2. Eltern
Mutter: starb früh (1799), wenig bekannt
Vater:
• Hatten ein sehr enges Verhältnis
• Erkannte das Talent seines Sohnes + förderte
es
• Brachte Turner bei sparsam zu sein
3. Erste Jahre
• Besuche auf dem Land
• Autodidakt
• Thomas Girtin (Jugendfreund)
• 1789:
Stipendium Royal Academy
Lehre bei Thomas Malton; topographischer Zeichner
• 1790:
erstes Aquarell in der Jahresausstellung der Royal
Academy
• 1799 Associate
• 1802 Vollmitgliedschaft in der Academy
5. Malweise und Intention
• Konzentrierte sich im Wesentlichen auf Motive und
Farbe
• Malte nicht detailliert exakt, sondern veränderte die
Höhe der Berge, verengte Täler und verschob
Gebäude
• Frühwerk Aquarell; Spätwerk Ölfarben / pastoser
Auftrag
• Motive entstanden beim Reisen, erstellte Skizzen und
verwendete sie später für seine Werke
11. Nant Peris, Looking Towards Snowdon 1799-1800
Bleistift und Wasserfarbe auf Papier
12. 1799 - 1804
• außerordentliches Mitglied der Royal
Academy of Arts
• Begegnung mit den Werken Claude Lorrains
• Aufnahme in die Royal Academy
• 1802 Reisen nach Rom, in die Schweiz und
nach Frankreich
Besuch im Louvre
31. Spätwerk
• Immer freiere Malweise
• Widersprach häufig dem Zeitgeschmack
• In den letzten Landschaftsbildern ist die gegenständliche
Lesart immer weniger eindeutig
• Vorbild für Impressionisten & Abstrakte Kunst des 20. Jhdts
• gilt als „Schlüsselfigur für den Übergang der Malerei zur
historischen Moderne
• Katarakt
„I did not paint it to be understood, but I wished to show what
such a scene was like.“
42. The Slave Ship – Sklaven werfen die Toten und
Sterbenden über Bord – ein Taifun kommt auf(1840)
43. Schneesturm – ein Dampfer vor einer Hafeneinfahrt gibt Signale in der
Untiefe und bewegt sich nach dem Lot. Der Autor war in diesem Sturm in der
Nacht, als die Ariel aus Harwich auslief (ausgestellt 1842)
44. Licht und Schatten (Goethes Theorie) – Der Morgen nach der
Sintflut – Moses schreibt das Buch Genesis
(ausgestellt 1843)
48. Turners Schenkungen an die Nation
• Verwandten und klagten gegen das Testament
• Gemälde, Zeichnungen und Entwürfe fielen an
die Nation
• Stiche und Grundbesitz an die Verwandten
49. Turner auf dem Kunstmarkt
• Zu Lebzeiten um die 500£
• Eher selten, da der Großteil in öffentlichem
Besitz
• Rome from Mount Aventine
Gekauft für: 6.000 £. (1878)
2014 für 30.3 Millionen £ versteigert
Erkannte das Talent seines Sohnes + förderte es sehr früh durch Ausstellen der Bilder in seinem Geschäftslokal
Brachte Turner bei sparsam zu sein, äußerte sich später oft in billiger Kleidung + schlampigem Aussehen
Vater übernahm später in Turners Haushalt die Aufgabe des Hausdieners und assistierte auch beim Malen (Farben bereitstellen, Leinwände aufziehen + grundieren)
Aus Gesundheitsgründen während seiner Kindheit oft auf dem Land, besuchte dort seinen Onkel
Durchstreifte die Gegend, machte Skizzen; was er sein restliches Leben auch tun sollte
2. Architekten werden aufmerksam
Als Junge verdiente er zusammen mit seinem Freund Thomas Girtin sein Geld mit dem Ausfüllen des Himmels von Architekturzeichnungen oder dem Kolorieren von Drucken
3. Lehre bei Thomas Malton; topographischer Zeichner (1789)
Er machte sich bald einen Namen mit topographischen Aquarellen
4. mit 14 Jahren war er Stipendiat der Royal Academy und ein Jahr später (1790) war in der Jahresausstellung der Akademie sein erstes Aquarell zu sehen
wird in den folgenden 60 Jahren fast jedes Jahr dabei sein
5. 1792 „Great Silver Palette“ für Landschaftszeichnen
Reiseführer mit Bildern waren damals eher selten uns sehr begehrt
Romantik: erste „Touristen“ in der Natur unterwegs
Turner richtete seine Reisen zunehmend nach Malaufträgen für Magazine und Reiseberichte aus (z.B. „Copper-Plate Magazine + Oxford Almanach)
