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WESER KURIER online                                                                                                        04.04.08 07:10




                                                                                                                 4.4.2008


            Lloyd-Gebäude wird entkernt
            Investor baut Hotel und Büros / Zweites Projekt am Bahnhof zielt auf Billigreisende

            Von unseren Redakteuren
            Elke Hoesmann und Jürgen Hinrichs

            BREMEN. Wo sich lange Zeit nichts mehr getan hat, fallen jetzt Wände, Balken und Türen.
            Das fast 100 Jahre alte Hapag-Lloyd-Gebäude gleich hinter dem Gustav-Deetjen-Tunnel
            wird weitgehend entkernt. In dem imposanten Haus entstehen ein Hotel und moderne
            Büroräume. Hinzukommt ein Neubau für das Hotel auf einer Freifläche des Geländes in
            Richtung Nordausgang des Bahnhofs (Willy-Brandt-Platz).Vor einem Jahr hat die
            Unternehmensgruppe Baum aus Hannover das denkmalgeschützte Haus von der Preussag
            Immobilien GmbH aus dem TUI-Konzern gekauft. Rund 25 Millionen Euro wolle sein
            Unternehmen dort investieren, sagt Gregor Baum. Nähere Angaben seien derzeit nicht
            möglich, da noch Verhandlungen liefen. Die Unternehmensgruppe betreibt unter anderem
            das "Hotel Courtyard by Marriott" in Hannover.Anfang Februar haben die
            Entkernungsarbeiten im Lloyd-Gebäude begonnen. Im rückwärtigen Bereich des Hauses,
            zum Bahndamm hin, wird der mittlere Gebäudetrakt teilweise abgerissen. Was aber auf alle
            Fälle erhalten bleibt: die gesamte Fassade des Gebäudes aus den glorreichen Zeiten des
            Norddeutschen Lloyd - mit Firmenemblem und Portalanlage. "Jede äußere Veränderung ist
            tabu", betont Bremens oberster Denkmalschützer Georg Skalecki. Im Inneren hingegen
            finde sich nichts Schützenswertes mehr. Bisher sei die Zusammenarbeit mit dem Bauherrn
            unproblematisch, findet Skalecki. Und auch bei der Detailabstimmung rechnet er nicht mit
            Konflikten.Der größere Teil des Hauses wird Hotel; für Büroflächen, zum Bahndamm hin
            gelegen, sind nach Angaben von Baum rund 2500 Quadratmeter vorgesehen. Ende
            nächsten Jahres, so meint er, seien die Arbeiten abgeschlossen.Noch ein Hotel - kann das
            gutgehen?, fragen sich nicht wenige Bremer und verweisen dabei auf das "Swissotel"-
            Projekt am Hillmannplatz oder den Hotel-Neubau am Bredenplatz. Damit nicht genug, wird
            dem Vernehmen nach in der Theodor-Heuss-Allee außer im Hapag-Lloyd-Gebäude noch
            ein zweites Hotel geplant. Es soll auf der Bahnseite gegenüber der Einfahrt zur Bürgerweide
            entstehen und hauptsächlich solche Gäste ansprechen, die über keinen so großen
            Geldbeutel verfügen.Einzelheiten dieses Zwei-Sterne-Projektes will die Bremer Touristik-
            Zentrale (BTZ) heute der Öffentlichkeit mitteilen. Anlass ist die Vorlage der BTZ-
            Jahresbilanz. Im Ausblick auf die Zukunft, so heißt es, werden Vertreter des Hotelgewerbes
            zu den Sorgen Stellung nehmen, dass es in der Stadt schon sehr bald Überkapazitäten an
            Hotelbetten geben könnte.Ein Hotel nach dem anderen - das funktioniere nur, wenn die
            Politik den Tourismus fördere, sagt Thomas Schlüter, Geschäftsführer des Hotel- und
            Gaststättenverbandes DEHOGA in Bremen. " Jetzt steigen zwar die Übernachtungszahlen,
            doch wenn der Senat zum Beispiel bei der Bremer Touristik-Zentrale noch mehr kürzt,
            könnten wir schnell zurückfallen."
                                                                                       © Bremer Tageszeitungen AG



