerpoint) zunächst reali-                                            sprache zur Erarbeitung und Betreuung von kollabo-
sieren und anschließend anderen Lernenden zu-                                                 rativer Spracharbeit (zum Beispiel Schulprojekte, in-
gänglich machen, indem sie für die eigene Lern-                                               ternationale Projekte). Dabei besteht der positive
gruppe, für eine größere Lerngemeinschaft oder                                                Effekt für das Lernen darin, dass die Lernenden auf
sogar für alle Internetnutzer veröffentlicht werden                                           diesem Wege, und umgeschaltet auf eine prinzipiell
Fremdsprachen.	
  Mit	
  Technologien	
  Sprachen	
  lernen	
  und	
  lehren	
  —	
  5


authentischere sprachliche Ebene, zur Anbahnung                          Eine hervorragende Kombination all dieser Ele-
und Aufrechterhaltung der Kommunikation angeregt                      mente bieten Web-Quests an. Web-Quests basieren
werden.                                                               auf einem didaktischen Modell, um sinnvoll mit In-
   Zusätzlich zu unterschiedlichsten Kommunikati-                     ternet und PC zu arbeiten. „Die abenteuerliche Spu-
onstools können auch Lernpartnerschaften gesucht                      rensuche im Internet“, dessen Steuerungs- und Kon-
und gepflegt werden. Hier unterstützen Angebote                       trollfunktion die Lernenden übernehmen, kann sie
wie „eTandem“ der Universität Bochum (Brammerts                       zum Lernen motivieren.
& Kleppin, 2001).                                                        Web-Quests stellen also eine Möglichkeit dar, im
                                                                      Unterricht lernerzentriert zu arbeiten, sowie Com-
5. Fremdsprachliche	
  Schreibfähigkeit	
  entwickeln
                                                                      puter und Internet sinnvoll einzusetzen (Moser,
Schreiben wird - zusammen mit Sprechen - als pro-                     2000). Eines steht aber auch fest: Da die Quellen der
duktive Fertigkeit charakterisiert. Das Schreiben, bzw.               Web-Quests meistens – nicht immer – Webseiten
der von Lernenden geschriebene Text, spielt im Un-                    sind, und mehrere Medien auf einer Seite kombiniert
terricht eine bedeutende Rolle als Wiedergabe von                     werden können, müssen die Lerner/innen Informa-
Gelerntem, als persönliche Ausdrucksmöglichkeit der                   tionen und Daten von mehreren Medien und Modi in
Lerner und Lernerinnen, als Auseinandersetzung mit                    ein Medium und einen Modus, nämlich in einen
einem Text oder auch teilweise zu Prüfungszwecken,                    schriftlichen Texttyp überführen. Damit ist also sinn-
da ein geschriebener Text Sprachnormen fassbar re-                    vollerweise zugleich das integrierte Erlernen und
präsentiert und leichter bewertbar macht. Das In-                     Üben von im GERS getrennt definierten Fertigkeiten
ternet bietet zahlreiche zusätzliche Möglichkeiten, um                verbunden: Ohne verstehendes Lesen und Hör-Seh-
dieser Fertigkeit eine besondere und interessante Be-                 Verstehen kein Schreiben.
deutung zu geben (Würffel, 2008). Das Senden von                         Weblogs und Wikis können die schriftliche
E-Mails zur informellen Kommunikation wurde vor                       Kommunikation im Fremdsprachenunterricht berei-
allem bei Jugendlichen immer mehr durch SMS und                       chern (Platten, 2008). Sie können sowohl als Kom-
IM-Dienste abgelöst. Dafür erhielt E-Mail-Verkehr                     munikationsmedium (asynchron), Informationsquelle
im beruflichen Kontext einen höheren Stellenwert.                     (aktuell und authentisch) oder Publikationsmedium
Es ist daher für die Lernenden von Fremdsprachen                      von Projekten und Ergebnissen agieren.
notwendig und bestimmt auch spannend und moti-
vierend, das Schreiben zu trainieren und ihre Schreib-
kompetenz zu professionalisieren. Vor allem aber ist                          Das	
  Projekt	
  E-­‐Journal	
  bietet	
  Unterstützung	
  und	
  ein	
  ei-­‐
es bei dieser Übung wichtig, den Lernenden klar zu                      !     genes	
  Werkzeug	
  für	
  Fremdsprachenlehrende
machen, welches Register der jeweiligen Fremd-                                hEp://dafnord.eduprojects.net/ejournal.html	
  
sprache man in dieser Art von Kommunikation ver-
wendet. Vor der praktischen Anwendung, sollten                        6. Das	
  „Elektronische	
  Europäische	
  SprachenporZolio/
daher fremdsprachige E-Mails gelesen und diskutiert                   eESP”	
  und	
  der	
  „Sprachenpass”	
  als	
  MoAvaAons-­‐,	
  Be-­‐
werden.                                                               richts-­‐und	
  DokumentaAonsinstrumente	
  
    E-Mail-Projekte (Netz und Heinen, 2004) sind
im Fremdsprachenunterricht sehr beliebt, da die Ver-                  Das vom Europarat im Jahr 2000 initiierte „Euro-
wendung neuer Vokabel in der Fremdsprache durch                       päische Sprachenportfolio/ESP” hat zwei Grund-
diesen spannenden Austausch unterstützt und der                       funktionen, eine pädagogische und eine Berichts-und
aktive Wortschatz dabei erweitert wird. Solche vir-                   Dokumentationsfunktion (Schneider & Lenz,
tuelle Schulpartnerschaften werden in Europa vom                      2001, 3). Die pädagogische Funktion soll Lernende
EU-Programm eTwinning gefördert. Es vernetzt                          zum Sprachenlernen im Allgemeinen motivieren, zu
Schulen aus Europa über das Internet miteinander.                     plurilingualen und interkulturellen Erfahrungen,
Mit eTwinning findet man eine Partnerschule und ar-                   sowie zur Selbstreflexion anregen. Die Berichts-und
beitet in einem geschützten virtuellen Klassenraum                    Dokumentationsfunktion hat zum Ziel, Lernende zur
an einem gemeinsamen Unter richtsprojekt                              Dokumentation ihrer Sprachkompetenzen zu er-
(http://www.etwinning.net).                                           muntern. Auf Basis der Papierversion vom Juni 2000
    Für Hebel et al. (2002) zählen „im Netz intera-                   wurde in enger Zusammenarbeit von EAQUALS
gieren“, „Dokumentation für einen Internetbeitrag                     (European Association for Quality Language Ser-
zusammenstellen“ und „Netzpräsentation gestalten“                     vices) und ALTE (Association of the Language
zu den produktiven Kompetenzen im Umgang mit                          Testers in Europe) ein „Elektronisches Europäi-
dem Internet im Unterricht (S. 90).                                   sches Sprachenportfolio/eESP” entwickelt und
6	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


