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INTERSEKTIONALITÄTSANALYSE
MARINA LJULJOVIC & DANIELA GADANJI
KIMBERLE WILLIAMS
CRENSHAW
geboren (1959) ist eine
prominente Figur der
Critical Race Theory ( CRT )
Rechtswissenschaft-
Professorin in UCLA School
of Law und Columbia Law
School.
Spezialisiert im Bereich
Rasse und Gender.
ENTSTEHUNG DER
INTERSEKTIONALITÄT
„Die Intersektion von ‚Rasse‘ und Geschlecht
demarginalisieren: Eine Schwarze
feministische Kritik am
Antidiskriminierungsrecht, der feministischen
Theorie und der antirassistischen Politik“ -
Aufsatz (1989) Kimberle Crenshaw
URSPRUNG DES
BEGRIFFS
„Wie dieser Verkehr, kann
auch Diskriminierung in
mehreren Richtungen
verlaufen.“ (Crenshaw
2010: 38)
AUSWAHL UND
GEWICHTUNG VON
KATEGORIEN
AUSWAHL UND GEWICHTUNGEN
VON KATEGORIEN
(DEGELE/ WINKER 2009: 18-62).
- Kategorien der analysebene:
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Identitätsebene
- Kategorien der Strukturebene:
Geschlecht
Klasse
Rasse
Körper
AUSWAHL UND
GEWICHTUNGEN VON
KATEGORIEN
INTERSEKTIONALITÄTS-
PARADIGMA
Nach Leslie Mc Call:
Anti-kategoriale Komplexität
• Soziale Kategorien bzw. Identitäten werden als Effekt von
Macht-Wissens Komplexen zurückgewiesen
Intra-kategoriale Komplexität
• Differenzen bzw. Ungleichheiten innerhalb einer Kategorie
bzw. Gruppe
Inter-kategoriale Komplexität
• Ungleichheitsrelationen zwischen sozialen Kategorien
PRAXEOLOGISCHER ANSATZ
Schritt 1: Identitätskonstruktionen beschreiben
Schritt 2: Symbolische Repräsentation identifizieren
Schritt 3: Bezüge zu Sozialstrukturen finden
Schritt 4: Wechselwirkungen zentraler Identitätskategorien auf
drei Ebenen benennen
Schritt 5: Identitätskonstruktionen vergleichen und clustern
Schritt 6: Strukturdaten ergänzen und Herrschaftsverhältnisse
analysieren
Schritt 7: Analyse von benannten Repräsentationen vertiefen
Schritt 8: Wechselwirkungen in der Gesamtschau herausarbeiten
DARSTELLUNG EINER STUDIE
• Welchen Beitrag leistet „Intersektionalität“ zur Klärung
von Kompetenzunterschieden bei Jugendlichen?
• Anja Gottburgsen und Christiane Gross
• „Ob und inwiefern das Paradigma der Intersektionalität
zur Erklärung von Bildungsungleichheiten bei
Jugendlichen beitragen kann.“
• Lese- und Mathematikkompetenzen
DARSTELLUNG EINER STUDIE
Soziale Ungleichheiten im deutschem Bildungssystem
• Soziostrukturelle Benachteiligungen
• Sozioökonomischer Status
• Regionale Herkunft
• Konfession
• Migrationsstatus
INTERSEKTIONALITÄTSPARADIGMA
• Multidimensionalität relevanter soz. Kategorien
• Gender/Class/ Race vs. sex.
Orientierung/Alter/Migrationsstatus…
• Kombination soz. Merkmale wirkt sich
unterschiedlich aus (Schule, Arbeit, Familie…)
• Genderforschung und Bildungsforschung
(empirisch qualitativ)
• Ziel- auch in den quantitativen Analysen zu nutzen
STAND DER FORSCHUNG
• Soziale Herkunft beeinflusst die Bildung
• ♂ - Risikogruppe
• Migrationshintergrund – Benachteiligung in Bildung und
Kompetenzerwerb
• ♀ - bessere Resultate in der Bildung
• Soz. Zusammensetzung entscheidend für den Lernerfolg
(Migrantenanteil)
MULTIDIMENSIONALITÄTSANNAHME
SOZIALER UNGLEICHHEIT - HYPOTHESEN
• Jungen erreichen im Vergleich zu Mädchen niedrigere
Kompetenzwerte im Bereich Lesen (Hypothese H-1a) und
höhere im Bereich Mathematik (Hypothese H-1b).
