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Grundbegriffe der Logistik - Bestände
010
Mag. Bernhard Ennser, MSc
2
Zusammenfassung - Bisher
- Güter werden durch Logistik(dienst)leistungen,
gemäß eines definierten Lieferservices,
raum-zeitlich in einem Logistiksystem,
bestehend aus Knoten und Kanten
transformiert.
- Diese Transformation geschieht durch
Logistikprozesse, welche mit dem
Einsatz/Verbrauch von betriebswirtschaftlichen
Produktionsfaktoren realisiert werden.
Jetzt: Güter in Logistiksystemen im Detail
Logistiksysteme als Abfolge/„Wechselwirkung“ von
Bewegungs- und Lager- /Speicher- u/o Manipulationsprozesse
von GÜTERN
Logistiksystem als Netzwerk aus Knoten (S) und Kanten (B)
Unterscheidung zwischen externen und internen
Logistiksystemen bzw. hybriden Formen. 3
*Pfohl,2004, S. 5.
M
M
M
M
M/S M/S
M
M
B
B
B
B
B
B
B
B
B
Logistische Knoten und deren Funktionen -
Lagerprozesse
Aufbewahrungs- und Speicherprozesse von
logistischen Gütern: In LAGER (Läger)
Definition Lager
…ist ein Ort oder eine Einrichtung zum
Aufbewahren und zum Einlagern und Auslagern von
materiellen oder immateriellen Objekten.
Beispiele
- Natürliche Lager (Erze, Salz, Mineralien)
- Künstliche geschaffene Lager(stätten) in der Natur
- Freilager
- Geschlossene Lager
4
*Pfohl,2004, S. 98f.
5
https://www.schott-ceran.com cfs-warehouse.blogspot.com
https://www.schott-ceran.com
shdlogistics.com pongratz-schotterwerk.de
Lager
Lager als „Behälter“ für Güter
Lager als Behälter von Beständen von
logistischen Objekten (von Gütern) =
Lagerbestände
Definition
Lagerhaltung/Bestandsmanagement
„…befasst sich mit allen
Entscheidungstatbeständen, die einen
Einfluss auf die Lagerbestände an Gütern
haben“
6
*Pfohl,2004, S. 98f.
Logistische Knoten und deren Funktionen –
Manipulation Güter
- Lagern von Gütern (~ aufbewahren/speichern)
- Umschlagen von eingehenden Güterbündel aus
Transportmittel (~ entladen)/abstellen
- Auflösen von eingegangenen Güter(bündel)
- Sortieren u./o. kommissionieren von einzelnen Gütern
(verteilen)
- Bündeln von einzelnen (sortierten) Gütern zu neuen
Güterbündel
- Umschlagen der neuen ausgehenden Güterbündel auf
Transportmittel (~ verladen).
7
Lagerbestände von Güter
Warum gibt es überhaupt
Lagerbestände?
8
Gründe für Lagerbestände
Warum gibt es Lagerbestände?
„Lagerbestände sind Puffer zwischen Input- und
Outputflüssen von Gütern.“
„Diese (Puffer, Bestände) entstehen, sobald sichdie
– zeitliche und/oder
– mengenmäßige (quantitative) Struktur
der Input- und Output-Flüsse unterscheidet.“
„Lagerbestände sind somit zeitliche 9
*Pfohl,2004, S. 99.
Funktionen der Lagerhaltung – einzelne
Ursachen für Bestände
- Größendegressionseffekte (auf Grund
Bündelungseffekte)
Lagerhaltung zum Erzielen von Einsparungen
durch Größeneffekte in Beschaffung,
Produktion, Absatz und Transport
- Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage
Lagerhaltung aufgrund Saisonalität von Gütern,
Schwankungen.
10
*Pfohl,2004, S. 99.
Funktionen der Lagerhaltung – einzelne
Ursachen für Bestände
- Spezialisierung/Arbeitsteilung
Lagerhaltung auf Grund spezialisierter
Wirtschaftseinheiten (Unternehmen,
Regionen, Globalisierung) – Bestände aufgrund
Arbeitsteilung
- Spekulation
Lagerhaltung von knappen/beschränkt verfügbaren
Gütern
- Schutz vor Unsicherheit
Bei Prognosefehler von Verbräuchen, Nachfragen,
höhere Gewalt… 11
*Pfohl,2004, S. 99.
Beschaffungslager Absatzlager
Zwischenlager/
Produktionslager
Halbfertigwaren
Anlehnung an Pfohl,2004, S. 18
Arten von (Lager)Beständen in Betrieben
B
e
s
c
h
a
f
f
u
n
g
s
m
a
r
k
t
A
b
s
a
t
z
m
a
r
k
t
Rohmaterialien
Zukaufsteile,
Komponenten
Produktion
Zwischenprodukte
Hilfs-/
Betriebsstoffe
Halbfertigwaren
Fertigprodukte
Aufgaben von „Lagerhaltung“
Bestimmen der Einflussfaktoren bei der Gestaltung der Art
und Höhe der Bestände.
