Research misconduct: science's self-administered poisonLeonid Schneider
Microb&Co Workshop 7ICME, October 2016,
Catania October 2016 Talk 1
How research misconduct happens and how it can be prevented. The roles of universities, journals and funders
This is a slightly modified version of my earlier presentation form the research integrity workshop in Catania, Italy, October 2016. An image, copyrighted by University College Cork, was contested for copyright by their professor Max Dow, who pushed through a DMCA takedown action. You will sure appreciate what I replaced that image with ;-)
Der Beitrag gibt Ratschläge, wie man Kandidaten während eines Berufungsverfahrens betreut. Ein
zuvorkommender Umgang, die intensive Beschäftigung mit dem Kandidaten und eine transparente Informationspolitik tragen ganz entscheidend dazu bei, wie die Einrichtung wahrgenommen wird.
Wissenschaftskommunikation stößt immer wieder an gesellschaftliche Tabugrenzen: Ein Franken-steinmythos umweht die Gentherapie und die Präimplantationsdiagnostik, Aids und Krebs sind Krankheiten, über die auch heute noch ungern gesprochen wird, Kernforschung löst Ängste aus und Demenz hat in einer fitnessorientierten Gesellschaft keinen Platz. Das Interesse der Öffentlich-keit ist allenfalls voyeuristisch und bleibt an der Oberfläche: Man erfährt mit einem leichten Gru-seln, dass ein Prominenter schwer erkrankt oder ein Experiment schiefgegangen ist und wendet sich dann wieder den angenehmeren, angstfreien Themen des Lebens zu. Um solche Tabuthemen aufzubrechen und sowohl Multiplikatoren als auch Leser nachhaltig dafür zu interessieren, ist es sinnvoll, Geschichten zu erzählen und schwierigen Themen ein Gesicht zu geben. Anhand von Patientengeschichten, Geschichten aus dem Forscheralltag oder sogenannten Homestorys lassen sich kommunikative Hürden senken und komplizierte Sachverhalte greifbar machen. Dabei ist es unerlässlich, dass die Geschichten authentisch und die Gesichter glaubwürdig sind. Nur so kann das Interesse verstetigt werden.
Research misconduct: science's self-administered poisonLeonid Schneider
Microb&Co Workshop 7ICME, October 2016,
Catania October 2016 Talk 1
How research misconduct happens and how it can be prevented. The roles of universities, journals and funders
This is a slightly modified version of my earlier presentation form the research integrity workshop in Catania, Italy, October 2016. An image, copyrighted by University College Cork, was contested for copyright by their professor Max Dow, who pushed through a DMCA takedown action. You will sure appreciate what I replaced that image with ;-)
Der Beitrag gibt Ratschläge, wie man Kandidaten während eines Berufungsverfahrens betreut. Ein
zuvorkommender Umgang, die intensive Beschäftigung mit dem Kandidaten und eine transparente Informationspolitik tragen ganz entscheidend dazu bei, wie die Einrichtung wahrgenommen wird.
Wissenschaftskommunikation stößt immer wieder an gesellschaftliche Tabugrenzen: Ein Franken-steinmythos umweht die Gentherapie und die Präimplantationsdiagnostik, Aids und Krebs sind Krankheiten, über die auch heute noch ungern gesprochen wird, Kernforschung löst Ängste aus und Demenz hat in einer fitnessorientierten Gesellschaft keinen Platz. Das Interesse der Öffentlich-keit ist allenfalls voyeuristisch und bleibt an der Oberfläche: Man erfährt mit einem leichten Gru-seln, dass ein Prominenter schwer erkrankt oder ein Experiment schiefgegangen ist und wendet sich dann wieder den angenehmeren, angstfreien Themen des Lebens zu. Um solche Tabuthemen aufzubrechen und sowohl Multiplikatoren als auch Leser nachhaltig dafür zu interessieren, ist es sinnvoll, Geschichten zu erzählen und schwierigen Themen ein Gesicht zu geben. Anhand von Patientengeschichten, Geschichten aus dem Forscheralltag oder sogenannten Homestorys lassen sich kommunikative Hürden senken und komplizierte Sachverhalte greifbar machen. Dabei ist es unerlässlich, dass die Geschichten authentisch und die Gesichter glaubwürdig sind. Nur so kann das Interesse verstetigt werden.
