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RAPPORT NATIONAL SUR LA SITUATION DE
LA JEUNESSE AU LUXEMBOURG 2020
LE BIEN-ÊTRE ET
LA SANTÉ DES JEUNES
AU LUXEMBOURG
NATIONALER BERICHT ZUR SITUATION DER
JUGEND IN LUXEMBURG 2020
WOHLBEFINDEN UND
GESUNDHEIT VON
JUGENDLICHEN IN
LUXEMBURG


RAPPORT NATIONAL SUR LA SITUATION DE
LA JEUNESSE AU LUXEMBOURG 2020
LE BIEN-ÊTRE ET
LA SANTÉ DES JEUNES
AU LUXEMBOURG
NATIONALER BERICHT ZUR SITUATION DER
JUGEND IN LUXEMBURG 2020
WOHLBEFINDEN UND
GESUNDHEIT VON
JUGENDLICHEN IN
LUXEMBURG


RAPPORT NATIONAL SUR LA SITUATION DE
LA JEUNESSE AU LUXEMBOURG 2020
LE BIEN-ÊTRE ET
LA SANTÉ DES JEUNES
AU LUXEMBOURG
NATIONALER BERICHT ZUR SITUATION DER
JUGEND IN LUXEMBURG 2020
WOHLBEFINDEN UND
GESUNDHEIT VON
JUGENDLICHEN IN
LUXEMBURG

Impressum
Rapport national sur la situation de la jeunesse au Luxembourg 2020
Le bien-être et la santé des jeunes au Luxembourg
Editeur : Ministère de l‘Éducation nationale, de l‘Enfance et
de la Jeunesse & Université du Luxembourg
Luxembourg, 2021
Relecture: DRUCKREIF Text & Lektorat, Trier
Traduction: T & I Portfolios, Riegelsberg
Tirage : 600
Mise en page : Bakform
Photos de couverture: 
Andres Barrionuevo, Antonio Hugo, Armin Staudt,
axelbueckert, Bruno Giuliani, criene, davidpereiras,
krockenmitte, nektarstock, nicolasberlin  przemekklos
via photocase.de
ISSN : 2418-4284
ISBN: 978-99959-1-296-3
Informationen und Materialien zum Jugendbericht: www.jugendbericht.lu

5
Vorwort des Ministers für Bildung, Kinder und Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Vorwort des Dekans der Fakultät für Geisteswissenschaften, Erziehungswissenschaften
und Sozialwissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
A. 
Das Wohlbefinden der Jugendlichen stärken und fördern! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Beitrag des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend
B. 
Wohlbefinden und Gesundheit von Jugendlichen in Luxemburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
R. Samuel, H. Willems (Hrsg.)
Kapitel 1 
Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Introduction. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
R. Samuel, H. Willems
Kapitel 2 

Konzeption des Jugendberichtes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
A. Schumacher, A. Heinen, H. Willems, R. Samuel
Kapitel 3 
Gesellschaftliche Kontextbedingungen für das Wohlbefinden und die Gesundheit
von Jugendlichen in Luxemburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
A. Schumacher, H. Willems, E. Schembri
Kapitel 4 
Wie Jugendliche ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit einschätzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
A. Heinz, C. Residori, T. Schulze, A. Heinen, R. Samuel
Kapitel 5 
Was Jugendliche für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit tun oder nicht tun. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
A. Heinen, M. Schobel, C. Residori, T. Schulze, R. Samuel
Kapitel 6 
Welche Bedeutung das soziale Umfeld für das Wohlbefinden der
Jugendlichen hat: Familie, Freunde, Schule und weitere Lebensbereiche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
A. Heinen, T. Schulze, M. Schobel, E. Schembri, H. Willems
Kapitel 7 
Wie Jugendliche die Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen wahrnehmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155
C. Residori, L. Schomaker, M. Schobel, T. Schulze, A. Heinen
Kapitel 8 
Wie Experten über das Wohlbefinden und die Gesundheit Jugendlicher diskutieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179
S. Biewers Grimm, C. Meyers
Kapitel 9 
Synopse der zentralen Ergebnisse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205
Synopsis des principaux résultats. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212
A. Schumacher, A. Heinen, E. Schembri, H. Willems, R. Samuel
Kapitel 10 
Herausforderungen für Politik und Praxis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219
Défis pour la politique et la pratique. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230
A. Schumacher, A. Heinen, H. Willems, R. Samuel
Anhang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239
Inhalt

