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AZ 6002 Luzern | Nr. 257 | Fr. 3.50 | € 4.– www.luzernerzeitung.ch
Montag, 7. November 2016
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Redaktion 041 429 51 51, redaktion@luzernerzeitung.ch, Inserate 041 429 52 52, inserate@lzmedien.ch
Bücher 8
Kultur 9
Inhalt
Agenda 30
Ratgeber 10
Rätsel 22
Sport 23–27
Todesanzeigen 21
TV/Radio 18
Wetter 10
Warten
Der Ausbau der Cheerstrasse
in Littau wird weiter vertagt. 13
Schnuppern
Die Berufsbildungsmesse Zebi
zog 24 000 Besucher an. 14
Kommentar
Zum Schaden
der Sicherheit
Die Sache ist so gut wie ge-
ritzt: Voraussichtlich ab Mitte
2018 müssen die Senioren erst
mit 75 anstatt wie heute mit
70 Jahren zum ersten obligato-
rischen Medizincheck antreten,
der ihnen die Fahrtüchtigkeit
bescheinigt. Verkehrsmediziner
haben wenig Hoffnung, dass
die Bundesparlamentarier ihre
Meinung noch ändern. Den-
noch wehren sie sich gegen die
höhere Alterslimite – aus ver-
ständlichen Gründen. Es ist
erfreulich, dass sich immer
mehr Senioren im fortgeschrit-
tenen Alter einer guten Ge-
sundheit erfreuen. Das ändert
aber nichts daran, dass das
Risiko medizinischer Probleme
steigt. Es ist daher sinnvoll,
dass Senioren ab 70 Jahren
regelmässig abchecken müs-
sen, ob sie physisch und psy-
chisch noch genug gut gerüstet
sind fürs Autofahren.
Dafür spricht auch die Statistik.
Zahlen des Bundesamtes für
Verkehr zeigen, dass die kanto-
nalen Verkehrsämter im Ver-
gleich zu den jüngeren bei den
70- bis 74-jährigen Autofahrern
viel mehr Ausweisentzüge
verfügen. Allein im letzten Jahr
waren es 836. Dazu kommen
Tausende Lenker, die nach der
ersten obligatorischen medizi-
nischen Kontrolle freiwillig auf
das «Billett» verzichten.
Mit anderen Worten: Steigt die
Alterslimite auf 75 Jahre, setzen
sich Tausende Senioren ans
Steuer, die es aus gesundheit-
licher Sicht nicht mehr tun
sollten. Das Eingeständnis, dass
man nicht mehr fahren sollte,
ist für viele ein emotional
schwieriger Moment, weil es
ein Teil des Älterwerdens ist.
Auf diese Befindlichkeit sollen
Behörden und Ärzte im persön-
lichen Kontakt mit Betroffenen
Rücksicht nehmen. Es ist aber
kein Grund, die Regeln generell
zu Ungunsten der Verkehrs-
sicherheit abzuändern.
Kari Kälin
kari.kaelin@luzernerzeitung.ch
BEILAGE
TV-WOCHE
Mediziner befürchten mehr
Tote im Strassenverkehr
Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahre
erhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids.
Kari Kälin
Sie würden noch wollen, dürfen
aber nicht mehr Auto fahren: Im
letzten Jahr haben kantonale
Strassenämter 836 Lenkern im
Alter von 70 bis 74 Jahren den
Fahrausweiswegengesundheitli-
cherProblemeentzogen.Ausdie-
sen Gründen mussten in dieser
Altersklasse im Jahr 2010 noch
503Autofahrerden«Permis»ab-
geben. Danach ist die Zahl ten-
denziell gestiegen, mit einem
Ausreisser nach oben im Jahr
2011 (913). Trotz dieser Statistik
hat das Parlament entschieden,
die Alterslimite der obligatori-
schenärztlichenKontrollevon70
auf 75 Jahre hochzuschrauben.
DerbekannteVerkehrsmediziner
Rolf Seeger rechnet deshalb mit
mehrTotenundSchwerverletzten
im Strassenverkehr.
«Im Alter zwischen 65 und
75JahrensinkthäufigdieSehleis-
tung. Auch Demenzkrankheiten
nehmen ihren Anfang», sagt
Seeger. Er geht davon aus, dass
sich mit dem Kontrollalter 75
«Zehntausende Senioren ans
Steuersetzenwerden,dieesnicht
mehr sollten». Im Parlament
argumentierten Befürworter der
höheren Alterslimite, die Senio-
ren seien heute fitter als noch in
den 1970er-Jahren. Die Wahr-
scheinlichkeit, dass Senioren in
einen Autounfall mit Todesfolge
oder einer schweren Verletzung
verwickelt sind, ist in der Tat ge-
mäss Statistiken der Beratungs-
stelle für Unfallverhütung deut-
lichniedrigeralsbeiJunglenkern.
Kommentar 6. Spalte 5
Fussball Der FC Luzern (links Claudio Lustenberger) und die Young Boys (rechts Steve von
Bergen) liefern sich einen spektakulären Schlagabtausch und trennen sich 2:2 (1:0). Die
Viertelfinalauslosung im Cup hat für die Innerschweizer Klubs folgende Paarungen
ergeben: Aarau - Luzern und Sion - Kriens. 23/24 Bild: Martin Meienberger/Freshfocus (Luzern, 6. November 2016)
Spektakuläres 2:2 zwischen dem FCL und YB
Kehrtwende
bei Fussfesseln
Zentralschweiz Ab 2018 soll in
der ganzen Schweiz die Überwa-
chung von Hausarrest mittels
elektronischerFussfesselmöglich
sein. In der Zentralschweiz ver-
zichtetemanindenvergangenen
JahrenaufdenAufbaueinereige-
nen Infrastruktur. Der «erhebli-
che zusätzliche Aufwand» sei zu
gross,manwarteaufeinegesamt-
schweizerischeLösung,sagteder
LuzernerSVP-JustizdirektorPaul
Winiker vor einem Jahr. Nun
schliessensichdieZentralschwei-
zer Kantone unter der Federfüh-
rungvonLuzerndemZürcherRe-
gime an – weil eine landesweite
Lösungnichtbereitsteht.DieZür-
cher Infrastruktur soll bis 2023
genutzt werden. (uus.) 11
Bevölkerung darf
Namen wählen
Schiff Über 4500 Vorschläge
gingenbeiderSchifffahrtsgesell-
schaft des Vierwaldstättersees
(SGV) ein, als diese bekannt gab,
einenNamenfürihrneuesMotor-
schiff zu suchen. Das heute noch
«MS 2017» genannte Schiff soll
am4.Mai2017zurJungfernfahrt
antretenundfortanalsluxuriöses
AushängeschildderSGVüberden
Vierwaldstättersee fahren.
Aus den eingereichten Na-
men hat ein SGV-internes Gre-
mium fünf Namen ausgesucht.
Über diese Namen, die unsere
Zeitungheuteexklusivveröffent-
licht, darf die Bevölkerung ab-
stimmen. Bekannt gegeben wird
er aber erst zur Jungfernfahrt im
nächsten Jahr. (red.) 12
IS gerät weiter
unter Druck
Syrien Diekurdischdominierten
SyrischenDemokratischenKräf-
te(SDF)habenihreOffensiveauf
dieIS-HochburgRakkaimNord-
osten Syriens begonnen. Eine
KommandantinderSDFsagtean
einer Medienkonferenz in Ain
Issa, rund 50 Kilometer nördlich
vonRakka,manwerdeSchrittfür
Schritt vorgehen. Die Sicherheit
von Zivilisten habe Vorrang.
Unterstützt würden die An-
greifer von einer US-geführten
Militärkoalition und den kur-
dischen Volksschutzeinheiten
(YPG),dembewaffnetenArmder
SDF. Am Einsatz, der am Sams-
tagabend begann und «Wut des
Euphrats» heisse, seien 30 000
Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7
Rolf Seeger
Verkehrsmediziner
«Zehntausende
Seniorenwerden
sichansSteuer
setzen,dieesnicht
mehrsollten.»
Erfinder
Lars Rominger, Bruder von Ex-
Veloprofi Toni, ist innovativster
Unternehmer der Schweiz. 17
www.marechaux.ch 041 319 44 44
17Montag, 7. November 2016 Zentralschweiz
«Eine Zeitung ist wie ein kleines Gesamtkunstwerk»
Blattmacher Balz Bruder (49) ist seit Oktober Mitglied der
Redaktionsleitung unserer Zeitung. Der gebürtige Aargauer zog der Liebe wegen nach Luzern.
Interview: Roger Rüegger
roger.rueegger@luzernerzeitung.ch
Balz Bruder, Ihre Funktion als
Blattmacher erklärt sich fast
von selbst. Können Sie Ihre
Aufgabe präzisie-
ren?
Der Blattmacher ist
derjenige, der den
Überblick über
sämtlicheaktuellen
Nachrichten und
Geschehnisse ha-
ben muss. Er muss
wissen, was rele-
vant ist und wie es
inderZeitungstatt-
findet. Kurz gesagt,
wenn ich Dienst als Blattmacher
habe, sollte ich der bestinfor-
mierte Redaktor sein.
Dann wissen Sie als Erster,
was in unserer Zeitung steht?
Ichweiss,welcheThemenPoten-
zialhabenundwaswiraufgreifen
müssen. Wie eine Geschichte
erzählt wird, entscheiden wir im
VerlaufdesTages.Frühererzähl-
temanStorysvorallemalsNach-
richten. Heute kann man nicht
24 Stunden nach einem Ereignis
so berichten, als wäre es eine
Neuigkeit. Die Kunst besteht da-
rin,ausNachrichten,Hintergrün-
den und Recherchen eine Zei-
tungzumachen,dieebensorele-
vant wie interessant ist. Eine gut
gemachte Zeitung ist wie ein
kleines Gesamtkunstwerk.
Wie wissen Sie, was die Leser
lesen wollen?
Ich bin nicht der Typ, der den
ganzen Tag in der Redaktion
sitzt. Ich verlasse das Büro über
Mittagbewusst.WennichimBus
oder in der Beiz bin, höre ich gut
zu, was über die Zeitung erzählt
wird. Auch Rückmeldungen aus
meinem Umfeld nehme ich sehr
ernst. Mich interessiert, was die
Leute sagen und welche Erwar-
tungen sie an die Zeitung haben.
Dieser «Reality-
Check» ist für mich
wichtig, denn wir
Journalisten ma-
chen die Zeitung
nicht für uns, son-
dern für die Leser.
Wo holen Sie sich
News?
Zuerst steht eine
Joggingrunde auf
dem Tagespro-
gramm. Eine gute halbe Stunde,
dannfindeichdenEinstieginden
Tag und bin bereit für die Zei-
tungslektüre. Bis ich nach
8.30 Uhr im Büro bin, habe ich
denInhaltvoneinemhalbenDut-
zend Titel im Kopf.
Ziemlich fix. Lesen Sie Zei-
tungen auf besondere Weise?
MitderRoutinemerktmanbeim
Querlesen schnell, was als The-
ma für den nächsten Tag Poten-
zial hat und was nicht.
Worauf legen Sie den Fokus?
Grosse Regionalzeitungen wie
wirhabenverschiedeneFunktio-
nen.Wirsindimmernochfürvie-
le Leute das Erstinformations-
medium und auch die Forums-
zeitung,diesiegutkennenundin
der sie sichwiederfinden. Das ist
eine Form des Service public pri-
vé, wie man sagen könnte.
Wie unterscheiden wir uns
von nationalen Titeln?
Wichtig ist, dass wir als Regio-
nalzeitung den Mut haben,
Themen selber zu setzen, und
uns dem Mainstream auch ein-
mal bewusst entziehen. Wir ha-
ben die Aufgabe, eigene Ge-
schichten anzureissen, sie wei-
terzuentwickeln – aber auch zu
wissen, wann sie zu Ende ge-
schrieben sind.
Geben Sie als Blattmacher
den Ressorts die Themen vor?
Nein, die Ressorts sind weitge-
hendeigenständig.Dortsinddie
Leute, welche die Themen, die
sie betreuen, kennen. Der Blatt-
macher gibt Inputs, unterstützt
und sorgt dafür, dass die Ge-
schichten in der Zeitung dort
stattfinden,wosieaufgrundihrer
Bedeutung hingehören. Er ent-
scheidet in Absprache mit der
Chefredaktion auch, welche Ge-
schichten auf die Front kommen
und welche kommentiert wer-
den. Vor allem aber muss er die
Weichen rechtzeitig stellen, um
dieTagesaktualitäteinzufangen.
Sie wechselten als stellver-
tretender Chefredaktor
bei der «Aargauer
Zeitung» in die Kom-
munikation des De-
partements Gesund-
heit und Soziales beim
Kanton Aargau als
persönlicher Mitarbei-
ter von Regierungsrätin
Susanne Hochuli. Oft
gaben Sie den Medien
für das Departement und
seine Vorsteherin Auskunft.
Journalisten bevorzugen
aber, dass der Chef oder die
Chefin Fragen beantwortet.
Wie sahen Sie das als Medien-
chef, wie sehen Sie es heute?
