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72 rubrikzeile 
die baustellen_Mai/14 
In das Bauwerk hineinschauen 
Der Georadar steht im Zentrum einer modernen Technologie, durch die vielfältige 
zerstörungsfreie Bauwerkserkundungen entwickelt wurden. Welche Verfahren wann zur 
Anwendung kommen und welche Möglichkeiten sich dadurch anbieten, das erfahren 
die Teilnehmer der Fachvorträge. Am 13. Mai 2014 war die Redaktion in Winterthur 
dabei. Text und Fotos: Werner Aebi // Grafiken: zvg. 
Das Unternehmen Terra Vermessungen 
AG in Zürich und Othmarsingen gehört zu 
den führenden Dienstleistern der Schweiz 
in den Bereichen Ingenieurvermessung, 
mobile Vermessung und 4D-Monitoring. 
Seit 1993 erbringen die auf Vermessungs-technik 
spezialisierten Ingenieure einzigarti-ge 
Leistungen auf der Basis der neusten 
Technologie und innovativen Methoden. 
Denn häufig reichen Standardlösungen für 
die Untersuchungen (Erkundungen) nicht 
aus, sei es für das Monitoring, Schadens-aufnahmen 
oder verwertbare Vermes-sungsaufnahmen. 
Die Einsatzgebiete des 
Georadars reichen über das Bauwesen hi-naus 
bis zur Untersuchung von Kulturgü-tern 
und der Hilfe bei der Forensik bezie-hungsweise 
polizeilichen Spurensuche. 
Eben diese Vermessungsspezialisten luden 
am späteren Nachmittag des 13. Mai in 
Winterthur zu einem einstündigen Vortrag. 
Diese Veranstaltungen sind kostenlos ein-schliesslich 
Apéro riche, allerdings nach 
Anmeldungseingang limitiert, und gelten 
Fachleuten aus Architektur, Ingenieurbau, 
Behörden und Bauplanung. Das aktuelle 
Thema erklärt die «Zerstörungsfreie Erkun-dung 
», welches meint das Aufspüren von 
Strukturen, verdeckten und eingebauten 
Objekten ohne graben, aufspitzen oder 
bohren. 
Der Georadar erschliesst eine 
gesamte Technologie 
Was vor wenigen Jahren nicht möglich war, 
erledigen heute die Vermessungsleute mit-tels 
moderner Geräte schnell und zuverläs-sig. 
Mit elektromagnetischen Wellen «scan-nen 
» die Ingenieure ein Bauteil in Schichten 
ab und erstellen danach eine dreidimensio-nale 
Digitalaufnahme, woraus sich die ver-deckten 
Objekte und Baustrukturen ablei-ten 
lassen. 
Ein verbreitetes Beispiel sind Bewehrungs-aufnahmen. 
Das Scanbild zeigt den Verlauf 
der Armierungsstäbe an, zudem ist auch 
die Betonüberdeckung ersichtlich. In einem 
weiteren Beispiel ist vor einer Bohrung der 
Verlauf der Vorspannkabel zu erurieren. 
Das Scanbild zeigt diesen recht exakt an, 
oft entspricht der Kabelverlauf nicht genau 
der Planlinie. In einem anderen Beispiel 
muss ein Hohlraum entdeckt werden, der 
Übergang von Verfüllmaterial zu Beton bis 
zum Hohlraum ist im Scanbild recht gut er-sichtlich. 
Christian Meyer, Geschäftsführer von Terra 
Monitoring AG, dem Kompetenzzentrum 
für Geomonitoring innerhalb der Terra-Ver-messungen, 
hält persönlich das gesamte 
Referat. Anhand von Folien erläutert der 
erfahrene Monitoringspezialist die Merkma-le 
der Wellenwirkung im Aufnahmebeispiel 
sowie deren Auswertung. Allerdings gibt es 
auch diverse Fälle, wo die Funkwellen kei-ne 
eindeutigen oder klaren Resultate brin-gen. 