6
vorwort
7
VORWORT
Mittlerweile befinden wir uns seit mehr als einem Jahr
in einer globalen Pandemie. Der Kampf gegen die Aus-
breitung des neuen Coronavirus erfordert von jedem
Einzelnen große persönliche Einschnitte im Alltag und
führt zu großen Veränderungen im gesellschaftlichen
Leben. Besonders die junge Generation ist sehr stark in
ihrem gewohnten Leben eingeschränkt. Dennoch zei-
gen sich die Jugendlichen sehr solidarisch, vorwiegend
um vulnerable Bevölkerungsgruppen zu schützen. Dies
verdient unseren Respekt.
Die aktuelle Situation geht selbstverständlich nicht
spurlos an unseren Jugendlichen vorbei. Erkenntnisse
über das Wohlbefinden und die Gesundheit der jungen
Menschen sind deshalb von unschätzbarem Wert, beson-
ders in der jetzigen Zeit.
Der dritte Jugendbericht ist das Ergebnis einer
intensiven dreijährigen Forschungsarbeit der Universität
Luxemburg im Auftrag des Ministeriums für Bildung,
Kinder und Jugend. Neben einer fundierten Bestandsauf-
nahme zumWohlbefinden und der Gesundheit von jungen
Menschen in Luxemburg, liefert uns der Jugendbericht
auch Einblicke in die Folgen der Covid-19-Pandemie für
die junge Generation. Es wurde analysiert, wie Jugendliche
ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit einschätzen, wie
sich dieses über die Jahre verändert hat und wieso es zu
unterschiedlichen Einschätzungen kommt. Zudem wurden
die Handlungsweisen der Jugendlichen hinsichtlich ihres
Wohlbefindens ermittelt und analysiert, sowie Schutz- und
Risikofaktoren identifiziert. Dieses evidenzbasierteWissen
ist von hoher Bedeutung und begleitet politische Entschei-
dungsprozesse heute mehr denn je.
Der Erhalt und die Förderung des Wohlbefindens
der jungen Generation ist sowohl während als auch
nach der Covid-19-Pandemie eine politische Priorität
meines Ministeriums. Unser aller Bestreben ist es, die
Zukunftschancen der jungen Generation und das Wohl-
befinden der Jugendlichen zu stärken. Seit Beginn der
Pandemie ist es unser Ziel, die formalen und non-for-
malen Bildungseinrichtungen mit allen zur Verfügung
stehenden Mitteln geöffnet zu halten und damit Bildung
unter maximalem Schutz für alle aufrechtzuerhalten.
Die Jugendpolitik und die Jugendforschung blicken
mittlerweile auf eine langjährige Zusammenarbeit
zurück, die sich über die Jahre kontinuierlich weiterent-
wickelt hat. Die Abteilung für Jugendforschung der Uni-
versität Luxemburg steht dem Ministerium für Bildung,
Kinder und Jugend mit ihrer wertvollen Expertise zur
Seite, wenn es um evidenzbasiertes Wissen rund um die
Jugend in Luxemburg geht. Daher möchte ich an dieser
Stelle den Jugendforscherinnen und Jugendforschern
sowie den Professoren Robin Samuel und Helmut Willems
als auch allen weiteren Personen, die ihren Beitrag zu die-
sem Bericht geleistet haben, einen herzlichen Dank für
ihre herausragende Arbeit und ihr großes Engagement
aussprechen.
Der vorliegende Bericht über das Wohlbefinden und
die Gesundheit der jungen Menschen in Luxemburg ist
ein wichtiger Ratgeber, sowohl für die Jugendpolitik, als
auch für die vielen Akteure vor Ort. Der Jugendbericht
2020 ermöglicht noch gezieltere Debatten zu führen und
das Wohlbefinden sowie die Zukunftschancen der jungen
Generation auch in Corona-Zeiten und darüber hinaus
sicher zu stellen.
Claude Meisch
Minister für Bildung, Kinder und Jugend
des Ministers für Bildung, Kinder und Jugend
8
. Vorwort
9
VORWORT
Der vorliegende nationale Jugendbericht 2020 ist bereits
der dritte nationale Jugendbericht, den Forscherinnen
und Forscher der Fakultät für Geisteswissenschaften,
Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften der
Universität Luxemburg verfasst haben. Einmal mehr hat
das Jugendforschungs-Team, das seit 2020 dem Zentrum
für Kindheits- und Jugendforschung der Universität Lux-
emburg angehört, herausragende Arbeit geleistet.
Als das Ministère de l’Éducation nationale, de l’Enfance
et de la Jeunesse 2018 den Auftrag erteilte, das Wohlbefin-
den und die Gesundheit der Jugendlichen in Luxemburg
umfassend zu analysieren, konnte niemand ahnen, dass
schon bald eine globale Krise dieserThematik zusätzliche
Bedeutung verleihen würde.
Das interdisziplinäre Projektteam der Jugendfor-
schung konnte dieser doppelten Herausforderung auf-
grund seiner langjährigen Erfahrung umsichtig begegnen
und hat keinen Aufwand gescheut, den sich schnell
ändernden Kontext zu berücksichtigen. Besonders
hervorzuheben ist die rasche Konzipierung und Durch-
führung der Studie Young People and COVID-19: Social,
Economic, and Health Consequences of Infection Prevention
and Control Measures among Young People in Luxembourg.
Dieses Projekt konnte wichtige zusätzliche Ergebnisse
liefern, die nicht nur in den Jugendbericht einflossen,
sondern darüber hinaus zentrale Hinweise für konkrete
politische Entscheidungen und Maßnahmen geben wird.
Die Erstellung des Jugendberichts ist nur möglich
dank einer engen Zusammenarbeit mit einer Reihe von
wichtigen Partnern im Land. Die Fakultät schätzt sich
besonders glücklich, auf eine langjährige vertrauensvolle
Kooperation mit dem Ministère de l’Éducation nationale,
de l’Enfance et de la Jeunesse blicken zu dürfen. Die kon-
struktive und respektvolle Zusammenarbeit im Rahmen
der Jugendforschung ist einzigartig und ich möchte mich
an dieser Stelle ganz besonders für das in uns gesetzte
Vertrauen bedanken.
Das Team der Jugendforschung hat wiederum ein-
drucksvoll demonstriert, wie fruchtbar es ist, ein kom-
plexesThema aus einer multidisziplinären Perspektive zu
bearbeiten. Über die Jahre hat die Jugendforschung mit
dem HBSC-Projekt und dem Youth Survey Luxembourg
überdies zwei wertvolle und ergiebige Datenplattfor-
men entwickelt und damit ein solides Fundament für
umfassende Analysen geschaffen. Weiterhin ist der breite
methodische Zugang ein Markenzeichen der luxembur-
gischen Jugendforschung.
Mein Dank gilt in diesem Zusammenhang insbe-
sondere Prof. Dr. Robin Samuel und Prof. Dr. Helmut
Willems, die das Projektteam gemeinsam angeleitet und
das Zentrum für Kindheits- und Jugendforschung am
neu gegründeten Department für Sozialwissenschaften
etabliert haben.
Der Jugendbericht 2020 löst den Anspruch der
Universität Luxemburg ein, exzellente wissenschaftliche
Arbeit im Dienste der luxemburgischen Gesellschaft zu
leisten. Ich bin überzeugt, dass der Bericht eine zentrale
Rolle in den Debatten und politischen Entscheidungen
spielen wird und so einen wichtigen Beitrag für evi-
denzbasierte Antworten auf aktuelle gesellschaftliche
Herausforderungen leistet.
Prof. Dr. Georg Mein
Dekan der Fakultät für Geisteswissenschaften,
Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften
der Universität Luxemburg
des Dekans der Fakultät für Geisteswissenschaften,
Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften
10
das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern!
11
DAS WOHLBEFINDEN DER
JUGENDLICHEN STÄRKEN
UND FÖRDERN!
Beitrag des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend
zu einer öffentlichen Debatte über das Wohlbefinden der
Jugendlichen in Luxemburg
A
12
A. das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern!
13
das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern!
Sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren
1  „Le ministre adresse à la Chambre des Députés tous les cinq ans un rapport national sur la situation des enfants et
des jeunes au Grand-Duché de Luxembourg.“ Loi Jeunesse, Article 15, (1).
2  „La politique en faveur des jeunes est une politique transversale fondée sur la connaissance de la situation des jeunes
et une consultation active des jeunes sur les questions les concernant.“ Loi Jeunesse, Article 2, (3).
3  www.jugend-in-luxemburg.lu
Der vorliegende Jugendbericht geht auf das abge-
änderte Jugendgesetz vom 4. Juli 2008 zurück, das
eine gesetzliche Grundlage für die Erstellung eines
nationalen Jugendberichtes schafft. Laut Artikel 15
dieses Gesetzes ist der verantwortliche Jugendminister
dazu verpflichtet, der Abgeordnetenkammer („Chambre
des Députes“) alle fünf Jahre einen Bericht zur Situation
der Jugend in Luxemburg vorzulegen.1
Das Jugendgesetz legt zudem fest, dass die
Jugendstrategien auf Erkenntnissen zur Situation
der Jugendlichen basieren sollen.2
Zu diesem Zweck
wurde eine Zusammenarbeit zwischen Jugendpolitik
und Jugendforschung in Luxemburg aufgebaut, die
mittlerweile auf eine lange Tradition zurückblickt. Die
Prämisse des Gesetzgebers ist, dass die luxemburgische
Jugendforschung im Sinne eines „evidence-based policy
making“ fundiertes Wissen für die Ausrichtung der
luxemburgischen Jugendpolitik und für die Fachpraxis
bereitstellt. Bei der Universität Luxemburg als Hauptpart-
ner setzt dies die Bereitschaft voraus, einen Schwerpunkt
auf politikrelevante Forschung zu legen. Die Regierung
stellt ihrerseits Ressourcen bereit, um politikrelevante
Fragestellungen an die Forschenden weiterzugeben
und die wissenschaftlichen Erkenntnisse anschließend
als Informationsgrundlage für Entscheidungen zu nutzen.
Durch das Zusammenwirken werden praxisrelevante
Forschungsfragen definiert und ein gemeinsames
Verständnis zu den gewonnenen wissenschaftlichen
Erkenntnissen entwickelt.
Im Laufe der Jahre wurden im Rahmen des „Accord
de collaboration“ zwischen der Regierung und der Uni-
versität Luxemburg wissenschaftliche Daueraufgaben
der Jugendforschung etabliert. So ist neben dem
Jugendbericht, der alle fünf Jahre vorgelegt wird, auch
der Jugendsurvey Luxemburg ein wichtiger Bestandteil
der Jugendforschung in Luxemburg. Die Entwicklung
des Jugendsurveys wurde vom Ministerium für Bildung,
Kinder und Jugend in Auftrag gegeben, um die in den
vorherigen Jugendberichten ermittelten Datenlücken
zur Situation der Jugendlichen und jungen Erwachse-
nen in Luxemburg zu schließen. Nach einer Phase der
Konzeptualisierung wurde der Jugendsurvey 2019 ein
erstes Mal von der Universität Luxemburg durchgeführt.
Thematisch breit aufgestellt wird dieses Monitoring alle
fünf Jahre durchgeführt, um die Situation der Jugendli-
chen und jungen Erwachsenen in Luxemburg anhand
einer groß angelegten repräsentativen Umfrage konti-
nuierlich abzubilden. Basierend auf dem entwickelten
Erhebungsinstrument des Jugendsurveys realisierten die
Jugendforschenden, im Auftrag des Ministeriums und
mit finanzieller Unterstützung des luxemburgischen For-
schungsfonds (FNR), im Frühjahr 2020 eine Zusatzstudie,
die„Young People and Covid-19“ (YAC+). Erste vorläufige
Ergebnisse aus dieser Studie lagen im September 2020
vor und konnten in die politischen Überlegungen mit
einfließen. Für 2021 wurde die Universität Luxemburg
mit einer zweiten Erhebung des Surveys beauftragt, um
die weiteren Auswirkungen der aktuellen Pandemie auf
die junge Generation mit belastbaren Daten zeitnah
darzustellen.
Es ist eine Herausforderung, die Erkenntnisse aus
der luxemburgischen Jugendforschung einem breiten
Publikum zugänglich zu machen: von den öffentlichen
Entscheidungsträgern und Verantwortlichen, die sich
mit jugendrelevanten Fragen auseinandersetzen, über
die pädagogischen Fachkräfte vor Ort, die mit Jugendli-
chen arbeiten, bis hin zu den Jugendlichen und jungen
Erwachsenen selbst. Zu diesem Zweck wurde ein Projekt,
das„Digital Documentation and Research Center“ (DDRC),
ins Leben gerufen. Diese Informationsplattform macht es
sich zur Aufgabe, die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus
der Jugendforschung digital zu dokumentieren, politik-
und praxisrelevant aufzubereiten sowie nach außen hin
sichtbar und verfügbar zu machen. Eine Weiterentwick-
lung der Internetpräsenz3
mit jugendrelevanten thema-
tischen Schwerpunkten ist derzeit in Vorbereitung und
wird voraussichtlich im Frühjahr 2022 der Öffentlichkeit
präsentiert. Evidenzbasiertes Wissen kann nur dann als
14
das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern!
Diskussionsgrundlage für eine breite öffentliche Debatte
verwendet werden und zu informierten Entscheidungen
in Politik und Praxis führen, wenn dieses Wissen den
jeweiligen Akteuren in adäquater Form zugänglich
gemacht wird.
Der Jugendbericht als Grundlage für eine öffentliche Debatte
Die Erkenntnisse der Jugendforschung und des vorlie-
genden Jugendberichtes dienen als wichtige Informa-
tionsquelle für die Bedürfnisse und Problemlagen der
Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Luxemburg.
Die Jugendberichte verstehen sich als Stimme der
Jugendlichen, da die subjektive Perspektive der Jugend-
lichen und jungen Erwachsenen im Mittelpunkt steht.
Nach dem ersten Jugendbericht im Jahr 2010, der als
übergreifender Bericht zur Situation der Jugendlichen
in Luxemburg eine breite Palette anThemen behandelte,
fokussierte sich der zweite Jugendbericht im Jahr 2015
auf die Übergänge vom Jugend- ins Erwachsenenleben.
Das Wohlbefinden der Jugendlichen und jungen
Erwachsenen ins Zentrum des Jugendberichtes und
Jugendpaktes zu stellen, stellt den Jugendlichen selbst
in den Mittelpunkt sowie auch seine grundlegenden
Fähigkeiten, Erfahrungen und sein tägliches Leben in
den verschiedenen sozialen Umgebungen, wie der
Familie, der Schule, der Arbeit, der Freizeit oder unter
Gleichaltrigen.
Ziel der Maßnahmen für Jugendliche ist es, Rahmen-
bedingungen zu schaffen, die es den Jugendlichen und
jungen Erwachsenen ermöglichen, sich in die Gesell-
schaft zu integrieren, ihre Persönlichkeit zu entwickeln
sowie zu verantwortungsbewussten und aktiven Bürgern
heranzuwachsen. Das Wohlbefinden und die Gesundheit
der jungen Generation sind dabei wichtige Voraussetzun-
gen für eine gelingende Lebensführung. Zielgerichtete
Präventions- und Fördermaßnahmen, die das Wohlbefin-
den und die Gesundheit der jungen Generation im Blick
haben, sind eine gesamtgesellschaftliche Investition in
die Zukunft.
Am 29. Februar 2020 wurde der erste positive Covid-
19-Fall in Luxemburg nachgewiesen. Die luxemburgische
Regierung musste schnell Entscheidungen treffen und
am 16. März 2020 wurde ein landesweiter Lockdown
beschlossen, um die Ausbreitung des Covid-19-Virus ein-
zudämmen. Zu Beginn der Pandemie war wenig über das
neuartige Covid-19-Virus bekannt und viel Unsicherheit
herrschte in Luxemburg, in Europa und in der ganzen
Welt. Das öffentliche Leben wurde heruntergefahren
und die allgemeine Bewegungsfreiheit eingeschränkt,
um die medizinische Grundversorgung sicherzustellen
und die Menschen zu schützen. Das Alltagsleben vieler
junger Menschen hat sich seit Beginn der Pandemie
grundlegend verändert. Die Jugendphase ist durch
verschiedene jugendtypische Übergänge gekennzeich-
net, sei es in der Ausbildung, beim Weg ins Berufsleben,
dem eigenständigen Wohnen, dem Wahrnehmen einer
aktiven Bürgerschaft oder auch durch das Erleben erster
Partnerschaften oder der Familiengründung. Durch
die aktuelle Krise wurden diese Transitionen teilweise
erschwert. Viele Jugendliche und junge Erwachsene
sehen einer ungewisseren Zukunft entgegen, als es vor
der Pandemie der Fall gewesen ist. Dies kann einen gro-
ßen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit
der jungen Generation haben.
Der vorliegende Bericht liefert eine Bestands­
aufnahme und eine Analyse der Entwicklungen der
letzten Jahre zum Wohlbefinden und zur Gesundheit
der Jugendlichen, welche von großer Bedeutung sind
hinsichtlich der Bewertung der gesellschaftlichen Rah-
menbedingungen für ein gesundes Aufwachsen der
Jugendlichen. Diese Erkenntnisse sind heute relevanter
als je zuvor, denn die Covid-19-Pandemie droht nega-
tive Tendenzen zu beschleunigen und positive Entwick-
lungen zu entschleunigen. Der Bericht bietet somit eine
Vergleichsgrundlage der mittel- und langfristigen Kon-
sequenzen der Covid-19-Pandemie für die junge Genera-
tion und liefert rezente Erkenntnisse zum Wohlbefinden
der jungen Generation während der Covid-19-Pandemie.
Das Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend sieht
sich durch die Erkenntnisse des vorliegenden Jugend-
berichtes in seinem Bestreben bestärkt, seinen Beitrag
zum Wohlbefinden und zur Gesundheit der Kinder und
Jugendlichen fortzusetzen.
15
das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern!
Einordnung der Ergebnisse des Jugendberichtes 2020
1.  
Allgemein steht es gut um das Wohlbefinden und die Gesundheit
der jungen Generation
Insgesamt zeichnet der luxemburgische Jugendbericht
ein positives Bild zum Wohlbefinden und zur Gesundheit
der Jugendlichen. Der großen Mehrheit der Jugendlichen
und jungen Erwachsenen in Luxemburg geht es gut und
sie stellen sich gutgerüstet den Herausforderungen des
Erwachsenwerdens. Jedoch lassen sich Risikogruppen
identifizieren, die zusätzliche Unterstützung benötigen.
Auch die Covid-19-Pandemie hat einen erheblichen Ein-
fluss auf das Wohlbefinden, die Lebenszufriedenheit und
die Unbeschwertheit der jungen Generation.
2.  Die junge Generation ist sehr solidarisch während der Covid-19-Pandemie
Der Bericht zeichnet das Bild einer sehr solidarischen
jungen Generation. So stellen die Jugendlichen ihre eige-
nen Ansprüche, Freiheiten, Wünsche und Zukunftspläne
zurück, um ihren gesellschaftlichen Beitrag zur Eindäm-
mung der Pandemie zu leisten. Die allermeisten Jugend-
lichen und jungen Erwachsenen suchen Wege, das Beste
aus der aktuellen Situation zu machen. Dabei treffen die
soziale Distanzierung und die Kontaktbeschränkungen
die Jugendlichen besonders stark in ihrem gewohnten
Leben. Insbesondere die Jugendphase ist geprägt von
sozialen Kontakten, Beisammensein, gemeinsamen
Erlebnissen und neuen Erfahrungen. Diese zurückzu-
stellen fällt besonders schwer. Der Bericht zeigt weiter,
dass junge Menschen nicht nur negative Aspekte mit
der aktuellen Pandemie verbinden, sondern sie dennoch
optimistisch in die Zukunft blicken und positive Entwick-
lungspotentiale sehen. So bewerten beispielsweise viele
die höhere Aufmerksamkeit, die der mentalen Gesund-
heit der Menschen gewidmet wird, als positiv. Doch auch
bei den Jugendlichen ist eine Zunahme der Pandemie-
müdigkeit mit dem zeitlichen Verlauf der Pandemie zu
erwarten.
3.  
Das Wohlbefinden der Jugendlichen wird durch individuelle, soziale
und strukturelle Fak
toren beeinflusst
Der Jugendbericht zeigt, dass das Wohlbefinden der
Jugendlichen durch eine weite Bandbreite individueller,
sozialer und struktureller Faktoren beeinflusst wird. Dazu
zählen vor allem gute Bildungschancen, Unterstützung
bei den individuellen Wahlmöglichkeiten, ein gelingen-
der Einstieg ins Erwerbsleben, eine gute Work-Life-Ba-
lance – sei es in der Schule oder im Beruf, sowie günstige
gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die dem Aufbau
eines eigenständigen Lebens förderlich sind und eine
gute Lebensqualität ermöglichen. Auch die hohen
Lebenshaltungskosten, der angespannte Wohnungs-
markt und die Verkehrssituation stellen politische Heraus-
forderungen dar, die einen Einfluss auf das Wohlbefinden
der Jugendlichen haben. Die junge Generation wünscht
sich eine nachhaltige Gesellschaft und Politik, die die
sozialen Ungleichheiten, die Umweltprobleme und den
Klimawandel ernst nehmen und proaktiv angehen.
4.  
Junge Menschen sind eigenständige und verantwortungsbewusste Gestalter ihres
Lebens; viele Jugendliche haben aber vermehrt Sorgen um ihre Zukunft
Die Ergebnisse des Jugendberichtes zeigen, dass die
Mehrheit der jungen Menschen ihr Leben aktiv gestal-
ten, auch in Krisenzeiten. Vielen Jugendlichen und
jungen Erwachsenen ist es gelungen, in der Pandemie
Bewältigungsstrategien zu entwickeln und Wege zu
finden, um mit der aktuellen Situation gut umzugehen.
Jedoch gelingt dies nicht allen Jugendlichen und jungen
Erwachsenen gleichermaßen. Bedingt durch die Pande-
mie sind viele Jugendliche zunehmend mit Sorgen um
ihre Zukunft belastet. Das Wohlbefinden im Jugendalter
geht mit einer gelingenden Transition ins Erwachse-
nenleben einher. Die Pandemie hat die Möglichkeiten
der Transitionen eingeschränkt und dadurch den Weg
ins Erwachsenenleben für viele Jugendliche erschwert.
Zudem droht die aktuelle Covid-19-Pandemie bisher
gelungene Transitionen negativ zu beeinflussen.
Bei der Entwicklung zukünftiger Maßnahmen ist es
von besonderer Wichtigkeit, dass die Jugendlichen die
Möglichkeit der aktiven Mitwirkung und Gestaltung
haben. Sie sollen als kompetente Akteure in diesen
16
das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern!
Prozess eingebunden werden und vielfältige Möglich-
keiten der Beteiligung und Mitwirkung, sowohl inner-
halb als auch außerhalb der Schule erhalten. Ziel ist es,
bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln, die an die
Lebenswelten der Jugendlichen anknüpfen.
5.  
Das Wohlbefinden und die Gesundheit sind stark geprägt von der
sozialen Herkunft der Jugendlichen
Der Bericht belegt, dass die Lebensbedingungen der
Jugendlichen sowohl ihre Zukunftschancen als auch ihr
Wohlbefinden und ihre Gesundheit sehr stark beeinflus-
sen. Die aktuelle Pandemie droht die soziale Ungleichheit
zu verschärfen, denn Jugendliche, junge Erwachsene und
Familien, die sich bereits vor der Krise in sozial benach-
teiligten Lebenssituationen befanden, werden besonders
hart von den negativen Folgen der Pandemie getroffen.
Auch zeigt der Jugendbericht weiter auf, dass das
Wohlbefinden der Jugendlichen und jungen Erwach-
senen maßgeblich von der Qualität ihrer sozialen Netz-
werke und ihren zwischenmenschlichen Beziehungen
beeinflusst wird. Insbesondere benachteiligten Familien
gelingt es oft weniger, ihre Kinder zu unterstützen. Diese
oft mehrfach belasteten Familien gilt es besonders zu
stützen und ihren Kindern ein gesundes Aufwachsen zu
ermöglichen, denn Wohlbefinden und Gesundheit begin-
nen in der Familie. Eine besondere Bedeutung kommt
dabei den Unterstützungsmaßnahmen einkommens-
schwacher Familien während der Schulzeit ihrer Kinder
sowie den Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe zu.
An innovativen, ressourcenorientierten und aktivieren-
den Konzepten wird gearbeitet, die die Jugendlichen,
ihre Familien und ihr soziales Umfeld gleichermaßen im
Blick haben. Nur so ist eine langfristige gerechte Chan-
cenverteilung möglich, die, über die Herausforderungen
der Pandemie hinaus, entscheidend für den gesellschaft-
lichen Zusammenhalt ist.
Der Bildungspolitik kommt auch eine entscheidende
Rolle zu, denn Wohlbefinden und Gesundheit sind auch
durch einen guten Bildungsabschluss beeinflusst, da
dieser entscheidend die späteren Erwerbsverläufe
und den sozioökonomischen Status der Jugendlichen
beeinflusst. Differenzierte und multilinguale Präven-
tions- und Bildungsstrategien erlauben es, den Ein-
fluss der sozialen Herkunft auf den Bildungserfolg zu
minimieren und bestehenden Bildungsungleichheiten
entgegenzusteuern.
6.  
Immer mehr Jugendliche leiden unter mentalen Problemen, auch außerhalb des
Kontextes der aktuellen Covid-19-Pandemie
Die Zahl der Jugendlichen mit mentalen Gesundheits-
beschwerden hat über die Jahre deutlich zugenommen.
Die Jugendlichen sind heutzutage zunehmend einem
gesellschaftlichen Leistungsdruck ausgesetzt, der sich
über die letzten Jahre verstärkt hat und auf einer indi-
vidualistischen Ausrichtung der Lebenswege fußt. Es
wird eine Optimierung der psychischen, körperlichen
und intellektuellen Fähigkeiten sowie Stärken von den
Jugendlichen verlangt und dieses Dogma wird zudem
von den sozialen Medien übermittelt und dadurch ver-
stärkt. Diesen Leistungsdruck auf den Einzelnen gilt es
durch soziale, präventive und stärkende Maßnahmen
abzufedern sowie Angebote für Kinder und Jugendliche
in der Jugendarbeit, Jugendhilfe und Bildungsarbeit zur
Verfügung zu stellen. Da nicht alle Jugendlichen über
die gleichen individuellen Ressourcen verfügen, ist es
besonders wichtig, diese Angebote auf einer kollektiven
Ebene bereit zu stellen.
Der größere gesellschaftliche Stellenwert, der gene-
rell der mentalen Gesundheit gegenüber der körperli-
chen Gesundheit eingeräumt wird, ist ausdrücklich zu
begrüßen. Eine Enttabuisierung und Sensibilisierung
hinsichtlich psychischer Krankheiten sind aber weiter-
hin erforderlich, um mentalen Gesundheitsproblemen
vorzubeugen sowie den Ausbau von Hilfs- und Unter-
stützungsangeboten voranzutreiben. Hier gilt es, neue
Wege zu gehen und ganzheitliche Konzepte zu entwi-
ckeln, auch innerhalb der formalen und non-formalen
Bildungseinrichtungen. Entscheidend ist, ausreichende
und passende Angebote zur Verfügung zu stellen, um
den betroffenen Jugendlichen schnell und unkompliziert
helfen zu können.
A. das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern!
17
das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern!
7.  
Der Umgang mit den digitalen und sozialen Medien ist mit Chancen
und Risiken verbunden
Die vermehrte Nutzung der digitalen Medien ist ein
gesamtgesellschaftliches Phänomen unserer Zeit.
Die digitale Mediennutzung gewinnt besonders in
der aktuellen Situation nochmals an Bedeutung. Die
Mediennutzung und digitale Kommunikation nimmt eine
außerordentlich wichtige Rolle im Freizeitverhalten der
Jugendlichen ein und wird sowohl mit positiven als auch
negativen Einflüssen auf ihr Wohlbefinden in Verbindung
gebracht. Die Offenheit und ständige Verfügbarkeit der
sozialen Medien stellen dabei eine Chance und gleichzei-
tig eine Herausforderung dar.
Im Zeitalter von Fake News ist eine kritisch-kom-
petente Haltung der Jugendlichen unabdingbar und
besonders Cybermobbing wird im Kontext von Gewalt-
präventionskonzepten thematisiert. Es gilt, mithilfe von
angepassten Sensibilisierungs- und Bildungsmaßnahmen
den Erwerb eines kritischen und verantwortungsvollen
Konsums von digitalen Medien zu fördern.
Neben der Förderung einer kritisch-kompetenten
Haltung der Jugendlichen gilt es für die Praxis der Pro-
fessionellen, die jugendspezifischen Hilfs- und Unterstüt-
zungsangebote an die Lebenswelten der Jugendlichen
anzuknüpfen. Jugendliche bewegen sich zunehmend in
einer digitalen Welt. Hilfs- und Unterstützungsangebote
müssen deshalb über die von Jugendlichen genutzten
digitalen Kanäle, zum Beispiel über digitale Tools und
Apps zugänglich gemacht werden. Nur so können eine
breite Inanspruchnahme und die Reichweite der Ange-
bote gewährleistet werden.
8.  
Die formalen und non-formalen Bildungseinrichtungen sind zentrale Orte, die
positive Akzente setzen können für das Wohlbefinden der Jugendlichen
Insbesondere für Jugendliche in schwierigen Lebens-
lagen, die nicht auf ausreichende Ressourcen in ihrem
sozialen Umfeld zurückgreifen können, stellen die forma-
len und non-formalen Bildungseinrichtungen wichtige
Unterstützungsmöglichkeiten bereit. Die Bildungsein-
richtungen sind neben der Familie und dem sozialen
Umfeld der Jugendlichen zentrale Orte, die Einfluss auf
das Wohlbefinden und die Gesundheit der Jugendlichen
haben. Sie sind darüber hinaus auch wichtige Räume der
Prävention, Früherkennung und aktiven Förderung des
Wohlbefindens der Jugendlichen.
Wohlbefinden und Gesundheit sind auch zentrale
Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen und die damit
verbundenen Zukunftschancen der jungen Generation.
Sie gelten als wichtige Faktoren für den Bildungserfolg,
die Entwicklungsfortschritte und die Arbeitsleistungen
des Einzelnen. Für den schulischen Kontext konnten
sowohl positive Faktoren ermittelt werden, wie die
Unterstützung durch Lehrer und Mitschüler, Erfolgser-
lebnisse, ein positives Schulklima, als auch Risikofaktoren,
wie Schulstress, zu hoher Leistungsdruck, Prüfungsangst,
Mobbing oder Gewalterfahrungen.
Die sozialen und intrapersonellen Kompetenzen
stehen in enger Verbindung mit dem schulischen und
beruflichen Erfolg sowie dem Wohlbefinden. Diese Kom-
petenzen zählen zu den Schlüsselkompetenzen des 21.
Jahrhunderts, deren Förderung durch sozio-edukative
