4. Seite 4
Wo sind sie?
● 98% der Tiere, welche in Deutschland zum
Verzehr gehalten werden leben in
Massentierhaltung:
→ 95,7 % der Rinder
→ 99,3 % der Schweine
→ 97,9 % des Geflügel
(Zahlen vom statistischem Bundesamt 2008)
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● 98% der Tiere, welche in Deutschland zum
Verzehr gehalten werden leben in
Massentierhaltung:
→ 95,7 % der Rinder
→ 99,3 % der Schweine
→ 97,9 % des Geflügel
(Zahlen vom statistischem Bundesamt 2008)
6. Seite 6
● Diese Tiere werden vom Zeitpunkt ihrer Geburt an auf
engstem Raum gehalten
● Oft sehen sie beim Transport zur Schlachtung
erstmals die Sonne
● Die Haltungsbedingungen fügen den Tieren großes
Leid zu
→ sie können ihre Bedürfnisse nicht befriedigen
→ ihnen werden große physische und psychische
Schmerzen zugefügt
7. Seite 7
Geschichte
● Davor existierten nur kleine Bauernhöfe
→ Fleisch und tierische Produkte als Luxusgüter
● Anfänge in den 30er Jahren in den USA in der
Hühnerhaltung
● Ab Anfang der 50er auch in Deutschland
● Seit den 50er und 60er auch bei Schweinen und
Rindern
8. Seite 8
● Grundstein Entdeckung von Vitamin A und Vitamin D
→ man kann nun Tiere das ganze Jahr in
geschlossenen Räumen halten
● Impfstoffe und Antibiotika können Krankheiten
eindämmen
● Sulfonamid + Antibiotika im Futter zur
Wachstumsförderung
● Genetische Manipulation der Tiere und des Futters um
Produktion billiger zu machen
Geschichte
9. Seite 9
● Ziel der Unternehmen ist die Gewinnmaximierung
→ Produkt soll mit geringst möglichen Kosten in
möglichst hohen Mengen produziert werden
→ Tiere werden als Produktionsfaktoren wie Boden
oder Kapital betrachtet
● Tiere sind Lebewesen mit Gefühlen, Bedürfnissen
und Interessen
→ das Wohlergehen der Tiere wird dem Gewinn
untergeordnet
Geschichte
11. Seite 11
● Heute existieren durch Züchtung zwei verschiedene
Hühnerarten:
eine für Eier = „Legehennen“
eine für Fleisch = „Masthühner“
● Legehennen werden in ihrem Leben bis zu 300 Eier
legen → mehr als 10 mal so viel wie ihre Vorfahren
● Masthühner setzten unglaublich schnell Brustfleisch
an → ihnen wurde u.a. das Sättigungsgefühl
weggezüchtet
Hühner
12. Seite 12
● Diese Hühner kommen oft schon krank auf die Welt,
auf Grund ihrer Genetik ist Leiden vorprogrammiert
● sie sind in der Natur nicht überlebensfähig
● sie können nicht fliegen
● Masthühner können sich auf natürlichem Wege nicht
mehr fortpflanzen
Hühner
13. Seite 13
„Masthühner“
● Hühner werden ihr ganzes Leben zu Zehntausenden
in fensterlosen Hallen gehalten
→ ohne Beschäftigungsplätze, ohne
Ruhemöglichkeiten
● Hühner stehen ihr ganzes Leben auf ihren eigenen
Exkrementen
→ sie bekommen meist ihr Leben lang kein frischen
Einstreu
● Routinemäßiger Antibiotikaeinsatz um Krankheiten
einzudämmen
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„Masthühner“
● Hühner werden ihr ganzes Leben zu Zehntausenden
in fensterlosen Hallen gehalten
→ ohne Beschäftigungsplätze, ohne
Ruhemöglichkeiten
● Hühner stehen ihr ganzes Leben auf ihren eigenen
Exkrementen
→ sie bekommen meist ihr Leben lang kein frischen
Einstreu
● Routinemäßiger Antibiotikaeinsatz um Krankheiten
einzudämmen
15. Seite 15
● Verhaltensstörungen wie Federpicken entstehen;
diese können bis zu Kannibalismus ausarten
● Deswegen wird nach der Geburt den Hühnern die
Hälfte ihres Schnabels entfernt, mit einer scharfen
Klinge, ohne Betäubung
● Schnabel als wichtigstes Tastorgan, hier laufen die
Nervenzellen zusammen
→ extrem schmerzhaft
