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©TimLarson
Sensationsfund
in Salzburg
Original T. rex Skelett
Große Dinosaurier-Ausstellung
23. Juni 2017 - 7. Jänner 2018
auf Gut Aiderbichl Henndorf
jetzt
©TimLarson
In Montana/USA machten niederländische Paläon-
tologen einen Sensationsfund: Sie entdeckten das
bislang besterhaltene Skelett eines Tyrannosaurus
rex! Was man damals noch nicht wusste: Dies wür-
de der erste T. rex sein, der auf Reisen geht – und
seine erste Station: Gut Aiderbichl Henndorf.
auf Gut Aiderbichl
Sensationsfund
Weltweit existieren heute lediglich drei nahezu voll-
ständige Skelette eines T. rex. Mit der 2013 entdeck-
ten Dinosaurierdame wurde ein Exemplar gebor-
gen, bei dem fast 80 Prozent aller Knochen gut
erhalten sind, keine Verformungen aufweisen und
das zudem zu den größten Dinosauriern zählt, die
je gefunden wurden. In jahrelanger Mission wur-
den die Überreste des T. rex-Weibchens präpariert
und für die Nachwelt konserviert. In beeindrucken-
der Weise konnte das Skelett bald dem Publikum
zugänglich gemacht werden. Rund 300.000 Besu-
cher statteten ihm im Naturalis Biodiversity Center,-
dem Naturhistorischen Museum Leiden (NL) einen
Besuch ab und ließen sich in die Zeit der Dinosauri-
er zurückversetzen. Ab Juni, während in den Nie-
derlanden ein eigenes Gebäude für den Sensati-
onsfunderrichtetwird,gehtderT.rexaufWelttournee
und bietet weltweit Kindern wie Erwachsenen die
Chance, einmal in ihrem Leben ein originales, na-
hezu vollständiges und verblüffend gut erhalte-
nes T. rex- Skelett aus nächster Nähe zu erleben.
Der Fund zeigt nicht nur die imposante Gestalt
eines Dinosauriers, aufgrund der bestens erhalte-
nen Knochen gibt er Aufschluss über das Leben
und Sterben, über Erkrankungen und Verletzun-
gen der T. rex-Dame.
Von 23. Juni 2017 bis 16. Oktober 2017 bietet sich die-
se Möglichkeit auf Gut Aiderbichl Henndorf, der al-
lerersten Station der Welttournee. Ab Oktober reist
die Dinosaurierdame weiter nach Barcelona und
Paris, danach sind Asien und USA in Planung.
www.trex-salzburg.at
•	 Länge: 12 Meter
•	 Höhe: knapp 5 Meter
•	 Gewicht: 5.000 kg
•	 Alter des Skeletts: 			
66 Millionen Jahre
•	 Alter des Tieres zum Todeszeit-
punkt: mindestens 30 Jahre
•	 Geschlecht: weiblich
Daten zur T. rex Dame
©TimLarson
© servaas neijens/National Geographic NL•B
Zeitreise in die Welt der Dinosaurier
Begleitet wird das Skelett von einem Parcours mit
zwölf interaktiven Stationen. Hier erleben die Besu-
cher auch aktiv auf unterhaltsame, kurzweilige
Weise alles Wissenswerte über Dinosaurier im Allge-
meinen und den Tyrannosaurus rex im Speziellen.
Die prähistorischen Tiere lebten im Mesozoikum,
also von vor fast 250 bis vor 66 Millionen Jahren. Ins-
gesamt 165 Millionen Jahre bevölkerten die Dino-
saurier den gesamten Erdball. Im Vergleich: Der
Mensch existiert erst seit knapp 300.000 Jahren. Die
Dinosaurier fielen wohl einem Asteroideneinschlag
zum Opfer – eine der Arten, deren Aussterben nicht
dem Menschen zur Last gelegt werden kann. Lei-
der ist es heute der Mensch, der durch Raubbau
und Umweltzerstörung, durch Zucht und Zuchtwahl
dafür verantwortlich ist, dass Tierarten aussterben
oder vom Aussterben bedroht sind. Mit dem T. rex
will Gut Aiderbichl ein Zeichen setzen: als Geden-
ken an ausgestorbene Tiere und als Mahnruf, be-
drohte Tierarten zu schützen.
Wie sie leibten und lebten
Wäre das Abbild eines echten Tyrannosaurus rex
zwar schon ein Highlight für sich, tauchen die Besu-
cher außerdem im Rahmen der Dinosaurier-Aus-
stellung „Dinosaurs-Live“ vollends in die Welt der
Urzeitriesen ein. Originalgetreu nachgebildete, ani-
mierte Dinosaurier bewegen ihre Körperteile und
zeigen lebensecht deren Verhaltensweisen. Die
Ausstellung feierte ihre Premiere in Singapur und
begeisterte bereits Menschen in 20 Städten auf vier
Kontinenten! Die ersten lebensgroßen Modelle der
Giganten reisen bereits ab 23. Juni zusammen mit
dem Skelett des T. rex nach Salzburg. Ab 16. Okto-
ber bis zum 7. Jänner 2018 ist schließlich die gesam-
te Vielfalt der Dinosaurier, vom Ankylosaurus über
den Confuciusornis bis hin zum Nanotyrannus, kom-
plett auf Gut Aiderbichl.
