Das historische Zentrum von Wien ist neben dem Schloss und Garten von Schönbrunn eine von zwei UNESCO-Welterbestätten in der österreichischen Hauptstadt Wien. Das aus einer Kern- und einer Außenzone bestehende Gebiet umfasst 8,33 km². Die Ernennung zum UNESCO-Welterbe erfolgte im Jahr 2001. Ein Teil des historischen Zentrums von Wien, im Wesentlichen der 1. Bezirk Innere Stadt und die angrenzende Ringstraße, ist auch als nach der Haager Konvention geschütztes Kulturgut registriert (Ensemble Innere Stadt).
Seit 2016 ist der Welterbe-Status aufgrund eines geplanten Bauprojekts gefährdet,[1] 2017 wurde die Stätte auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes eingetragen
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Wien
1. Wien [viːn] ist die Hauptstadt der Republik Österreich und zugleich eines der neun
österreichischen Bundesländer. Mit rund 1,9 Millionen Einwohnern ist das an der Donau
gelegene Wien die bevölkerungsreichste Großstadt Österreichs, die zweitgrößte im deutschen
Sprachraum sowie die sechstgrößte Stadt der Europäischen Union.[10]
Im Großraum Wien leben
etwa 2,8 Millionen Menschen – das entspricht rund einem Drittel der österreichischen
Gesamtbevölkerung.
Architektonisch ist Wien bis heute vor allem von den Bauwerken um die Wiener Ringstraße aus
der Gründerzeit, aber auch von Barock und Jugendstil geprägt. Durch seine Rolle als kaiserliche
Reichshaupt- und Residenzstadt des Kaisertums Österreich ab 1804 wurde Wien im
19. Jahrhundert zu einem kulturellen und politischen Zentrum Europas. Um das Jahr 1910, als
Wien noch Hauptstadt der Habsburgermonarchie war, zählte die Stadt als fünftgrößte Stadt der
Welt über zwei Millionen Einwohner.[11]
Das historische Zentrum von Wien sowie das Schloss
Schönbrunn gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mit jährlich rund 7,5 Millionen
Touristen und rund 16,5 Millionen Gästeübernachtungen zählt Wien zu den meistbesuchten
Städten Europas.[12]
Bereits beim Wiener Kongress 1814/15 spielte die Stadt eine bedeutende Rolle in der
internationalen Diplomatie, die sie bis in die Gegenwart beibehalten hat. So ist Wien heute als
internationaler Kongress- und Tagungsort Sitz von über 30 internationalen Organisationen,[13]
darunter das Erdölkartell OPEC, die internationale Atomenergiebehörde IAEO und die OSZE,
und zählt damit zu den Weltstädten.[14][15]
Das Büro der Vereinten Nationen in Wien (UNOV)
beherbergt im Vienna International Centre (VIC) einen der vier Amtssitze der UNO, im
Volksmund meist als UNO-City bezeichnet.
Zudem gilt Wien als Stadt mit sehr hoher Lebensqualität. In der internationalen Mercer-Studie
2017/2018, in der die Lebensqualität von Expatriates[16]
anhand von 39 Kriterien wie politische,
wirtschaftliche, soziale und Umweltfaktoren in 231 Großstädten weltweit verglichen wurden,
belegte Wien zum neunten Mal in Folge den ersten Rang.[17][18][19][20]
Eine Studie der Vereinten
Nationen sah Wien 2012 als wohlhabendste Stadt der Welt.[21]
Zu einem anderen Ergebnis kam eine OECD-Studie im Jahr 2018, die für Wien seit 2008 einen
deutlichen Wohlstandsverfall im Vergleich zum Jahr 2000 (Platz 84) konstatierte und die Stadt
nun am 104. Platz von 329 verglichenen Großstädten und Ballungsräumen sah.[22]
In dieser
Studie wird auch angegeben, dass Wien gemeinsam mit den anderen Bundesländern beim
Einkommen im besten OECD-Viertel liegt.[22]
Eher kritisch wird die Position der Stadt auch von
denen beurteilt, die in ihr einen „Wasserkopf“ sahen bzw. sehen, d. h. eine für die Rolle der
Hauptstadt des relativ kleinen Staates Österreich „zu große“ Stadt.[23][24]
Diese Kritik wird von
Vertretern der „österreichischen Provinz“ mit dem Vorwurf verbunden, der österreichische Staat
nehme das in Österreich gültige Föderalismusprinzip nicht ernst genug, indem er, anders als
politisch Verantwortliche in den benachbarten Bundesstaaten Deutschland und Schweiz,
außerhalb der Bundeshauptstadt keine Institutionen des Bundes angesiedelt habe.[25]