3. Hochwasser
1. Verbesserung von Hochwasserrisikokarten unter Berücksichtigung
der LISA-Landnutzungskategorien (für ausgewählte LISA-Testgebiete)
Ergebnisse:
Land Information System Austria LISA-II (2012)
Voraussetzungen:
• österreichweite einheitliche Landnutzungsdaten mit hoher
räumlicher Auflösung
• laufende Aktualisierungen (idealerweise im 6-jährigen Rhythmus
der HWRL)
• Daten über Veränderungen der Landnutzung
6. Hochwasser
2. Entwicklung einer Disaggregierungsmethode zur Darstellung der
betroffenen Bevölkerung auf Basis von ALS-Daten, um
Ungenauigkeiten von Risikokarten aus der Verschneidung mit dem
125m-Raster der Statistik Austria zu reduzieren
Ergebnisse:
Land Information System Austria LISA-II (2012)
7. Gebäude- und Wohnungs-
register: Haupt-, Neben-
wohnsitz, Beschäftigte
Gebäude – Kubatur
aus ALS - NDSM
Ergebnis: Betroffene
je Gebäude
Hochwasser - Disaggregierung
8. Lawinen
Potenzielle Lawinenanbruchgebiete im Wald
Kriterien - in Anlehnung an ISDW*-Handbuch des Lebensministeriums
(BMLFUW, BFW):
morphometrische Parameter aus ALS Gelände- und Oberflächenmodell
mittlere maximale Schneehöhe: ZAMG
Hangneigung aus DGM
Reliefklasse aus DGM
Rauigkeit aus DGM u. DSM
* Initiative Schutz durch Wald
1. Darstellung des Gefahrenpotenzials: beschreibt die Möglichkeit eines
Lawinenanbruchs gedanklich ohne Wald nach Häufigkeit und Intensität.
11. Modellierung von Sturz- und Rutschprozessen
Aktueller Stand, Anwendungsbeispiele und Ausblick
Herwig Proske & Christian Bauer DMA User Workshop, Graz, 20.März 2017
19. Aktueller Stand
Sturzprozesse (Felssturz und Steinschlag)
Flachgründige Rutschungen und
Hangmuren
Tiefgründige Rutschungen
Steiermark: Flächendeckende Gefahrenhinweiskarten für
20. Eine Gefahrenhinweiskarte (GHK) ist eine räumlich flächendeckende
Darstellung der Gefährdung eines Bereiches gegenüber gravitativen
Massenbewegungen (Rutschungen, Sturzprozesse, Muren, Lawinen)
Eine GHK wird im regionalen (1:25.000), nicht im lokalen (1:1.000)
Maßstab erstellt
Eine GHK ersetzt kein Gutachten über die Stabilität des jeweiligen
Hanges
Definition Naturgefahrenhinweiskarten
21. Aktueller Stand
Sturzprozesse (Felssturz und Steinschlag)
Flachgründige Rutschungen und
Hangmuren
Tiefgründige Rutschungen
Steiermark: Flächendeckende Gefahrenhinweiskarten für
28. Komponenten:
Ableitung der Prozesswege aus DGM (Trajektorienmodell, multi flow
direction-Ansatz, Random Walk)
Berechnung der Geschwindigkeiten und Reichweiten aus Hangneigung und
Reibung (Reibungsmodell)
Abgrenzung von Transit- und Ablagerungsbereichen anhand der lokalen
Geschwindigkeit und Hangneigung (Prozessraumzonierung)
Statistische Auswertung – hohe Zahl von Starts
Sturzprozesse
SAGA*-Modul Rock HazardZone
*SAGA = System for Automated Geoscientific Analyses
29. Digitales Geländemodell
Informationen über Sturzkörper
repräsentative Sturzblockgröße
Gesteinsdichte
Informationen über Transitzonen und Ablagerungsbereiche
Reibungswerte
Oberflächenrauigkeit
Forstparameter
SAGA-Modul Rock HazardZone
Datengrundlagen
Sturzprozesse
39. Szenarien
1. Modellierung der Reichweiten unter Annahme einer
kompletten Entwaldung („bare earth – Szenario“)
keine kurz – bis mittelfristige Veränderung
2. Modellierung der Reichweiten unter Berücksichtigung
der aktuellen Waldbedeckung
auch kurzfristige Veränderung möglich
Sturzprozesse
44. Modell – Output 1
Szenario mit Berücksichtigung der
aktuellen Waldbedeckung
Gefahrenhinweiskarten
Beispiel Gußwerk
45. Modell – Output 2
Gefahrenhinweiskarten
Beispiel Gußwerk
Szenario mit Berücksichtigung der
aktuellen Waldbedeckung
46. Kinetische Energie [kJ]
Durchgangshäufigkeit
> 0 ≤ 30 > 30 ≤ 300 > 300
0 - 5000 1 2 3
> 5000 2 3 3
Stufe 2 mittlere Gefährdung
hohe Durchgangswahrscheinlichkeit und schwache Intensität oder
geringe Durchgangswahrscheinlichkeit und mittlere Intensität
Definition der Gefahrenhinweisbereiche
Stufe 1 geringe Gefährdung
geringe Durchgangswahrscheinlichkeit und schwache Intensität
Stufe 3 hohe Gefährdung
hohe Durchgangswahrscheinlichkeit und mittlere Intensität oder
geringe Durchgangswahrscheinlichkeit und hohe Intensität oder