Dies ist beispielsweise der Fall, wenn 
im Beton zu viele Kiesnester oder zu dichte 
Bewehrungsgitter die Wellen zerstreuen 
oder wenn die gesuchten Objekte im Ver-hältnis 
zur Entfernung zu klein sind. Auch 
GF Christian Meyer: «Wir bringen Ihnen eine Technologie näher, womit Sie in das Bauwerk gewissermassen 
hineinschauen können.» 
s
74 rubrikzeile 
die baustellen_Mai/14 
eine zu grosse Menge Wasser kann die 
Scanwellen stören. Dann verbleiben die 
Varianten zu graben, zu bohren oder aufzu-brechen. 
Hierzu kam aus dem Publikum die Frage, 
was passiert, wenn ein Mobiltelefon in der 
Nähe ist. Wie GF Christian Meyer ausführt, 
stört der Georadar die Mobiltelefone nicht, 
weil dessen Wirkungsbereich gezielt auf 
das Objekt gerichtet verbleibt. Allerdings 
können Handystrahlen, die in einem ähnli-chen 
Wellenbereich liegen, den Georadar 
stören. Das ist besonders dann der Fall, 
wenn in der Nähe eine Mobilfunkantenne 
steht. 
Weitere Beispiele aus der 
Erkundungspraxis 
Es wurden auch schon gemischte Verfah-ren 
angewendet – konventionell und radar-scannen. 
In einem konkreten Beispiel konn-te 
durch ein Bohrloch (beispielsweise Son-dierbohrung) 
ein Messstab durch die Be-tonwand 
bis hinein ins Erdreich geführt 
werden. Damit liess sich die Rückseite der 
Wand erkunden. 
Die Georadar-Technologie kam auch zum 
Einsatz für den Verkehrswegebau. Mittels 
Fahrzeugaufbau konnten Strassenbeläge 
bis unter die zu sanierende Schicht ergrün-det 
werden. Der Zustand von Brückenbau-ten 
und Tunnelwänden liess sich ohne 
grössere Installation und mit geringem Zeit-aufwand 
auf der gesamten Fläche analysie-ren. 
Besonders bei engen Platzverhältnissen, an 
Verkehrswegen, wie stark befahrenen 
Strassen und auf Bahnstrecken, ist das Er-kunden 
mit dem Georadar eine willkomme-ne 
Alternative. Im Gegensatz zu konventio-nellen 
Methoden wie Sondierbohrungen, 
umfangreichen Spitzarbeiten oder baustel-lenmässigem 
Aufgraben kann der Ver-kehrsfluss 
uneingeschränkt aufrechterhal-ten 
werden, und die Aufnahmen sind nicht 
nur punktuell, sondern zeigen das ganze 
Bild auf den gescannten Flächen und Ebe-nen. 
Ein weiterer Pluspunkt für die Bauwerkser-kundung 
verbucht der Georadar zuguns-ten 
der Bauwerksaufnahme selbst, zur Er-kennung 
der Geometrie, von entsprechen-den 
Abweichungen oder Unregelmässig-keiten. 
n 
Verfahrensgrundlagen 
• Elektromagnetische Welle 
• Ultraschallwelle 
• Stosswelle 
• Elektrische Impulswelle 
http://www.cflhd.gov 
Gemessen wird die Zeit, welche die abgesandten Wellen benötigen, um zum Objekt und 
wieder zurückzugelangen, während sich das Gerät über das Objekt hinwegbewegt. 
Die Untersuchung von Armierungen und deren Betonüberdeckung gelingt mit dem Georadar 
recht gut auf der zugewandten Bewehrungslage. 
Terra Vermessung: Fachvorträge 2014 
Juni: 
13.06.2014 Bern Auf der sicheren Seite mit vorsorglicher Beweissicherung 
18.06.2014 Zürich Zerstörungsfreie Erkundung 
26.06.2014 Luzern Flächenhafte Deformationsmessungen: 
Wie wird 3D-Laserscanning eingesetzt? 
September: 
18.09.2014 St. Gallen Auf der sicheren Seite mit vorsorglicher Beweissicherung 
30.09.2014 Zürich Neue Landesvermessung LV95 
November: 
20.11.2014 Olten Zerstörungsfreie Erkundung 
25.11.2014 Bern Flächenhafte Deformationsmessungen: 
Wie wird 3D-Laserscanning eingesetzt? 