14
*Pfohl,2004, S. 100
Aufgaben der Lagerhaltung im Einzelnen –
Welches Gut?
Welches Gut soll überhaupt gelagert werden? Unterscheiden
zwischen
Bestands- bzw. lagergeführten Güter (PUSH)
Beschaffung auf Vorrat und Entnahme aus Bestand
Fallweise beschafften Güter (PULL)
Beschaffung im Bedarfsfall, wenn z.B. Kundenauftrag vorliegt
Einflussfaktoren auf Bestandsentscheidung
- Regelmäßigkeit des Verbrauchs (Prognostizierbarkeit)
- Verfügbarkeit des jeweiligen Gutes
- Lieferzeit des Gutes
- Wert des Gutes – Lagerkosten, Bestandskosten
- Verbrauchsmenge des Gutes innerhalb einer Periode
- ..
15
*Pfohl,2004, S. 100.
16
Wieviel von einem Gut? - Lagerbestandsmodell
*Pfohl,2004, S. 101.
Bestellpunkt
Nachfrage
während
Wiederbe-
schaffungszei
t
Wiederbeschaffungszeit
Sicherheitsbestand
Gesamter
Durchschnitts-
bestand
Mittlerer
Bestelllager-
bestand Q/2
Bestellzyklus
Bestellmenge = Q
Lagerbestand
Zeit
Verbrauch
Bestellmenge = Q
Verbrauch
Wiederbeschaffungszeit
17
Lagerbestandsmodell
Berechnungen
LINK: W21 BLTM1 GLOG10 Kalkulationen
Blatt Bestandsmodell_Mengen, Kosten
Lagerbestandsmodell - Begriffe
- Mittlerer Bestand
- Umschlag, Umschlagshäufigkeit
- Sicherheitsbestand
- Wiederbeschaffungszeit
- Bestellzyklus/Bestandszyklus
- Bestellmenge (Q)
- Zielbestand (S)
- Bestellpunkt (s, t)
18
*Pfohl,2004, S. 100.
19
Wieviel von einem Gut? – Bedarfsermittlung
I
Materialbedarfsarten
Ermittlung nach Ursprung und
Erzeugnisebene
Primärbedarf
Bedarf an
Endprodukten
Sekundärbedarf
Bedarf an Gütern zur
Herstellung des
Primärbedarfs
Tertiärbedarf
Bedarf an Hilfs- und
Betriebsstoffe
Ermittlung unter Berücksichtigung
von Lagerbeständen
Bruttobedarf
Primär-, Sekundär-
und Tertiärbedarf pro
Periode
Nettobedarf
Bruttobedarf
abzüglich verfügbare
Lagerbestände
Wieviel von einem Gut? –
Bedarfsermittlung II
1. „Sichere“ Nachfrage = Deterministische
Bedarfsermittlung: Die Nachfrage ist bekannt bzw. im
voraus geplant:
- Kundennachfrage ist sicher (Aufträge bereits
vorhanden)
- Bedarfe werden aus einem Produktionsprogramm
abgeleitet
1. Primärbedarf ist bekannt und daher determiniert:
Marktforschungsergebnisse über zukünftigen Absatz an
(Primär)Produkten = Primärbedarf ist geplant.
2. Ableitung Sekundär- und Tertiärbedarfe aus Primärbedarf (daher bekannt)
über Stücklisten und deren Auflösung
3. Abgleich Bruttobedarf über vorhandene Lagerbestände an Primär-,
Sekundär und Tertiärbedarfe.
20
*Pfohl, 2004, S. 104.
Wieviel von einem Gut? –
Bedarfsermittlung III
2. Unsichere Nachfrage: Stochastische Bedarfsermittlung
Die Nachfrage ist unsicher – Ableitung von
Nachfrageprognosen aus Vergangenheitswerten:
1. Anwendung von statistischen Methoden zur Prognose
der Bedarfsentwicklung. (s. 2 Folien weiter)
2. „Subjektive“ Schätzmethoden
- Intuitivschätzung: Eine oder mehrere Personen schätzen auf
Grund persönlicher Meinung einen Bedarf.
- Analogschätzung: Es wird versucht von vergleichbaren Gütern
eine analoge Schätzung des Bedarfs zu ermitteln.
(Verhältnisschätzung)
21
*Pfohl, 2004, S. 104.
22
Wieviel beschaffen? - Entscheidung über
Beschaffungsmenge
Wieviel soll von einem Gut beschafft werden?
