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Bericht
für das Dhulikhel Hospital, Dhulikhel, Kavre
Senior Experte Carsten Tiede
Aufenthalt vom 26.Juli bis 16.Sepember 2012
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Titel- und Rückseitenabbildungen aus:
J. Forbes Royle: Illustrations of the Botany
and other branches of the Natural History and of the Flora of Cashmere
of the Himalaya Mountains, Vol. 1, London, 1839
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Bericht
für das Dhulikhel Hospital, Dhulikhel, Kavre
Senior Experte Carsten Tiede
Aufenthalt vom 26.Juli bis 16.Sepember 2012
Donnerstag, 26.Juli : Ankunft im Dhulikhel Hospital
Herr Chandra Mandil Yogal führt mich durch einige Klinikgebäude und verschiedene
Bereiche des Klinikgeländes
Erster Eindruck nach der Fahrt von Kathmandu nach Dhulikhel: hier auf dem Gelände ist
eine Oase der guten Geistigkeit, Gestaltungswille und kraftvolles Zusammenwirken spürbar
Freitag, 27. Juli :
Empfangsgespräch bei Herrn Dr. Rajendra Koju mit Hinweisen auf zuständige Mitarbeiter
für meinen Einsatz in der Klinik
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Sonntag, 29.Juli:
Erstes Gespräch mit Herrn Hari gopal Ranjitkar, Herrn Uttam Shresta und Herrn Monnus über
Möglichkeiten der Gestaltungen im Klinikgelände
Zu meinem Bedauern ist keiner der Gärtner in der Lage in Englisch so zu kommunizieren,
wie es für eine effektive Arbeit wichtig ist
Herr Hari ist mein wichtigster Gesprächspartner mit den notwendigen Sprachkenntnissen, ist
aber leider kein Gärtner
Hier zeigt sich für mich die Notwendigkeit, wenigstens ein Basiswissen der nepalesischen
Sprache zu erwerben- dies muß ich für einen weiteren Einsatz 2013 umsetzen
Montag 30. Juli:
Die Einrichtung eines eigenen Zuganges ins Internet scheitert vorläufig (praktische Hilfe
erhalte ich von Frau Sunnita der Sekretärin von Dr. Koju), deshalb wird mir die
übergangsweise Nutzung des Büros von Herrn Hari mit eigenem Schlüssel ermöglicht
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Mittwoch, 30.Juli:
Morgens Arbeitstreffen mit Herrn Hari, dann Besuch der Pharmazieabteilung mit einem
Gespräch des Leiters der Phamazieabteilung mit der Erkenntnis, dass das Heilpflanzenwissen
auch für Pharmazeuten in Nepal nicht mehr zur Grundbildung gehört
Zierklee (Oxalis spec.) auf dem Gelände
Donnerstag, 1. August:
Begrüßungsgespräch mit Dr. Ram, Hinweis auf Medizinalpflanzen führt zu einem ersten
konkreten Arbeitsauftrag (Recherchen zu einheimischen Heilpflanzen für eine zukünftige
Nutzung im Hospital)
Ficus religiosa, der Buddha-Baum- hier in Baluwa- als Landschaftsgestalter
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Freitag, 3.August:
Begrüßungsgespräch mit Herrn Raja Ram Parajuli im Konstruktionsbüro, erster Überblick zur
Planung des Gesamtgeländes, danach mit Herrn Prabin Sakya Planung meiner Besuche der
Außenstellen ( Outreaches) des Hospitals
Wege und Perspektiven I
Montag, 6.August:
Weiteres Gespräch mit Herrn Raja Ram über Aspekte der Bauplanung und
Geländegestaltung, hierbei erhalte ich einen kleinen Übersichtsplan über das Klinikgeländes
mit zukünftigen Gebäuden und kann anfangen mich im Gelände zu orientieren und die
Planung konkreter erfassen
Wege und Perspektiven II
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7.-10.August: Umstellungserscheinungen der Verdauung (Diarrhoe) erfolgreich überwunden
Sonntag ,12.August:
Begrüßungsgespräch bei Herrn Dr. Sushim Ranjan Baral, Direktor des nationalen Herbariums