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  • 1. WESER KURIER online 04.04.08 07:10 4.4.2008 Lloyd-Gebäude wird entkernt Investor baut Hotel und Büros / Zweites Projekt am Bahnhof zielt auf Billigreisende Von unseren Redakteuren Elke Hoesmann und Jürgen Hinrichs BREMEN. Wo sich lange Zeit nichts mehr getan hat, fallen jetzt Wände, Balken und Türen. Das fast 100 Jahre alte Hapag-Lloyd-Gebäude gleich hinter dem Gustav-Deetjen-Tunnel wird weitgehend entkernt. In dem imposanten Haus entstehen ein Hotel und moderne Büroräume. Hinzukommt ein Neubau für das Hotel auf einer Freifläche des Geländes in Richtung Nordausgang des Bahnhofs (Willy-Brandt-Platz).Vor einem Jahr hat die Unternehmensgruppe Baum aus Hannover das denkmalgeschützte Haus von der Preussag Immobilien GmbH aus dem TUI-Konzern gekauft. Rund 25 Millionen Euro wolle sein Unternehmen dort investieren, sagt Gregor Baum. Nähere Angaben seien derzeit nicht möglich, da noch Verhandlungen liefen. Die Unternehmensgruppe betreibt unter anderem das "Hotel Courtyard by Marriott" in Hannover.Anfang Februar haben die Entkernungsarbeiten im Lloyd-Gebäude begonnen. Im rückwärtigen Bereich des Hauses, zum Bahndamm hin, wird der mittlere Gebäudetrakt teilweise abgerissen. Was aber auf alle Fälle erhalten bleibt: die gesamte Fassade des Gebäudes aus den glorreichen Zeiten des Norddeutschen Lloyd - mit Firmenemblem und Portalanlage. "Jede äußere Veränderung ist tabu", betont Bremens oberster Denkmalschützer Georg Skalecki. Im Inneren hingegen finde sich nichts Schützenswertes mehr. Bisher sei die Zusammenarbeit mit dem Bauherrn unproblematisch, findet Skalecki. Und auch bei der Detailabstimmung rechnet er nicht mit Konflikten.Der größere Teil des Hauses wird Hotel; für Büroflächen, zum Bahndamm hin gelegen, sind nach Angaben von Baum rund 2500 Quadratmeter vorgesehen. Ende nächsten Jahres, so meint er, seien die Arbeiten abgeschlossen.Noch ein Hotel - kann das gutgehen?, fragen sich nicht wenige Bremer und verweisen dabei auf das "Swissotel"- Projekt am Hillmannplatz oder den Hotel-Neubau am Bredenplatz. Damit nicht genug, wird dem Vernehmen nach in der Theodor-Heuss-Allee außer im Hapag-Lloyd-Gebäude noch ein zweites Hotel geplant. Es soll auf der Bahnseite gegenüber der Einfahrt zur Bürgerweide entstehen und hauptsächlich solche Gäste ansprechen, die über keinen so großen Geldbeutel verfügen.Einzelheiten dieses Zwei-Sterne-Projektes will die Bremer Touristik- Zentrale (BTZ) heute der Öffentlichkeit mitteilen. Anlass ist die Vorlage der BTZ- Jahresbilanz. Im Ausblick auf die Zukunft, so heißt es, werden Vertreter des Hotelgewerbes zu den Sorgen Stellung nehmen, dass es in der Stadt schon sehr bald Überkapazitäten an Hotelbetten geben könnte.Ein Hotel nach dem anderen - das funktioniere nur, wenn die Politik den Tourismus fördere, sagt Thomas Schlüter, Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA in Bremen. " Jetzt steigen zwar die Übernachtungszahlen, doch wenn der Senat zum Beispiel bei der Bremer Touristik-Zentrale noch mehr kürzt, könnten wir schnell zurückfallen." © Bremer Tageszeitungen AG DRUCKEN | FENSTER SCHLIESSEN http://www.weser-kurier.de/druckversion.php?pagename=./20080…50_32303038303430343031303836.php&MeldungsID=2008040401086& Seite 1 von 1