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Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Spreading Processes
Patrick Michl
Universit¨at Heidelberg, Fakult¨at f¨ur Mathematik und Informatik
Seminar ”Complex Networks”, am 01. Juli 2010
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Einleitung
Spreading Processes umfassen Vorg¨ange in Netzwerken, bei denen
sich von wenigen Knoten (Seeds) ausgehend bestimmte Zust¨ande
bzw. Informationen verteilen. Die Modellierung erfolgt dabei
mittels zeitdiskreter dynamischer Systeme.
Defintion: Dynamisches System
Ein dynamisches System bezeichnet das Modell eines
zeitabh¨angigen Prozesses, dessen Verlauf nur vom Anfangszustand,
aber nicht vom Anfangszeitpunkt abh¨angt
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
1 Einleitung
2 Epidemien
Modellierung
Homogeneous Mixing
Unkorrelierte Netzwerke
Korrelierte Netzwerke
3 Ger¨uchte
Modellierung
Homogeneous Mixing
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Zur Analyse von Epidemien werden unter anderem das SIR-Modell
und das SIS-Modell verwendet.
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
SIR-Modell
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
SIR-Modell
Susceptible
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
SIR-Modell
Susceptible Infected
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
SIR-Modell
Susceptible Infected Removed
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Definition: SIR-Modell
Die Knoten eines Netzwerkes teilen sich in drei Klassen: S, I und
R. Benachbarte Knoten i und j vollziehen bei jedem Zeitschritt mit
den Wahrscheinlichkeiten λ und µ folgende Zustands¨anderungen:
1 S(i) + I(j)
λ
−→ I(i) + I(j) (Infektion)
2 I(i)
µ
−→ R(i) (Aussschluss)
Die betrachteten Gr¨oßen sind die Anteile der Klassen an der
Gesamt-Population: s(t), ρ(t) und r(t)
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Definition: SIR-Modell
Die Knoten eines Netzwerkes teilen sich in drei Klassen: S, I und
R. Benachbarte Knoten i und j vollziehen bei jedem Zeitschritt mit
den Wahrscheinlichkeiten λ und µ folgende Zustands¨anderungen:
1 S(i) + I(j)
λ
−→ I(i) + I(j) (Infektion)
2 I(i)
µ
−→ R(i) (Aussschluss)
Die betrachteten Gr¨oßen sind die Anteile der Klassen an der
Gesamt-Population: s(t), ρ(t) und r(t)
Anwendung
Modellierung von unheilbaren Krankheiten, bzw. wenn nach einer
Infektion stets Immunisierung eintritt z.B. zur Gewinnung von
r∞ = lim
t→∞
r(t)
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
SIS-Modell
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
SIS-Modell
Susceptible
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
SIS-Modell
Susceptible Infected
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
SIS-Modell
Susceptible Infected Susceptible
Puh!
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Definition: SIS-Modell
Die Knoten eines Netzwerkes teilen sich in zwei Klassen: S, I.
Benachbarte Knoten i und j vollziehen bei jedem Zeitschritt mit
den Wahrscheinlichkeiten λ und µ folgende Zustands¨anderungen:
1 S(i) + I(j)
λ
−→ I(i) + I(j) (Infektion)
2 I(i)
µ
−→ S(i) (Heilung)
Die betrachteten Gr¨oßen sind die Anteile der Klassen an der
Gesamt-Population: s(t) und ρ(t)
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Definition: SIS-Modell
Die Knoten eines Netzwerkes teilen sich in zwei Klassen: S, I.
Benachbarte Knoten i und j vollziehen bei jedem Zeitschritt mit
den Wahrscheinlichkeiten λ und µ folgende Zustands¨anderungen:
1 S(i) + I(j)
λ
−→ I(i) + I(j) (Infektion)
2 I(i)
µ
−→ S(i) (Heilung)
Die betrachteten Gr¨oßen sind die Anteile der Klassen an der
Gesamt-Population: s(t) und ρ(t)
Anwendung
Modellierung von heilbaren Krankheiten z.B. zur Absch¨atzung der
Dauer der Epidemie: Also ein tmax, so dass gilt lim
t→tmax
ρ(t) = 0
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Zur Bestimmung von r∞ und tmax reicht es jeweils das
Verh¨altnis σ = λ
µ zu betrachten.
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Zur Bestimmung von r∞ und tmax reicht es jeweils das
Verh¨altnis σ = λ
µ zu betrachten.