vom Europarat akkreditiert. Die elektronische                                                                    Neue Technologien bieten also ein großes Po-
Version wird für erwachsene Lernende (16 Jahre und                                                            tential für individualisiertes Sprachenlernen, stellen
älter) empfohlen, ist derzeit auf Englisch und Fran-                                                          aber so manche Lernende auch vor hohe Herausfor-
zösisch verfügbar und kann von der ALTE Website                                                               derungen (zum Beispiel technische oder Motivations-
kostenfrei heruntergeladen werden (http://www.al-                                                             probleme).
te.org/projects/eelp.php).
                                                                                                              8. Fort-­‐und	
  Weiterbildungsmöglichkeiten	
  für	
  Fremd-­‐
    Ebenfalls vom Europarat wurde der „europass“
                                                                                                              sprachenlehrer/innen	
  im	
  Web
entwickelt. Er besteht aus den fünf Teilbereichen Le-
benslauf, Sprachenpass, Mobilität, Diploma-Sup-                                                               Einige Institutionen wie das Goethe-Institut oder das
plement und Zeugniserläuterungen. Der persönliche                                                             Referat Kultur und Sprache im im österreichischen
„europass“-Sprachenpass dokumentiert mit Hilfe von                                                            Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
Selbstbeurteilungsrastern die individuelle Sprachkom-                                                         bieten selbstständig Fort- und Weiterbildungsse-
petenz, listet die erworbenen Zertifikate und Di-                                                             minare für (Fremd-) Sprachenlehrer/innen an, die
plome auf und beschreibt die persönlichen sprach-                                                             den Einsatz von Technologien beim Sprachenlernen
lichen Erfahrungen. So wie das eESP kann der eu-                                                              behandeln. Fortbildungsmöglichkeiten bieten auch
ropass kostenfrei heruntergeladen werden (via                                                                 offene Online-Lehrergemeinschaften an.
http://www.europass-info.de/).
    Individuell gestaltete, multimedial, webbasierte                                                                     Links	
  hierzu	
  (weitere	
  bei	
  Mister	
  Wong	
  unter	
  #sprache,
Sprachenportfolios können aber auch mit Software
wie Mahara, Wordpress, Elgg und anderem erstellt
                                                                                                                  !      #l3t):
                                                                                                                          ▸ DaF	
  Live	
  Online:
werden (Buchberger et al., 2007).                                                                                           	
  hEp://dafnet.web2.0campus.net/	
  
                                                                                                                          ▸ Fortbildung	
  Online:	
  
7. Sprachlernangebote	
  im	
  Web                                                                                          hEp://fortbildung-­‐online.lernnetz.de/	
  
                                                                                                                          ▸ Lehrer-­‐online.de:	
  
Für Lernende, die keine konventionellen Sprachkurse                                                                         hEp://www.lehrer-­‐online.de/web20.php	
  
in Anspruch nehmen können oder wollen, bieten                                                                             ▸ Classroom	
  2.0:	
  
moderne Technologien und das Web zahlreiche                                                                                 hEp://www.classroom20.com/	
  
Online-Kursangebote, beispielsweise Busuu.com, Li-                                                                        ▸ EFL	
  Classroom	
  2.0:	
  
vemocha.com und Langmaster.com. Manche Kurse                                                                                hEp://eflclassroom.ning.com/	
  
sind kostenfrei, andere werden von kommerziellen
Anbietern offeriert. Zudem werden auch kostenfrei                                                                 Selbstverständlich bieten aber auch viele der weiter
„virtuelle Klassenzimmer“ angeboten, zum Beispiel                                                             oben genannten Internetressourcen, sowie Fernlehre-
vom Berlitz-Verlag.                                                                                           oder Blended-Learning-Angebote internationaler
   Die verfügbaren Angebote sind von höchst unter-                                                            Universitäten und Hochschulen Fortbildungsmög-
schiedlicher Qualität, weshalb es ratsam ist, entweder                                                        lichkeiten an (siehe auch Kapitel #telweiterbildung).
kostenfreie Kurse selbst ausführlich zu testen oder
eher solche renommierter Anbieter zu wählen.



   In der Praxis: Ein eTwinning-Projekt
   Im	
  Jahre	
  2009-­‐2010	
  wurde	
  zwischen	
  mehreren	
  europäischen                                Deutschunterrichts.	
   Daraus	
   entstand	
   der	
   Wunsch,	
   sich	
   ge-­‐
   Schulen	
   ein	
   eTwinning-­‐Projekt	
   mit	
   Thema	
   „Abenteuer                                   nauer	
   über	
   Deutschland	
   zu	
   informieren.	
   Doch	
   der	
   Inhalt
   Freiheit	
   –	
   The	
   Adventure	
   of	
   Freedom“	
   durchgeführt.	
   Freiheit                    dieses	
  Projekts	
  sollte	
  sich	
  nicht	
  auf	
  eine	
  rein	
  historische	
  Be-­‐
   war	
   das	
   Ziel,	
   das	
   die	
   Menschen	
   in	
   der	
   DDR	
   mit	
   ihrer	
   fried-­‐   trachtungsweise	
  beschränken.	
  In	
  diesem	
  Projekt	
  blicken	
  grie-­‐
   lichen	
   RevoluCon	
   im	
   Jahr	
   1989	
   erreichen	
   wollten,	
   und	
   der                   chische,	
  polnische	
  und	
  deutsche	
  Schüler/innen	
  nicht	
  nur	
  auf
   Fall	
   der	
   Berliner	
   Mauer	
   ließ	
   diesen	
   Wunsch	
   endlich	
   Wirk-­‐                 die	
   Ereignisse	
   der	
   Jahre	
   1989/1990	
   zurück,	
   sondern	
   setzen
   lichkeit	
   werden.	
   Doch	
   der	
   Mauerfall	
   und	
   die	
   Wiederverei-­‐                     sich	
   mit	
   persönlichen,	
   gesellschaHlichen	
   und	
   poliCsche	
   Frei-­‐
   nigung	
   Deutschlands	
   waren	
   nur	
   das	
   Ergebnis	
   eines	
   länger                        heiten	
  auseinander.	
  
   andauernden	
  Prozesses	
  der	
  DemokraCsierung	
  ganz	
  Europas,
   in	
  Polen	
  waren	
  die	
  Arbeiter	
  der	
  Danziger	
  WerH	
  und	
  die	
  Ge-­‐                  Alle	
   Endprodukte	
   der	
   am	
   Projekt	
   beteiligten	
   Schüler/innen
   werkschaH	
  Solidarnosc	
  richtungweisend	
  für	
  den	
  Auwruch	
  in                                 wurden	
   auf	
   einem	
   Online-­‐Poster	
   (hEp://johannagr.e-­‐
   die	
  DemokraCe.	
  Für	
  die	
  griechischen	
  Schüler/innen	
  war	
  der                             du.glogster.com/etwinning-­‐endprodukt/)	
   aufgelistet	
   und
   Fall	
   der	
  Berliner	
   Mauer	
   ein	
   höchst	
   interessantes	
   Thema	
   des                  somit	
  der	
  Allgemeinheit	
  zugänglich	
  gemacht.	
  