Immer noch genauso wie als
Sprecher der Regierungsrätin.
MeinerMeinungnachbeschäfti-
gen sich die Politiker in der Öf-
fentlichkeit zu oft mit zu vielen
Dingen,diemehrmitVerwaltung
als mit Politik zu tun haben. Es
wäremanchmalgescheiter,wenn
sie sich rarer machen würden.
Die Wahrheit wird nicht wahrer,
weilsiederChefkom-
muniziert.
Warum wech-
selten Sie als
passionierter
Journalist und Autor in die
Kommunikation?
Nach 20 Jahren Journalismus
war ich am Punkt angelangt,
mich zu entscheiden, mich ent-
weder innerhalb des Journalis-
mus zu verändern oder die Seite
zu wechseln. Dass ich persönli-
cher Mitarbeiter von Susanne
Hochuli wurde, hatte sich durch
ihre überraschende Wahl in den
Regierungsrat fast schicksalhaft
ergeben.
Haben Sie den Journalismus
in den acht Jahren vermisst?
Ich kehrte ihm nie den Rü-
cken,weilerPassionundPro-
fession zugleich ist. Susanne
Hochuli verlangte zudem von
mir,dassichbeimeinerArbeit
immer auch die Aussensicht
beibehielt. Im Übrigen habe
ichalsKommunikations-
chef und Ghostwriter
kaum weniger ge-
schrieben als in
meiner Journalis-
tenzeit.
Wie funktio-
niert die
Zeitung in
Zukunft
zwischen
Print und
Online?
Wir leben in
einem multi-
medialen Zeit-
alter, wo sich die
Grenzen zwi-
schenGedrucktem
undElektronischem
zusehends verwi-
schen. Es ist deshalb
sinnvoll, Medien als
Produzenten und Ver-
werter von Inhalten
alle zur Verfügung stehenden
Kanäle bespielen zu lassen. Die
Verbreitungswege mögen sich
ändern, doch es braucht immer
JournalistinnenundJournalisten,
dieOrdnungindieInformations-
flut bringen. Ob sie das in der
Zeitung oder auf einer Online-
plattform tun, ist zweitrangig.
Erstrangig ist, dass sie qualitativ
und professionell arbeiten. Und
dass es wieder ein Geschäftsmo-
dell gibt, das funktioniert.
Was machen Sie, um sich aus
der Redaktion auszuklinken,
was sind Ihre Hobbys?
In den bald drei Jahren, in denen
ich mit meiner Partnerin in Lu-
zernwohne,wurdendieBergefür
mich als ambitionierten Berg-
wanderer zu meinen absoluten
Lieblingszielen. Das ist für mich
ein perfekter Ausgleich. Wobei
ichnichtderbin,derzuHausedie
Türe schliesst und dann nichts
mehr von der Arbeit wissen will.
Das Journalist-Sein legt man
nicht ab wie einen Arbeitsanzug.
Lesen Sie auch in den Ferien?
Natürlich! Auch Bücher. Zudem
binichextremfussballaffin.Auch
wennichalsAarauerwohlnieein
glühender Anhänger des FCL
werde – und als Protestant auch
kein grosser Fasnächtler. Was
nicht bedeutet, dass ich deshalb
nicht um die hohe Relevanz die-
serThemenweiss.Sonstwäreich
ein ungeeigneter Blattmacher in
Luzern (schmunzelt).
Menschen
hinter den News
www.Die bisher erschienenen Beiträ-
ge dieser Serie finden Sie unter:
luzernerzeitung.ch/autoren
Nur Oberalp-Pass
ist noch offen
Wintereinbruch Nun ist der
Winter definitiv da. Nachdem
der Föhn am Wochenende ab-
flachte, sank die Schneefall-
grenze rapide. So mussten denn
verschiedene Alpenpässe aus
Sicherheitsgründen geschlossen
werden. Neben den ohnehin
schon gesperrten Pässen Furka
und Susten mussten auch der
Gotthard- und der Klausenpass
gesperrt werden. Dies teilt die
Kantonspolizei Uri auf Anfrage
mit.
Einzig der Oberalppass ist
noch befahrbar. Dieser ist zwar
schneebedeckt, allerdings pas-
sierbar für wintertauglich ausge-
rüstete Fahrzeuge. Sollte sich die
Schneesituation in den kom-
menden Tagen verbessern, kön-
nen Klausen und Gotthard noch-
mals vor der definitiven Winter-
sperre geöffnet werden.
MorgengibtesSchnee
bisintiefeLagen
Kalt bleibt es auch in den nächs-
ten Tagen: So fällt morgen laut
Meteo Schweiz Schnee bis in die
Niederungen. Erst am Donners-
tag steigt die Schneefallgrenze
wiederauf über 700Meter. Dazu
frischt der Westwind auf. (zf.)
www.Bilder vom Wintereinbruch gibts
unter: luzernerzeitung.ch/bilder
Er ist der innovativste Unternehmer
Auszeichnung Lars Rominger, der Bruder von Ex-Veloprofi Toni, erhält
einen bedeutenden Preis. Inspiriert wurde der Tüftler und Erfinder von «Star Wars».
Carmen Rogenmoser
carmen.rogenmoser@zugerzeitung.ch
Zu seinen Erfindungen gehören
ein Lernlaborkoffer für Studen-
ten,eineSoftwarezurKunststoff-
identifikation,einkompostierba-
rerPlastikbeutel,einBüstenhalter
aus Hightech-Kunststofffasern
und auch eine Dating-App.
Momentan arbeitet Lars Ro-
minger aus Edlibach, der Bruder
von Ex-Veloprofi Toni, an der
Entwicklung eines Desinfek-
tionsmittels,dasaufOberflächen
sichtbar ist. Von all dem erzählt
der50-JährigemitBegeisterung.
Doch wie passt das alles zusam-
men?«Esistganzeinfach:Kunst-
stoffchemie», antwortet der stu-
dierteChemiker.«AlleProdukte
bedienen sich physikalischer
Grundgesetze.»
Ersagtsich:«Dasmussdoch
einfachergehen»
Nun folgt eine grosse Anerken-
nung seiner Arbeit: Lars Romin-
gerwirdvomVerbandIdeeSuisse
als «innovativster Unternehmer
des Jahres 2016» ausgezeichnet.
DieVerleihungfindetam15. No-
vember in Menzingen statt. Der
Preisseifürihnüberraschendge-
kommen, sagt der Erfinder.
Der dreifache Familienvater
orientiert sich am Marktbedürf-
nis. Bei vielen Gelegenheiten
denkeer,dassdasdocheinfacher
gehenmüsse.«Ichbeobachte,bis
ichdieGesetzmässigkeitdahinter
erkenne», erklärt er. Und dann
entwickelt er ein Objekt, ein Pro-
grammodereinGerät,dasdieSa-
che eben einfach macht. «Ich er-
finde nichts Neues, sondern
arbeite mit dem, was schon da
ist.» Rominger leitet die Kunst-
stofftechnik GmbH in Edlibach.
Er arbeite zusammen mit vielen
Nerds,sagter.DieseseienSpezia-
listenaufihremjeweiligenGebiet
undkönntensichsorichtigineine
Sache verbeissen. Genau die
Unterstützung, die er braucht.
Romingers Kopf arbeitet und
arbeitet. «Es fällt mir schwer,
auch einmal abzuschalten.»
Sich selber beschreibt er als
DanielDüsentrieb.DieMetamor-
phose vom Chemiker zum Dü-
sentrieb sei nicht geplant gewe-
sen. Eher sei er in die Rolle ge-
rutscht. Als Jugendlicher habe er
gelesenundsichvielesautodidak-
tisch beigebracht. Rominger ist
auchLehrbeauftragteranmehre-
renBildungsstätten.Währendder
WocheseiermitseinerArbeitbei
der Gerresheimer Küssnacht AG
absorbiert, deshalb findet sein
Unterricht abends und am Wo-
chenendestatt.DasganzeGerede
von Work-Life-Balance zähle für
ihn wohl nicht.
DerTüftleristgrosserFander
Serien «Star Wars» und «Star
Trek». Eine Attrappe eines
«Kommunikators»,einesVorläu-
fers des heutigen Mobiltelefons,
wie es in der Serie auftauchte,
trägtRomingerbeisich.«Damals
hat auch niemand geglaubt, dass
irgendwann jeder mit einem sol-
chenGerätherumläuft.»Erwolle
über die Grenze hinaus denken.
Auch dazu würden ihn die Sci-
ence-Fiction-Serien inspirieren.
Bei Erfinder Lars Rominger (50) dreht sich vieles um Chemie. Bild: Werner Schelbert (Zug, 4. November)
Balz Bruder (49), Blattmacher und Autor
unserer Zeitung.
Bild: Boris Bürgisser (4. November 2016)
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Montag, 7. November 2016
Forum 12
Kanton 13–15
Inhalt
Agenda 30
Kultur 9
Ratgeber 10
Rätsel 22
Todesanzeigen 20
TV/Radio 18
Wetter 10
Eine freche Geschichte
Das Kinder- und Jugendtheater
Zug feiert Jubiläum. 14
Zuger Fussballtief
SC Cham verliert zu Hause,
und Zug 94 holt einen Punkt. 17
Mediziner befürchten mehr
Tote im Strassenverkehr
Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahre
erhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids.
Kari Kälin
Sie würden noch wollen, dürfen
aber nicht mehr Auto fahren: Im
letzten Jahr haben kantonale
Strassenämter 836 Lenkern im
Alter von 70 bis 74 Jahren den
Fahrausweiswegengesundheitli-
cherProblemeentzogen.Ausdie-
sen Gründen mussten in dieser
Altersklasse im Jahr 2010 noch
503Autofahrerden«Permis»ab-
geben. Danach ist die Zahl ten-
denziell gestiegen, mit einem
Ausreisser nach oben im Jahr
2011 (913). Trotz dieser Statistik
hat das Parlament entschieden,
die Alterslimite der obligatori-
schenärztlichenKontrollevon70
auf 75 Jahre hochzuschrauben.
DerbekannteVerkehrsmediziner
Rolf Seeger rechnet deshalb mit
mehrTotenundSchwerverletzten
im Strassenverkehr.
«Im Alter zwischen 65 und
75JahrensinkthäufigdieSehleis-
tung. Auch Demenzkrankheiten
nehmen ihren Anfang», sagt
Seeger. Er geht davon aus, dass
sich mit dem Kontrollalter 75
«Zehntausende Senioren ans
Steuersetzenwerden,dieesnicht
mehr sollten». Im Parlament
argumentierten Befürworter der
höheren Alterslimite, die Senio-
ren seien heute fitter als noch in
den 1970er-Jahren. Die Wahr-
scheinlichkeit, dass Senioren in
einen Autounfall mit Todesfolge
oder einer schweren Verletzung
verwickelt sind, ist in der Tat ge-
mäss Statistiken der Beratungs-
stelle für Unfallverhütung deut-
lichniedrigeralsbeiJunglenkern.
Kommentar 6. Spalte 5
Koch-Wettbewerb Moderator Michael Elsener (rechts) schaut den Jurymitgliedern Nenand
Mlinarevic und Andrea Bleicher beim Hobbykoch-Wettbewerb 2016 im Zugorama über die
Schultern. 13 Bild: Maria Schmid (6. November 2016)
Um die Wette kochen und dann geniessen
Kehrtwende
bei Fussfesseln
Zentralschweiz Ab 2018 soll in
der ganzen Schweiz die Überwa-
chung von Hausarrest mittels
elektronischerFussfesselmöglich
sein. In der Zentralschweiz ver-
zichtetemanindenvergangenen
JahrenaufdenAufbaueinereige-
nen Infrastruktur. Der «erhebli-
che zusätzliche Aufwand» sei zu
gross,manwarteaufeinegesamt-
schweizerischeLösung,sagteder
LuzernerSVP-JustizdirektorPaul
Winiker vor einem Jahr. Nun
schliessensichdieZentralschwei-
zer Kantone unter der Federfüh-
rungvonLuzerndemZürcherRe-
gime an – weil eine landesweite
Lösungnichtbereitsteht.DieZür-
cher Infrastruktur soll bis 2023
genutzt werden. (uus.) 19
Beliebt
dank Kindergeld
Polen DierechtsnationaleRegie-
rung ist ein Jahr nach der Macht-
übernahme beliebter denn je.
Das zentrale Programm der Par-
teiRechtundGerechtigkeit(PiS)
heisst 500+ und wird trotz Zwei-
feln an der Finanzierbarkeit seit
Aprilumgesetzt.Rund4600Kin-
dererhaltendadurcheinKinder-
geld,daskaufkraftbereinigtüber
jenemvonSchwedenliegt.Insge-
samt profitieren 3133 Familien
vondemneuenSozialprogramm
der PiS.