Besonderes Interesse gilt dabei den Prognosen eines Modelles
bei verschiedenen Populationsgr¨oßen. Bei einer unendlichen
Population lassen sich Phasen¨uberg¨ange bestimmen.
SIR-Modell: σc,SIR SIS-Modell: σc,SIS
r(∞) = 0 f¨ur σ > σc,SIR tmax = ∞ f¨ur σ > σc,SIS
r(∞) = 0 f¨ur σ < σc,SIR tmax = ∞ f¨ur σ < σc,SIS
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Zur Bestimmung von r∞ und tmax reicht es jeweils das
Verh¨altnis σ = λ
µ zu betrachten.
Besonderes Interesse gilt dabei den Prognosen eines Modelles
bei verschiedenen Populationsgr¨oßen. Bei einer unendlichen
Population lassen sich Phasen¨uberg¨ange bestimmen.
SIR-Modell: σc,SIR SIS-Modell: σc,SIS
r(∞) = 0 f¨ur σ > σc,SIR tmax = ∞ f¨ur σ > σc,SIS
r(∞) = 0 f¨ur σ < σc,SIR tmax = ∞ f¨ur σ < σc,SIS
Der Wert σc,SIR (σc,SIS) gibt bei gegebenem σ somit an, ob
eine r¨aumlich (zeitlich) beschr¨ankte Ausbreitung der Epidemie
wahrscheinlich ist. Trotz der unterschiedlichen Modellierung
und Interpretation zeigt sich bei gleichen Netzwerk, das gilt:
σc,SIR = σc,SIS
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Daher reicht es bei unterschiedlichen Netzwerken jeweils nur ein
Modell zu betrachten ...
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Daher reicht es bei unterschiedlichen Netzwerken jeweils nur ein
Modell zu betrachten ... wir w¨ahlen hierf¨ur das SIR-Modell
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
1 Einleitung
2 Epidemien
Modellierung
Homogeneous Mixing
Unkorrelierte Netzwerke
Korrelierte Netzwerke
3 Ger¨uchte
Modellierung
Homogeneous Mixing
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Homogeneous Mixing Hypothese
Bei der Annahme einer stets homogenen Vermischung der
Population werden bei jedem Zeitschritt zu einem erkrankten
Individuum jeweils k zuf¨allige gesunde Kontakte ausgew¨ahlt.
Ansatz
Damit ergibt sich folgender Ansatz:
ds(t)
dt
= −λkρ(t)s(t) (1)
dr(t)
dt
= µρ(t) (2)
dρ(t)
dt
= λkρ(t)s(t) − µρ(t) (3)
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
L¨osung
Zur L¨osung verwenden wir folgende Anfangsbedingungen:
s(0) ≈ 1, ρ(0) ≈ 0, r(0) = 0.
Durch Teilen der Gleichung 1 durch 2, sowie anschließende
Integration mit den Anfangsbedingungen erhalten wir:
s(t) = e−λkr(t)
Mit de Bedingung s(∞) + ρ(∞) + r∞ = 1, sowie ρ(∞) = 0
folgt die implizite Gleichung:
r∞ = 1 − e−σkr∞
Diese Gleichung hat immer die triviale L¨osung r∞ = 0
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
L¨osung
Eine Nicht-triviale L¨osung erhalten wir nach dem Satz der
impliziten Funktion genau dann, wenn gilt:
d
dr∞
e−σkr∞
+ r∞ − 1 > 0
Dies ist aber ¨aquivalent zu der Bedingung: σ > 1
k
Somit folgt: σc = 1
k
Interpretation
Der ermittelte Wert ist eng mit der sogenannten Reproduktionsrate
R0 verwand, welche angibt wie viele gesunde Personen eine kranke
Person infiziert. Dabei gilt R0 = λ
µk = σk. Der Erwartung
entsprechend ist bei der Annahme einer homogenen Vermischung
der Population R0 genau dann 1, wenn σ gleich σc ist.
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
1 Einleitung
2 Epidemien
Modellierung
Homogeneous Mixing
Unkorrelierte Netzwerke
Korrelierte Netzwerke
3 Ger¨uchte
Modellierung
Homogeneous Mixing
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Unkorrelierte Netzwerke
Einen strukturierteren Ansatz zur Modellierung von Epidemien
erm¨oglicht die Einbeziehung von statistischen
Kontaktinformationen in Form eines Wahscheinlichkeitsmaßes f¨ur
die Anzahl der Kanten: P[k].
