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21.12.2015 - 20:18 Uhr
Rigoletto reloaded
Zweitbesetzung im Staatstheater begeistert.
Von Andreas Berger
Dieser Vorstadt-Rigoletto ist auch beim Wiedersehen spannend. Thaddeus Strassberger
hat mit seiner Übertragung der Oper in ein korruptes Stadtrand-Italien zwischen
Boxring und Bordell seit Jahren die intelligenteste und filmisch packendste Verdi-
Inszenierung fürs Staatstheater geliefert. Für die Hauptpartien gibt es adäquate
Zweitbesetzungen aus dem Ensemble.
Da ist ein stimmlich umwerfender Peter Bording, der den Rigoletto mit der Schönheit
seines warmtönenden Baritons singt und trotzdem den verzweifelten Charakter des
verlachten Parteigängers der Macht deutlich macht. Verstrickt in die Intrigen des Duca,
kann er nicht mal seine eigene Tochter Gilda vor dessen Zugriff bewahren. Ergreifend,
wie er mit ihr, der Geschändeten, weint.
Mirella Hagen bezaubert als Gilda mit einem schön hellen, im ersten Teil zuweilen
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etwas heftig ausschlagenden Sopran, der sich in den immer dramatischer werdenden
Szenen des zweiten Teils zu klangvoller Fülle weitet. Weich, leuchtend, ein Genuss. Als
Duca gibt Michael Ha stimmlich wie darstellerisch den Draufgänger. Sein Tenor ist
schön strahlkräftig, bleibt keine Höhe schuldig. Leider gerät die Maddalena bei Anne
Schuldt so mutterhaft, dass man nicht verstehen kann, was in diesem Bordell los ist.
Constantin Trinks, Kandidat auf den Orchesterchefposten, zeigte sich als aufmerksamer
Begleiter. Sein Dirigat ist weniger explosiv als das Alexander Priors, der das Werk
einstudiert hat. Die lyrischen Momente, gerade Rigolettos, treten so mehr hervor. Aus
dem Orchester gab’s Applaus.
Diese „Rigoletto“-Produktion lohnt in jeder Besetzung.
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