Ermitteln der richtigen/optimalen Beschaffungsmenge eines
Gutes: Ausgleich (Trade-Off) zwischen
- Kosten für die Lagerung eines Gutes
- Kosten für Lagerung (Gebäude, Ausstattung, Personal)
- Kosten für gebundenes Kapital in den Gütern und
- Kosten für die Beschaffung des pro
Beschaffungsvorgang
- Kosten für Administration, Recherche, Auftragsverwaltung…
- Kosten für Logistik des zu beschaffenden Gutes.
= Transaktionskosten
Minimum aus Transaktionskosten und Kosten für
Lagerung = Economic Order Quantity - EOQ
23
Optimale Beschaffungsmenge – Economic Order
Quantity (EOQ)
EOQ =
2SD
hC
D Bedarf pro Jahr
S Kosten der Beschaffung pro
Beschaffung
C Güterwert pro Einheit
h Lagerkostensatz (% der
Güterwertes)
24
Optimale Beschaffungsmenge – Economic Order
Quantity (EOQ)
EOQ =
2SD
hC
D Bedarf pro Jahr
S Kosten der Beschaffung pro
Beschaffung
C Güterwert pro Einheit
h Lagerkostensatz (% der
Güterwertes)
25
Optimal Bestellmenge
Berechnungen
LINK: W21 BLTM1 GLOG10
Kalkulationen
Blatt EOQ
WANN soll beschafft werden?
Vorratsergänzung und -sicherung
Wann und Wieviel soll zum Wiederauffüllen des Lagerbestandes
bestellt werden?
- WANN
- Beim Unterschreiten eines bestimmten Lagerbestandshöhe (s)
oder
- Nach einer bestimmten Periode (t)
- WIEVIEL
- Bestellen einer vorgegebenen, fixen Bestellmenge (Q) oder
- Bestellen einer variablen Bestellmenge (S)
26
*Pfohl,2004, S. 99.
Bestellmenge
fix (Q) variabel (S)
Bestellzeit-
punkt
variabel (s) (s,Q) Regel (s,S) Regel
fix (t) (t,Q) Regel (t,S) Regel
Wo sollen Bestände sein?
Positionierung von Beständen
Wo sollen die Güter gelagert werden? Ein gemeinsamer
(ZENTRALER) Bestand oder mehrere (DEZENTRALE) Bestände?
27
LZ
E E E
E E
LDZ2
E
E
LDZ1
E E
E
Deckung Bedarf durch einen
Bestand
Zentrale Bestands-/
Lagerstruktur (LZ)
Deckung Bedarf durch mehrere
Bestände
Dezentrale Bestands-/
Lagerstruktur (LDZ)
LDZ3
E
Produktion Produktion
28
Positionierung der Bestände II – Zentral oder
Dezentral?
Bestandsmanagemententscheidung Zentral/Dezentral?
- Einflussfaktoren? Vorteile/Nachteile?
- Welche Konsequenzen hat Entscheidung Zentral/Dezentral
29
Positionierung der Bestände II – Zentral oder
Dezentral?
Bestandsmanagemententscheidung Zentral/Dezentral?
- Einflussfaktoren?
- Unternehmensstrategie
- Lieferzeitanforderung durch Abnehmer/Kunden
- Regelmässigkeit der Nachfrage (XYZ)
- Häufigkeit/Menge der Nachfrage/Umsatzanteil (ABC)
- Wert des Gutes
- Welche Konsequenzen hat Entscheidung Zentral/Dezentral
- Bestandsgrößen (AVG Bestand)
- Lagerkosten
- Transport
- Administration Lager
- Kosten für Bestandsmanagement
Wiederholung
DIREKT/INDIREKT - Anmerkung
Betrachtung Güterfluß von VERSENDER → EMPFÄNGER
ACHTUNG: IMMER berücksichtigen:
- WER ist tatsächlicher (physischer) Versender? bzw.
- von WO aus wird versendet (von welchem Knoten im
Logistiksystem)
- WER ist tatsächlicher (physischer) Empfänger?
- Wo ist der Empfangsknoten im Logistiksystem
- Wie ist der Fluss (Kante(n) zwischen Versandknoten und
Empfangsknoten?
- Direkt (über eine Kante) oder
- Indirekt (über andere Knoten (= Umschlagspunkte)
30
*Pfohl,2004, S. 6.
ZENTRALE – DEZENTRALE Bestände
Betrachtung der Positionierung der Güter im
Logistiksystem
- Zentral (konzentriert in einem/wenigen Knoten)
- Dezentral (verteilt auf viele Knoten im
Logistiksystem)
ACHTUNG:
Zentral/Dezentral ≠ Direkt/Indirekte (Güterflüsse)
31
*Pfohl,2004, S. 6.