Bei unkorellierten Netzwerken gilt f¨ur die zwei aufeinander folgende
Kanten(Grade) k und k : P[k|k ] = P[k]P[k ].
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Ansatz
Der Ansatz gegen¨uber der homogenen Vermischung ¨andert sich
damit wie folgt:
dsk(t)
dt
= −λksk(t)Θ(t) (4)
drk(t)
dt
= µρk(t) (5)
dρk(t)
dt
= λksk(t)Θ(t) − µρk(t) (6)
Dabei ist Θ(t) die Wahrscheinlichkeit, eines Kontakt zu einer
infizierten Person:
Θ(t) =
1
k
k
kP[k]ρk(t) (7)
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
L¨osung
Zu den Gleichungen 4, 5 und 6 gilt: sk(t) + ρk(t) + rk(t) = 1
(Normierung)
Daraus folgt: r(t) = k P[k]rk(t)
Zur L¨osung verwenden wir folgende Anfangsbedingungen:
ρk(0) ≈ 0, sk(0) ≈ 1 und rk(0) = 0, ∀k.
Durch Integration der Gleichung 6 mit den
Anfangsbedingungen erhalten wir:
sk(t) = e−λkφ(t)
wobei gilt: φ(t) =
t
0 Θ(t )dt
5
= 1
k k kP[k]rk(t)
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
L¨osung
Analog zur L¨osung bei homogener Vermischung ergibt sich die
Bedingung:
1
k
k
kP[k](σk) > 1
Der linke Teil der Gleichung ist aber identisch mit σ
k2
k .
Damit folgt:
σc =
k
k2
Interpretation
Der ermittelte Wert entspricht der Erwartung, da: Eine h¨ohere
Konnektivit¨at k die Ausbreitung f¨ordert und eine h¨ohere
Fluktuation k2 die Ausbreitung hemmt.
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
1 Einleitung
2 Epidemien
Modellierung
Homogeneous Mixing
Unkorrelierte Netzwerke
Korrelierte Netzwerke
3 Ger¨uchte
Modellierung
Homogeneous Mixing
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Korrelierte Netzwerke
In korrelierten Netzwerken ist die bedingte Wahrscheinlichkeit
P[k|k ] f¨ur zwei aufeinander folgende Kanten(Grade) k und k im
Allgemeinen nicht das Produkt ihrer Einzelwahrscheinlichkeit. Zur
Modellierung wird daher eine Korrelationsmatrix C mit den
Eintr¨agen Ci,j = iP[j|i] verwendet. Dabei kann gezeigt werden,
dass f¨ur den maximalen Eigenwert Λmax von C gilt:
σc =
1
Λmax
Interpretation
σc ist also der minimale Wert so dass ein Eigenwert Λ existiert mit
Λσc = 1 und damit r(t) auf diesem Eigenraum nicht verschwindet.
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
1 Einleitung
2 Epidemien
Modellierung
Homogeneous Mixing
Unkorrelierte Netzwerke
Korrelierte Netzwerke
3 Ger¨uchte
Modellierung
Homogeneous Mixing
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Zur Analyse von Ger¨uchten ...
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Definition: DK-Modell
Das DK-Modell (nach Daley und Kendal) ordnet die Knoten eines
Netzwerkes widerum drei Klassen zu: Uninformatierte I,
Information-Verbreiter S und Genervte (bzw. Inaktive) R.
Die Dynamik ¨ahnelt dabei dem SIR-Modell, jedoch mit einem
wesentlichen unterschied: Informations-Verbreiter werden nie
inaktiv ohne ¨außeres Zutun:
1 I(i) + S(j)
λ
−→ S(i) + S(j) (Information)
2 S(i) + S(j)
α
−→ R(i) + S(j) (Annihilation)
3 R(i) + R(j)
α
−→ R(i) + R(j) (Annihilation)
Die betrachteten Gr¨oßen sind wieder die Anteile der Klassen an der
Gesamt-Population: i(t), s(t) und r(t)
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
1 Einleitung
2 Epidemien
Modellierung
Homogeneous Mixing
Unkorrelierte Netzwerke
Korrelierte Netzwerke
3 Ger¨uchte
Modellierung
Homogeneous Mixing
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Ansatz
di(t)
dt
= −λki(t)s(t) (8)
dr(t)
dt
= αks(t) (s(t) + r(t)) (9)
ds(t)
dt
= λki(t)s(t) − αks(t) (s(t) + r(t)) (10)
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
L¨osung
Zur L¨osung verwenden wir bei der einer Populationsgr¨oße N
folgende Anfangsbedingungen: i(0) = (N−1)
N , s(0) = (1)
N und
r(0) = 0, sowie die Normierungsbedingung:
i(t) + s(t) + r(t) = 1
Analog zum SIR-Modell erhalten wir die Gleichung:
r∞ = 1 − e−βr∞
Dabei ist β = 1 + λ
α .
