Arnold und Alina Habbicht haben haben die schrecklichen Ereignisse in denen Alina fast ihr Leben verlor überlebt und verarbeitet. Ihre Tochter Sandy die ein Jahr später auf die Welt gekommen ist, ist ihr ganzer Stolz. Doch eines Tages verschwindet Sandy spurlos aus ihrem Zimmer. Es gibt keine Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen. Doch eine seltsame Botschaft ist auf einem alten Lumpen geschrieben worden. Einzig Daimian Becker einem im Ort bekannten Trinker kennt die ganze Wahrheit. Der Geist von Black Bart die ruhelose Seele der sieben Meere hat Sandy entführt und verlangt eine Kiste voll Gold und Silber. Sieben Tage haben Arnold und Alina Zeit die Kiste zu beschaffen, ansonsten muss ihre Tochter sterben.
1. Leseprobe Unter Piraten
Doch am dritten Tag begannen die Träume.
Ich träumte ich stände zusammen mit meiner Frau auf der Klippe
der Bucht. Eisiger Wind fuhr uns in die Glieder, sodass unsere
Zähne vor Kälte klapperten, unsere Finger waren ganz taub. Wellen
peitschten gegen den Felsen, der von Wind und Wetter ganz rutschig
war. Es war eine kalte, aber sternenklare Nacht. Der Vollmond
stand am Himmel, als plötzlich dicke schwarze Wolken am Himmel
auftauchten und sich vor den Mond schoben. Ein weiß schimmernder
Nebel zog langsam vom Wasser auf uns zu. Ein Donnerschlag schien
die Erde zu erzittern, während Blitze vom Himmel herab auf der
Wasseroberfläche einschlugen. Meterhohe Wellen peitschten auf das
Festland und traten sogar über den Deich. Ich hatte schon einige
große Wellen gesehen, aber noch die Wellen, die teilweise über 35
Meter erreichten. Das Naturschauspiel war beängstigend und
faszinierend zu gleich. Was war das da hinten? War das nicht ein
Licht? War jemand bei diesem Sturm draußen auf hoher See? Wie
konnte man nur so verantwortungslos sein. Das Licht stieg fünf bis
zehn Meter hoch empor und senkte sich dann wieder. Das Schiff kam
direkt auf uns zu. Ich wollte umdrehen und gehen, aber ich konnte
meine Beine nicht bewegen. Wir konnten nicht mal mit den Wimpern
zucken oder den kleinen Finger rühren. Eine eisige Kälte schoss
mir in die Glieder, aber ich zitterte nicht. Mit weit
aufgerissenen Augen starrten wir auf die See hinaus, es war das
dasselbe Schiff wie aus meinem letzten Traum. Das Schiff kam auf
uns zu, Blitze zuckten und tauchten die Umgebung in gleißendes
Licht. Der Wind heulte und das tosende Meer hallte in unseren
Ohren. Das Schiff bekam Schlagseite und neigte sich stark nach
links. Mir blieb der Atem stehen. Ich sah meine Tochter an Bord
des Schiffes. Was wenn es kenterte oder gegen die Felsen prallte?
Ich wollte schreien, wollte in die tosenden Fluten springen, um
sie aus der Hand dieses Scheusals zu befreien. Der süßliche Geruch
nach Fäulnis und Verwesung stieg mir in die Nase und ich spürte
wie sich meine letzte Mahlzeit, langsam ihren Weg nach oben durch
meine Kehle arbeitete. Plötzlich vernahm ich die dunkle Stimme des
Piraten, der sagte: „Sieben Tage werd ich bringen Pein, wo ist nur
das Kindlein? Am siebten Tag ich Wiederkehr, um das zu holen, was
ich begeht. Eine Kiste wird stehen am Strand, dort in der Bucht,
wo einst ein Mensch bei Vollmond verschwand. Steht die Kiste in
2. sieben Tagen nicht dort, das Kind wird hin fortgespült an einen
anderen Ort.“
Ich riss den Mund auf, wollte schreien, aber die Worte blieben
mir im Halse stecken. Als das Schiff ablegte und am Horizont
verschwand. Ich wachte schreiend und schweißgebadet auf. Meine
Frau schreckte ebenfalls hoch. Ich schaltete die Nachttischlampe
an. Ihr langes schwarzes Haar hing in Strähnen an ihr herab, ihr
weißes Nachthemd war von Schweiß durchtränkt.
„Ich – ich – ich habe geträumt wir ständen an der Klippe, dort
in der Bucht, weißt du noch, wo Willy und seine Leute mich opfern
wollten.“
Ich nahm meine Frau in den Arm.
„Dann kam da dieses Schiff. Ein Piratenschiff mit Kanonen und an
Bord des Schiffes war ein Mann ein Pirat. Dieser Mann hielt unsere
Tochter im Arm und sagte:„Sieben Tage lang werd ich bringen Pein,
wo ist nur das Kindelein. Am siebten Tage ich Wiederkehr, um das
zu holen, was ich begehr? Eine Kiste wird stehen am Strand, dort
in der Bucht wo einst ein Mensch bei Vollmond verschwand. Steht
die Kiste in sieben Tagen nicht dort, das Kind wird hin
fortgespült an einen anderen Ort.“, wiederholte ich die Worte.
Meine Frau sah mich mit weit aufgerissenen Augen an und sagte:
„Wo – her – weißt – du?“
„Ich hatte denselben Traum.“ , antwortete ich.
„Schatz was geht hier nur vor? Was geschieht mit uns? Wo ist
unsere Tochter?“, fragte sie mit Tränen in den Augen.
„Ich habe keine Ahnung, aber ich verspreche dir, dass ich es
herausfinden werde.“
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