1792 Wales; 1795 Nordengland + Lake District
Fertigte Duckvorlagen (enorme Menge in Kürzester Zeit)
- erste Käufer, Gönner und Förderer stellen sich ein
Kann zunehmend hohe Preise verlangen
Joshua Reynolds: wurde an der Royal Academy gelehrt
Edmond Burke: Reflexionen über das Schöne und Erhabene; Landschaftsmalerei habe sich zu richten auf das Unbegrenzte, Heroische, auf die unbewältigte, fremde Natur, vor der der Mensch in Furcht und Staunen steht, kurz: auf das Sublime; Das „Glatte“ als Schönheitsideal
William Gulpin (Stecher): Landschaftsbilder sollten pitturesk sein, „Das Raue“ als Schönheitsideal
Führte zu einer Art Regelkanon von pitturesken Veratzstücken:
alte Ruinen, bemoostes Gestein, ragende Klippen, Wasserfälle, bizarre Bäume, alte Mühlen oder Ställe, Landvolk, Schäferinnnen, zerlumpte Kinder, Wanderer
Bald folgten Auftragsarbeiten für Edward Lascelles, 1st Earl of Harewood, Sir Richard Colt Hoare und William Beckford.
Bereits früh meisterlich ausgeführte Schattenlinien und treffende, meist humorvolle menschliche Züge
1796 Ausstellung des ersten Ölgemäldes „Fischer auf See“; Nachtszene; zeigt Turners Interesse an der Gestaltung von differenzierten Beleuchtungssituationen
Kein eigentliches Naturbild, sondern eine Helldunkelstudie, zusammengesetzt mit technischen Mittel der Malerei
Mond wie ein Theaterscheinwerfer
Hier: Aufteilung in Vorder-,Mittel- und Hintergrund; im Spätwerk wird er es auflösen
Bleistift und Wasserfarbe; Architektonische Zeichnung
Blaue Farbe stellt den Vordergrund dar; Himmel, Wolken, dampfige Atmosphäre
Weiß im Hintergrund betont die Weite des Horizonts
Macht Atmosphärisches fassbar
War bereits finanziell unabhängig, zog aus seinem Elternhaus aus, mietete sich in der Harley Street ein
Besuch bei William Beckford (1799), einem seiner Förderer, von zwei Werken Claude Lorrains so beeindruckt, dass er selbst sofort große historische Bilder malen wollte.
Lorrain: Beeinflusste Turner stark bei der Gestaltung des Lichts
farbige Helligkeit
pastellene Abstufungen
Konzentration allein auf das Licht
oft unverstellte Blick auf die Sonne
Beschäftigte sich mit Bildern anderer Künstler (Poussin, Tizian, Rembrandt, Salvator Rosa)
Mit 26 Jahren wurde Turner als Vollmitglied in die Royal Academy aufgenommen. Er empfand sie als seine Heimat und nannte sie „Mutter“.
Ab 1804 war er so finanzstark, dass er an seinem Haus eine Galerie anbauen ließ, in der er seine eigenen Werke ausstellte; bis dato etwas
Einmaliges in der englischen Kunstwelt
Heroische Landschaft, Sturm + Hagel, zerreißende Wolken, jähe Lichteinfälle, stürzende Bäume, Leichen, verendete Tiere zeigen die Gewalt und Wildheit des drohenden Untergangs
Klare Linien der Pyramiden, hellster Punkt, umgeben von Chaos, dunklen Wolken….
Erkennt man nicht gleich; bibelfest?; und durch den geordneten Bildaufbau nimmt man den Schrecken nicht gleich war; Bild der Romantik
Darstellung der Naturgewalten; Ähnlich wie bei der Lawine in Graubünden
Entstand nach einer Skizze, bei seiner eigenen Ankunft in FR
Streng naturalistische Wiedergabe; Lichteinfall / Wellen /Schiffmasten von links nach links
Großes öffentliches Interesse an Marinebildern; englische Flotte unter Admiral Nelson kreuzte 2 Jahre lang vor dem Hafen von Toulon, um Napoleon Schiffe am Asulaufen zu hindern; Schlacht von Trafalgar (1805)
Kritik: Wasser sieht wie Marmor aus
Gewalt der Lawine; riesiger Brocken; erdrückt kleine Holzhütte, keine Figuren, man kann nicht erkennen woher die Lawine kommt; Darstellung der Naturgewalten
Die National Gallery besitzt sieben Gemälde von Turner. Gemäß Turners Wunsch sind sie zusammen mit zwei Bildern von Claude Lorrain ausgestellt.
