Im Herbst letzten Jahres hat der Marine Stewardship Council (MSC), das Siegel für umweltverträgliche Fischerei, einen Malwettbewerb für Kinder veranstaltet. Die Nordseemuschel Shelly begibt sich auf Reise um die ganze Welt und trifft unterwegs auf andere Meeresbewohner. Kinder aller Altersklassen wurden dazu eingeladen, uns ein Bild mit ihren Ideen zu Shellys Abenteuern zu schicken. Ein großes Dankeschön an alle Kinder, die mitgemacht und uns tolle Bilder geschickt haben. Die fantasievollsten Einsendungen haben wir nun zu einer Bildergeschichte zusammengefügt.
3. SHELLYSABENTEUER 3
Die in diesem Büchlein veröffentlichten Bilder haben Kinder aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz für den MSC-Malwettbewerb
eingereicht. Die Nordseemuschel Shelly – das Maskottchen des MSC
– begibt sich auf Reisen und trifft unterwegs andere Meeresbewohner.
Kinder aller Altersklassen wurden dazu eingeladen, uns ein Bild mit
ihren Ideen zu Shellys Abenteuern zu schicken. Die fantasievollsten
Einsendungen haben wir nun zu einer Bildergeschichte zusammengefügt.
HERZLICHENGLÜCKWUNSCHANALLEGEWINNERKINDER:
Seite 4: Zehra aus Zürich: Shelly und das Boot
Seite 6: Kathrin aus Wernberg-Köblitz: Krake
Seite 8: Emily aus Obersöckering: Quallen
Seite 10: Kim aus Greifswald: Schildkröte
Seite 12: Maren aus Bamberg: Delfine
Seite 14: Ruby aus Berlin: Taschenkrebs
Seite 16: Arthur aus Putzkau: Fischschwarm
Seite 18/20: Warson aus Aalen: Haie und Seekühe
Seite 22: Simon aus Greding: Märchenwald
Seite 24/Titelbild: Maleen aus Bad Schönborn: Seepferdchen
Seite 26: Bernie aus Küsnacht: Bunte Tropenfische
Seite 28: Alexander aus Feldmeilen: Sonnenuntergang
Seite 30: Paul aus Greifswald: Fischerboot
Seite 32: Michael aus Nürnberg: Verschiedene Meerestiere
Seite 34: Mirjam aus Essingen: MSC-Fisch
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Shelly ist eine waschechte Nordseemuschel. In ihrer
Heimat, der Nordsee, fühlt sie sich pudelwohl.
Doch eines Tages packt Shelly die Reiselust, da sie noch
nichts von den großen, weiten Weltmeeren gesehen hat.
Sie zögert nicht lange und geht auf Entdeckungsreise.
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Im offenen Meer trifft Shelly auf wunderbare Kreaturen,
die sie in ihrer Heimat zuvor noch nie gesehen
hat. Zuerst sieht Shelly einen Kraken – eines der
intelligentesten Lebewesen unter Wasser.
„Wie kannst du mit deinen Armen gleichzeitig so viele
unterschiedliche Dinge tun, ohne dich zu verheddern?“,
fragt Shelly neugierig. „Das ist gar kein Problem. Mit
ihnen kann ich sogar Krebse, Schnecken, kleine Fische
und Muscheln fangen.“
Als Shelly das hört, macht sie sich lieber
schnell aus dem Staub.
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Wie aus dem Nichts tauchen plötzlich mehrere Quallen
auf, die mit geschmeidigen Bewegungen durch das
Wasser schweben.
„Ihr seid ja durchsichtig wie Glas“, wundert sich Shelly
beim Anblick dieser faszinierenden Meereswesen.
„Du kannst nahezu durch uns hindurchblicken,
da wir fast nur aus Wasser bestehen“, antwortet eine
Qualle und gleitet an Shelly vorbei, indem sie mit
rhythmischen Bewegungen ihren glockenförmigen
Schirm zusammenzieht.
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Eine Schildkröte, die über die verdutzte Shelly
hinwegschwimmt, knabbert mit ihrem Schnabel
an einer Qualle.
