2. Agenda
1. Ziele
2. Grundlagen und Begriffsdefinition
3. Politische Ziele der Piratenpartei
4. Ergebnisse
5. Diskussion
Montag, 3. September 12
3. Ziele
Entwicklung einer zukunftsfähigen Politik, die
Entscheidungen aus Netzwerken abbildet
Umgang mit komplexen Situationen, ohne auf
„Sachzwänge“ zu verfallen
Verbesserter Informationsaustausch zwischen Bürgern und
Staat
Montag, 3. September 12
4. Was ist Kybernetik?
griech. „kybernétes“ = Steuermann (zB. Ilias, Homer), lat.
„gubernator“ -> Governor
Erforschung der Gemeinsamkeiten von verschiedenen
Forschungsgebieten wie Physik, Biologie und
Verhaltensforschung
Macy Conferences in 1940er Jahre, 1948 Norbert Wiener
Montag, 3. September 12
5. Felder der Kybernetik
Künstliche Intelligenz
Management
Menschliches Verhalten
Nachrichtenübertragung
Regelung
Entscheidungs-/Spieltheorie
Montag, 3. September 12
6. Ziel der Kybernetik
Kybernetik ist der Versuch,
in einer komplexen Umwelt
Regeln zu finden und diese
durch Modellierung
steuerbar zu machen
Bild von plueschkinder
Montag, 3. September 12
7. Komplexität und Systeme
Komplexität bezeichnet die Vielfalt der
Variationsmöglichkeiten der Elemente eines Systems durch
Interaktion
In der Kybernetik wird eine Zunahme an
Interaktionsmöglichkeiten als Varietät bezeichnet
System ist eine Gesamtheit wechselwirkender Elemente, die
eine Einheit bilden
Montag, 3. September 12
8. Beispiel für Varietät
1 Glühbirne -> 1 Schalter ->
2 mögliche Zustände
2 Glühbirnen -> 2 Schalter ->
4 mögliche Zustände
n Glühbirnen -> n Schalter ->
2^n mögliche Zustände
Montag, 3. September 12
9. Reduzierung von Komplexität
Reduktion der Varietät ist eine Maßnahme, um komplexe
Systeme für Menschen handhabbar zu machen
Steuerung von Fahrzeugen
Grafische Benutzeroberflächen für Computer
Aufstellen von Gesetzen
Montag, 3. September 12
10. Ashby‘s law
„Je größer die Varietät eines Systems ist, desto mehr kann es
die Varietät seiner Umwelt durch Steuerung vermindern“
Politisch gesehen sollte eine Steuerung durch eine möglichst
große Anzahl von Elementen selbst erfolgen, deren Wissen in
Entscheidungen einfließen sollte
Montag, 3. September 12
11. Wahrnehmung bei Menschen
Menschliche Wahrnehmung einer komplexen Umwelt wird
gefiltert und die resultierenden Daten reduziert
weitergegeben
Reduzierte Daten werden mit Erfahrungswerten angereichert
und bilden unsere „Wirklichkeit“
Das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, Muster zu
erkennen und die gesammelten Daten zu vernetzen
Montag, 3. September 12
12. Lernen durch Feedback
Die ersten Erfahrungen werden duch Spiegelung von
Verhaltensweisen erlernt (Spiegelneuronen)
Menschen sammeln Erfahrungen als Reaktion der Umwelt
auf ihre Handlungen
Erlernte Verhaltensweisen werden über die Reaktion der
Umwelt auf ihre Gültigkeit hin überprüft
Montag, 3. September 12
13. Selbsterhaltende Systeme
Systeme, die sich selbst regulieren und erhalten können,
werden als „autopoietische Systeme“ bezeichnet.
