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SafeTIC FACTS Juli 2014
1. 50 FACTS 7/201450 7/2014 FACTS 51
Branche Interview
Eine Herzenssache
Hervé Mangonaux, Vorstandsvorsitzender der SafeTIC AG, eines Anbieters von fern-
überwachten Defibrillatoren der Marke DOC, äußert sich zu dem Thema, das ihn jenseits
vertrieblicher Aspekte vor allem aus persönlichem Anliegen ganz besonders bewegt.
FACTS: Wer Sie gut kennt, weiß, dass der Ein-
satz von Frühdefibrillatoren ein Thema ist, das
Ihnen – die Ausdrucksweise sei erlaubt – am
Herzen liegt.Warum?
Hervé Mangonaux: Es ist so, dass ich den größ-
ten Teil meines beruflichen Lebens dem
Thema Sicherheit widmete und unter ande-
rem in Bereichen wie Biometrie, Einbruchs-
schutz, Erkennungs- und Zutrittssysteme
tätig war. Dies machte mich besonders auf-
merksam auf alles, was im Unternehmen ein
Risiko darstellen kann, so auch in Sachen
Gesundheit. Speziell mit Blick auf Herzprob-
leme wurde mir die Wichtigkeit präventiver
Maßnahmen immer deutlicher.
Allein in meinem persönlichen Umfeld er-
litten einige Menschen einen Herzinfarkt –
manche sogar in jungen Jahren. So hat mich
der Tod eines jungen Mannes, der bereits
Familienvater war, besonders gerührt. Darü-
ber hinaus weiß ich aus eigener Erfahrung,
dass man als Führungskraft einem hohen
Stress ausgesetzt und somit zur Risikogrup-
pe gehört. Daher beherzige ich die Empfeh-
lung des Sportmediziners Dr. Ziegler ganz
besonders: „Herzgesundheit ist ein lohnen-
des Investment.“
FACTS: Konnten Sie feststellen, ob das Thema
die SafeTIC-Mitarbeiter auch bewegt?
Mangonaux: Die Tatsache, dass es bei SafeTIC
einige Mitarbeiter gibt, die sich für Personen-
schutz einsetzen – beispielsweise lässt der-
zeit ein Mitarbeiter seinen Hund zu einem
Rettungshund beim Arbeiter-Samariter-
Bund in Hamburg für die Suche nach Ver-
missten oder in Not geratenen Personen aus-
bilden-, bezeugt, dass ihnen die gleichenWer-
te wichtig sind. Des Weiteren hat bereits auch
ein Großteil der Mitarbeiter an einer Schulung
zum Thema Reanimation und Defibrillation
teilgenommen.
FACTS: Wie beugen Sie persönlich vor?
Mangonaux: Auch hier halte ich es wie der
Sportmediziner und Ernährungsexperte
Dr. Ziegler: „Leben braucht Bewegung – Ge-
sundheitsglück ist trainierbar!“ Ich treibe
viel Ausdauersport, um einen Ausgleich zu
dem hektischen Berufsleben zu schaffen und
eine gewisse Lebensqualität sowohl für heu-
te als auch für die kommenden Jahre zu be-
wahren – Studien zeigen, dass eine regelmä-
ßige körperliche Aktivität, ob mit 40 oder 60
Jahren, nicht unbedingt die Lebensjahre er-
höht, doch auf jeden Fall die Lebensqualität.
FACTS: Sind Sportler in Sachen Herzstillstand
besonders betroffen?
Mangonaux: Es heißt nicht gleich „Sport ist
Mord“. Ganz im Gegenteil. Sport ist zwar kein
Heilmittel, doch hilft er dabei, bestimmten
Risiken wie etwa Übergewicht oder erhöhtem
Blutdruck vorzubeugen. Dennoch hört man
immer wieder von Todesfällen in diversen Be-
reichen wie unter anderem Fußball, Golf oder
Marathon. Warum dies so ist, erläutert das
Sport-Internetportal Runners World: Zwar
stimmt es, dass „ein geringer Fitness-Level
besser ist, als völlig unfit zu sein, denn je fitter
man ist, desto geringer ist das Risiko, an ei-
nem Herzinfarkt zu sterben. Doch eine Unter-
suchung belegt, dass Menschen, die sich so
gut wie nie körperlich belasten, ein 50-mal
höheres Risiko haben, bei starker Belastung
einen Herzinfarkt zu erleiden als solche, die
fünfmal pro Woche oder öfters trainieren.“
FACTS: Es ist also auf jeden Fall sinnvoll, in
Sporteinrichtungen für den Fall der Fälle vor-
zubeugen?
