2. Behandlung von Bluthochdruck
1. Symptome und Anzeichen für Bluthochdruck
2. ACE-Hemmer
3. Betablocker
4. Kalzium-Antagonisten
5. Diuretika
3. 1. Symptome und Anzeichen für
Bluthochdruck
Ob Bluthochdruck (Hypertonie) vorliegt kann nur mit einer Messung der
Blutdruckwerte bestimmt werden.
120/80 mmHg optimal
bis 129/84 mmHg normal
bis 139/89 mmHg Hoher Normalwert
bis 159/99 mmHg Leicht erhöhter Blutdruck
bis 179/109 mmHg Mittelgradig erhöhter Blutdruck
über 180/110 mmHg Hochgradig Bluthochdruck
4. 1. Symptome und Anzeichen für
Bluthochdruck
Es gibt eine Reihe von Anzeichen, die auf einen Bluthochdruck
(Hypertonie) hinweisen können. Sie werden von den Betroffenen zwar
wahrgenommen, aber oft nicht mit dem Blutdruck in Verbindung gebracht.
Dazu gehören:
• Anzeichen von Unruhe
• Einschlaf- und Durchschlafstörungen
• Kopfschmerzen
• Ohrensausen
• Rote Gesichtsfarbe
• Neigung zu Nasenbluten
• Kurzatmigkeit
5. 1. Symptome und Anzeichen für
Bluthochdruck
Bluthochdruck kann eine
Reihe von
Folgeerkrankungen
auslösen, die die
Lebensqualität erheblich
einschränken und einen
lebensgefährlichen Verlauf
nehmen können.
Eine frühe Therapie ist
unumgänglich. Je nach
Schweregrad werden
verschiedene Medikamente
verschrieben. Der Patient
muss außerdem seine
Lebensweise ändern. In den
meisten Fällen ist eine
Gewichtsreduktion eine
unverzichtbare Maßnahme.
6. 2. ACE-Hemmer
Was sind ACE-Hemmer?
ACE steht für Angiotensin-Converting-Enzym. ACE-Hemmer sind auch unter
anderen Bezeichnungen, wie z.B. ACE-Inhibitoren, Angiotensin I Analoga,
Angiotensin-Conversions-Enzym-Inhibitoren bekannt.
Angiotensin ist ein Hormon, das zu der Gruppe der Peptidhormone zählt. Es
hat eine gefäßverengende (vasokonstriktorische) Wirkung und führt zu einem
Anstieg des Blutdrucks und einer verbesserten Durchblutung von Organen. Als
Teil des sogenannten RAAS (Renin-Aniotensin-Aldosteron-Systems)
beeinflusst das Hormon die Regulation des Wasserhaushalts und die
Aufrechterhaltung der Nierenfunktion und des Blutdrucks.
Das RAAS-System wird durch Sensoren im Bereich der Nieren ausgelöst, die
auf einen sinkenden Blutdruck oder vermindeter Gewebsdurchblutung mit der
Ausschüttung des Enzyms Renin reagieren. Aus Renin wird Angiotesin1
abgespalten, das die Vorstufe zu dem aktiven Hormon Angiotesin2 darstellt.
Die Umwandlung von Angiotesin1 in Typ 2 erfolgt dank des Angiotesin
Converting Enzyms (ACE). Nach der Umwandlung steigt der Blutdruck an.
ACE-Hemmer greifen in diesen Prozess ein und reduzieren die
gefäßverengende Wirkung des Angiotesin 2 Hormons.
7. 2. ACE-Hemmer
Wie wirken ACE-Hemmer?
Blockade von Angiotesin 2
In der Niere wird das Hormon gefäßverengende Angiotesin 2 freigesetzt. ACE-
Inhibitoren sorgen dafür, dass Angiotesin nicht mehr hergestellt werden kann
und der Blut dadurch nicht erhöht wird.
Verbesserung der Nierenfunktion
ACE-Hemmer begünstigen die Ausscheidung von Wasser und Salz durch die
Nieren, wodurch das Blutvolumen reduziert wird. Durch die Ausscheidung von
überschüssigem Wasser wird auch das Herz entlastet, weil es nun weniger
Kraft für die Pumpleistung aufbringen muss, da der Gefäßwiderstand geringer
ist.
Verlangsamung des Abbaus von Gewebshormonen
Bradykinin ist ein Hormon mit gefäßerweiterten Eigenschaften. ACE-Hemmer
verzögern den Abbau von Bradykinin durch ACE.
8. 2. ACE-Hemmer
Welche Wirkstoffe zählen zu den ACE-Hemmern?
Die Gruppe der ACE-Hemmer umfasst mehrere Wirkstoffe. Hierzu zählen u.a.:
Sie sind in ihrer Wirkung zwar sehr ähnlich, aber beruhen zum Teil auf
verschiedenen Wirkungsmechanismen. Der Eintritt und die Dauer der Wirkung
sowie Nebenwirkungen können sich aufgrund dessen unterscheiden.