im Department for Plant Resources, Godawari, Lalitpur , anschließend Besuch des
Botanischen Garten in Godawari mit Herrn Uttam; dabei besonderer Schwerpunkt:
Medizinalpflanzengarten
Herr Dr. Baral überläßt mir dankenswerter Weise sein Arbeitsexemplar: „Compendium of
the Medicinal Plants in Nepal“
Ein fliegendes Juwel im Botanischen Garten in Godawari
Dienstag, 14. August:
Besuch des Outreaches in Dhunkharka, hier ungünstige Bedingungen des Gartens,
Humusmangel, armer Boden direkt am Haus, die zur Verfügung stehende Fläche ist sehr
klein, Betreuung durch eine Studentin, Shrijano timo Bina, für die nächsten vier Monate
erscheint nicht ausreichend( Klärungsbedarf für die Zukunft)
Eine kleine Saatgutlieferung ist ausgeführt
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Kleiner Gemüsegarten in Dhunkharka
Mittwoch, 15.August:
Besuch des Outreaches in Dapcha
Gepflegter Garten mit gut ausgewählten Stauden, Sträuchern und Bäumen, wenig Gemüse
Eine Intensivierung des Gemüseanbaues ist erst mit dem Abschluss des Wassermanagement
sinnvoll
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Blüte und Fruchtstand von Musa spec. (Banane)
So wird Ocimum tenuiflorum oder O. sanctum als Krishna tulsi, Tulsi maa oder Kaalo tulsi
im Ort von Dapcha gepflegt und geehrt
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Tautropfen auf Catharanthus auf der Terrasse in Bahunepati
Gepflegter Garten mit Papayabaum (Carica papaya),Ananas und Guaven
Die Papayafrüchte enthalten Papain, verwandt mit Pepsin; es wirkt ebenso proteinspaltend
und dadurch verdauungsfördernd
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Freitag,17.August:
Besuch des Outreaches in Bolde Phediche Health Centre
Bolde hat den vielseitigsten Garten und sehr schöne Bepflanzungen, viele Guaven, viele
Gemüse und Blumen im Garten
Der Koch ist sehr tüchtig und versteht es auch sehr gut den nicht besonders großen Garten
perfekt zu nutzen
Er bekommt eine Saatgutlieferung nach seiner Wunschliste (Gemüsesamen gehen auch nach
Bahunipati, Dunkharka und Dapcha)
Eine eigene Saatgewinnung wurde angeregt, mit der Perspektive eines Saatgutaustausches der
verschiedenen Outreaches (kleine Idee-schwer umzusetzen- bedarf einer Klarheit der
Bedeutung von Zusammenarbeit)
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Blühender Schnittknoblauch im Garten von Bolde
Sonntag,19.August:
Mit Herrn Uttam in Dhulikhel Saatgut für Outreaches gekauft, weiterer Geländerundgang auf
dem Klinikgelände, es ist nicht leicht, sich einen Überblick zu verschaffen
Herr Uttam Shresta während einer Gesprächsrunde
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Montag,20. August:
Aufteilung von Saatgut und Zuordnung für die Outreaches, Untersuchungen zu
Medizinalpflanzen in Nepal, zukünftige Nutzungsmöglichkeiten für die Klinik
Dienstag,21.August:
Teilnahme an Konferenz /Planung der Arbeitsgruppe Salumbo, eventueller Anbau von
Heilpflanzen durch Frauengruppe in Salumbo und Planung Modellfarm. Hier ergeben sich
Perpektiven für eine eigene Produktionsstätte
Die Zusammenarbeit mit der Planungsgruppe möchte ich gerne für 2013
anstreben(September/Oktober 2013)
Planungsgruppe Salumbo im Kommunikationszentrum
Mittwoch,22.August:
Weitere Recherchen zu Medizinalpflanzen in Nepal, ökonomische Werte der
unterschiedlichen Produkte, Anbaumengen in Nepal, Sammelpflanzen und deren Gefährdung
durch Übernutzung, Verarbeitungsmodalitäten, Prioritätenliste von Heilpflanzen in Nepal, etc.