Ursprünglicher Begriff aus Biologie, später vor allem
Systemtheorie nach Luhmann
Interaktion von Umwelt und System, das System passt sich
der Umwelt an oder wird zerstört
System mehr als die Summe seiner Teile
Montag, 3. September 12
14. Autonomie und soziales Leben
Autonomie ist die Fähigkeit, seine Umwelt nach dem eigenen
Willen gestalten zu können
Soziale Bindung/Gemeinschaft bietet Schutz vor
Umwelteinflüssen und Rückversicherung der eigenen
Handlungen
Montag, 3. September 12
15. Emergenz
Als Emergenz bezeichnet man Eigenschaften eines Systems,
die nicht durch Analyse seiner Element ersichtlich sind
Schwarmverhalten bei Vögeln und Fischen
Räumliches Sehen
Bewusstsein beim Menschen
Montag, 3. September 12
16. Emergenz durch Vernetzung
Durch Vernetzung ist es möglich, Resultate zu erzielen, die
über die Leistungen eines Einzelnen hinausgehen
Möglichkeit der kollektiven Entscheidungsfindung durch
Vernetzung vieler Entscheider
Montag, 3. September 12
17. Kollektive Intelligenz
James Surowiecki, The Wisdom of Crouds, 2004
Voraussetzung für qualitative Entscheidungsfindung:
Meinungsvielfalt
Unabhängigkeit
Dezentralisierung durch Spezialisierung
Aggregation durch Prozesse
Montag, 3. September 12
19. Bildung
Bessere Bildung führt zu verbesserten Resultaten bei
kollektiven Entscheidungen. Die Piratenpartei fordert freien
Zugang zu Bildung.
Montag, 3. September 12
20. BGE
BGE bietet eine sichere Existenzgrundlage
Grundvoraussetzung für die Möglichkeit der
gesellschaftlichen Teilhabe ohne Angst vor Repressionen.
Wahrung der Unabhängigkeit der einzelnen Person.
Montag, 3. September 12
21. Digitale Gesellschaft
Vernetzung ist eine Grundvoraussetzung für die Kollektive
Intelligenz. Das Internet kann als Mediensammlung wie
Katalysator wirken.
Montag, 3. September 12
22. Freie Software
Bietet allen Menschen die Möglichkeit, von der digitalen
Gesellschaft zu partizipieren
Montag, 3. September 12
24. Abschaffung von Hartz IV
Wiederherstellung der Selbstbestimmung des Individuums
Keine ausgegrenzten Bittsteller, sondern autonome
Menschen mit Rechten
Montag, 3. September 12
26. Integration
Wichtig für die Varietät der Kollektiven Intelligenz als auch
für die Solidarität
Montag, 3. September 12
27. Ablehnung von Monopolen
Verhindern freie Entwicklung durch Beschränkung der
Vielfalt
Schaffung von Monokulturen, die durch mangelnde
Flexibilität anfällig für Ausseneinflüsse sind
Montag, 3. September 12
28. Ablehnung von Rassismus
Rassismus erschwert Bildung Kollektiver Intelligenz, indem
Selektion nach vorbestimmten Merkmalen die Varietät
reduziert
Montag, 3. September 12
29. Transparenz
Zum Treffen bestmöglicher Entscheidungen ist es
unerlässlich, dass zu relevanten Informationen freier Zugang
besteht.
Montag, 3. September 12
30. Umweltpolitik
Nachhaltigkeit ist die Sorge für die Lebensfähigkeit der
Gesellschaft, Abgabe von persönlicher Freiheit/Autonomie
durch Verzicht, um zukünftigen Generationen Autonomie und
Freiheit zu sichern
Montag, 3. September 12
31. Ergebnis
Es muss eine Infrastruktur geschaffen werden, die kollektive
Entscheidungsfindung ermöglicht
Varietät innerhalb einer Gemeinschaft muss erhalten und
gefördert werden. Es darf keine „Leitkultur“ geben.
Systeme müssen sich ständig der Umwelt anpassen, um
überlebensfähig zu sein. Dazu wird Wissen über die Umwelt
benötigt.
Montag, 3. September 12
32. Weitere Ergebnisse
Systeme mit starren Hierarchien können nicht flexibel auf
veränderte Umweltbedingungen reagieren
Durch zunehmende Komplexität in der Forschung werden
Patente volkswirtschaftlich zunehmend unrentabler
Wissen muss möglichst frei verfügbar sein, wenn
gesellschaftliche Entscheidungen über die Gestaltung unserer
Umwelt getroffen werden sollen
Montag, 3. September 12