Aufbau, Durchführung und Ergebnisse eines deutschlandweiten Unkraut-Monitorings werden vorgestellt. Dieses fand im Sommer 2019 auf über 1300 Feldern in Deutschland statt. Dabei zeigte sich, dass der Befall an Unkräutern zur Ernte mehrheitlich nicht ertragsbeeinflussend war. Lediglich etwa 15% der Felder wiesen einen starken Gräserbefall auf. Resistenzen gegenüber verschiedenen Wirkstoffklassen wurden jedoch unabhängig vom Befall festgestellt. Befalls- und Resistenzdaten für Ackerfuchsschwanz, Windhalm, Trespen und Weidelgräser werden dargestellt.
3. Objektive Beurteilung der derzeitigen
Resistenzsituation
02 Zukünftige Probleme frühzeitig
erkennen und Chancen für neue
Lösungen erarbeiten
03 Resistenzursachen regional und nach
Bewirtschaftungsmaßnahmen analysieren
04 Abschätzung und Vorhersage der
Entwicklung der Resistenzproblematik
ZieledesMonitorings
01
6. Arbeitsabläufe1. Landwirt trägt Fläche und
Bewirtschaftungsdaten ein
2. Beprobung im Feld
3. Biotest
4. Download der Ergebnisse
5. Erkenntnisgewinn &
Prognose
Agris42-App
7. Übersichtüber dasMOnitoring
Felder
- 321 Landwirte
- 3-8 Flächen/Betrieb
- Mais, Rübe, Getreide
1369
Repräsentative
Abdeckung angestrebt
Befalls-
schätzungen
- 49 Mono- & Dikotyle
Arten
- 10% mind. 2 Gräser
2583
Samenproben
- 41 Arten
- überwiegend ALOMY,
LOLSS, APESV, Hirsen
und dikotyle Unkräuter
1940
Analyse der Sensitivität
sowie individueller
Fragestellungen
Resistenztests
- ALOMY & LOLSS
- APESV & BROSS
-> Test auf ACCase & ALS
1189
Verschiedene
Resistenzprofile
Ackerschlag-
karteien
*in Arbeit
- Mind. 6 Jahre
403*
Interpretation der
Resistenzentwicklung
Identifizierung
tendenziell ungelöster
Probleme
11. Sensitivitätgegenüber ausgewähltenHerbiziden
*Arbeiten noch nicht abgeschlossen
Weitere Untersuchungen bei Hirse-Arten, Windhalm und Flughafer laufen bereits oder sind
noch geplant
Herbizid Q25 Median Q75 N Beschreibung
APESV*
Axial50 100 100 100 17
ALS-Resistenz weit verbreitet - auch bei den Zufallsstichproben
Broadway 35 87 98 17
HusarOD 30 40 97 17
MaisterPower 96 97 99 17
BROSS
Attribut 90 93 95 129 ALS-Resistenz bei B. commutatus vorwiegend im nördlichen BaWü, sonst
eher vereinzelt Resistenzen nachgewiesenMaisterPower 87 90 93 130
LOLSS
AtlantisWG 55 80 94 92
vorwiegend ALS-resistente Populationen in Sachsen und Südhessen, neu
auch Felder von mehreren Landwirten im Pfälzer Bergland
Axial50 44 96 98 92
MaisterPower 85 92 96 91
13. Monitoring möglich und für eine korrekte
Einschätzung der Situation sinnvoll
Schlussfolgerungen
Monitoring 01
Resistenzen sind auch in Feldern mit guter
Unkrautkontrolle nachweisbarResistenzen 02
Resistenzen auch bei bisher wenig beachteten
Arten festgestellt (bspw. Trespe)RegionaleProbleme 03
Überzeugende Argumente für eine stärkere Umsetzung
von integrierten Maßnahmen durch FallbeispieleBeratung 04
14. Erweiterung der Datenbasis und wiederholtes
Beproben ausgewählter Felder
Ausblick2020
01Monitoring
Tiefere Kausalanalyse der Befalls- und Resistenz-
situation mit Hilfe der Ackerschlagdaten 02Statistik
Verstärke Bearbeitung von Verdachtsfällen
bestimmter Arten 03Verdachtsfälle
Erstellung von Resistenzprognosemodellen
04Prognose
Erarbeitung repräsentativer Betriebe für ausgewählte
Situationen, die wiederholt beprobt werden 05fallbeispiele