Naturalis Biodiversity Center Leiden / EMS
© Mylène Siegers
© Mylène Siegers© Andy Ho Photography
Die Ausgrabung
Alles begann 2013 mit dem Traum von Naturalis-Ge-
schäftsführer Edwin van Huis: ein eigener Tyranno-
saurus rex im Naturalis-Neubau. Im September 2016
wurde dieser Traum Wirklichkeit. Dann nämlich
wurde das außergewöhnlich vollständige, in sehr
gutem Zustand erhaltene Skelett des T. rex bei Na-
turalis in Leiden ausgestellt. Der Fund des Fossils,
das international zu den drei am vollständigsten er-
haltenen T. rex-Skeletten zählt, verlief jedoch nicht
ohne Schwierigkeiten.
Im Frühjahr 2013 machte Naturalis sich auf die Su-
che nach Überresten des bekanntesten fleisch-
fressenden Dinosauriers. Dabei kam das Team in
Kontakt mit dem Paläontologen und T. rex-Exper-
ten Peter Larson vom Black Hills Institute. Er machte
Naturalis zunächst auf einen vielversprechenden
Fund in Wyoming, USA, aufmerksam. Hier wurden
im Frühjahr 2013 leider doch kein komplettes T. rex-
Skelett, sondern nur Teile des linken Beins und Fußes
gefunden.
Zum Glück war die Chance auf einen T. rex damit
nicht verpasst. Larson machte Naturalis auf eine an-
dere Stelle aufmerksam. In Montana nämlich hatte
ein Amateurpaläontologenpaar Reste eines T. rex
entdeckt: den Unterkiefer, einzelne Zähne, einen
Teil des Hüftgelenks und das Steißbein. Man ging
davon aus, dass noch mehr Material des T. rex im
Boden lag. Vom 30. August bis zum 8. September
2013 führte Naturalis die Ausgrabungen fort. Das
Expeditionsteam legte in Montana einen fast kom-
pletten T. rex frei.
Es scheint, dass 80 % des Knochenvolumens vor-
handen sind. Damit gehört dieses Fossil zu den
drei am vollständigsten erhaltenen Tyrannosaurus
rex-Skeletten der Welt. Außerdem sind alle Knochen
ausgesprochen gut erhalten. Die Qualität dieses
Fossils ist im Vergleich zu einigen anderen großen
T. rex-Funden unübertroffen. Um die Knochen zu
schützen, wurden sie eingegipst. Im Labor des Black
Hills Institute wurden sie weiter präpariert. Von feh-
lenden Knochen wurden 3D-Drucke angefertigt.
Alle Knochen wurden in einen Stahlrahmen mon-
tiert. Erstmals in der Geschichte wurde der origina-
le, massige Schädel auf das Skelett platziert.
Zeitleiste
Das Skelett wurde im Black Hills Institute im Bundes-
staat Süd-Dakota präpariert, stabilisiert und für die
Ausstellung in einen Metallrahmen montiert. Au-
ßerdem fanden ausführliche Untersuchungen an
den Knochen statt.
Ende Juni 2016: Montage des Skeletts abgeschlossen
Ende August 2016: Der T. rex landet in Schiphol
26. August 2016: Einzug des T. rex in sein neues Zu-
hause in Leiden
9. September 2016: offizielle Eröffnung der Ausstel-
lung T. rex in Town im Pesthuis
10. September 2016 bis 5. Juni 2017: T. rex in Town für
Besucher geöffnet
Ab 5. Juni 2017: Das T. rex Skelett geht auf Reisen
16. Juni 2017: Der T. rex erreicht Gut Aiderbichl
Henndorf
20. Juni 2017: Das Skelett ist fertig montiert.
23. Juni 2017: offizielle Eröffnung der Ausstellung
auf Gut Aiderbichl
Ende 2018: voraussichtliche Eröffnung des neuen
Naturalis-Museums Nach Fertigstellung des neu-
en Museums erhält der T. rex einen Platz in der
Ehrengalerie des Dinosauriersaals. In der Rexperi-
ence steigen Besucher in eine Zeitmaschine, die
sie in die Kreidezeit entführt. Dort erleben sie eine
spannende Begegnung mit dem T. rex in seiner ur-
sprünglichen Umgebung.