Ramipiril Erweitert Gefäße
Benazepril Zur Behandlung von Herkreislauferkrankungen
Captopril Nach einem Herzinfarkt
Cilazapril Blockhiert die Bildung von Angiotensin II
Enalapril Stabilisiert den Blutdruck
Fosinopril Entlastet bei Herzmuskelschwäche
Lisinopril Zur Behandlung von Herzerkrankungen
Perindopril Entlastet das kranke Herz
9. 3. Beta-Blocker
Was sind Beta-Blocker?
Beta-Blocker sind verschreibungspflichtige Arzneimittel, welche den Blutdruck
senken und den Herzschlag verlangsamen. Aus diesem Grund dienen Beta-
Blocker hauptsächliche zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie).
Weitere Anwendungsgebiete sind:
• Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche)
• Herzrhythmusstörungen
• Durchblutungsstörungen direkt am Herz durch Angina Pectoris oder eine
koronare Herzkrankheit (KHK)
• Schilddrüsenüberfunktion, welche mit einer erhöhten Herzfrequenz
einhergeht
• Leberzirrhose mit einem Pfortaderhochdruck
• Phäochromozytom
10. 3. Beta-Blocker
Wie wirken Beta-Blocker?
Beta-Blocker wirken direkt auf das vegetative Nervensystem. Zwei starke
Nervenstränge, der Parasympathikus und der Sympathikus, beherrschen das
vegetative Nervensystem. Der Sympathikus sorgt für eine Verengung der
Blutgefäße.
Der Sympathikus wird durch die körpereigene Botenstoffe (Stresshormone)
Noradrenalin und Adrenalin ausgelöst. Sie binden an den Beta-Rezeptoren des
Sympathikus. Es kommt zu einer beschleunigten Atmung, einer Erhöhung des
Blutdrucks als auch einem schnelleren Herzschlag.
Die Einnahme von Beta-Blockern bewirkt, dass sich die aktiven Wirkstoffe
direkt auf die jeweiligen Beta-Rezeptoren setzen. Auf diese Weise werden
diese unempfindlich für mögliche Angriffe durch körpereigene Botenstoffe.
Folglichbleiben typische Folgereaktionen aus.
12. 3. Beta-Blocker
Welche Wirkstoffe zählen zu den Beta-Blockern?
Beta-Blocker werden in unselektive und beta-1-selektive Varianten eingeteilt.
Metoprolol und Propranolol kommen zur Intervallbehandlung von Migräne zum
Einsatz. Zu örtlichen Behandlung am Auge bewährt sich Timolol zur Senkung
des Augeninnendrucks.
Selektive Beta-Blocker Unselektive Beta-Blocker
Acebutolol Propranolol
Atenolol Carteolol
Bisoprolol Carvedilol
Celiprolol Oxprenolol
Metoprolol Penbutolol
Sotalol
13. 4. Kalzium-Antagonisten
Was sind Kalzium-Antagonisten?
Die Wirkstoffe aus der Reihe der Kalziumkanalblocker werden eingesetzt zur
Behandlung von:
• Bluthochdruck
• chronische koronarer Herzkrankheit (stabile Angina pectoris)
• Herzrhytmusstörungen mit beschleunigtem Herzschlag
Kalziumantagonisten sorgen für eine Entspannung der Gefäßmuskulatur,
verbessern die elastischen Eigenschaften der Blutgefäße und senken somit
den Blutdruck.
Kalziumkanalblocker werden zumeist mit anderen Arzneimittel zur
Blutdrucksenkung, wie z.B. Diuretika (Entwässerungsmitteln), Beta-
Blockern und ACE-Hemmern angewandt. Von einer Monotherapie wird
abgesehen, da die Wirkung nicht überzeugt.
14. 4. Kalzium-Antagonisten
Wie wirken Kalzium-Antagonisten?
Äußere Reize sind in der Lage, sogenannte Kalziumkanäle in den
Zellmembranen zu eröffnen, so dass größere Mengen von Kalzium-Ionen in die
Zellen strömen können. Hierdurch werden bei Muskelzellen Kontraktionen
ausgelöst, die beim Herzen zu einer Zunahme der Schlagkraft und in den
Gefäßen zur Verengungen und damit einer Druckerhöhung führen.
Die Kalziumantagonisten hemmen spannungsabhängige Kalziumkanäle.
Hierdurch wird der Einstrom von Kalzium-Ionen in die Muskelzellen reduziert.
Am Herzmuskel vermindern sich Schlagkraft und Schlagfrequenz des Herzens:
Der Herzmuskel wird entlastet, so dass der Sauerstoffbedarf des Herzens und
der Blutdruck sinken.
Durch ihren Einfluss auf die Gefäßwände bewirken Kalziumantagonisten die
Weitstellung der Gefäße, die dem Blutstrom hierdurch geringeren Widerstand
entgegensetzen – der Blutdruck sinkt. Durch die Erweiterung der
Herzkranzgefäße gelangt zudem mehr sauerstoffreiches Blut zum Herzen.