hohe Durchgangswahrscheinlichkeit und hohe Intensität
Prozessraumzonierung
53. Empirische Modelle
• als pessimistischer Ansatz für
Gefahrenhinweiskarten im
regionalen Maßstab geeignet („worst
case“)
• übersichtliche Darstellung
• Verfügbarkeit der erforderlichen
Eingangsdaten ohne aufwendige
Vorprozessierung
• Berücksichtigung der
Geländerauigkeit und der Vegetation
nicht möglich
• geringere Rechenzeit
Trajektorienmodelle
• für regionale Anwendungen
(Gefahrenhinweiskarten) geeignet
• höhere Detailgenauigkeit
• aufwendigere Vorprozessierung der
erforderlichen Eingangsdaten
• Berücksichtigung der Geländerauigkeit
und der Vegetation möglich
• Modellierung von unterschiedlichen
Bewuchs-Szenarien möglich
• lange Rechenzeit v.a. bei großen
Untersuchungsgebieten
Sturzprozesse
Methodenvergleich
56. Rutschungen
spontane flachgründige Lockergesteinsrutschungen und Hangmuren
Größe: „klein“ (z.B. 100 – 1.000 m³)
Geschwindigkeit: „schnell“ bis „sehr schnell“ (m / min – m / sec)
Tiefe der Gleitfläche: 0 – ca. 2 m
Prozessdynamik: hoch
Reichweite: groß
kontinuierliche mittel- und tiefgründige Rutschungen
Größe: „groß“ (z.B. 10.000 – 100.000 m³)
Geschwindigkeit: „sehr langsam“ bis „langsam“ (cm / Jahr – m / Tag)
Tiefe der Gleitfläche: > ca. 2 m
unterschiedliche Prozesse:
57. Dispositionsmodellierung
Disposition:
„Anfälligkeit“
„Suszeptibilität“
Aufgrund vergangener Ereignisse und der Bewertung der Standort-
parameter kann auf die räumliche Eintrittswahrscheinlichkeit
zukünftiger Ereignisse gleichen Typs bei vergleichbaren Auslösern
geschlossen werden.
keine Aussagen zur zeitlichen Wahrscheinlichkeit und zur Magnitude
des Ereignisses
Modellierung der Anbruchgebiete
keine Modellierung der Ausbreitungsgebiete
Flachgründige Rutschungen
58. Trainingsdaten - Ereignisinventare
Flachgründige Rutschungen aus ALS-Daten nicht ableitbar
Ereignisinventare nur in Ausnahmefällen verfügbar (Beispiel Gasen-
Haslau, Ereignis 2005)
Modellierung ohne Ereignisinventar
Flachgründige Rutschungen
60. Modellierung Schritt 1
= atan S
D
h
hw
Dw
Mechanisch-hydrologische
Modellierung
Basis: Infinite plane slope stability model (z.B. Hammond et al. 1992,
Montgomery & Dietrich 1994)
Anwendung nur für flachgründige Translationsrutschungen
Berechnung des Verhältnisses der stabilisierenden und destabilisierenden
Faktoren (Sicherheitsfaktor FS)
Flachgründige Rutschungen
62. Unabhängige Variablen (Prädiktoren)
Derivate aus Digitalem Geländemodell (ALS-Daten)
Hangneigung
Vertikale Hangkrümmung
Horizontale Hangkrümmung
Hangkrümmung
Klassifizierung der Geländeformen aus morphometrischer Analyse
Topographischer Positions-Index
Straßen- und Wegenetz aus ALS- und Orthofotodaten (JR)
Waldflächen aus ALS- und Orthofotodaten (JR)
Forstparameter aus ALS- und Satellitendaten (JR)
Geotechnisch-lithologische Einheiten aus modifizierten geologischen
Karten
Modellierung Schritt 2
Datengrundlagen für statistische Modellierung
Flachgründige Rutschungen
73. Ausblick
Abnahme der Überschirmung aufgrund von Sturmwurf, Bewirtschaftungs-
maßnahmen, Schädlingsbefall,…
(Zunahme aufgrund von Aufforstung, Waldwachstum)
„Gefahrenhinweiskarte für Sturzprozesse unter Berücksichtigung der aktuellen
Waldbedeckung“ = Stand der ALS-Befliegung, d.h. 2009 - 2012
Ausgangslage:
Veränderung der Reibungswerte und damit der Reichweite von
Sturzprozessen
74.
75. Ausblick
Aktualisierung der Reichweitenmodellierung von Steinschlägen und Felsstürzen
nach sigifikanten Änderungen der Waldbedeckung (DMA Use Case Pilot 1)
Aktualisierung der Gefahrenhinweiskarten für Sturzprozesse nach signifikanten
Änderungen der Waldbedeckung (DMA Use Case Pilot 1)
76. Ausblick
Basis: near real-time Waldmonitoring mittels Sentinel-2 Daten:
geringere räumliche Auflösung (10m vs. 2m)
geringere inhaltliche Auflösung
hohe zeitliche Auflösung und Aktualität
77. Ausblick
Operationalisierung der Reichweitenmodellierung für flachgründige
Rutschungen und Hangmuren
Aktualisierung der Reichweitenmodellierung nach Änderungen der
Waldbedeckung
Erstellung von Gefahrenkarten unter Einbeziehung der Auftretens-
wahrscheinlichkeit