• Je niedriger der soziale Status ist, desto niedriger sind
auch die erzielten Werte in beiden Kompetenzbereichen
(Hypothese H-2).
• Das Vorhandensein eines Migrationshintergrundes wirkt
sich nachteilig auf die erzielten Kompetenzwerte in beiden
Leistungsbereichen aus (Hypothese H-3).
INTERSEKTIONALE
VERWOBENHEIT- HYPOTHESE
• Gender und soziale Herkunft: Jungen mit niedriger sozialer Herkunft erreichen
besonders niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-1a), Mädchen
mit niedriger sozialer Herkunft besonders niedrige in Mathematik (Hypothese
I-1b).
• Gender und Migrationsstatus: Jungen mit Migrationshintergrund erreichen
besonders niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-2a), Mädchen
mit Migrationshintergrund besonders niedrige Kompetenzwerte in Mathematik
(Hypothese I-2b).
• Soziale Herkunft und Migrationsstatus: Jugendliche mit Migrationshintergrund
und niedriger sozialer Herkunft erzielen besonders niedrige Werte in beiden
Kompetenzbereichen (Hypothese I-3).
• Gender, soziale Herkunft und Migrationsstatus: Jungen mit
Migrationshintergrund und niedriger sozialer Herkunft erreichen besonders
niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-4a), während Mädchen mit
Migrationshintergrund und niedriger sozialer Herkunft besonders niedrige
Kompetenzwerte in Mathematik erzielen (Hypothese I-4b).
KONTEXTABHÄNGIGKEIT -
HYPOTHESE
• für den Kontext Bildung- ob sich die individuellen Einflüsse von Gender,
Migrationsstatus und sozialer Herkunft je nach Schul- und Länderkontext
unterscheiden?
• Jugendliche mit Migrationshintergrund sollten in Schulen mit zunehmendem
Migrantenanteil signifikant schlechter abschneiden (Hypothese K-1).
• Der Gendereffekt sollte in Ländern mit geringerer Gleichstellung größer sein.
Daher sind größere Kompetenzunterschiede zwischen Jungen und
Mädchen in beiden Leistungsbereichen in Ländern mit mehr
Geschlechtergleichheit zu erwarten (Hypothese K-2).
• Die Schichtzugehörigkeit sollte in Ländern mit hoher Einkommensungleichheit
einen stärkeren Einfluss auf den Lernerfolg der Kinder aus sozial schwachen
Familien haben als in Ländern mit geringerer Einkommensungleichheit
(Hypothese K-3).
DATEN UND METHODEN
• Individual- und Schulebene -> PISA-Daten aus 2006
• Deskriptive Darstellung -> Gewichtungsfaktor
• Hypothesen -> Mehrebenenanalysen (ungewichtet)
• Abhängige & Unabhängige Variablen
• Mathematik und Lesen
• Gender, Migrationsstatus, Bildungsabschluss der Eltern (ISCED)…
• Schulebene
• Migrantenanteil
• Länderebene
• GINI-Index und Gender Empowerment Measure
• Kontrollvariablen
• Alter und Testsprache
• Wohnortgröße
• Wohlstandsniveau des Landes
EMPIRISCHE ANALYSEN
• Modell 1 die Hypothesen zur Multidimensionalität sozialer
Ungleichheiten im Kompetenzerwerb
• Modell 2 die Hypothesen zur intersektionalen Verwobenheit
• Modell 3 die Hypothesen zur Kontextabhängigkeit der
Einflüsse der Gruppenzugehörigkeiten.
MULTIDIMENSIONALITÄTSANNAHME
SOZIALER UNGLEICHHEIT -
HYPOTHESEN
• Jungen erreichen im Vergleich zu Mädchen niedrigere
Kompetenzwerte im Bereich Lesen (Hypothese H-1a) und
höhere im Bereich Mathematik (Hypothese H-1b).