Konzepte und die Einführung entsprechender Dienste
innerhalb und außerhalb der Schulen vorangetrieben
wird. Das non-formale Lernen und ganzheitliche Fördern
vereinfacht den Zugang zu diesen Kompetenzen und ist
ein wichtiger Bestandteil der aktuellen Bildungskonzepte.
In den formalen und non-formalen Bildungseinrich-
tungen stehen den Jugendlichen einerseits Begegnungs-
räume offen, andererseits sind die Fachkräfte aufsuchend
tätig, um auf die Jugendlichen zuzugehen und so nieder-
schwellige Hilfs- und Unterstützungsangebote anzubie-
ten. Den Fachkräften kommt dabei eine entscheidende
Rolle hinsichtlich der Förderung des Wohlbefindens
und der Gesundheit der Jugendlichen zu. Diese Rolle
wurde mehrfach im Kontext der Pandemie aufgegriffen
und durch Weiterbildungen und Peer-to-Peer Konzepte
verstärkt.
18
das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern!
9.  
Jugendzentrierte Strategien benötigen eine Vernetzung der Schulen, der
non-formalen Bildungseinrichtungen, der Strukturen der Jugend- und
Familienhilfe sowie der jugendspezifischen medizinischen Hilfsmaßnahmen
Der Jugendbericht 2020 zeigt, dass eine ressortüber-
greifende Zusammenarbeit, die den Jugendlichen in
den Mittelpunkt stellt, sowie als gleichwertiges Mitglied
der Gesellschaft versteht, als auch als kompetenten und
handlungsmächtigen Akteur wahrnimmt, eine starke Ver-
netzung und Kooperation der Praxisstrukturen braucht.
Insbesondere bei der Unterstützung von Risikogruppen
ist eine transversale, vernetzte sowie koordinierte Zusam-
menarbeit erforderlich, um die zur Verfügung stehenden
Ressourcen im Sinne der betroffenen Jugendlichen effi-
zient einzusetzen.
Die Maßnahmen sind dabei sowohl präventiv als
auch interventiv auszurichten. Die systematische Kate-
gorisierung und die Promovierung von Qualitätsent-
wicklungsmodellen sowie Best-Practice-Maßnahmen
werden in allen Bildungseinrichtungen und Strukturen
der Jugendhilfe vorangetrieben.
Für die Gestaltung und Ausrichtung der zukünftigen
jugendpolitischen Maßnahmen ist der hier vorliegende
Jugendbericht sowie die Erkenntnisse der luxemburgi-
schen Jugendforschung eine wichtige Informations- und
Diskussionsgrundlage. Eine gesellschaftliche Auseinan-
dersetzung mit diesen Erkenntnissen wird auch zukünftig
wichtig sein.
WOHLBEFINDEN UND
GESUNDHEIT VON
JUGENDLICHEN IN
LUXEMBURG
B
Robin Samuel  Helmut Willems (Hrsg.)
Inhaltsverzeichnis
21
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1  	
Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Introduction. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
R. Samuel, H. Willems
Kapitel 2	
Konzeption des Jugendberichtes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  29
A. Schumacher, A. Heinen, H. Willems, R. Samuel
2.1 
Themenschwerpunkte, Zielsetzung und analytische Perspektiven
des Jugendberichtes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
2.1.1  Fragestellungen des Jugendberichtes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
2.1.2  Wohlbefinden und Gesundheit aus sozialwissenschaftlicher Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
2.2  Wohlbefinden und Gesundheit aus theoretischer Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
2.2.1 Wohlbefinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
2.2.2 Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
2.2.3  Wohlbefindensorientiertes und gesundheitsrelevantes Handeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
2.3 
Einflussfaktoren und Ressourcen für Wohlbefinden und Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
2.3.1  Personale Faktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
2.3.2  Soziale Faktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
2.3.3  Strukturelle Faktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
2.4  Datengrundlage und methodische Vorgehensweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
2.4.1  Health Behaviour in School-aged-Children (HBSC) und Youth Survey Luxembourg (YSL) –
Quantitative Studien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
2.4.2  Eine qualitative Studie zu Wohlbefinden und Gesundheit von Jugendlichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
2.4.3  Eine qualitative Studie zu Fachdiskursen zu Wohlbefinden und Gesundheit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
2.4.4  Young People and Covid-19 (YAC+) – Eine Mixed-Methods-Studie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
2.4.5  Sekundärdatenanalyse zur Bestimmung von Kontextbedingungen für das Wohlbefinden und
die Gesundheit von Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
2.5 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Kapitel 3  	
Gesellschaftliche Kontextbedingungen für das Wohlbefinden und
die Gesundheit von Jugendlichen in Luxemburg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
A. Schumacher, H. Willems, E. Schembri
3.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
3.2  Politische Strukturen und allgemeine Lebensbedingungen in Luxemburg	������������������������������������������������������������������ 49
3.3  Demografische Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
3.4  Bildungs- und Erwerbsstand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
3.5  Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, soziale Ungleichheit und Armut	������������������������������������������������������������������������ 58
3.6  Soziale Sicherung und Gesundheitsversorgung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
3.7  Rechtliche Rahmenbedingungen des Aufwachsens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
3.8 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Spotlight: 
Veränderungen der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Luxemburg für Jugendliche
durch Covid-19. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Kapitel 4  	
Wie Jugendliche ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit einschätzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
A. Heinz, C. Residori, T. Schulze, A. Heinen, R. Samuel
4.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
4.2  Wohlbefinden und Gesundheit – Die Sicht der Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
4.2.1  Was Jugendliche unter Wohlbefinden verstehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
Inhaltsverzeichnis
22
4.2.2  Was Jugendliche unter Gesundheit verstehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
4.2.3  Wohlbefinden und Gesundheit – Zusammenhänge aus Sicht der Jugendlichen 	���������������������������������������� 75
4.3  Die Bewertung des Wohlbefindens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
4.3.1  Das affektive Wohlbefinden und seine Bedingungsfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
4.3.2  Das kognitive Wohlbefinden und die Bedeutung der Lebenszufriedenheit 	�������������������������������������������������� 78
4.3.3 Stressempfinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
4.4  Die Bewertung der Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
4.4.1  Die Bewertung des allgemeinen Gesundheitszustandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
4.4.2  Chronische körperliche Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
4.4.3  Der Gewichtsstatus und dessen subjektive Einschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
4.4.4  Psychosomatische Gesundheitsbeschwerden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
4.4.5  Psychische Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
4.5 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
Spotlight: Veränderung des Wohlbefindens durch die Covid-19-Pandemie 	�������������������������������������������������������������������������� 95
Kapitel 5	
Was Jugendliche für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit tun oder nicht tun . . . . . . . . . . .  99
A. Heinen, M. Schobel, C. Residori, T. Schulze, R. Samuel
5.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
5.2  Jugendliches Handeln und selbstberichtete Motive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
5.2.1  Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
5.2.2  Mediennutzung und digitale Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
5.2.3  Substanzkonsum bei Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
5.2.4  Zwischen Gesundheitsverhalten und Risikoverhalten: eine Typologie 	���������������������������������������������������������� 113
5.3  Die Ambivalenz von Handlungen: zwischen Gesundheitsgefährdung und Steigerung
des Wohlbefindens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
5.3.1  Negative Auswirkungen ambivalent bewerteten Handelns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
5.3.2  Die Abwägung zwischen der kurzfristigen Steigerung des subjektiven Wohlbefindens
und möglichen Gesundheitsschäden in der Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
5.3.3  Selbstregulationen im Umgang mit kognitiver Dissonanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
5.4  Bewältigungshandeln im Umgang mit Belastungen – eine Typologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
5.5 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Spotlight: Das veränderte Freizeitverhalten während der Covid-19-Pandemie und dessen Einfluss
auf das Wohlbefinden der Jugendlichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
Kapitel 6  	
Welche Bedeutung das soziale Umfeld für das Wohlbefinden der Jugendlichen hat:
Familie, Freunde, Schule und weitere Lebensbereiche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
A. Heinen, T. Schulze, M. Schobel, E. Schembri, H. Willems
6.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
6.2  Die Bedeutung von Familie und Freunden für das Wohlbefinden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
6.2.1  Familie als Ressource oder Belastung für das Wohlbefinden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
6.2.2  Freundschaften und Paarbeziehungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
6.3  Das subjektive Wohlbefinden von Jugendlichen in außerfamilialen Lebensbereichen	������������������������������������������ 136
6.3.1  Schulisches Wohlbefinden: Unterstützung durch das Lehrpersonal, die Bewältigung
hoher Anforderungen und des Leistungsdrucks. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137
6.3.2  Jugendhäuser: Vertrauensvolle Beziehungen und die Interaktion mit Gleichaltrigen. . . . . . . . . . . . . . . . 140
6.3.3  Jugendliche in Heimen (Foyer) und betreuten Wohnstrukturen (Slemo) 	������������������������������������������������������ 141
6.3.4  Jugendliche in der Erwerbsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144
6.4  Die Bedeutung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und Entwicklungen für
das subjektive Wohlbefinden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
6.5 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
Spotlight: Die Bedeutung von Familie und Freunden für das Wohlbefinden der Jugendlichen
während der Covid-19-Pandemie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
Inhaltsverzeichnis
23
Kapitel 7  	
Wie Jugendliche die Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen wahrnehmen . . . . . . . . . . . . . . 155
C. Residori, L. Schomaker, M. Schobel, T. Schulze, A. Heinen
7.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
7.2  Die Perspektive der Jugendlichen auf die Covid-19-Pandemie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
7.3  Der Umgang der Jugendlichen mit Informationen und Medien während der Covid-19-Pandemie. . . . . . . . . . 159
7.4  Die Bewertung und Umsetzung der Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19
durch die Jugendlichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160
7.4.1  Die Bewertung der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie	������������������������������������������������ 161
7.4.2  Die Umsetzung der Maßnahmen im Alltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
7.5  Die Mitverantwortung für andere als Motivation für das Umsetzen der Maßnahmen	�������������������������������������������� 165
7.6  Einschätzungen der Jugendlichen zur Schule und zum Lernen während der Covid-19-Pandemie. . . . . . . . . . . 167
7.7  Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Jugendlichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169
7.8  Die Bewältigung der Belastungen durch die Covid-19-Pandemie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174
7.9 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177
Kapitel 8	
Wie Experten über das Wohlbefinden und die Gesundheit
Jugendlicher diskutieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179
S. Biewers Grimm, C. Meyers
8.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181
8.2  Feldspezifische Diskurse zu Wohlbefinden und Gesundheit in der Schule, der Jugendarbeit,
der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie im Arbeitsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181
8.2.1  Gesundheitsbezogene Diskurse im Kontext der formalen Bildung: Zwischen neuen
Zielsetzungen und strukturellen Beharrungstendenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181
8.2.2  Wohlbefinden und Autonomieförderung durch Partizipation: Zur Förderung von
Wohlbefinden in der Jugendarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185
8.2.3  Emotionale Sicherheit und Resilienzförderung als Grundelemente von Wohlbefinden
in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187
8.2.4  Umgang mit erhöhten Belastungen: Wohlbefinden und Gesundheit im Arbeitsbereich	������������������������ 188
8.3  Feldübergreifende Diskurse zum Wohlbefinden und zur Gesundheit der Jugendlichen 	�������������������������������������� 190
8.3.1  Gesundheitsgefährdung und jugendtypische Risikofaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191
8.3.2  Psychische Gesundheit von Jugendlichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192
8.3.3  Der Zusammenhang von Digitalisierung und Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194
8.3.4  Die Frage der Verantwortlichkeit für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Jugendlichen . . . . . . 196
8.4  Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198
Spotlight: Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Diskurse und Praktiken zum Wohlbefinden
und zur Gesundheit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200
Kapitel 9  	
Synopse der zentralen Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205
A. Schumacher, A. Heinen, E. Schembri, H. Willems, R. Samuel
9.1  Die Einschätzung von Wohlbefinden und Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207
9.2  Die Veränderung von Wohlbefinden und Gesundheit im Zeitverlauf und der Vergleich zu
anderen Ländern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208
9.3  Erklärungsfaktoren für unterschiedliche Einschätzungen ­
von Wohlbefinden und Gesundheit 	�������������������������� 208
9.4 
Eigenverantwortung und der Stellenwert von wohlbefindens- und gesundheitsorientiertem
Handeln. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209
9.5 
Die Beurteilung der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen Maßnahmen 	�������������������������������������������� 209
9.6 
Der Blick luxemburgischer Experten auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Jugendlichen. . . . . . . . . 210
­9.7  Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211
Inhaltsverzeichnis
24
Synopsis des principaux résultats. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212
9.1  La perception du bien-être et de la santé . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212
9.2  L’évolution du bien-être et de la santé au fil du temps et comparaison avec d’autres pays	���������������������������������� 213
9.3  Facteurs explicatifs des différentes perceptions du bien-être et de la santé 	�������������������������������������������������������������� 213
9.4  Responsabilité personnelle et importance de l’action axée sur le bien-être et la santé	������������������������������������������ 214
9.5  Évaluation de la pandémie de Covid-19 et des mesures prises dans ce contexte 	���������������������������������������������������� 214
9.6  Le regard posé par les experts luxembourgeois sur le bien-être et la santé des jeunes	������������������������������������������ 215
9.7 Synthèse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216
Kapitel 10  	
Herausforderungen für Politik und Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219
A. Schumacher, A. Heinen, H. Willems, R. Samuel
10.1  Folgen sozialer Ungleichheit für Wohlbefinden und Gesundheit von Jugendlichen	���������������������������������������������221
10.2  Genderspezifische Differenzen in Wohlbefinden und Gesundheit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222
10.3  Altersbezogene Differenzen und Risikofaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222
10.4  Körperliche Gesundheitsprobleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223
10.5  Mentale Gesundheitsprobleme. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224
10.6  Transitionsunsicherheit, Zukunftsängste und gesellschaftlicher Zusammenhalt 	���������������������������������������������������224
10.7  Familie als Sozialisationsort und Schutzfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225
10.8  Peers als Ressourcen und Risiko. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225
10.9  Fokussierung des Wohlbefindens in institutionellen Kontexten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226
10.10  Strukturelle Rahmenbedingungen für Gesundheit und Wohlbefinden	�������������������������������������������������������������������226
10.11  Jugendliche als kompetente Akteure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227
10.12  Die Covid-19-Pandemie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227
10.13  Entwicklungsperspektiven des luxemburgischen Jugendberichtes und Forschungsbedarf. . . . . . . . . . . . . . . 228
Défis pour la politique et la pratique. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230
10.1 
Conséquences de l’inégalité sociale sur le bien-être et la santé des jeunes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230
10.2 
Différences liées au genre dans le bien-être et la santé. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231
10.3 
Différences liées à l’âge et facteurs de risques . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231
10.4 Pathologies physiques . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232
10.5 
Problèmes de santé mentale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233
10.6 
Insécurité quant à la transition, peur de l’avenir et cohésion sociale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233
10.7 
La famille, lieu de socialisation et facteur de protection. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233
10.8 
Les pairs, ressource et risque. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234
10.9 
Focalisation du bien-être dans des contextes institutionnels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234
10.10 
Conditions-cadres structurelles pour la santé et le bien-être. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235
10.11 
Les jeunes, des acteurs compétents. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235
10.12 
La pandémie de Covid-19 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236
10.13  Perspectives de développement du rapport luxembourgeois sur la jeunesse
et besoins de recherche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237
Anhang	
Glossar. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240
Literaturverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243
Abbildungsverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264
Tabellenverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265
Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 266
Autorinnen und Autoren des Jugendberichtes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268
1. Einleitung
25
EINLEITUNG
1
KAPITEL
1
Robin Samuel
Helmut Willems
1. Einleitung
27
Einleitung
Der vorliegende Bericht zur Situation der Jugend in
Luxemburg 2020 ist das Resultat einer dreijährigen
wissenschaftlichen Arbeit der Gruppe Jugendforschung
des Zentrums für Kindheits- und Jugendforschung (CCY:
Centre for Childhood and Youth Research) an der Univer-
sität Luxemburg. Ziel der Arbeit war es, dem Auftrag des
Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend aus dem
Jahr 2018 entsprechend, eine umfassende Analyse des
Wohlbefindens und der Gesundheit der Jugendlichen in
Luxemburg vorzulegen und dabei deren subjektive Sicht-
weisen und Perspektiven in den Vordergrund zu rücken.
Ein disziplinär breit gefächertesTeam von Jugendfor-
scherinnen und Jugendforschern entwickelte mit großer
Sorgfalt ein differenziertes Forschungsdesign, sichtete,
erhob, analysierte und interpretierte umfassende Daten-
bestände, diskutierte und verschriftlichte Ergebnisse und
erstellte den nun vorliegenden Bericht (siehe Autoren-
verzeichnis). Sie wurden dabei unterstützt von Simone
Charles, Moritz Höpner, Patrice Joachim, Sebastian Kur-
ten, Nathalie Michel, Alessandro Procopio und Maria E.
Sozio. Auch durften wir auf die engagierte Mitarbeit der
studentischen Hilfskräfte Lisa Gardin, Conny Godefroy,
Caroline Koch, Xènia Loi, Isabelle Moris, Katia Pescatori,
Christina Reisinger, Lisi Wagener, Isabelle Wagner und
Marielle Baumgarten zählen.
Die Arbeiten der Forschungsgruppe wurden inhalt-
lich und organisatorisch durch ein Comité de pilotage
gesteuert, besetzt mit Vertretern des Ministeriums und
der Universität Luxemburg. Wir bedanken uns ganz herz-
lich für die hilfreiche und konstruktive Zusammenarbeit
mit Nathalie Keipes, Laurent Bauler, Daniela Dario und
Conny Roob vom Ministerium für Bildung, Kinder und
Jugend sowie auf Seiten der Universität Luxemburg
bei dem Dekan der Fakultät für Geisteswissenschaften,
Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften,
Prof. Dr. Georg Mein, für seine großartige und zuverläs-
sige Unterstützung.
Die Beratung in wissenschaftlichen Fragen erfolgte
durch einen Conseil scientifique, in dem Experten aus
verschiedenen außeruniversitären Feldern in Luxemburg
mit Vertretern von internationalen Universitäten zusam-
menarbeiteten: Prof. Dr. Dr. Thomas Abel, Prof. Dr. Anto-
ine Fischbach, Dr. Laetitia Huiart, Dr. Thomas Karst, Dr.
Bärbel-Maria Kurth, Dr. Christian Lamy, Dr. Thomas Lenz,
Heinz Müller, Prof. Dr. Heike Ohlbrecht und Dr. Bechara
Georges Ziade. Auch ihnen gilt unser herzlicher Dank!
Viele weitere Personen und Organisationen haben
die Arbeiten am Jugendbericht unterstützt, etwa durch
Beratung zu theoretischen Konzeptionen und methodi-
schen Vorgehensweisen, durch Hilfe bei der Validierung
von Analysen sowie durch die Bereitstellung von Daten
und Informationen. Hier sind insbesondere zu nennen:
Gilles Dhamen, Tanja Ducomble, Laurent Dura, Prof. Dr.
(em.) Michael-Sebastian Honig, Dr. Kim Meyer, Anasse El
Maslohi, Prof(in). Dr. (em.) Pasqualina Perrig-Chiello und
Christophe Shinn.
Wir danken allen genannten Personen und Organisa-
tionen herzlich für die Unterstützung. Ihre Beiträge waren
entscheidend, dass der Jugendbericht 2020 nicht nur
wissenschaftlich höchsten Ansprüchen genügt, sondern
auch die luxemburgischen Gegebenheiten umfassend
berücksichtigt und spiegelt.
Die rasche Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2
ab dem Frühjahr 2020 zwang uns, unsere Planung auf der
Zielgeraden anzupassen, um auch die durch die Pande-
mie neu aufgeworfenen Fragen bearbeiten zu können.
Diese zusätzliche Herausforderung zu bewältigen, erwies
sich als komplex, aber auch als inhaltlich sehr ergiebig.
INTRODUCTION
FR
Introduction
Le présent rapport sur la situation de la jeunesse au
Luxembourg 2020 est le résultat d’un travail scientifique
de trois ans effectué par le Groupe de recherche sur la
jeunesse du Centre de recherche sur l’enfance et la jeu-
nesse (CCY, Centre for Childhood and Youth Research) à
l’Université du Luxembourg. Conformément au mandat
du Ministère de l’Éducation nationale, de l’Enfance et de
la Jeunesse datant de 2018, le travail de recherche pré-
sente une analyse detaillée du bien-être et de la santé des
jeunes au Luxembourg et met en avant leurs perceptions
et perspectives subjectives.
Une équipe multidisciplinaire de chercheuses et
chercheurs spécialisé(e)s dans le domaine de la jeunesse
a développé avec grand soin un plan de recherche dif-
férencié, a rassemblé, collecté, analysé et interprété des
ensembles de données considérables, discuté et rédigé
les résultats et a élaboré le rapport à présent disponible
(voir le relevé des auteurs). L’équipe a été assistée dans
son travail par Simone Charles, Moritz Höpner, Patrice
Joachim, Sebastian Kurten, Nathalie Michel, Alessandro
Procopio et Maria E. Sozio. Nous avons également pu
compter sur le travail engagé des assistants-étudiants
Lisa Gardin, Conny Godefroy, Caroline Koch, Xènia Loi,
Isabelle Moris, Katia Pescatori, Christina Reisinger, Lisi
Wagener, Isabelle Wagner et Marielle Baumgarten.
Le contenu et l’organisation des travaux du groupe
de recherche ont été dirigés par un Comité de pilotage
composé de représentants du ministère et de l’Université
du Luxembourg. Nous remercions sincèrement Nathalie
Keipes, Laurent Bauler, Daniela Dario et Conny Roob du
Ministère de l’Éducation nationale, de l’Enfance et de la
Jeunesse de leur coopération précieuse et constructive
et, du côté de l’Université du Luxembourg, le doyen de la
Faculté des Sciences Humaines, des Sciences de l’Éduca-
tion et des Sciences Sociales, Prof. Dr. Georg Mein, de son
soutien à la fois remarquable et fiable.
Pour les questions scientifiques, nous avons été
conseillés par un Conseil scientifique, au sein duquel
coopéraient des experts travaillant dans divers champs
extra-universitaires au Luxembourg et des représentants
d’universités internationales : Prof. Dr. Dr. Thomas Abel,
Prof. Dr. Antoine Fischbach, Dr. Laetitia Huiart, Dr.Thomas
Karst, Dr. Bärbel-Maria Kurth, Dr. Christian Lamy, Dr. Tho-
mas Lenz, Heinz Müller, Prof. Dr. Heike Ohlbrecht et Dr.
Bechara Georges Ziade. À eux aussi, nous leur adressons
tous nos remerciements !
De nombreuses autres personnes et organisations
ont soutenu les travaux liés au rapport sur la jeunesse,
par exemple en donnant des conseils sur les conceptions
théoriques et les approches méthodiques, en aidant
dans la validation d’analyses et en mettant des données
et informations à notre disposition. Nous citerons en
particulier : Gilles Dhamen, Tanja Ducomble, Laurent
Dura, Prof. Dr. (em.) Michael-Sebastian Honig, Dr. Kim
Meyer, Anasse El Maslohi, Prof(in). Dr. (em.) Pasqualina
Perrig-Chiello et Christophe Shinn.
Nous remercions vivement toutes les personnes et
organisations mentionnées de leur soutien. Leurs cont-
ributions ont été décisives pour que le rapport sur la jeu-
nesse 2020 ne satisfasse pas seulement à des exigences
très rigoureuses sous un angle scientifique, mais tienne
compte et reflète aussi de manière exhaustive les réalités
luxembourgeoises .
La propagation rapide du coronavirus SARS-CoV-2 à
partir du printemps 2020 nous a obligé à adapter notre
planning sur la dernière ligne droite pour pouvoir éga-
lement traiter les questions soulevées par la pandémie.
Relever ce défi supplémentaire s’est avéré complexe, mais
très riche sur le fond.
28
2. Konzeption des JugendberichteS
29
KONZEPTION DES
JUGENDBERICHTES
2
KAPITEL
2
Anette Schumacher
Andreas Heinen
Helmut Willems
Robin Samuel
WICHTIGE ERGEBNISSE
AUS KAPITEL 2
	