Viele Recherchen sind nur als Hintergrundwissen verwendbar, vielleicht zukünftig von
Bedeutung, wenn es um die Realisierung des Anbaues von Heilpflanzen z.B. in Salumbo
geht. Gesamtanbaumengen, Exporte, Erlöse und Prioritäten der Heilpflanzenanbauer in Nepal
sind nur indirekt wichtig
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Mitbewohner im Gästehaus des Dhulikhel in abendlicher Runde Hospitals
2 Mediziner, 2 Physiotherapeutinnen und ein Gärtner
Donnerstag,23.August:
Begrüßungsgespräch mit Dr. Bikas (Hals-Nasen-Ohrenarzt), mit der Bitte um eine Liste mit
Hinweisen auf einfache Medikamente für die Behandlung von Erkrankungen, des Halses, der
Ohren und der Nase (eine aphoristische Liste wurde erarbeitet und vorgelegt)
Freitag,24. August:
Recherchen für einfache Mittel von Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen
Sonntag,26. August:
Besuch des Outreaches in Chatre Deurali Dhading
Seltener Blick im August auf die Schneeberge, auf dem Weg zum Outreach
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Relativ gepflegter Garten, kleine Gemüseanbaufläche, steigerungsfähige Möglichkeiten,
weitere Beratung notwendig
Montag,27.August:
Besuch des Outreaches Hindi Health Centre
Hindi Health Centre
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Das neue Outreach Hindi hat mich durch seine Lage besonders beeindruckt
Die Anfänge eines kleinen Gartens sind sichtbar, können aber sicher zukünftig noch
intensiviert werden
Es ist immer schwer um einen Neubau herum eine schöne Bepflanzung zu haben, dafür
benötigt es Zeit und Pflege
Dies wird in Hindi sicher gelingen- denn der Ort strahlt in seiner Ursprünglichkeit viel Kraft
aus
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Weidende Büffel am Hindi Hospital
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Dienstag, 28.August:
Weiterer Rundgang zu den Pflanzflächen des Hospitals
Die Geschwindigkeit des Wachstums von nachwachsenden Kräutern und Gräsern ist sehr
hoch
Die Eingriffe der Gärtner sind im Vergleich mit europäischen Verhältnissen geradezu rigoros
Hier im Monsunklima erscheinen diese intensiven Eingriffe aber völlig angebracht, denn auch
auf den Feldern der Bauern zeigt sich dieser vollständige Umbruch für eine neue Saat und
eine neue Ernte
Ein zukünftiges Bepflanzungskonzept der für Blumen geeigneten Flächen muss diese
Rhythmen verwenden, um ein Optimum an blühenden Beeten zu erhalten
Auffällig erscheint die lange vegetative Wachstumsphase z.B. bei Tagetes(Marigold)
Ohne die Kenntnis dieser hier abweichenden Kulturdauer ist kein sinnvolles
Bepflanzungskonzept für einjährige Blumen möglich
Da die Englischkenntnisse der Gärtner sehr limitiert sind( inklusive Herr Uttam), ist es schwer
hierüber Informationen zu erhalten
Traditionelle Sichel der Bauern
Recherchen für die Arbeit an Medizinalpflanzen für ONT (Hals Nasen Ohren Ärzte) zeigen,
dass viele Heilpflanzen frisch benutzt werden
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Dies ist eine Schwierigkeit für die Verwendung im Rahmen eines Hospitals. Ratschläge an
die Patienten zu erteilen, bestimmte Mittel zu verwenden, bedarf der eigenen Erfahrung mit
diesen Heilmitteln
Es ist fraglich, inwieweit das medizinische Personal diese Erfahrungen noch hat
Schmetterlingsraupe an Löwenmäulchen vor der Kantine
Mittwoch,29.August:
Erstellung einer Liste mit den wichtigsten Medizinalpflanzen in Nepal
Weiterarbeit an Medizinalpflanzen für ONT
Rundgang durch Baumpflanzen an Hang hinter Dentalgebäude mit Herrn Chandra
Mit Verlusten bei einer solchen extensiven Bepflanzung ist immer zu rechnen; günstig wäre
ein baldiges Ersetzen, der Bäume, die nicht angewachsen sind
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Blüte von Datura Hospitalgelände
Donnerstag, 30.August:
Recherchen zu Medizinalpflanzen, Vorauswahl geeigneter Pflanzen für die Produktion
eigener Präparate der Klinik; diese Arbeit kann sinnvoller Weise nur in einem konkreten
