The results and abstracts of the evening with the Secretary General of the ISA (International Seabed Authority) in Hamburg Business Club organized by the Deep Sea Mining Alliance and Sea & Sun Technology.

1. Tiefseebergbau - eine faszinierende und lukrative Zukunftsperspektive für die
Wirtschaft oder ein Umweltdesaster?
Ein interessanter Abend mit dem Generalsekretär der Internationalen
Meeresbodenbehörde Michael Lodge!
Mehr Diskussionsveranstaltungen zu Meeres-Fachthemen sowie eine Delegation
zur Vollversammlung der Meeresboden-Behörde in Jamaica im Juli 2019
beschlossen.
Um den erforderlichen und möglichen Einklang zwischen ökologischen und
ökonomischen Interessen beim zukünftigen Meeresbergbau in der Tiefsee ging es am
25. September beim Abend mit Michael Lodge, dem Generalsekretär der
„Internationalen Meeresbodenbehörde“ (IMB). Auf Einladung von Sea & Sun
Technology, dem Business Club Hamburg und der deutschen DeepSea Mining Alliance
(DSMA) berichteten Michel Lodge und Rudolf Banasch (Vorstandsmitglied der DSMA)
zum Thema Meeresbergbau. Anschließend gab es lebhafte Diskussionen, die fortgesetzt
werden sollen.
Michael Lodge und die „Internationale Meeresbodenbehörde“ mit Sitz in Jamaika, die zu
den Vereinten Nationen gehört, sind auf der Basis des internationalen Seerechts
verpflichtet, den Meeresboden im Interesse der Weltgemeinschaft zum Wohle aller zu
schützen und einen umweltverträglichen Meeresbergbau zu regulieren und zu
verwalten. Bisher wurden von der IMB 29 Explorationslizenzen an Antragsteller aus 22
Staaten erteilt. Die Richtlinien für die kommerzielle Gewinnung werden derzeit beraten.
Der Tiefseeboden bedeckt mehr als die Hälfte unseres blauen Planeten. Er birgt wichtige
Metalle in größeren Mengen und Qualitäten, als sie an Land noch verfügbar sind.
Michael Lodge erörterte ausführlich die Frage, ob man in 4000 bis 6000 Meter
Wassertiefe die Metalle in Form von Manganknollen, Massivsulfiden und
polymetallischen Krusten fördern sollte. In Anbetracht der Tatsache, dass dort dringend
benötigte Rohstoffe wie Nickel, Kupfer, Kobalt und „Seltene Erden“ liegen, von der IMB
bisher jedoch nur 0,5% des Meeresbodens für eine wirtschaftliche Nutzung freigegeben
wurden, halten sich die Umweltrisiken diesbezüglich in vertretbaren Grenzen, sofern
eine verantwortungsvolle, umweltschonende Abbautechnologie zur Verfügung steht.
Gerade die nachhaltigen Technologien wie Windkraftanlagen und Solarzellen sowie die
Elektromobilität benötigen besonders viele dieser immer knapper werdenden
metallischen Rohstoffe. Wenn die Menschheit den wachsenden Rohstoffbedarf
weiterhin decken will, wird sie nicht umhin kommen, diese marinen Ressourcen
zusätzlich zum Landbergbau zu nutzen. Die Entscheidung für den Rohstoffabbau am
Meeresboden wird unter ökologischen Aspekten sogar sinnvoller sein, als der
Landbergbau, der riesige fruchtbare Landstriche und Tropenwälder verwüstet, enorme
Energien verbraucht, das Klima über Gebühr belastet und teilweise unter
menschenunwürdigen Bedingungen stattfindet. Andererseits wurde auch klar, dass die
in Deutschland hoch entwickelte Meeresforschung die kommerzielle Nutzung begleiten
muss und noch Wissenslücken zu füllen sind.
Die „Internationale Meeresbodenbehörde“ (engl. „International Seabed Authority”, ISA)
wurde vor 24 Jahren gegründet, um den Meeresbergbau im Interesse der gesamten
Menschheit rechtlich zu organisieren und dessen Umweltverträglichkeit zu
gewährleisten – und das erstmalig bevor der Bergbau überhaupt beginnt! Gravierende