- Der luxemburgische Jugendbericht 2020 beinhaltet eine umfassende
Beschreibung des Wohlbefindens und der Gesundheit von Jugendlichen.
Die Beschreibung basiert auf der Wahrnehmung und Einschätzung der
Jugendlichen selbst.
	
- Der Jugendbericht nimmt eine sozialwissenschaftliche Perspektive ein,
wonach Wohlbefinden und Gesundheit als Resultat personaler, sozialer
und struktureller Ressourcen betrachtet werden.
	
- Er analysiert die unterschiedlichen Sichtweisen und Handlungsweisen
(Agency) und identifiziert Unterschiede und Ungleichheiten in Gesundheit
und Wohlbefinden der Jugendlichen nach Alter, Geschlecht, sozialem
Status und Bildungsstatus sowie Migrationshintergrund.
	
- Die Datengrundlage besteht aus mehreren eigens für diesen Bericht
durchgeführten quantitativen und qualitativen Studien und ergänzt diese
durch Sekundärdatenanalysen.
	
- Die integrierte Analyse der Datenquellen erlaubt ein facettenreiches Bild
des Wohlbefindens und der Gesundheit der Jugendlichen in Luxemburg
zu zeichnen.
2. Konzeption des JugendberichteS

2. Konzeption des Jugendberichtes
31
2.1  
Themenschwerpunkte, Zielsetzung und analytische Perspektiven
des Jugendberichtes
Wohlbefinden ist ein Hauptziel menschlichen Handelns.
Um Wohlbefinden herstellen und erreichen zu können,
sind personale, soziale und strukturelle Faktoren von zen-
traler Bedeutung. So sind bestimmte Eigenschaften einer
Person, ihr Geschlecht, ihr sozioökonomischer Status, die
Familie und Peers oder Institutionen wie die Schule oder
der Arbeitsplatz eines Jugendlichen mitbestimmend für
die Ausprägung von Wohlbefinden.
Wohlbefinden wiederum kann sich günstig auf die
Entwicklung von Jugendlichen, die körperliche und emo-
tionale Gesundheit, die kognitive Entwicklung und auch
auf das Wohlbefinden im späteren Erwachsenenalter
auswirken (Hornberg, 2016; Ohlbrecht  Winkler, 2018;
Public Health England, 2015; Rademaker, 2018).
2.1.1  Fragestellungen des Jugendberichtes
Der luxemburgische Jugendbericht hat zum Ziel, eine
systematische Beschreibung und Analyse des Wohlbe-
findens und der Gesundheit von Jugendlichen aus deren
subjektiver Perspektive vorzunehmen. Er orientiert sich
dabei an den folgenden Fragestellungen:
1.  Wie schätzen Jugendliche in Luxemburg ihr Wohlbe-
finden und ihre Gesundheit ein?Welche Unterschiede
zeigen sich etwa bezüglich soziodemografischer und
sozioökonomischer Merkmale?
2.  In welchem Maße haben Wohlbefinden und Gesund-
heit der Jugendlichen sich in den letzten Jahren
verändert? In welchen Bereichen zeigt sich das am
deutlichsten und wie stellt sich die Situation in Luxem-
burg im Vergleich zu anderen europäischen Ländern
dar?
3.  Welche Erklärungsfaktoren für unterschiedliche
Einschätzungen der Jugendlichen zu ihrem Wohl-
befinden und ihrer Gesundheit können identifiziert
werden?
4.  Welcher Stellenwert kommt den Jugendlichen selbst
und ihren Handlungen dabei zu? Welche Verhaltens-
weisen sind förderlich und welche beeinträchtigen ihr
Wohlbefinden und ihre Gesundheit?
5.  Wie beurteilen Jugendliche die Covid-19-Pandemie
und die damit verbundenen Maßnahmen? Lassen sich
Auswirkungen der Pandemie auf ihr Wohlbefinden
und ihre Gesundheit feststellen?
6.  Wie blicken Experten aus den gesundheitsbezogenen
Fachpolitiken und Praxisfeldern in Luxemburg auf das
Wohlbefinden und die Gesundheit von Jugendlichen?
Diese Fragestellungen wurden mit Hilfe von eigens
für den Jugendbericht durchgeführten umfangreichen
Studien sowie Sekundärdatenanalysen (siehe Kapitel 2.4)
bearbeitet. Das dabei zugrunde gelegte Verständnis von
Wohlbefinden und Gesundheit soll im Folgenden dar-
gestellt werden.
2.1.2  Wohlbefinden und Gesundheit aus sozialwissenschaftlicher Perspektive
Der luxemburgische Jugendbericht beschäftigt sich mit
dem Wohlbefinden und der Gesundheit von Jugendli-
chen im Alter zwischen 12 und 29 Jahren. Der Bericht
fokussiert hierbei die Sichtweise und die Einschätzungen
der Betroffenen, also der Jugendlichen selbst. Ihre subjek-
tive Perspektive, ihre Orientierungen und Bewertungen
stehen im Fokus der Berichterstattung. Die sozialwissen-
schaftliche Perspektive des Jugendberichtes bedeutet
hierbei die analytische Berücksichtigung personaler,
sozialer und struktureller Faktoren, die je nach ihrer
Ausprägung einen großen Einfluss auf Wohlbefinden
und Gesundheit der Jugendlichen ausüben können.
Unter personale Faktoren können bestimmte Merkmale
einer Person gefasst werden, wie z. B. das Geschlecht,
das Alter, der sozioökonomische Status, ein etwaiger
Migrationshintergrund und der Bildungsstand. Zu den
sozialen Faktoren sind vor allem die Familienbeziehungen
und die Peers, aber auch Mitschüler, Berufskollegen etc.
2. Konzeption des Jugendberichtes
32
zu zählen. Die strukturelle Dimension umfasst in erster
Linie die jugendrelevanten institutionellen Kontexte, wie
z. B. die Schulen und Jugendhäuser sowie fremdunter-
bringende Strukturen, aber auch gesamtgesellschaftliche
wohlfahrtsstaatliche Strukturen.
Der sozialwissenschaftliche Blick auf die Ausprägung
und das Verständnis von Wohlbefinden und Gesundheit
berücksichtigt zentrale soziologisch orientierteTheorien
und Konzepte. Unterschiedliche Ressourcen und Poten-
tiale für Wohlbefinden und Gesundheit können etwa mit
der Kapitaltheorie von Bourdieu (Bourdieu, 1983) und
dem Konzept der Capabilities (Befähigungen) (Sen, 1993)
beschrieben werden. Das Agency-Paradigma, welches
sich auf die Handlungsmöglichkeiten in der Gesellschaft
und die individuellen und sozialen Bedingungen der
Handlungsfähigkeit der Jugendlichen bezieht (Mick,
2012), kann insbesondere für Voraussetzungen und
Grenzen jugendlicher Handlungsfähigkeit im Umgang
mit Gesundheit und Wohlbefinden sensibilisieren. Der
Blick auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von
Jugendlichen erfolgt somit aus einer Perspektive, die
den Jugendlichen als kompetenten„Agenten“ in Bezug
auf die Einschätzung und sein Handeln im Bereich Wohl-
befinden und Gesundheit betrachtet und die Interaktion
mit seiner Lebenswelt und die damit verbundenen struk-
turellen Gegebenheiten einschließt.
2.2  Wohlbefinden und Gesundheit aus theoretischer Sicht
2.2.1  Wohlbefinden
In der Kindheits- und Jugendforschung hat das Thema
Wohlbefinden in den letzten Jahren immer stärkere Auf-
merksamkeit gewonnen (Andresen et al., 2020; Kaman
et al., 2020; Ohlbrecht  Winkler, 2018). Um Aussagen
über das Wohlbefinden von Jugendlichen wissenschafts-
basiert zu erarbeiten, erscheint es wichtig, diesen zen-
tralen Gegenstandsbereich des Jugendberichtes aus
theoretischer Sicht zunächst näher zu beleuchten und
zu definieren.
Wohlbefinden ist ein mehrdimensionales Konstrukt,
welches die Lebensqualität von Jugendlichen hinsicht-
lich unterschiedlicher Aspekte wie Gesundheit, Bildung,
materielle Situation, soziale Beziehungen, schulische oder
berufliche Situation und Freizeit umfassen kann. Grund-
sätzlich kannWohlbefinden als positiver Zustand bezeich-
net werden. Was Wohlbefinden für ein Individuum und
insbesondere für Jugendliche jedoch konkret bedeutet,
hängt letztendlich von unterschiedlichen Auffassungen
dieses Zustandes sowie von der eigenen Einschätzung
über die Erreichbarkeit und Förderung dieses Befindens
ab (Abele  Becker, 1991).
Oftmals wird Wohlbefinden als Oberbegriff für posi-
tive emotionale Zustände, wie zum Beispiel Freude, Glück,
Gesundheit, Stressfreiheit oder Zufriedenheit, genutzt,
ohne dass eine klare Trennlinie gezogen wird (Hascher,
2004). Viele Studien zum Wohlbefinden verwenden die
umfassende Begriffsbestimmung der Weltgesundheits-
organisation (WHO) zur Definition von Gesundheit. Sie
versteht Gesundheit als einen„Zustand des vollständigen
körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und
nicht nur als Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“
(WHO, 1946, S. 1). Gesundheit wird dabei verstanden als
das Ausmaß, in dem eine Person ihre Bedürfnisse erfüllen
und zugleich auch mit einer sich verändernden Umwelt
und deren Erwartungen umgehen kann (WHO, 1986).
Diese Sichtweise bezieht sowohl physische als auch
soziale und persönliche Fähigkeiten bei der Analyse von
Wohlbefinden mit ein. Innerhalb dieser Definition wird
sehr deutlich, wie eng die Begriffe Wohlbefinden und
Gesundheit miteinander verflochten werden.
Die in der WHO-Definition vorgenommene Einteilung
in psychisches, physisches und soziales Wohlbefinden
bietet Minkkinen (2013) zufolge einen nutzvollen, ganz-
heitlichen und mehrdimensionalen Blickwinkel auf die
Begrifflichkeit des Wohlbefindens, der sowohl objektive
wie auch subjektive Aspekte zugeordnet werden können
(Schor, 1995). Ungeachtet der mitunter subtilen Differen-
zen besteht weitestgehend Konsens, dass Wohlbefinden
eine subjektive Dimension beinhaltet (Diener et al., 1997;
Huebner et al., 1998). Diese Fokussierung auf die indivi-
duumsbezogene Einschätzung wird auch im luxembur-
gischen Jugendbericht vorgenommen, somit wird das
subjektive Wohlbefinden der Jugendlichen als zentraler
Untersuchungsgegenstand definiert.
Subjektives Wohlbefinden
Wohlbefinden zu erreichen, beizubehalten und zu för-
dern ist für jeden Menschen ein wichtiges Ziel. Hierbei
sind die eigene Wahrnehmung und die individuelle
Einschätzung der eigenen Befindlichkeit von zentraler
Bedeutung.
Diese Betrachtungsweise spiegelt sich in der Defi-
nition des subjektiven Wohlbefindens von Diener et al.
(2005, S. 63) wider:„Subjective well-being is defined as
a person’s cognitive and affective evaluations of his or
her life. These evaluations include emotional reactions
2. Konzeption des Jugendberichtes
33
to events as well as cognitive judgments of satisfaction
and fulfillment.”Hierbei wird zwischen affektiven (Freude,
Glück, Angst, Neid usw.) und kognitiven Komponenten
(Einschätzung der eigenen Zufriedenheit, Lebensbilanzie-
rung) unterschieden. Grundsätzlich beziehen sich diese
subjektiven Einschätzungen (Diener, 1984; Diener et al.,
2005) auf drei Bereiche:
 
− die persönlichen Erfahrungen einer Person und die
Erkenntnisse, die eine Person daraus zieht
 
− das Fernbleiben von negativen Aspekten und das
Vorhandensein von positiven Aspekten
 
− eine Art Lebenszusammenfassung, die eine allge-
meine Lebenszufriedenheit erkennen lässt
Wohlbefinden entsteht, wenn ein Mensch über aus-
reichende psychische, soziale, materielle und körperliche
Ressourcen verfügt, um bestimmten psychologischen,
sozialen und körperlichen Herausforderungen entge-
genzutreten (Dodge et al., 2012). Konkret besteht in
der sozialwissenschaftlichen Forschung Einigkeit, dass
insbesondere Familie und Freunde, Bildung, Wohlstand,
Sicherheit und Gesundheit sowie das eigene Handeln
das Wohlbefinden beeinflussen (Bradshaw  Richardson,
2009).
Wohlbefinden kann sich jedoch auf verschiedene
Bereiche beziehen und unterschiedlich erfasst werden.
So kann beispielsweise schulisches Wohlbefinden sowohl
durch subjektive Aspekte bewertet werden (Wie gern
geht ein Kind in die Schule?) als auch durch objektive
Indikatoren, wie z. B. die erbrachte schulische Leistung
oder die staatliche Investition in Bildung. In der neueren
Forschung stehen die subjektiven Indikatoren im Vor-
dergrund, sodass das Wohlbefinden immer mehr als ein
auf das Individuum bezogenes Konzept verstanden wird
(Ben-Arieh et al., 2014; Schumacher et al., 2003). Aus die-
sem Grund wird den Selbstauskünften der Jugendlichen
im vorliegenden Bericht ein hoher Stellenwert zuerkannt
und derTerminus Wohlbefinden im Sinne des subjektiven
Wohlbefindens verstanden und genutzt.
2.2.2  Gesundheit
Die psychische, körperliche und soziale Entwicklung
von Jugendlichen ist eng mit der Gesundheit verbun-
den (Quenzel, 2015). Obschon in der Jugendphase im
Vergleich zu höheren Altersgruppen gesundheitliche
Probleme vergleichsweise selten vorkommen, ist die
Thematisierung des Gesundheitsverständnisses und
-empfindens in dieser Altersspanne dennoch von hoher
Relevanz. So ist die Jugendphase durch starke körperli-
che und psychische Veränderungen charakterisiert, mit
denen Jugendliche sich in dieser Lebensspanne ausein-
andersetzen müssen. Neben einem guten Gesundheits-
zustand ist auch ein positives Gesundheitsempfinden von
hoher Bedeutung und stellt eine wichtige Ressource zur
Bewältigung der Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
(u. a. Qualifikation, Ablösung und Bindung, Partizipa-
tion, Regeneration) und damit auch für den Prozess
der Individuation und gesellschaftlichen Integration
dar (Poethko-Müller et al., 2018). Entsprechend können
gesundheitliche Beeinträchtigungen und deren Folgen
betroffene Jugendliche vor besondere Herausforde-
rungen im Umgang mit diesen Entwicklungsaufgaben
stellen (Weber et al., 2007).
Ebenso wie der Terminus Wohlbefinden kann und
wird auch der Gesundheitsbegriff in Abhängigkeit von
der betrachtenden Fachdisziplin unterschiedlich definiert.
Gesundheit und Krankheit werden aktuell nicht mehr als
sich gegenseitig ausschließende Zustände betrachtet,
sondern eher als Prozesse auf einem Kontinuum mit
fließenden Übergängen. Ein medizinisch ausgerichtetes
Verständnis betont das Funktionieren physiologischer
Abläufe, während psychologisch orientierte Gesundheits-
definitionen das subjektive Empfinden stärker miteinbe-
ziehen (Pschyrembel, 2007). Soziologische Betrachtungen
definieren Gesundheit als„Zustand des objektiven und
subjektiven Befindens einer Person, der gegeben ist,
wenn diese Person sich in den physischen, psychischen
und sozialen Bereichen ihrer Entwicklung in Einklang mit
den Möglichkeiten und Zielvorstellungen und den jeweils
gegebenen äußeren Lebensbedingungen befindet“ (Hur-
relmann, 2003, S. 8). Somit geht die Gesundheitssoziolo-
gie genau wie die Gesundheitspsychologie von einem
positiven Gesundheitsbegriff aus und berücksichtigt
sowohl das individuelle Gesundheitsverhalten als auch
die sozialen und ökologischen Bedingungen, die Einfluss
auf Gesundheits- oder Krankheitsentstehung nehmen
können.
Jugendliche sind nicht nur in unterschiedlicher Weise
von verschiedenen Erkrankungen betroffen, sie schätzen
ihre Gesundheit auch unterschiedlich ein. Der subjektiv
bewertete Gesundheitszustand wird in der Regel durch
eine direkte Befragung der jugendlichen Zielgruppe
erfasst, wobei verschiedene Untersuchungen zeigen
konnten, dass die dort gegebenen Antworten den objek-
tiv messbaren Gesundheitszustand gut widerspiegeln
(Robert Koch-Institut [RKI], 2014) und somit von hoher
Relevanz sind.
2. Konzeption des Jugendberichtes
34
Subjektive Gesundheitseinschätzung
Die subjektive Gesundheitseinschätzung stellt ein gutes
Maß für eine gesundheitsbezogene Lebensqualität und
Befindlichkeit dar (Spuling et al., 2017). Gesundheit und
die Vorstellung von Gesundheit haben demnach eine
starke subjektive Dimension, wobei sowohl alltägliche,
individuelle Erfahrungen als auch wissenschaftlich
basierte Wissensbestände die soziale Konstruktion von
Gesundheit bestimmen (Flick, 1998a). Entsprechend
zeigen u. a. Selbstwirksamkeit, Kontrollüberzeugungen
und soziale Netzwerke einen Zusammenhang mit der
subjektiv empfundenen Gesundheit auf (Weber  Voll-
mann, 2005).
Die subjektive Gesundheitseinschätzung wurde
bereits in verschiedenen wissenschaftlichen Studien
erfasst und kann als guter Indikator für den objektiven
Gesundheitszustand und überdies für Prognosen hin-
sichtlich der zukünftigen Häufigkeit von Erkrankungen
herangezogen werden (RKI, 2014). Zudem konnten
bislang bereits etliche Studien zur Erfassung der subjek-
tiven Einschätzung der allgemeinen Gesundheit einen
Zusammenhang zu soziodemografischen Merkmalen,
Belastungen sowie gesundheitsrelevantem Handeln
von Jugendlichen nachweisen (Kuntz, Waldhauser,
et al., 2018). So zeigen u. a. Bildung, soziale Herkunft,
Armut und geringe Teilhabechancen einen deutlichen
Zusammenhang zwischen der sozialen Situation und der
gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendlichen
auf (Elgar et al., 2015; Kuntz et al., Rattay, et al., 2018;
Lampert  Kroll, 2018; Pfister et al., 2015).
Aufgrund der sozialwissenschaftlichen Ausrichtung
dieses Berichtes, die das Hauptaugenmerk auf die Pers-
pektive der Jugendlichen legt, wurde die Erfassung und
Analyse der Gesundheit in Form der eigenen subjektiven
Einschätzung der Gesundheit durch die Jugendlichen
selbst in die Berichterstattung aufgenommen.
2.2.3  Wohlbefindensorientiertes und gesundheitsrelevantes Handeln
Auch die Handlungen von Jugendlichen haben einen
Einfluss auf ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit.
Wohlbefindensorientiertes und gesundheitsrelevantes
Handeln können entweder zur Herstellung, Erhaltung
und Förderung oder aber auch zu einer Beeinträchtigung
von Wohlbefinden und Gesundheit führen. Hierbei kön-
nen die Jugendlichen als kompetente Akteure im Hinblick
auf die bewusste Beeinflussung ihres Wohlbefindens
und ihrer Gesundheit charakterisiert werden (Pinquart
 Silbereisen, 2007; Rademaker, 2018).
Handlungen können sich je nach ihrer Ausgestaltung
sowohl negativ als auch positiv auswirken und werden
von expliziten und impliziten individuellen Vorstellungen
der Jugendlichen, also ihrem subjektiven Konzept von
Wohlbefinden und Gesundheit, mitbeeinflusst (Fal-
termaier et al., 2017). Die persönliche Auffassung von
Wohlbefinden und Gesundheit sowie die persönliche
Einschätzung darüber, welche Ursachen und kontextu-
ellen Bedingungen Gesundheit bzw. Wohlbefinden her-
vorrufen, fördern, verhindern oder vermindern (Blättner
 Waller, 2011), beeinflussen folglich auch das damit
einhergehende individuelle wohlbefindensorientierte
und gesundheitsrelevante Handeln.
Wohlbefindensorientiertes Handeln
Die Ausprägung von Wohlbefinden kann durch externe
strukturelle Faktoren ebenso wie durch den Jugendlichen
selbst, seine Agency (Handlungsmächtigkeit) und Capabi-
lities (Fähigkeiten und Kompetenzen) beeinflusst werden.
Hierbei können sämtliche Verhaltensweisen, die zur Her-
stellung, Erhaltung und Förderung des Wohlbefindens
führen, als wohlbefindensorientiertes Handeln und somit
als Ressourcen betrachtet werden.
Wohlbefindensorientiertes Handeln kann in vielen
Lebensbereichen (u. a. Schule, Beruf, Freizeit) und Situa-
tionen (soziale Interaktionen) stattfinden. Zur Steigerung
des Wohlbefindens nutzen Jugendliche vor allem ihre
Freizeit und zeigen unterschiedliche individuelle Präfe-
renzen bzgl. der Aktivitäten, die diesbezüglich ausgeübt
werden. Ein Teil dieser Handlungen kann sich positiv auf
das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken, wie
z. B. sportliche Betätigung, gesunde Ernährung oder
Natur erleben. Andere Handlungen können durchaus
vorübergehend Wohlbefinden herbeiführen (u. a. Rau-
chen, Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung), aber die
Gesundheit mittel- und langfristig beeinträchtigen und
somit eine gewisse Ambivalenz des wohlbefindensorien-
tierten Handelns aufzeigen.
Geht es um die Erhaltung, bzw. Wiederherstellung
des Wohlbefindens, ist der Einsatz von stressreduzieren-
den Maßnahmen oder von Copingstrategien besonders
wichtig. Sie können stressinduziertes Unwohlsein ver-
ringern oder beseitigen. Transaktionale Stresskonzepte
fokussieren hierbei die individuelle Bewertung von Ereig-
nissen (Lazarus  Folkman, 1984), wobei die Relevanz des
Stressors auf das Wohlbefinden individuell unterschied-
lich eingeschätzt werden kann. Somit können auch
unterschiedliche Handlungen vollzogen werden, um
das Wohlbefinden wieder zu verbessern. Hierbei kommt
es entscheidend auf das dem Individuum zur Verfügung
stehende Handlungsrepertoire, seine Capabilities und
Agency an.
2. Konzeption des Jugendberichtes
35
In diesem Zusammenhang ist insbesondere auch der
Begriff der Resilienz zu nennen, der in der psychologi-
schen Forschung eng mit dem Begriff des Wohlbefindens
verbunden ist. Panter-Brick und Leckmann (2013, S. 333)
betrachten Resilienz als„Prozess, sich biologische, psy-
chosoziale, strukturelle und kulturelle Ressourcen nutzbar
zu machen, um Wohlbefinden aufrechtzuerhalten“. Die
Bedeutung der Resilienz, die vereinfacht auch als psychi-
sche Widerstandskraft bezeichnet werden kann, ergibt
sich aus dem Potential von Entwicklungsspielräumen,
welches in diesem Konzept gesehen wird. Das heißt, hier
wird der verengte Blick auf die negativen Auswirkungen
von aversiven Lebensbedingungen aufgegeben und auf
die positive Bewältigung von negativen Umwelteinflüs-
sen gelenkt (Fooken  Zinnecker, 2009). Fooken (2013)
spricht von Resilienz, wenn Personen dazu in der Lage
sind, sich mit negativen Lebensumständen oder sogar
kritischen Lebensereignissen auseinanderzusetzen und
infolge dieser erfolgreichen Auseinandersetzung seelisch
zu„wachsen“.
Gesundheitsrelevantes Handeln
Das gesundheitsrelevante Handeln von Heranwachsen-
den kann nicht nur ihre aktuelle Gesundheit beeinflussen,
sondern durch eine Verfestigung von Verhaltensweisen
auch Auswirkungen im Erwachsenenalter zeigen. In der
Fachliteratur werden unterschiedliche Schwerpunktset-
zungen für gesundheitsrelevantes Handeln erkennbar.
Frühe Betrachtungen von Kasl und Cobb (1966, S. 246)
sehen „jegliche Aktivität, die von einer sich gesund
fühlenden Person unternommen wird, um Krankheiten
zu verhüten“, als relevant an, während Anderson (1984)
von„positivem Gesundheitsverhalten“ (z. B. Erleben von
Freude, Abwechslung) spricht und damit weniger die
Verhütung von Krankheiten im Blick hat, sondern eher
die Erhaltung und Förderung der Gesundheit sowie
persönliches Wachstum und Entwicklung fokussiert.
Becker (1992) wiederum spricht vom habituellen Gesund-
heitsverhalten und versteht darunter regelmäßige
Maßnahmen, die von einer Person zur Erhaltung ihrer
Gesundheit ergriffen werden (u. a. regelmäßiges Essen,
Sport, ausreichend Schlaf).
Entsprechend diesen Bestimmungen können unter
gesundheitsrelevantem Handeln alle Verhaltensweisen
verstanden werden, die einen positiven oder negativen
Einfluss auf die Gesundheit ausüben. Unter gesundheits-
relevantes Handeln fallen somit nicht nur Aktivitäten zum
Schutz der Gesundheit, sondern auch Handlungen, die
eine Gefahr oder ein Risiko für die Gesundheit darstellen
können. Verhaltensweisen werden„dann als Risikover-
halten eingestuft, wenn sie an der Entstehung wichtiger
und häufiger Erkrankungen beteiligt sind“ (Blättner 
Waller, 2011, S. 65). Dies gilt u. a. für Nikotinkonsum,
Alkohol- und Drogenmissbrauch, falsche Ernährung,
riskantes Sexualverhalten und Bewegungsmangel; aber
auch für gefährdendes Fahrverhalten und gewalttätiges
Sozialverhalten.
Warum viele dieser riskanten Verhaltensweisen im
Jugendalter verstärkt vorkommen, ist im Zusammen-
hang mit den verschiedenen Funktionen zu sehen, die
diese Verhaltensweisen für Jugendliche erfüllen können.
Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Bewälti-
gungsstrategie handeln, um mit Angst und Frustration
besser umzugehen; um Oppositionsverhalten gegen-
über der Gesellschaft; um Verhalten zur Erlangung von
Anerkennung und Akzeptanz bei der Peergroup oder um
Risikoverhalten aus Vergnügen und Experimentierfreude
(Jessor, 1984). Riskante Verhaltensweisen sind damit
ambivalent. Sie beinhalten ein gesundheitliches Risiko,
können aber auch zu einer kurzfristigen Steigerung des
Wohlbefindens führen.
Die sich im Jugendalter ausbildenden Handlungs-
muster sind deshalb so bedeutsam, weil sie sich auf die
Persönlichkeitsentwicklung (Call et al., 2002) und auch
auf das wohlbefindens- und gesundheitsbezogene Ver-
halten im Erwachsenenalter auswirken können (Hackauf
 Ohlbrecht, 2010; Malina, 2001; Manz et al., 2014; Miller
et al., 2007; Telama, 2009). Somit können das wohlbefin-
densorientierte und das gesundheitsrelevante Handeln
im Jugendalter als wichtige Komponenten betrachtet
werden, die in einer Berichterstattung zu Wohlbefinden
und Gesundheit im Jugendalter thematisiert und analy-
siert werden müssen.
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Rapport sur la situation de la jeunesse 2020

