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Wenn künstlerische Berufung für Lebenskompetenz steht, aus dem Artikel zum Projekt


ZUM KONZEPT DER KUNSTAKADEMIE

Der Ausstellung wird zweifache Bedeutung zugesagt. Denn parallel finden
Workshops, Seminare als bildende und orientierende Events statt, die als Probelauf
der „Offenen Akademie für Kunst und Kommunikation“ (aktuell in Gründung)
geplant sind. Ihre Förderungsintention wird wesentlich durch Verortung,
mediendidaktische und kuratorische Betreuung verwirklicht: Die Einrichtung soll
Studierenden, Doktoranden und Angehörigen der Hochschulen wie auch Kunst-
und Kulturschaffenden aus der Region die Möglichkeit geben, ihr Know-how in
Rolle eines freischaffenden Dozenten, Coaches oder Moderatoren mit den
studierenden Kollegen und anderen Interessierten in Seminaren,
Blockveranstaltungen oder Workshops zu teilen und Kompetenzen z.B. im
Rahmen von offenen Events auszutauschen.

Aus dem Rahmenkonzept zur Akademie (im aktuellen Arbeitsentwurf):

„Als inhaltlich-organisatorischer Rahmen stehen ihnen seitens der Akademie
mehrere Fachrichtungen zur Verfügung. Dies wären z.B. „Kunstschaffen und
Visuelles“ (Maltechniken, Farberfahrung, künstlerische Arbeit mit audiovisuellen
Medien/Multimedia, Plastik), „Kreativität und Konzeption“ (Konzeptkunst,
Schreibkunst/Kreatives Schreiben), „Orientierung und Didaktik“ (Workshops für
eingehende Dozenten), „Bewegung und Freizeit“ (z.B. exotische Tänze),
„Darstellung und Kommunikation“ (Präsentationstechniken, Theater). Auch ein
Kindermuseum mit eigenem Workshopangebot entsteht.

Seitens der Akademie wird auf der Grundlage von ausgewählten
Bewerbungskonzepten ein Semester-Curriculum erstellt. Parallel wird die Leitung
der Akademie für mediendidaktische Fragen zur Verfügung stehen bzw.
entsprechendes Coaching („Orientierung und Didaktik“) anbieten.

Zum Alleinstellungskomplex der zunächst freien (d.h. bis auf weiteres nicht
akademisch akkreditierten) Einrichtung gehört neben ihrer deutlichen
interkulturellen Ausrichtung (z.B. Angebote zum Schwerpunkt Ethnokunst/World
Arts) und der wesentlichen Orientierung auf Studierende und junge
Kunstschaffende/kreative Kulturinteressierte vor allem ein fortschrittliches
medien-didaktisches Verständnis vom Wissen (unterstützt das Konzept des
„lebenslangen Lernens“ und auto- wie erlebnisdidaktische Lernformen, die sehr
individuell angewandt werden) und die zeitliche Flexibilität der Veranstalter
(Dozenten, Moderatoren/Coaches).“




Autor: Leon Tsvasman, (c) 2008 – 2010; Kontakt: kuratorium@khgbonn.de
Aus dem Artikel zum Ausstellungs- und Akademieprojekt (KHG-Magazin, WS 2009/2010)
Wenn künstlerische Berufung für Lebenskompetenz steht, aus dem Artikel zum Projekt



AUSSTELLUNGEN IM RÜCKBLICK

Der Einblick in die Welten zeitgenössischer „Konzeptkünslter“ als lehrreiches
Experiment

Eine Ausnahme bestätigt die Regel und schärft mutige Ansätze. Mit der Absicht,
künstlerisches Potenzial durch fokussierte Aufmerksamkeit zu fördern, arbeitet das
Kuratorium des Ausstellungsprojekts „Art Worlds in Sacred Spaces“ an seiner
Auftaktausstellung, die unter dem Motto „Orientierungs-Räume“ am 15.November
2009 eröffnet wird. Sie soll inspirative Kunst in den historischen Räumen von St.
Remigius begehbar und erlebbar machen. Doch auch die Zwischenzeit ist gut für
Ausnahmen und gewagte Experimente.

