Univ.-Prof. Dr. Manfred Walzl, Schlafforscher am LKH Graz-Süd-West (Österreich) empfiehlt Wenatex und gibt in dieser Präsentation 10 Tipps für besseren, gesünderen und erholsameren Schlaf.
Inhalt der Präsentation:
Guter Tag, bessere Nacht
Richtig essen und trinken
Sport – aber richtig!
Vorsicht mit Nikotin, Alkohol und Elektrosmog
Dem Stress ein Schnippchen schlagen
Die Schlafumgebung zählt
Das Bett: Aufenthaltsort für ein Drittel unseres Lebens
Energiebombe Mittagsschlaf
Gefährliche Beifahrerin: Müdigkeit am Steuer
Das Lebenselixier für Jung und Alt
Wenatex Das Schlafsystem: http://www.wenatex.com
10 Wenatex Schlaftipps von Univ.-Prof. Dr. Manfred Walzl
1. Experten-Ratgeber
10 Tipps für einen
guten Schlaf
Univ.Prof. Dr. Manfred Walzl
Gut schlafen, besser leben. www.wenatex.com
2. 2 3
Heute scheint Schlafen nicht mehr
„in“ zu sein. In unserer schnelllebigen
Gesellschaft hat die ausreichende
nächtliche Ruhe doch gar keinen Platz
mehr. Tatsächlich gehen wir mit dem
Schlaf mehr als schlampig um. Statt der
nach wie vor notwendigen sieben bis
acht Stunden bringen wir es im Durch
schnitt auf gerade einmal 6,1 Stunden.
Viel zu wenig, um sich ausreichend re
generieren zu können. Indessen hat die
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
längst Alarm geschlagen: Sie stuft
Schlafstörungen, von denen es übrigens
rund 100 verschiedene Arten gibt, unter
die vier größten Herausforderungen der
Medizin in den nächsten 50 Jahren ein –
neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Diabetes und Lungenkrebs.
Wer zu wenig schläft, schadet zunächst
einmal natürlich sich selbst.
Aufmerksamkeits- und Konzentrations
störungen, Depressionen, Beschwer
den des Herzens, ja sogar Krebserkran
kungen – um nur einige Beispiele zu
nennen – sind die Folge länger dauern
der Schlafdefizite.
Die Negativspirale dreht sich aber noch
viel weiter. Schlafstörungen und deren
Folgen kosten unglaublich viel Geld
und verursachen Unfälle.
Wir sollten uns also wieder darauf
besinnen, wie wichtig der regelmäßige
und ausreichende Schlaf als Basis
unseres Lebens, als Regenerations-
und Energiesparfaktor ist. Die nun
folgenden Tipps sollen ein kleiner
Beitrag dazu sein, Ihrem Schlaf wieder
zu seinem Recht zu verhelfen – und zu
mehr Lebensqualität.
Einfach einmal probieren …
Univ.-Prof.
Dr. Manfred Walzl,
Schlafforscher
am LKH Graz-Süd-West
(Österreich)
Zehn Tipps für einen guten Schlaf Alle Tipps im Überblick
1 Guter Tag, bessere Nacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5
2 Richtig essen und trinken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 7
3 Sport – aber richtig! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 9
4 Vorsicht mit Nikotin, Alkohol und Elektrosmog . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10
5 Dem Stress ein Schnippchen schlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 11
6 Die Schlafumgebung zählt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 13
7 Das Bett: Aufenthaltsort für ein Drittel unseres Lebens . . . . . . . . . . Seite 14
8 Energiebombe Mittagsschlaf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 15
9 Gefährliche Beifahrerin: Müdigkeit am Steuer . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 17
10 Das Lebenselixier für Jung und Alt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 19
3. 4 5
Schlaftipp 1
Guter Tag, bessere Nacht
Wie wir unseren Tag gestalten,
beeinflusst wesentlich, wie wir
nachts schlafen.
Wenn Sie unter mehr oder minder aus
geprägter Schlaflosigkeit leiden, dann
sollten Sie sich diese Ratschläge beson
ders zu Herzen nehmen. Auch wenn es
einige Zeit dauern kann, bis man sich an
das Neue gewöhnt hat: Geben Sie nicht
auf – es wird sich lohnen! Auch schein
bar kleine Änderungen können nämlich
eine große und positive Auswirkung
haben. Umso mehr sollten Sie daher die
nötige Disziplin aufbringen und die
Tipps ernst nehmen.
Achten Sie auf einen regelmäßigen
Schlaf-Wach-Rhythmus.