Fremdsprachen.	
  Mit	
  Technologien	
  Sprachen	
  lernen	
  und	
  lehren	
  —	
  7


                                                                                     ▸ Brammerts, H. & Kleppin, K. (2001). Selbstgesteuertes Spra-
9. Ausblick
                                                                                       chenlernen im Tandem. Ein Handbuch. Forum Sprachlehrfor-
Das weite Feld der Fremdsprachenaneignung-und                                          schung. Tübingen: Stauffenburg.
-vermittlung mit Hilfe neuer Technologien nahm in                                    ▸ Buchberger, G., Hilzensauer, W. und Hornung-Prähauser, V.
den letzten Jahrzehnten eine rasante Entwicklung, die                                  (2007). MOSEP – More Self-Esteem With My E-Portfolio.
sich in Zukunft in erhöhtem Tempo fortsetzen                                           Beitrag bei der ICL 2007, Villach. URL: http://halshs.archives-
könnte. Das immer größer werdende Angebot an                                           ouvertes.fr/docs/00/19/73/00/PDF/ 187_Final_Paper.pdf
modernen Technologien und Webressourcen er-                                            [19.01.11].
leichtert zunehmend die Informationsbeschaffung,                                     ▸ Döring, N. & Pöschl, S. (2003). Wissenskommunikation in the-
Kollaboration und Kommunikation, sowie weltweite                                       menbezogenen Chat-Räumen. In: Medien und Erziehung
Vernetzung. Dies ermöglicht selbstbestimmten Ler-                                      Merz. Zeitschrift für Medienpädagogik, 47(5), 100-114.
nenden ihre individuellen Bedürfnisse bezüglich                                      ▸ Hebel, F.; Hoberg, R. & Jahn, K.-H. (2002). Fachsprachen und
Fremdsprachenlernen leichter zu berücksichtigen,                                       Multimedia. Frankfurt am Main: Peter Lang.
birgt aber auch die Gefahr, dass der Überblick in der                                ▸ Heckmann, V. (2009a). Podcasts im Spanischunterricht. Lehrer-
Fülle der Angebote verlorengeht.                                                       Online. URL: http://lehrer-online.de/podcasts-spanisch.php
    So sehr die Arbeit mit modernen Technologien                                       [2010-09-23].
von Lernenden als hoher Mehrwert gegenüber kon-                                      ▸ Heckmann, V. (2009b). Netiquette - Der Ton macht die Musik.
ventionellen Werkzeugen und Methoden geschätzt                                         Lehrer-Online. URL: http://lehrer-online.de/netiquette.php
wird, so sehr stellt sie selbst für technologieaffine                                  [2010-09-23].
Lernende gelegentlich eine hohe Herausforderung                                      ▸ Moser, H. (2000). Abenteuer Internet: Lernen mit Webquests.
dar. Zumindest bei vielen älteren Menschen besteht                                     Donauwörth: Auer.
oft noch eine große Hemmschwelle gegenüber Com-                                      ▸ Netz, G. & Heinen, R. (2004). E-Mail im Fremdsprachenunter-
puter und Internet.                                                                    richt. Lehrer-Online. URL: http://www.lehrer-online.de/e-
    Für Fremdsprachenlehrende und -lernende be-                                        mail-im-fsu.php [2010-09-23].
deutet dies, dass die (Weiter-) Entwicklung der Me-                                  ▸ Nieweler, A.(2006). Fachdidaktik Französisch: Tradition, Inno-
dienkompetenz, die kontinuierliche Fortbildung des                                     vation, Praxis. Stuttgart: Ernst Klett Verlag.
Lehrpersonals und die Aufnahme neuer Lehr-und                                        ▸ ÖSZ/Österreichisches Sprachen-Kompetenz-Zentrum. (2009).
Lernformen (zum Beispiel Blended Learning) in die                                      Bildungsstandards für Fremdsprachen (Englisch), 8. Schulstufe.
Curricula hohe Priorität hat. Weitere Forschungser-                                    Praxishandbuch (Neuauflage 2009). ÖSZ Praxisreihe 4. Graz:
gebnisse sind wünschenswert und könnten einen                                          ÖSZ. URL: http://www.oesz.at/download/publikationen/
wertvollen Beitrag zur sinnvollen Weiterentwicklung                                    Praxisreihe_4_Neuauflage.pdf [19.01.11].
des technologieunterstützten Fremdsprachenunter-                                     ▸ Platten, E. (2008). Gemeinsames Schreiben im Wiki-Web. Akti-
richts leisten.                                                                        vitäten in einer untutorierten Schreibwerkstatt für fortge-
                                                                                       schrittene Deutschlernende. Zeitschrift für Interkulturellen
       Moderne	
   Technologien	
   ermöglichen	
   im	
   Fremdspra-­‐                Fremdsprachenunterricht, 13(1), 1-22, URL: http://zif.spz.tu-
  !    chenunterricht	
  neben	
  leicht	
  zu	
  realisierender	
  Informa-­‐
       Consbeschaffung	
   auch	
   globale	
   Vernetzung,	
   weltweite
                                                                                       darmstadt.de/jg-13-1/beitrag/Platten1.htm [2010-09-23].
                                                                                     ▸ Rüddigkeit, V. (2006). Web 2.0 - das „neue“ Internet macht
       KommunikaCon	
  und	
  KooperaCon	
  und	
  Zugang	
  zu	
  top-­‐              Schule!. Frankfurt: Amt für Lehrerbildung, 19-26. URL:
       aktuellen	
   authenCschen	
   Quellen	
   und	
   Unterrichtsma-­‐
                                                                                       http://download.bildung.hessen.de/medien/service_medien/
       terialien	
  
                                                                                       web20/web20-voru.pdf [2010-09-23].
                                                                                     ▸ Rüschoff, B. & Wolff, D. (1999). Fremdsprachenlernen in der
       Welche	
  Technologien,	
  Werkzeuge	
  und	
  Methoden	
  sind                 Wissensgesellschaft. Ismaning: Hueber.
  ?    für	
   Ihre	
   Bedürfnisse	
   als	
   Fremdsprachenlernende/r
       oder	
  -­‐lehrende/r	
  zielführend?	
  
                                                                                     ▸ Schmidt, T. (2005). Selbstgesteuertes Lernen mit Neuen
                                                                                       Medien im Fremdsprachenunterricht: Eine Bestandsaufnahme.
                                                                                       In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht,
Literatur                                                                              10(1), URL: http://www.ualberta.ca/~german/ejournal/Tor-
                                                                                       benSchmidt.htm [2011-01-13].
▸ Beißwenger, M. & Storrer, A. (2005). Chat-Szenarien für Beruf,                     ▸ Schneider, G. & Lenz, P. (2001). European Language Portfolio:
  Bildung und Medien. In: M. Beißwenger & A. Storrer (Hrsg.),                          Guide for Developers. URL:
  Chat-Kommunikation in Beruf, Bildung und Medien: Kon-                                http://www.coe.int/T/DG4/Portfolio/documents_intro/Egui
  zepte - Werkzeuge - Anwendungsfelder. Stuttgart: Ibidem, 9-                          de.pdf. [19.01.11].
  25.                                                                                ▸ Schulmeister, R. (2007). Grundlagen hypermedialer Lern-
                                                                                       systeme. Theorie – Didaktik – Design. München: Oldenbourg.
8	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


▸ Würffel, N. (2008) Kooperatives Schreiben im Fremdsprachen-
  unterricht: Potentiale des Einsatzes von Social-Software-An-
  wendungen am Beispiel kooperativer Online-Editoren. In:
  Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, 13(1).
  URL: http://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-13-1/beitrag/Wu-
  erffel1.htm [23.09.10] .