27.11.2014 Winterthur Mobile Vermessungsmethoden für Bahnen: 
Fahrdraht, Gleis, Unterbau 
Anmeldung unter www.terra.ch oder per E-Mail an Gabriele Kadner, kadner@terra.ch.

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Mit Georadar in das Bauwerk hineinschauen, die baustellen 05_2014

  • 1. 72 rubrikzeile die baustellen_Mai/14 In das Bauwerk hineinschauen Der Georadar steht im Zentrum einer modernen Technologie, durch die vielfältige zerstörungsfreie Bauwerkserkundungen entwickelt wurden. Welche Verfahren wann zur Anwendung kommen und welche Möglichkeiten sich dadurch anbieten, das erfahren die Teilnehmer der Fachvorträge. Am 13. Mai 2014 war die Redaktion in Winterthur dabei. Text und Fotos: Werner Aebi // Grafiken: zvg. Das Unternehmen Terra Vermessungen AG in Zürich und Othmarsingen gehört zu den führenden Dienstleistern der Schweiz in den Bereichen Ingenieurvermessung, mobile Vermessung und 4D-Monitoring. Seit 1993 erbringen die auf Vermessungs-technik spezialisierten Ingenieure einzigarti-ge Leistungen auf der Basis der neusten Technologie und innovativen Methoden. Denn häufig reichen Standardlösungen für die Untersuchungen (Erkundungen) nicht aus, sei es für das Monitoring, Schadens-aufnahmen oder verwertbare Vermes-sungsaufnahmen. Die Einsatzgebiete des Georadars reichen über das Bauwesen hi-naus bis zur Untersuchung von Kulturgü-tern und der Hilfe bei der Forensik bezie-hungsweise polizeilichen Spurensuche. Eben diese Vermessungsspezialisten luden am späteren Nachmittag des 13. Mai in Winterthur zu einem einstündigen Vortrag. Diese Veranstaltungen sind kostenlos ein-schliesslich Apéro riche, allerdings nach Anmeldungseingang limitiert, und gelten Fachleuten aus Architektur, Ingenieurbau, Behörden und Bauplanung. Das aktuelle Thema erklärt die «Zerstörungsfreie Erkun-dung », welches meint das Aufspüren von Strukturen, verdeckten und eingebauten Objekten ohne graben, aufspitzen oder bohren. Der Georadar erschliesst eine gesamte Technologie Was vor wenigen Jahren nicht möglich war, erledigen heute die Vermessungsleute mit-tels moderner Geräte schnell und zuverläs-sig. Mit elektromagnetischen Wellen «scan-nen » die Ingenieure ein Bauteil in Schichten ab und erstellen danach eine dreidimensio-nale Digitalaufnahme, woraus sich die ver-deckten Objekte und Baustrukturen ablei-ten lassen. Ein verbreitetes Beispiel sind Bewehrungs-aufnahmen. Das Scanbild zeigt den Verlauf der Armierungsstäbe an, zudem ist auch die Betonüberdeckung ersichtlich. In einem weiteren Beispiel ist vor einer Bohrung der Verlauf der Vorspannkabel zu erurieren. Das Scanbild zeigt diesen recht exakt an, oft entspricht der Kabelverlauf nicht genau der Planlinie. In einem anderen Beispiel muss ein Hohlraum entdeckt werden, der Übergang von Verfüllmaterial zu Beton bis zum Hohlraum ist im Scanbild recht gut er-sichtlich. Christian Meyer, Geschäftsführer von Terra Monitoring AG, dem Kompetenzzentrum für Geomonitoring innerhalb der Terra-Ver-messungen, hält persönlich das gesamte Referat. Anhand von Folien erläutert der erfahrene Monitoringspezialist die Merkma-le der Wellenwirkung im Aufnahmebeispiel sowie deren Auswertung. Allerdings gibt es auch diverse Fälle, wo die Funkwellen kei-ne eindeutigen oder klaren Resultate brin-gen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn im Beton zu viele Kiesnester oder zu dichte Bewehrungsgitter die Wellen zerstreuen oder wenn die gesuchten Objekte im Ver-hältnis zur Entfernung zu klein sind. Auch GF Christian Meyer: «Wir bringen Ihnen eine Technologie näher, womit Sie in das Bauwerk gewissermassen hineinschauen können.» s