•	 Länge: 12 Meter
•	 Höhe: knapp 5 Meter
•	 Gewicht: 5.000 kg
•	 Alter des Skeletts: 				
66 Millionen Jahre
•	 Länge Schädel : 1,50 Meter
•	 Vollständigkeit Skelett : etwa 80 %
Knochenvolumen, internationale Top 3
•	 Alter des Tieres zum Todeszeitpunkt:
mindestens 30 Jahre, bis dato ältester
T. rex
•	 Geschlecht: weiblich
•	 Gewicht lebender ausgewachsener
T. rex: 5000 Kilogramm
•	 Fundort : Montana, USA
•	 Ausgrabung: 30. August bis 8. Septem-
ber 2013
Das Skelett
Zahlen & Daten
Forschungsarbeiten
Naturalis führte eine detaillierte morphologische
Beschreibung der Knochen sowie einen Vergleich
mit anderen Exemplaren durch. Gemeinsam mit
anderen Forschern aus dem In- und Ausland will
Naturalis versuchen, diverse weitere Forschungsfra-
gen zu beantworten.
Das Skelett
Es scheint, dass 80 % des Knochenvolumens vorhan-
den sind. Alle essentiellen, voluminösen Knochen
sind vorhanden. Nur einige kleinere Knochen feh-
len. Damit gehört dieses Fossil zu den drei am voll-
ständigsten erhaltenen Tyrannosaurus rex der Welt.
Außerdem sind alle Knochen ausgesprochen gut
erhalten. Die Qualität dieses Fossils ist im Vergleich
zu einigen anderen großen T. rex-Funden unüber-
troffen.
Alter des Skeletts
T. rex lebte am Ende der Kreidezeit vor 66 Millionen
Jahren. Es ist jedoch wichtig, genau zu wissen, wie
alt dieses Skelett war, um die Evolution des T. rex
noch besser verfolgen zu können. Das genaue Alter
wird mit Hilfe geologischer und paläomagnetischer
Untersuchungen und einem Lackprofil des Bodens
bestimmt. Naturalis arbeitet hierbei mit Geologen
der Freien Universität Amsterdam und der Univer-
sität Utrecht zusammen. Außerdem trägt die Erfor-
schung von fossilen Pflanzen und Pollenresten aus
denselben Erdschichten zur Altersbestimmung des
Skeletts bei.
Alter des Tieres
So wie das Alter von Bäumen durch Zählen der
Jahresringe bestimmt werden kann, lässt sich auch
das Alter dieses T. rex durch Zählen der Wachstums-
linien in den Knochen ermitteln. Hierbei kam die
Röntgenmikrotomografie, ein bildgebendes, kno-
chenschonendes Verfahren, zum Einsatz. Nur in das
Wadenbein, die Fibula, wurde ein sehr kleines Loch
gebohrt, damit die Ergebnisse des Röntgenverfah-
rens miteinander verglichen werden konnten. Dies
erfolgte in Zusammenarbeit mit einem belgischen
Forscher, der mit der Freien Universität Brüssel und
dem Königlichen Belgischen Institut für Naturge-
schichte verbunden ist. Die Wachstumslinien waren
infolge von Remodeling, eines biologischen Prozes-
ses, der mit zunehmendem Alter des Tieres einsetzt,
kaum noch erkennbar. Das deutet darauf hin, dass
es sich um ein sehr altes Exemplar handelt. Die Rau-
heit des Schädels lässt ebenfalls darauf schließen,
dass dieses Individuum ein für einen T. rex hohes Al-
ter von bestimmt 30 Jahren erreicht hat.
Schädel
Der Schädel wurde mit Hilfe eines großen Indust-
rie-CT-Scanners im Fraunhofer-Entwicklungszent-
rum Röntgentechnik (EZRT) in Fürth gescannt. Die
Auflösung dieses 3D-Scans ist in jeder Dimension
zehn Mal so hoch wie die irgendeines anderen
Scans eines T. rex-Schädels. Es sind Details zu sehen,
die kleiner als 1 mm sind. Das ist einmalig. Sogar die
ursprüngliche Lage von Weichgewebe wie den
Atemwegen ist zu erkennen. Der Scan ermöglich-
te es, einen 3D-Druck des Gehirns dieses T. rex zu
erstellen.
Geschlecht
Der erste klare Hinweis darauf, dass es sich bei die-
sem T. rex um ein weibliches Exemplar handelt, ist
der dicke Höcker über der Augenhöhle. Frühere
T. rex-Funde haben gezeigt, dass diese Art in zwei
verschiedenen Erscheinungsformen, nämlich in
robuster und weniger robuster Form, auftrat. Wahr-
scheinlich war dies ein Merkmal, durch das sich die
beiden Geschlechter voneinander unterschieden.
