1. AZ 7000 Chur – 161. Jahrgang – nr. 162 – Montag, 17. Juni 2013 – CHF 3.00
Redaktion: 7007 Chur, Tel. 081/255 50 50 – Abo/Zustellung: Tel. 0844 226 226, abo@suedostschweiz.ch – Inserate: Südostschweiz Publicitas AG, Tel. 081/255 58 58
Bündner Energiewende:
Ja, aber …
Alle wollen die Energiewende, aber nicht alle
auf die gleiche Weise. Das wurde auch in den
Ansprachen und Diskussionen rund um die
Eröffnung des Haldensteiner Windrades am
Samstag klar. Unstimmigkeiten gibt es vor al-
lem zwischen Kanton und Bund und konkret
bei der Wasserkraft und der Richtplanung. Für
Erich Büsser, Vorsteher des kantonalen Amtes
für Energie und Verkehr, ist die Richtplanung,
welche das Potenzial für erneuerbare Energien
aufzeigen soll, viel zu wenig detailliert umsetz-
bar. Zudem dürfe die Wasserkraft nicht gegen
andere erneuerbare Energien ausgespielt wer-
den. Josias F. Gasser lobte im Gegensatz dazu
die Förderpolitik des Bundes: Nur darum sei
seine Windanlage realisierbar gewesen. (abg)
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Ems hat eine
neue Schafweide
Neuer Plong Vaschnaus heisst
der rekultivierte Teil des Kies-
werks Reichenau. Nun wurde
dieser feierlich der Gemeinde
zurückgegeben.
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Motor Classics
in Bikerheide
Zum zweiten Mal lockten Old-
timer viele Motorsportfans auf
die Lenzerheide. Rund um den
Heidsee dröhnten für einmal
ungewohnte Motoren.
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Doppelte
Gesangskunst
Das Ensemble Cantus Firmus
Surselva und das Vokalensem-
ble Incantanti haben am Wo-
chenende erstmals gemeinsam
konzertiert.
17
Broncos
ohne Chance
Die Calanda Broncos können
ihren Eurobowl-Titel nicht
mehr verteidigen. Die Bündner
Footballer unterlagen im Halb-
final in Innsbruck mit 7:37.
14
Klartext 2
Graubünden 3
Chur 7
Telex 8
Kino/Veranstaltungskalender 10
Sport 11
Kultur 17
Radio/TV 18
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Bewegendes Gipfeltreffen
«Bisch fit?» heisst die Kernfrage des Gesundheitsförderungspro-
gramms Graubünden bewegt. Mit einem Ja können diese Frage
Leo Jeker, Christina Bucher-Brini und Christian Rathgeb (v.l.) be-
antworten, haben doch die drei alt Standespräsidenten zusam-
men mit Stadtrat Tom Leibundgut das Fürhörnli bestiegen. Im Auf-
stieg zum höchsten Punkt der Stadt Chur (1886mü.M.) haben der
kantonale Gesundheitsdirektor und der neue städtische Forstdi-
rektor ein neues Wegstück im Kaltbrunntobel eröffnet. (nw)
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Schweizerisches Volkstanzfest
Auch die Kleinsten feierten mit: Am Schweizerischen Volkstanzfest in Chur tanzten alle Trachten-
freunde von Jung bis Alt zusammen. (Foto Keystone)
Trachtenhauptstadt
Das Schweizerische Volks-
tanzfest am Wochenende
in Chur lockte Tausende
Besucher an.
Am Wochenende fand in Chur das
Schweizerische Volksfest statt, das
am Samstag von 3000 und am
Sonntag von 2000 Leuten besucht
wurde. Dies vor allem auch dank
dem traumhaften, sonnigen und
warmen Wetter. Die Trachtenleute
genossen das Flanieren und Tanzen
auf der Quaderwiese, dem Theater-
platz und im RhB-Park.