Projekt spezifiziert werden
Hier kann ein kleiner Schaugarten für Medizinalpflanzen eingerichtet werden
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Freitag, 31.August:
Recherchen für fruchttragende Bäume und Sträucher mit medizinischem Wert in Nepal
z. B. Granatapfel (Punica granatum), Papaya (Carica papaya), Timur (Zanthoxylum armatum)
Herrlicher Besucher während der anstrengenden Recherche am Computer
Sonntag, 2.September:
Besuch des Outreaches in Godamchaur
Morgengruß vom Frosch im Teich, während des Wartens auf das Fahrzeug am Tor
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Auch die „Morning glory“ begrüßt den Betrachter
Obwohl vor der Station ein kleiner Streifen für einen Garten vorhanden ist, hat sich hier noch
keine Möglichkeit der Pflege ergeben. Es kann in Zusammenarbeit mit der Schule ein kleiner,
schöner Vorgarten für die Station entstehen (Vorschlag für 2013), wenn die Schule an einer
Pflege interessiert ist, denn dadurch würde auch die Eingangssituation der Schule verschönert
Blick auf Godamchaur
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Begegnung mit einem Ziegenhirten, der einen Faden spinnt
Die Nähe zu Kathmandu ist hier deutlich zu spüren, die medizinische Unterstützung kommt
sicher den Schülerinnen und Schülern zugute
Ein salutogenetischer(Gesundheitsvorsorge und Aufklärung) Unterricht für die Schule wäre
wünschenswert
Montag, 3. September:
Besuch des Outreaches in Baluwa
Begrüßung durch Schmetterling
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Ein Garten mit einem Flair der behutsamen Pflege, und schönem kleinem Gemüsegartenanteil
Blütenkelch am Eingang des Health Centers
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Frangipaniblüte am Zaun zum Nachbarn
Dies war der Garten mit den meisten Schmetterlingen- ein Zeichen der Intaktheit der Natur.
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Dienstag,4. September:
Weiterarbeit an Medizinalpflanzen für ONT und Abschluss für den Ausdruck sowie für eine
kurze Liste mit wichtigen Medizinalpflanzen in Nepal
Zufällige Begegnung auf der Treppe und Gespräch mit Frau Samiksha Ghimire über die
Planung einer Arbeitsgruppe zur Herstellung eigener Medikamente durch und für die Klinik
Der kleine Teich am Eingang zeigt viele schöne Blüten
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Mittwoch, 5. September:
Gespräch mit Dr. Ram über die Möglichkeiten zur Produktion eigener einfacher Medikamente
und Pflegemittel, wie Cremes und Körperöle für Hautpflege, eventueller Eigenanbau in
Dhulikhel oder in Outreaches (z.B. Salumbo)
Donnerstag, 6. September:
Begrüßungsgespräch mit Schwester Bisnu über meine Aktivitäten für die Klinik
Eine zukünftige Zusammenarbeit erscheint sinnvoll und möglich
Freitag, 7. September:
Begrüßungsgespräch mit zwei Lehrerinnen der Schwesternschule über eine eventuell von mir
zu gebende Unterrichtseinheit für Schwesternschülerinnen ( Oktober 2013) zur Bedeutung der
Heilpflanzen für die Pflege von Kranken
Sonntag, 9.September:
Großer Rundgang mit Herrn Hari für die Gesamtplanung des Hospitalgeländes mit Notizen
zur Realisierung verschiedener Verbesserungsmöglichkeiten (siehe Anlage zum Bericht)
Das Hospital ist in voller Gestaltungsbewegung
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Montag,10.September:
Begrüßungsgespräch bei Herrn Sainju mit kleinem Rundgang zum Dentalneubau
Viele Aspekte der im Anhang genannten Beobachtungen, Überlegungen und
Gestaltungsvorschläge werden angesprochen und von Herr Sainju bestätigt
Herr Sainju unterstützt die Idee eines kleinen Schaugartens für Heilpflanzen auf dem
Hospitalgelände
Eine Realisierung erscheint für 2013 möglich
Stand des Berichts, Dienstag, 11 September 2012
Nachsatz: Gestern traf ich einen Lehrer(Chudamani Parhrel) der Schule in Baluwa. Eine
kleine Zusammenarbeit für 2013 mit Schülern ist geplant…