Das Vorhandensein von Gewebe mit Kalkeinlage-
rungen im Inneren einiger Knochen bei der robus-
ten Form verrät, dass es sich bei diesem Exemplar
um einen weiblichen T. rex handelt. Die Mineralien
werden zeitweise eingelagert und so ein Vorrat für
die Produktion von Eiern geschaffen. Naturalis wird
bei dem gefundenen Skelett - der robusten Form -
die Unterschiede zwischen der robusten und weni-
ger robusten Form weiter untersuchen. Außerdem
hoffen die Forscher, Hinweise auf Kalkeinlagerun-
gen zu finden, obwohl man noch nicht weiß, in wel-
chem Alter T. rex das Eierlegen eingestellt hat.
Ernährung
Analysen stabiler Isotope in fossilem Material, vor
allem von 13C (Kohlenstoff) und 18O (Sauerstoff),
liefern eine Fülle von Informationen über das Leben
dieses Dinosauriers. Die Menge an 13C kann etwas
über den Speisezettel des T. rex aussagen, die Men-
ge an 18O wiederum verrät die Körpertemperatur
und chemische Zusammensetzung des Wassers,
das dieser T. rex trank. Durch den Vergleich aufei-
nander folgender Schichten Zahnschmelz hoffen
die Forscher, mögliche Migrationsmuster zu erken-
nen. Die Untersuchung auf stabile Isotope erfolgt in
Zusammenarbeit mit der Freien Universität Amster-
dam.
Knochenschäden und -erkrankungen
Bei der Ausgrabung stellten die Paläontologen An-
zeichen verschiedener Erkrankungen und Schä-
den der Knochen fest. Das bedeutet, dass die alte
Dame in ihrem Leben Krankheiten und Verletzun-
gen überstanden hat.
Das rechte Wadenbein sowie eine der Rippen las-
sen Verwachsungen erkennen, die auf einen Kno-
chenbruch oder eine Infektion hindeuten.
Auch die Kiefer mussten einiges aushalten. Sie hatte
eine Infektion im rechten Oberkiefer und im linken
Unterkiefer klafft ein Loch. Dieses wurde möglicher-
weise durch einen männlichen T.rex bei einer Paa-
rung verursacht oder entstand bei einem Kampf.
Weitere Hinweise auf einen Kampf mit einem Art-
genossen sind eine verheilte Bisswunde am rechten
Oberkiefer und einige teils verheilte Schrammen
am linken Oberkiefer. Diese Verletzungen hat sie
sich nur wenige Wochen vor ihrem Tod zugezogen.
Das Kreuzbein und der erste Rückenwirbel sind un-
gleich entwickelt. Dies kann auf eine angeborene
Abweichung oder eine Verletzung in sehr jungem
Alter hinweisen. Auch an den Schwanzwirbeln
wurden weitere Abweichungen vorgefunden.
Durch all diese Hinweise erfahren wir mehr über
das Alltagsleben von Dinosauriern vor 66 Millio-
nen Jahren.
An den medizinischen Untersuchungen der T.
rex-Knochen ist auch das Leidener Universitätsklini-
kum (LUMC) beteiligt.
Geschwindigkeit
Gemeinsam mit Forschern aus Manchester wol-
len wir versuchen, genauere Erkenntnisse über die
Fortbewegung des T. rex zu gewinnen. Schon seit
Jahren werden die Art der Fortbewegung und die
Spitzengeschwindigkeit des T. rex diskutiert. Aktu-
elle Forschungsergebnisse weisen auf die mögli-
cherweise wichtigere Rolle hin, die in den Sehnen
gespeicherte Energie während bestimmter Phasen
der Fortbewegung gespielt hat. Naturalis wird mit
Hilfe der erstellten CT-Scans die Form der Knochen
und die Befestigung der Sehnen genauer untersu-
chen. Dieser alte T. rex kann somit wertvolle Infor-
mationen im Hinblick auf die Untersuchung der Ge-
schwindigkeit des T. rex liefern.
Dr. Anne Schulp,
Senior Researcher –
Fossile Wirbeltiere
Als Wirbeltierpaläontologe versucht Anne Schulp,
Fossile durch Forschung und Öffentlichkeitsarbeit
wiederzumLebenzuerwecken.NachseinemStudi-
um der Geowissenschaften war Schulp von 1998 bis
2013 Paläontologe am Naturhistorischen Museum in
Maastricht. Dort ist er noch immer als Gastforscher
tätig. 2006 promovierte er an der Freien Universität
mit einer Untersuchung von Mosasaurusfossilien aus
Maastricht. Anne Schulp ist außerdem als Gastfor-
scher mit der Fakultät Geo- und Biowissenschaften
der Freien Universität Amsterdam verbunden. 2013
fing er bei Naturalis an. Er leitet die Erforschung der
fossilen Überreste der von Naturalis ausgegrabenen
Tyrannosaurus rex- und Triceratops-Skelette und ist
Expeditionsleiter der Triceratops-Ausgrabungen. Er
ist verantwortlich für die Contententwicklung des
neuen Dinosauriersaals und von Rexperience im
Naturalis-Neubau.