EinenNebeneffektgibteslaut
Arbeitsamt:Trotzmassivsinken-
der lokaler Arbeitslosigkeit sei es
schwierigergeworden,Frauenzu
BewerbungenundStellenannah-
men zu motivieren. (red.) 6
IS gerät weiter
unter Druck
Syrien Diekurdischdominierten
SyrischenDemokratischenKräf-
te(SDF)habenihreOffensiveauf
dieIS-HochburgRakkaimNord-
osten Syriens begonnen. Eine
KommandantinderSDFsagtean
einer Medienkonferenz in Ain
Issa, rund 50 Kilometer nördlich
vonRakka,manwerdeSchrittfür
Schritt vorgehen. Die Sicherheit
von Zivilisten habe Vorrang.
Unterstützt würden die An-
greifer von einer US-geführten
Militärkoalition und den kur-
dischen Volksschutzeinheiten
(YPG),dembewaffnetenArmder
SDF. Am Einsatz, der am Sams-
tagabend begann und «Wut des
Euphrats» heisse, seien 30 000
Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7
Preisträger
Lars Rominger, Bruder von Ex-
Veloprofi Toni, ist innovativster
Unternehmer der Schweiz. 11
BEILAGE
TV-WOCHE
Rolf Seeger
Verkehrsmediziner
«Zehntausende
Seniorenwerden
sichansSteuer
setzen,dieesnicht
mehrsollten.»
Kommentar
Zum Schaden
der Sicherheit
Die Sache ist so gut wie ge-
ritzt: Voraussichtlich ab Mitte
2018 müssen die Senioren erst
mit 75 anstatt wie heute mit
70 Jahren zum ersten obligato-
rischen Medizincheck antreten,
der ihnen die Fahrtüchtigkeit
bescheinigt. Verkehrsmediziner
haben wenig Hoffnung, dass
die Bundesparlamentarier ihre
Meinung noch ändern. Den-
noch wehren sie sich gegen die
höhere Alterslimite – aus ver-
ständlichen Gründen. Es ist
erfreulich, dass sich immer
mehr Senioren im fortgeschrit-
tenen Alter einer guten Ge-
sundheit erfreuen. Das ändert
aber nichts daran, dass das
Risiko medizinischer Probleme
steigt. Es ist daher sinnvoll,
dass Senioren ab 70 Jahren
regelmässig abchecken müs-
sen, ob sie physisch und psy-
chisch noch genug gut gerüstet
sind fürs Autofahren.
Dafür spricht auch die Statistik.
Zahlen des Bundesamtes für
Verkehr zeigen, dass die kanto-
nalen Verkehrsämter im Ver-
gleich zu den jüngeren bei den
70- bis 74-jährigen Autofahrern
viel mehr Ausweisentzüge
verfügen. Allein im letzten Jahr
waren es 836. Dazu kommen
Tausende Lenker, die nach der
ersten obligatorischen medizi-
nischen Kontrolle freiwillig auf
das «Billett» verzichten.
Mit anderen Worten: Steigt die
Alterslimite auf 75 Jahre, setzen
sich Tausende Senioren ans
Steuer, die es aus gesundheit-
licher Sicht nicht mehr tun
sollten. Das Eingeständnis, dass
man nicht mehr fahren sollte,
ist für viele ein emotional
schwieriger Moment, weil es
ein Teil des Älterwerdens ist.
Auf diese Befindlichkeit sollen
Behörden und Ärzte im persön-
lichen Kontakt mit Betroffenen
Rücksicht nehmen. Es ist aber
kein Grund, die Regeln generell
zu Ungunsten der Verkehrs-
sicherheit abzuändern.
Kari Kälin
kari.kaelin@luzernerzeitung.ch
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AZ 6002 Luzern | Nr. 257 | Fr. 3.50 | € 4.– www.urnerzeitung.ch
Montag, 7. November 2016
Mediziner befürchten mehr
Tote im Strassenverkehr
Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahre
erhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids.
Kari Kälin
Sie würden noch wollen, dürfen
aber nicht mehr Auto fahren: Im
letzten Jahr haben kantonale
Strassenämter 836 Lenkern im
Alter von 70 bis 74 Jahren den
Fahrausweiswegengesundheitli-
cherProblemeentzogen.Ausdie-
sen Gründen mussten in dieser
Altersklasse im Jahr 2010 noch
503Autofahrerden«Permis»ab-
geben. Danach ist die Zahl ten-
denziell gestiegen, mit einem
Ausreisser nach oben im Jahr
2011 (913). Trotz dieser Statistik
hat das Parlament entschieden,
die Alterslimite der obligatori-
schenärztlichenKontrollevon70
auf 75 Jahre hochzuschrauben.
DerbekannteVerkehrsmediziner
Rolf Seeger rechnet deshalb mit
mehrTotenundSchwerverletzten
im Strassenverkehr.
«Im Alter zwischen 65 und
75JahrensinkthäufigdieSehleis-
tung. Auch Demenzkrankheiten
nehmen ihren Anfang», sagt
Seeger. Er geht davon aus, dass
sich mit dem Kontrollalter 75
«Zehntausende Senioren ans
Steuersetzenwerden,dieesnicht
mehr sollten». Im Parlament
argumentierten Befürworter der
höheren Alterslimite, die Senio-
ren seien heute fitter als noch in
den 1970er-Jahren. Die Wahr-
scheinlichkeit, dass Senioren in
einen Autounfall mit Todesfolge
oder einer schweren Verletzung
verwickelt sind, ist in der Tat ge-
mäss Statistiken der Beratungs-
stelle für Unfallverhütung deut-
lichniedrigeralsbeiJunglenkern.
Kommentar 6. Spalte 5
Kehrtwende
bei Fussfesseln
Zentralschweiz Ab 2018 soll in
der ganzen Schweiz die Überwa-
chung von Hausarrest mittels
elektronischerFussfesselmöglich
sein. In der Zentralschweiz ver-
zichtetemanindenvergangenen
JahrenaufdenAufbaueinereige-
nen Infrastruktur. Der «erhebli-
che zusätzliche Aufwand» sei zu
gross,manwarteaufeinegesamt-
schweizerischeLösung,sagteder
LuzernerSVP-JustizdirektorPaul
Winiker vor einem Jahr. Nun
schliessensichdieZentralschwei-
zer Kantone unter der Federfüh-
rungvonLuzerndemZürcherRe-
gime an – weil eine landesweite
Lösungnichtbereitsteht.DieZür-
cher Infrastruktur soll bis 2023
genutzt werden. (uus.) 16
AKW-Gegner
machen Druck
Kanton Uri Nachdem sich in Uri
ein Komitee gegen die Atomaus-
stiegsinitiative mit Beteiligung
von Urner Volksvertretern in
Bernzusammengeschlossenhat,
fahren die Initiativbefürworter
nunhartesGeschützauf:Siewer-
fen Nationalrat Beat Arnold und
Ständerat Isidor Baumann Dop-
pelmoralvor.DennalsArgument
gegendieInitiativewerdeseitens
der Gegner die Energiestrate-
gie 2050vorgehalten.Allerdings
hätten weder Arnold noch Bau-
mann bei der Schlussabstim-
munginBernfürdieEnergiestra-
tegiegestimmt.Arnoldseizudem
Mitglied des parteiinternen Ko-
mitees, das das Referendum er-
greifen möchte. (zf.) 11
IS gerät weiter
unter Druck
Syrien Diekurdischdominierten
SyrischenDemokratischenKräf-
te(SDF)habenihreOffensiveauf
dieIS-HochburgRakkaimNord-
osten Syriens begonnen. Eine
KommandantinderSDFsagtean
einer Medienkonferenz in Ain
Issa, rund 50 Kilometer nördlich
vonRakka,manwerdeSchrittfür
Schritt vorgehen. Die Sicherheit
von Zivilisten habe Vorrang.
Unterstützt würden die An-
greifer von einer US-geführten
Militärkoalition und den kur-
dischen Volksschutzeinheiten
(YPG),dembewaffnetenArmder
SDF. Am Einsatz, der am Sams-
tagabend begann und «Wut des
Euphrats» heisse, seien 30 000
Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7
Schattdorf
So leben die Menschen mit
Behinderung in der SBU. 11
Jungpolitiker
Die Junge CVP Schweiz fasst
in Altdorf ihre Parolen. 13
BEILAGE
TV-WOCHE
Bücher 8
Kultur 9
Inhalt
Agenda 30
Ratgeber 10
Rätsel 22
Sport 23–27
Todesanzeigen 21
TV/Radio 18
Wetter 10
Fussball Der FC Luzern (links Claudio Lustenberger) und die Young Boys (rechts Steve von
Bergen) liefern sich einen spektakulären Schlagabtausch und trennen sich 2:2 (1:0). Die
Viertelfinalauslosung im Cup hat für die Innerschweizer Klubs folgende Paarungen
ergeben: Aarau - Luzern und Sion - Kriens. 23/24 Bild: Martin Meienberger/Freshfocus (Luzern, 6. November 2016)
Spektakuläres 2:2 zwischen dem FCL und YB
Erfinder
Lars Rominger, Bruder von Ex-
Veloprofi Toni, ist innovativster
Unternehmer der Schweiz. 17
Rolf Seeger
Verkehrsmediziner
«Zehntausende
Seniorenwerden
sichansSteuer
setzen,dieesnicht
mehrsollten.»
Kommentar
Zum Schaden
der Sicherheit
Die Sache ist so gut wie ge-
ritzt: Voraussichtlich ab Mitte
2018 müssen die Senioren erst
mit 75 anstatt wie heute mit
70 Jahren zum ersten obligato-
rischen Medizincheck antreten,
der ihnen die Fahrtüchtigkeit
bescheinigt. Verkehrsmediziner
haben wenig Hoffnung, dass
die Bundesparlamentarier ihre
Meinung noch ändern. Den-
noch wehren sie sich gegen die
höhere Alterslimite – aus ver-
ständlichen Gründen. Es ist
erfreulich, dass sich immer
mehr Senioren im fortgeschrit-
tenen Alter einer guten Ge-
sundheit erfreuen. Das ändert
aber nichts daran, dass das
Risiko medizinischer Probleme
steigt. Es ist daher sinnvoll,
dass Senioren ab 70 Jahren
regelmässig abchecken müs-
sen, ob sie physisch und psy-
chisch noch genug gut gerüstet
sind fürs Autofahren.
Dafür spricht auch die Statistik.
Zahlen des Bundesamtes für
Verkehr zeigen, dass die kanto-
nalen Verkehrsämter im Ver-
gleich zu den jüngeren bei den
70- bis 74-jährigen Autofahrern
viel mehr Ausweisentzüge
verfügen. Allein im letzten Jahr
waren es 836. Dazu kommen
Tausende Lenker, die nach der
ersten obligatorischen medizi-
nischen Kontrolle freiwillig auf
das «Billett» verzichten.
Mit anderen Worten: Steigt die
Alterslimite auf 75 Jahre, setzen
sich Tausende Senioren ans
Steuer, die es aus gesundheit-
licher Sicht nicht mehr tun
sollten. Das Eingeständnis, dass
man nicht mehr fahren sollte,
ist für viele ein emotional
schwieriger Moment, weil es
ein Teil des Älterwerdens ist.
Auf diese Befindlichkeit sollen
Behörden und Ärzte im persön-
lichen Kontakt mit Betroffenen
Rücksicht nehmen. Es ist aber
kein Grund, die Regeln generell
zu Ungunsten der Verkehrs-
sicherheit abzuändern.
Kari Kälin
kari.kaelin@luzernerzeitung.ch
6460 Altdorf · Tel. 041 870 11 20 · www.musch.ch
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Montag, 7. November 2016
Urchig und gemütlich
An der Älplerchilbi Alpnach hat
auch Besinnung ihren Platz. 13
BEILAGE
TV-WOCHE
Mediziner befürchten mehr
Tote im Strassenverkehr
Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahre
erhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids.
Kari Kälin
Sie würden noch wollen, dürfen
aber nicht mehr Auto fahren: Im
letzten Jahr haben kantonale
Strassenämter 836 Lenkern im
Alter von 70 bis 74 Jahren den
Fahrausweiswegengesundheitli-
cherProblemeentzogen.Ausdie-
sen Gründen mussten in dieser
Altersklasse im Jahr 2010 noch
503Autofahrerden«Permis»ab-
geben. Danach ist die Zahl ten-
denziell gestiegen, mit einem
Ausreisser nach oben im Jahr
2011 (913). Trotz dieser Statistik
hat das Parlament entschieden,
die Alterslimite der obligatori-
schenärztlichenKontrollevon70
auf 75 Jahre hochzuschrauben.
DerbekannteVerkehrsmediziner
Rolf Seeger rechnet deshalb mit
mehrTotenundSchwerverletzten
im Strassenverkehr.
«Im Alter zwischen 65 und
75JahrensinkthäufigdieSehleis-
tung. Auch Demenzkrankheiten
nehmen ihren Anfang», sagt
Seeger. Er geht davon aus, dass
sich mit dem Kontrollalter 75
«Zehntausende Senioren ans
Steuersetzenwerden,dieesnicht
mehr sollten». Im Parlament
argumentierten Befürworter der
höheren Alterslimite, die Senio-
ren seien heute fitter als noch in
den 1970er-Jahren. Die Wahr-
scheinlichkeit, dass Senioren in
einen Autounfall mit Todesfolge
oder einer schweren Verletzung
verwickelt sind, ist in der Tat ge-
mäss Statistiken der Beratungs-
stelle für Unfallverhütung deut-
lichniedrigeralsbeiJunglenkern.
