6. Arten von Realoptionen Einschränkungs-Option Erweiterungs-Option Option der mehrstufigen Investitionsdurchführung Option der temporären Stilllegung Verzögerungs-Option Abbruchs-Option
11. Beispiel: Erweiterter Kapitalwert Kapitalwert auf Basis DCF Wert der Flexibilität auf Basis der Realoptionstheorie = + Annahmen in Anlehnung an Ch. Krychowsky, Investment Decision in a Broadband Internet Network: A Real Option Approach
Mitigation Strategies Risk Sharing: Risiko wird zwischen zumindest zwei oder mehreren Partnern geteilt. Risk Premium: Einer übernimmt Risiko und erhält dieses Abgegolten – Frage der Risikobewertung
Zur Kritik DCF: Auch ein risikosdjustierter Zinsatz (WACC-Aufschlag) kann zwar eine höhere Renditeerwartung des Investors abdecken, bewertet allerdings auch nur eine konkrete Realisierungsvariante. Es muss Unsicherheit und Handlungsoptionen vorliegen. Unsicherheit (ohne Handlungsoptionen) kann alleine mit der NPV-Methode bewertet werden (gewichtete Wahrscheinlichkeitsverteilungen) Handlungsoptionen verändern die Wahrscheinlichkeitsverteilung der zkünftigen Cash-Flows asymmetrisch indem entweder das Risiko reduziert wird oder das Potential noch oben erhöht wird!
Typischerweise werden die folgende Arten von Realoptionen Unterschieden. Darüber hinaus sind noch Kombinationen von Optionen denkbar (z.B.: verzögerte Abbruchsoption) Abbruchoption : zusätzlicher Cashflow entsteht wenn Projekt vorzeitig abgebrochen werden kann (Put-Option) Beispiel: Invest in Kollokationsräume: liegen die zu erwartenden Cash-Flows (BW) unter dem Liquidationswert so wird ein rational agierender Unternehmer die Put Option ziehen und den Standort liquidieren. Einschränkungsoption (Put Option): Ähnlich wie Abbruchoption jedoch keine Totalaufgabe. Cashflow wird reduziert, wenn (Teil)liquidationswert > als aufzugebender Cash-Flow Erweiterungsoption (Call Option) Z.B. Erweiterung von Kollokationsräumlichkeiten bei steigender Nachfrage Verzögerungs-Option (Wait and see) = Call Option Z.B. Verzögerung angesichts ungünstiger Konjunkturlage. Mehrstufige Investitionsdurchführung (Call-Option) zB Erweiterung des Lesitungsspektrums durch Zusatzinvest (Kontenterweiterung aonTV) Temporäre Stillegung und Wiedereröffnung Sollten die Erlöse nicht mehr die variablen Kostend decken, so kann unter Umständen eine temporäre Stillegung der Produktion Sinn machen, um bei höheren Marktpreisen wieder einzusteigen.
Definition Finanzoptionen: Das Recht, nicht aber die Verpflichtung (da man die Option auch verfallen lasssen kann), zu einem fixierten Preis (Ausübungspreis, Strike-Preis) ein bestimmtes Gut (Basiswert, Underlying) zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). Europäische Option: Eine Ausübung der Option ist nur zum Ende der Laufzeit möglich! Amerikanische Option: Eine Ausübung ist zu jedem Zeitpunkt während der Optionslaufzeit möglich
Der Wert einer jeden Option bestimmt sich hierbei grundsätzlich anhand von sechs Parametern : Die Wertermittlung eines Projektes (Underlying) ist grundsätzlich von der Bewertung des Managements abhängig und nicht wie bei Finanzoptionen unmittelbar am Aktienkurs ablesbar . Ebenso stellt die Schätzung der Volatilität vermutlich die größte Herausforderung im Rahmen der Optionsbewertung dar. Beispiel Option auf TA-Aktien mit aktuellen Kursen vom 20. Oktober 2008 bringen: Aktueller Aktienkurs: 11,00€ (20.10.2008) Stock Option Programm 2007 der TA: Ausübungspreis 20,34€ (Call Option) Laufzeit: 08.01.2007 – 31.05.2011 / 4,5 Jahre Zusätzlich müssen Targets (earnings per share) erreicht werden Put Option von Herrn Dr. Fries (7,0€/Immofinanz-Aktie) bei einem Kurs von 1,30€
Parameter erläutern: σ = Sigma (Volatilität) δ = Delta (Delta ist die Ableitung des Optionspreises nach dem Preis des Basiswertes) Binomialmodell: Zerlegung des Zeitraums bis zur Optionsfälligkeit in diskrete, gleich große Zeitintervalle. In jedem dieser Intervalle kann sich der Wert des Underlyings in zwei Richtungen ändern (up / down) Prozentuale Änderungsfaktoren werden als konstant angenommen (Volatilität des Basiswertes) -> daraus resultiert Ereignisbaum mit entsprechenden Casflows Dies werden (ausgehend vom Laufzeitende) diskontiert (risikoloser Zinssatz) und der so ermittelte Erwartungswert entspricht dem jeweiligen Realoptionswert. Black-Scholes (Merton) Modell wurde 1973 als Meilenstein der Finanzwirtschaft veröffentlicht. Scholes & Merton erhielten 1997 dafür den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Liefert für europäische Optionen ohne Dividendenzahlungen einen exakten Optionswert (Basis stochastische Differenzialgleichungen). Wird in der Praxis jedoch auch als Approximation für amerikanische Optionen verwendet.
Zerlegen des Zweijahreszeitraumes in 12 Einheiten (diskrete Funktion), da stetige Funktion zu aufwendig zu modellieren. Schritt 1 b wurde aus Vereinfachungsgründen weggelassen (Berücksichtigung der „Dividendenzahlung“) Schritt 2: Ermittlung des Payoffs (Rekursiv) Start in Reihe 12 Payoff = Unterschiedsbetrag zwischen Wert des underlying Assets (S im Zeitpunkt T) und dem Strike Price (BW-Investitionskosten wenn in Periode 2 investiert wird) Wenn S kleiner als X dann ist der Wert der Option Null Wenn S größer als X ist, dann ist der Wert der Option die Differenz zwischen S und X. Wert von 11 leitet sich aus Reihe 12 ab. Dabei wird ein „Actualization Faktor“ berücksichtigt (exp(-r) sowie die Wahscheinlichkeit p berücksichtigt welche von r, d und u abhängt.
Wertvolle ergänzung des traditionellen Kapitalwertverfahrens Inverstitionsprojekte werden nicht wie etwa Aktion an Börsen gehandelt. Deshalb ist deren Wertfeststellung schwieriger. Auch wenn Optionswerte nur näherungsweise oder in bandbreiten ermittelt werden können, so verbessern sie doch Entscheidungsfindungsprozesse erheblich.