Presseinformationen
Pressekontakt
Sonja Großmann
Tel. +43 (0) 664 / 60 09 41 03
presse@trex-salzburg.at
www.trex-salzburg.at
Druckfähiges Bildmaterial
finden Sie unter
www.trex-salzburg.at/presse
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Introduction to C Programming Language
Introduction to C Programming LanguageIntroduction to C Programming Language
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Presseinformation t.rex in salzburg

  • 1. ©TimLarson Sensationsfund in Salzburg Original T. rex Skelett Große Dinosaurier-Ausstellung 23. Juni 2017 - 7. Jänner 2018 auf Gut Aiderbichl Henndorf jetzt ©TimLarson
  • 2. In Montana/USA machten niederländische Paläon- tologen einen Sensationsfund: Sie entdeckten das bislang besterhaltene Skelett eines Tyrannosaurus rex! Was man damals noch nicht wusste: Dies wür- de der erste T. rex sein, der auf Reisen geht – und seine erste Station: Gut Aiderbichl Henndorf. auf Gut Aiderbichl Sensationsfund Weltweit existieren heute lediglich drei nahezu voll- ständige Skelette eines T. rex. Mit der 2013 entdeck- ten Dinosaurierdame wurde ein Exemplar gebor- gen, bei dem fast 80 Prozent aller Knochen gut erhalten sind, keine Verformungen aufweisen und das zudem zu den größten Dinosauriern zählt, die je gefunden wurden. In jahrelanger Mission wur- den die Überreste des T. rex-Weibchens präpariert und für die Nachwelt konserviert. In beeindrucken- der Weise konnte das Skelett bald dem Publikum zugänglich gemacht werden. Rund 300.000 Besu- cher statteten ihm im Naturalis Biodiversity Center,- dem Naturhistorischen Museum Leiden (NL) einen Besuch ab und ließen sich in die Zeit der Dinosauri- er zurückversetzen. Ab Juni, während in den Nie- derlanden ein eigenes Gebäude für den Sensati- onsfunderrichtetwird,gehtderT.rexaufWelttournee und bietet weltweit Kindern wie Erwachsenen die Chance, einmal in ihrem Leben ein originales, na- hezu vollständiges und verblüffend gut erhalte- nes T. rex- Skelett aus nächster Nähe zu erleben. Der Fund zeigt nicht nur die imposante Gestalt eines Dinosauriers, aufgrund der bestens erhalte- nen Knochen gibt er Aufschluss über das Leben und Sterben, über Erkrankungen und Verletzun- gen der T. rex-Dame. Von 23. Juni 2017 bis 16. Oktober 2017 bietet sich die- se Möglichkeit auf Gut Aiderbichl Henndorf, der al- lerersten Station der Welttournee. Ab Oktober reist die Dinosaurierdame weiter nach Barcelona und Paris, danach sind Asien und USA in Planung. www.trex-salzburg.at • Länge: 12 Meter • Höhe: knapp 5 Meter • Gewicht: 5.000 kg • Alter des Skeletts: 66 Millionen Jahre • Alter des Tieres zum Todeszeit- punkt: mindestens 30 Jahre • Geschlecht: weiblich Daten zur T. rex Dame ©TimLarson © servaas neijens/National Geographic NL•B
  • 3. Zeitreise in die Welt der Dinosaurier Begleitet wird das Skelett von einem Parcours mit zwölf interaktiven Stationen. Hier erleben die Besu- cher auch aktiv auf unterhaltsame, kurzweilige Weise alles Wissenswerte über Dinosaurier im Allge- meinen und den Tyrannosaurus rex im Speziellen. Die prähistorischen Tiere lebten im Mesozoikum, also von vor fast 250 bis vor 66 Millionen Jahren. Ins- gesamt 165 Millionen Jahre bevölkerten die Dino- saurier den gesamten Erdball. Im Vergleich: Der Mensch existiert erst seit knapp 300.000 Jahren. Die Dinosaurier fielen wohl einem Asteroideneinschlag zum Opfer – eine der Arten, deren Aussterben nicht dem Menschen zur Last gelegt werden kann. Lei- der ist es heute der Mensch, der durch Raubbau und Umweltzerstörung, durch Zucht und Zuchtwahl dafür verantwortlich ist, dass Tierarten aussterben oder vom Aussterben bedroht sind. Mit dem T. rex will Gut Aiderbichl ein Zeichen setzen: als Geden- ken an ausgestorbene Tiere und als Mahnruf, be- drohte Tierarten zu schützen. Wie sie leibten und lebten Wäre das Abbild eines echten Tyrannosaurus rex zwar schon ein Highlight für sich, tauchen die Besu- cher außerdem im Rahmen der Dinosaurier-Aus- stellung „Dinosaurs-Live“ vollends in die Welt der Urzeitriesen