● Wenn zu viel entfernt wird, bedeutet dies für das Huhn
den Tod, da es nicht mehr essen und trinken kann
„Masthühner“
16. Seite 16
● Natürliche Lebenserwartung von Hühnern: 10 Jahre
→ in der Massentierhaltung werden sie nach 5 bis 7
Wochen geschlachtet
„Masthühner“
17. Seite 17
● Genetische Manipulation + ihr Futter steckt voller
wachstumsfördernder Medikamente
→ Wachstumsgeschwindigkeit auf Menschen
übertragen: 2 Jahre alt, Gewicht von 158 Kilogramm
● Hühner leiden unter chronischen Gelenkschmerzen;
sie können sich kaum bewegen
● Muskel- und Fettwachstum deutlich schneller als
Skelett
→ Deformationen und Krankheiten
→ Knochenbrüche, aufgrund zu hohen Gewicht
„Masthühner“
18. Seite 18
● Viele haben Schwierigkeiten beim Gehen
● Die meisten leiden unter chronischen Schmerzen
● Weitere Krankheiten, unter denen die Hühner oft
leiden: Augenschäden, Lähmungen, bakterielle
Knocheninfektionen, Wirbelverschiebungen, innere
Blutungen, Anämie, Sehnenschäden, verkrümmte
Unterschenkel und Hälse und Erkrankungen der
Atemwege
„Masthühner“
19. Seite 19
„Masthühner“
● Licht wird in den Hallen so gesteuert, dass die höchste
Produktivität entsteht:
→ die ersten 7 Tage Licht dauerhaft an; Tiere essen
so mehr
→ danach pro Tag 4 Stunden Dunkelheit, damit die
Tiere gerade genug Schlaf kriegen um nicht zu
sterben
● Aufgrund dem Licht, der Überfüllung, dem dauerhaften
Stress werden die Hühner verrückt
20. Seite 20
„Masthühner“
● Je nach Betrieb überleben 5-15% der Tiere diese
Bedingungen nicht
→ bis zu 3% sterben an krankhaften Zuckungen
→ manchmal über 5% sterben an einem Leiden, bei
dem sich die Bauchhöhle mit Flüssigkeit füllt
● Die toten Hühner werden einfach bei den lebendigen
in der Halle liegen gelassen
22. Seite 22
„Legehennen“
● Männliche Hühner können keine Eier legen, es lohnt
sich für die Industrie nicht sie zu mästen
→ Jungtiere werden nach der Geburt nach Geschlecht
sortiert („Küken sexen“)
● Männliche Küken werden zerschreddert, vergast
oder erstickt
24. Seite 24
● Weibliche Küken werden abtransportiert, auf engstem
Raum in Batteriekäfigen gehalten oder in
Bodenkäfigen eingepfercht
→ kaum Bewegungsfreiheit
→ sie können ihrem instinktivem Verhalten wie
Scharren und Picken kaum bis gar nicht nachkommen
„Legehennen“
25. Seite 25
● Für die Bildung der Eierschalen wird viel Kalzium
benötigt
→ Kalzium fehlt den Knochen; diese werden morsch
und brechen häufig
● Bleibt ein Ei an der Gebärmutter kleben, kann es diese
mit herausziehen
→ andere Hühner picken danach
→ betroffene Henne verblutet oder stirbt an einer
Infektion
„Legehennen“
26. Seite 26
● Nach einem Jahr sinkt die Legeleistung der
Hennen
→ es ist profitabler neue Tiere anzuschaffen
→ Hennen landen auf dem Schlachthof
„Legehennen“
27. Seite 27
Schlachtung
● Hühner werden in Transportkisten gestopft
→ Erwartungshaltung an Arbeiter: in 3½ Minuten
über 100 Hühner
→ entsprechend brutal gehen die Arbeiter vor
(Hühnerknochen brechen unter ihren Händen)
● Ungefähr 30% der Hühner die im Schlachthaus
ankommen haben frische Knochenbrüche (wegen
Behandlung beim Transport + Frankensteingenetik)
28. Seite 28
● Kisten werden auf Lastwagen geladen
→ Transporte bei allen Witterungsbedingungen
→ Tiere erhalten weder Essen noch Trinken
● Zur Schlachtung hängen Arbeiter die Hühner kopfüber
an Metallschlangen an ein automatisches Förderband
→ auch hier erfolgen Knochenbrüche
→ Tiere koten hier oft vor Angst und vor Schmerzen
Schlachtung
31. Seite 31
Schlachtung