„Ab und zu schnappe ich mir eine Qualle. Einige meiner
Verwandten ernähren sich sogar hauptsächlich von
Quallen“, erklärt die Schildkröte. „Ich bin gerade
auf dem Weg an die Küste, um meine Eier am Strand
abzulegen, aus denen dann in zwei Monaten meine
Kinder schlüpfen werden.“
„Na, dann will ich dich nicht länger aufhalten“,
entgegnet Shelly und macht sich davon.
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„Und ihr habt eine Lunge wie ein Mensch?“, ruft
Shelly den Delfinen zu, die gerade zum Sprung an die
Wasseroberfläche ansetzen, um durch ihre Blaslöcher
am Kopf Luft zu holen.
„Mit einem Atemzug können wir deutlich länger als ein
Mensch unter Wasser bleiben“, erklären die Delfine der
staunenden Shelly.
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Als Shelly eine Art lebenden Schaufelbagger entdeckt,
macht sie große Augen.
Shelly kriegt es mit der Angst zu tun, traut sich aber
trotzdem zu fragen: „Warum trägst du denn so einen
Panzer um deinen Körper?“
„Ich bin ein Taschenkrebs und mit dem Panzer
schütze ich mich vor anderen Tieren, die mich fressen
wollen. Mein Panzer wächst leider nicht mit. Wenn ich
wachse, muss ich mich deshalb häuten“, erklärt der
Taschenkrebs.
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Shellys Muschelschalen wachsen zum Glück mit ihr mit
und sie wird noch um einiges größer werden. Während
sie sich am Meeresboden ausruht, ziehen seltsame
bunte Fische an ihr vorbei, ganz leise und gleichmäßig.
Der kleinen Shelly sind sie ein bisschen unheimlich und
sie beschließt, sich mit den Strömungen weiter durch
das Meer treiben zu lassen.
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Da entdeckt Shelly eine Fischfamilie mit großen,
eleganten Körpern und Mäulern, in denen messerscharfe
Zähne blitzen. „Warum habt ihr denn so viele Zähne?“,
fragt Shelly. „Wir sind Haie und unsere Zähne können
nachwachsen, wenn wir welche verlieren“, erklärt der
Familienvater. „Gerade sind wir auf der Suche nach
etwas zu essen. Aber keine Angst, du stehst nicht auf
unserem Speiseplan. Wir ernähren uns von Fischen und
anderen Beutetieren.“
So schnell wie die Haifamilie aufgetaucht ist,
ist sie auch wieder verschwunden.
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Shelly lässt sich weiter treiben und ein Wunder folgt dem
nächsten. „Was seid ihr denn für lustige Gestalten?“,
fragt Shelly zwei große, graue Tiere, die gerade in den
Wellen spielen.
„Wir sind Seekühe, unsere Verwandten an Land sind die
Elefanten“, erklärt die Seekuhmama der kleinen Shelly.
„Das ist aber witzig“, findet Shelly.
„Wir sind sehr friedliche Tiere und essen fast den
ganzen Tag Seegras. Früher glaubten die Menschen,
wir seien Meerjungfrauen.“
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Gleich darauf durchschwimmt Shelly einen
wunderschönen Märchenwald. Sie ist in einer
Seegraswiese gelandet. Hier fühlen sich besonders die
jungen Fische wohl, da das Gras ihnen Schutz bietet.
„Hier ist es ja wie in einem Fischkindergarten“, freut sich
Shelly über die vielen kleinen Fische.
Doch plötzlich verliert Shelly zwischen all den großen
Pflanzen die Orientierung. Zum Glück trifft sie ein
Seepferdchen, das hier zu Hause ist und sie ortskundig
wieder ins offene Meer zurückbegleitet.
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Während Shelly zusammen mit dem Seepferdchen durch
das Seegras gleitet, traut sie ihren Augen nicht. Das
Seepferdchen wechselt seine Farbe: „Gerade eben warst
du doch noch gelb!“, staunt Shelly.
„Ich bin ein Meister der Tarnung“, sagt das
Seepferdchen stolz. „Weil ich mich nicht sehr schnell
bewegen kann, hat mir die Natur eine Besonderheit
mitgegeben: ich kann mich meiner Umwelt farblich
anpassen. So können Feinde mich nicht so leicht
entdecken“, erklärt das Seepferdchen zufrieden.
