Symposium Strategien zur Boden- und Grundwassersanierung 30. November – 01. Dezember 2015 DECHEMA Haus · Frankfurt am Main Die Sanierung von DNAPL-Quellen bleibt eine Herausforderung. Die bekannte he-terogene Verteilung von leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW) und die Bildung von schwer lokalisier¬baren DNAPL-Pools und/oder residuale DNAPL-Ganglia und -Blobs macht eine erfolgreiche Sanierung von LCKW-Quellen besonders schwierig. Im historischen Kern einer kleinen Stadt in der Nähe von Rotterdam (Niederlande) führten die Aktivitäten einer ehemaligen chemischen Reinigung zur Verunreini-gung von Boden und Grundwasser. Der Boden ist hauptsächlich aus Lehm bzw. Ton mit heterogen verteilten Schichten aus Torf und Sand aufgebaut und bis zu 10 m u. GOK mit LCKW (PCE, TCE, cDCE, VC) kontaminiert. Hierdurch wird eine Kon-taminations¬fahne im darunter liegenden ersten Grundwasserleiter gespeist. Um den Standort für den Städtebau wieder nutzbar zu machen, suchte der Kunde (Gemein-de) eine Sanierungslösung, die in der Lage ist, in kurzer Zeit das Schadstoffinven-tar im Quellbereich und die Schadstoffverfrachtung in die Fahne weitestgehend zu reduzieren. ARCADIS erhielt den Auftrag zur Sanierung mit ihrem innovativen Ansatz, dem In-situ-Soil-Mixing mit nullwertigem Eisen (ZVI). Diese Methode kombiniert die Vorteile einer chemischen Behandlung mit einer optimalen Verteilung der Rea¬genzien. Die Anwendung ist vibrationsfrei und schnell. Da die zu injizierende Suspension auch Bentonit enthält, wird eine Verringerung der Durchlässigkeit des Bodens und damit einhergehend eine Verringerung des Abstroms residualer Schadstoffe erzielt. Für die Sanierung im technischen Maßstab wurde zunächst eine Laborstudie durchgeführt, um eine optimale Rezeptur der Reagenzien zu entwickeln. Es wurde weiterhin ein vertikales Doppelbohrsystem, abgestimmt auf die standortspezifischen Rand¬bedingungen, entwickelt. Innerhalb von 5 Wochen wurden 600 sich teilweise überschneidende Bohrsäulen hergestellt, um den 1.200 m3 mächtigen Quellbereich zu behandeln. Mit Hilfe eines strengen Protokolls zur Qualitätssicherung konnten verschiedene Parameter (Qualität des verwendeten Eisens, Effektivität des Mixvor-ganges) quasi online verfolgt und gegebenenfalls korrigiert werden. Sechs Monate nach erfolgtem Soil-Mixing wurde im behandelten Bodenvolumen bereits eine 90%ige Reduzierung des Schadstoffinventars erzielt. Eine weitere Abnahme wird erwartet.