Mittels dem Satz der impliziten Funktion ergibt sich wieder
eine Bedingung f¨ur die Aufl¨osbarkeit nach r∞: λ
α > 0
Patrick Michl Spreading Processes
Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte
Interpretation
W¨urde man die Ergebnisse auf ein Epidemie-Modell ¨ubertragen
w¨urde dies bedeuten dass f¨ur σ = λ
α folgte σc = 0! Somit w¨are ein
r¨aumlich oder zeitlich unbeschr¨ankter Ausbruch der Epidemie in
allen F¨allen m¨oglich.
Dieses Beispiel zeigt insbesondere, wie scheinbar ¨ahnliche Regeln
der Dynamik ein v¨ollig unterschiedliches Verhalten des
Ausbreitungprozesses verursachen k¨onnen.
Patrick Michl Spreading Processes

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Epidemic Spreading

  • 1. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Spreading Processes Patrick Michl Universit¨at Heidelberg, Fakult¨at f¨ur Mathematik und Informatik Seminar ”Complex Networks”, am 01. Juli 2010 Patrick Michl Spreading Processes
  • 2. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Einleitung Spreading Processes umfassen Vorg¨ange in Netzwerken, bei denen sich von wenigen Knoten (Seeds) ausgehend bestimmte Zust¨ande bzw. Informationen verteilen. Die Modellierung erfolgt dabei mittels zeitdiskreter dynamischer Systeme. Defintion: Dynamisches System Ein dynamisches System bezeichnet das Modell eines zeitabh¨angigen Prozesses, dessen Verlauf nur vom Anfangszustand, aber nicht vom Anfangszeitpunkt abh¨angt Patrick Michl Spreading Processes
  • 3. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte 1 Einleitung 2 Epidemien Modellierung Homogeneous Mixing Unkorrelierte Netzwerke Korrelierte Netzwerke 3 Ger¨uchte Modellierung Homogeneous Mixing Patrick Michl Spreading Processes
  • 4. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Zur Analyse von Epidemien werden unter anderem das SIR-Modell und das SIS-Modell verwendet. Patrick Michl Spreading Processes
  • 5. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte SIR-Modell Patrick Michl Spreading Processes
  • 6. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte SIR-Modell Susceptible Patrick Michl Spreading Processes
  • 7. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte SIR-Modell Susceptible Infected Patrick Michl Spreading Processes
  • 8. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte SIR-Modell Susceptible Infected Removed Patrick Michl Spreading Processes
  • 9. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Definition: SIR-Modell Die Knoten eines Netzwerkes teilen sich in drei Klassen: S, I und R. Benachbarte Knoten i und j vollziehen bei jedem Zeitschritt mit den Wahrscheinlichkeiten λ und µ folgende Zustands¨anderungen: 1 S(i) + I(j) λ −→ I(i) + I(j) (Infektion) 2 I(i) µ −→ R(i) (Aussschluss) Die betrachteten Gr¨oßen sind die Anteile der Klassen an der Gesamt-Population: s(t), ρ(t) und r(t) Patrick Michl Spreading Processes
  • 10. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Definition: SIR-Modell Die Knoten eines Netzwerkes teilen sich in drei Klassen: S, I und R. Benachbarte Knoten i und j vollziehen bei jedem Zeitschritt mit den Wahrscheinlichkeiten λ und µ folgende Zustands¨anderungen: 1 S(i) + I(j) λ −→ I(i) + I(j) (Infektion) 2 I(i) µ −→ R(i) (Aussschluss) Die betrachteten Gr¨oßen sind die Anteile der Klassen an der Gesamt-Population: s(t), ρ(t) und r(t) Anwendung Modellierung von unheilbaren Krankheiten, bzw. wenn nach einer Infektion stets Immunisierung eintritt z.B. zur Gewinnung von r∞ = lim t→∞ r(t) Patrick Michl Spreading Processes