32
Zentral oder Dezentral? Exkurs – Selektive
Lagerhaltung
Selektive Lagerhaltung als Ungleichbehandlung der Artikel
− Notwendigkeit einer selektiven Lagerhaltung aufgrund
− 100 % Lieferservice gesamt ist nie erreichbar
− hohe Logistikkosten bei hoher Lieferbereitschaft und kurzer Lieferzeit
− Nachfrageverteilung ist nicht gleichmäßig auf alle Artikel verteilt (80%
der Bestellmenge mit 20% der Ware)
− Ungleichbehandlung zur
− Identifizierung von Artikeln, die JIT-geeignet sind
− Identifizierung von Artikeln, die beim mehrstufigen
Lagersystem dezentral/oder gelagert werden
− Differenzierung der Artikel nach Wert, strategischer
Bedeutung etc.
Vgl. Schulte (2009), S.467
33
Selektive Lagerhaltung – Bestandsanalyse
ABC
Vgl. Schulte (2009), S.467
Die ABC-Analyse ist eine Methode, um eine Struktur von
Beständen zu finden.
− Die Grundidee ist, dem Manager die relevanten
Bestandstrukturen zu verdeutlichen. Differenzierung von
wichtigeren Teile ggü. unwichtigen
− Die ABC-Analyse basiert auf dem Pareto-Prinzip (80/20-
Regel), die zur Analyse einer Vielzahl von Problemen
eingesetzt werden kann.
− Weites Anwendungsspektrum, Schwerpunkte liegen in
Beschaffung, Bestandsmanagement und in der Distribution
von Gütern.
34
Selektive Lagerhaltung – Bestandsanalyse ABC
Vgl. Schulte (2009), S.467
Vorgehensweise
1. Suche nach Beurteilungskriterien: z.B. Wert je Einheit, Grad
des Kundenservice, Servicelevel von Lieferanten oder für
Güter, DB, Beschaffungsmenge, Wiederbeschaffungszeiten,
Einkaufsvolumen je Material und Jahr, Jährlicher Umsatz,
Liefertreue
2. Erstellen der „Anteile an ... Verteilung“
3. Definition der Klassen A,B und C
4. Anwendung der Ergebnisse der ABC-Analyse als
Grundlage für Strategieentscheidungen
35
Selektive Lagerhaltung – Bestandsanalyse ABC
Vgl. Schulte (2009), S.467
90
80
70
60
50
40
30
20
10
100
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Anteil der Produkte an der gesamten Anzahl der Produkte
Anteil
eines
Produktes
am
Gesamtvolumen
A
B
C
36
Selektive Lagerhaltung – Analyse
Verbrauchsstruktur X, Y, Z
Ziel: Ermitteln Regelmässigkeit der Nachfrage/Verbrauch
von Gütern über deren Variationskoeffizient
Variationskoeffizient als Maß für relative Streuung des
Verbrauchs eines Artikels um einen Mittelwert einer
Verteilung*
𝑽𝒂𝒓𝑲 𝒙 =
𝑺𝒕𝒂𝒏𝒅𝒂𝒓𝒅𝒂𝒃𝒘𝒆𝒊𝒄𝒉𝒖𝒏𝒈 (𝒙)
𝒂𝒓𝒊𝒕𝒉. 𝑴𝒊𝒕𝒕𝒆𝒍 (𝒙)
Einteilung in Klassen X, Y, Z über Variationskoeffizient
Vgl. Schulte (2009), S.250ff
Beispiel für Klassengrenzen
X 𝑉𝑎𝑟𝐾 𝑥 ≤ 0,15
Y 0,15 < 𝑉𝑎𝑟𝐾 𝑥 < 0,3
Z 𝑉𝑎𝑟𝐾 𝑥 ≥ 0,3
* Annahme NORMALVERTEILUNG
37
https://cosmoscon.files.wordpress.com/2012/05/2000px-standard_deviation_diagram_svg.png
Normalverteilung und Standardabweichung
σ (Sigma) = Standardabweichung der jeweiligen Verteilung.
Definition Standardabweichung: Die mittlere Abweichung der einzelnen Werte
vom Mittelwert einer (Normal)Verteilung.
Selektive Lagerhaltung Zusammenführung
ABC-XYZ
Gering
Z
Mittel
Y
Hoch
X
Hoch
A
Mittel
B
Gering
C
Mengenanteil
des Gutes
Regelmäßigkeit Nachfrage
Ziel: Entscheidungsfindung über zu lagernde Güter und über die
Positionierung dieser Güter im Logistiksystem
39
Bestände aus betriebswirtschaftlicher
Sicht
Einordnung von Beständen in die ABWL?
1. Bestände → Betriebliche Produktionsfaktoren:
- Werkstoffe, Betriebsstoffe,
2. Einordnung von Werkstoffen, Betriebsstoffen?
→ betriebliches Vermögen; genauer Umlaufvermögen
FiBu: Kontenklasse 1xxx
3. Gebundenes Kapital zur Finanzierung Bestände
→ kurzfristige Finanzmittel:
- Kassa, Bank (2xxx)
- Verbindlichkeiten (3xxx)
Literatur
• Pfohl, H. C. (2004). Logistiksysteme:
Betriebswirtschaftliche Grundlagen. Berlin: Springer.