● Förderband zieht die Tiere über ein elektrisch
geladenes Wasserbad zur Betäubung
→ wenn Hühner zu klein sind, falsch aufgehängt
werden oder ihren Kopf anheben misslingt die
Betäubung
● Danach wird den Tieren die Kehle aufgeschnitten
● Produktionsgeschwindigkeit durchschnittliche 8.400
Tiere pro Stunde
→ pro Sekunde mehr als 2 Hühner
→ oft werden die wichtigsten Arterien nicht getroffen
33. Seite 33
Schlachtung
● Weitere Arbeiter schneiden den noch lebendigen
Hühnern per Hand die Kehle durch
→ auch diese erwischen aufgrund des hohen Tempos
nicht alle
● Danach kommen Hühner ins Brühbad, welches ihre
Federn entfernt
→ viele immer noch lebendig, einige bei vollem
Bewusstsein
35. Seite 35
„Zuchtsauen“
● Werden von der Industrie dafür benutzt, so viele
Ferkel wie möglich zu gebären
→ moderne Zuchtsau kann 9 Ferkel gebären, säugen
und großziehen
→ Zuchtzahl wird von der Industrie immer weiter
erhöht
● Sobald Ferkel entwöhnt sind, werden der Sau
Hormone gespritzt, damit sie so rasch wie möglich
wieder empfängnisbereit sind
● Nur drei Wochen später wird sie wieder befruchtet;
Befruchtung erfolgt alle 5 bis 6 Monate bis
Fortpflanzungsfähigkeit nachlässt (nach 5 oder 6
Schwangerschaften)
36. Seite 36
„Zuchtsauen“
● In den meisten Fällen verbringen Sauen die 16
Wochen Schwangerschaft in einem Kastenstand, der
so eng ist, dass sie sich nicht umdrehen kann
→ Knochendichte nimmt ab wegen
Bewegungsmangel
→ es gibt kein Einstreu, daher bekommt das Tier vom
Reiben am Käfig oft münzgroße, schwärzlich
schwärende wunde Stellen
● Langweile, Isolation + Unterdrückung des starken
Blutpflegetriebs erzeugen tief greifendes Leid
38. Seite 38
„Zuchtsauen“
● Die Schweine stehen auf ihren eigenen Exkrementen,
die sie durch eine Bodenspalte treten müssen
→ sie mögen von Natur aus nicht am gleichen Ort
schlafen, an dem sie defäkieren
● Zum Abferkeln kommen die Sauen in noch engere
Käfige: das Abferkelgitter
→ man muss Schweine mit Eisenstangen prügeln,
damit sie dieses betreten
→ 7% der Zuchtsauen überleben diese Bedingungen
nicht
41. Seite 41
„Zuchtsauen“
● Viele Tiere werden in ihren Käfigen wahnsinnig; es
kommt zu Selbstverstümmelung +
Verhaltensstörungen bei denen immer wieder die
gleiche unsinnige Handlung wiederholt wird (bis zu
1000 Mal am Tag)
→ nagen an Gitterstäben
● Andere sitzen die ganze Zeit auf ihren Hinterfüßen
und lassen den Kopf hängen
→ Wissenschaftler nennen dies „Trauern“ oder
„erlernte Hilfslosigkeit“
43. Seite 43
„Mastschweine“● Viele Ferkel schon deformiert geboren
→ übliche Geburtsfehler: Gaumenspalten,
Hermaphroditis, Schlupfwarzen, fehlender Anus,
Spreizstellung der Beine, Muskelzittern und
Leistenbrüche
● Ferkel haben ein natürliches Bedürfnis nach Wärme +
Nähe ihrer Mutter; wenn sie es schaffen durch die
Gitterstäbe zu kommen, kann es sein, dass sie
aufgrund der Enge zerdrückt werden
„Zuchtsauen“
44. Seite 44
● Innerhalb 48 Stunden nach der Geburt werden ihre
Schwänze abgeschnitten und ihre Zähne gekürzt
→ ohne Betäubung
→ unter den Bedingungen der Massentierhaltung ist
krankhaftes Schwanzbeißen die Norm; bis hin zu
Kannibalismus
● Umgebung der Ferkel meist warm und dunkel
gehalten
→ werden apathisch und leben ihr „soziales
Fehlverhalten“ nicht aus
„Zuchtsauen“
45. Seite 45
● ca. 10 Tage nach der Geburt werden den männlichen
Ferkel der Hoden aus dem Leib gerissen
→ ohne Betäubung
→ Grund: besserer Fleischgeschmack
● Zur Identifizierung manchmal münzgroße Stücke aus
den Ohren geschnitten