Mangonaux: Durchaus. Dies belegt folgendes
Beispiel: Am Sportzentrum der King Henry
VIII School in Coventry in England bewahrte
ein automatischer externer Defibrillator
(AED) unserer Marke DOC einen 75-Jährigen
vor dem Herztod. Dieser Vorfall zeigt, wie
wichtig ein solches Gerät sein kann. Die
Tatsache, dass unser System verwaltet wird
und dass Handhabung und Bedienung sehr
einfach sind, bescheren ein klares Plus an
Sicherheit, da der Laie im Ernstfall nicht al-
leine ist.
FACTS: Es macht auch deutlich, welche Bedeu-
tung dem Faktor Zeit zukommt …
Mangonaux: Absolut. Persönlich verstand ich
das, als im Rahmen sportlicher Aktivität ein
Kollege einen Herzinfarkt bekam. Glückli-
cherweise konnte er durch den schnellen
Einsatz der Rettungskräfte gerettet werden.
Die Ärzte bestätigten jedoch, dass ohne
Dass ein automatisierter Frühdefibrillator Leben retten kann, zeigte sich am Sport-
zentrum der King Henry VIII School in Coventry in England, wo der DOC einen
75-Jährigen vor dem Herztod bewahrte.
Brian Ricketts heißt der Mann, der dem DOC und dem Einsatz dreier Mitarbeiter
des Sportzentrums sein Leben verdankt. Er spielte Badminton mit seinem Sohn, als
er plötzlich zusammensackte und zu Boden fiel.
Prompt kamen ihm der städtische Angestellte Paul Sheermann sowie die beiden
Mitarbeiter Sophie Thomson,18 Jahre, und Jake Cooke, 21 Jahre, zu Hilfe. Das
Herz des Patienten hatte bereits aufgehört zu schlagen und er atmete nicht mehr,
bis die Helfer den automatisierten externen Defibrillator (AED) einsetzten und
Ricketts daraufhin das Bewusstsein wiedererlangte.
Danach erholte sich Ricketts im Krankenhaus – die Ärzte sind der Meinung, die
schnelle Reaktion des Trios und der DOC haben ihm das Leben gerettet.
info
Quelle: Coventry Telegraph
„Im Laufe der Jahre erlebte ich
viele Situationen, die mich davon
überzeugt haben, dass Unter-
nehmer speziell mit Blick auf
Herzprobleme unbedingt präven-
tive Maßnahmen treffen sollten.“
Hervé Mangonaux,
Vorstandsvorsitzender der SafeTIC AG
2. 52 FACTS 7/201452
Branche Interview
Der professionelle Notfallmanager DOC (Defibrillator Operational Connected, zu Deutsch „Operativer Vernetzter Defibrillator“)
von SafeTIC schließt die Lücke in der Rettungskette und erlaubt es, die Zeitspanne bis zum Eintreffen des Rettungsdiensts zu
verkürzen und zu nutzen: Er ruft automatisch die Notrufnummer 112 an und hält die Verbindung über eine Freisprecheinrichtung
aufrecht, sodass dem Ersthelfer jederzeit professionelle Unterstützung zur Verfügung steht. Die Tatsache, dass die Rettungsstelle
alle Informationen zum Patientenzustand in Echtzeit erhält und somit eventuell nötige weiterführende
Maßnahmen koordinieren kann, kommt sowohl den Berufshelfern als auch dem Leidenden zugute.