BESTÄTIGT
• Je niedriger der soziale Status ist, desto niedriger sind
auch die erzielten Werte in beiden Kompetenzbereichen
(Hypothese H-2). BESTÄTIGT
• Das Vorhandensein eines Migrationshintergrundes wirkt
sich nachteilig auf die erzielten Kompetenzwerte in beiden
Leistungsbereichen aus (Hypothese H-3). BESTÄTIGT
INTERSEKTIONALE
VERWOBENHEIT- HYPOTHESE
• Gender und soziale Herkunft: Jungen mit niedriger sozialer Herkunft erreichen
besonders niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-1a), Mädchen mit
niedriger sozialer Herkunft besonders niedrige in Mathematik (Hypothese I-
1b). BESTÄTIGT
• Gender und Migrationsstatus: Jungen mit Migrationshintergrund erreichen
besonders niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-2a), Mädchen mit
Migrationshintergrund besonders niedrige Kompetenzwerte in Mathematik
(Hypothese I-2b). BESTÄTIGT
• Soziale Herkunft und Migrationsstatus: Jugendliche mit Migrationshintergrund
und niedriger sozialer Herkunft erzielen besonders niedrige Werte in beiden
Kompetenzbereichen (Hypothese I-3). BESTÄTIGT (Mathematik) / KEIN
EFFEKT (Lesen)
• Gender, soziale Herkunft und Migrationsstatus: Jungen mit
Migrationshintergrund und niedriger sozialer Herkunft erreichen besonders
niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-4a), während Mädchen mit
Migrationshintergrund und niedriger sozialer Herkunft besonders niedrige
Kompetenzwerte in Mathematik erzielen (Hypothese I-4b). Nicht signifikant
KONTEXTABHÄNGIGKEIT -
HYPOTHESE
• für den Kontext Bildung- ob sich die individuellen Einflüsse von Gender,
Migrationsstatus und sozialer Herkunft je nach Schul- und Länderkontext
unterscheiden?
• Jugendliche mit Migrationshintergrund sollten in Schulen mit zunehmendem
Migrantenanteil signifikant schlechter abschneiden (Hypothese K-1).
BESTÄTIGT (Mathematik) / KEIN EFFEKT (Lesen)
• Der Gendereffekt sollte in Ländern mit geringerer Gleichstellung größer sein.
Daher sind größere Kompetenzunterschiede zwischen Jungen und
Mädchen in beiden Leistungsbereichen in Ländern mit mehr
Geschlechtergleichheit zu erwarten (Hypothese K-2). KEIN EFFEKT (Beide)
• Die Schichtzugehörigkeit sollte in Ländern mit hoher Einkommensungleichheit
einen stärkeren Einfluss auf den Lernerfolg der Kinder aus sozial schwachen
Familien haben als in Ländern mit geringerer Einkommensungleichheit
(Hypothese K-3). KEIN EFFEKT (Beide)
BIBLIOGRAPHIE
• Bergische Unversität Wuppertal: Katharina Walgenbach. In:
http://www.erziehungswissenschaft.uni-wuppertal.de/personen/gender-und-diversity/katharina-
walgenbach/publikationen.html [17.12.2014]
• Budde, Jürgen (2013): Intersektionalität als Herausforderung für eine
erziehungswissenschaftliche soziale Ungleichheitsforschung In: Siebholz, Susanne [Hrsg.]:
Prozesse sozialer Ungleichheit : Bildung im Diskurs Wiesbaden: Springer VS. 245-257.
• Degele, Nina/Winker Gabriele (2008): Praxeologisch differenzieren. Ein Beitrag zur
intersektionellen Gesellschaftsanalyse. In: Klinger, Cornelia/Knapp, Gudrun-Axeli (Hrsg.):
ÜberKreuzungen. Fremdheit, Ungleichheit, Differenz. Münster: Westfälisches Dampfbott. 194-
209.
• Gottburgsen, Anja/Gross, Christiane (2012): Welchen Beitrag leistet „Intersektionalität“ zur
Klärung von Kompetenzunterschieden bei Jugendlichen? In: Soziologische Bildungsforschung.
Sonderband der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Hg. Heike Solga/Rolf
Becker. Wiesbaden: VS Verlag. S. 86-109.