ein. Originalgetreu nachgebildete, ani- mierte Dinosaurier bewegen ihre Körperteile und zeigen lebensecht deren Verhaltensweisen. Die Ausstellung feierte ihre Premiere in Singapur und begeisterte bereits Menschen in 20 Städten auf vier Kontinenten! Die ersten lebensgroßen Modelle der Giganten reisen bereits ab 23. Juni zusammen mit dem Skelett des T. rex nach Salzburg. Ab 16. Okto- ber bis zum 7. Jänner 2018 ist schließlich die gesam- te Vielfalt der Dinosaurier, vom Ankylosaurus über den Confuciusornis bis hin zum Nanotyrannus, kom- plett auf Gut Aiderbichl. Naturalis Biodiversity Center Leiden / EMS © Mylène Siegers © Mylène Siegers© Andy Ho Photography
  • 4. Die Ausgrabung Alles begann 2013 mit dem Traum von Naturalis-Ge- schäftsführer Edwin van Huis: ein eigener Tyranno- saurus rex im Naturalis-Neubau. Im September 2016 wurde dieser Traum Wirklichkeit. Dann nämlich wurde das außergewöhnlich vollständige, in sehr gutem Zustand erhaltene Skelett des T. rex bei Na- turalis in Leiden ausgestellt. Der Fund des Fossils, das international zu den drei am vollständigsten er- haltenen T. rex-Skeletten zählt, verlief jedoch nicht ohne Schwierigkeiten. Im Frühjahr 2013 machte Naturalis sich auf die Su- che nach Überresten des bekanntesten fleisch- fressenden Dinosauriers. Dabei kam das Team in Kontakt mit dem Paläontologen und T. rex-Exper- ten Peter Larson vom Black Hills Institute. Er machte Naturalis zunächst auf einen vielversprechenden Fund in Wyoming, USA, aufmerksam. Hier wurden im Frühjahr 2013 leider doch kein komplettes T. rex- Skelett, sondern nur Teile des linken Beins und Fußes gefunden. Zum Glück war die Chance auf einen T. rex damit nicht verpasst. Larson machte Naturalis auf eine an- dere Stelle aufmerksam. In Montana nämlich hatte ein Amateurpaläontologenpaar Reste eines T. rex entdeckt: den Unterkiefer, einzelne Zähne, einen Teil des Hüftgelenks und das Steißbein. Man ging davon aus, dass noch mehr Material des T. rex im Boden lag. Vom 30. August bis zum 8. September 2013 führte Naturalis die Ausgrabungen fort. Das Expeditionsteam legte in Montana einen fast kom- pletten T. rex frei. Es scheint, dass 80 % des Knochenvolumens vor- handen sind. Damit gehört dieses Fossil zu den drei am vollständigsten erhaltenen Tyrannosaurus rex-Skeletten der Welt. Außerdem sind alle Knochen ausgesprochen gut erhalten. Die Qualität dieses Fossils ist im Vergleich zu einigen anderen großen T. rex-Funden unübertroffen. Um die Knochen zu schützen, wurden sie eingegipst. Im Labor des Black Hills Institute wurden sie weiter präpariert. Von feh- lenden Knochen wurden 3D-Drucke angefertigt. Alle Knochen wurden in einen Stahlrahmen mon- tiert. Erstmals in der Geschichte wurde der origina- le, massige Schädel auf das Skelett platziert. Zeitleiste Das Skelett wurde im Black Hills Institute im Bundes- staat Süd-Dakota präpariert, stabilisiert und für die Ausstellung in einen Metallrahmen montiert. Au- ßerdem fanden ausführliche Untersuchungen an den Knochen statt. Ende Juni 2016: Montage des Skeletts abgeschlossen Ende August 2016: Der T. rex landet in Schiphol 26. August 2016: Einzug des T. rex in sein neues Zu- hause in Leiden 9. September 2016: offizielle Eröffnung der Ausstel- lung T. rex in Town im Pesthuis 10. September 2016 bis 5. Juni 2017: T. rex in Town für Besucher geöffnet Ab 5. Juni 2017: Das T. rex Skelett geht auf Reisen 16. Juni 2017: Der T. rex erreicht Gut Aiderbichl Henndorf 20. Juni 2017: Das Skelett ist fertig montiert. 23. Juni 2017: offizielle Eröffnung der Ausstellung auf Gut Aiderbichl Ende 2018: voraussichtliche Eröffnung des neuen Naturalis-Museums Nach Fertigstellung des neu- en Museums erhält der T. rex einen Platz in der Ehrengalerie des Dinosauriersaals. In der Rexperi- ence steigen Besucher in eine Zeitmaschine, die sie in die Kreidezeit entführt. Dort erleben sie eine spannende Begegnung mit dem T. rex in seiner ur- sprünglichen Umgebung. • Länge: 12 Meter • Höhe: knapp 5 Meter • Gewicht: 5.000 kg • Alter des Skeletts: 66 Millionen Jahre • Länge Schädel : 1,50 Meter • Vollständigkeit Skelett : etwa 80 % Knochenvolumen, internationale Top 3 • Alter des Tieres zum Todeszeitpunkt: mindestens 30 Jahre, bis dato ältester T. rex • Geschlecht: weiblich • Gewicht lebender ausgewachsener T. rex: 5000 Kilogramm • Fundort : Montana, USA • Ausgrabung: 30. August bis 8. Septem- ber 2013 Das Skelett Zahlen & Daten