Kommentar 6. Spalte 5
Beliebtes
«Bärghuis»
Obwalden «Wir wurden teils
totalüberrollt»,sagtHeidiKüng,
Gastgeberin im «Bärghuis» auf
Schönbüel, zur kurzen, aber in-
tensiven Saison zwischen Ende
AugustundEndeOktober.Neben
Wanderern und Bikern zog das
Angebotdes«Bärghuis»aucham
Abend Gäste aus dem Tal an. Sie
habe viele «extrem positive»
Rückmeldungen erhalten, sagt
Heidi Küng.
Am 25. Dezember starten sie
undihrTeamindieersteWinter-
saison. Sie wolle die Ressourcen
optimieren. Sicher sei, dass es
eine Angebotsanpassung geben
werde, eine kleinere Karte zur
Vereinfachung und Beschleuni-
gung der Abläufe. 11
IS gerät weiter
unter Druck
Syrien Diekurdischdominierten
SyrischenDemokratischenKräf-
te(SDF)habenihreOffensiveauf
dieIS-HochburgRakkaimNord-
osten Syriens begonnen. Eine
KommandantinderSDFsagtean
einer Medienkonferenz in Ain
Issa, rund 50 Kilometer nördlich
vonRakka,manwerdeSchrittfür
Schritt vorgehen. Die Sicherheit
von Zivilisten habe Vorrang.
Unterstützt würden die An-
greifer von einer US-geführten
Militärkoalition und den kur-
dischen Volksschutzeinheiten
(YPG),dembewaffnetenArmder
SDF. Am Einsatz, der am Sams-
tagabend begann und «Wut des
Euphrats» heisse, seien 30 000
Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7
Bücher 8
Kultur 9
Inhalt
Agenda 30
Ratgeber 10
Rätsel 22
Sport 23–27
Todesanzeigen 21
TV/Radio 18
Wetter 10
Rolf Seeger
Verkehrsmediziner
«Zehntausende
Seniorenwerden
sichansSteuer
setzen,dieesnicht
mehrsollten.»
Fussball Der FC Luzern (links Claudio Lustenberger) und die Young Boys (rechts Steve von
Bergen) liefern sich einen spektakulären Schlagabtausch und trennen sich 2:2 (1:0). Die
Viertelfinalauslosung im Cup hat für die Innerschweizer Klubs folgende Paarungen
ergeben: Aarau - Luzern und Sion - Kriens. 23/24 Bild: Martin Meienberger/Freshfocus (Luzern, 6. November 2016)
Spektakuläres 2:2 zwischen dem FCL und YB
Erfinder
Lars Rominger, Bruder
von Ex-Veloprofi Toni, ist
innovativster Unterneh-
mer der Schweiz. 17
Kommentar
Zum Schaden
der Sicherheit
Die Sache ist so gut wie ge-
ritzt: Voraussichtlich ab Mitte
2018 müssen die Senioren erst
mit 75 anstatt wie heute mit
70 Jahren zum ersten obligato-
rischen Medizincheck antreten,
der ihnen die Fahrtüchtigkeit
bescheinigt. Verkehrsmediziner
haben wenig Hoffnung, dass
die Bundesparlamentarier ihre
Meinung noch ändern. Den-
noch wehren sie sich gegen die
höhere Alterslimite – aus ver-
ständlichen Gründen. Es ist
erfreulich, dass sich immer
mehr Senioren im fortgeschrit-
tenen Alter einer guten Ge-
sundheit erfreuen. Das ändert
aber nichts daran, dass das
Risiko medizinischer Probleme
steigt. Es ist daher sinnvoll,
dass Senioren ab 70 Jahren
regelmässig abchecken müs-
sen, ob sie physisch und psy-
chisch noch genug gut gerüstet
sind fürs Autofahren.
Dafür spricht auch die Statistik.
Zahlen des Bundesamtes für
Verkehr zeigen, dass die kanto-
nalen Verkehrsämter im Ver-
gleich zu den jüngeren bei den
70- bis 74-jährigen Autofahrern
viel mehr Ausweisentzüge
verfügen. Allein im letzten Jahr
waren es 836. Dazu kommen
Tausende Lenker, die nach der
ersten obligatorischen medizi-
nischen Kontrolle freiwillig auf
das «Billett» verzichten.
Mit anderen Worten: Steigt die
Alterslimite auf 75 Jahre, setzen
sich Tausende Senioren ans
Steuer, die es aus gesundheit-
licher Sicht nicht mehr tun
sollten. Das Eingeständnis, dass
man nicht mehr fahren sollte,
ist für viele ein emotional
schwieriger Moment, weil es
ein Teil des Älterwerdens ist.
Auf diese Befindlichkeit sollen
Behörden und Ärzte im persön-
lichen Kontakt mit Betroffenen
Rücksicht nehmen. Es ist aber
kein Grund, die Regeln generell
zu Ungunsten der Verkehrs-
sicherheit abzuändern.
Kari Kälin
kari.kaelin@luzernerzeitung.ch
Kehrtwende
bei Fussfesseln
Zentralschweiz Ab 2018 soll in
der ganzen Schweiz die Überwa-
chung von Hausarrest mittels
elektronischerFussfesselmöglich
sein. In der Zentralschweiz ver-
zichtetemanindenvergangenen
JahrenaufdenAufbaueinereige-
nen Infrastruktur. Der «erhebli-
che zusätzliche Aufwand» sei zu
gross,manwarteaufeinegesamt-
schweizerischeLösung,sagteder
LuzernerSVP-JustizdirektorPaul
Winiker vor einem Jahr. Nun
schliessensichdieZentralschwei-
zer Kantone unter der Federfüh-
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gime an – weil eine landesweite
Lösungnichtbereitsteht.DieZür-
cher Infrastruktur soll bis 2023
genutzt werden. (uus.) 16
Prof. Dr. Reiner Eichenberger kommt!
10. November 2016, 19.30
Hotel Krone, Brünigstrasse 130, Sarnen
ZUR AUFHEBUNG DER OBWALDNER
ERBSCHAFTS- UND SCHENKUNGSSTEUERJAGarage Werner Blättler AG • Kernserstrasse 29 • 6060 Sarnen
Telefon 041 660 66 03 • Telefax 041 661 00 03
Garage Blättler AG • Kernserstrasse 29 • 6060 Sarnen
Telefon 041 660 66 03 • Telefax 041 661 00 03
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AZ 6002 Luzern | Nr. 257 | Fr. 3.50 | € 4.– www.nidwaldnerzeitung.ch
Montag, 7. November 2016
Kunst am Bau
Graffiti verschönern die
Fassade der ARA Rotzwinkel. 13
Beharrlich
Besuch beim harten Kern der
Anti-AKW-Bewegung. 3
BEILAGE
TV-WOCHE
Mediziner befürchten mehr
Tote im Strassenverkehr
Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahre
erhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids.
Kari Kälin
Sie würden noch wollen, dürfen
aber nicht mehr Auto fahren: Im
letzten Jahr haben kantonale
Strassenämter 836 Lenkern im
Alter von 70 bis 74 Jahren den
Fahrausweiswegengesundheitli-
cherProblemeentzogen.Ausdie-
sen Gründen mussten in dieser
Altersklasse im Jahr 2010 noch
503Autofahrerden«Permis»ab-
geben. Danach ist die Zahl ten-
denziell gestiegen, mit einem
Ausreisser nach oben im Jahr
2011 (913). Trotz dieser Statistik
hat das Parlament entschieden,
die Alterslimite der obligatori-
schenärztlichenKontrollevon70
auf 75 Jahre hochzuschrauben.
DerbekannteVerkehrsmediziner
Rolf Seeger rechnet deshalb mit
mehrTotenundSchwerverletzten
im Strassenverkehr.
«Im Alter zwischen 65 und
75JahrensinkthäufigdieSehleis-
tung. Auch Demenzkrankheiten
nehmen ihren Anfang», sagt
Seeger. Er geht davon aus, dass
sich mit dem Kontrollalter 75
«Zehntausende Senioren ans
Steuersetzenwerden,dieesnicht
mehr sollten». Im Parlament
argumentierten Befürworter der
höheren Alterslimite, die Senio-
ren seien heute fitter als noch in
den 1970er-Jahren. Die Wahr-
scheinlichkeit, dass Senioren in
einen Autounfall mit Todesfolge
oder einer schweren Verletzung
verwickelt sind, ist in der Tat ge-
mäss Statistiken der Beratungs-
stelle für Unfallverhütung deut-
lichniedrigeralsbeiJunglenkern.
Kommentar 6. Spalte 5
Rundbahn rückt
in die Ferne
Nidwalden BeiderLeichtathletik
NidwaldenmachtsichErnüchte-
rung breit. Der 2011 gestartete
Anlauf für eine 400-Meter-
Rundbahn bei der Sportanlage
Eichli in Stans ist versandet. Die
Finanzierung eines solchen Pro-
jekts ist der Knackpunkt. Der
Kanton hat signalisiert, dass er
die Bahn finanziell unterstützen
würde. Allerdings bräuchte es
grosse Eigenleistungen des Ver-
eins. Bei der Gemeinde Stans
steht eine 400-Meter-Laufbahn
nicht oben auf der Prioritäten-
liste. Laut Gemeinderat Lukas
Arnold müsse Stans andere vor-
dringlicheInfrastrukturvorhaben
stemmenundsteckefinanziellin
engen Schuhen. (red.) 11
IS gerät weiter
unter Druck
Syrien Diekurdischdominierten
SyrischenDemokratischenKräf-
te(SDF)habenihreOffensiveauf
dieIS-HochburgRakkaimNord-
osten Syriens begonnen. Eine
KommandantinderSDFsagtean
einer Medienkonferenz in Ain
Issa, rund 50 Kilometer nördlich
vonRakka,manwerdeSchrittfür
Schritt vorgehen. Die Sicherheit
von Zivilisten habe Vorrang.
Unterstützt würden die An-
greifer von einer US-geführten
Militärkoalition und den kur-
dischen Volksschutzeinheiten
(YPG),dembewaffnetenArmder
SDF. Am Einsatz, der am Sams-
tagabend begann und «Wut des
Euphrats» heisse, seien 30 000
Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7
Bücher 8
Kultur 9
Inhalt
Agenda 30
Ratgeber 10
Rätsel 22
Sport 23–27
Todesanzeigen 21
TV/Radio 18
Wetter 10
Fussball Der FC Luzern (links Claudio Lustenberger) und die Young Boys (rechts Steve von
Bergen) liefern sich einen spektakulären Schlagabtausch und trennen sich 2:2 (1:0). Die
Viertelfinalauslosung im Cup hat für die Innerschweizer Klubs folgende Paarungen
ergeben: Aarau - Luzern und Sion - Kriens. 23/24 Bild: Martin Meienberger/Freshfocus (Luzern, 6. November 2016)
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Rolf Seeger
Verkehrsmediziner
«Zehntausende
Seniorenwerden
sichansSteuer
setzen,dieesnicht
mehrsollten.»
Erfinder
Lars Rominger, Bruder
von Ex-Veloprofi Toni, ist
innovativster Unterneh-
mer der Schweiz. 17
Kommentar
Zum Schaden
der Sicherheit
Die Sache ist so gut wie ge-
ritzt: Voraussichtlich ab Mitte
2018 müssen die Senioren erst
mit 75 anstatt wie heute mit
70 Jahren zum ersten obligato-
rischen Medizincheck antreten,
der ihnen die Fahrtüchtigkeit
bescheinigt. Verkehrsmediziner
haben wenig Hoffnung, dass
die Bundesparlamentarier ihre
Meinung noch ändern. Den-
noch wehren sie sich gegen die
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erfreulich, dass sich immer
mehr Senioren im fortgeschrit-
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aber nichts daran, dass das
Risiko medizinischer Probleme
steigt. Es ist daher sinnvoll,
dass Senioren ab 70 Jahren
regelmässig abchecken müs-
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chisch noch genug gut gerüstet
sind fürs Autofahren.
Dafür spricht auch die Statistik.
Zahlen des Bundesamtes für
Verkehr zeigen, dass die kanto-
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ersten obligatorischen medizi-
nischen Kontrolle freiwillig auf
das «Billett» verzichten.
Mit anderen Worten: Steigt die
Alterslimite auf 75 Jahre, setzen
sich Tausende Senioren ans
Steuer, die es aus gesundheit-
licher Sicht nicht mehr tun
sollten. Das Eingeständnis, dass
man nicht mehr fahren sollte,
ist für viele ein emotional
schwieriger Moment, weil es
ein Teil des Älterwerdens ist.
Auf diese Befindlichkeit sollen
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kein Grund, die Regeln generell
zu Ungunsten der Verkehrs-
sicherheit abzuändern.