• Schulte, C. (2018). Logistik: Wege zur Optimierung der
supply chain. 7. Auflage, München: Vahlen.
40

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BLTM1-GLOG10-020-Bestände.pdf

  • 1. Grundbegriffe der Logistik - Bestände 010 Mag. Bernhard Ennser, MSc
  • 2. 2 Zusammenfassung - Bisher - Güter werden durch Logistik(dienst)leistungen, gemäß eines definierten Lieferservices, raum-zeitlich in einem Logistiksystem, bestehend aus Knoten und Kanten transformiert. - Diese Transformation geschieht durch Logistikprozesse, welche mit dem Einsatz/Verbrauch von betriebswirtschaftlichen Produktionsfaktoren realisiert werden.
  • 3. Jetzt: Güter in Logistiksystemen im Detail Logistiksysteme als Abfolge/„Wechselwirkung“ von Bewegungs- und Lager- /Speicher- u/o Manipulationsprozesse von GÜTERN Logistiksystem als Netzwerk aus Knoten (S) und Kanten (B) Unterscheidung zwischen externen und internen Logistiksystemen bzw. hybriden Formen. 3 *Pfohl,2004, S. 5. M M M M M/S M/S M M B B B B B B B B B
  • 4. Logistische Knoten und deren Funktionen - Lagerprozesse Aufbewahrungs- und Speicherprozesse von logistischen Gütern: In LAGER (Läger) Definition Lager …ist ein Ort oder eine Einrichtung zum Aufbewahren und zum Einlagern und Auslagern von materiellen oder immateriellen Objekten. Beispiele - Natürliche Lager (Erze, Salz, Mineralien) - Künstliche geschaffene Lager(stätten) in der Natur - Freilager - Geschlossene Lager 4 *Pfohl,2004, S. 98f.
  • 6. Lager als „Behälter“ für Güter Lager als Behälter von Beständen von logistischen Objekten (von Gütern) = Lagerbestände Definition Lagerhaltung/Bestandsmanagement „…befasst sich mit allen Entscheidungstatbeständen, die einen Einfluss auf die Lagerbestände an Gütern haben“ 6 *Pfohl,2004, S. 98f.
  • 7. Logistische Knoten und deren Funktionen – Manipulation Güter - Lagern von Gütern (~ aufbewahren/speichern) - Umschlagen von eingehenden Güterbündel aus Transportmittel (~ entladen)/abstellen - Auflösen von eingegangenen Güter(bündel) - Sortieren u./o. kommissionieren von einzelnen Gütern (verteilen) - Bündeln von einzelnen (sortierten) Gütern zu neuen Güterbündel - Umschlagen der neuen ausgehenden Güterbündel auf Transportmittel (~ verladen). 7
  • 8. Lagerbestände von Güter Warum gibt es überhaupt Lagerbestände? 8
  • 9. Gründe für Lagerbestände Warum gibt es Lagerbestände? „Lagerbestände sind Puffer zwischen Input- und Outputflüssen von Gütern.“ „Diese (Puffer, Bestände) entstehen, sobald sichdie – zeitliche und/oder – mengenmäßige (quantitative) Struktur der Input- und Output-Flüsse unterscheidet.“ „Lagerbestände sind somit zeitliche 9 *Pfohl,2004, S. 99.
  • 10. Funktionen der Lagerhaltung – einzelne Ursachen für Bestände - Größendegressionseffekte (auf Grund Bündelungseffekte) Lagerhaltung zum Erzielen von Einsparungen durch Größeneffekte in Beschaffung, Produktion, Absatz und Transport - Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage Lagerhaltung aufgrund Saisonalität von Gütern, Schwankungen. 10 *Pfohl,2004, S. 99.
  • 11. Funktionen der Lagerhaltung – einzelne Ursachen für Bestände - Spezialisierung/Arbeitsteilung Lagerhaltung auf Grund spezialisierter Wirtschaftseinheiten (Unternehmen, Regionen, Globalisierung) – Bestände aufgrund Arbeitsteilung - Spekulation Lagerhaltung von knappen/beschränkt verfügbaren Gütern - Schutz vor Unsicherheit Bei Prognosefehler von Verbräuchen, Nachfragen, höhere Gewalt… 11 *Pfohl,2004, S. 99.