• Thema Intersektionalität: In: http://dissens.de/isgp/docs/literaturliste-
intersektionalitaet.pdf[19.12.2014]
• Walgenbach, Katharina ( 2012): Intersektionalität- Eine Einführung. URL: www.portal-
intersektionalität.de[17.12.2014]

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Intersektionalität

  • 2. KIMBERLE WILLIAMS CRENSHAW geboren (1959) ist eine prominente Figur der Critical Race Theory ( CRT ) Rechtswissenschaft- Professorin in UCLA School of Law und Columbia Law School. Spezialisiert im Bereich Rasse und Gender.
  • 3. ENTSTEHUNG DER INTERSEKTIONALITÄT „Die Intersektion von ‚Rasse‘ und Geschlecht demarginalisieren: Eine Schwarze feministische Kritik am Antidiskriminierungsrecht, der feministischen Theorie und der antirassistischen Politik“ - Aufsatz (1989) Kimberle Crenshaw
  • 4. URSPRUNG DES BEGRIFFS „Wie dieser Verkehr, kann auch Diskriminierung in mehreren Richtungen verlaufen.“ (Crenshaw 2010: 38)
  • 6. AUSWAHL UND GEWICHTUNGEN VON KATEGORIEN (DEGELE/ WINKER 2009: 18-62). - Kategorien der analysebene: Strukturebene, Repräsentationsebene und Identitätsebene - Kategorien der Strukturebene: Geschlecht Klasse Rasse Körper
  • 8. INTERSEKTIONALITÄTS- PARADIGMA Nach Leslie Mc Call: Anti-kategoriale Komplexität • Soziale Kategorien bzw. Identitäten werden als Effekt von Macht-Wissens Komplexen zurückgewiesen Intra-kategoriale Komplexität • Differenzen bzw. Ungleichheiten innerhalb einer Kategorie bzw. Gruppe Inter-kategoriale Komplexität • Ungleichheitsrelationen zwischen sozialen Kategorien
  • 9. PRAXEOLOGISCHER ANSATZ Schritt 1: Identitätskonstruktionen beschreiben Schritt 2: Symbolische Repräsentation identifizieren Schritt 3: Bezüge zu Sozialstrukturen finden Schritt 4: Wechselwirkungen zentraler Identitätskategorien auf drei Ebenen benennen Schritt 5: Identitätskonstruktionen vergleichen und clustern Schritt 6: Strukturdaten ergänzen und Herrschaftsverhältnisse analysieren Schritt 7: Analyse von benannten Repräsentationen vertiefen Schritt 8: Wechselwirkungen in der Gesamtschau herausarbeiten
  • 10.
  • 11. DARSTELLUNG EINER STUDIE • Welchen Beitrag leistet „Intersektionalität“ zur Klärung von Kompetenzunterschieden bei Jugendlichen? • Anja Gottburgsen und Christiane Gross • „Ob und inwiefern das Paradigma der Intersektionalität zur Erklärung von Bildungsungleichheiten bei Jugendlichen beitragen kann.“ • Lese- und Mathematikkompetenzen
  • 12. DARSTELLUNG EINER STUDIE Soziale Ungleichheiten im deutschem Bildungssystem • Soziostrukturelle Benachteiligungen • Sozioökonomischer Status • Regionale Herkunft • Konfession • Migrationsstatus
  • 13. INTERSEKTIONALITÄTSPARADIGMA • Multidimensionalität relevanter soz. Kategorien • Gender/Class/ Race vs. sex. Orientierung/Alter/Migrationsstatus… • Kombination soz. Merkmale wirkt sich unterschiedlich aus (Schule, Arbeit, Familie…) • Genderforschung und Bildungsforschung (empirisch qualitativ) • Ziel- auch in den quantitativen Analysen zu nutzen
  • 14. STAND DER FORSCHUNG • Soziale Herkunft beeinflusst die Bildung • ♂ - Risikogruppe • Migrationshintergrund – Benachteiligung in Bildung und Kompetenzerwerb • ♀ - bessere Resultate in der Bildung • Soz. Zusammensetzung entscheidend für den Lernerfolg (Migrantenanteil)
  • 15. MULTIDIMENSIONALITÄTSANNAHME SOZIALER UNGLEICHHEIT - HYPOTHESEN • Jungen erreichen im Vergleich zu Mädchen niedrigere Kompetenzwerte im Bereich Lesen (Hypothese H-1a) und höhere im Bereich Mathematik (Hypothese H-1b). • Je niedriger der soziale Status ist, desto niedriger sind auch die erzielten Werte in beiden Kompetenzbereichen (Hypothese H-2). • Das Vorhandensein eines Migrationshintergrundes wirkt sich nachteilig auf die erzielten Kompetenzwerte in beiden Leistungsbereichen aus (Hypothese H-3).