Wer auf einen ruhigen, erholsamen
Schlaf hofft, benötigt eben einen ge
regelten Tagesablauf. Der Körper lernt re
lativ schnell damit umzugehen und stellt
sich dann auf die „neuen“ Aktivitäts- wie
auch Entspannungszeiten ein. Daher:
• Bemühen Sie sich, täglich möglichst
zur gleichen Zeit zu Bett zu gehen und
aufzustehen. Dieser Rhythmus trägt
ganz wesentlich zu einem erholsamen
Schlaf bei. Das gilt übrigens auch für
das Wochenende. Damit der nächste
Montagmorgen nicht zur Qual wird.
• Stehen Sie in der Früh also auch
dann auf, wenn Sie keine Verpflich
tungen (Arbeit, Schule, usw.) haben.
Es bringt nichts, morgens zu lange im
Bett zu bleiben, um eventuell
versäumten Schlaf „nachzuholen“.
• Schlafen Sie tagsüber nicht! Vermei
den Sie es (vor allem abends), auch
nur kurz einzunicken. Mit einer wich
tigen Ausnahme: Ein kurzer Mittags
schlaf von 20 Minuten ist nicht nur
erlaubt, er fördert auch Konzentration
und Aufmerksamkeit bis zum Abend.
• Achten Sie besonders auf Regelmä
ßigkeit bei den Essenszeiten sowie
bei körperlicher Aktivität (Sport).
• Planen Sie zwischendurch immer
wieder Pausen und Phasen der
Entspannung ein, zumal ein übermü
deter Körper abends schlechter zur
Ruhe findet. Beachten Sie dabei Ih
ren biologischen Rhythmus: Nutzen
Sie Ihr Tagestief (vor allem nach dem
Mittagessen), um sich zu entspan
nen; arbeiten Sie, oder treiben Sie
vor allem dann Sport, wenn Sie
konzentriert und voller Tatkraft sind.
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Schlaftipp 2
Richtig essen und trinken
Fette, üppige Gerichte schmecken
zwar gut, sind aber nicht das
richtige Abendessen.
Unsere Verdauung macht schon ab dem
späteren Nachmittag Pause. Bemühen
Sie sich also um eine ausgewogene,
vor allem pflanzliche Ernährung
(Getreideprodukte, Obst, Gemüse, Nüs
se und Samen). Drei Mahlzeiten sollten
dabei ausreichen. Und: Vermeiden Sie
es, zwischendurch zu essen, denn dies
stört die Verdauung.
Verzichten Sie abends auf schwer Ver
dauliches (Fleisch, fettes Essen) sowie
auf Nahrungsmittel, die Blähungen verur
sachen können. Dazu gehören z. B. Hül
senfrüchte (Bohnen, Linsen, etc.), Kraut
(Sauerkraut, Blaukraut), frisches Brot,
hart gekochte Eier, aber auch Rohkost.
Ebenso sollte man abends nur wenig
Zucker zu sich nehmen; ein Zuviel an
Kohlenhydraten wird nachts in uner
wünschtes Fett umgewandelt, zudem
kann es zu Gärungsvorgängen im Darm
kommen – Blähungen sind die unange
nehme Folge. Besser sind komplexe
Kohlenhydrate (Nudeln, Reis, fettarm
zubereitete Kartoffeln), Suppen, Eintöp
fe, gegartes Gemüse und Getreidebrei
(z. B. aus Gries oder Hirse).
Nützen Sie die Heilkraft des Wassers.
Der menschliche Körper besteht bei
Erwachsenen aus etwa 60 bis 80 %
Wasser (bei Kindern noch mehr). Wasser
ist unverzichtbar für die Gesundheit der
Organe; es hilft, den Körper von Gift
stoffen zu befreien und stärkt damit das
Immunsystem. Weil wir ständig Flüssig
keit über Atmung, Haut, Urin und Stuhl
abgeben, müssen wir diesen Verlust aus
gleichen. Schon bei einem relativ gerin
gen Flüssigkeitsmangel sinkt unsere
Leistungsfähigkeit: Die Konzentration
nimmt ab, es kommt zu Kreislaufproble
men, zu Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Trinken Sie daher abhängig von Alter,
Gewicht oder sportlicher Betätigung etwa
zwei Liter pro Tag (Wasser, ungesüßte
Kräuter- und Früchtetees). Beginnen Sie
damit schon am Morgen. Zu viel Flüssig
keit am Abend fördert dagegen den
nächtlichen Toilettengang mit entspre
chenden Aufwachphasen.