  • 1. RAPPORT NATIONAL SUR LA SITUATION DE LA JEUNESSE AU LUXEMBOURG 2020 LE BIEN-ÊTRE ET LA SANTÉ DES JEUNES AU LUXEMBOURG NATIONALER BERICHT ZUR SITUATION DER JUGEND IN LUXEMBURG 2020 WOHLBEFINDEN UND GESUNDHEIT VON JUGENDLICHEN IN LUXEMBURG
  • 2. 
  • 3.  RAPPORT NATIONAL SUR LA SITUATION DE LA JEUNESSE AU LUXEMBOURG 2020 LE BIEN-ÊTRE ET LA SANTÉ DES JEUNES AU LUXEMBOURG NATIONALER BERICHT ZUR SITUATION DER JUGEND IN LUXEMBURG 2020 WOHLBEFINDEN UND GESUNDHEIT VON JUGENDLICHEN IN LUXEMBURG
  • 4. 
  • 5.  RAPPORT NATIONAL SUR LA SITUATION DE LA JEUNESSE AU LUXEMBOURG 2020 LE BIEN-ÊTRE ET LA SANTÉ DES JEUNES AU LUXEMBOURG NATIONALER BERICHT ZUR SITUATION DER JUGEND IN LUXEMBURG 2020 WOHLBEFINDEN UND GESUNDHEIT VON JUGENDLICHEN IN LUXEMBURG
  • 6.  Impressum Rapport national sur la situation de la jeunesse au Luxembourg 2020 Le bien-être et la santé des jeunes au Luxembourg Editeur : Ministère de l‘Éducation nationale, de l‘Enfance et de la Jeunesse & Université du Luxembourg Luxembourg, 2021 Relecture: DRUCKREIF Text & Lektorat, Trier Traduction: T & I Portfolios, Riegelsberg Tirage : 600 Mise en page : Bakform Photos de couverture: Andres Barrionuevo, Antonio Hugo, Armin Staudt, axelbueckert, Bruno Giuliani, criene, davidpereiras, krockenmitte, nektarstock, nicolasberlin przemekklos via photocase.de ISSN : 2418-4284 ISBN: 978-99959-1-296-3 Informationen und Materialien zum Jugendbericht: www.jugendbericht.lu
  • 7.  5 Vorwort des Ministers für Bildung, Kinder und Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Vorwort des Dekans der Fakultät für Geisteswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 A. Das Wohlbefinden der Jugendlichen stärken und fördern! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Beitrag des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend B. Wohlbefinden und Gesundheit von Jugendlichen in Luxemburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 R. Samuel, H. Willems (Hrsg.) Kapitel 1  Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Introduction. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 R. Samuel, H. Willems Kapitel 2  Konzeption des Jugendberichtes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 A. Schumacher, A. Heinen, H. Willems, R. Samuel Kapitel 3  Gesellschaftliche Kontextbedingungen für das Wohlbefinden und die Gesundheit von Jugendlichen in Luxemburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 A. Schumacher, H. Willems, E. Schembri Kapitel 4  Wie Jugendliche ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit einschätzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 A. Heinz, C. Residori, T. Schulze, A. Heinen, R. Samuel Kapitel 5  Was Jugendliche für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit tun oder nicht tun. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 A. Heinen, M. Schobel, C. Residori, T. Schulze, R. Samuel Kapitel 6  Welche Bedeutung das soziale Umfeld für das Wohlbefinden der Jugendlichen hat: Familie, Freunde, Schule und weitere Lebensbereiche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 A. Heinen, T. Schulze, M. Schobel, E. Schembri, H. Willems Kapitel 7  Wie Jugendliche die Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen wahrnehmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 C. Residori, L. Schomaker, M. Schobel, T. Schulze, A. Heinen Kapitel 8  Wie Experten über das Wohlbefinden und die Gesundheit Jugendlicher diskutieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 S. Biewers Grimm, C. Meyers Kapitel 9  Synopse der zentralen Ergebnisse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 Synopsis des principaux résultats. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 A. Schumacher, A. Heinen, E. Schembri, H. Willems, R. Samuel Kapitel 10  Herausforderungen für Politik und Praxis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219 Défis pour la politique et la pratique. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230 A. Schumacher, A. Heinen, H. Willems, R. Samuel Anhang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239 Inhalt
  • 9. vorwort 7 VORWORT Mittlerweile befinden wir uns seit mehr als einem Jahr in einer globalen Pandemie. Der Kampf gegen die Aus- breitung des neuen Coronavirus erfordert von jedem Einzelnen große persönliche Einschnitte im Alltag und führt zu großen Veränderungen im gesellschaftlichen Leben. Besonders die junge Generation ist sehr stark in ihrem gewohnten Leben eingeschränkt. Dennoch zei- gen sich die Jugendlichen sehr solidarisch, vorwiegend um vulnerable Bevölkerungsgruppen zu schützen. Dies verdient unseren Respekt. Die aktuelle Situation geht selbstverständlich nicht spurlos an unseren Jugendlichen vorbei. Erkenntnisse über das Wohlbefinden und die Gesundheit der jungen Menschen sind deshalb von unschätzbarem Wert, beson- ders in der jetzigen Zeit. Der dritte Jugendbericht ist das Ergebnis einer intensiven dreijährigen Forschungsarbeit der Universität Luxemburg im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend. Neben einer fundierten Bestandsauf- nahme zumWohlbefinden und der Gesundheit von jungen Menschen in Luxemburg, liefert uns der Jugendbericht auch Einblicke in die Folgen der Covid-19-Pandemie für die junge Generation. Es wurde analysiert, wie Jugendliche ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit einschätzen, wie sich dieses über die Jahre verändert hat und wieso es zu unterschiedlichen Einschätzungen kommt. Zudem wurden die Handlungsweisen der Jugendlichen hinsichtlich ihres Wohlbefindens ermittelt und analysiert, sowie Schutz- und Risikofaktoren identifiziert. Dieses evidenzbasierteWissen ist von hoher Bedeutung und begleitet politische Entschei- dungsprozesse heute mehr denn je. Der Erhalt und die Förderung des Wohlbefindens der jungen Generation ist sowohl während als auch nach der Covid-19-Pandemie eine politische Priorität meines Ministeriums. Unser aller Bestreben ist es, die Zukunftschancen der jungen Generation und das Wohl- befinden der Jugendlichen zu stärken. Seit Beginn der Pandemie ist es unser Ziel, die formalen und non-for- malen Bildungseinrichtungen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln geöffnet zu halten und damit Bildung unter maximalem Schutz für alle aufrechtzuerhalten. Die Jugendpolitik und die Jugendforschung blicken mittlerweile auf eine langjährige Zusammenarbeit zurück, die sich über die Jahre kontinuierlich weiterent- wickelt hat. Die Abteilung für Jugendforschung der Uni- versität Luxemburg steht dem Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend mit ihrer wertvollen Expertise zur Seite, wenn es um evidenzbasiertes Wissen rund um die Jugend in Luxemburg geht. Daher möchte ich an dieser Stelle den Jugendforscherinnen und Jugendforschern sowie den Professoren Robin Samuel und Helmut Willems als auch allen weiteren Personen, die ihren Beitrag zu die- sem Bericht geleistet haben, einen herzlichen Dank für ihre herausragende Arbeit und ihr großes Engagement aussprechen. Der vorliegende Bericht über das Wohlbefinden und die Gesundheit der jungen Menschen in Luxemburg ist ein wichtiger Ratgeber, sowohl für die Jugendpolitik, als auch für die vielen Akteure vor Ort. Der Jugendbericht 2020 ermöglicht noch gezieltere Debatten zu führen und das Wohlbefinden sowie die Zukunftschancen der jungen Generation auch in Corona-Zeiten und darüber hinaus sicher zu stellen. Claude Meisch Minister für Bildung, Kinder und Jugend des Ministers für Bildung, Kinder und Jugend
  • 10. 8
  • 11. . Vorwort 9 VORWORT Der vorliegende nationale Jugendbericht 2020 ist bereits der dritte nationale Jugendbericht, den Forscherinnen und Forscher der Fakultät für Geisteswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften der Universität Luxemburg verfasst haben. Einmal mehr hat das Jugendforschungs-Team, das seit 2020 dem Zentrum für Kindheits- und Jugendforschung der Universität Lux- emburg angehört, herausragende Arbeit geleistet. Als das Ministère de l’Éducation nationale, de l’Enfance et de la Jeunesse 2018 den Auftrag erteilte, das Wohlbefin- den und die Gesundheit der Jugendlichen in Luxemburg umfassend zu analysieren, konnte niemand ahnen, dass schon bald eine globale Krise dieserThematik zusätzliche Bedeutung verleihen würde. Das interdisziplinäre Projektteam der Jugendfor- schung konnte dieser doppelten Herausforderung auf- grund seiner langjährigen Erfahrung umsichtig begegnen und hat keinen Aufwand gescheut, den sich schnell ändernden Kontext zu berücksichtigen. Besonders hervorzuheben ist die rasche Konzipierung und Durch- führung der Studie Young People and COVID-19: Social, Economic, and Health Consequences of Infection Prevention and Control Measures among Young People in Luxembourg. Dieses Projekt konnte wichtige zusätzliche Ergebnisse liefern, die nicht nur in den Jugendbericht einflossen, sondern darüber hinaus zentrale Hinweise für konkrete politische Entscheidungen und Maßnahmen geben wird. Die Erstellung des Jugendberichts ist nur möglich dank einer engen Zusammenarbeit mit einer Reihe von wichtigen Partnern im Land. Die Fakultät schätzt sich besonders glücklich, auf eine langjährige vertrauensvolle Kooperation mit dem Ministère de l’Éducation nationale, de l’Enfance et de la Jeunesse blicken zu dürfen. Die kon- struktive und respektvolle Zusammenarbeit im Rahmen der Jugendforschung ist einzigartig und ich möchte mich an dieser Stelle ganz besonders für das in uns gesetzte Vertrauen bedanken. Das Team der Jugendforschung hat wiederum ein- drucksvoll demonstriert, wie fruchtbar es ist, ein kom- plexesThema aus einer multidisziplinären Perspektive zu bearbeiten. Über die Jahre hat die Jugendforschung mit dem HBSC-Projekt und dem Youth Survey Luxembourg überdies zwei wertvolle und ergiebige Datenplattfor- men entwickelt und damit ein solides Fundament für umfassende Analysen geschaffen. Weiterhin ist der breite methodische Zugang ein Markenzeichen der luxembur- gischen Jugendforschung. Mein Dank gilt in diesem Zusammenhang insbe- sondere Prof. Dr. Robin Samuel und Prof. Dr. Helmut Willems, die das Projektteam gemeinsam angeleitet und das Zentrum für Kindheits- und Jugendforschung am neu gegründeten Department für Sozialwissenschaften etabliert haben. Der Jugendbericht 2020 löst den Anspruch der Universität Luxemburg ein, exzellente wissenschaftliche Arbeit im Dienste der luxemburgischen Gesellschaft zu leisten. Ich bin überzeugt, dass der Bericht eine zentrale Rolle in den Debatten und politischen Entscheidungen spielen wird und so einen wichtigen Beitrag für evi- denzbasierte Antworten auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen leistet. Prof. Dr. Georg Mein Dekan der Fakultät für Geisteswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften der Universität Luxemburg des Dekans der Fakultät für Geisteswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften
  • 12. 10
  • 13. das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern! 11 DAS WOHLBEFINDEN DER JUGENDLICHEN STÄRKEN UND FÖRDERN! Beitrag des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend zu einer öffentlichen Debatte über das Wohlbefinden der Jugendlichen in Luxemburg A
  • 14. 12
  • 15. A. das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern! 13 das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern! Sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren 1  „Le ministre adresse à la Chambre des Députés tous les cinq ans un rapport national sur la situation des enfants et des jeunes au Grand-Duché de Luxembourg.“ Loi Jeunesse, Article 15, (1). 2  „La politique en faveur des jeunes est une politique transversale fondée sur la connaissance de la situation des jeunes et une consultation active des jeunes sur les questions les concernant.“ Loi Jeunesse, Article 2, (3). 3  www.jugend-in-luxemburg.lu Der vorliegende Jugendbericht geht auf das abge- änderte Jugendgesetz vom 4. Juli 2008 zurück, das eine gesetzliche Grundlage für die Erstellung eines nationalen Jugendberichtes schafft. Laut Artikel 15 dieses Gesetzes ist der verantwortliche Jugendminister dazu verpflichtet, der Abgeordnetenkammer („Chambre des Députes“) alle fünf Jahre einen Bericht zur Situation der Jugend in Luxemburg vorzulegen.1 Das Jugendgesetz legt zudem fest, dass die Jugendstrategien auf Erkenntnissen zur Situation der Jugendlichen basieren sollen.2 Zu diesem Zweck wurde eine Zusammenarbeit zwischen Jugendpolitik und Jugendforschung in Luxemburg aufgebaut, die mittlerweile auf eine lange Tradition zurückblickt. Die Prämisse des Gesetzgebers ist, dass die luxemburgische Jugendforschung im Sinne eines „evidence-based policy making“ fundiertes Wissen für die Ausrichtung der luxemburgischen Jugendpolitik und für die Fachpraxis bereitstellt. Bei der Universität Luxemburg als Hauptpart- ner setzt dies die Bereitschaft voraus, einen Schwerpunkt auf politikrelevante Forschung zu legen. Die Regierung stellt ihrerseits Ressourcen bereit, um politikrelevante Fragestellungen an die Forschenden weiterzugeben und die wissenschaftlichen Erkenntnisse anschließend als Informationsgrundlage für Entscheidungen zu nutzen. Durch das Zusammenwirken werden praxisrelevante Forschungsfragen definiert und ein gemeinsames Verständnis zu den gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelt. Im Laufe der Jahre wurden im Rahmen des „Accord de collaboration“ zwischen der Regierung und der Uni- versität Luxemburg wissenschaftliche Daueraufgaben der Jugendforschung etabliert. So ist neben dem Jugendbericht, der alle fünf Jahre vorgelegt wird, auch der Jugendsurvey Luxemburg ein wichtiger Bestandteil der Jugendforschung in Luxemburg. Die Entwicklung des Jugendsurveys wurde vom Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend in Auftrag gegeben, um die in den vorherigen Jugendberichten ermittelten Datenlücken zur Situation der Jugendlichen und jungen Erwachse- nen in Luxemburg zu schließen. Nach einer Phase der Konzeptualisierung wurde der Jugendsurvey 2019 ein erstes Mal von der Universität Luxemburg durchgeführt. Thematisch breit aufgestellt wird dieses Monitoring alle fünf Jahre durchgeführt, um die Situation der Jugendli- chen und jungen Erwachsenen in Luxemburg anhand einer groß angelegten repräsentativen Umfrage konti- nuierlich abzubilden. Basierend auf dem entwickelten Erhebungsinstrument des Jugendsurveys realisierten die Jugendforschenden, im Auftrag des Ministeriums und mit finanzieller Unterstützung des luxemburgischen For- schungsfonds (FNR), im Frühjahr 2020 eine Zusatzstudie, die„Young People and Covid-19“ (YAC+). Erste vorläufige Ergebnisse aus dieser Studie lagen im September 2020 vor und konnten in die politischen Überlegungen mit einfließen. Für 2021 wurde die Universität Luxemburg mit einer zweiten Erhebung des Surveys beauftragt, um die weiteren Auswirkungen der aktuellen Pandemie auf die junge Generation mit belastbaren Daten zeitnah darzustellen. Es ist eine Herausforderung, die Erkenntnisse aus der luxemburgischen Jugendforschung einem breiten Publikum zugänglich zu machen: von den öffentlichen Entscheidungsträgern und Verantwortlichen, die sich mit jugendrelevanten Fragen auseinandersetzen, über die pädagogischen Fachkräfte vor Ort, die mit Jugendli- chen arbeiten, bis hin zu den Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst. Zu diesem Zweck wurde ein Projekt, das„Digital Documentation and Research Center“ (DDRC), ins Leben gerufen. Diese Informationsplattform macht es sich zur Aufgabe, die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Jugendforschung digital zu dokumentieren, politik- und praxisrelevant aufzubereiten sowie nach außen hin sichtbar und verfügbar zu machen. Eine Weiterentwick- lung der Internetpräsenz3 mit jugendrelevanten thema- tischen Schwerpunkten ist derzeit in Vorbereitung und wird voraussichtlich im Frühjahr 2022 der Öffentlichkeit präsentiert. Evidenzbasiertes Wissen kann nur dann als
  • 16. 14 das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern! Diskussionsgrundlage für eine breite öffentliche Debatte verwendet werden und zu informierten Entscheidungen in Politik und Praxis führen, wenn dieses Wissen den jeweiligen Akteuren in adäquater Form zugänglich gemacht wird. Der Jugendbericht als Grundlage für eine öffentliche Debatte Die Erkenntnisse der Jugendforschung und des vorlie- genden Jugendberichtes dienen als wichtige Informa- tionsquelle für die Bedürfnisse und Problemlagen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Luxemburg. Die Jugendberichte verstehen sich als Stimme der Jugendlichen, da die subjektive Perspektive der Jugend- lichen und jungen Erwachsenen im Mittelpunkt steht. Nach dem ersten Jugendbericht im Jahr 2010, der als übergreifender Bericht zur Situation der Jugendlichen in Luxemburg eine breite Palette anThemen behandelte, fokussierte sich der zweite Jugendbericht im Jahr 2015 auf die Übergänge vom Jugend- ins Erwachsenenleben. Das Wohlbefinden der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Zentrum des Jugendberichtes und Jugendpaktes zu stellen, stellt den Jugendlichen selbst in den Mittelpunkt sowie auch seine grundlegenden Fähigkeiten, Erfahrungen und sein tägliches Leben in den verschiedenen sozialen Umgebungen, wie der Familie, der Schule, der Arbeit, der Freizeit oder unter Gleichaltrigen. Ziel der Maßnahmen für Jugendliche ist es, Rahmen- bedingungen zu schaffen, die es den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ermöglichen, sich in die Gesell- schaft zu integrieren, ihre Persönlichkeit zu entwickeln sowie zu verantwortungsbewussten und aktiven Bürgern heranzuwachsen. Das Wohlbefinden und die Gesundheit der jungen Generation sind dabei wichtige Voraussetzun- gen für eine gelingende Lebensführung. Zielgerichtete Präventions- und Fördermaßnahmen, die das Wohlbefin- den und die Gesundheit der jungen Generation im Blick haben, sind eine gesamtgesellschaftliche Investition in die Zukunft. Am 29. Februar 2020 wurde der erste positive Covid- 19-Fall in Luxemburg nachgewiesen. Die luxemburgische Regierung musste schnell Entscheidungen treffen und am 16. März 2020 wurde ein landesweiter Lockdown beschlossen, um die Ausbreitung des Covid-19-Virus ein- zudämmen. Zu Beginn der Pandemie war wenig über das neuartige Covid-19-Virus bekannt und viel Unsicherheit herrschte in Luxemburg, in Europa und in der ganzen Welt. Das öffentliche Leben wurde heruntergefahren und die allgemeine Bewegungsfreiheit eingeschränkt, um die medizinische Grundversorgung sicherzustellen und die Menschen zu schützen. Das Alltagsleben vieler junger Menschen hat sich seit Beginn der Pandemie grundlegend verändert. Die Jugendphase ist durch verschiedene jugendtypische Übergänge gekennzeich- net, sei es in der Ausbildung, beim Weg ins Berufsleben, dem eigenständigen Wohnen, dem Wahrnehmen einer aktiven Bürgerschaft oder auch durch das Erleben erster Partnerschaften oder der Familiengründung. Durch die aktuelle Krise wurden diese Transitionen teilweise erschwert. Viele Jugendliche und junge Erwachsene sehen einer ungewisseren Zukunft entgegen, als es vor der Pandemie der Fall gewesen ist. Dies kann einen gro- ßen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der jungen Generation haben. Der vorliegende Bericht liefert eine Bestands­ aufnahme und eine Analyse der Entwicklungen der letzten Jahre zum Wohlbefinden und zur Gesundheit der Jugendlichen, welche von großer Bedeutung sind hinsichtlich der Bewertung der gesellschaftlichen Rah- menbedingungen für ein gesundes Aufwachsen der Jugendlichen. Diese Erkenntnisse sind heute relevanter als je zuvor, denn die Covid-19-Pandemie droht nega- tive Tendenzen zu beschleunigen und positive Entwick- lungen zu entschleunigen. Der Bericht bietet somit eine Vergleichsgrundlage der mittel- und langfristigen Kon- sequenzen der Covid-19-Pandemie für die junge Genera- tion und liefert rezente Erkenntnisse zum Wohlbefinden der jungen Generation während der Covid-19-Pandemie. Das Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend sieht sich durch die Erkenntnisse des vorliegenden Jugend- berichtes in seinem Bestreben bestärkt, seinen Beitrag zum Wohlbefinden und zur Gesundheit der Kinder und Jugendlichen fortzusetzen.