Lecture on research integrity at Natural Sciences faculty, University of South Bohemia at Ceske Budejovice, Czechia, 11 December 2023
https://www.prf.jcu.cz/cz/fakulta/aktualne/prednaska-lecture-defenestration-of-science-fraud
Trachea transplanters without borders, Liverpool, June 2018Leonid Schneider
Seminar at Research integrity event on research integrity, organised by Patricia Murray at University of LIverpool.
Story of deadly regenerative medicine and trachea transplants of Paolo Macchiarini and Martin Birchall
Liverpool, 1.06.2018
Talk 2 at Research Integrity workshop at Max Planck Institute for Plant Breeding Research in Cologne, April 6th 2018
http://www.mpipz.mpg.de/events/13302/4358571
Research misconduct in plant science: infectious and toxic (Cologne 6.4.2018)Leonid Schneider
Talk 1 at Research Integrity workshop at Max Planck Institute for Plant Breeding Research in Cologne, April 6th 2018
http://www.mpipz.mpg.de/events/13302/4358571
On research ethics, regenerative medicine hype and Paolo Macchiarini’s dead p...Leonid Schneider
Seminar on research integrity and ethics of human experiments, presented at the University of Milan (26.09.2017) and University of Insubria, Varese (27.09.2017).
Video here:
https://www.youtube.com/watch?v=MrKk-IDp0hM&feature=youtu.be
CEPLAS Cologne June 2017: Research misconduct; science‘s self administered ...Leonid Schneider
Workshop presentation at International CEPLAS Summer School 2017 – „Emerging Frontiers in Plant Sciences“ June 5th – 9th, 2017 Sportschule Hennef, Germany
Liverpool, May 23rd 2017. The Paolo Macchiarini scandal: from bad stem cell science to bad regenerative medicine to dead patients
Audio recording and video of this talk (with slides) here:
https://www.youtube.com/watch?v=cwtuWP33AJw
Lecture on research integrity at Natural Sciences faculty, University of South Bohemia at Ceske Budejovice, Czechia, 11 December 2023
https://www.prf.jcu.cz/cz/fakulta/aktualne/prednaska-lecture-defenestration-of-science-fraud
Trachea transplanters without borders, Liverpool, June 2018Leonid Schneider
Seminar at Research integrity event on research integrity, organised by Patricia Murray at University of LIverpool.
Story of deadly regenerative medicine and trachea transplants of Paolo Macchiarini and Martin Birchall
Liverpool, 1.06.2018
Talk 2 at Research Integrity workshop at Max Planck Institute for Plant Breeding Research in Cologne, April 6th 2018
http://www.mpipz.mpg.de/events/13302/4358571
Research misconduct in plant science: infectious and toxic (Cologne 6.4.2018)Leonid Schneider
Talk 1 at Research Integrity workshop at Max Planck Institute for Plant Breeding Research in Cologne, April 6th 2018
http://www.mpipz.mpg.de/events/13302/4358571
On research ethics, regenerative medicine hype and Paolo Macchiarini’s dead p...Leonid Schneider
Seminar on research integrity and ethics of human experiments, presented at the University of Milan (26.09.2017) and University of Insubria, Varese (27.09.2017).
Video here:
https://www.youtube.com/watch?v=MrKk-IDp0hM&feature=youtu.be
CEPLAS Cologne June 2017: Research misconduct; science‘s self administered ...Leonid Schneider
Workshop presentation at International CEPLAS Summer School 2017 – „Emerging Frontiers in Plant Sciences“ June 5th – 9th, 2017 Sportschule Hennef, Germany
Liverpool, May 23rd 2017. The Paolo Macchiarini scandal: from bad stem cell science to bad regenerative medicine to dead patients
Audio recording and video of this talk (with slides) here:
https://www.youtube.com/watch?v=cwtuWP33AJw
1. Ursachen, Symptome und Fehldiagnosen:
wie wissenschaftliches Fehlverhalten
entsteht und warum es vertuscht wird
Leonid Schneider,
Unabhängiger Wissenschaftsjournalist
leonid.schneider@gmail.com
Twitter: @schneiderleonid
forbetterscience.wordpress.com
3. Journals und Förderagenturen bevorzugen
vereinfachende und effektheischende
Konzepte der Wissenschaft
• Stammzellen! Organe aus dem Labor!