Das Gerät, das sich auch von medizinischen Laien leicht bedienen lässt, bietet eine automatische Diag-
nosefunktion, die das Herzflimmern erkennen und einen angemessenen Stromstoß abgeben kann. Die
stetige Einsatzfähigkeit des DOC garantiert eine Rund-um-die-Uhr-Fernfunktionsüberwachung des
Systems sowie den sofortigen Einsatz eines Technikers vor Ort im Falle einer Funktionsstörung. Bei
Verschleiß werden die betroffenen Verbrauchsteile erneuert. Die Lösung ist direkt an die Rettungsleit-
stelle angebunden.
Viele Unternehmen europaweit vertrauen auf den DOC. In England hat Jaguar Land Rover vier mobile
DOC-Geräte im Einsatz, der Rugby-Verein Saracens Rugby hat im Allianz Park in Watford zwei DOCs
installiert, und The University of London hielt es auch für sinnvoll, Defibrillatoren anzuschaffen und das
Personal im Umgang mit ihnen zu schulen. Für den DOC haben sich ebenfalls Schweizer Finanzinstitute
entschieden, wie etwa Piguet Galland & Vie SA, im Bankgeschäft seit 1856, die Credit Suisse oder die
Raiffeisen-Gruppe. Neben zahlreichen Hotels haben auch namhafte Marken wie unter anderem Breit-
ling, Bulgari, Mont Blanc, Media Markt, Bridgestone oder McDonald’s für den Notfall vorgesorgt. Die
Emerson Control Techniques GmbH verfügt über einen und die Carglass GmbH über drei stationäre
DOC-Geräte im Innenbereich, bei der Brother International GmbH befindet sich ebenfalls dreimal die
stationäre und zweimal die mobile Variante.
info
diese überaus zügige Reaktion keine gro-
ßen Überlebenschancen bestanden hätten.
FACTS: Im vergangenen Jahr hat SafeTIC eine
Untersuchung zum Thema automatisierte ex-
terne Defibrillatoren (AEDs) und deren Einsatz
durchgeführt. Es kam unter anderem heraus,
dass die meisten Menschen unsicher sind, was
den Umgang mit einem Defibrillator im Not-
fall angeht.Was befürchten sie denn?
Mangonaux: Die Vorstellung, im Notfall ganz
alleine auf sich gestellt zu sein und eine Ent-
scheidung treffen zu müssen, macht vielen
Leuten Angst und schreckt sie ab. Bei der An-
wendung unseres Systems DOC wird der Hel-
fer von der Rettungsstelle 112 begleitet, da er
von Anfang an mit ihr verbunden ist. Diese
Unterstützung beruhigt und liefert die ideale
Grundlage für eine reibungslose Hilfsaktion,
auch durch einen Laien.
FACTS: Auch wenn von vielen medizinischen
Fachgremien anerkannt,wird die Frühdefibril-
lation durch Laien im Falle eines Herzstill-
stands sowie die Frage, ob sie rechtswidrig ist
oder nicht, von offiziellen Stellen immer noch
kontrovers diskutiert. Was vermissen Sie am
meisten seitens der Gesetzgebung?
Mangonaux: Im Grunde bin ich optimistisch –
durch regelmäßige Sensibilisierungskampag-
nen wird meiner Meinung nach auch der Ge-
setzgeber peu à peu die Möglichkeit der Früh-
defibrillation zur Pflicht machen. In manchen
Ländern ist das bereits teilweise der Fall. Dar-
an sieht man, dass ein Bewusstsein dafür be-
steht und das Thema allmählich eine höhere
Priorität erhält.
FACTS: Wie lautet Ihre Botschaft an Unterneh-
men und Organisationen?
Mangonaux: Tritt ein Notfall ein, kann jede an-
wesende Person den Defibrillator bedienen und
ein gefährdetes Leben retten. Diese Innovation
ist für das Herz, was der Feuerlöscher im Brand-
fall ist.Werden auch Sie zu einem Lebensretter.
Graziella Mimic g
Ausdauersport: Er hilft, einen Ausgleich zu dem hektischen Berufsleben zu schaffen und
eine gewisse Lebensqualität sowohl für heute als auch für die kommenden Jahre zu bewahren.