15. 4. Kalzium-Antagonisten
Welche Wirkstoffe zählen zu den Kalzium-Antagonisten?
Dihydropyridine wirken durch Blutgefäßerweiterungen am Herzen und im
Gefäßsystem des gesamten Körpers.
Phenylalkylamine entfalten ihre Wirkung über die Verlangsamung des
Herzschlags und die Verringerung der Erregungsleitung am Herzen.
Benzothiazepine bewirken eine Verringerung der Erregungsleitung am Herzen
sowie die Verlangsamung und Abschwächung des Herzschlags.
Nifedipin-Typ –
Dihydropyridine
Verapamil-Typ –
Phenylalkylamine
Diltiazem-Typ –
Benzothiazepine
Amlodipin Verapamil Diltaretard
Lacipidin Valicard, Dilzem
Lercanidipin Isoptin, Tildiem
Nimodipin Verasal
16. 5. Diuretika
Was sind Diuretika?
Diuretika sind Arzneistoffe, die eine vermehrte Urinausscheidung über die
Nieren - die sogenannte Diurese - fördern. Zu den Erkrankungen, die mit
Diuretika behandelt werden können, zählen außerdem:
• Herzinsuffizienz
• Stärkere Einschränkungen der Herzfunktion
• Ödeme
• Aszites
• Hochgradige Niereninsuffizienz
• Nephrotische Syndrom mit vermehrter Eiweißausscheidung über den Urin
• Diabetes insipidus
• Nierensteine
• Störungen des Elektrolythaushalts
17. 5. Diuretika
Wie wirken Diuretika?
Diuretika wirken in den Nephronen (Nierenkörperchen). Jedes
Nierenkörperchen ist eine Filtereinheit, insgesamt bilden die Nephrone ein
komplexes System zur Regulierung des Elektrolyt- und Wasserhaushalts.
Sie bestehen jeweils aus dem Glomerulus - einem Nervenknäuel - der
Bowman-Kapsel als ihrer äußeren Hülle und einem Harnkanälchen, das in
verschiedene Abschnitte unterteilt ist.
Das Wasser- und Elektrolytgleichgewicht wird durch den Rückfluss eines Teils
der gefilterten Nierenflüssigkeit in den Tubuli aufrechterhalten, die dafür als
Sammelrohr fungieren.
Durch die Einnahme von Diuretika erhöht sich die Natriummenge im Urin,
zusammen mit den Natriumionen wird eingelagertes Wasser ausgeschwemmt.
18. 5. Diuretika
Wie wirken Diuretika?
Diuretika wirken in den Nephronen (Nierenkörperchen). Jedes
Nierenkörperchen ist eine Filtereinheit, insgesamt bilden die Nephrone ein
komplexes System zur Regulierung des Elektrolyt- und Wasserhaushalts.
Sie bestehen jeweils aus dem Glomerulus - einem Nervenknäuel - der
Bowman-Kapsel als ihrer äußeren Hülle und einem Harnkanälchen, das in
verschiedene Abschnitte unterteilt ist.
Das Wasser- und Elektrolytgleichgewicht wird durch den Rückfluss eines Teils
der gefilterten Nierenflüssigkeit in den Tubuli aufrechterhalten, die dafür als
Sammelrohr fungieren.
Durch die Einnahme von Diuretika erhöht sich die Natriummenge im Urin,
zusammen mit den Natriumionen wird eingelagertes Wasser ausgeschwemmt.
19. 5. Diuretika
Welche Wirkstoffe zählen zu den Diueritka?
Schleifendiuretika Thiazide Kalium-sparende
Diuretika
Aldosteron-
Antagonisten
Furosemid Bendroflumethiazid Amilorid Eplerenon
Bumetanid Hydrochlorthiazid Triamteren Kaliumcanrenoat
Torasemid Indapamid Spironolacton
Piretanid Xipamid
Etacryninsäure Chlorthalidon
20. 5. Diuretika
Welche Wirkstoffe zählen zu den Diueritka?
Schleifendiuretika wirken schnell und intensiv, indem sie den Salzrücktransport
am Anfang des Sammelrohres (in der Nähe der Henle-Schleife) hemmen.
Thiazid-Diuretika hemmen den Salzrücktransport in größerer Entfernung vom
Ort der Urinproduktion. Gleichzeitig vermindern sie die Filtration des
Primärurins.
Kalium-sparende Diuretika wirken am äußersten Ende des Sammelrohres. Sie
forcieren sie die Kalium-Ausscheidung nicht.
Aldosteron-Antagonisten blockieren Aldosteron-Rezeptoren im Körper. Eine
Überproduktion von Aldosteron führt zu erhöhtem Blutdruck, Zurückhaltung von
Wasser und Natrium im Körper sowie zur verstärkten Ausscheidung von Kalium
- Aldosteron-Antagonisten blockieren diesen Mechanismus.