Ride the Storm: Navigating Through Unstable Periods / Katerina Rudko (Belka G...
Rezension zum Buch Software-Architektur: Grundlagen - Konzepte - Praxis
1. Rezension zum Buch
Software-Architektur: Grundlagen - Konzepte - Praxis
Von Oliver Vogel, Ingo Arnold, Arif Chughtai, Edmund Ihler, Timo Kehrer, Uwe
Mehlig, Uwe Zdun
Verlag: Spektrum Akademischer Verlag; Auflage: 2. Aufl. 2009 (31. Oktober 2008)
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Softwarearchitektur - Ein Buch von der Erstellung der Systemvision, über den
Entwurf bis hin zur Umsetzung und der Erhaltung der Architektur. Ein besonderes
Augenmerk liegt in diesem Buch auf der Rolle des Architekten im Team und dem
Faktor Mensch.Themenschwerpunkte sind hierbei unter anderem: Das
Kommunizieren der Architektur und die Unterstützung anderer Projektbeteiligter in
allen Phasen des Projekts.
Eines wir in dem Buch überdeutlich zum Ausdruck gebracht: Ein guter Architekt zu
sein, bedeutet weit mehr, als sich nur technisch in einem bestimmten Umfeld
auszukennen. Das Buch versteht den Architekten vielmehr als ein zentrales
Bindeglied in einem Projekt und misst diesem eine absolut erflogskritische Rolle zu.
Technologisch gesehen ist das Buch ungebunden. Zeitweise wird auf Technologien
aus dem Java-Umfeld verwiesen, jedoch lediglich mit Chrakter vonRandnotizen.
UML wird von dem Autorenteam klar als Mittel der Wahl gesehen. Dem
entsprechend sind nahezu alle Abbildungen in diesem Buch UML-Diagramme. Selbst
die Übersicht des Architekturvorgehens im Buchdeckel wird mittels UML
ausgedrückt. Dennoch wird gerade am Beispiel der UML der Pragmatismus und
Praixisbezug der Autoren klar, denn auch sie sehen die formlosen "Boxes and Lines-
Diagramme" als legitimes Kommunikations und Dokumentationsmittel an, sofern es
die Umstände erfordern.
Auf den letzten 50 Seiten des 560 Seiten Buches werden zwei Architektur-Konzepte
exemplarisch beschrieben: Ein Risikofallmanagementsystem und eine CRM-
Kundendatenbank.
Bewertung (4 von 5 Sternen)
Das Buch fasst den Begriff Softwarearchitektur in einen sehr strukturierten Rahmen
und gibt einen hervorragenden Überblick über alle Aufgaben die damit verbunden
sein können. Die weitere Bewertung möchte ich aus drei verschiedenen Sichtweisen
vornehmen:
Aus Sicht eines Studenten dürfte dieses Buch eine sehr gute Wahl sein, wenn es
darum geht, abzuschätzen welche Aufgeben einen als Architekten erwarten können.
Dennoch muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass die in diesem Buch
beschriebenen Optimalszenarien in der Praxis relativ selten zu finden sind.
2. Aus der Sicht eines gestandenen Softwarearchitekten dürfte das Buch insgesamt
nicht viel neues bieten. Dennoch kann es sehr hilfreich sein, um eine eher intuitive
geprägte Arbeitsweise zu überdenken und zukünftig systematischer durchzuführen.
Zudem gibt einem das Buch sehr gute Argumentationshilfen an die Hand, warum
Softwarearchitektur wichtig und die Rolle eines Architekten absolut notwendig ist.
Aus der Sicht eines Pragmatikers, der nach konkreten Lösungen sucht, könnte der
letzte Teil des Untertitels "Grundlagen - Konzepte - Praxis", etwas irre führend sein.
Denn hiermit ist nicht gemeint, dass für eine bestimmte Technologie eine konkrete
Arbeitsweise beschreiben wird. Dieses Buch ist KEIN technologiegebundener Best
Practice Guide!
Wie bereits Eingangs erwähnt, ist Softwarearchitektur ein weitläufiger
Themenkomplex. Im Alltag werden häufig Begrifflichkeiten vermischt und auch das
Verständnis für die Aufgaben eines Architekten haben in der Praxis eine enorme
Breite.
Ich halte dieses Buch insgesamt für sehr gelungen und glaube, dass es dazu beiträgt
den Begriff des Softwarearchitekten etwas zu schärfen. Vor allem aber hoffe ich,
dass bei allen Lesern das Thema „architecture by accident“ der Vergangenheit
angehört – das nötige Methodische Rüstzeug um es richtig zu machen liefert das
Buch jedenfalls.
Autor der Rezension:
Johannes Hohen bichler
Johannes Hohenbichler ist Autor verschiedenster Fachartikel und als PLM-Consultant bei der Piterion
GmbH tätig. Zudem ist er ein großer Fan von Agilen Methoden und Führung durch echtes
Empowerment. Zu finden auf XING, LinkedIn und Twitter (@Jhohenbichler).