  • 16. INTERSEKTIONALE VERWOBENHEIT- HYPOTHESE • Gender und soziale Herkunft: Jungen mit niedriger sozialer Herkunft erreichen besonders niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-1a), Mädchen mit niedriger sozialer Herkunft besonders niedrige in Mathematik (Hypothese I-1b). • Gender und Migrationsstatus: Jungen mit Migrationshintergrund erreichen besonders niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-2a), Mädchen mit Migrationshintergrund besonders niedrige Kompetenzwerte in Mathematik (Hypothese I-2b). • Soziale Herkunft und Migrationsstatus: Jugendliche mit Migrationshintergrund und niedriger sozialer Herkunft erzielen besonders niedrige Werte in beiden Kompetenzbereichen (Hypothese I-3). • Gender, soziale Herkunft und Migrationsstatus: Jungen mit Migrationshintergrund und niedriger sozialer Herkunft erreichen besonders niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-4a), während Mädchen mit Migrationshintergrund und niedriger sozialer Herkunft besonders niedrige Kompetenzwerte in Mathematik erzielen (Hypothese I-4b).
  • 17. KONTEXTABHÄNGIGKEIT - HYPOTHESE • für den Kontext Bildung- ob sich die individuellen Einflüsse von Gender, Migrationsstatus und sozialer Herkunft je nach Schul- und Länderkontext unterscheiden? • Jugendliche mit Migrationshintergrund sollten in Schulen mit zunehmendem Migrantenanteil signifikant schlechter abschneiden (Hypothese K-1). • Der Gendereffekt sollte in Ländern mit geringerer Gleichstellung größer sein. Daher sind größere Kompetenzunterschiede zwischen Jungen und Mädchen in beiden Leistungsbereichen in Ländern mit mehr Geschlechtergleichheit zu erwarten (Hypothese K-2). • Die Schichtzugehörigkeit sollte in Ländern mit hoher Einkommensungleichheit einen stärkeren Einfluss auf den Lernerfolg der Kinder aus sozial schwachen Familien haben als in Ländern mit geringerer Einkommensungleichheit (Hypothese K-3).
  • 18.
  • 19. DATEN UND METHODEN • Individual- und Schulebene -> PISA-Daten aus 2006 • Deskriptive Darstellung -> Gewichtungsfaktor • Hypothesen -> Mehrebenenanalysen (ungewichtet) • Abhängige & Unabhängige Variablen • Mathematik und Lesen • Gender, Migrationsstatus, Bildungsabschluss der Eltern (ISCED)… • Schulebene • Migrantenanteil • Länderebene • GINI-Index und Gender Empowerment Measure • Kontrollvariablen • Alter und Testsprache • Wohnortgröße • Wohlstandsniveau des Landes
  • 20. EMPIRISCHE ANALYSEN • Modell 1 die Hypothesen zur Multidimensionalität sozialer Ungleichheiten im Kompetenzerwerb • Modell 2 die Hypothesen zur intersektionalen Verwobenheit • Modell 3 die Hypothesen zur Kontextabhängigkeit der Einflüsse der Gruppenzugehörigkeiten.
  • 21.