Übrigens: Wechselduschen oder auch
ein warmes, entspannendes Vollbad
verhelfen erstaunlich oft zu ruhigem
Schlaf …
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Schlaftipp 3
Sport – aber richtig!
Herzspezialisten und Krebs
forscher raten seit Jahren:
Machen Sie Bewegung –
und dies möglichst an der
frischen Luft!
Die Schlafwissenschaft hat längst
bewiesen, dass regelmäßige körperliche
Betätigung ein Schlüssel zum gesunden
und erholsamen Schlummer ist. Sport,
richtig durchgeführt, fördert das Ein- und
Durchschlafen, verlängert den Tiefschlaf
und hilft, die Alltagsbelastungen abzu
bauen. Er ist zudem ein wirksames
Mittel gegen depressive Verstimmun
gen, womit der Schlaf wiederum positiv
beeinflusst wird.
Jedenfalls sollten Sie Sport am Morgen
oder am späten Nachmittag betreiben –
nicht jedoch unmittelbar vor dem
Zubettgehen. Wer intensiven Sport
betreibt, dessen Stresshormone
steigen klarerweise an, womit es zu
einer erheblichen Verlängerung der
Einschlafzeit kommt. Gegen einen
mäßigen Spaziergang ist aber natürlich
nichts einzuwenden.
Oft helfen schon einfache Dinge, um
sich fit zu halten: Spaziergänge, für
kurze Strecken das Rad statt das Auto
benützen, Einkäufe zu Fuß erledigen ...
Achten Sie jedenfalls darauf, Ihren
Körper drei oder vier Mal pro Woche für
eine halbe oder eine dreiviertel Stunde
in Schwung zu bringen.
Geeignet sind Sportarten, die auf
Ausdauer setzen, also zum Beispiel
Schwimmen, Radfahren, Joggen, Nordic
Walking oder Wandern. Wenn Sie gerne
schwimmen, sollten Sie versuchen,
nicht nur beim Brustschwimmen zu
bleiben. Das Herausstrecken des Kopfes
aus dem Wasser ist für die Wirbelsäule
auf Dauer nicht ideal. Wechseln Sie
lieber ab – denn richtiges Kraulen und
Rückenschwimmen sind besonders
rückenschonend.
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Schlaftipp 4
Vorsicht mit Nikotin, Alkohol und Elektrosmog
Stimulanzien machen kurzfristig
wach, verstärken jedoch später
das Problem der Schlaflosigkeit
und der Tagesschläfrigkeit.
Nikotin
Nikotin kann aufgrund stimulierender
Effekte ebenfalls Ein- und Durchschlaf
schwierigkeiten hervorrufen. Ein Nikotin
entzug bereitet zunächst zwar eventuelle
Schlafprobleme, diese sollten sich
jedoch nach wenigen Wochen legen.
Alkohol
Das eine oder andere Glas Wein oder
Bier ist durchaus erlaubt. Wobei die
Betonung auf Glas liegt. Denn ein Zuviel
an Alkohol stört vor allem das Durch
schlafen und ist sowieso ungesund.
Elektrosmog
Weltweit sind Wissenschaftler darüber
noch uneins, ob Handy-Strahlung und
Elektrosmog den Schlaf beeinflussen
können. Die Studien darüber sind
ziemlich widersprüchlich. Dennoch ist
sicher: Viele leiden bei eingeschalteten
elektrischen Geräten in der Umgebung
unter Schlafstörungen.
Elektronische Medien
Die Benützung von TV, Computer,
Handy usw. führt zweifellos zu längeren
Wachzeiten mit kürzerer Schlafdauer.
Die Folge ist eine oft erhebliche Tages
schläfrigkeit mit Konzentrations- und
Aufmerksamkeitsdefiziten. In einer
Studie wurde Folgendes festgestellt:
Vermehrtes Internetsurfen und Telefo
nieren mit dem Handy bzw. Versenden
von SMS-Nachrichten erhöhen das
Risiko, an Schlafstörungen zu leiden.
Die genauen Gründe sind noch nicht
eindeutig geklärt; vermutlich spielen
eine Verschiebung des Schlaf-Wach-
Rhythmus und wachmachende Effekte
der Medien eine Rolle.
Besonders groß ist der negative Ein
fluss dann, wenn die Geräte im Schlaf
zimmer benützt werden. Überlegen Sie
sich daher, ob Sie Ihren Computer oder
Fernseher nicht besser in ein anderes
Zimmer stellen, und schalten Sie vor
allem nachts Ihr Handy ab.
Schlaftipp 5
Dem Stress ein Schnippchen schlagen
Stress, Druck und Angst sind
die häufigsten Ursachen für
Schlaflosigkeit.