  • 17. 15 das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern! Einordnung der Ergebnisse des Jugendberichtes 2020 1.  Allgemein steht es gut um das Wohlbefinden und die Gesundheit der jungen Generation Insgesamt zeichnet der luxemburgische Jugendbericht ein positives Bild zum Wohlbefinden und zur Gesundheit der Jugendlichen. Der großen Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Luxemburg geht es gut und sie stellen sich gutgerüstet den Herausforderungen des Erwachsenwerdens. Jedoch lassen sich Risikogruppen identifizieren, die zusätzliche Unterstützung benötigen. Auch die Covid-19-Pandemie hat einen erheblichen Ein- fluss auf das Wohlbefinden, die Lebenszufriedenheit und die Unbeschwertheit der jungen Generation. 2.  Die junge Generation ist sehr solidarisch während der Covid-19-Pandemie Der Bericht zeichnet das Bild einer sehr solidarischen jungen Generation. So stellen die Jugendlichen ihre eige- nen Ansprüche, Freiheiten, Wünsche und Zukunftspläne zurück, um ihren gesellschaftlichen Beitrag zur Eindäm- mung der Pandemie zu leisten. Die allermeisten Jugend- lichen und jungen Erwachsenen suchen Wege, das Beste aus der aktuellen Situation zu machen. Dabei treffen die soziale Distanzierung und die Kontaktbeschränkungen die Jugendlichen besonders stark in ihrem gewohnten Leben. Insbesondere die Jugendphase ist geprägt von sozialen Kontakten, Beisammensein, gemeinsamen Erlebnissen und neuen Erfahrungen. Diese zurückzu- stellen fällt besonders schwer. Der Bericht zeigt weiter, dass junge Menschen nicht nur negative Aspekte mit der aktuellen Pandemie verbinden, sondern sie dennoch optimistisch in die Zukunft blicken und positive Entwick- lungspotentiale sehen. So bewerten beispielsweise viele die höhere Aufmerksamkeit, die der mentalen Gesund- heit der Menschen gewidmet wird, als positiv. Doch auch bei den Jugendlichen ist eine Zunahme der Pandemie- müdigkeit mit dem zeitlichen Verlauf der Pandemie zu erwarten. 3.  Das Wohlbefinden der Jugendlichen wird durch individuelle, soziale und strukturelle Fak toren beeinflusst Der Jugendbericht zeigt, dass das Wohlbefinden der Jugendlichen durch eine weite Bandbreite individueller, sozialer und struktureller Faktoren beeinflusst wird. Dazu zählen vor allem gute Bildungschancen, Unterstützung bei den individuellen Wahlmöglichkeiten, ein gelingen- der Einstieg ins Erwerbsleben, eine gute Work-Life-Ba- lance – sei es in der Schule oder im Beruf, sowie günstige gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die dem Aufbau eines eigenständigen Lebens förderlich sind und eine gute Lebensqualität ermöglichen. Auch die hohen Lebenshaltungskosten, der angespannte Wohnungs- markt und die Verkehrssituation stellen politische Heraus- forderungen dar, die einen Einfluss auf das Wohlbefinden der Jugendlichen haben. Die junge Generation wünscht sich eine nachhaltige Gesellschaft und Politik, die die sozialen Ungleichheiten, die Umweltprobleme und den Klimawandel ernst nehmen und proaktiv angehen. 4.  Junge Menschen sind eigenständige und verantwortungsbewusste Gestalter ihres Lebens; viele Jugendliche haben aber vermehrt Sorgen um ihre Zukunft Die Ergebnisse des Jugendberichtes zeigen, dass die Mehrheit der jungen Menschen ihr Leben aktiv gestal- ten, auch in Krisenzeiten. Vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist es gelungen, in der Pandemie Bewältigungsstrategien zu entwickeln und Wege zu finden, um mit der aktuellen Situation gut umzugehen. Jedoch gelingt dies nicht allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen gleichermaßen. Bedingt durch die Pande- mie sind viele Jugendliche zunehmend mit Sorgen um ihre Zukunft belastet. Das Wohlbefinden im Jugendalter geht mit einer gelingenden Transition ins Erwachse- nenleben einher. Die Pandemie hat die Möglichkeiten der Transitionen eingeschränkt und dadurch den Weg ins Erwachsenenleben für viele Jugendliche erschwert. Zudem droht die aktuelle Covid-19-Pandemie bisher gelungene Transitionen negativ zu beeinflussen. Bei der Entwicklung zukünftiger Maßnahmen ist es von besonderer Wichtigkeit, dass die Jugendlichen die Möglichkeit der aktiven Mitwirkung und Gestaltung haben. Sie sollen als kompetente Akteure in diesen
  • 18. 16 das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern! Prozess eingebunden werden und vielfältige Möglich- keiten der Beteiligung und Mitwirkung, sowohl inner- halb als auch außerhalb der Schule erhalten. Ziel ist es, bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln, die an die Lebenswelten der Jugendlichen anknüpfen. 5.  Das Wohlbefinden und die Gesundheit sind stark geprägt von der sozialen Herkunft der Jugendlichen Der Bericht belegt, dass die Lebensbedingungen der Jugendlichen sowohl ihre Zukunftschancen als auch ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit sehr stark beeinflus- sen. Die aktuelle Pandemie droht die soziale Ungleichheit zu verschärfen, denn Jugendliche, junge Erwachsene und Familien, die sich bereits vor der Krise in sozial benach- teiligten Lebenssituationen befanden, werden besonders hart von den negativen Folgen der Pandemie getroffen. Auch zeigt der Jugendbericht weiter auf, dass das Wohlbefinden der Jugendlichen und jungen Erwach- senen maßgeblich von der Qualität ihrer sozialen Netz- werke und ihren zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflusst wird. Insbesondere benachteiligten Familien gelingt es oft weniger, ihre Kinder zu unterstützen. Diese oft mehrfach belasteten Familien gilt es besonders zu stützen und ihren Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen, denn Wohlbefinden und Gesundheit begin- nen in der Familie. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Unterstützungsmaßnahmen einkommens- schwacher Familien während der Schulzeit ihrer Kinder sowie den Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe zu. An innovativen, ressourcenorientierten und aktivieren- den Konzepten wird gearbeitet, die die Jugendlichen, ihre Familien und ihr soziales Umfeld gleichermaßen im Blick haben. Nur so ist eine langfristige gerechte Chan- cenverteilung möglich, die, über die Herausforderungen der Pandemie hinaus, entscheidend für den gesellschaft- lichen Zusammenhalt ist. Der Bildungspolitik kommt auch eine entscheidende Rolle zu, denn Wohlbefinden und Gesundheit sind auch durch einen guten Bildungsabschluss beeinflusst, da dieser entscheidend die späteren Erwerbsverläufe und den sozioökonomischen Status der Jugendlichen beeinflusst. Differenzierte und multilinguale Präven- tions- und Bildungsstrategien erlauben es, den Ein- fluss der sozialen Herkunft auf den Bildungserfolg zu minimieren und bestehenden Bildungsungleichheiten entgegenzusteuern. 6.  Immer mehr Jugendliche leiden unter mentalen Problemen, auch außerhalb des Kontextes der aktuellen Covid-19-Pandemie Die Zahl der Jugendlichen mit mentalen Gesundheits- beschwerden hat über die Jahre deutlich zugenommen. Die Jugendlichen sind heutzutage zunehmend einem gesellschaftlichen Leistungsdruck ausgesetzt, der sich über die letzten Jahre verstärkt hat und auf einer indi- vidualistischen Ausrichtung der Lebenswege fußt. Es wird eine Optimierung der psychischen, körperlichen und intellektuellen Fähigkeiten sowie Stärken von den Jugendlichen verlangt und dieses Dogma wird zudem von den sozialen Medien übermittelt und dadurch ver- stärkt. Diesen Leistungsdruck auf den Einzelnen gilt es durch soziale, präventive und stärkende Maßnahmen abzufedern sowie Angebote für Kinder und Jugendliche in der Jugendarbeit, Jugendhilfe und Bildungsarbeit zur Verfügung zu stellen. Da nicht alle Jugendlichen über die gleichen individuellen Ressourcen verfügen, ist es besonders wichtig, diese Angebote auf einer kollektiven Ebene bereit zu stellen. Der größere gesellschaftliche Stellenwert, der gene- rell der mentalen Gesundheit gegenüber der körperli- chen Gesundheit eingeräumt wird, ist ausdrücklich zu begrüßen. Eine Enttabuisierung und Sensibilisierung hinsichtlich psychischer Krankheiten sind aber weiter- hin erforderlich, um mentalen Gesundheitsproblemen vorzubeugen sowie den Ausbau von Hilfs- und Unter- stützungsangeboten voranzutreiben. Hier gilt es, neue Wege zu gehen und ganzheitliche Konzepte zu entwi- ckeln, auch innerhalb der formalen und non-formalen Bildungseinrichtungen. Entscheidend ist, ausreichende und passende Angebote zur Verfügung zu stellen, um den betroffenen Jugendlichen schnell und unkompliziert helfen zu können.
  • 19. A. das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern! 17 das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern! 7.  Der Umgang mit den digitalen und sozialen Medien ist mit Chancen und Risiken verbunden Die vermehrte Nutzung der digitalen Medien ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen unserer Zeit. Die digitale Mediennutzung gewinnt besonders in der aktuellen Situation nochmals an Bedeutung. Die Mediennutzung und digitale Kommunikation nimmt eine außerordentlich wichtige Rolle im Freizeitverhalten der Jugendlichen ein und wird sowohl mit positiven als auch negativen Einflüssen auf ihr Wohlbefinden in Verbindung gebracht. Die Offenheit und ständige Verfügbarkeit der sozialen Medien stellen dabei eine Chance und gleichzei- tig eine Herausforderung dar. Im Zeitalter von Fake News ist eine kritisch-kom- petente Haltung der Jugendlichen unabdingbar und besonders Cybermobbing wird im Kontext von Gewalt- präventionskonzepten thematisiert. Es gilt, mithilfe von angepassten Sensibilisierungs- und Bildungsmaßnahmen den Erwerb eines kritischen und verantwortungsvollen Konsums von digitalen Medien zu fördern. Neben der Förderung einer kritisch-kompetenten Haltung der Jugendlichen gilt es für die Praxis der Pro- fessionellen, die jugendspezifischen Hilfs- und Unterstüt- zungsangebote an die Lebenswelten der Jugendlichen anzuknüpfen. Jugendliche bewegen sich zunehmend in einer digitalen Welt. Hilfs- und Unterstützungsangebote müssen deshalb über die von Jugendlichen genutzten digitalen Kanäle, zum Beispiel über digitale Tools und Apps zugänglich gemacht werden. Nur so können eine breite Inanspruchnahme und die Reichweite der Ange- bote gewährleistet werden. 8.  Die formalen und non-formalen Bildungseinrichtungen sind zentrale Orte, die positive Akzente setzen können für das Wohlbefinden der Jugendlichen Insbesondere für Jugendliche in schwierigen Lebens- lagen, die nicht auf ausreichende Ressourcen in ihrem sozialen Umfeld zurückgreifen können, stellen die forma- len und non-formalen Bildungseinrichtungen wichtige Unterstützungsmöglichkeiten bereit. Die Bildungsein- richtungen sind neben der Familie und dem sozialen Umfeld der Jugendlichen zentrale Orte, die Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Jugendlichen haben. Sie sind darüber hinaus auch wichtige Räume der Prävention, Früherkennung und aktiven Förderung des Wohlbefindens der Jugendlichen. Wohlbefinden und Gesundheit sind auch zentrale Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen und die damit verbundenen Zukunftschancen der jungen Generation. Sie gelten als wichtige Faktoren für den Bildungserfolg, die Entwicklungsfortschritte und die Arbeitsleistungen des Einzelnen. Für den schulischen Kontext konnten sowohl positive Faktoren ermittelt werden, wie die Unterstützung durch Lehrer und Mitschüler, Erfolgser- lebnisse, ein positives Schulklima, als auch Risikofaktoren, wie Schulstress, zu hoher Leistungsdruck, Prüfungsangst, Mobbing oder Gewalterfahrungen. Die sozialen und intrapersonellen Kompetenzen stehen in enger Verbindung mit dem schulischen und beruflichen Erfolg sowie dem Wohlbefinden. Diese Kom- petenzen zählen zu den Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts, deren Förderung durch sozio-edukative Konzepte und die Einführung entsprechender Dienste innerhalb und außerhalb der Schulen vorangetrieben wird. Das non-formale Lernen und ganzheitliche Fördern vereinfacht den Zugang zu diesen Kompetenzen und ist ein wichtiger Bestandteil der aktuellen Bildungskonzepte. In den formalen und non-formalen Bildungseinrich- tungen stehen den Jugendlichen einerseits Begegnungs- räume offen, andererseits sind die Fachkräfte aufsuchend tätig, um auf die Jugendlichen zuzugehen und so nieder- schwellige Hilfs- und Unterstützungsangebote anzubie- ten. Den Fachkräften kommt dabei eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Förderung des Wohlbefindens und der Gesundheit der Jugendlichen zu. Diese Rolle wurde mehrfach im Kontext der Pandemie aufgegriffen und durch Weiterbildungen und Peer-to-Peer Konzepte verstärkt.
  • 20. 18 das Wohlbefinden der jugendlichen stärken und Fördern! 9.  Jugendzentrierte Strategien benötigen eine Vernetzung der Schulen, der non-formalen Bildungseinrichtungen, der Strukturen der Jugend- und Familienhilfe sowie der jugendspezifischen medizinischen Hilfsmaßnahmen Der Jugendbericht 2020 zeigt, dass eine ressortüber- greifende Zusammenarbeit, die den Jugendlichen in den Mittelpunkt stellt, sowie als gleichwertiges Mitglied der Gesellschaft versteht, als auch als kompetenten und handlungsmächtigen Akteur wahrnimmt, eine starke Ver- netzung und Kooperation der Praxisstrukturen braucht. Insbesondere bei der Unterstützung von Risikogruppen ist eine transversale, vernetzte sowie koordinierte Zusam- menarbeit erforderlich, um die zur Verfügung stehenden Ressourcen im Sinne der betroffenen Jugendlichen effi- zient einzusetzen. Die Maßnahmen sind dabei sowohl präventiv als auch interventiv auszurichten. Die systematische Kate- gorisierung und die Promovierung von Qualitätsent- wicklungsmodellen sowie Best-Practice-Maßnahmen werden in allen Bildungseinrichtungen und Strukturen der Jugendhilfe vorangetrieben. Für die Gestaltung und Ausrichtung der zukünftigen jugendpolitischen Maßnahmen ist der hier vorliegende Jugendbericht sowie die Erkenntnisse der luxemburgi- schen Jugendforschung eine wichtige Informations- und Diskussionsgrundlage. Eine gesellschaftliche Auseinan- dersetzung mit diesen Erkenntnissen wird auch zukünftig wichtig sein.
  • 21. WOHLBEFINDEN UND GESUNDHEIT VON JUGENDLICHEN IN LUXEMBURG B Robin Samuel Helmut Willems (Hrsg.)
  • 22.
  • 23. Inhaltsverzeichnis 21 Inhaltsverzeichnis Kapitel 1  Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Introduction. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 R. Samuel, H. Willems Kapitel 2 Konzeption des Jugendberichtes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 A. Schumacher, A. Heinen, H. Willems, R. Samuel 2.1  Themenschwerpunkte, Zielsetzung und analytische Perspektiven des Jugendberichtes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 2.1.1  Fragestellungen des Jugendberichtes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 2.1.2  Wohlbefinden und Gesundheit aus sozialwissenschaftlicher Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 2.2  Wohlbefinden und Gesundheit aus theoretischer Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 2.2.1 Wohlbefinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 2.2.2 Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 2.2.3  Wohlbefindensorientiertes und gesundheitsrelevantes Handeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 2.3  Einflussfaktoren und Ressourcen für Wohlbefinden und Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 2.3.1  Personale Faktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 2.3.2  Soziale Faktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 2.3.3  Strukturelle Faktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 2.4  Datengrundlage und methodische Vorgehensweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 2.4.1  Health Behaviour in School-aged-Children (HBSC) und Youth Survey Luxembourg (YSL) – Quantitative Studien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 2.4.2  Eine qualitative Studie zu Wohlbefinden und Gesundheit von Jugendlichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 2.4.3  Eine qualitative Studie zu Fachdiskursen zu Wohlbefinden und Gesundheit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 2.4.4  Young People and Covid-19 (YAC+) – Eine Mixed-Methods-Studie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 2.4.5  Sekundärdatenanalyse zur Bestimmung von Kontextbedingungen für das Wohlbefinden und die Gesundheit von Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 2.5 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Kapitel 3  Gesellschaftliche Kontextbedingungen für das Wohlbefinden und die Gesundheit von Jugendlichen in Luxemburg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 A. Schumacher, H. Willems, E. Schembri 3.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 3.2  Politische Strukturen und allgemeine Lebensbedingungen in Luxemburg ������������������������������������������������������������������ 49 3.3  Demografische Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 3.4  Bildungs- und Erwerbsstand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 3.5  Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, soziale Ungleichheit und Armut ������������������������������������������������������������������������ 58 3.6  Soziale Sicherung und Gesundheitsversorgung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 3.7  Rechtliche Rahmenbedingungen des Aufwachsens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 3.8 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Spotlight: Veränderungen der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Luxemburg für Jugendliche durch Covid-19. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Kapitel 4  Wie Jugendliche ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit einschätzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 A. Heinz, C. Residori, T. Schulze, A. Heinen, R. Samuel 4.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 4.2  Wohlbefinden und Gesundheit – Die Sicht der Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 4.2.1  Was Jugendliche unter Wohlbefinden verstehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
  • 24. Inhaltsverzeichnis 22 4.2.2  Was Jugendliche unter Gesundheit verstehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 4.2.3  Wohlbefinden und Gesundheit – Zusammenhänge aus Sicht der Jugendlichen ���������������������������������������� 75 4.3  Die Bewertung des Wohlbefindens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 4.3.1  Das affektive Wohlbefinden und seine Bedingungsfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 4.3.2  Das kognitive Wohlbefinden und die Bedeutung der Lebenszufriedenheit �������������������������������������������������� 78 4.3.3 Stressempfinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 4.4  Die Bewertung der Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 4.4.1  Die Bewertung des allgemeinen Gesundheitszustandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 4.4.2  Chronische körperliche Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 4.4.3  Der Gewichtsstatus und dessen subjektive Einschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 4.4.4  Psychosomatische Gesundheitsbeschwerden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 4.4.5  Psychische Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 4.5 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Spotlight: Veränderung des Wohlbefindens durch die Covid-19-Pandemie �������������������������������������������������������������������������� 95 Kapitel 5 Was Jugendliche für ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit tun oder nicht tun . . . . . . . . . . . 99 A. Heinen, M. Schobel, C. Residori, T. Schulze, R. Samuel 5.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 5.2  Jugendliches Handeln und selbstberichtete Motive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 5.2.1  Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 5.2.2  Mediennutzung und digitale Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 5.2.3  Substanzkonsum bei Jugendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 5.2.4  Zwischen Gesundheitsverhalten und Risikoverhalten: eine Typologie ���������������������������������������������������������� 113 5.3  Die Ambivalenz von Handlungen: zwischen Gesundheitsgefährdung und Steigerung des Wohlbefindens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 5.3.1  Negative Auswirkungen ambivalent bewerteten Handelns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 5.3.2  Die Abwägung zwischen der kurzfristigen Steigerung des subjektiven Wohlbefindens und möglichen Gesundheitsschäden in der Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 5.3.3  Selbstregulationen im Umgang mit kognitiver Dissonanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 5.4  Bewältigungshandeln im Umgang mit Belastungen – eine Typologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118 5.5 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 Spotlight: Das veränderte Freizeitverhalten während der Covid-19-Pandemie und dessen Einfluss auf das Wohlbefinden der Jugendlichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 Kapitel 6  Welche Bedeutung das soziale Umfeld für das Wohlbefinden der Jugendlichen hat: Familie, Freunde, Schule und weitere Lebensbereiche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 A. Heinen, T. Schulze, M. Schobel, E. Schembri, H. Willems 6.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 6.2  Die Bedeutung von Familie und Freunden für das Wohlbefinden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 6.2.1  Familie als Ressource oder Belastung für das Wohlbefinden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 6.2.2  Freundschaften und Paarbeziehungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 6.3  Das subjektive Wohlbefinden von Jugendlichen in außerfamilialen Lebensbereichen ������������������������������������������ 136 6.3.1  Schulisches Wohlbefinden: Unterstützung durch das Lehrpersonal, die Bewältigung hoher Anforderungen und des Leistungsdrucks. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 6.3.2  Jugendhäuser: Vertrauensvolle Beziehungen und die Interaktion mit Gleichaltrigen. . . . . . . . . . . . . . . . 140 6.3.3  Jugendliche in Heimen (Foyer) und betreuten Wohnstrukturen (Slemo) ������������������������������������������������������ 141 6.3.4  Jugendliche in der Erwerbsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 6.4  Die Bedeutung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und Entwicklungen für das subjektive Wohlbefinden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 6.5 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 Spotlight: Die Bedeutung von Familie und Freunden für das Wohlbefinden der Jugendlichen während der Covid-19-Pandemie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