  • 12. Beschaffungslager Absatzlager Zwischenlager/ Produktionslager Halbfertigwaren Anlehnung an Pfohl,2004, S. 18 Arten von (Lager)Beständen in Betrieben B e s c h a f f u n g s m a r k t A b s a t z m a r k t Rohmaterialien Zukaufsteile, Komponenten Produktion Zwischenprodukte Hilfs-/ Betriebsstoffe Halbfertigwaren Fertigprodukte
  • 13. Aufgaben von „Lagerhaltung“ Bestimmen der Einflussfaktoren bei der Gestaltung der Art und Höhe der Bestände. 14 *Pfohl,2004, S. 100
  • 14. Aufgaben der Lagerhaltung im Einzelnen – Welches Gut? Welches Gut soll überhaupt gelagert werden? Unterscheiden zwischen Bestands- bzw. lagergeführten Güter (PUSH) Beschaffung auf Vorrat und Entnahme aus Bestand Fallweise beschafften Güter (PULL) Beschaffung im Bedarfsfall, wenn z.B. Kundenauftrag vorliegt Einflussfaktoren auf Bestandsentscheidung - Regelmäßigkeit des Verbrauchs (Prognostizierbarkeit) - Verfügbarkeit des jeweiligen Gutes - Lieferzeit des Gutes - Wert des Gutes – Lagerkosten, Bestandskosten - Verbrauchsmenge des Gutes innerhalb einer Periode - .. 15 *Pfohl,2004, S. 100.
  • 15. 16 Wieviel von einem Gut? - Lagerbestandsmodell *Pfohl,2004, S. 101. Bestellpunkt Nachfrage während Wiederbe- schaffungszei t Wiederbeschaffungszeit Sicherheitsbestand Gesamter Durchschnitts- bestand Mittlerer Bestelllager- bestand Q/2 Bestellzyklus Bestellmenge = Q Lagerbestand Zeit Verbrauch Bestellmenge = Q Verbrauch Wiederbeschaffungszeit
  • 16. 17 Lagerbestandsmodell Berechnungen LINK: W21 BLTM1 GLOG10 Kalkulationen Blatt Bestandsmodell_Mengen, Kosten
  • 17. Lagerbestandsmodell - Begriffe - Mittlerer Bestand - Umschlag, Umschlagshäufigkeit - Sicherheitsbestand - Wiederbeschaffungszeit - Bestellzyklus/Bestandszyklus - Bestellmenge (Q) - Zielbestand (S) - Bestellpunkt (s, t) 18 *Pfohl,2004, S. 100.
  • 18. 19 Wieviel von einem Gut? – Bedarfsermittlung I Materialbedarfsarten Ermittlung nach Ursprung und Erzeugnisebene Primärbedarf Bedarf an Endprodukten Sekundärbedarf Bedarf an Gütern zur Herstellung des Primärbedarfs Tertiärbedarf Bedarf an Hilfs- und Betriebsstoffe Ermittlung unter Berücksichtigung von Lagerbeständen Bruttobedarf Primär-, Sekundär- und Tertiärbedarf pro Periode Nettobedarf Bruttobedarf abzüglich verfügbare Lagerbestände
  • 19. Wieviel von einem Gut? – Bedarfsermittlung II 1. „Sichere“ Nachfrage = Deterministische Bedarfsermittlung: Die Nachfrage ist bekannt bzw. im voraus geplant: - Kundennachfrage ist sicher (Aufträge bereits vorhanden) - Bedarfe werden aus einem Produktionsprogramm abgeleitet 1. Primärbedarf ist bekannt und daher determiniert: Marktforschungsergebnisse über zukünftigen Absatz an (Primär)Produkten = Primärbedarf ist geplant. 2. Ableitung Sekundär- und Tertiärbedarfe aus Primärbedarf (daher bekannt) über Stücklisten und deren Auflösung 3. Abgleich Bruttobedarf über vorhandene Lagerbestände an Primär-, Sekundär und Tertiärbedarfe. 20 *Pfohl, 2004, S. 104.
  • 20. Wieviel von einem Gut? – Bedarfsermittlung III 2. Unsichere Nachfrage: Stochastische Bedarfsermittlung Die Nachfrage ist unsicher – Ableitung von Nachfrageprognosen aus Vergangenheitswerten: 1. Anwendung von statistischen Methoden zur Prognose der Bedarfsentwicklung. (s. 2 Folien weiter) 2. „Subjektive“ Schätzmethoden - Intuitivschätzung: Eine oder mehrere Personen schätzen auf Grund persönlicher Meinung einen Bedarf. - Analogschätzung: Es wird versucht von vergleichbaren Gütern eine analoge Schätzung des Bedarfs zu ermitteln. (Verhältnisschätzung) 21 *Pfohl, 2004, S. 104.