Kari Kälin
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Er ist der innovativste Unternehmer

  • 1. AZ 6002 Luzern | Nr. 257 | Fr. 3.50 | € 4.– www.luzernerzeitung.ch Montag, 7. November 2016 Abonnemente 041 429 53 53, Fax 041 429 53 83, abo@lzmedien.ch, Internet www.luzernerzeitung.ch Redaktion 041 429 51 51, redaktion@luzernerzeitung.ch, Inserate 041 429 52 52, inserate@lzmedien.ch Bücher 8 Kultur 9 Inhalt Agenda 30 Ratgeber 10 Rätsel 22 Sport 23–27 Todesanzeigen 21 TV/Radio 18 Wetter 10 Warten Der Ausbau der Cheerstrasse in Littau wird weiter vertagt. 13 Schnuppern Die Berufsbildungsmesse Zebi zog 24 000 Besucher an. 14 Kommentar Zum Schaden der Sicherheit Die Sache ist so gut wie ge- ritzt: Voraussichtlich ab Mitte 2018 müssen die Senioren erst mit 75 anstatt wie heute mit 70 Jahren zum ersten obligato- rischen Medizincheck antreten, der ihnen die Fahrtüchtigkeit bescheinigt. Verkehrsmediziner haben wenig Hoffnung, dass die Bundesparlamentarier ihre Meinung noch ändern. Den- noch wehren sie sich gegen die höhere Alterslimite – aus ver- ständlichen Gründen. Es ist erfreulich, dass sich immer mehr Senioren im fortgeschrit- tenen Alter einer guten Ge- sundheit erfreuen. Das ändert aber nichts daran, dass das Risiko medizinischer Probleme steigt. Es ist daher sinnvoll, dass Senioren ab 70 Jahren regelmässig abchecken müs- sen, ob sie physisch und psy- chisch noch genug gut gerüstet sind fürs Autofahren. Dafür spricht auch die Statistik. Zahlen des Bundesamtes für Verkehr zeigen, dass die kanto- nalen Verkehrsämter im Ver- gleich zu den jüngeren bei den 70- bis 74-jährigen Autofahrern viel mehr Ausweisentzüge verfügen. Allein im letzten Jahr waren es 836. Dazu kommen Tausende Lenker, die nach der ersten obligatorischen medizi- nischen Kontrolle freiwillig auf das «Billett» verzichten. Mit anderen Worten: Steigt die Alterslimite auf 75 Jahre, setzen sich Tausende Senioren ans Steuer, die es aus gesundheit- licher Sicht nicht mehr tun sollten. Das Eingeständnis, dass man nicht mehr fahren sollte, ist für viele ein emotional schwieriger Moment, weil es ein Teil des Älterwerdens ist. Auf diese Befindlichkeit sollen Behörden und Ärzte im persön- lichen Kontakt mit Betroffenen Rücksicht nehmen. Es ist aber kein Grund, die Regeln generell zu Ungunsten der Verkehrs- sicherheit abzuändern. Kari Kälin kari.kaelin@luzernerzeitung.ch BEILAGE TV-WOCHE Mediziner befürchten mehr Tote im Strassenverkehr Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahre erhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids. Kari Kälin Sie würden noch wollen, dürfen aber nicht mehr Auto fahren: Im letzten Jahr haben kantonale Strassenämter 836 Lenkern im Alter von 70 bis 74 Jahren den Fahrausweiswegengesundheitli- cherProblemeentzogen.Ausdie- sen Gründen mussten in dieser Altersklasse im Jahr 2010 noch 503Autofahrerden«Permis»ab- geben. Danach ist die Zahl ten- denziell gestiegen, mit einem Ausreisser nach oben im Jahr 2011 (913). Trotz dieser Statistik hat das Parlament entschieden, die Alterslimite der obligatori- schenärztlichenKontrollevon70 auf 75 Jahre hochzuschrauben. DerbekannteVerkehrsmediziner Rolf Seeger rechnet deshalb mit mehrTotenundSchwerverletzten im Strassenverkehr. «Im Alter zwischen 65 und 75JahrensinkthäufigdieSehleis- tung. Auch Demenzkrankheiten nehmen ihren Anfang», sagt Seeger. Er geht davon aus, dass sich mit dem Kontrollalter 75 «Zehntausende Senioren ans Steuersetzenwerden,dieesnicht mehr sollten». Im Parlament argumentierten Befürworter der höheren Alterslimite, die Senio- ren seien heute fitter als noch in den 1970er-Jahren. Die Wahr- scheinlichkeit, dass Senioren in einen Autounfall mit Todesfolge oder einer schweren Verletzung verwickelt sind, ist in der Tat ge- mäss Statistiken der Beratungs- stelle für Unfallverhütung deut- lichniedrigeralsbeiJunglenkern. Kommentar 6. Spalte 5 Fussball Der FC Luzern (links Claudio Lustenberger) und die Young Boys (rechts Steve von Bergen) liefern sich einen spektakulären Schlagabtausch und trennen sich 2:2 (1:0). Die Viertelfinalauslosung im Cup hat für die Innerschweizer Klubs folgende Paarungen ergeben: Aarau - Luzern und Sion - Kriens. 23/24 Bild: Martin Meienberger/Freshfocus (Luzern, 6. November 2016) Spektakuläres 2:2 zwischen dem FCL und YB Kehrtwende bei Fussfesseln Zentralschweiz Ab 2018 soll in der ganzen Schweiz die Überwa- chung von Hausarrest mittels elektronischerFussfesselmöglich sein. In der Zentralschweiz ver- zichtetemanindenvergangenen JahrenaufdenAufbaueinereige- nen Infrastruktur. Der «erhebli- che zusätzliche Aufwand» sei zu gross,manwarteaufeinegesamt- schweizerischeLösung,sagteder LuzernerSVP-JustizdirektorPaul Winiker vor einem Jahr. Nun schliessensichdieZentralschwei- zer Kantone unter der Federfüh- rungvonLuzerndemZürcherRe- gime an – weil eine landesweite Lösungnichtbereitsteht.DieZür- cher Infrastruktur soll bis 2023 genutzt werden. (uus.) 11 Bevölkerung darf Namen wählen Schiff Über 4500 Vorschläge gingenbeiderSchifffahrtsgesell- schaft des Vierwaldstättersees (SGV) ein, als diese bekannt gab, einenNamenfürihrneuesMotor- schiff zu suchen. Das heute noch «MS 2017» genannte Schiff soll am4.Mai2017zurJungfernfahrt antretenundfortanalsluxuriöses AushängeschildderSGVüberden Vierwaldstättersee fahren. Aus den eingereichten Na- men hat ein SGV-internes Gre- mium fünf Namen ausgesucht. Über diese Namen, die unsere Zeitungheuteexklusivveröffent- licht, darf die Bevölkerung ab- stimmen. Bekannt gegeben wird er aber erst zur Jungfernfahrt im nächsten Jahr. (red.) 12 IS gerät weiter unter Druck Syrien Diekurdischdominierten SyrischenDemokratischenKräf- te(SDF)habenihreOffensiveauf dieIS-HochburgRakkaimNord- osten Syriens begonnen. Eine KommandantinderSDFsagtean einer Medienkonferenz in Ain Issa, rund 50 Kilometer nördlich vonRakka,manwerdeSchrittfür Schritt vorgehen. Die Sicherheit von Zivilisten habe Vorrang. Unterstützt würden die An- greifer von einer US-geführten Militärkoalition und den kur- dischen Volksschutzeinheiten (YPG),dembewaffnetenArmder SDF. Am Einsatz, der am Sams- tagabend begann und «Wut des Euphrats» heisse, seien 30 000 Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7 Rolf Seeger Verkehrsmediziner «Zehntausende Seniorenwerden sichansSteuer setzen,dieesnicht mehrsollten.» Erfinder Lars Rominger, Bruder von Ex- Veloprofi Toni, ist innovativster Unternehmer der Schweiz. 17 www.marechaux.ch 041 319 44 44
  • 2. 17Montag, 7. November 2016 Zentralschweiz «Eine Zeitung ist wie ein kleines Gesamtkunstwerk» Blattmacher Balz Bruder (49) ist seit Oktober Mitglied der Redaktionsleitung unserer Zeitung. Der gebürtige Aargauer zog der Liebe wegen nach Luzern. Interview: Roger Rüegger roger.rueegger@luzernerzeitung.ch Balz Bruder, Ihre Funktion als Blattmacher erklärt sich fast von selbst. Können Sie Ihre Aufgabe präzisie- ren? Der Blattmacher ist derjenige, der den Überblick über sämtlicheaktuellen Nachrichten und Geschehnisse ha- ben muss. Er muss wissen, was rele- vant ist und wie es inderZeitungstatt- findet. Kurz gesagt, wenn ich Dienst als Blattmacher habe, sollte ich der bestinfor- mierte Redaktor sein. Dann wissen Sie als Erster, was in unserer Zeitung steht? Ichweiss,welcheThemenPoten- zialhabenundwaswiraufgreifen müssen. Wie eine Geschichte erzählt wird, entscheiden wir im VerlaufdesTages.Frühererzähl- temanStorysvorallemalsNach- richten. Heute kann man nicht 24 Stunden nach einem Ereignis so berichten, als wäre es eine Neuigkeit. Die Kunst besteht da- rin,ausNachrichten,Hintergrün- den und Recherchen eine Zei- tungzumachen,dieebensorele- vant wie interessant ist. Eine gut gemachte Zeitung ist wie ein kleines Gesamtkunstwerk. Wie wissen Sie, was die Leser lesen wollen? Ich bin nicht der Typ, der den ganzen Tag in der Redaktion sitzt. Ich verlasse das Büro über Mittagbewusst.WennichimBus oder in der Beiz bin, höre ich gut zu, was über die Zeitung erzählt wird. Auch Rückmeldungen aus meinem Umfeld nehme ich sehr ernst. Mich interessiert, was die Leute sagen und welche Erwar- tungen sie an die Zeitung haben. Dieser «Reality- Check» ist für mich wichtig, denn wir Journalisten ma- chen die Zeitung nicht für uns, son- dern für die Leser. Wo holen Sie sich News? Zuerst steht eine Joggingrunde auf dem Tagespro- gramm. Eine gute halbe Stunde, dannfindeichdenEinstieginden Tag und bin bereit für die Zei- tungslektüre. Bis ich nach 8.30 Uhr im Büro bin, habe ich denInhaltvoneinemhalbenDut- zend Titel im Kopf. Ziemlich fix. Lesen Sie Zei- tungen auf besondere Weise? MitderRoutinemerktmanbeim Querlesen schnell, was als The- ma für den nächsten Tag Poten- zial hat und was nicht. Worauf legen Sie den Fokus? Grosse Regionalzeitungen wie wirhabenverschiedeneFunktio- nen.Wirsindimmernochfürvie- le Leute das Erstinformations- medium und auch die Forums- zeitung,diesiegutkennenundin der sie sichwiederfinden. Das ist eine Form des Service public pri- vé, wie man sagen könnte. Wie unterscheiden wir uns von nationalen Titeln? Wichtig ist, dass wir als Regio- nalzeitung den Mut haben, Themen selber zu setzen, und uns dem Mainstream auch ein- mal bewusst entziehen. Wir ha- ben die Aufgabe, eigene Ge- schichten anzureissen, sie wei- terzuentwickeln – aber auch zu wissen, wann sie zu Ende ge- schrieben sind. Geben Sie als Blattmacher den Ressorts die Themen vor? Nein, die Ressorts sind weitge- hendeigenständig.Dortsinddie Leute, welche die Themen, die sie betreuen, kennen. Der Blatt- macher gibt Inputs, unterstützt und sorgt dafür, dass die Ge- schichten in der Zeitung dort stattfinden,wosieaufgrundihrer Bedeutung hingehören. Er ent- scheidet in Absprache mit der Chefredaktion auch, welche Ge- schichten auf die Front kommen und welche kommentiert wer- den. Vor allem aber muss er die Weichen rechtzeitig stellen, um dieTagesaktualitäteinzufangen. Sie wechselten als stellver- tretender