● Bis zur Entwöhnung sind bereits 9 bis 15% der Ferkel
verendet
„Zuchtsauen“
47. Seite 47
● Ohne Zwang hören Ferkel meist nach 15 Wochen auf
zu saugen
→ in Intensivhaltung werden sie nach 3 bis 4 Wochen
entwöhnt
● entwöhnte Ferkel kommen nun für die nächsten 6
Monate in eine Mastfabrik in engen Käfigen
→ wenn Tiere sich nicht bewegen können, verbrennen
sie weniger Kalorien, brauchen weniger Futter und
nehmen schneller Gewicht zu
„Zuchtsauen“
48. Seite 48
Schlachtung
● Feuchtwarme Atmosphäre + vom Stress geschwächte
Immunsysteme + giftige Gase des Kots und Urins
erzeugen Atemwegsprobleme und Lungenkrankheiten
→ Sterblichkeitsrate allein wegen dieser Krankheiten
bei 4-6%
● Wenn Schweine schlachtreif sind, werden sie auf
Sattelschlepper getrieben und zum Schlachthof
transportiert
→ so viele Schweine wie möglich in einen LKW, um
Geld zu sparen
→ drangvolle Enge, stundenlang kein Futter und
Wasser, kein Schutz vor extremen Temperaturen
49. Seite 49
● Manche Tiere überleben den Transport nicht, oder sind
nicht mehr in einem gehfähigen Zustand
● Nach dem Transport in Sammelboxen untergebracht →
Schweine werden mit Eisenstangen geschlagen, um sie
dort hinein und herauszubekommen
● Tiere müssen vor Schlachtung betäubt werden
Schlachtung
52. Seite 52
Schlachtung
● Aufhängen der betäubten Tiere an den Hinterbeinen
→ viele zappeln und wenden sich in den Ketten, da
Betäubung oft nicht funktioniert
● Beförderung zum „Stecher“, welcher die Kehle
aufschlitzt
● Dann werden die toten Schweine zur Betäubung in
kochend heißes Wasser getaucht
→ nach Angaben des BMELVs erreichen jedes Jahr
allerdings 500.000 Schweine in Deutschland den
Brühtank bei vollem Bewusstsein
55. Seite 55
● Arbeiter auf Schlachthöfen und in Massentierhaltung
sind hohem Stress + schlechten Arbeitsbedingungen
ausgesetzt und werden meist schlecht bezahlt
→ oft Einwanderer aus Osteuropa, welche gezwungen
sind solche Jobs anzunehmen
● Arbeiter sind dauernd mit Gewalt konfrontiert, bzw.
üben selbst Gewalt aus
→ dies führt zu Abstumpfung
→ sie lassen ihren Frust und ihre Gewalt an den
Tieren aus
→ Gewaltausbrüche + Sadismus gegenüber Tieren an
der Tagesordnung
Schlachtung
60. Seite 60
Milchkühe
● Kühe werden auf ungesunde Höchstleistungen
gezüchtet und geben bis zu 50kg Milch am Tag,
obwohl 8kg für eine gesunde Kuh normal wären
61. Seite 61
● 29 Stunden voll Angst und Verzweiflung auf dem Weg
zum Schlachter
Milchkühe
66. Seite 66
● Das also steckt hinter tierischen Produkten:
Qual, Ausbeutung und Tod.
67. Seite 67
Impressum
Konzipiert und durchgeführt von:
Jonathan Steinhauser und Nadja Riesner
Tübingen für Tiere e. V.
c/o Infoladen
Schellingstrasse 6
72072 Tübingen
E-Mail: info@tuebingen-fuer-tiere.de
Web: www.tuebingen-fuer-tiere.de
Facebook: facebook.com/TuebingenFuerTiere
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit
68. Seite 68
Quellen
Bilder: www.soylent-network.de
Tierschutz und industrielle Massentierhaltung im Bundestags-
Wahlprogramm 2013 Bündis 90 die Grünen
Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.
Bücher:
Pierschel, Marc (2012): Vegan! - Vegane Lebensweise für alle. Münster:
Compassion Media
Safran Foer, Jonathan (2010): Tiere Essen. Köln: Kiepenheuer & Witsch
Joy, Melanie (2013): Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe
anziehen. Münster: Compassion Media.
Zeitschrift:
Knowles, T.G. (1994): Handling and Transport of Spent Hens. World's
Poultry Science Journal 50
Links:
www.ausgemolken.net
www.merckvetmanual.com