Denken Sie darüber nach, welche
Prioritäten Sie in Ihrem Leben setzen
wollen oder müssen. Es gibt Aufgaben,
die durchaus reduziert werden können!
Lernen Sie, ganz einfach einmal Nein zu
sagen, wenn es Ihnen zu viel wird. Ge
stalten Sie Ihren Terminkalender be
wusst so, dass Sie noch genug Zeit zum
Entspannen finden.
Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für Din
ge, die Ihnen persönlich wichtig sind –
sei es ein Hobby oder Zeit mit der Fami
lie und Freunden. Wenn Sie spätabends
oft noch voller Gedanken sind, dann le
gen Sie sich doch ein kleines Büchlein
zu, in dem Sie wichtige Punkte nieder
schreiben, die Sie nicht vergessen wol
len. Damit sind diese für die Nacht erst
einmal als erledigt zu betrachten.
Stress entsteht aber nicht nur durch zu
viel Arbeit und Pflichten, auch private
Belastungen lösen Drucksituationen
aus. Sorgen (finanzielle Schwierigkei
ten, Krankheit, Streit, Einsamkeit usw.)
sind ein absoluter Schlafkiller.
Machen Sie sich also bewusst Gedan
ken darüber, wie Sie zu innerem
Frieden und Ruhe finden können.
Manchmal kann es helfen, mit einer
Vertrauensperson über die eigenen
Probleme zu sprechen. Auch Seelsorger
oder psychologische Berater können
Hilfestellungen bieten.
Und wenn Sie vor lauter Grübeln und
Gedankenkreisen einfach nicht zur Ruhe
kommen: Keinesfalls im Bett hin- und
herwälzen. Probieren Sie den „Grübel
stuhl“ aus, einen bequemen Sessel in
Ihrer Wohnung. Dort und nur dort sollten
Sie über Unangenehmes nachdenken.
Auch die paradoxe Intention ist hilf
reich. Reden Sie sich nicht ein, schlafen
zu müssen, sondern das Gegenteil:
„Ich will nicht schlafen, ich will nicht
schlafen!“ Sie werden erstaunt sein,
wie rasch Ihr Organismus das Gegenteil
tut – Sie schlafen ein. Einfach einmal
ausprobieren!
Natürlich wirken sich auch Langeweile,
etwa im Pensionsalter oder bei Arbeits
losigkeit, negativ auf das Schlafverhal
ten aus. Versuchen Sie in diesem Fall,
Ihren Tag möglichst aktiv zu gestalten,
Menschen zu treffen oder sich ein
Hobby zu suchen.
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Schlaftipp 6
Die Schlafumgebung zählt
Schlaf braucht Ruhe und eine
angenehme Umgebung:
Einrichtung, Raumtemperatur,
Luftfeuchtigkeit und eine
passende Bettausstattung sind
die Basis.
Das Schlafzimmer sollte daher mög
lichst ruhig gelegen sein und sich voll
ständig abdunkeln lassen. Denn: Lärm
und Licht sind Schlafräuber.
Achten Sie darauf, dass Ihr Bett nicht
direkt an einer Außenwand steht bzw.
zwischen Fenstern und/oder Außen
türen. Dies könnte Zugluft verursachen,
die beim Schlafen nicht guttut.
Immer wieder taucht auch die Frage
auf, wie das Bett ausgerichtet sein soll.
Eine Studie des renommierten Max-
Planck-Instituts für Biochemie in
Martinsried (Deutschland) hat verblüf
fende Ergebnisse gebracht: Die REM-
Latenzzeit, also die Zeitspanne zwi
schen dem Einschlafen und dem ersten
Auftreten von Traumphasen, ist bei
Schläfern, die in Nord-Süd-Richtung
liegen, um durchschnittlich sieben Pro
zent länger als bei Ost-West-Schläfern.
Damit steht offensichtlich mehr erhol
samer Tiefschlaf zur Verfügung. Was
macht es schon aus, wenn man sein
Bett dementsprechend ausrichtet?
Es kommt auch auf die Temperatur und
Luftfeuchtigkeit an. Die ideale Tempera
tur eines Schlafzimmers liegt zwischen
16 und 18 Grad. Was freilich nicht das
Maß aller Dinge sein muss. Die richtige
Temperatur ist zweifellos jene, bei der
man sich am wohlsten fühlt. Über
20 Grad sollten im Schlafzimmer
jedoch nicht gemessen werden.