Zwischen Mai und Juli polarisierte ein Ausnahmeprojekt neugierige Besucher und
sensibilisierte manche von Ihnen in Sachen „Conceptual Art“: Die Gastausstellung
unter dem Titel „Transfiguration“ zeigte, dass sogar jene Gattung, die unter Laien
als elitär und spröde gilt, unter bestimmten Bedingungen erlebbar sein kann. Seit
einem halben Jahrhundert bekennen sich Kunstschaffende zur Idee der
„Entmaterialisierung“ der Kunst, jenseits der Gegenständlichkeit. An Stelle
traditioneller Bilder/Skulpturen treten Skizzen/Skripten oder etwa „soziale
Plastiken“, die eigene ästhetische Qualitäten manifestieren. Wer solche
Kunstprojekte kuratiert, räumt seinen Favoriten als Qualitätskriterium schon mal
gerne das Merkmal, nicht-plakativ zu sein.

Besonders der begehbare Charakter einiger Exponate erfreute daher die
erlebnisorientierten Besucher. So fanden vor allem die Jüngsten, gefolgt von ihren
Eltern, viel Freude an der im alltäglichen Umgang als „Häuschen“ fungierenden
Installation des japanischen Konzeptkünstlers Taka Kagitomi. Das unter dem Titel
„Stay With Me“ präsentierten Objekt, das mit einem beeindruckenden
handwerklichen Geschick aus ausgesuchten Sperrmüllteilen zusammengesetzt
scheint, wird auf der einschlägigen Webseite wie folgt abgefasst:

„Von seiner Auseinandersetzung mit den Raumeigenschaften des Innenhofs
ausgehend, entwickelte der Künstler eine begehbare Installation, die auf die
Möglichkeit einer entfremdeten Beherbergung anspielt.“

Trotz seiner eigenwilligen Konzeption wird das „Transfigurationsprojekt“ als ein
lehrreiches Experiment in die Geschichte des Kunstraums KHG eingehen.




Autor: Leon Tsvasman, (c) 2008 – 2010; Kontakt: kuratorium@khgbonn.de
Aus dem Artikel zum Ausstellungs- und Akademieprojekt (KHG-Magazin, WS 2009/2010)

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Aus dem Artikel zum Ausstellungs- und Akademieprojekt