  • 5. Forschungsarbeiten Naturalis führte eine detaillierte morphologische Beschreibung der Knochen sowie einen Vergleich mit anderen Exemplaren durch. Gemeinsam mit anderen Forschern aus dem In- und Ausland will Naturalis versuchen, diverse weitere Forschungsfra- gen zu beantworten. Das Skelett Es scheint, dass 80 % des Knochenvolumens vorhan- den sind. Alle essentiellen, voluminösen Knochen sind vorhanden. Nur einige kleinere Knochen feh- len. Damit gehört dieses Fossil zu den drei am voll- ständigsten erhaltenen Tyrannosaurus rex der Welt. Außerdem sind alle Knochen ausgesprochen gut erhalten. Die Qualität dieses Fossils ist im Vergleich zu einigen anderen großen T. rex-Funden unüber- troffen. Alter des Skeletts T. rex lebte am Ende der Kreidezeit vor 66 Millionen Jahren. Es ist jedoch wichtig, genau zu wissen, wie alt dieses Skelett war, um die Evolution des T. rex noch besser verfolgen zu können. Das genaue Alter wird mit Hilfe geologischer und paläomagnetischer Untersuchungen und einem Lackprofil des Bodens bestimmt. Naturalis arbeitet hierbei mit Geologen der Freien Universität Amsterdam und der Univer- sität Utrecht zusammen. Außerdem trägt die Erfor- schung von fossilen Pflanzen und Pollenresten aus denselben Erdschichten zur Altersbestimmung des Skeletts bei. Alter des Tieres So wie das Alter von Bäumen durch Zählen der Jahresringe bestimmt werden kann, lässt sich auch das Alter dieses T. rex durch Zählen der Wachstums- linien in den Knochen ermitteln. Hierbei kam die Röntgenmikrotomografie, ein bildgebendes, kno- chenschonendes Verfahren, zum Einsatz. Nur in das Wadenbein, die Fibula, wurde ein sehr kleines Loch gebohrt, damit die Ergebnisse des Röntgenverfah- rens miteinander verglichen werden konnten. Dies erfolgte in Zusammenarbeit mit einem belgischen Forscher, der mit der Freien Universität Brüssel und dem Königlichen Belgischen Institut für Naturge- schichte verbunden ist. Die Wachstumslinien waren infolge von Remodeling, eines biologischen Prozes- ses, der mit zunehmendem Alter des Tieres einsetzt, kaum noch erkennbar. Das deutet darauf hin, dass es sich um ein sehr altes Exemplar handelt. Die Rau- heit des Schädels lässt ebenfalls darauf schließen, dass dieses Individuum ein für einen T. rex hohes Al- ter von bestimmt 30 Jahren erreicht hat. Schädel Der Schädel wurde mit Hilfe eines großen Indust- rie-CT-Scanners im Fraunhofer-Entwicklungszent- rum Röntgentechnik (EZRT) in Fürth gescannt. Die Auflösung dieses 3D-Scans ist in jeder Dimension zehn Mal so hoch wie die irgendeines anderen Scans eines T. rex-Schädels. Es sind Details zu sehen, die kleiner als 1 mm sind. Das ist einmalig. Sogar die ursprüngliche Lage von Weichgewebe wie den Atemwegen ist zu erkennen. Der Scan ermöglich- te es, einen 3D-Druck des Gehirns dieses T. rex zu erstellen. Geschlecht Der erste klare Hinweis darauf, dass es sich bei die- sem T. rex um ein weibliches Exemplar handelt, ist der dicke Höcker über der Augenhöhle. Frühere T. rex-Funde haben gezeigt, dass diese Art in zwei verschiedenen Erscheinungsformen, nämlich in robuster und weniger robuster Form, auftrat. Wahr- scheinlich war dies ein Merkmal, durch das sich die beiden Geschlechter voneinander unterschieden. Das Vorhandensein von Gewebe mit Kalkeinlage- rungen im Inneren einiger Knochen bei der robus- ten Form verrät, dass es sich bei diesem Exemplar um einen weiblichen T. rex handelt. Die Mineralien werden zeitweise eingelagert und so ein Vorrat für die Produktion von Eiern geschaffen. Naturalis wird bei dem gefundenen Skelett - der robusten Form - die Unterschiede zwischen der robusten