  • 22. MULTIDIMENSIONALITÄTSANNAHME SOZIALER UNGLEICHHEIT - HYPOTHESEN • Jungen erreichen im Vergleich zu Mädchen niedrigere Kompetenzwerte im Bereich Lesen (Hypothese H-1a) und höhere im Bereich Mathematik (Hypothese H-1b). BESTÄTIGT • Je niedriger der soziale Status ist, desto niedriger sind auch die erzielten Werte in beiden Kompetenzbereichen (Hypothese H-2). BESTÄTIGT • Das Vorhandensein eines Migrationshintergrundes wirkt sich nachteilig auf die erzielten Kompetenzwerte in beiden Leistungsbereichen aus (Hypothese H-3). BESTÄTIGT
  • 23. INTERSEKTIONALE VERWOBENHEIT- HYPOTHESE • Gender und soziale Herkunft: Jungen mit niedriger sozialer Herkunft erreichen besonders niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-1a), Mädchen mit niedriger sozialer Herkunft besonders niedrige in Mathematik (Hypothese I- 1b). BESTÄTIGT • Gender und Migrationsstatus: Jungen mit Migrationshintergrund erreichen besonders niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-2a), Mädchen mit Migrationshintergrund besonders niedrige Kompetenzwerte in Mathematik (Hypothese I-2b). BESTÄTIGT • Soziale Herkunft und Migrationsstatus: Jugendliche mit Migrationshintergrund und niedriger sozialer Herkunft erzielen besonders niedrige Werte in beiden Kompetenzbereichen (Hypothese I-3). BESTÄTIGT (Mathematik) / KEIN EFFEKT (Lesen) • Gender, soziale Herkunft und Migrationsstatus: Jungen mit Migrationshintergrund und niedriger sozialer Herkunft erreichen besonders niedrige Kompetenzwerte im Lesen (Hypothese I-4a), während Mädchen mit Migrationshintergrund und niedriger sozialer Herkunft besonders niedrige Kompetenzwerte in Mathematik erzielen (Hypothese I-4b). Nicht signifikant
  • 24. KONTEXTABHÄNGIGKEIT - HYPOTHESE • für den Kontext Bildung- ob sich die individuellen Einflüsse von Gender, Migrationsstatus und sozialer Herkunft je nach Schul- und Länderkontext unterscheiden? • Jugendliche mit Migrationshintergrund sollten in Schulen mit zunehmendem Migrantenanteil signifikant schlechter abschneiden (Hypothese K-1). BESTÄTIGT (Mathematik) / KEIN EFFEKT (Lesen) • Der Gendereffekt sollte in Ländern mit geringerer Gleichstellung größer sein. Daher sind größere Kompetenzunterschiede zwischen Jungen und Mädchen in beiden Leistungsbereichen in Ländern mit mehr Geschlechtergleichheit zu erwarten (Hypothese K-2). KEIN EFFEKT (Beide) • Die Schichtzugehörigkeit sollte in Ländern mit hoher Einkommensungleichheit einen stärkeren Einfluss auf den Lernerfolg der Kinder aus sozial schwachen Familien haben als in Ländern mit geringerer Einkommensungleichheit (Hypothese K-3). KEIN EFFEKT (Beide)
  • 25.
  • 26. BIBLIOGRAPHIE • Bergische Unversität Wuppertal: Katharina Walgenbach. In: http://www.erziehungswissenschaft.uni-wuppertal.de/personen/gender-und-diversity/katharina- walgenbach/publikationen.html [17.12.2014] • Budde, Jürgen (2013): Intersektionalität als Herausforderung für eine erziehungswissenschaftliche soziale Ungleichheitsforschung In: Siebholz, Susanne [Hrsg.]: Prozesse sozialer Ungleichheit : Bildung im Diskurs Wiesbaden: Springer VS. 245-257. • Degele, Nina/Winker Gabriele (2008): Praxeologisch differenzieren. Ein Beitrag zur intersektionellen Gesellschaftsanalyse. In: Klinger, Cornelia/Knapp, Gudrun-Axeli (Hrsg.): ÜberKreuzungen. Fremdheit, Ungleichheit, Differenz. Münster: Westfälisches Dampfbott. 194- 209. • Gottburgsen, Anja/Gross, Christiane (2012): Welchen Beitrag leistet „Intersektionalität“ zur Klärung von Kompetenzunterschieden bei Jugendlichen? In: Soziologische Bildungsforschung. Sonderband der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Hg. Heike Solga/Rolf Becker. Wiesbaden: VS Verlag. S. 86-109. • Thema Intersektionalität: In: http://dissens.de/isgp/docs/literaturliste- intersektionalitaet.pdf[19.12.2014] • Walgenbach, Katharina ( 2012): Intersektionalität- Eine Einführung. URL: www.portal- intersektionalität.de[17.12.2014]

Hinweis der Redaktion

  1. Walgenbach (S26)