  • 25. Inhaltsverzeichnis 23 Kapitel 7  Wie Jugendliche die Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen wahrnehmen . . . . . . . . . . . . . . 155 C. Residori, L. Schomaker, M. Schobel, T. Schulze, A. Heinen 7.1 Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 7.2  Die Perspektive der Jugendlichen auf die Covid-19-Pandemie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 7.3  Der Umgang der Jugendlichen mit Informationen und Medien während der Covid-19-Pandemie. . . . . . . . . . 159 7.4  Die Bewertung und Umsetzung der Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 durch die Jugendlichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 7.4.1  Die Bewertung der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie ������������������������������������������������ 161 7.4.2  Die Umsetzung der Maßnahmen im Alltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 7.5  Die Mitverantwortung für andere als Motivation für das Umsetzen der Maßnahmen �������������������������������������������� 165 7.6  Einschätzungen der Jugendlichen zur Schule und zum Lernen während der Covid-19-Pandemie. . . . . . . . . . . 167 7.7  Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Jugendlichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 7.8  Die Bewältigung der Belastungen durch die Covid-19-Pandemie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174 7.9 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 Kapitel 8 Wie Experten über das Wohlbefinden und die Gesundheit Jugendlicher diskutieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 S. Biewers Grimm, C. Meyers 8.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 8.2  Feldspezifische Diskurse zu Wohlbefinden und Gesundheit in der Schule, der Jugendarbeit, der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie im Arbeitsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 8.2.1  Gesundheitsbezogene Diskurse im Kontext der formalen Bildung: Zwischen neuen Zielsetzungen und strukturellen Beharrungstendenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 8.2.2  Wohlbefinden und Autonomieförderung durch Partizipation: Zur Förderung von Wohlbefinden in der Jugendarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 8.2.3  Emotionale Sicherheit und Resilienzförderung als Grundelemente von Wohlbefinden in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 8.2.4  Umgang mit erhöhten Belastungen: Wohlbefinden und Gesundheit im Arbeitsbereich ������������������������ 188 8.3  Feldübergreifende Diskurse zum Wohlbefinden und zur Gesundheit der Jugendlichen �������������������������������������� 190 8.3.1  Gesundheitsgefährdung und jugendtypische Risikofaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191 8.3.2  Psychische Gesundheit von Jugendlichen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192 8.3.3  Der Zusammenhang von Digitalisierung und Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194 8.3.4  Die Frage der Verantwortlichkeit für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Jugendlichen . . . . . . 196 8.4  Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198 Spotlight: Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Diskurse und Praktiken zum Wohlbefinden und zur Gesundheit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200 Kapitel 9  Synopse der zentralen Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 A. Schumacher, A. Heinen, E. Schembri, H. Willems, R. Samuel 9.1  Die Einschätzung von Wohlbefinden und Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 9.2  Die Veränderung von Wohlbefinden und Gesundheit im Zeitverlauf und der Vergleich zu anderen Ländern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208 9.3  Erklärungsfaktoren für unterschiedliche Einschätzungen ­ von Wohlbefinden und Gesundheit �������������������������� 208 9.4  Eigenverantwortung und der Stellenwert von wohlbefindens- und gesundheitsorientiertem Handeln. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 9.5  Die Beurteilung der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen Maßnahmen �������������������������������������������� 209 9.6  Der Blick luxemburgischer Experten auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Jugendlichen. . . . . . . . . 210 ­9.7  Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211
  • 26. Inhaltsverzeichnis 24 Synopsis des principaux résultats. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 9.1  La perception du bien-être et de la santé . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 9.2  L’évolution du bien-être et de la santé au fil du temps et comparaison avec d’autres pays ���������������������������������� 213 9.3  Facteurs explicatifs des différentes perceptions du bien-être et de la santé �������������������������������������������������������������� 213 9.4  Responsabilité personnelle et importance de l’action axée sur le bien-être et la santé ������������������������������������������ 214 9.5  Évaluation de la pandémie de Covid-19 et des mesures prises dans ce contexte ���������������������������������������������������� 214 9.6  Le regard posé par les experts luxembourgeois sur le bien-être et la santé des jeunes ������������������������������������������ 215 9.7 Synthèse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216 Kapitel 10  Herausforderungen für Politik und Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219 A. Schumacher, A. Heinen, H. Willems, R. Samuel 10.1  Folgen sozialer Ungleichheit für Wohlbefinden und Gesundheit von Jugendlichen ���������������������������������������������221 10.2  Genderspezifische Differenzen in Wohlbefinden und Gesundheit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222 10.3  Altersbezogene Differenzen und Risikofaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222 10.4  Körperliche Gesundheitsprobleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223 10.5  Mentale Gesundheitsprobleme. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224 10.6  Transitionsunsicherheit, Zukunftsängste und gesellschaftlicher Zusammenhalt ���������������������������������������������������224 10.7  Familie als Sozialisationsort und Schutzfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225 10.8  Peers als Ressourcen und Risiko. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225 10.9  Fokussierung des Wohlbefindens in institutionellen Kontexten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226 10.10  Strukturelle Rahmenbedingungen für Gesundheit und Wohlbefinden �������������������������������������������������������������������226 10.11  Jugendliche als kompetente Akteure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227 10.12  Die Covid-19-Pandemie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227 10.13  Entwicklungsperspektiven des luxemburgischen Jugendberichtes und Forschungsbedarf. . . . . . . . . . . . . . . 228 Défis pour la politique et la pratique. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230 10.1  Conséquences de l’inégalité sociale sur le bien-être et la santé des jeunes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230 10.2  Différences liées au genre dans le bien-être et la santé. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 10.3  Différences liées à l’âge et facteurs de risques . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 10.4 Pathologies physiques . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232 10.5  Problèmes de santé mentale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233 10.6  Insécurité quant à la transition, peur de l’avenir et cohésion sociale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233 10.7  La famille, lieu de socialisation et facteur de protection. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233 10.8  Les pairs, ressource et risque. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234 10.9  Focalisation du bien-être dans des contextes institutionnels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234 10.10  Conditions-cadres structurelles pour la santé et le bien-être. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235 10.11  Les jeunes, des acteurs compétents. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235 10.12  La pandémie de Covid-19 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236 10.13  Perspectives de développement du rapport luxembourgeois sur la jeunesse et besoins de recherche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237 Anhang Glossar. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240 Literaturverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 Abbildungsverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264 Tabellenverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265 Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 266 Autorinnen und Autoren des Jugendberichtes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268
  • 28.
  • 29. 1. Einleitung 27 Einleitung Der vorliegende Bericht zur Situation der Jugend in Luxemburg 2020 ist das Resultat einer dreijährigen wissenschaftlichen Arbeit der Gruppe Jugendforschung des Zentrums für Kindheits- und Jugendforschung (CCY: Centre for Childhood and Youth Research) an der Univer- sität Luxemburg. Ziel der Arbeit war es, dem Auftrag des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend aus dem Jahr 2018 entsprechend, eine umfassende Analyse des Wohlbefindens und der Gesundheit der Jugendlichen in Luxemburg vorzulegen und dabei deren subjektive Sicht- weisen und Perspektiven in den Vordergrund zu rücken. Ein disziplinär breit gefächertesTeam von Jugendfor- scherinnen und Jugendforschern entwickelte mit großer Sorgfalt ein differenziertes Forschungsdesign, sichtete, erhob, analysierte und interpretierte umfassende Daten- bestände, diskutierte und verschriftlichte Ergebnisse und erstellte den nun vorliegenden Bericht (siehe Autoren- verzeichnis). Sie wurden dabei unterstützt von Simone Charles, Moritz Höpner, Patrice Joachim, Sebastian Kur- ten, Nathalie Michel, Alessandro Procopio und Maria E. Sozio. Auch durften wir auf die engagierte Mitarbeit der studentischen Hilfskräfte Lisa Gardin, Conny Godefroy, Caroline Koch, Xènia Loi, Isabelle Moris, Katia Pescatori, Christina Reisinger, Lisi Wagener, Isabelle Wagner und Marielle Baumgarten zählen. Die Arbeiten der Forschungsgruppe wurden inhalt- lich und organisatorisch durch ein Comité de pilotage gesteuert, besetzt mit Vertretern des Ministeriums und der Universität Luxemburg. Wir bedanken uns ganz herz- lich für die hilfreiche und konstruktive Zusammenarbeit mit Nathalie Keipes, Laurent Bauler, Daniela Dario und Conny Roob vom Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend sowie auf Seiten der Universität Luxemburg bei dem Dekan der Fakultät für Geisteswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Georg Mein, für seine großartige und zuverläs- sige Unterstützung. Die Beratung in wissenschaftlichen Fragen erfolgte durch einen Conseil scientifique, in dem Experten aus verschiedenen außeruniversitären Feldern in Luxemburg mit Vertretern von internationalen Universitäten zusam- menarbeiteten: Prof. Dr. Dr. Thomas Abel, Prof. Dr. Anto- ine Fischbach, Dr. Laetitia Huiart, Dr. Thomas Karst, Dr. Bärbel-Maria Kurth, Dr. Christian Lamy, Dr. Thomas Lenz, Heinz Müller, Prof. Dr. Heike Ohlbrecht und Dr. Bechara Georges Ziade. Auch ihnen gilt unser herzlicher Dank! Viele weitere Personen und Organisationen haben die Arbeiten am Jugendbericht unterstützt, etwa durch Beratung zu theoretischen Konzeptionen und methodi- schen Vorgehensweisen, durch Hilfe bei der Validierung von Analysen sowie durch die Bereitstellung von Daten und Informationen. Hier sind insbesondere zu nennen: Gilles Dhamen, Tanja Ducomble, Laurent Dura, Prof. Dr. (em.) Michael-Sebastian Honig, Dr. Kim Meyer, Anasse El Maslohi, Prof(in). Dr. (em.) Pasqualina Perrig-Chiello und Christophe Shinn. Wir danken allen genannten Personen und Organisa- tionen herzlich für die Unterstützung. Ihre Beiträge waren entscheidend, dass der Jugendbericht 2020 nicht nur wissenschaftlich höchsten Ansprüchen genügt, sondern auch die luxemburgischen Gegebenheiten umfassend berücksichtigt und spiegelt. Die rasche Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 ab dem Frühjahr 2020 zwang uns, unsere Planung auf der Zielgeraden anzupassen, um auch die durch die Pande- mie neu aufgeworfenen Fragen bearbeiten zu können. Diese zusätzliche Herausforderung zu bewältigen, erwies sich als komplex, aber auch als inhaltlich sehr ergiebig.
  • 30. INTRODUCTION FR Introduction Le présent rapport sur la situation de la jeunesse au Luxembourg 2020 est le résultat d’un travail scientifique de trois ans effectué par le Groupe de recherche sur la jeunesse du Centre de recherche sur l’enfance et la jeu- nesse (CCY, Centre for Childhood and Youth Research) à l’Université du Luxembourg. Conformément au mandat du Ministère de l’Éducation nationale, de l’Enfance et de la Jeunesse datant de 2018, le travail de recherche pré- sente une analyse detaillée du bien-être et de la santé des jeunes au Luxembourg et met en avant leurs perceptions et perspectives subjectives. Une équipe multidisciplinaire de chercheuses et chercheurs spécialisé(e)s dans le domaine de la jeunesse a développé avec grand soin un plan de recherche dif- férencié, a rassemblé, collecté, analysé et interprété des ensembles de données considérables, discuté et rédigé les résultats et a élaboré le rapport à présent disponible (voir le relevé des auteurs). L’équipe a été assistée dans son travail par Simone Charles, Moritz Höpner, Patrice Joachim, Sebastian Kurten, Nathalie Michel, Alessandro Procopio et Maria E. Sozio. Nous avons également pu compter sur le travail engagé des assistants-étudiants Lisa Gardin, Conny Godefroy, Caroline Koch, Xènia Loi, Isabelle Moris, Katia Pescatori, Christina Reisinger, Lisi Wagener, Isabelle Wagner et Marielle Baumgarten. Le contenu et l’organisation des travaux du groupe de recherche ont été dirigés par un Comité de pilotage composé de représentants du ministère et de l’Université du Luxembourg. Nous remercions sincèrement Nathalie Keipes, Laurent Bauler, Daniela Dario et Conny Roob du Ministère de l’Éducation nationale, de l’Enfance et de la Jeunesse de leur coopération précieuse et constructive et, du côté de l’Université du Luxembourg, le doyen de la Faculté des Sciences Humaines, des Sciences de l’Éduca- tion et des Sciences Sociales, Prof. Dr. Georg Mein, de son soutien à la fois remarquable et fiable. Pour les questions scientifiques, nous avons été conseillés par un Conseil scientifique, au sein duquel coopéraient des experts travaillant dans divers champs extra-universitaires au Luxembourg et des représentants d’universités internationales : Prof. Dr. Dr. Thomas Abel, Prof. Dr. Antoine Fischbach, Dr. Laetitia Huiart, Dr.Thomas Karst, Dr. Bärbel-Maria Kurth, Dr. Christian Lamy, Dr. Tho- mas Lenz, Heinz Müller, Prof. Dr. Heike Ohlbrecht et Dr. Bechara Georges Ziade. À eux aussi, nous leur adressons tous nos remerciements ! De nombreuses autres personnes et organisations ont soutenu les travaux liés au rapport sur la jeunesse, par exemple en donnant des conseils sur les conceptions théoriques et les approches méthodiques, en aidant dans la validation d’analyses et en mettant des données et informations à notre disposition. Nous citerons en particulier : Gilles Dhamen, Tanja Ducomble, Laurent Dura, Prof. Dr. (em.) Michael-Sebastian Honig, Dr. Kim Meyer, Anasse El Maslohi, Prof(in). Dr. (em.) Pasqualina Perrig-Chiello et Christophe Shinn. Nous remercions vivement toutes les personnes et organisations mentionnées de leur soutien. Leurs cont- ributions ont été décisives pour que le rapport sur la jeu- nesse 2020 ne satisfasse pas seulement à des exigences très rigoureuses sous un angle scientifique, mais tienne compte et reflète aussi de manière exhaustive les réalités luxembourgeoises . La propagation rapide du coronavirus SARS-CoV-2 à partir du printemps 2020 nous a obligé à adapter notre planning sur la dernière ligne droite pour pouvoir éga- lement traiter les questions soulevées par la pandémie. Relever ce défi supplémentaire s’est avéré complexe, mais très riche sur le fond. 28
  • 31. 2. Konzeption des JugendberichteS 29 KONZEPTION DES JUGENDBERICHTES 2 KAPITEL 2 Anette Schumacher Andreas Heinen Helmut Willems Robin Samuel
  • 32. WICHTIGE ERGEBNISSE AUS KAPITEL 2 - Der luxemburgische Jugendbericht 2020 beinhaltet eine umfassende Beschreibung des Wohlbefindens und der Gesundheit von Jugendlichen. Die Beschreibung basiert auf der Wahrnehmung und Einschätzung der Jugendlichen selbst. - Der Jugendbericht nimmt eine sozialwissenschaftliche Perspektive ein, wonach Wohlbefinden und Gesundheit als Resultat personaler, sozialer und struktureller Ressourcen betrachtet werden. - Er analysiert die unterschiedlichen Sichtweisen und Handlungsweisen (Agency) und identifiziert Unterschiede und Ungleichheiten in Gesundheit und Wohlbefinden der Jugendlichen nach Alter, Geschlecht, sozialem Status und Bildungsstatus sowie Migrationshintergrund. - Die Datengrundlage besteht aus mehreren eigens für diesen Bericht durchgeführten quantitativen und qualitativen Studien und ergänzt diese durch Sekundärdatenanalysen. - Die integrierte Analyse der Datenquellen erlaubt ein facettenreiches Bild des Wohlbefindens und der Gesundheit der Jugendlichen in Luxemburg zu zeichnen. 2. Konzeption des JugendberichteS 
  • 33. 2. Konzeption des Jugendberichtes 31 2.1  Themenschwerpunkte, Zielsetzung und analytische Perspektiven des Jugendberichtes Wohlbefinden ist ein Hauptziel menschlichen Handelns. Um Wohlbefinden herstellen und erreichen zu können, sind personale, soziale und strukturelle Faktoren von zen- traler Bedeutung. So sind bestimmte Eigenschaften einer Person, ihr Geschlecht, ihr sozioökonomischer Status, die Familie und Peers oder Institutionen wie die Schule oder der Arbeitsplatz eines Jugendlichen mitbestimmend für die Ausprägung von Wohlbefinden. Wohlbefinden wiederum kann sich günstig auf die Entwicklung von Jugendlichen, die körperliche und emo- tionale Gesundheit, die kognitive Entwicklung und auch auf das Wohlbefinden im späteren Erwachsenenalter auswirken (Hornberg, 2016; Ohlbrecht Winkler, 2018; Public Health England, 2015; Rademaker, 2018). 2.1.1  Fragestellungen des Jugendberichtes Der luxemburgische Jugendbericht hat zum Ziel, eine systematische Beschreibung und Analyse des Wohlbe- findens und der Gesundheit von Jugendlichen aus deren subjektiver Perspektive vorzunehmen. Er orientiert sich dabei an den folgenden Fragestellungen: 1.  Wie schätzen Jugendliche in Luxemburg ihr Wohlbe- finden und ihre Gesundheit ein?Welche Unterschiede zeigen sich etwa bezüglich soziodemografischer und sozioökonomischer Merkmale? 2.  In welchem Maße haben Wohlbefinden und Gesund- heit der Jugendlichen sich in den letzten Jahren verändert? In welchen Bereichen zeigt sich das am deutlichsten und wie stellt sich die Situation in Luxem- burg im Vergleich zu anderen europäischen Ländern dar? 3.  Welche Erklärungsfaktoren für unterschiedliche Einschätzungen der Jugendlichen zu ihrem Wohl- befinden und ihrer Gesundheit können identifiziert werden? 4.  Welcher Stellenwert kommt den Jugendlichen selbst und ihren Handlungen dabei zu? Welche Verhaltens- weisen sind förderlich und welche beeinträchtigen ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit? 5.  Wie beurteilen Jugendliche die Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen? Lassen sich Auswirkungen der Pandemie auf ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit feststellen? 6.  Wie blicken Experten aus den gesundheitsbezogenen Fachpolitiken und Praxisfeldern in Luxemburg auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Jugendlichen? Diese Fragestellungen wurden mit Hilfe von eigens für den Jugendbericht durchgeführten umfangreichen Studien sowie Sekundärdatenanalysen (siehe Kapitel 2.4) bearbeitet. Das dabei zugrunde gelegte Verständnis von Wohlbefinden und Gesundheit soll im Folgenden dar- gestellt werden. 2.1.2  Wohlbefinden und Gesundheit aus sozialwissenschaftlicher Perspektive Der luxemburgische Jugendbericht beschäftigt sich mit dem Wohlbefinden und der Gesundheit von Jugendli- chen im Alter zwischen 12 und 29 Jahren. Der Bericht fokussiert hierbei die Sichtweise und die Einschätzungen der Betroffenen, also der Jugendlichen selbst. Ihre subjek- tive Perspektive, ihre Orientierungen und Bewertungen stehen im Fokus der Berichterstattung. Die sozialwissen- schaftliche Perspektive des Jugendberichtes bedeutet hierbei die analytische Berücksichtigung personaler, sozialer und struktureller Faktoren, die je nach ihrer Ausprägung einen großen Einfluss auf Wohlbefinden und Gesundheit der Jugendlichen ausüben können. Unter personale Faktoren können bestimmte Merkmale einer Person gefasst werden, wie z. B. das Geschlecht, das Alter, der sozioökonomische Status, ein etwaiger Migrationshintergrund und der Bildungsstand. Zu den sozialen Faktoren sind vor allem die Familienbeziehungen und die Peers, aber auch Mitschüler, Berufskollegen etc.