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Fremdsprachen - Mit Technologien Sprachen lernen und lehren

  • 1. Gerlinde  Buchberger,  Johanna  Chardaloupa,  Georgios  Perperidis  und  Verena  Heckmann   Fremdsprachen Mit Technologien Sprachen lernen und lehren In  diesem  Kapitel  wird  ein  exemplarischer  Überblick  über  den  Einsatz  von  Technologien  beim  Fremdspra-­‐ chenlernen   und   -­‐lehren   gegeben.   Ausgehend   vom   „Gemeinsamen   europäischen   Referenzrahmen”   wird der   Technologieeinsatz   bei   der   Entwicklung   und   Einübung   der   dort   erwähnten   FerCgkeiten   erläutert.   In weiteren  AbschniEen  wird  auf  das  „Elektronische  Europäische  Sprachenporfolio”  und  den  „Europass”,  auf Sprachlernangebote  im  Web  und  auf  Fort-­‐und  Weiterbildungsangebote  für  Fremdsprachenlehrende  einge-­‐ gangen.  Als  Abschluss  soll  ein  aktuelles  Beispiel  den  schulischen  Einsatz  von  Technologien  im  fremdsprach-­‐ lichen  Unterricht  illustrieren  und  konkreCsieren.   Quelle:  Nazareth  College,  URL:  hEp://www.flickr.com/photos/nazareth_college/4725085130/  [2011-­‐01-­‐01] #sprache #spezial #fachgegenstand Version  vom  1.  Februar  2011 Für  dieses  Kapitel  wird  noch  ein  Pate  gesucht, Jetzt Pate werden! mehr  InformaConen  unter:  hEp://l3t.eu/patenschaH
  • 2. 2  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) Dieses Kapitel wird zunächst über den (mög- 1. Einleitung lichen) Technologieeinsatz beim Sprachenlernen be- Im Zeitalter von Internet, Web 2.0 und mobilen End- richten und sich dabei an der Struktur des GERS ori- geräten sind moderne Technologien auch aus dem entieren. Im Anschluss wird es unter anderem das eu- Bereich des Sprachenlehrens und -lernens kaum ropäische Sprachenportfolio, Webangebote für Ler- mehr wegzudenken (Rüschoff & Wolff, 1999; Nie- nende und Fortbildungsangebote für Lehrende be- weler, 2006). Besonders die Netzgeneration erwartet, schreiben. dass Werkzeuge und Kommunikationsformen, die sie 2. Hörverstehen  mit  Podcasts   in ihrer Freizeit verwendet, auch für diesen Bereich nutzbar gemacht werden. Radiosendungen  und  Sprachlernangebote   In einer globalisierten Welt müssen Lernen und Bei professionellen Podcasts handelt es sich um die Lehren besser an die immer unterschiedlicheren Be- Zweitverwertung von Nachrichtensendungen, Repor- dürfnisse und Voraussetzungen von Lernenden ange- tagen oder Interviews. Ein umfangreiches Angebot passt werden. Moderne Technologien eröffnen bieten Radio Nacional de España, BBC, NYT, Radio enorme Möglichkeiten für verstärkte Individuali- France und die ARD Mediathek. sierung. Sie machen Lernende räumlich und zeitlich Unter den Informationspodcasts finden sich weitgehend unabhängig und erleichtern selbstbe- Nachrichten in langsamem Sprechtempo mit transki- stimmtes, autonomes, konstruktivistisches Lernen bierten Hörtexten wie das „Journal en français (Nieweler, 2006; Schmidt, 2005, vgl. Kapitel #lern- facile“, die „BBC World News For Children“ und die theorie). Für den Fremdsprachenerwerb und -unter- langsam gesprochenen Nachrichten der Deutschen richt ermöglichen sie neben leicht zu realisierender Welle. Private Podcasts werden von Sprachschulen Informationsbeschaffung eine globale Vernetzung, und Fremdsprachenlehrern angeboten und stellen in weltweite Kommunikation und Kooperation und den didaktisierter Form transkribierte Hörtexte und Zugang zu topaktuellen authentischen Quellen und Übungsmaterial zur Verfügung. Dazu gehören der Unterrichtsmaterialien. Schweizer Podclub, das spanische Blog SSL4You von Der „Gemeinsame Europäische Referenzrahmen Teresa Sánchez, das französische Blog GABFLE, für Sprachen“ (GERS) definiert fünf Fertigkeitsbe- Breaking News English von Sean Banville und der reiche, nämlich: „hören“, „lesen“, „zusammen- deutsche Podcast Slow German. hängend sprechen“, „an Gesprächen teilnehmen“ und „schreiben“ (ÖZG, 2009, 10; siehe Abbildung 1). Die  URL  von  diesen  und  allen  weiteren  im  Kapitel  ge-­‐ Die Fertigkeitsbereiche kommen in der Praxis oft in Kombination vor und werden daher auch integrativ ! nannten  Angeboten  finden  Sie  bei  Mister  Wong  unter den  Schlagworten  #l3t  und  #sprache. gelehrt und gelernt. Hörtexte  auswählen  und  bearbeiten   Die Schwierigkeit bei der Suche nach geeigneten Pod- casts liegt darin, dass Hörtexte im Vergleich zu Lese- texten nicht überflogen und quergelesen werden können, sondern dass die Lehrperson bei der Unter- richtsvorbereitung den gesamten Podcast anhören muss, bevor sie entscheiden kann, ob der Text ge- eignet ist. Oft finden sich schriftliche Kurzzusam- menfassungen der Inhalte oder sogar komplette Transkriptionen der Sprechertexte, die die Textvor- auswahl unterstützen. Das Hördokument soll den curricularen Vorgaben entsprechen, an die Erfah- rungswelt der Lernenden anknüpfen und aktuelle und authentische Kontexte bieten (Heckmann, 2009a). Sollte das Sprechtempo zu schnell sein, kann das Abbildung  1:  Die  Fertigkeitsbereiche  für  Sprachkom-­‐ Tempo der Hörtexte mit der freien Software zur Au- petenz  des  Gemeinsamen  Europäischen  Referenz-­‐ diobearbeitung Audacity oder anderen Audioeditoren rahmen  für  Sprachen verändert werden (vgl. Kapitel #educast). Zudem können die Hörtexte geschnitten und die Schnipsel