  • 21. 22 Wieviel beschaffen? - Entscheidung über Beschaffungsmenge Wieviel soll von einem Gut beschafft werden? Ermitteln der richtigen/optimalen Beschaffungsmenge eines Gutes: Ausgleich (Trade-Off) zwischen - Kosten für die Lagerung eines Gutes - Kosten für Lagerung (Gebäude, Ausstattung, Personal) - Kosten für gebundenes Kapital in den Gütern und - Kosten für die Beschaffung des pro Beschaffungsvorgang - Kosten für Administration, Recherche, Auftragsverwaltung… - Kosten für Logistik des zu beschaffenden Gutes. = Transaktionskosten Minimum aus Transaktionskosten und Kosten für Lagerung = Economic Order Quantity - EOQ
  • 22. 23 Optimale Beschaffungsmenge – Economic Order Quantity (EOQ) EOQ = 2SD hC D Bedarf pro Jahr S Kosten der Beschaffung pro Beschaffung C Güterwert pro Einheit h Lagerkostensatz (% der Güterwertes)
  • 23. 24 Optimale Beschaffungsmenge – Economic Order Quantity (EOQ) EOQ = 2SD hC D Bedarf pro Jahr S Kosten der Beschaffung pro Beschaffung C Güterwert pro Einheit h Lagerkostensatz (% der Güterwertes)
  • 24. 25 Optimal Bestellmenge Berechnungen LINK: W21 BLTM1 GLOG10 Kalkulationen Blatt EOQ
  • 25. WANN soll beschafft werden? Vorratsergänzung und -sicherung Wann und Wieviel soll zum Wiederauffüllen des Lagerbestandes bestellt werden? - WANN - Beim Unterschreiten eines bestimmten Lagerbestandshöhe (s) oder - Nach einer bestimmten Periode (t) - WIEVIEL - Bestellen einer vorgegebenen, fixen Bestellmenge (Q) oder - Bestellen einer variablen Bestellmenge (S) 26 *Pfohl,2004, S. 99. Bestellmenge fix (Q) variabel (S) Bestellzeit- punkt variabel (s) (s,Q) Regel (s,S) Regel fix (t) (t,Q) Regel (t,S) Regel
  • 26. Wo sollen Bestände sein? Positionierung von Beständen Wo sollen die Güter gelagert werden? Ein gemeinsamer (ZENTRALER) Bestand oder mehrere (DEZENTRALE) Bestände? 27 LZ E E E E E LDZ2 E E LDZ1 E E E Deckung Bedarf durch einen Bestand Zentrale Bestands-/ Lagerstruktur (LZ) Deckung Bedarf durch mehrere Bestände Dezentrale Bestands-/ Lagerstruktur (LDZ) LDZ3 E Produktion Produktion
  • 27. 28 Positionierung der Bestände II – Zentral oder Dezentral? Bestandsmanagemententscheidung Zentral/Dezentral? - Einflussfaktoren? Vorteile/Nachteile? - Welche Konsequenzen hat Entscheidung Zentral/Dezentral
  • 28. 29 Positionierung der Bestände II – Zentral oder Dezentral? Bestandsmanagemententscheidung Zentral/Dezentral? - Einflussfaktoren? - Unternehmensstrategie - Lieferzeitanforderung durch Abnehmer/Kunden - Regelmässigkeit der Nachfrage (XYZ) - Häufigkeit/Menge der Nachfrage/Umsatzanteil (ABC) - Wert des Gutes - Welche Konsequenzen hat Entscheidung Zentral/Dezentral - Bestandsgrößen (AVG Bestand) - Lagerkosten - Transport - Administration Lager - Kosten für Bestandsmanagement
  • 29. Wiederholung DIREKT/INDIREKT - Anmerkung Betrachtung Güterfluß von VERSENDER → EMPFÄNGER ACHTUNG: IMMER berücksichtigen: - WER ist tatsächlicher (physischer) Versender? bzw. - von WO aus wird versendet (von welchem Knoten im Logistiksystem) - WER ist tatsächlicher (physischer) Empfänger? - Wo ist der Empfangsknoten im Logistiksystem - Wie ist der Fluss (Kante(n) zwischen Versandknoten und Empfangsknoten? - Direkt (über eine Kante) oder - Indirekt (über andere Knoten (= Umschlagspunkte) 30 *Pfohl,2004, S. 6.
  • 30. ZENTRALE – DEZENTRALE Bestände Betrachtung der Positionierung der Güter im Logistiksystem - Zentral (konzentriert in einem/wenigen Knoten) - Dezentral (verteilt auf viele Knoten im Logistiksystem) ACHTUNG: Zentral/Dezentral ≠ Direkt/Indirekte (Güterflüsse) 31 *Pfohl,2004, S. 6.