  • 2. 74 rubrikzeile die baustellen_Mai/14 eine zu grosse Menge Wasser kann die Scanwellen stören. Dann verbleiben die Varianten zu graben, zu bohren oder aufzu-brechen. Hierzu kam aus dem Publikum die Frage, was passiert, wenn ein Mobiltelefon in der Nähe ist. Wie GF Christian Meyer ausführt, stört der Georadar die Mobiltelefone nicht, weil dessen Wirkungsbereich gezielt auf das Objekt gerichtet verbleibt. Allerdings können Handystrahlen, die in einem ähnli-chen Wellenbereich liegen, den Georadar stören. Das ist besonders dann der Fall, wenn in der Nähe eine Mobilfunkantenne steht. Weitere Beispiele aus der Erkundungspraxis Es wurden auch schon gemischte Verfah-ren angewendet – konventionell und radar-scannen. In einem konkreten Beispiel konn-te durch ein Bohrloch (beispielsweise Son-dierbohrung) ein Messstab durch die Be-tonwand bis hinein ins Erdreich geführt werden. Damit liess sich die Rückseite der Wand erkunden. Die Georadar-Technologie kam auch zum Einsatz für den Verkehrswegebau. Mittels Fahrzeugaufbau konnten Strassenbeläge bis unter die zu sanierende Schicht ergrün-det werden. Der Zustand von Brückenbau-ten und Tunnelwänden liess sich ohne grössere Installation und mit geringem Zeit-aufwand auf der gesamten Fläche analysie-ren. Besonders bei engen Platzverhältnissen, an Verkehrswegen, wie stark befahrenen Strassen und auf Bahnstrecken, ist das Er-kunden mit dem Georadar eine willkomme-ne Alternative. Im Gegensatz zu konventio-nellen Methoden wie Sondierbohrungen, umfangreichen Spitzarbeiten oder baustel-lenmässigem Aufgraben kann der Ver-kehrsfluss uneingeschränkt aufrechterhal-ten werden, und die Aufnahmen sind nicht nur punktuell, sondern zeigen das ganze Bild auf den gescannten Flächen und Ebe-nen. Ein weiterer Pluspunkt für die Bauwerkser-kundung verbucht der Georadar zuguns-ten der Bauwerksaufnahme selbst, zur Er-kennung der Geometrie, von entsprechen-den Abweichungen oder Unregelmässig-keiten. n Verfahrensgrundlagen • Elektromagnetische Welle • Ultraschallwelle • Stosswelle • Elektrische Impulswelle http://www.cflhd.gov Gemessen wird die Zeit, welche die abgesandten Wellen benötigen, um zum Objekt und wieder zurückzugelangen, während sich das Gerät über das Objekt hinwegbewegt. Die Untersuchung von Armierungen und deren Betonüberdeckung gelingt mit dem Georadar recht gut auf der zugewandten Bewehrungslage. Terra Vermessung: Fachvorträge 2014 Juni: 13.06.2014 Bern Auf der sicheren Seite mit vorsorglicher Beweissicherung 18.06.2014 Zürich Zerstörungsfreie Erkundung 26.06.2014 Luzern Flächenhafte Deformationsmessungen: Wie wird 3D-Laserscanning eingesetzt? September: 18.09.2014 St. Gallen Auf der sicheren Seite mit vorsorglicher Beweissicherung 30.09.2014 Zürich Neue Landesvermessung LV95 November: 20.11.2014 Olten Zerstörungsfreie Erkundung 25.11.2014 Bern Flächenhafte Deformationsmessungen: Wie wird 3D-Laserscanning eingesetzt? 27.11.2014 Winterthur Mobile Vermessungsmethoden für Bahnen: Fahrdraht, Gleis, Unterbau Anmeldung unter www.terra.ch oder per E-Mail an Gabriele Kadner, kadner@terra.ch.