  • 3. Fremdsprachen.  Mit  Technologien  Sprachen  lernen  und  lehren  —  3 beliebig zu einem neuen Text zusammengefügt medien und diverse Hypertext-Nachfolgesysteme werden. Die Audiobearbeitung kann sowohl Aufgabe (Schulmeister, 2007, 295ff) den Fremdsprachen- der Lehrperson während der Unterrichtsvorbereitung erwerb und unterstützen mit ihren nicht-linearen sein, als auch eine Möglichkeit, die Lernenden zu ak- Texten vor allem autonome, konstruktivistisch orien- tivieren und ihnen die Gelegenheit zu geben, Hör- tierte Sprachenlernende dabei, sich ihre individuellen texte zu suchen, zu bearbeiten und der Lerngruppe Lernpfade selbst zu organisieren, rasch an weiterfüh- beispielsweise auf einer Lernplattform zur Verfügung rende Information zu gelangen oder Definitionen zu stellen. Allerdings sollte dabei bedacht werden, und/oder Übersetzungen von ausgewählten Schlüs- dass bei jeder Bearbeitung die Authentizität der Hör- selwörtern oder Redewendungen zu erhalten (zum texte verloren geht. Beispiel Britannica, Wikipedia). Auch sogenannte „Cursor Translator“ sind hilfreiche Werkzeuge zur Individuelles  Hörverstehen  und  ParAzipaAon   leichteren Erschließung von Texten (zum Beispiel Im Gegensatz zum traditionellen Hörverstehen Online-Zeitschriften des Spotlight-Verlags). frontal im Klassenverband haben die Lernenden über Bei manchen Ressourcen, zum Beispiel bei portable Abspielgeräte wie Handy oder MP3-Player Online-Zeitungen wie bei den New York Times, oder von jedem beliebigen Ort aus Zugriff auf die Hörda- auch bei freien Bildungsressourcen (Open Educa- teien und bestimmen das Hörtempo individuell, tional Resources, kurz OER, siehe Kapitel #open- indem sie den Hörtext anhalten, vor- und zurück- access) wie dem Open-Courseware-Projekt vom MIT spulen. Nachdem das Hörverstehen über ge- gibt es die Möglichkeit der audio-visuellen Rezeption. schlossene oder offene Aufgaben gesichert wurde, Dabei werden die Transkripte gemeinsam mit Vi- sollte sich eine produktiv-kreative Phase anschließen, deoaufzeichnungen wichtiger Interviews, Fernsehdis- die über den eigentlichen Hörtext hinausgeht. Beim kussionen oder Vorlesungen online veröffentlicht, Einsatz von Podcasts bietet es sich an, über die Kom- sodass Lernende zum besseren Verständnis der Hör- mentarfunktion, die viele Podcast-Anbieter in ihrem texte die synchron geschalteten Transkripte heran- Blog vorsehen, die Lernenden zu schriftlichen Texten ziehen können. Ebenso ermöglichen bestimmte in Form von Meinungsäußerungen oder persönlichen OER-Angebote das Verfolgen von Video-Vorle- Berichten anzuregen. Eine weitere Form der Partizi- sungen zusammen mit den jeweiligen Transkripten pation besteht in der Produktion eigener Hörtexte, (zum Beispiel der Stanford University auf iTunes; vgl. die anschließend, zum Beispiel bei Audio-Lingua.eu, Kapitel #openaccess) Sprachenlernenden aus der ganzen Welt zur Ver- Wie bei allen Internetressourcen ist jedoch die fügung gestellt werden können. Die Möglichkeit der Evaluierung der Qualität gewählter Ressourcen not- sozialen Interaktion zwischen den Lernenden schafft wendig. Texte aus zuverlässigen Quellen auszu- authentische Schreib- und Sprechanlässe (Heckmann, wählen, ist dabei ein erster Schritt der Qualitätskon- 2009b, vgl. Kapitel #educast). trolle. Textmaterialien von qualitativ hochwertigen Web- 3. Fremdsprachliche  Lesekompetenz  entwickeln   sites, wie zum Beispiel von internationalen Kulturin- Die Entwicklung des Lese-, ebenso wie die des Hör- stituten, öffentlich-rechtlichen Radio-und Fernsehan- verstehens ist als notwendiger rezeptiver Ausgangs- stalten mit Bildungsauftrag, renommierten Bildungs- punkt und als Input für andere, produktive sprach- einrichtungen oder Onlineversionen von Qualitäts- liche Äußerungen, wie auch als Impuls für Diskussi- zeitungen und -zeitschriften weisen normalerweise onseinstiege zu betrachten. die von Sprachenlernenden und -lehrenden erwartete Auch hier können neue Medien, Social Software Qualität auf. und Internetressourcen sowohl in informellen als Online-­‐Wörterbücher,   Korpora,   Konkordanzen   und   En-­‐ auch formellen, institutionellen Kontexten von zyklopädien   großem Nutzen sein und besitzen, wie bereits ein- leitend erwähnt, einen hohen Mehrwert gegenüber Neben einer Vielzahl von ein-, zwei-oder mehrspra- herkömmlichen Methoden und Ressourcen. chigen Online-Wörterbüchern bietet das Internet für fortgeschrittene Fremdsprachenlernende auch Internet  als  Quelle  von  Hypertext  und  Hypermedien Korpora, Konkordanzen und Enzyklopädien in Das Internet bietet eine Fülle an Texten in vielen eu- vielen europäischen Sprachen. Einige davon sind frei ropäischen Sprachen und Schwierigkeitsgraden und im WWW verfügbar, andere sind kommerzielle Pro- zu jedem nur vorstellbaren Thema. Seit den An- dukte. fängen des Web 1.0 bereichern Hypertext, Hyper-
  • 4. 4  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) In der Praxis : Kostenlose Wörterbücher MulAlinguale  Wörterbücher Beispiele  für  einsprachige  englische  Wörterbücher   Leo.org:  hEp://dict.leo.org  (EN,  FR,  IT,  ES,  DE,  RU,  Chinesisch) hEp://dicConary.cambridge.org/,   dict.cc:  hEp://www.dict.cc/  (mehr  als  30  Sprachen)   hEp://www.onelook.com   Woxicon:  hEp://www.woxikon.de/  (EN,  IT,  ES,  FR)   Pons:  hEp://www.pons.eu/  (EN,  FR,  IT,  ES,  PT,  RU,  GR,  SL)   Weblogs,   Web-­‐Quests,   Wikis,   Open   EducaAonal   Re-­‐ sources  (OER)  und  Social-­‐Bookmarking-­‐Dienste   (zum Beispiel via YouTube). Dabei besteht noch die Kommentarfunktion der erstellten Beiträge, womit, Auch Weblogs, Wikis und OER können, sofern sie in Kombination zum Sprechen, die Entwicklung von den geforderten Qualitätskriterien genügen, wertvolle weiteren Kompetenzen, zum Beispiel Schreiben, an- Quellen für authentische Texte sein und sowohl die geregt wird (siehe auch Kapitel #educast). Entwicklung der Lese- als auch der interkulturellen Motivationsfördernd können Web-2.0-Tools noch und kommunikativen Kompetenz fördern. Social- für gelenkte Sprechäusserungen zeitversetzt einge- Bookmarking-Dienste helfen bei der Recherche, RSS- setzt werden, womit mündliche Beiträge aufge- Feeds beim regelmäßigen Zugang zu geeigneten Ma- nommen, anderen Nutzern per Mail verschickt und terialien (Rüddigkeit, 2006). in Blogs oder Plattformkursen eingebettet werden. Dabei variiert die Übungspalette. Es können einfache Kommerzielle   Online-­‐Ressourcen   zum   Fremdsprachen-­‐ reproduktive Sprechaufträge gestellt werden, bis hin lernen   