Chefredaktor bei der «Aargauer Zeitung» in die Kom- munikation des De- partements Gesund- heit und Soziales beim Kanton Aargau als persönlicher Mitarbei- ter von Regierungsrätin Susanne Hochuli. Oft gaben Sie den Medien für das Departement und seine Vorsteherin Auskunft. Journalisten bevorzugen aber, dass der Chef oder die Chefin Fragen beantwortet. Wie sahen Sie das als Medien- chef, wie sehen Sie es heute? Immer noch genauso wie als Sprecher der Regierungsrätin. MeinerMeinungnachbeschäfti- gen sich die Politiker in der Öf- fentlichkeit zu oft mit zu vielen Dingen,diemehrmitVerwaltung als mit Politik zu tun haben. Es wäremanchmalgescheiter,wenn sie sich rarer machen würden. Die Wahrheit wird nicht wahrer, weilsiederChefkom- muniziert. Warum wech- selten Sie als passionierter Journalist und Autor in die Kommunikation? Nach 20 Jahren Journalismus war ich am Punkt angelangt, mich zu entscheiden, mich ent- weder innerhalb des Journalis- mus zu verändern oder die Seite zu wechseln. Dass ich persönli- cher Mitarbeiter von Susanne Hochuli wurde, hatte sich durch ihre überraschende Wahl in den Regierungsrat fast schicksalhaft ergeben. Haben Sie den Journalismus in den acht Jahren vermisst? Ich kehrte ihm nie den Rü- cken,weilerPassionundPro- fession zugleich ist. Susanne Hochuli verlangte zudem von mir,dassichbeimeinerArbeit immer auch die Aussensicht beibehielt. Im Übrigen habe ichalsKommunikations- chef und Ghostwriter kaum weniger ge- schrieben als in meiner Journalis- tenzeit. Wie funktio- niert die Zeitung in Zukunft zwischen Print und Online? Wir leben in einem multi- medialen Zeit- alter, wo sich die Grenzen zwi- schenGedrucktem undElektronischem zusehends verwi- schen. Es ist deshalb sinnvoll, Medien als Produzenten und Ver- werter von Inhalten alle zur Verfügung stehenden Kanäle bespielen zu lassen. Die Verbreitungswege mögen sich ändern, doch es braucht immer JournalistinnenundJournalisten, dieOrdnungindieInformations- flut bringen. Ob sie das in der Zeitung oder auf einer Online- plattform tun, ist zweitrangig. Erstrangig ist, dass sie qualitativ und professionell arbeiten. Und dass es wieder ein Geschäftsmo- dell gibt, das funktioniert. Was machen Sie, um sich aus der Redaktion auszuklinken, was sind Ihre Hobbys? In den bald drei Jahren, in denen ich mit meiner Partnerin in Lu- zernwohne,wurdendieBergefür mich als ambitionierten Berg- wanderer zu meinen absoluten Lieblingszielen. Das ist für mich ein perfekter Ausgleich. Wobei ichnichtderbin,derzuHausedie Türe schliesst und dann nichts mehr von der Arbeit wissen will. Das Journalist-Sein legt man nicht ab wie einen Arbeitsanzug. Lesen Sie auch in den Ferien? Natürlich! Auch Bücher. Zudem binichextremfussballaffin.Auch wennichalsAarauerwohlnieein glühender Anhänger des FCL werde – und als Protestant auch kein grosser Fasnächtler. Was nicht bedeutet, dass ich deshalb nicht um die hohe Relevanz die- serThemenweiss.Sonstwäreich ein ungeeigneter Blattmacher in Luzern (schmunzelt). Menschen hinter den News www.Die bisher erschienenen Beiträ- ge dieser Serie finden Sie unter: luzernerzeitung.ch/autoren Nur Oberalp-Pass ist noch offen Wintereinbruch Nun ist der Winter definitiv da. Nachdem der Föhn am Wochenende ab- flachte, sank die Schneefall- grenze rapide. So mussten denn verschiedene Alpenpässe aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Neben den ohnehin schon gesperrten Pässen Furka und Susten mussten auch der Gotthard- und der Klausenpass gesperrt werden. Dies teilt die Kantonspolizei Uri auf Anfrage mit. Einzig der Oberalppass ist noch befahrbar. Dieser ist zwar schneebedeckt, allerdings pas- sierbar für wintertauglich ausge- rüstete Fahrzeuge. Sollte sich die Schneesituation in den kom- menden Tagen verbessern, kön- nen Klausen und Gotthard noch- mals vor der definitiven Winter- sperre geöffnet werden. MorgengibtesSchnee bisintiefeLagen Kalt bleibt es auch in den nächs- ten Tagen: So fällt morgen laut Meteo Schweiz Schnee bis in die Niederungen. Erst am Donners- tag steigt die Schneefallgrenze wiederauf über 700Meter. Dazu frischt der Westwind auf. (zf.) www.Bilder vom Wintereinbruch gibts unter: luzernerzeitung.ch/bilder Er ist der innovativste Unternehmer Auszeichnung Lars Rominger, der Bruder von Ex-Veloprofi Toni, erhält einen bedeutenden Preis. Inspiriert wurde der Tüftler und Erfinder von «Star Wars». Carmen Rogenmoser carmen.rogenmoser@zugerzeitung.ch Zu seinen Erfindungen gehören ein Lernlaborkoffer für Studen- ten,eineSoftwarezurKunststoff- identifikation,einkompostierba- rerPlastikbeutel,einBüstenhalter aus Hightech-Kunststofffasern und auch eine Dating-App. Momentan arbeitet Lars Ro- minger aus Edlibach, der Bruder von Ex-Veloprofi Toni, an der Entwicklung eines Desinfek- tionsmittels,dasaufOberflächen sichtbar ist. Von all dem erzählt der50-JährigemitBegeisterung. Doch wie passt das alles zusam- men?«Esistganzeinfach:Kunst- stoffchemie», antwortet der stu- dierteChemiker.«AlleProdukte bedienen sich physikalischer Grundgesetze.» Ersagtsich:«Dasmussdoch einfachergehen» Nun folgt eine grosse Anerken- nung seiner Arbeit: Lars Romin- gerwirdvomVerbandIdeeSuisse als «innovativster Unternehmer des Jahres 2016» ausgezeichnet. DieVerleihungfindetam15. No- vember in Menzingen statt. Der Preisseifürihnüberraschendge- kommen, sagt der Erfinder. Der dreifache Familienvater orientiert sich am Marktbedürf- nis. Bei vielen Gelegenheiten denkeer,dassdasdocheinfacher gehenmüsse.«Ichbeobachte,bis ichdieGesetzmässigkeitdahinter erkenne», erklärt er. Und dann entwickelt er ein Objekt, ein Pro- grammodereinGerät,dasdieSa- che eben einfach macht. «Ich er- finde nichts Neues, sondern arbeite mit dem, was schon da ist.» Rominger leitet die Kunst- stofftechnik GmbH in Edlibach. Er arbeite zusammen mit vielen Nerds,sagter.DieseseienSpezia- listenaufihremjeweiligenGebiet undkönntensichsorichtigineine Sache verbeissen. Genau die Unterstützung, die er braucht. Romingers Kopf arbeitet und arbeitet. «Es fällt mir schwer, auch einmal abzuschalten.» Sich selber beschreibt er als DanielDüsentrieb.DieMetamor- phose vom Chemiker zum Dü- sentrieb sei nicht geplant gewe- sen. Eher sei er in die Rolle ge- rutscht. Als Jugendlicher habe er gelesenundsichvielesautodidak- tisch beigebracht. Rominger ist auchLehrbeauftragteranmehre- renBildungsstätten.Währendder WocheseiermitseinerArbeitbei der Gerresheimer Küssnacht AG absorbiert, deshalb findet sein Unterricht abends und am Wo- chenendestatt.DasganzeGerede von Work-Life-Balance zähle für ihn wohl nicht. DerTüftleristgrosserFander Serien «Star Wars» und «Star Trek». Eine Attrappe eines «Kommunikators»,einesVorläu- fers des heutigen Mobiltelefons, wie es in der Serie auftauchte, trägtRomingerbeisich.«Damals hat auch niemand geglaubt, dass irgendwann jeder mit einem sol- chenGerätherumläuft.»Erwolle über die Grenze hinaus denken. Auch dazu würden ihn die Sci- ence-Fiction-Serien inspirieren. Bei Erfinder Lars Rominger (50) dreht sich vieles um Chemie. Bild: Werner Schelbert (Zug, 4. November) Balz Bruder (49), Blattmacher und Autor unserer Zeitung. Bild: Boris Bürgisser (4. November 2016)
  • 3. Abonnemente 041 725 44 22, Fax 041 429 53 83, abo@lzmedien.ch, Internet www.zugerzeitung.ch Redaktion 041 725 44 55, redaktion@zugerzeitung.ch, Inserate 041 725 44 56, inserate@lzmedien.ch AZ 6002 Luzern | Nr. 257 | Fr. 3.50 | € 4.– www.zugerzeitung.ch Montag, 7. November 2016 Forum 12 Kanton 13–15 Inhalt Agenda 30 Kultur 9 Ratgeber 10 Rätsel 22 Todesanzeigen 20 TV/Radio 18 Wetter 10 Eine freche Geschichte Das Kinder- und Jugendtheater Zug feiert Jubiläum. 14 Zuger Fussballtief SC Cham verliert zu Hause, und Zug 94 holt einen Punkt. 17 Mediziner befürchten mehr Tote im Strassenverkehr Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahre erhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids. Kari Kälin Sie würden noch wollen, dürfen aber nicht mehr Auto fahren: Im letzten Jahr haben kantonale Strassenämter 836 Lenkern im Alter von 70 bis 74 Jahren den Fahrausweiswegengesundheitli- cherProblemeentzogen.Ausdie- sen Gründen mussten in dieser Altersklasse im Jahr 2010 noch 503Autofahrerden«Permis»ab- geben. Danach ist die Zahl ten- denziell gestiegen, mit einem Ausreisser nach oben im Jahr 2011 (913). Trotz dieser Statistik hat das Parlament entschieden, die Alterslimite der obligatori- schenärztlichenKontrollevon70 auf 75 Jahre hochzuschrauben. DerbekannteVerkehrsmediziner Rolf Seeger rechnet deshalb mit mehrTotenundSchwerverletzten im Strassenverkehr. «Im Alter zwischen 65 und 75JahrensinkthäufigdieSehleis- tung. Auch Demenzkrankheiten nehmen ihren Anfang», sagt Seeger. Er geht davon aus, dass sich mit dem Kontrollalter 75 «Zehntausende Senioren ans Steuersetzenwerden,dieesnicht mehr sollten». Im Parlament argumentierten Befürworter der höheren Alterslimite, die Senio- ren seien heute fitter als noch in den 1970er-Jahren. Die Wahr- scheinlichkeit, dass Senioren in einen Autounfall mit Todesfolge oder einer schweren Verletzung verwickelt sind, ist in der Tat ge- mäss Statistiken der Beratungs- stelle für Unfallverhütung deut- lichniedrigeralsbeiJunglenkern. Kommentar 6. Spalte 5 Koch-Wettbewerb Moderator Michael Elsener (rechts) schaut den Jurymitgliedern Nenand Mlinarevic und Andrea Bleicher beim Hobbykoch-Wettbewerb 2016 im Zugorama über die Schultern. 