• Krebsheilung!
• Ein Gen-ein Phänotyp Modelle
(Gen für Autismus! Gen für Schizophrenie!)
• Anwendungs- und Vermarktungspotenzial
4. Das Paper als Ehrenabzeichnung
• Nicht der Inhalt zählt, sondern wo es publiziert wurde
• Peer Review gilt als Qualitätssiegel:
Strenge entspricht angeblich dem Journal-Rang
• Es gilt daher nur Journal-Editoren und 1-4 Gutachter zu
überzeugen (hinter den Kulissen)
• Die Meinung der weiten
Forscher-Gemeinschaft ist unwichtig
5. Jungen Wissenschaftler(inne)n wird von Betreuern oft gesagt:
- Wenn du dieses Ergebnis lieferst,
publizierst du ein schönes Paper und findest Arbeit
- Wenn du dieses Ergebnis nicht lieferst,
publizierst du nichts und wirst arbeitslos
Wie Fehlverhalten anfängt….
6. Wissenschaftler(innen) manipulieren Daten….
Um die Wirklichkeit an die eigene vorformulierte Theorie
anzupassen
Um eine wissenschaftliche Entdeckung der Konkurrenz zuerst
zu veröffentlichen (Scoop)
7. Was nicht passt, wird passend gemacht
• Selektive Datenaufnahme, Vernachlässigen der Kontrollen
(sehr verbreitet, oft unbewusst)
• Daten-”Anpassung” oder Manipulation
(seltener)
• Datenfälschung
(selten)
• Übergänge fließend
8. Fehlverhalten gedeiht im Klima der Angst
• Dunkle Kanäle entscheiden über akademische Karrieren
• Offene Debatte wird aktiv unterdrückt
• Whistle-Blower werden bestraft
• Fehlverhalten-Untersuchungen dienen oft nicht der
Aufklärung, sondern Schadensbegrenzung
9. Wissenschaft ist kooperativ und kompetitiv
• Akademische Forschung is abhängig von Drittmitteln
• Wissenschaftspfusch wird deswegen stillschwiegend toleriert
• Sorge um Forschungsförderung zwingt Forschende selbst mit
grössten Betrügern zu kooperieren
• Wer Fördergelder bringt, wird protegiert:
die Entstehung des Zombiewissenschaftlers
10. Olivier Voinnet, französischer Pflanzenwissenschaftler
• 8 Retractions, massenhaft Corrigenda wegen
Datenmanipulation, EMBO Gold Medaille und auch
Fördergelder entzogen
• Definition des Forschungsbetrugs neu definiert, um ihm die
ETH Zürich-Professur und ein Verbleiben im CNRS-System zu
sichern
Photocredit:Maigrot/REA
11. Sonia Melo, portugiesische Krebsforscherin
• Retraction wegen Datenmanipulation, EMBO Young
Investigator Förderung entzogen, Ergebnisse nicht
reproduzierbar
• Nach interner Untersuchung re-installiert als Gruppenleiterin
an der Universität Porto
Photocredit:UniversityofPorto
12. Kathrin Maedler, Diabetesforscherin Uni Bremen
• Retraction wegen Bildduplikationen, Forschungsergebnisse
widerlegt, gescheiterte klinische Versuchsreihen
• Nach zwei internen Untersuchungen (Universitäten Zürich
und Bremen) vollständig rehabilitiert.
Untersuchungsprotokolle werden geheim gehalten,
Bildduplikationen und Fehlen der Originaldaten wird
zugegeben, aber als unbedeutend abgetan.
Photocredit:UniversityofBremen