zu Kettenübungen und zur Durchführung von Neben einer unerschöpflichen Fülle von frei verfüg- kleinen kooperativen Projekten. Ihr Mehrwert liegt baren authentischen, teilweise bereits didaktisch auf- grundsätzlich darin, dass sie durch eine einfache Be- bereiteten Texten, bietet das Internet auch Res- dienung systematisch die Zielsprachverwendung ein- sourcen auf kommerziellen Plattformen. Die An- führen und konstruktiv das freie Sprechen vorbe- bieter sind zum Beispiel Verlage, die für die Abon- reiten. nenten ihrer Sprachzeitschriften oder Käufer ihrer Synchrone  KommunikaAon  -­‐  KommunikaAonstools   Lehrbücher aktuelle, didaktisch aufbereitete Online- materialien und Onlinedossiers teilweise gratis, teil- Um intensive Interaktionsprozesse für das Mündliche weise gegen geringe Gebühren zur Verfügung stellen. zu initiieren sind Sprechaktivitäten dialogischer Form angebracht, in denen nicht mehr Inhalte reproduziert 4. Sprechinhalte  erarbeiten  und  präsenAeren   werden, sondern Kommunikation in der Zielsprache Zur Förderung der Sprechkompetenz bietet die letzte angestrebt wird. Internetgeneration diverse Möglichkeiten, im Ge- Zur Unterstützung von Gesprächsentwicklung, gensatz zur ersten, streng instruktionistisch geprägten von Konferenzen und multimedialem kollaborativem Internetgeneration, die der mündlichen Kommuni- Austausch in synchroner Zeit bieten sich ver- kation nur begrenzten Raum ließ. Aufgrund schneller schiedene Werkzeuge an (Döring & Pöschl, 2003; Internetzugänge, Breitbandnetze und der Partizipati- siehe Kapitel zu #kommunikation, #videokonfe- onsmöglichkeiten des Web 2.0 ist es möglich, neben renz). Das dialogische Sprechen kann in Partner- dem Schreiben, Lesen und Hören nun auch das oder Gruppenarbeit durchgeführt werden, wobei ge- Sprechen zu fördern. lenkte und freie Übungen eingesetzt werden können (Beißwenger & Storrer, 2005). . Dadurch findet Inter- Asynchrone  KommunikaAon  -­‐  KommunikaAonstools   aktion zwischen Lehrenden und Lernenden, haupt- Asynchrone Sprechanlässe monologischer Form sächlich jedoch unter Lernenden statt. Über Sprech- können Lehrende und Lernende begleitet von audio- aufträge hinaus eignen sich solche Software-Pro- visuellem Material mit Hilfe von Präsentation- gramme als reine Kommunikationsmittel in der Ziel- Software (zum Beispiel Powerpoint) zunächst reali- sprache zur Erarbeitung und Betreuung von kollabo- sieren und anschließend anderen Lernenden zu- rativer Spracharbeit (zum Beispiel Schulprojekte, in- gänglich machen, indem sie für die eigene Lern- ternationale Projekte). Dabei besteht der positive gruppe, für eine größere Lerngemeinschaft oder Effekt für das Lernen darin, dass die Lernenden auf sogar für alle Internetnutzer veröffentlicht werden diesem Wege, und umgeschaltet auf eine prinzipiell
  • 5. Fremdsprachen.  Mit  Technologien  Sprachen  lernen  und  lehren  —  5 authentischere sprachliche Ebene, zur Anbahnung Eine hervorragende Kombination all dieser Ele- und Aufrechterhaltung der Kommunikation angeregt mente bieten Web-Quests an. Web-Quests basieren werden. auf einem didaktischen Modell, um sinnvoll mit In- Zusätzlich zu unterschiedlichsten Kommunikati- ternet und PC zu arbeiten. „Die abenteuerliche Spu- onstools können auch Lernpartnerschaften gesucht rensuche im Internet“, dessen Steuerungs- und Kon- und gepflegt werden. Hier unterstützen Angebote trollfunktion die Lernenden übernehmen, kann sie wie „eTandem“ der Universität Bochum (Brammerts zum Lernen motivieren. & Kleppin, 2001). Web-Quests stellen also eine Möglichkeit dar, im Unterricht lernerzentriert zu arbeiten, sowie Com- 5. Fremdsprachliche  Schreibfähigkeit  entwickeln puter und Internet sinnvoll einzusetzen (Moser, Schreiben wird - zusammen mit Sprechen - als pro- 2000). Eines steht aber auch fest: Da die Quellen der duktive Fertigkeit charakterisiert. Das Schreiben, bzw. Web-Quests meistens – nicht immer – Webseiten der von Lernenden geschriebene Text, spielt im Un- sind, und mehrere Medien auf einer Seite kombiniert terricht eine bedeutende Rolle als Wiedergabe von werden können, müssen die Lerner/innen Informa- Gelerntem, als persönliche Ausdrucksmöglichkeit der tionen und Daten von mehreren Medien und Modi in Lerner und Lernerinnen, als Auseinandersetzung mit ein Medium und einen Modus, nämlich in einen einem Text oder auch teilweise zu Prüfungszwecken, schriftlichen Texttyp überführen. Damit ist also sinn- da ein geschriebener Text Sprachnormen fassbar re- vollerweise zugleich das integrierte Erlernen und präsentiert und leichter bewertbar macht. Das In- Üben von im GERS getrennt definierten Fertigkeiten ternet bietet zahlreiche zusätzliche Möglichkeiten, um verbunden: Ohne verstehendes Lesen und Hör-Seh- dieser Fertigkeit eine besondere und interessante Be- Verstehen kein Schreiben. deutung zu geben (Würffel, 2008). Das Senden von Weblogs und Wikis können die schriftliche E-Mails zur informellen Kommunikation wurde vor Kommunikation im Fremdsprachenunterricht berei- allem bei Jugendlichen immer mehr durch SMS und chern (Platten, 2008). Sie können sowohl als Kom- IM-Dienste abgelöst. Dafür erhielt E-Mail-Verkehr munikationsmedium (asynchron), Informationsquelle im beruflichen Kontext einen höheren Stellenwert. (aktuell und authentisch) oder Publikationsmedium Es ist daher für die Lernenden von Fremdsprachen von Projekten und Ergebnissen agieren. notwendig und bestimmt auch spannend und moti- vierend, das Schreiben zu trainieren und ihre Schreib- kompetenz zu professionalisieren. Vor allem aber ist Das  Projekt  E-­‐Journal  bietet  Unterstützung  und  ein  ei-­‐ es bei dieser Übung wichtig, den Lernenden klar zu ! genes  Werkzeug  für  Fremdsprachenlehrende machen, welches Register der jeweiligen Fremd- hEp://dafnord.eduprojects.net/ejournal.html   sprache man in dieser Art von Kommunikation ver- wendet. Vor der praktischen Anwendung, sollten 6. Das  „Elektronische  Europäische  SprachenporZolio/ daher fremdsprachige E-Mails gelesen und diskutiert eESP”  und  der  „Sprachenpass”  als  MoAvaAons-­‐,  Be-­‐ werden. richts-­‐und  DokumentaAonsinstrumente   E-Mail-Projekte (Netz und Heinen, 2004) sind im Fremdsprachenunterricht sehr beliebt, da die Ver- Das vom Europarat im Jahr 2000 initiierte „Euro- wendung neuer Vokabel in der Fremdsprache durch päische Sprachenportfolio/ESP” hat zwei Grund- diesen spannenden Austausch unterstützt und der funktionen, eine pädagogische und eine Berichts-und aktive Wortschatz dabei erweitert wird. Solche vir- Dokumentationsfunktion (Schneider & Lenz, tuelle Schulpartnerschaften werden in Europa vom 2001, 3). Die pädagogische Funktion soll Lernende EU-Programm eTwinning gefördert. Es vernetzt zum Sprachenlernen im Allgemeinen motivieren, zu Schulen aus Europa über das Internet miteinander. plurilingualen und interkulturellen Erfahrungen, Mit eTwinning findet man eine Partnerschule und ar- sowie zur Selbstreflexion anregen. Die Berichts-und beitet in einem geschützten virtuellen Klassenraum Dokumentationsfunktion hat zum Ziel, Lernende zur an einem gemeinsamen Unter richtsprojekt Dokumentation ihrer Sprachkompetenzen zu er- (http://www.etwinning.net). muntern. Auf Basis der Papierversion vom Juni 2000 Für Hebel et al. (2002) zählen „im Netz intera- wurde in enger Zusammenarbeit von EAQUALS gieren“, „Dokumentation für einen Internetbeitrag (European Association for Quality Language Ser- zusammenstellen“ und „Netzpräsentation gestalten“ vices) und ALTE (Association of the Language zu den produktiven Kompetenzen im Umgang mit Testers in Europe) ein „Elektronisches Europäi- dem Internet im Unterricht (S. 90). sches Sprachenportfolio/eESP” entwickelt und
  • 6. 6  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) vom Europarat akkreditiert. Die elektronische Neue Technologien bieten also ein großes Po- Version wird für erwachsene Lernende (16 Jahre und tential für individualisiertes Sprachenlernen, stellen älter) empfohlen, ist derzeit auf Englisch und Fran- aber so manche Lernende auch vor hohe Herausfor- zösisch verfügbar und kann von der ALTE Website derungen (zum Beispiel technische oder Motivations- kostenfrei heruntergeladen werden (http://www.al- probleme). te.org/projects/eelp.php). 8. Fort-­‐und  Weiterbildungsmöglichkeiten  für  Fremd-­‐ Ebenfalls vom Europarat wurde der „europass“ sprachenlehrer/innen  im  Web entwickelt. Er besteht aus den fünf Teilbereichen Le- benslauf, Sprachenpass, Mobilität, Diploma-Sup- Einige Institutionen wie das Goethe-Institut oder das plement und Zeugniserläuterungen. Der persönliche Referat Kultur und Sprache im im österreichischen „europass“-Sprachenpass dokumentiert mit Hilfe von Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Selbstbeurteilungsrastern die individuelle Sprachkom- bieten selbstständig Fort- und Weiterbildungsse- petenz, listet die erworbenen Zertifikate und Di- minare für (Fremd-) Sprachenlehrer/innen an, die plome auf und beschreibt die persönlichen sprach- den Einsatz von Technologien beim Sprachenlernen lichen Erfahrungen. So wie das eESP kann der eu- behandeln. Fortbildungsmöglichkeiten bieten auch ropass kostenfrei heruntergeladen werden (via offene Online-Lehrergemeinschaften an. http://www.europass-info.de/). Individuell gestaltete, multimedial, webbasierte Links  hierzu  (weitere  bei  Mister  Wong  unter  #sprache, Sprachenportfolios können aber auch mit Software wie Mahara, Wordpress, Elgg und anderem erstellt ! #l3t): ▸ DaF  Live  Online: werden (Buchberger et al., 2007).  hEp://dafnet.web2.0campus.net/   ▸ Fortbildung  Online:   7. Sprachlernangebote  im  Web hEp://fortbildung-­‐online.lernnetz.de/   ▸ Lehrer-­‐online.de:   Für Lernende, die keine konventionellen Sprachkurse hEp://www.lehrer-­‐online.de/web20.php   in Anspruch nehmen können oder wollen, bieten ▸ Classroom  2.0:   moderne Technologien und das Web zahlreiche hEp://www.classroom20.com/   Online-Kursangebote, beispielsweise Busuu.com, Li- ▸ EFL  Classroom  2.0:   vemocha.com und Langmaster.com. Manche Kurse hEp://eflclassroom.ning.com/   sind kostenfrei, andere werden von kommerziellen Anbietern offeriert. Zudem werden auch kostenfrei Selbstverständlich bieten aber auch viele der weiter „virtuelle Klassenzimmer“ angeboten, zum Beispiel oben genannten Internetressourcen, sowie Fernlehre- vom Berlitz-Verlag. oder Blended-Learning-Angebote internationaler Die verfügbaren Angebote sind von höchst unter- Universitäten und Hochschulen Fortbildungsmög- schiedlicher Qualität, weshalb es ratsam ist, entweder lichkeiten an (siehe auch Kapitel #telweiterbildung). kostenfreie Kurse selbst ausführlich zu testen oder eher solche renommierter Anbieter zu wählen. In der Praxis: Ein eTwinning-Projekt Im  Jahre  2009-­‐2010  wurde  zwischen  mehreren  europäischen Deutschunterrichts.   Daraus   entstand   der   Wunsch,   sich   ge-­‐ Schulen   ein   eTwinning-­‐Projekt   mit   Thema   „Abenteuer nauer   über   Deutschland   zu   informieren.   Doch   der   Inhalt Freiheit   –   The   Adventure   of   Freedom“   durchgeführt.   Freiheit dieses  Projekts  sollte  sich  nicht  auf  eine  rein  historische  Be-­‐ war   das   Ziel,   das   die   Menschen   in   der   DDR   mit   ihrer   fried-­‐ trachtungsweise  beschränken.  In  diesem  Projekt  blicken  grie-­‐ lichen   RevoluCon   im   Jahr   1989   erreichen   wollten,   und   der chische,  polnische  und  deutsche  Schüler/innen  nicht  nur  auf Fall   der   Berliner   Mauer   ließ   diesen   Wunsch   endlich   Wirk-­‐ die   Ereignisse   der   Jahre   1989/1990   zurück,   sondern   setzen lichkeit   werden.   Doch   der   Mauerfall   und   die   Wiederverei-­‐ sich   mit   persönlichen,   gesellschaHlichen   und   poliCsche   Frei-­‐ nigung   Deutschlands   waren   nur   das   Ergebnis   eines   länger heiten  auseinander.   andauernden  Prozesses  der  DemokraCsierung  ganz  Europas, in  Polen  waren  die  Arbeiter  der  Danziger  WerH  und  die  Ge-­‐ Alle   Endprodukte   der   am   Projekt   beteiligten   Schüler/innen werkschaH  Solidarnosc  richtungweisend  für  den  Auwruch  in wurden   auf   einem   Online-­‐Poster   (hEp://johannagr.e-­‐ die  DemokraCe.  Für  die  griechischen  Schüler/innen  war  der du.glogster.com/etwinning-­‐endprodukt/)   aufgelistet   und Fall   der  Berliner   Mauer   ein   höchst   interessantes   Thema   des somit  der  Allgemeinheit  zugänglich  gemacht.  