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Auf einmal merkt Shelly, dass das Wasser ganz warm
geworden ist. Sie ist im tropischen Meer angekommen.
„Wie schön bunt hier alles ist!“, ruft Shelly voller Freude
den Fischen zu, die in allen Farben des Regenbogens
leuchten.
„Unsere Heimat sind die Korallenriffe. Hier leben
viele verschiedene Tiere und die bunte Färbung
ist für uns gleichzeitig Tarnung, Warnsignal und
Wiedererkennungsmerkmal“, erklärt einer der kleinen
bunten Fische.
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Am Abend dieses aufregenden Tages beobachtet Shelly
den schönsten Sonnenuntergang, den sie bisher in
ihrem Leben gesehen hat.
Am nächsten Morgen trifft Shelly auf ein Fischerboot und
geht mit an Bord. Sie ist neugierig, wie in diesem Teil der
Welt wohl Fische gefangen werden.
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„Als Fischer hat man eine große Verantwortung“, erklärt
ein Fischer, der gerade mit der Angel einen Fisch aus
dem Wasser zieht.
„Man darf nur so viel fangen, wie auch wieder
nachwachsen kann, sonst gibt es irgendwann keine
Fische mehr im Meer. Und wir Fischer verlieren unsere
Arbeit, wenn wir nichts fangen können. Außerdem
müssen wir aufpassen, dass wir beim Fischen keinen
Schaden anrichten. Korallenriffe sind zum Beispiel die
Kinderstube vieler Fische. Werden sie zerstört, verlieren
auch viele Meeresbewohner ihr zu Hause.“
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Die Worte des Fischers stimmen Shelly
nachdenklich. Sie erinnert sich an all die
wunderbaren Tiere, denen sie begegnet ist und
bekommt Heimweh.
„Ich muss meiner Familie und meinen Freunden von
meinen Abenteuern erzählen und allen Fischern,
denen ich begegne, berichten, was ich gelernt
habe“, denkt Shelly und macht sich auf den Weg
zurück in die Nordsee.
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Überwältigt von der Schönheit und der Vielfalt in den
Meeren und glücklich, so viel über die verschiedenen
Meeresbewohner und über eine umweltfreundliche
Fischerei gelernt zu haben, trifft Shelly wieder in der
Nordsee ein.
„Zu Hause ist es doch am Schönsten“, denkt sie
zufrieden und träumt von ihren Abenteuern.
36. MSC ist die Abkürzung für den englischen Namen Marine Stewardship Council. Das ist
eine unabhängige und gemeinnützige Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, Fisch
in unseren Meeren für die Zukunft zu sichern.
Fischereien können sich freiwillig nach den MSC-Kriterien für nachhaltigen Fischfang
überprüfen lassen. Wenn sie beweisen, dass sie die strengen Anforderungen des MSC
erfüllen, dürfen sie ihren Fang mit dem MSC-Siegel kennzeichnen.
Das MSC-Logo ist sehr praktisch, denn so erkennt man im Supermarkt und an
der Fischtheke ganz einfach, welcher Fisch nachhaltig gefangen wurde. Ihr könnt
nachhaltige Fischereien unterstützen, indem ihr beim Fischeinkauf auf das MSC-Siegel
achtet und euren Freunden und eurer Familie davon erzählt.
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UNTERRICHTSMATERIALIENFÜRPÄDAGOGEN
Der MSC hat kostenloses Lehrmaterial entwickelt, das die Themen Fischkonsum und
Nachhaltigkeit spielerisch und altersgerecht vermittelt. Die Übungsaufgaben passen
zu den Lehrplänen für Naturwissenschaften und Erdkunde für Grundschulkinder und
können im Rahmen eines Projektes eingesetzt oder mit einem Unterrichtsthema zu
Ernährung, Naturschutz oder Umweltschutz verknüpft werden.
Anfordern bei: berlin@msc.org
oder Download unter: www.msc.org/publikationen/lehrmaterial
38. KREATIVSEITEN
Wen könnte Shelly noch auf ihrer Abenteuerreise durch die Weltmeere treffen?
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