  • 11. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte SIS-Modell Patrick Michl Spreading Processes
  • 12. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte SIS-Modell Susceptible Patrick Michl Spreading Processes
  • 13. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte SIS-Modell Susceptible Infected Patrick Michl Spreading Processes
  • 14. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte SIS-Modell Susceptible Infected Susceptible Puh! Patrick Michl Spreading Processes
  • 15. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Definition: SIS-Modell Die Knoten eines Netzwerkes teilen sich in zwei Klassen: S, I. Benachbarte Knoten i und j vollziehen bei jedem Zeitschritt mit den Wahrscheinlichkeiten λ und µ folgende Zustands¨anderungen: 1 S(i) + I(j) λ −→ I(i) + I(j) (Infektion) 2 I(i) µ −→ S(i) (Heilung) Die betrachteten Gr¨oßen sind die Anteile der Klassen an der Gesamt-Population: s(t) und ρ(t) Patrick Michl Spreading Processes
  • 16. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Definition: SIS-Modell Die Knoten eines Netzwerkes teilen sich in zwei Klassen: S, I. Benachbarte Knoten i und j vollziehen bei jedem Zeitschritt mit den Wahrscheinlichkeiten λ und µ folgende Zustands¨anderungen: 1 S(i) + I(j) λ −→ I(i) + I(j) (Infektion) 2 I(i) µ −→ S(i) (Heilung) Die betrachteten Gr¨oßen sind die Anteile der Klassen an der Gesamt-Population: s(t) und ρ(t) Anwendung Modellierung von heilbaren Krankheiten z.B. zur Absch¨atzung der Dauer der Epidemie: Also ein tmax, so dass gilt lim t→tmax ρ(t) = 0 Patrick Michl Spreading Processes
  • 17. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Zur Bestimmung von r∞ und tmax reicht es jeweils das Verh¨altnis σ = λ µ zu betrachten. Patrick Michl Spreading Processes
  • 18. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Zur Bestimmung von r∞ und tmax reicht es jeweils das Verh¨altnis σ = λ µ zu betrachten. Besonderes Interesse gilt dabei den Prognosen eines Modelles bei verschiedenen Populationsgr¨oßen. Bei einer unendlichen Population lassen sich Phasen¨uberg¨ange bestimmen. SIR-Modell: σc,SIR SIS-Modell: σc,SIS r(∞) = 0 f¨ur σ > σc,SIR tmax = ∞ f¨ur σ > σc,SIS r(∞) = 0 f¨ur σ < σc,SIR tmax = ∞ f¨ur σ < σc,SIS Patrick Michl Spreading Processes
  • 19. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Zur Bestimmung von r∞ und tmax reicht es jeweils das Verh¨altnis σ = λ µ zu betrachten. Besonderes Interesse gilt dabei den Prognosen eines Modelles bei verschiedenen Populationsgr¨oßen. Bei einer unendlichen Population lassen sich Phasen¨uberg¨ange bestimmen. SIR-Modell: σc,SIR SIS-Modell: σc,SIS r(∞) = 0 f¨ur σ > σc,SIR tmax = ∞ f¨ur σ > σc,SIS r(∞) = 0 f¨ur σ < σc,SIR tmax = ∞ f¨ur σ < σc,SIS Der Wert σc,SIR (σc,SIS) gibt bei gegebenem σ somit an, ob eine r¨aumlich (zeitlich) beschr¨ankte Ausbreitung der Epidemie wahrscheinlich ist. Trotz der unterschiedlichen Modellierung und Interpretation zeigt sich bei gleichen Netzwerk, das gilt: σc,SIR = σc,SIS Patrick Michl Spreading Processes
  • 20. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Daher reicht es bei unterschiedlichen Netzwerken jeweils nur ein Modell zu betrachten ... Patrick Michl Spreading Processes
  • 21. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Daher reicht es bei unterschiedlichen Netzwerken jeweils nur ein Modell zu betrachten ... wir w¨ahlen hierf¨ur das SIR-Modell Patrick Michl Spreading Processes