Architektonische Landschaft; Darstellung der Weite der Landschaft + Überblick über die Stadt inkl Details; Damals wurde mit Panoramabildern experimentiert
Schwierigkeiten:
Blickpunkt finden, von dem aus man alle charakteristischen Gebäude der Stadt sieht
um tiefenräumliche, atmosphärische Weite zu erwecken, mussten Einzelheiten zusammengefasst, abgekürzt und Charakteristisches hervorgehoben werden
Turner arbeitet mit Schatten und Licht um wichtiges zu betonen und andere Einzelheiten in den Hintergrund zu rücken
Baumsilhouetten; dahinter scheinbar unbegrenzte und unberührte Natur; Idyllischer Eindruck soll erweckt werden; feiner Goldton liegt über dem ganzen Bild; keine harten Kontraste; dunkle Vorder- und Mittelgrundpartien wirken wie ein Rahmen
Harmonisches Bildgeschehen;
Kannten sich bereits seit ihrem Studium an der Royal Academy (1795)
Charles führte 20 Stiche für William aus
Liber Studorium erschien 1807; war für beide ein großer Erfolg; wurde als Anleitung zum Gestalten von Landschaftsmotiven vertrieben
William ernannte Charles zu seinem Testamentsvollstrecker
Die Fertigstellung der Sammlung der Stiche dauerte bis 1819; bestand dann aus 71 Blättern
Im Jahr 1811 wurde er Professor für Perspektive an der Royal Academy. Inzwischen war Turner neben John Constable einer der führenden englischen Landschaftsmaler. Viele seiner Werke wurden 1819 in zwei größeren Ausstellungen gezeigt.
Hielt Vorlesungen über Perspektive und wie die Hintergründe in einer bildlichen Szenerie zu gestalten seien. Das anfängliche Interesse der Zuhörer verlor sich bald. Im Laufe der Jahre kamen nur noch Turners Vater und einige Kenner, die eigens für die Vorlesung gemalten Illustrationen schätzten.
Spätwerk: Hier jedoch stellt Turner alle Regeln der Perspektive bis auf die reine Farbwirkung hintan, stellt die Perspektive als erster radikal in Frage
Gibt diesen Posten jedoch wieder auf.
Italienreise:
der Auslöser für eine radikale Wende in seinem Schaffen.
Anscheinend beeindruckt von Italien und dem südlichen Licht.
Innerhalb von 4 Monaten schuf er mehr als 2000 Bleistiftskizzen von Rom +Umgebung.
Wieder in England angekommen, begann er seine Auffassung von der Kraft des Lichts darzustellen.
Ein Beispiel ist das 1819 entstandene Ölgemälde Modern Rome – Campo Vaccino.
Zwar kein abrupter Stilwandel,
doch klare Trennung zwischen seinen Auftragsarbeiten und Experimenten, in denen sich seine Ideen voll entfalteten.
Hier überwiegt statt des eigentlichen Themas, wohl eher die Darstellung der detaillreichen Stadtansicht
Perspektive: wurde bemängelt, Da weibliche Figur im Vergleich zu Raphael zu klein
Aber: war wohl experimentelle Absicht, das ja Lehrer für Perspektive an der Uni
Regulus Sage: ihm wurden die Augenlieder abgeschnitten, weil er sich weigerte, mit den Karthagern über den Frieden zu verhandeln
Turner legte es wie andere seiner Lorrain Bilder an – Hafenbild mit Blick in die Sonne
Hier aber: Erhöhung des gelben Helligkeitszentrums + Übersteigerung der Lichtreflexe
So als wolle das Bild den Betrachter selbst blenden
Wie Regulus, der keine Augenlieder mehr hat
Zeigt nicht nur die Szene, sondern bezieht den Betrachter mit ein
Aquarell; statt erst die Umrisse zu zeichnen und diese dann mit Aquarellfarbe zu füllen, arbeitete Turner oft umgekehrt. Er malte erst flächig mit Wasserfarbe, um später die Details einzuzeichnen.