  • 34. 2. Konzeption des Jugendberichtes 32 zu zählen. Die strukturelle Dimension umfasst in erster Linie die jugendrelevanten institutionellen Kontexte, wie z. B. die Schulen und Jugendhäuser sowie fremdunter- bringende Strukturen, aber auch gesamtgesellschaftliche wohlfahrtsstaatliche Strukturen. Der sozialwissenschaftliche Blick auf die Ausprägung und das Verständnis von Wohlbefinden und Gesundheit berücksichtigt zentrale soziologisch orientierteTheorien und Konzepte. Unterschiedliche Ressourcen und Poten- tiale für Wohlbefinden und Gesundheit können etwa mit der Kapitaltheorie von Bourdieu (Bourdieu, 1983) und dem Konzept der Capabilities (Befähigungen) (Sen, 1993) beschrieben werden. Das Agency-Paradigma, welches sich auf die Handlungsmöglichkeiten in der Gesellschaft und die individuellen und sozialen Bedingungen der Handlungsfähigkeit der Jugendlichen bezieht (Mick, 2012), kann insbesondere für Voraussetzungen und Grenzen jugendlicher Handlungsfähigkeit im Umgang mit Gesundheit und Wohlbefinden sensibilisieren. Der Blick auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Jugendlichen erfolgt somit aus einer Perspektive, die den Jugendlichen als kompetenten„Agenten“ in Bezug auf die Einschätzung und sein Handeln im Bereich Wohl- befinden und Gesundheit betrachtet und die Interaktion mit seiner Lebenswelt und die damit verbundenen struk- turellen Gegebenheiten einschließt. 2.2  Wohlbefinden und Gesundheit aus theoretischer Sicht 2.2.1  Wohlbefinden In der Kindheits- und Jugendforschung hat das Thema Wohlbefinden in den letzten Jahren immer stärkere Auf- merksamkeit gewonnen (Andresen et al., 2020; Kaman et al., 2020; Ohlbrecht Winkler, 2018). Um Aussagen über das Wohlbefinden von Jugendlichen wissenschafts- basiert zu erarbeiten, erscheint es wichtig, diesen zen- tralen Gegenstandsbereich des Jugendberichtes aus theoretischer Sicht zunächst näher zu beleuchten und zu definieren. Wohlbefinden ist ein mehrdimensionales Konstrukt, welches die Lebensqualität von Jugendlichen hinsicht- lich unterschiedlicher Aspekte wie Gesundheit, Bildung, materielle Situation, soziale Beziehungen, schulische oder berufliche Situation und Freizeit umfassen kann. Grund- sätzlich kannWohlbefinden als positiver Zustand bezeich- net werden. Was Wohlbefinden für ein Individuum und insbesondere für Jugendliche jedoch konkret bedeutet, hängt letztendlich von unterschiedlichen Auffassungen dieses Zustandes sowie von der eigenen Einschätzung über die Erreichbarkeit und Förderung dieses Befindens ab (Abele Becker, 1991). Oftmals wird Wohlbefinden als Oberbegriff für posi- tive emotionale Zustände, wie zum Beispiel Freude, Glück, Gesundheit, Stressfreiheit oder Zufriedenheit, genutzt, ohne dass eine klare Trennlinie gezogen wird (Hascher, 2004). Viele Studien zum Wohlbefinden verwenden die umfassende Begriffsbestimmung der Weltgesundheits- organisation (WHO) zur Definition von Gesundheit. Sie versteht Gesundheit als einen„Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur als Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“ (WHO, 1946, S. 1). Gesundheit wird dabei verstanden als das Ausmaß, in dem eine Person ihre Bedürfnisse erfüllen und zugleich auch mit einer sich verändernden Umwelt und deren Erwartungen umgehen kann (WHO, 1986). Diese Sichtweise bezieht sowohl physische als auch soziale und persönliche Fähigkeiten bei der Analyse von Wohlbefinden mit ein. Innerhalb dieser Definition wird sehr deutlich, wie eng die Begriffe Wohlbefinden und Gesundheit miteinander verflochten werden. Die in der WHO-Definition vorgenommene Einteilung in psychisches, physisches und soziales Wohlbefinden bietet Minkkinen (2013) zufolge einen nutzvollen, ganz- heitlichen und mehrdimensionalen Blickwinkel auf die Begrifflichkeit des Wohlbefindens, der sowohl objektive wie auch subjektive Aspekte zugeordnet werden können (Schor, 1995). Ungeachtet der mitunter subtilen Differen- zen besteht weitestgehend Konsens, dass Wohlbefinden eine subjektive Dimension beinhaltet (Diener et al., 1997; Huebner et al., 1998). Diese Fokussierung auf die indivi- duumsbezogene Einschätzung wird auch im luxembur- gischen Jugendbericht vorgenommen, somit wird das subjektive Wohlbefinden der Jugendlichen als zentraler Untersuchungsgegenstand definiert. Subjektives Wohlbefinden Wohlbefinden zu erreichen, beizubehalten und zu för- dern ist für jeden Menschen ein wichtiges Ziel. Hierbei sind die eigene Wahrnehmung und die individuelle Einschätzung der eigenen Befindlichkeit von zentraler Bedeutung. Diese Betrachtungsweise spiegelt sich in der Defi- nition des subjektiven Wohlbefindens von Diener et al. (2005, S. 63) wider:„Subjective well-being is defined as a person’s cognitive and affective evaluations of his or her life. These evaluations include emotional reactions
  • 35. 2. Konzeption des Jugendberichtes 33 to events as well as cognitive judgments of satisfaction and fulfillment.”Hierbei wird zwischen affektiven (Freude, Glück, Angst, Neid usw.) und kognitiven Komponenten (Einschätzung der eigenen Zufriedenheit, Lebensbilanzie- rung) unterschieden. Grundsätzlich beziehen sich diese subjektiven Einschätzungen (Diener, 1984; Diener et al., 2005) auf drei Bereiche:   − die persönlichen Erfahrungen einer Person und die Erkenntnisse, die eine Person daraus zieht   − das Fernbleiben von negativen Aspekten und das Vorhandensein von positiven Aspekten   − eine Art Lebenszusammenfassung, die eine allge- meine Lebenszufriedenheit erkennen lässt Wohlbefinden entsteht, wenn ein Mensch über aus- reichende psychische, soziale, materielle und körperliche Ressourcen verfügt, um bestimmten psychologischen, sozialen und körperlichen Herausforderungen entge- genzutreten (Dodge et al., 2012). Konkret besteht in der sozialwissenschaftlichen Forschung Einigkeit, dass insbesondere Familie und Freunde, Bildung, Wohlstand, Sicherheit und Gesundheit sowie das eigene Handeln das Wohlbefinden beeinflussen (Bradshaw Richardson, 2009). Wohlbefinden kann sich jedoch auf verschiedene Bereiche beziehen und unterschiedlich erfasst werden. So kann beispielsweise schulisches Wohlbefinden sowohl durch subjektive Aspekte bewertet werden (Wie gern geht ein Kind in die Schule?) als auch durch objektive Indikatoren, wie z. B. die erbrachte schulische Leistung oder die staatliche Investition in Bildung. In der neueren Forschung stehen die subjektiven Indikatoren im Vor- dergrund, sodass das Wohlbefinden immer mehr als ein auf das Individuum bezogenes Konzept verstanden wird (Ben-Arieh et al., 2014; Schumacher et al., 2003). Aus die- sem Grund wird den Selbstauskünften der Jugendlichen im vorliegenden Bericht ein hoher Stellenwert zuerkannt und derTerminus Wohlbefinden im Sinne des subjektiven Wohlbefindens verstanden und genutzt. 2.2.2  Gesundheit Die psychische, körperliche und soziale Entwicklung von Jugendlichen ist eng mit der Gesundheit verbun- den (Quenzel, 2015). Obschon in der Jugendphase im Vergleich zu höheren Altersgruppen gesundheitliche Probleme vergleichsweise selten vorkommen, ist die Thematisierung des Gesundheitsverständnisses und -empfindens in dieser Altersspanne dennoch von hoher Relevanz. So ist die Jugendphase durch starke körperli- che und psychische Veränderungen charakterisiert, mit denen Jugendliche sich in dieser Lebensspanne ausein- andersetzen müssen. Neben einem guten Gesundheits- zustand ist auch ein positives Gesundheitsempfinden von hoher Bedeutung und stellt eine wichtige Ressource zur Bewältigung der Entwicklungsaufgaben im Jugendalter (u. a. Qualifikation, Ablösung und Bindung, Partizipa- tion, Regeneration) und damit auch für den Prozess der Individuation und gesellschaftlichen Integration dar (Poethko-Müller et al., 2018). Entsprechend können gesundheitliche Beeinträchtigungen und deren Folgen betroffene Jugendliche vor besondere Herausforde- rungen im Umgang mit diesen Entwicklungsaufgaben stellen (Weber et al., 2007). Ebenso wie der Terminus Wohlbefinden kann und wird auch der Gesundheitsbegriff in Abhängigkeit von der betrachtenden Fachdisziplin unterschiedlich definiert. Gesundheit und Krankheit werden aktuell nicht mehr als sich gegenseitig ausschließende Zustände betrachtet, sondern eher als Prozesse auf einem Kontinuum mit fließenden Übergängen. Ein medizinisch ausgerichtetes Verständnis betont das Funktionieren physiologischer Abläufe, während psychologisch orientierte Gesundheits- definitionen das subjektive Empfinden stärker miteinbe- ziehen (Pschyrembel, 2007). Soziologische Betrachtungen definieren Gesundheit als„Zustand des objektiven und subjektiven Befindens einer Person, der gegeben ist, wenn diese Person sich in den physischen, psychischen und sozialen Bereichen ihrer Entwicklung in Einklang mit den Möglichkeiten und Zielvorstellungen und den jeweils gegebenen äußeren Lebensbedingungen befindet“ (Hur- relmann, 2003, S. 8). Somit geht die Gesundheitssoziolo- gie genau wie die Gesundheitspsychologie von einem positiven Gesundheitsbegriff aus und berücksichtigt sowohl das individuelle Gesundheitsverhalten als auch die sozialen und ökologischen Bedingungen, die Einfluss auf Gesundheits- oder Krankheitsentstehung nehmen können. Jugendliche sind nicht nur in unterschiedlicher Weise von verschiedenen Erkrankungen betroffen, sie schätzen ihre Gesundheit auch unterschiedlich ein. Der subjektiv bewertete Gesundheitszustand wird in der Regel durch eine direkte Befragung der jugendlichen Zielgruppe erfasst, wobei verschiedene Untersuchungen zeigen konnten, dass die dort gegebenen Antworten den objek- tiv messbaren Gesundheitszustand gut widerspiegeln (Robert Koch-Institut [RKI], 2014) und somit von hoher Relevanz sind.
  • 36. 2. Konzeption des Jugendberichtes 34 Subjektive Gesundheitseinschätzung Die subjektive Gesundheitseinschätzung stellt ein gutes Maß für eine gesundheitsbezogene Lebensqualität und Befindlichkeit dar (Spuling et al., 2017). Gesundheit und die Vorstellung von Gesundheit haben demnach eine starke subjektive Dimension, wobei sowohl alltägliche, individuelle Erfahrungen als auch wissenschaftlich basierte Wissensbestände die soziale Konstruktion von Gesundheit bestimmen (Flick, 1998a). Entsprechend zeigen u. a. Selbstwirksamkeit, Kontrollüberzeugungen und soziale Netzwerke einen Zusammenhang mit der subjektiv empfundenen Gesundheit auf (Weber Voll- mann, 2005). Die subjektive Gesundheitseinschätzung wurde bereits in verschiedenen wissenschaftlichen Studien erfasst und kann als guter Indikator für den objektiven Gesundheitszustand und überdies für Prognosen hin- sichtlich der zukünftigen Häufigkeit von Erkrankungen herangezogen werden (RKI, 2014). Zudem konnten bislang bereits etliche Studien zur Erfassung der subjek- tiven Einschätzung der allgemeinen Gesundheit einen Zusammenhang zu soziodemografischen Merkmalen, Belastungen sowie gesundheitsrelevantem Handeln von Jugendlichen nachweisen (Kuntz, Waldhauser, et al., 2018). So zeigen u. a. Bildung, soziale Herkunft, Armut und geringe Teilhabechancen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der sozialen Situation und der gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendlichen auf (Elgar et al., 2015; Kuntz et al., Rattay, et al., 2018; Lampert Kroll, 2018; Pfister et al., 2015). Aufgrund der sozialwissenschaftlichen Ausrichtung dieses Berichtes, die das Hauptaugenmerk auf die Pers- pektive der Jugendlichen legt, wurde die Erfassung und Analyse der Gesundheit in Form der eigenen subjektiven Einschätzung der Gesundheit durch die Jugendlichen selbst in die Berichterstattung aufgenommen. 2.2.3  Wohlbefindensorientiertes und gesundheitsrelevantes Handeln Auch die Handlungen von Jugendlichen haben einen Einfluss auf ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit. Wohlbefindensorientiertes und gesundheitsrelevantes Handeln können entweder zur Herstellung, Erhaltung und Förderung oder aber auch zu einer Beeinträchtigung von Wohlbefinden und Gesundheit führen. Hierbei kön- nen die Jugendlichen als kompetente Akteure im Hinblick auf die bewusste Beeinflussung ihres Wohlbefindens und ihrer Gesundheit charakterisiert werden (Pinquart Silbereisen, 2007; Rademaker, 2018). Handlungen können sich je nach ihrer Ausgestaltung sowohl negativ als auch positiv auswirken und werden von expliziten und impliziten individuellen Vorstellungen der Jugendlichen, also ihrem subjektiven Konzept von Wohlbefinden und Gesundheit, mitbeeinflusst (Fal- termaier et al., 2017). Die persönliche Auffassung von Wohlbefinden und Gesundheit sowie die persönliche Einschätzung darüber, welche Ursachen und kontextu- ellen Bedingungen Gesundheit bzw. Wohlbefinden her- vorrufen, fördern, verhindern oder vermindern (Blättner Waller, 2011), beeinflussen folglich auch das damit einhergehende individuelle wohlbefindensorientierte und gesundheitsrelevante Handeln. Wohlbefindensorientiertes Handeln Die Ausprägung von Wohlbefinden kann durch externe strukturelle Faktoren ebenso wie durch den Jugendlichen selbst, seine Agency (Handlungsmächtigkeit) und Capabi- lities (Fähigkeiten und Kompetenzen) beeinflusst werden. Hierbei können sämtliche Verhaltensweisen, die zur Her- stellung, Erhaltung und Förderung des Wohlbefindens führen, als wohlbefindensorientiertes Handeln und somit als Ressourcen betrachtet werden. Wohlbefindensorientiertes Handeln kann in vielen Lebensbereichen (u. a. Schule, Beruf, Freizeit) und Situa- tionen (soziale Interaktionen) stattfinden. Zur Steigerung des Wohlbefindens nutzen Jugendliche vor allem ihre Freizeit und zeigen unterschiedliche individuelle Präfe- renzen bzgl. der Aktivitäten, die diesbezüglich ausgeübt werden. Ein Teil dieser Handlungen kann sich positiv auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken, wie z. B. sportliche Betätigung, gesunde Ernährung oder Natur erleben. Andere Handlungen können durchaus vorübergehend Wohlbefinden herbeiführen (u. a. Rau- chen, Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung), aber die Gesundheit mittel- und langfristig beeinträchtigen und somit eine gewisse Ambivalenz des wohlbefindensorien- tierten Handelns aufzeigen. Geht es um die Erhaltung, bzw. Wiederherstellung des Wohlbefindens, ist der Einsatz von stressreduzieren- den Maßnahmen oder von Copingstrategien besonders wichtig. Sie können stressinduziertes Unwohlsein ver- ringern oder beseitigen. Transaktionale Stresskonzepte fokussieren hierbei die individuelle Bewertung von Ereig- nissen (Lazarus Folkman, 1984), wobei die Relevanz des Stressors auf das Wohlbefinden individuell unterschied- lich eingeschätzt werden kann. Somit können auch unterschiedliche Handlungen vollzogen werden, um das Wohlbefinden wieder zu verbessern. Hierbei kommt es entscheidend auf das dem Individuum zur Verfügung stehende Handlungsrepertoire, seine Capabilities und Agency an.
  • 37. 2. Konzeption des Jugendberichtes 35 In diesem Zusammenhang ist insbesondere auch der Begriff der Resilienz zu nennen, der in der psychologi- schen Forschung eng mit dem Begriff des Wohlbefindens verbunden ist. Panter-Brick und Leckmann (2013, S. 333) betrachten Resilienz als„Prozess, sich biologische, psy- chosoziale, strukturelle und kulturelle Ressourcen nutzbar zu machen, um Wohlbefinden aufrechtzuerhalten“. Die Bedeutung der Resilienz, die vereinfacht auch als psychi- sche Widerstandskraft bezeichnet werden kann, ergibt sich aus dem Potential von Entwicklungsspielräumen, welches in diesem Konzept gesehen wird. Das heißt, hier wird der verengte Blick auf die negativen Auswirkungen von aversiven Lebensbedingungen aufgegeben und auf die positive Bewältigung von negativen Umwelteinflüs- sen gelenkt (Fooken Zinnecker, 2009). Fooken (2013) spricht von Resilienz, wenn Personen dazu in der Lage sind, sich mit negativen Lebensumständen oder sogar kritischen Lebensereignissen auseinanderzusetzen und infolge dieser erfolgreichen Auseinandersetzung seelisch zu„wachsen“. Gesundheitsrelevantes Handeln Das gesundheitsrelevante Handeln von Heranwachsen- den kann nicht nur ihre aktuelle Gesundheit beeinflussen, sondern durch eine Verfestigung von Verhaltensweisen auch Auswirkungen im Erwachsenenalter zeigen. In der Fachliteratur werden unterschiedliche Schwerpunktset- zungen für gesundheitsrelevantes Handeln erkennbar. Frühe Betrachtungen von Kasl und Cobb (1966, S. 246) sehen „jegliche Aktivität, die von einer sich gesund fühlenden Person unternommen wird, um Krankheiten zu verhüten“, als relevant an, während Anderson (1984) von„positivem Gesundheitsverhalten“ (z. B. Erleben von Freude, Abwechslung) spricht und damit weniger die Verhütung von Krankheiten im Blick hat, sondern eher die Erhaltung und Förderung der Gesundheit sowie persönliches Wachstum und Entwicklung fokussiert. Becker (1992) wiederum spricht vom habituellen Gesund- heitsverhalten und versteht darunter regelmäßige Maßnahmen, die von einer Person zur Erhaltung ihrer Gesundheit ergriffen werden (u. a. regelmäßiges Essen, Sport, ausreichend Schlaf). Entsprechend diesen Bestimmungen können unter gesundheitsrelevantem Handeln alle Verhaltensweisen verstanden werden, die einen positiven oder negativen Einfluss auf die Gesundheit ausüben. Unter gesundheits- relevantes Handeln fallen somit nicht nur Aktivitäten zum Schutz der Gesundheit, sondern auch Handlungen, die eine Gefahr oder ein Risiko für die Gesundheit darstellen können. Verhaltensweisen werden„dann als Risikover- halten eingestuft, wenn sie an der Entstehung wichtiger und häufiger Erkrankungen beteiligt sind“ (Blättner Waller, 2011, S. 65). Dies gilt u. a. für Nikotinkonsum, Alkohol- und Drogenmissbrauch, falsche Ernährung, riskantes Sexualverhalten und Bewegungsmangel; aber auch für gefährdendes Fahrverhalten und gewalttätiges Sozialverhalten. Warum viele dieser riskanten Verhaltensweisen im Jugendalter verstärkt vorkommen, ist im Zusammen- hang mit den verschiedenen Funktionen zu sehen, die diese Verhaltensweisen für Jugendliche erfüllen können. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Bewälti- gungsstrategie handeln, um mit Angst und Frustration besser umzugehen; um Oppositionsverhalten gegen- über der Gesellschaft; um Verhalten zur Erlangung von Anerkennung und Akzeptanz bei der Peergroup oder um Risikoverhalten aus Vergnügen und Experimentierfreude (Jessor, 1984). Riskante Verhaltensweisen sind damit ambivalent. Sie beinhalten ein gesundheitliches Risiko, können aber auch zu einer kurzfristigen Steigerung des Wohlbefindens führen. Die sich im Jugendalter ausbildenden Handlungs- muster sind deshalb so bedeutsam, weil sie sich auf die Persönlichkeitsentwicklung (Call et al., 2002) und auch auf das wohlbefindens- und gesundheitsbezogene Ver- halten im Erwachsenenalter auswirken können (Hackauf Ohlbrecht, 2010; Malina, 2001; Manz et al., 2014; Miller et al., 2007; Telama, 2009). Somit können das wohlbefin- densorientierte und das gesundheitsrelevante Handeln im Jugendalter als wichtige Komponenten betrachtet werden, die in einer Berichterstattung zu Wohlbefinden und Gesundheit im Jugendalter thematisiert und analy- siert werden müssen.