und weni- ger robusten Form weiter untersuchen. Außerdem hoffen die Forscher, Hinweise auf Kalkeinlagerun- gen zu finden, obwohl man noch nicht weiß, in wel- chem Alter T. rex das Eierlegen eingestellt hat. Ernährung Analysen stabiler Isotope in fossilem Material, vor allem von 13C (Kohlenstoff) und 18O (Sauerstoff), liefern eine Fülle von Informationen über das Leben dieses Dinosauriers. Die Menge an 13C kann etwas über den Speisezettel des T. rex aussagen, die Men- ge an 18O wiederum verrät die Körpertemperatur und chemische Zusammensetzung des Wassers, das dieser T. rex trank. Durch den Vergleich aufei- nander folgender Schichten Zahnschmelz hoffen die Forscher, mögliche Migrationsmuster zu erken- nen. Die Untersuchung auf stabile Isotope erfolgt in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Amster- dam. Knochenschäden und -erkrankungen Bei der Ausgrabung stellten die Paläontologen An- zeichen verschiedener Erkrankungen und Schä- den der Knochen fest. Das bedeutet, dass die alte Dame in ihrem Leben Krankheiten und Verletzun- gen überstanden hat. Das rechte Wadenbein sowie eine der Rippen las- sen Verwachsungen erkennen, die auf einen Kno- chenbruch oder eine Infektion hindeuten. Auch die Kiefer mussten einiges aushalten. Sie hatte eine Infektion im rechten Oberkiefer und im linken Unterkiefer klafft ein Loch. Dieses wurde möglicher- weise durch einen männlichen T.rex bei einer Paa- rung verursacht oder entstand bei einem Kampf. Weitere Hinweise auf einen Kampf mit einem Art- genossen sind eine verheilte Bisswunde am rechten Oberkiefer und einige teils verheilte Schrammen am linken Oberkiefer. Diese Verletzungen hat sie sich nur wenige Wochen vor ihrem Tod zugezogen. Das Kreuzbein und der erste Rückenwirbel sind un-
  • 6. gleich entwickelt. Dies kann auf eine angeborene Abweichung oder eine Verletzung in sehr jungem Alter hinweisen. Auch an den Schwanzwirbeln wurden weitere Abweichungen vorgefunden. Durch all diese Hinweise erfahren wir mehr über das Alltagsleben von Dinosauriern vor 66 Millio- nen Jahren. An den medizinischen Untersuchungen der T. rex-Knochen ist auch das Leidener Universitätsklini- kum (LUMC) beteiligt. Geschwindigkeit Gemeinsam mit Forschern aus Manchester wol- len wir versuchen, genauere Erkenntnisse über die Fortbewegung des T. rex zu gewinnen. Schon seit Jahren werden die Art der Fortbewegung und die Spitzengeschwindigkeit des T. rex diskutiert. Aktu- elle Forschungsergebnisse weisen auf die mögli- cherweise wichtigere Rolle hin, die in den Sehnen gespeicherte Energie während bestimmter Phasen der Fortbewegung gespielt hat. Naturalis wird mit Hilfe der erstellten CT-Scans die Form der Knochen und die Befestigung der Sehnen genauer untersu- chen. Dieser alte T. rex kann somit wertvolle Infor- mationen im Hinblick auf die Untersuchung der Ge- schwindigkeit des T. rex liefern. Dr. Anne Schulp, Senior Researcher – Fossile Wirbeltiere Als Wirbeltierpaläontologe versucht Anne Schulp, Fossile durch Forschung und Öffentlichkeitsarbeit wiederzumLebenzuerwecken.NachseinemStudi- um der Geowissenschaften war Schulp von 1998 bis 2013 Paläontologe am Naturhistorischen Museum in Maastricht. Dort ist er noch immer als Gastforscher tätig. 2006 promovierte er an der Freien Universität mit einer Untersuchung von Mosasaurusfossilien aus Maastricht. Anne Schulp ist außerdem als Gastfor- scher mit der Fakultät Geo- und Biowissenschaften der Freien Universität Amsterdam verbunden. 2013 fing er bei Naturalis an. Er leitet die Erforschung der fossilen Überreste der von Naturalis ausgegrabenen Tyrannosaurus rex- und Triceratops-Skelette und ist Expeditionsleiter der Triceratops-Ausgrabungen. Er ist verantwortlich für die Contententwicklung des neuen Dinosauriersaals und von Rexperience im Naturalis-Neubau. Presseinformationen Pressekontakt Sonja Großmann Tel. +43 (0) 664 / 60 09 41 03 presse@trex-salzburg.at www.trex-salzburg.at Druckfähiges Bildmaterial finden Sie unter www.trex-salzburg.at/presse Presseinformation