13 Bild: Maria Schmid (6. November 2016) Um die Wette kochen und dann geniessen Kehrtwende bei Fussfesseln Zentralschweiz Ab 2018 soll in der ganzen Schweiz die Überwa- chung von Hausarrest mittels elektronischerFussfesselmöglich sein. In der Zentralschweiz ver- zichtetemanindenvergangenen JahrenaufdenAufbaueinereige- nen Infrastruktur. Der «erhebli- che zusätzliche Aufwand» sei zu gross,manwarteaufeinegesamt- schweizerischeLösung,sagteder LuzernerSVP-JustizdirektorPaul Winiker vor einem Jahr. Nun schliessensichdieZentralschwei- zer Kantone unter der Federfüh- rungvonLuzerndemZürcherRe- gime an – weil eine landesweite Lösungnichtbereitsteht.DieZür- cher Infrastruktur soll bis 2023 genutzt werden. (uus.) 19 Beliebt dank Kindergeld Polen DierechtsnationaleRegie- rung ist ein Jahr nach der Macht- übernahme beliebter denn je. Das zentrale Programm der Par- teiRechtundGerechtigkeit(PiS) heisst 500+ und wird trotz Zwei- feln an der Finanzierbarkeit seit Aprilumgesetzt.Rund4600Kin- dererhaltendadurcheinKinder- geld,daskaufkraftbereinigtüber jenemvonSchwedenliegt.Insge- samt profitieren 3133 Familien vondemneuenSozialprogramm der PiS. EinenNebeneffektgibteslaut Arbeitsamt:Trotzmassivsinken- der lokaler Arbeitslosigkeit sei es schwierigergeworden,Frauenzu BewerbungenundStellenannah- men zu motivieren. (red.) 6 IS gerät weiter unter Druck Syrien Diekurdischdominierten SyrischenDemokratischenKräf- te(SDF)habenihreOffensiveauf dieIS-HochburgRakkaimNord- osten Syriens begonnen. Eine KommandantinderSDFsagtean einer Medienkonferenz in Ain Issa, rund 50 Kilometer nördlich vonRakka,manwerdeSchrittfür Schritt vorgehen. Die Sicherheit von Zivilisten habe Vorrang. Unterstützt würden die An- greifer von einer US-geführten Militärkoalition und den kur- dischen Volksschutzeinheiten (YPG),dembewaffnetenArmder SDF. Am Einsatz, der am Sams- tagabend begann und «Wut des Euphrats» heisse, seien 30 000 Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7 Preisträger Lars Rominger, Bruder von Ex- Veloprofi Toni, ist innovativster Unternehmer der Schweiz. 11 BEILAGE TV-WOCHE Rolf Seeger Verkehrsmediziner «Zehntausende Seniorenwerden sichansSteuer setzen,dieesnicht mehrsollten.» Kommentar Zum Schaden der Sicherheit Die Sache ist so gut wie ge- ritzt: Voraussichtlich ab Mitte 2018 müssen die Senioren erst mit 75 anstatt wie heute mit 70 Jahren zum ersten obligato- rischen Medizincheck antreten, der ihnen die Fahrtüchtigkeit bescheinigt. Verkehrsmediziner haben wenig Hoffnung, dass die Bundesparlamentarier ihre Meinung noch ändern. Den- noch wehren sie sich gegen die höhere Alterslimite – aus ver- ständlichen Gründen. Es ist erfreulich, dass sich immer mehr Senioren im fortgeschrit- tenen Alter einer guten Ge- sundheit erfreuen. Das ändert aber nichts daran, dass das Risiko medizinischer Probleme steigt. Es ist daher sinnvoll, dass Senioren ab 70 Jahren regelmässig abchecken müs- sen, ob sie physisch und psy- chisch noch genug gut gerüstet sind fürs Autofahren. Dafür spricht auch die Statistik. Zahlen des Bundesamtes für Verkehr zeigen, dass die kanto- nalen Verkehrsämter im Ver- gleich zu den jüngeren bei den 70- bis 74-jährigen Autofahrern viel mehr Ausweisentzüge verfügen. Allein im letzten Jahr waren es 836. Dazu kommen Tausende Lenker, die nach der ersten obligatorischen medizi- nischen Kontrolle freiwillig auf das «Billett» verzichten. Mit anderen Worten: Steigt die Alterslimite auf 75 Jahre, setzen sich Tausende Senioren ans Steuer, die es aus gesundheit- licher Sicht nicht mehr tun sollten. Das Eingeständnis, dass man nicht mehr fahren sollte, ist für viele ein emotional schwieriger Moment, weil es ein Teil des Älterwerdens ist. Auf diese Befindlichkeit sollen Behörden und Ärzte im persön- lichen Kontakt mit Betroffenen Rücksicht nehmen. Es ist aber kein Grund, die Regeln generell zu Ungunsten der Verkehrs- sicherheit abzuändern. Kari Kälin kari.kaelin@luzernerzeitung.ch In Zug fahren TruThähne TaxI www.truthahntaxi.ch BesTellen, essen & genIessen
  • 4. Abonnemente 041 871 10 20, Fax 041 429 53 83, abo@lzmedien.ch, Internet www.urnerzeitung.ch Redaktion 041 874 21 60, redaktion@urnerzeitung.ch, Inserate 041 429 52 52, inserate@lzmedien.ch AZ 6002 Luzern | Nr. 257 | Fr. 3.50 | € 4.– www.urnerzeitung.ch Montag, 7. November 2016 Mediziner befürchten mehr Tote im Strassenverkehr Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahre erhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids. Kari Kälin Sie würden noch wollen, dürfen aber nicht mehr Auto fahren: Im letzten Jahr haben kantonale Strassenämter 836 Lenkern im Alter von 70 bis 74 Jahren den Fahrausweiswegengesundheitli- cherProblemeentzogen.Ausdie- sen Gründen mussten in dieser Altersklasse im Jahr 2010 noch 503Autofahrerden«Permis»ab- geben. Danach ist die Zahl ten- denziell gestiegen, mit einem Ausreisser nach oben im Jahr 2011 (913). Trotz dieser Statistik hat das Parlament entschieden, die Alterslimite der obligatori- schenärztlichenKontrollevon70 auf 75 Jahre hochzuschrauben. DerbekannteVerkehrsmediziner Rolf Seeger rechnet deshalb mit mehrTotenundSchwerverletzten im Strassenverkehr. «Im Alter zwischen 65 und 75JahrensinkthäufigdieSehleis- tung. Auch Demenzkrankheiten nehmen ihren Anfang», sagt Seeger. Er geht davon aus, dass sich mit dem Kontrollalter 75 «Zehntausende Senioren ans Steuersetzenwerden,dieesnicht mehr sollten». Im Parlament argumentierten Befürworter der höheren Alterslimite, die Senio- ren seien heute fitter als noch in den 1970er-Jahren. Die Wahr- scheinlichkeit, dass Senioren in einen Autounfall mit Todesfolge oder einer schweren Verletzung verwickelt sind, ist in der Tat ge- mäss Statistiken der Beratungs- stelle für Unfallverhütung deut- lichniedrigeralsbeiJunglenkern. Kommentar 6. Spalte 5 Kehrtwende bei Fussfesseln Zentralschweiz Ab 2018 soll in der ganzen Schweiz die Überwa- chung von Hausarrest mittels elektronischerFussfesselmöglich sein. In der Zentralschweiz ver- zichtetemanindenvergangenen JahrenaufdenAufbaueinereige- nen Infrastruktur. Der «erhebli- che zusätzliche Aufwand» sei zu gross,manwarteaufeinegesamt- schweizerischeLösung,sagteder LuzernerSVP-JustizdirektorPaul Winiker vor einem Jahr. Nun schliessensichdieZentralschwei- zer Kantone unter der Federfüh- rungvonLuzerndemZürcherRe- gime an – weil eine landesweite Lösungnichtbereitsteht.DieZür- cher Infrastruktur soll bis 2023 genutzt werden. (uus.) 16 AKW-Gegner machen Druck Kanton Uri Nachdem sich in Uri ein Komitee gegen die Atomaus- stiegsinitiative mit Beteiligung von Urner Volksvertretern in Bernzusammengeschlossenhat, fahren die Initiativbefürworter nunhartesGeschützauf:Siewer- fen Nationalrat Beat Arnold und Ständerat Isidor Baumann Dop- pelmoralvor.DennalsArgument gegendieInitiativewerdeseitens der Gegner die Energiestrate- gie 2050vorgehalten.Allerdings hätten weder Arnold noch Bau- mann bei der Schlussabstim- munginBernfürdieEnergiestra- tegiegestimmt.Arnoldseizudem Mitglied des parteiinternen Ko- mitees, das das Referendum er- greifen möchte. (zf.) 11 IS gerät weiter unter Druck Syrien Diekurdischdominierten SyrischenDemokratischenKräf- te(SDF)habenihreOffensiveauf dieIS-HochburgRakkaimNord- osten Syriens begonnen. Eine KommandantinderSDFsagtean einer Medienkonferenz in Ain Issa, rund 50 Kilometer nördlich vonRakka,manwerdeSchrittfür Schritt vorgehen. Die Sicherheit von Zivilisten habe Vorrang. Unterstützt würden die An- greifer von einer US-geführten Militärkoalition und den kur- dischen Volksschutzeinheiten (YPG),dembewaffnetenArmder SDF. Am Einsatz, der am Sams- tagabend begann und «Wut des Euphrats» heisse, seien 30 000 Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7 Schattdorf So leben die Menschen mit Behinderung in der SBU. 11 Jungpolitiker Die Junge CVP Schweiz fasst in Altdorf ihre Parolen. 13 BEILAGE TV-WOCHE Bücher 8 Kultur 9 Inhalt Agenda 30 Ratgeber 10 Rätsel 22 Sport 23–27 Todesanzeigen 21 TV/Radio 18 Wetter 10 Fussball Der FC Luzern (links Claudio Lustenberger) und die Young Boys (rechts Steve von Bergen) liefern sich einen spektakulären Schlagabtausch und trennen sich 2:2 (1:0). Die Viertelfinalauslosung im Cup hat für die Innerschweizer Klubs folgende Paarungen ergeben: Aarau - Luzern und Sion - Kriens. 23/24 Bild: Martin Meienberger/Freshfocus (Luzern, 6. November 2016) Spektakuläres 2:2 zwischen dem FCL und YB Erfinder Lars Rominger, Bruder von Ex- Veloprofi Toni, ist innovativster Unternehmer der Schweiz. 17 Rolf Seeger Verkehrsmediziner «Zehntausende Seniorenwerden sichansSteuer setzen,dieesnicht mehrsollten.» Kommentar Zum Schaden der Sicherheit Die Sache ist so gut wie ge- ritzt: Voraussichtlich ab Mitte 2018 müssen die Senioren erst mit 75 anstatt wie heute mit 70 Jahren zum ersten obligato- rischen Medizincheck antreten, der ihnen die Fahrtüchtigkeit bescheinigt. Verkehrsmediziner haben wenig Hoffnung, dass die Bundesparlamentarier ihre Meinung noch ändern. Den- noch wehren sie sich gegen die höhere Alterslimite – aus ver- ständlichen Gründen. Es ist erfreulich, dass sich immer mehr Senioren im fortgeschrit- tenen Alter einer guten Ge- sundheit erfreuen. Das ändert aber nichts daran, dass das Risiko medizinischer Probleme steigt. Es ist daher sinnvoll, dass Senioren ab 70 Jahren regelmässig abchecken müs- sen, ob sie physisch und psy- chisch noch genug gut gerüstet sind fürs Autofahren. Dafür spricht auch die Statistik. Zahlen des Bundesamtes für Verkehr zeigen, dass die kanto- nalen Verkehrsämter im Ver- gleich zu den jüngeren bei den 70- bis 74-jährigen Autofahrern viel mehr Ausweisentzüge verfügen. Allein im letzten Jahr waren es 836. Dazu kommen Tausende Lenker, die nach der ersten obligatorischen medizi- nischen Kontrolle freiwillig auf das «Billett» verzichten. Mit anderen Worten: Steigt die Alterslimite auf 75 Jahre, setzen sich Tausende Senioren ans Steuer, die es aus gesundheit- licher Sicht nicht mehr tun sollten. Das Eingeständnis, dass man nicht mehr fahren sollte, ist für viele ein emotional schwieriger Moment, weil es ein Teil des Älterwerdens ist. Auf diese Befindlichkeit sollen Behörden und Ärzte im persön- lichen Kontakt mit Betroffenen Rücksicht nehmen. Es ist aber kein Grund, die Regeln generell zu Ungunsten der Verkehrs- sicherheit abzuändern. Kari Kälin kari.kaelin@luzernerzeitung.ch 6460 Altdorf · Tel. 041 870 11 20 · www.musch.ch Subbbaru – Allllllradddantriiiebbb in Perfektion.