2. Umweltsünden wie beim Landbergbau sind zu vermeiden. Deshalb werden strenge
Auflagen gemeinsam mit Umweltorganisationen, Industrie und Wissenschaft entwickelt.
Ein Clou dabei: Unter dem Stichwort „Erbe der Menschheit“ müssen die
Entwicklungsländer in geeigneter Weise an Gewinnen und sonstigen Vorteilen des
Tiefseebergbaus beteiligt werden.
Deutschland verfügt praktisch über keine nennenswerten metallischen Rohstoffe. Vor
diesem Hintergrund hat die Bundesregierung von der IMB zwei Explorationslizenzen, je
eine im Pazifik und eine im Indischen Ozean, erworben und untersucht zur Zeit, ob dort
der Abbau von Manganknollen bzw. Massivsulfiden unter ökologischen, ökonomischen
und technischen Aspekten sinnvoll und machbar ist. Die notwendige Abbautechnik
dafür ist laut Michel Lodge mittlerweile weitestgehend entwickelt, muss aber noch im
Rahmen von Tiefseetests auf ihre Umweltverträglichkeit und Zuverlässigkeit geprüft
werden. Ein erster Komponententest mit deutscher Beteiligung ist im Frühjahr 2019 zu
erwarten.
Die Technologie für ein optimales und umfassendes Umwelt-Monitoring wurde von Dr.
Rudolf Bannasch vorgestellt. Er ist einer der führenden Bionik-Experten Deutschlands,
der in seinem Vortrag autonome UW-Fahrzeuge vorstellte, die in Gestalt eleganter
Manta-Rochen den Meeresboden und den Wasserkörper detailliert untersuchen können,
so dass schützenswerte Biotope z. B. von Schwämmen oder Tiefseekorallen vom
Tiefseebergbau weitestgehend verschont werden können.
Der Kreis der Teilnehmer aus Experten, Wirtschaftsvertretern und interessierten Laien
war fasziniert von den Möglichkeiten und der Perspektive, die sich mit den neuen
technologischen Entwicklungen für die Zukunft anbieten. Um diese innovativen
deutschen Technologien für den Tiefseebergbau und für das Umwelt-Monitoring auch
international besser sichtbar zu machen, empfahlen die Teilnehmer, eine Delegation zu
den alljährlichen Treffen der IMB mit ihren 168 Mitgliedsstaaten zu entsenden, um die
neuen Systeme für Abbau und Umweltmonitoring vorzustellen. Des Weiteren waren alle
Teilnehmer vom Format dieser Veranstaltung und den ausführlichen Diskussionen sehr
angetan. Die Veranstalter entschlossen sich spontan, den Dialog zu unterschiedlichen
Themen hinsichtlich der marinen Bergbau-, Mess- und Umwelttechnik fortzuführen.
English Version:
An interesting evening with Michael Lodge - Secretary General of the
“International Seabed Authority” - at the “Business Club Hamburg”
A fruitful discussion started in the “Business Club Hamburg” together with Michael
Lodge, Secretary General of the “International Seabed Authority” (ISA). After an
intensive discussion regarding the challenges of deep sea mining with experts from the
“Deep Sea Mining Alliance” and the science sector, the audience decided to commence
this series of discussions together with ocean-focused experts and industrial leaders in
Germany. Furthermore it was discussed to organize a side event on “Innovative deep-
sea mining and monitoring technologies” during the next Annual Meeting of the ISA,
where representatives from the 168 member states discuss the future of deep sea
mining.

3. Michael Lodge, Secretary General of the “International Seabed Authority” in front of the
audience of 50 experts in the “Business Club Hamburg”
Michael Lodge, Secretary General of the international Seabed Authority and Heinz Schelwat, CEO
of Sea & Sun Technology, who moderated the event

4. Ansprechpartner für Rückfragen:
Heinz Schelwat
CEO
Sea & Sun Technology GmbH
Arndtstr. 9 -13
D-24610 Trappenkamp
Tel.: +49 4323 80203201
Fax: +49 4323 910915
mailto: schelwat@sea-sun-tech.com
URL: http://www.sea-sun-tech.com
Sitz der Gesellschaft Trappenkamp
HRB 1051 SE, Kiel
Geschäftsführer: Heinz Schelwat