  • 22. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte 1 Einleitung 2 Epidemien Modellierung Homogeneous Mixing Unkorrelierte Netzwerke Korrelierte Netzwerke 3 Ger¨uchte Modellierung Homogeneous Mixing Patrick Michl Spreading Processes
  • 23. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Homogeneous Mixing Hypothese Bei der Annahme einer stets homogenen Vermischung der Population werden bei jedem Zeitschritt zu einem erkrankten Individuum jeweils k zuf¨allige gesunde Kontakte ausgew¨ahlt. Ansatz Damit ergibt sich folgender Ansatz: ds(t) dt = −λkρ(t)s(t) (1) dr(t) dt = µρ(t) (2) dρ(t) dt = λkρ(t)s(t) − µρ(t) (3) Patrick Michl Spreading Processes
  • 24. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte L¨osung Zur L¨osung verwenden wir folgende Anfangsbedingungen: s(0) ≈ 1, ρ(0) ≈ 0, r(0) = 0. Durch Teilen der Gleichung 1 durch 2, sowie anschließende Integration mit den Anfangsbedingungen erhalten wir: s(t) = e−λkr(t) Mit de Bedingung s(∞) + ρ(∞) + r∞ = 1, sowie ρ(∞) = 0 folgt die implizite Gleichung: r∞ = 1 − e−σkr∞ Diese Gleichung hat immer die triviale L¨osung r∞ = 0 Patrick Michl Spreading Processes
  • 25. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte L¨osung Eine Nicht-triviale L¨osung erhalten wir nach dem Satz der impliziten Funktion genau dann, wenn gilt: d dr∞ e−σkr∞ + r∞ − 1 > 0 Dies ist aber ¨aquivalent zu der Bedingung: σ > 1 k Somit folgt: σc = 1 k Interpretation Der ermittelte Wert ist eng mit der sogenannten Reproduktionsrate R0 verwand, welche angibt wie viele gesunde Personen eine kranke Person infiziert. Dabei gilt R0 = λ µk = σk. Der Erwartung entsprechend ist bei der Annahme einer homogenen Vermischung der Population R0 genau dann 1, wenn σ gleich σc ist. Patrick Michl Spreading Processes
  • 26. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte 1 Einleitung 2 Epidemien Modellierung Homogeneous Mixing Unkorrelierte Netzwerke Korrelierte Netzwerke 3 Ger¨uchte Modellierung Homogeneous Mixing Patrick Michl Spreading Processes
  • 27. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Unkorrelierte Netzwerke Einen strukturierteren Ansatz zur Modellierung von Epidemien erm¨oglicht die Einbeziehung von statistischen Kontaktinformationen in Form eines Wahscheinlichkeitsmaßes f¨ur die Anzahl der Kanten: P[k]. Bei unkorellierten Netzwerken gilt f¨ur die zwei aufeinander folgende Kanten(Grade) k und k : P[k|k ] = P[k]P[k ]. Patrick Michl Spreading Processes
  • 28. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Ansatz Der Ansatz gegen¨uber der homogenen Vermischung ¨andert sich damit wie folgt: dsk(t) dt = −λksk(t)Θ(t) (4) drk(t) dt = µρk(t) (5) dρk(t) dt = λksk(t)Θ(t) − µρk(t) (6) Dabei ist Θ(t) die Wahrscheinlichkeit, eines Kontakt zu einer infizierten Person: Θ(t) = 1 k k kP[k]ρk(t) (7) Patrick Michl Spreading Processes
  • 29. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte L¨osung Zu den Gleichungen 4, 5 und 6 gilt: sk(t) + ρk(t) + rk(t) = 1 (Normierung) Daraus folgt: r(t) = k P[k]rk(t) Zur L¨osung verwenden wir folgende Anfangsbedingungen: ρk(0) ≈ 0, sk(0) ≈ 1 und rk(0) = 0, ∀k. Durch Integration der Gleichung 6 mit den Anfangsbedingungen erhalten wir: sk(t) = e−λkφ(t) wobei gilt: φ(t) = t 0 Θ(t )dt 5 = 1 k k kP[k]rk(t) Patrick Michl Spreading Processes
  • 30. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte L¨osung Analog zur L¨osung bei homogener Vermischung ergibt sich die Bedingung: 1 k k kP[k](σk) > 1 Der linke Teil der Gleichung ist aber identisch mit σ k2 k . Damit folgt: σc = k k2 Interpretation Der ermittelte Wert entspricht der Erwartung, da: Eine h¨ohere Konnektivit¨at k die Ausbreitung f¨ordert und eine h¨ohere Fluktuation k2 die Ausbreitung hemmt. Patrick Michl Spreading Processes