Dank den fleissigen Musikfor-
mationen konnten die Tänzer auf
allen Festplätzen grosse Ausdauer
beweisen. Im Theater Chur zeigten
Trachtengruppen aus der ganzen
Schweiz speziell für den Anlass
einstudierte Tänze und wurden
von verschiedenen Musikkapellen
begleitet. Am Samstag wurde als
Ausklang noch bis in die frühen
Morgenstunden im «Marsöl»-Saal
getanzt. Gestern Nachmittag ging
das farbenfrohe Volksfest zu En-
de. (bt/glö)
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Costa fängt Frank auf
der Ziellinie noch ab
Die Tour de Suisse endete aus Schweizer Sicht
mit einem Dämpfer. Der bis dahin führende
Mathias Frank verlor das Leadertrikot im ab-
schliessenden Zeitfahren und rutschte als Ge-
samtfünfter auch noch vom Podest. Der Portu-
giese RuiAlberto Costa wiederholte seinenTri-
umph aus dem Vorjahr. (bt)
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Wer zuletzt lacht: Rui Alberto Costa ge-
winnt die Tour de Suisse. (Keystone)
Sommer-Beilage
Viel zu entdecken
in Graubünden
Graubünden, die Freiluftbühne für
Gäste und Einheimische. Nicht nur
im Winter, auch während der Som-
mer- und Herbstmonate bietet der
Bergkanton eine Riesenfülle an
Veranstaltungen und aufregenden
Freizeitmöglichkeiten. Ob Oper,
Rockkonzert oder Freilufttheater,
ob attraktive Museumsausstellun-
gen oder hochkarätige Klassikfesti-
vals – mit Sicherheit hat Graubün-
den für jeden Geschmack etwas zu
bieten. Wer lieber die sportliche
Betätigung sucht, hat ebenfalls die
Qual der Wahl.
Die heute dem «Bündner Tag-
blatt» beigelegte Sonderausgabe
«Sommer in Graubünden» präsen-
tiert einenAusschnitt aus dem viel-
fältigen Freizeit- undTourismusan-
gebot im Kanton und liefert viele
Tipps. (bt)
bBeilage
Iran
Hassan Rohani
wird Präsident
DieWahlumdieNachfolgedesbis-
herigen Präsidenten Ahmadined-
schad im Iran hat der Kandidat des
Reformlagers, Hassan Rohani, klar
gewonnen. Er erzielte mit 50,7 Pro-
zent der Stimmen im ersten Durch-
gang die erforderliche absolute
Mehrheit. (sda)
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Türkei
Keine Ruhe in Istanbul
Der türkische Ministerprä-
sident Recep Tayyip
Erdogan bleibt auf Kon-
frontationskurs.
Von Thomas Paul
Vor Hunderttausenden von Anhän-
gern beschimpfte Erdogan gestern
Sonntag in Istanbul die Protestbe-
wegung, die wenige Stunden zuvor
mit Polizeigewalt aus dem Gezi-
Park vertrieben worden war, als
«Terroristen» und «Gesindel». Er-
dogan wies auch die Kritik des Eu-
ropaparlaments an seiner Politik
der harten Hand zurück. Unter dem
begeisterten Jubel seiner Partei-
freunde sagte er: «Es gab auch in
Frankreich, Deutschland und
Grossbritannien viel Gewalt gegen
Protestierende, was habt ihr dage-
gen getan?»
Ausländischen Medien warf Er-
dogan vor, ein Zerrbild der Türkei
zu zeichnen. «Wer das (wahre) Bild
der Türkei sehen möchte, (...) hier
ist es», sagte Erdogan mit Blick auf
die eigene Kundgebung.
Die Räumung des Gezi-Parks
verteidigte er damit, dass der Platz
nicht einer einzelnen Gruppe, son-
dern allen Bewohnern Istanbuls ge-
höre. «Die Stadtverwaltung hat den
Platz gesäubert, pflanzt jetzt Blu-
men und begrünt ihn. Die wahren
Umweltschützer sind jetzt am
Werk.»
Die islamisch-konservative Re-
gierungspartei AKP veranstaltete
ihre Kundgebung als Antwort auf
die Protestwelle auf dem grössten
Platz von Istanbul, dem Taksim, im
Vorort Zeytinburnu. Das Treffen
stand unter dem Motto «Los, lasst
uns das grosse Spiel stören und Ge-
schichte schreiben!». NachAnsicht
von Beobachtern ist mit dem «gros-
sen Spiel» eine angebliche «Ver-
schwörung» gemeint, die das Ziel
haben soll, den wirtschaftlichen
AufschwungderTürkeizustoppen.
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