  • 7. Fremdsprachen.  Mit  Technologien  Sprachen  lernen  und  lehren  —  7 ▸ Brammerts, H. & Kleppin, K. (2001). Selbstgesteuertes Spra- 9. Ausblick chenlernen im Tandem. Ein Handbuch. Forum Sprachlehrfor- Das weite Feld der Fremdsprachenaneignung-und schung. Tübingen: Stauffenburg. -vermittlung mit Hilfe neuer Technologien nahm in ▸ Buchberger, G., Hilzensauer, W. und Hornung-Prähauser, V. den letzten Jahrzehnten eine rasante Entwicklung, die (2007). MOSEP – More Self-Esteem With My E-Portfolio. sich in Zukunft in erhöhtem Tempo fortsetzen Beitrag bei der ICL 2007, Villach. URL: http://halshs.archives- könnte. Das immer größer werdende Angebot an ouvertes.fr/docs/00/19/73/00/PDF/ 187_Final_Paper.pdf modernen Technologien und Webressourcen er- [19.01.11]. leichtert zunehmend die Informationsbeschaffung, ▸ Döring, N. & Pöschl, S. (2003). Wissenskommunikation in the- Kollaboration und Kommunikation, sowie weltweite menbezogenen Chat-Räumen. In: Medien und Erziehung Vernetzung. Dies ermöglicht selbstbestimmten Ler- Merz. Zeitschrift für Medienpädagogik, 47(5), 100-114. nenden ihre individuellen Bedürfnisse bezüglich ▸ Hebel, F.; Hoberg, R. & Jahn, K.-H. (2002). Fachsprachen und Fremdsprachenlernen leichter zu berücksichtigen, Multimedia. Frankfurt am Main: Peter Lang. birgt aber auch die Gefahr, dass der Überblick in der ▸ Heckmann, V. (2009a). Podcasts im Spanischunterricht. Lehrer- Fülle der Angebote verlorengeht. Online. URL: http://lehrer-online.de/podcasts-spanisch.php So sehr die Arbeit mit modernen Technologien [2010-09-23]. von Lernenden als hoher Mehrwert gegenüber kon- ▸ Heckmann, V. (2009b). Netiquette - Der Ton macht die Musik. ventionellen Werkzeugen und Methoden geschätzt Lehrer-Online. URL: http://lehrer-online.de/netiquette.php wird, so sehr stellt sie selbst für technologieaffine [2010-09-23]. Lernende gelegentlich eine hohe Herausforderung ▸ Moser, H. (2000). Abenteuer Internet: Lernen mit Webquests. dar. Zumindest bei vielen älteren Menschen besteht Donauwörth: Auer. oft noch eine große Hemmschwelle gegenüber Com- ▸ Netz, G. & Heinen, R. (2004). E-Mail im Fremdsprachenunter- puter und Internet. richt. Lehrer-Online. URL: http://www.lehrer-online.de/e- Für Fremdsprachenlehrende und -lernende be- mail-im-fsu.php [2010-09-23]. deutet dies, dass die (Weiter-) Entwicklung der Me- ▸ Nieweler, A.(2006). Fachdidaktik Französisch: Tradition, Inno- dienkompetenz, die kontinuierliche Fortbildung des vation, Praxis. Stuttgart: Ernst Klett Verlag. Lehrpersonals und die Aufnahme neuer Lehr-und ▸ ÖSZ/Österreichisches Sprachen-Kompetenz-Zentrum. (2009). Lernformen (zum Beispiel Blended Learning) in die Bildungsstandards für Fremdsprachen (Englisch), 8. Schulstufe. Curricula hohe Priorität hat. Weitere Forschungser- Praxishandbuch (Neuauflage 2009). ÖSZ Praxisreihe 4. Graz: gebnisse sind wünschenswert und könnten einen ÖSZ. URL: http://www.oesz.at/download/publikationen/ wertvollen Beitrag zur sinnvollen Weiterentwicklung Praxisreihe_4_Neuauflage.pdf [19.01.11]. des technologieunterstützten Fremdsprachenunter- ▸ Platten, E. (2008). Gemeinsames Schreiben im Wiki-Web. Akti- richts leisten. vitäten in einer untutorierten Schreibwerkstatt für fortge- schrittene Deutschlernende. Zeitschrift für Interkulturellen Moderne   Technologien   ermöglichen   im   Fremdspra-­‐ Fremdsprachenunterricht, 13(1), 1-22, URL: http://zif.spz.tu- ! chenunterricht  neben  leicht  zu  realisierender  Informa-­‐ Consbeschaffung   auch   globale   Vernetzung,   weltweite darmstadt.de/jg-13-1/beitrag/Platten1.htm [2010-09-23]. ▸ Rüddigkeit, V. (2006). Web 2.0 - das „neue“ Internet macht KommunikaCon  und  KooperaCon  und  Zugang  zu  top-­‐ Schule!. Frankfurt: Amt für Lehrerbildung, 19-26. URL: aktuellen   authenCschen   Quellen   und   Unterrichtsma-­‐ http://download.bildung.hessen.de/medien/service_medien/ terialien   web20/web20-voru.pdf [2010-09-23]. ▸ Rüschoff, B. & Wolff, D. (1999). Fremdsprachenlernen in der Welche  Technologien,  Werkzeuge  und  Methoden  sind Wissensgesellschaft. Ismaning: Hueber. ? für   Ihre   Bedürfnisse   als   Fremdsprachenlernende/r oder  -­‐lehrende/r  zielführend?   ▸ Schmidt, T. (2005). Selbstgesteuertes Lernen mit Neuen Medien im Fremdsprachenunterricht: Eine Bestandsaufnahme. In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, Literatur 10(1), URL: http://www.ualberta.ca/~german/ejournal/Tor- benSchmidt.htm [2011-01-13]. ▸ Beißwenger, M. & Storrer, A. (2005). Chat-Szenarien für Beruf, ▸ Schneider, G. & Lenz, P. (2001). European Language Portfolio: Bildung und Medien. In: M. Beißwenger & A. Storrer (Hrsg.), Guide for Developers. URL: Chat-Kommunikation in Beruf, Bildung und Medien: Kon- http://www.coe.int/T/DG4/Portfolio/documents_intro/Egui zepte - Werkzeuge - Anwendungsfelder. Stuttgart: Ibidem, 9- de.pdf. [19.01.11]. 25. ▸ Schulmeister, R. (2007). Grundlagen hypermedialer Lern- systeme. Theorie – Didaktik – Design. München: Oldenbourg.
  • 8. 8  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) ▸ Würffel, N. (2008) Kooperatives Schreiben im Fremdsprachen- unterricht: Potentiale des Einsatzes von Social-Software-An- wendungen am Beispiel kooperativer Online-Editoren. In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, 13(1). URL: http://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-13-1/beitrag/Wu- erffel1.htm [23.09.10] .