  • 5. Abonnemente 041 661 02 80, Fax 041 429 53 83, abo@lzmedien.ch, Internet www.obwaldnerzeitung.ch Redaktion0416629070,redaktion@obwaldnerzeitung.ch,Inserate0414295252,inserate@lzmedien.ch AZ 6002 Luzern | Nr. 257 | Fr. 3.50 | € 4.– www.obwaldnerzeitung.ch Montag, 7. November 2016 Urchig und gemütlich An der Älplerchilbi Alpnach hat auch Besinnung ihren Platz. 13 BEILAGE TV-WOCHE Mediziner befürchten mehr Tote im Strassenverkehr Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahre erhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids. Kari Kälin Sie würden noch wollen, dürfen aber nicht mehr Auto fahren: Im letzten Jahr haben kantonale Strassenämter 836 Lenkern im Alter von 70 bis 74 Jahren den Fahrausweiswegengesundheitli- cherProblemeentzogen.Ausdie- sen Gründen mussten in dieser Altersklasse im Jahr 2010 noch 503Autofahrerden«Permis»ab- geben. Danach ist die Zahl ten- denziell gestiegen, mit einem Ausreisser nach oben im Jahr 2011 (913). Trotz dieser Statistik hat das Parlament entschieden, die Alterslimite der obligatori- schenärztlichenKontrollevon70 auf 75 Jahre hochzuschrauben. DerbekannteVerkehrsmediziner Rolf Seeger rechnet deshalb mit mehrTotenundSchwerverletzten im Strassenverkehr. «Im Alter zwischen 65 und 75JahrensinkthäufigdieSehleis- tung. Auch Demenzkrankheiten nehmen ihren Anfang», sagt Seeger. Er geht davon aus, dass sich mit dem Kontrollalter 75 «Zehntausende Senioren ans Steuersetzenwerden,dieesnicht mehr sollten». Im Parlament argumentierten Befürworter der höheren Alterslimite, die Senio- ren seien heute fitter als noch in den 1970er-Jahren. Die Wahr- scheinlichkeit, dass Senioren in einen Autounfall mit Todesfolge oder einer schweren Verletzung verwickelt sind, ist in der Tat ge- mäss Statistiken der Beratungs- stelle für Unfallverhütung deut- lichniedrigeralsbeiJunglenkern. Kommentar 6. Spalte 5 Beliebtes «Bärghuis» Obwalden «Wir wurden teils totalüberrollt»,sagtHeidiKüng, Gastgeberin im «Bärghuis» auf Schönbüel, zur kurzen, aber in- tensiven Saison zwischen Ende AugustundEndeOktober.Neben Wanderern und Bikern zog das Angebotdes«Bärghuis»aucham Abend Gäste aus dem Tal an. Sie habe viele «extrem positive» Rückmeldungen erhalten, sagt Heidi Küng. Am 25. Dezember starten sie undihrTeamindieersteWinter- saison. Sie wolle die Ressourcen optimieren. Sicher sei, dass es eine Angebotsanpassung geben werde, eine kleinere Karte zur Vereinfachung und Beschleuni- gung der Abläufe. 11 IS gerät weiter unter Druck Syrien Diekurdischdominierten SyrischenDemokratischenKräf- te(SDF)habenihreOffensiveauf dieIS-HochburgRakkaimNord- osten Syriens begonnen. Eine KommandantinderSDFsagtean einer Medienkonferenz in Ain Issa, rund 50 Kilometer nördlich vonRakka,manwerdeSchrittfür Schritt vorgehen. Die Sicherheit von Zivilisten habe Vorrang. Unterstützt würden die An- greifer von einer US-geführten Militärkoalition und den kur- dischen Volksschutzeinheiten (YPG),dembewaffnetenArmder SDF. Am Einsatz, der am Sams- tagabend begann und «Wut des Euphrats» heisse, seien 30 000 Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7 Bücher 8 Kultur 9 Inhalt Agenda 30 Ratgeber 10 Rätsel 22 Sport 23–27 Todesanzeigen 21 TV/Radio 18 Wetter 10 Rolf Seeger Verkehrsmediziner «Zehntausende Seniorenwerden sichansSteuer setzen,dieesnicht mehrsollten.» Fussball Der FC Luzern (links Claudio Lustenberger) und die Young Boys (rechts Steve von Bergen) liefern sich einen spektakulären Schlagabtausch und trennen sich 2:2 (1:0). Die Viertelfinalauslosung im Cup hat für die Innerschweizer Klubs folgende Paarungen ergeben: Aarau - Luzern und Sion - Kriens. 23/24 Bild: Martin Meienberger/Freshfocus (Luzern, 6. November 2016) Spektakuläres 2:2 zwischen dem FCL und YB Erfinder Lars Rominger, Bruder von Ex-Veloprofi Toni, ist innovativster Unterneh- mer der Schweiz. 17 Kommentar Zum Schaden der Sicherheit Die Sache ist so gut wie ge- ritzt: Voraussichtlich ab Mitte 2018 müssen die Senioren erst mit 75 anstatt wie heute mit 70 Jahren zum ersten obligato- rischen Medizincheck antreten, der ihnen die Fahrtüchtigkeit bescheinigt. Verkehrsmediziner haben wenig Hoffnung, dass die Bundesparlamentarier ihre Meinung noch ändern. Den- noch wehren sie sich gegen die höhere Alterslimite – aus ver- ständlichen Gründen. Es ist erfreulich, dass sich immer mehr Senioren im fortgeschrit- tenen Alter einer guten Ge- sundheit erfreuen. Das ändert aber nichts daran, dass das Risiko medizinischer Probleme steigt. Es ist daher sinnvoll, dass Senioren ab 70 Jahren regelmässig abchecken müs- sen, ob sie physisch und psy- chisch noch genug gut gerüstet sind fürs Autofahren. Dafür spricht auch die Statistik. Zahlen des Bundesamtes für Verkehr zeigen, dass die kanto- nalen Verkehrsämter im Ver- gleich zu den jüngeren bei den 70- bis 74-jährigen Autofahrern viel mehr Ausweisentzüge verfügen. Allein im letzten Jahr waren es 836. Dazu kommen Tausende Lenker, die nach der ersten obligatorischen medizi- nischen Kontrolle freiwillig auf das «Billett» verzichten. Mit anderen Worten: Steigt die Alterslimite auf 75 Jahre, setzen sich Tausende Senioren ans Steuer, die es aus gesundheit- licher Sicht nicht mehr tun sollten. Das Eingeständnis, dass man nicht mehr fahren sollte, ist für viele ein emotional schwieriger Moment, weil es ein Teil des Älterwerdens ist. Auf diese Befindlichkeit sollen Behörden und Ärzte im persön- lichen Kontakt mit Betroffenen Rücksicht nehmen. Es ist aber kein Grund, die Regeln generell zu Ungunsten der Verkehrs- sicherheit abzuändern. Kari Kälin kari.kaelin@luzernerzeitung.ch Kehrtwende bei Fussfesseln Zentralschweiz Ab 2018 soll in der ganzen Schweiz die Überwa- chung von Hausarrest mittels elektronischerFussfesselmöglich sein. In der Zentralschweiz ver- zichtetemanindenvergangenen JahrenaufdenAufbaueinereige- nen Infrastruktur. Der «erhebli- che zusätzliche Aufwand» sei zu gross,manwarteaufeinegesamt- schweizerischeLösung,sagteder LuzernerSVP-JustizdirektorPaul Winiker vor einem Jahr. Nun schliessensichdieZentralschwei- zer Kantone unter der Federfüh- rungvonLuzerndemZürcherRe- gime an – weil eine landesweite Lösungnichtbereitsteht.DieZür- cher Infrastruktur soll bis 2023 genutzt werden. (uus.) 16 Prof. Dr. Reiner Eichenberger kommt! 10. November 2016, 19.30 Hotel Krone, Brünigstrasse 130, Sarnen ZUR AUFHEBUNG DER OBWALDNER ERBSCHAFTS- UND SCHENKUNGSSTEUERJAGarage Werner Blättler AG • Kernserstrasse 29 • 6060 Sarnen Telefon 041 660 66 03 • Telefax 041 661 00 03 Garage Blättler AG • Kernserstrasse 29 • 6060 Sarnen Telefon 041 660 66 03 • Telefax 041 661 00 03 info@garage-blaettler.ch • www.garage-blaettler.ch
  • 6. Abonnemente 041 610 50 80, Fax 041 429 53 83, abo@lzmedien.ch, Internet www.nidwaldnerzeitung.ch Redaktion0416186270,redaktion@nidwaldnerzeitung.ch,Inserate0414295252,inserate@lzmedien.ch AZ 6002 Luzern | Nr. 257 | Fr. 3.50 | € 4.– www.nidwaldnerzeitung.ch Montag, 7. November 2016 Kunst am Bau Graffiti verschönern die Fassade der ARA Rotzwinkel. 13 Beharrlich Besuch beim harten Kern der Anti-AKW-Bewegung. 3 BEILAGE TV-WOCHE Mediziner befürchten mehr Tote im Strassenverkehr Prävention Das Parlament hat das Alter für den Fahreignungstest von 70 auf 75 Jahre erhöht. Experten warnen jetzt vor den Folgen dieses Entscheids. Kari Kälin Sie würden noch wollen, dürfen aber nicht mehr Auto fahren: Im letzten Jahr haben kantonale Strassenämter 836 Lenkern im Alter von 70 bis 74 Jahren den Fahrausweiswegengesundheitli- cherProblemeentzogen.Ausdie- sen Gründen mussten in dieser Altersklasse im Jahr 2010 noch 503Autofahrerden«Permis»ab- geben. Danach ist die Zahl ten- denziell gestiegen, mit einem Ausreisser nach oben im Jahr 2011 (913). Trotz dieser Statistik hat das Parlament entschieden, die Alterslimite der obligatori- schenärztlichenKontrollevon70 auf 75 Jahre hochzuschrauben. DerbekannteVerkehrsmediziner Rolf Seeger rechnet deshalb mit mehrTotenundSchwerverletzten im Strassenverkehr. «Im Alter zwischen 65 und 75JahrensinkthäufigdieSehleis- tung. Auch Demenzkrankheiten nehmen ihren Anfang», sagt Seeger. Er geht davon aus, dass sich mit dem Kontrollalter 75 «Zehntausende Senioren ans Steuersetzenwerden,dieesnicht mehr sollten». Im Parlament argumentierten Befürworter der höheren Alterslimite, die Senio- ren seien heute fitter als noch in den 1970er-Jahren. Die Wahr- scheinlichkeit, dass Senioren in einen Autounfall mit Todesfolge oder einer schweren Verletzung verwickelt sind, ist in der Tat ge- mäss Statistiken der Beratungs- stelle für Unfallverhütung deut- lichniedrigeralsbeiJunglenkern. Kommentar 6. Spalte 5 Rundbahn rückt in die Ferne Nidwalden BeiderLeichtathletik NidwaldenmachtsichErnüchte- rung breit. Der 2011 gestartete Anlauf für eine 400-Meter- Rundbahn bei der Sportanlage Eichli in Stans ist versandet. Die Finanzierung eines solchen Pro- jekts ist der Knackpunkt. Der Kanton hat signalisiert, dass er die Bahn finanziell unterstützen würde. Allerdings bräuchte es grosse Eigenleistungen des Ver- eins. Bei der Gemeinde Stans steht eine 400-Meter-Laufbahn nicht oben auf der Prioritäten- liste. Laut Gemeinderat Lukas Arnold müsse Stans andere vor- dringlicheInfrastrukturvorhaben stemmenundsteckefinanziellin engen Schuhen. (red.) 11 IS gerät weiter unter Druck Syrien Diekurdischdominierten SyrischenDemokratischenKräf- te(SDF)habenihreOffensiveauf dieIS-HochburgRakkaimNord- osten Syriens begonnen. Eine KommandantinderSDFsagtean einer Medienkonferenz in Ain Issa, rund 50 Kilometer nördlich vonRakka,manwerdeSchrittfür Schritt vorgehen. Die Sicherheit von Zivilisten habe Vorrang. Unterstützt würden die An- greifer von einer US-geführten Militärkoalition und den kur- dischen Volksschutzeinheiten (YPG),dembewaffnetenArmder SDF. Am Einsatz, der am Sams- tagabend begann und «Wut des Euphrats» heisse, seien 30 000 Kämpfer beteiligt. (red/sda.) 7 Bücher 8 Kultur 9 Inhalt Agenda 30 Ratgeber 10 Rätsel 22 Sport 23–27 Todesanzeigen 21 TV/Radio 18 Wetter 10 Fussball Der FC Luzern (links Claudio Lustenberger) und die Young Boys (rechts Steve von Bergen) liefern sich einen spektakulären Schlagabtausch und trennen sich 2:2 (1:0). Die Viertelfinalauslosung im Cup hat für die Innerschweizer Klubs folgende Paarungen ergeben: Aarau - Luzern und Sion - Kriens. 23/24 Bild: Martin Meienberger/Freshfocus (Luzern, 6. November 2016) Spektakuläres 2:2 zwischen dem FCL und YB Rolf Seeger Verkehrsmediziner «Zehntausende Seniorenwerden sichansSteuer setzen,dieesnicht mehrsollten.» Erfinder Lars Rominger, Bruder von Ex-Veloprofi Toni, ist innovativster Unterneh- mer der Schweiz. 17 Kommentar Zum Schaden der Sicherheit Die Sache ist so gut wie ge- ritzt: Voraussichtlich ab Mitte 2018 müssen die Senioren erst mit 75 anstatt wie heute mit 70 Jahren zum ersten obligato- rischen Medizincheck antreten, der ihnen die Fahrtüchtigkeit bescheinigt. Verkehrsmediziner haben wenig Hoffnung, dass die Bundesparlamentarier ihre Meinung noch ändern. Den- noch wehren sie sich gegen die höhere Alterslimite – aus ver- ständlichen Gründen. Es ist erfreulich, dass sich immer mehr Senioren im fortgeschrit- tenen Alter einer guten Ge- sundheit erfreuen. Das ändert aber nichts daran, dass das Risiko medizinischer Probleme steigt. Es ist daher sinnvoll, dass Senioren ab 70 Jahren regelmässig abchecken müs- sen, ob sie physisch und psy- chisch noch genug gut gerüstet sind fürs Autofahren. Dafür spricht auch die Statistik. Zahlen des Bundesamtes für Verkehr zeigen, dass die kanto- nalen Verkehrsämter im Ver- gleich zu den jüngeren bei den 70- bis 74-jährigen Autofahrern viel mehr Ausweisentzüge verfügen. Allein im letzten Jahr waren es 836. Dazu kommen Tausende Lenker, die nach der ersten obligatorischen medizi- nischen Kontrolle freiwillig auf das «Billett» verzichten. Mit anderen Worten: Steigt die Alterslimite auf 75 Jahre, setzen sich Tausende Senioren ans Steuer, die es aus gesundheit- licher Sicht nicht mehr tun sollten. Das Eingeständnis, dass man nicht mehr fahren sollte, ist für viele ein emotional schwieriger Moment, weil es ein Teil des Älterwerdens ist. Auf diese Befindlichkeit sollen Behörden und Ärzte im persön- lichen Kontakt mit Betroffenen Rücksicht nehmen. Es ist aber kein Grund, die Regeln generell zu Ungunsten der Verkehrs- sicherheit abzuändern. Kari Kälin kari.kaelin@luzernerzeitung.ch Kehrtwende bei Fussfesseln Zentralschweiz Ab 2018 soll in der ganzen Schweiz die Überwa- chung von Hausarrest mittels elektronischerFussfesselmöglich sein. In der Zentralschweiz ver- zichtetemanindenvergangenen JahrenaufdenAufbaueinereige- nen Infrastruktur. Der «erhebli- che zusätzliche Aufwand» sei zu gross,manwarteaufeinegesamt- schweizerischeLösung,sagteder LuzernerSVP-JustizdirektorPaul Winiker vor einem Jahr. Nun schliessensichdieZentralschwei- zer Kantone unter der Federfüh- rungvonLuzerndemZürcherRe- gime an – weil eine landesweite Lösungnichtbereitsteht.DieZür- cher Infrastruktur soll bis 2023 genutzt werden. (uus.) 16 Newsletter-Service Bleiben Sie in Finanzthemen auf dem Laufenden. www.nkb.ch/newsletter