„Spätwerk“ begann schon recht früh; hat schon immer experimentiert
Experimentierte, z.B. mit Kreide, Tabaksaft, getöntem Papier und immer mehr Aquarell und Deckfarbe
Katarakt: Trübung der Linse des Auges
Bildende Künstler, die unter dieser Erkrankung leiden, benutzen zur Gestaltung ihrer Bilder eher dumpfe, weniger kontrastreiche Farben
Linse durch die Trübung eine gelbliche Farbe erhält und damit blaues Licht stärker absorbiert
veränderten Farbwahrnehmung, die sich auch in der Farbgestaltung ihrer Werke niederschlägt
Turners Aquarelle werden abstrakter, werden zum Vorbild für den Impressionismus und die spätere Abstrakte Malerei
Mehrere Interpretationen: Strand und Meer? Anhöhe und von Nebel geflutetes Tal? Usw…
Man weiß nicht was es ist; missglückt, unfertig, fertig?
Aber: Fakt ist, dass sich Blätter dieser Art in den folgenden Jahren mehren
weltweit die größte Eruption seit mehr als 20.000 Jahren
vulkanischen Stäube verbreiteten sich global und führten 1816 zum Jahr ohne Sommer und auch danach zu einer deutlichen vulkanisch bedingten Klimaabkühlung mit katastrophalen Auswirkungen
Jahrzehntelange Veränderungen im Tageslicht
erheblich stärkerer Brechung der Sonnenstrahlen durch Vulkanstaub in der Atmosphäre
Die biedermeierlichen Sonnenuntergänge in Europa waren von nie dagewesener Pracht – in allen Schattierungen von Rot, Orange und Violett, gelegentlich auch in Blau- und Grüntönen. Die grandiosen Abendstimmungen und die intensiven Erdfarben, Ocker und Gelbtöne Turners, die außerhalb von Landschaften mit entsprechender natürlicher Farbgebung (etwa der Toskana und der Camargue) fast unwirklich erscheinen, haben davon merklich profitiert.[12]
Räumliche Wirkung wird durch die nur schemenhaft dargestellten Gondeln im Vordergrund und die Stadtsilhouette im Mittelgrund erzeugt
Farbwahl: wenig naturalistisch? Bedingt durch Sonnenuntergang?
Fließspuren der Aquarellfarbe stellen Rauch dar, bzw verschwommen wahrnehmbares Feuer und Umrisse
Wasserlinie? Horizontlinie?
Weiße Brücke teilt das Bild; Menschenmasse(Schaulustige am Ufer und in den Booten) nur schemenhaft dargestellt; überlässt es der Fantasie des Betrachters Details auszumachen
Kein perspektivischer Aufbau des Bildes
Hat vom Boot aus selbst zugesehen;
Bildelemente beziehen sich in keiner Weise aufeinander (Brand und Brücke könnten auch zwei unterschiedliche Bilder sein)
Zelebrierte seine Malweise mit vorbereiteten Bildern, die er vor Publikum fertigstellt
Ab 1833 bis zu seinem Tod mit Sophia Booth zusammen
Mit 70: Gesundheit verschlechtert sich
Kauf eines Hauses in Chelsea
Letztes Bild das er an die Royal Academy schickte: Der Besuch am Grabe
Turner wurde in der Südkrypta der St Paul’s Cathedral, der sogenannten Painters' Corner beigesetzt
Nation: British Museum, National Gallery, Tate Gallery, Clore Gallery
Eher selten, da der Großteil in öffentlichem Besitz
Zu Lebzeiten um die 500£
Eher selten, da der Großteil in öffentlichem Besitz
Rome from Mount Aventine
Gekauft für: 6.000 £. (1878)
2014 für 30.3 Millionen £ versteigert
1859; Royal Academy; Turner-Nachlass; 20.000 £,
die „in Übereinstimmung mit dem Testament des verstorbenen J. M. W. Turner“ für eine:
Turner-Medaille; aus Gold;
für das beste Landschaftsgemälde;
alle zwei Jahre
Entwurf von William Dyces
Seit 1938 aus Bronze + 50 £ Preisgeld
Seit1984;Tate Gallery;
jährlich;
an einen Künstler unter 50 Jahren,
der sich durch eine Ausstellung oder andere Präsentation seiner Arbeit „in der zeitgenössischen Kunst“ im zurückliegenden Jahr hervorgetan hatte.
40.000 £ dotierte Preis
25.000 £ an den Erstplatzierten
jeweils 5.000 £ an die Nachfolgenden
Diese Auszeichnung mit der Turner Medaille war jahrelang heftig umstritten,
seit 2004 der Turner Watercolor Award, gestiftet vom Royal Institute of Painters in Water Colours, vergeben wird