  • 1. Wenn künstlerische Berufung für Lebenskompetenz steht, aus dem Artikel zum Projekt ZUM KONZEPT DER KUNSTAKADEMIE Der Ausstellung wird zweifache Bedeutung zugesagt. Denn parallel finden Workshops, Seminare als bildende und orientierende Events statt, die als Probelauf der „Offenen Akademie für Kunst und Kommunikation“ (aktuell in Gründung) geplant sind. Ihre Förderungsintention wird wesentlich durch Verortung, mediendidaktische und kuratorische Betreuung verwirklicht: Die Einrichtung soll Studierenden, Doktoranden und Angehörigen der Hochschulen wie auch Kunst- und Kulturschaffenden aus der Region die Möglichkeit geben, ihr Know-how in Rolle eines freischaffenden Dozenten, Coaches oder Moderatoren mit den studierenden Kollegen und anderen Interessierten in Seminaren, Blockveranstaltungen oder Workshops zu teilen und Kompetenzen z.B. im Rahmen von offenen Events auszutauschen. Aus dem Rahmenkonzept zur Akademie (im aktuellen Arbeitsentwurf): „Als inhaltlich-organisatorischer Rahmen stehen ihnen seitens der Akademie mehrere Fachrichtungen zur Verfügung. Dies wären z.B. „Kunstschaffen und Visuelles“ (Maltechniken, Farberfahrung, künstlerische Arbeit mit audiovisuellen Medien/Multimedia, Plastik), „Kreativität und Konzeption“ (Konzeptkunst, Schreibkunst/Kreatives Schreiben), „Orientierung und Didaktik“ (Workshops für eingehende Dozenten), „Bewegung und Freizeit“ (z.B. exotische Tänze), „Darstellung und Kommunikation“ (Präsentationstechniken, Theater). Auch ein Kindermuseum mit eigenem Workshopangebot entsteht. Seitens der Akademie wird auf der Grundlage von ausgewählten Bewerbungskonzepten ein Semester-Curriculum erstellt. Parallel wird die Leitung der Akademie für mediendidaktische Fragen zur Verfügung stehen bzw. entsprechendes Coaching („Orientierung und Didaktik“) anbieten. Zum Alleinstellungskomplex der zunächst freien (d.h. bis auf weiteres nicht akademisch akkreditierten) Einrichtung gehört neben ihrer deutlichen interkulturellen Ausrichtung (z.B. Angebote zum Schwerpunkt Ethnokunst/World Arts) und der wesentlichen Orientierung auf Studierende und junge Kunstschaffende/kreative Kulturinteressierte vor allem ein fortschrittliches medien-didaktisches Verständnis vom Wissen (unterstützt das Konzept des „lebenslangen Lernens“ und auto- wie erlebnisdidaktische Lernformen, die sehr individuell angewandt werden) und die zeitliche Flexibilität der Veranstalter (Dozenten, Moderatoren/Coaches).“ Autor: Leon Tsvasman, (c) 2008 – 2010; Kontakt: kuratorium@khgbonn.de Aus dem Artikel zum Ausstellungs- und Akademieprojekt (KHG-Magazin, WS 2009/2010)
  • 2. Wenn künstlerische Berufung für Lebenskompetenz steht, aus dem Artikel zum Projekt AUSSTELLUNGEN IM RÜCKBLICK Der Einblick in die Welten zeitgenössischer „Konzeptkünslter“ als lehrreiches Experiment Eine Ausnahme bestätigt die Regel und schärft mutige Ansätze. Mit der Absicht, künstlerisches Potenzial durch fokussierte Aufmerksamkeit zu fördern, arbeitet das Kuratorium des Ausstellungsprojekts „Art Worlds in Sacred Spaces“ an seiner Auftaktausstellung, die unter dem Motto „Orientierungs-Räume“ am 15.November 2009 eröffnet wird. Sie soll inspirative Kunst in den historischen Räumen von St. Remigius begehbar und erlebbar machen. Doch auch die Zwischenzeit ist gut für Ausnahmen und gewagte Experimente. Zwischen Mai und Juli polarisierte ein Ausnahmeprojekt neugierige Besucher und sensibilisierte manche von Ihnen in Sachen „Conceptual Art“: Die Gastausstellung unter dem Titel „Transfiguration“ zeigte, dass sogar jene Gattung, die unter Laien als elitär und spröde gilt, unter bestimmten Bedingungen erlebbar sein kann. Seit einem halben Jahrhundert bekennen sich Kunstschaffende zur Idee der „Entmaterialisierung“ der Kunst, jenseits der Gegenständlichkeit. An Stelle traditioneller Bilder/Skulpturen treten Skizzen/Skripten oder etwa „soziale Plastiken“, die eigene ästhetische Qualitäten manifestieren. Wer solche Kunstprojekte kuratiert, räumt seinen Favoriten als Qualitätskriterium schon mal gerne das Merkmal, nicht-plakativ zu sein. Besonders der begehbare Charakter einiger Exponate erfreute daher die erlebnisorientierten Besucher. So fanden vor allem die Jüngsten, gefolgt von ihren Eltern, viel Freude an der im alltäglichen Umgang als „Häuschen“ fungierenden Installation des japanischen Konzeptkünstlers Taka Kagitomi. Das unter dem Titel „Stay With Me“ präsentierten Objekt, das mit einem beeindruckenden handwerklichen Geschick aus ausgesuchten Sperrmüllteilen zusammengesetzt scheint, wird auf der einschlägigen Webseite wie folgt abgefasst: „Von seiner Auseinandersetzung mit den Raumeigenschaften des Innenhofs ausgehend, entwickelte der Künstler eine begehbare Installation, die auf die Möglichkeit einer entfremdeten Beherbergung anspielt.“ Trotz seiner eigenwilligen Konzeption wird das „Transfigurationsprojekt“ als ein lehrreiches Experiment in die Geschichte des Kunstraums KHG eingehen. Autor: Leon Tsvasman, (c) 2008 – 2010; Kontakt: kuratorium@khgbonn.de Aus dem Artikel zum Ausstellungs- und Akademieprojekt (KHG-Magazin, WS 2009/2010)