  • 31. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte 1 Einleitung 2 Epidemien Modellierung Homogeneous Mixing Unkorrelierte Netzwerke Korrelierte Netzwerke 3 Ger¨uchte Modellierung Homogeneous Mixing Patrick Michl Spreading Processes
  • 32. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Korrelierte Netzwerke In korrelierten Netzwerken ist die bedingte Wahrscheinlichkeit P[k|k ] f¨ur zwei aufeinander folgende Kanten(Grade) k und k im Allgemeinen nicht das Produkt ihrer Einzelwahrscheinlichkeit. Zur Modellierung wird daher eine Korrelationsmatrix C mit den Eintr¨agen Ci,j = iP[j|i] verwendet. Dabei kann gezeigt werden, dass f¨ur den maximalen Eigenwert Λmax von C gilt: σc = 1 Λmax Interpretation σc ist also der minimale Wert so dass ein Eigenwert Λ existiert mit Λσc = 1 und damit r(t) auf diesem Eigenraum nicht verschwindet. Patrick Michl Spreading Processes
  • 33. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte 1 Einleitung 2 Epidemien Modellierung Homogeneous Mixing Unkorrelierte Netzwerke Korrelierte Netzwerke 3 Ger¨uchte Modellierung Homogeneous Mixing Patrick Michl Spreading Processes
  • 34. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Zur Analyse von Ger¨uchten ... Patrick Michl Spreading Processes
  • 35. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Definition: DK-Modell Das DK-Modell (nach Daley und Kendal) ordnet die Knoten eines Netzwerkes widerum drei Klassen zu: Uninformatierte I, Information-Verbreiter S und Genervte (bzw. Inaktive) R. Die Dynamik ¨ahnelt dabei dem SIR-Modell, jedoch mit einem wesentlichen unterschied: Informations-Verbreiter werden nie inaktiv ohne ¨außeres Zutun: 1 I(i) + S(j) λ −→ S(i) + S(j) (Information) 2 S(i) + S(j) α −→ R(i) + S(j) (Annihilation) 3 R(i) + R(j) α −→ R(i) + R(j) (Annihilation) Die betrachteten Gr¨oßen sind wieder die Anteile der Klassen an der Gesamt-Population: i(t), s(t) und r(t) Patrick Michl Spreading Processes
  • 36. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte 1 Einleitung 2 Epidemien Modellierung Homogeneous Mixing Unkorrelierte Netzwerke Korrelierte Netzwerke 3 Ger¨uchte Modellierung Homogeneous Mixing Patrick Michl Spreading Processes
  • 37. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Ansatz di(t) dt = −λki(t)s(t) (8) dr(t) dt = αks(t) (s(t) + r(t)) (9) ds(t) dt = λki(t)s(t) − αks(t) (s(t) + r(t)) (10) Patrick Michl Spreading Processes
  • 38. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte L¨osung Zur L¨osung verwenden wir bei der einer Populationsgr¨oße N folgende Anfangsbedingungen: i(0) = (N−1) N , s(0) = (1) N und r(0) = 0, sowie die Normierungsbedingung: i(t) + s(t) + r(t) = 1 Analog zum SIR-Modell erhalten wir die Gleichung: r∞ = 1 − e−βr∞ Dabei ist β = 1 + λ α . Mittels dem Satz der impliziten Funktion ergibt sich wieder eine Bedingung f¨ur die Aufl¨osbarkeit nach r∞: λ α > 0 Patrick Michl Spreading Processes
  • 39. Inhaltsverzeichnis Einleitung Epidemien Ger¨uchte Interpretation W¨urde man die Ergebnisse auf ein Epidemie-Modell ¨ubertragen w¨urde dies bedeuten dass f¨ur σ = λ α folgte σc = 0! Somit w¨are ein r¨aumlich oder zeitlich unbeschr¨ankter Ausbruch der Epidemie in allen F¨allen m¨oglich. Dieses Beispiel zeigt insbesondere, wie scheinbar ¨ahnliche Regeln der Dynamik ein v¨ollig unterschiedliches Verhalten des Ausbreitungprozesses verursachen k¨onnen. Patrick Michl Spreading Processes