  • 31. 32 Zentral oder Dezentral? Exkurs – Selektive Lagerhaltung Selektive Lagerhaltung als Ungleichbehandlung der Artikel − Notwendigkeit einer selektiven Lagerhaltung aufgrund − 100 % Lieferservice gesamt ist nie erreichbar − hohe Logistikkosten bei hoher Lieferbereitschaft und kurzer Lieferzeit − Nachfrageverteilung ist nicht gleichmäßig auf alle Artikel verteilt (80% der Bestellmenge mit 20% der Ware) − Ungleichbehandlung zur − Identifizierung von Artikeln, die JIT-geeignet sind − Identifizierung von Artikeln, die beim mehrstufigen Lagersystem dezentral/oder gelagert werden − Differenzierung der Artikel nach Wert, strategischer Bedeutung etc. Vgl. Schulte (2009), S.467
  • 32. 33 Selektive Lagerhaltung – Bestandsanalyse ABC Vgl. Schulte (2009), S.467 Die ABC-Analyse ist eine Methode, um eine Struktur von Beständen zu finden. − Die Grundidee ist, dem Manager die relevanten Bestandstrukturen zu verdeutlichen. Differenzierung von wichtigeren Teile ggü. unwichtigen − Die ABC-Analyse basiert auf dem Pareto-Prinzip (80/20- Regel), die zur Analyse einer Vielzahl von Problemen eingesetzt werden kann. − Weites Anwendungsspektrum, Schwerpunkte liegen in Beschaffung, Bestandsmanagement und in der Distribution von Gütern.
  • 33. 34 Selektive Lagerhaltung – Bestandsanalyse ABC Vgl. Schulte (2009), S.467 Vorgehensweise 1. Suche nach Beurteilungskriterien: z.B. Wert je Einheit, Grad des Kundenservice, Servicelevel von Lieferanten oder für Güter, DB, Beschaffungsmenge, Wiederbeschaffungszeiten, Einkaufsvolumen je Material und Jahr, Jährlicher Umsatz, Liefertreue 2. Erstellen der „Anteile an ... Verteilung“ 3. Definition der Klassen A,B und C 4. Anwendung der Ergebnisse der ABC-Analyse als Grundlage für Strategieentscheidungen
  • 34. 35 Selektive Lagerhaltung – Bestandsanalyse ABC Vgl. Schulte (2009), S.467 90 80 70 60 50 40 30 20 10 100 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Anteil der Produkte an der gesamten Anzahl der Produkte Anteil eines Produktes am Gesamtvolumen A B C
  • 35. 36 Selektive Lagerhaltung – Analyse Verbrauchsstruktur X, Y, Z Ziel: Ermitteln Regelmässigkeit der Nachfrage/Verbrauch von Gütern über deren Variationskoeffizient Variationskoeffizient als Maß für relative Streuung des Verbrauchs eines Artikels um einen Mittelwert einer Verteilung* 𝑽𝒂𝒓𝑲 𝒙 = 𝑺𝒕𝒂𝒏𝒅𝒂𝒓𝒅𝒂𝒃𝒘𝒆𝒊𝒄𝒉𝒖𝒏𝒈 (𝒙) 𝒂𝒓𝒊𝒕𝒉. 𝑴𝒊𝒕𝒕𝒆𝒍 (𝒙) Einteilung in Klassen X, Y, Z über Variationskoeffizient Vgl. Schulte (2009), S.250ff Beispiel für Klassengrenzen X 𝑉𝑎𝑟𝐾 𝑥 ≤ 0,15 Y 0,15 < 𝑉𝑎𝑟𝐾 𝑥 < 0,3 Z 𝑉𝑎𝑟𝐾 𝑥 ≥ 0,3 * Annahme NORMALVERTEILUNG
  • 36. 37 https://cosmoscon.files.wordpress.com/2012/05/2000px-standard_deviation_diagram_svg.png Normalverteilung und Standardabweichung σ (Sigma) = Standardabweichung der jeweiligen Verteilung. Definition Standardabweichung: Die mittlere Abweichung der einzelnen Werte vom Mittelwert einer (Normal)Verteilung.
  • 37. Selektive Lagerhaltung Zusammenführung ABC-XYZ Gering Z Mittel Y Hoch X Hoch A Mittel B Gering C Mengenanteil des Gutes Regelmäßigkeit Nachfrage Ziel: Entscheidungsfindung über zu lagernde Güter und über die Positionierung dieser Güter im Logistiksystem
  • 38. 39 Bestände aus betriebswirtschaftlicher Sicht Einordnung von Beständen in die ABWL? 1. Bestände → Betriebliche Produktionsfaktoren: - Werkstoffe, Betriebsstoffe, 2. Einordnung von Werkstoffen, Betriebsstoffen? → betriebliches Vermögen; genauer Umlaufvermögen FiBu: Kontenklasse 1xxx 3. Gebundenes Kapital zur Finanzierung Bestände → kurzfristige Finanzmittel: - Kassa, Bank (2xxx) - Verbindlichkeiten (3xxx)
  • 39. Literatur • Pfohl, H. C. (2004). Logistiksysteme: Betriebswirtschaftliche Grundlagen. Berlin: Springer. • Schulte, C. (2018). Logistik: Wege zur Optimierung der supply chain. 7. Auflage, München: Vahlen. 40