Bei der Luftfeuchtigkeit ist ein Wert
zwischen 45 und 55 Prozent empfeh
lenswert. Diese lässt sich mit einem
Hygrometer überprüfen. Vor allem kalte
Luft ist trocken und kann zu einer Rei
zung der Atemwege führen. Eine Erhö
hung der Luftfeuchtigkeit im Winter
lässt sich ganz einfach mit einem nas
sen Tuch auf dem Heizkörper erreichen.
Wichtig: Vor dem Zubettgehen etwa
fünf bis zehn Minuten Stoß- und Quer
lüften, auch wenn’s kalt ist. Das fördert
die Sauerstoffanreicherung, garantiert
besseren Schlaf und verhindert neben
bei Schimmelbildung.
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Schlaftipp 7
Das Bett: Aufenthaltsort für ein Drittel unseres Lebens
Wir verbringen ein Drittel
unseres Lebens darin:
Das Bett ist das wichtigste
Möbelstück.
Bett ist nicht gleich Bett – und kann des
halb Ursache von Schlafstörungen sein.
Worauf sollten Sie beim Kauf eines
neuen Schlafsystems achten?
• Zeit nehmen: für eine gute und
ausführliche Beratung und auch für
das Probeliegen.
• Zonen: Unsere Wirbelsäule ist
doppelt S-förmig geformt, der Hals-
und Lendenwirbelbereich ist nach
innen (Lordose), die Brustwirbelsäule
nach außen gekrümmt (Kyphose). In
der Rückenlage sollte die Matratze
dieser Form folgen, in der Seitenlage
sollte die Wirbelsäule eine Gerade
bilden. Um diese natürliche Körper
haltung zu ermöglichen, weist eine
hochwertige Matratze eine Schulter
komfortzone und einen Lordose- bzw.
Beckenbereich auf. Die Schulterzone
dient dabei einer optimalen Schulter
absenkung, die Lordosezone stabili
siert die Lendenwirbelsäule und ver
hindert ein Durchhängen. Wichtig ist
dabei aber auch ein darauf abge
stimmter Betteinsatz.
• Während des Schlafes bewegen wir
uns viele Male. Die Matratze muss
daher groß genug sein. So sollte die
optimale Matratze ausgelegt sein:
Körpergröße plus 20 cm in der Länge,
90 bis 100 cm in der Breite.
• Decke und Kissen: Generell sollte die
Decke möglichst leicht sein und
Feuchtigkeit gut nach außen abge
ben, sodass sowohl stärkeres Schwit
zen als auch Frieren verhindert wird.
Das Kissen dient als Stütze für Kopf
und Nacken. Welche Höhe am besten
passt, muss jeder für sich selbst her
ausfinden.
Übrigens: Selbst bei guter Pflege hat
eine Matratze in jedem Fall nach
spätestens acht bis zehn Jahren aus
gedient. Bei billigen Matratzen oder
schlechter Hygiene vielleicht noch viel
früher …
Schlaftipp 8
Energiebombe Mittagsschlaf
Das beste Mittel, um Müdigkeit
am Arbeitsplatz zu verhindern.
Müdigkeit am Arbeitsplatz verursacht
zweifellos erhebliche Kosten. Legt man
internationale Untersuchungen auf
Österreich um, so sind es etwa vier
Milliarden Euro pro Jahr, die auf Grund
von Müdigkeit verloren gehen. Weltweit
schätzt man die Verluste auf etwa
400 Milliarden Euro ein. Diese Summe
errechnet sich aus Produktivitäts
verminderung und erhöhter Unfallrate.
Im Fernen Osten, aber auch in den USA
erlebt die regelmäßige Ruhepause in
der Arbeitswelt, eben das Mittags
schläfchen, eine Renaissance – jetzt
freilich unter dem moderneren Namen
„Powernapping“. Dieser Nap findet
offiziell am Arbeitsplatz statt und kann
die Leistungskurven der Mitarbeiter
wesentlich verbessern. Diese Leistungs
steigerung ist auf die verbesserte
Sauerstoffversorgung des Organismus
während des kurzen Mittagsschlafs zu
rückzuführen. Ein weiterer guter Grund
für einen Powernap ist das natürliche
Leistungstief nach dem Mittagessen.
Auf den ersten Blick verträgt sich
jedoch ein „Powernap“ mit dem zuneh
menden Arbeitstempo, einer vorgege
benen Fahrtroute und Zeitdruck oder
allgemein mit der „beschleunigten
Gesellschaft“ schlecht.
Studien an der Landesnervenklinik Graz
(Österreich) und der US-amerikanischen
Weltraumbehörde NASA haben ergeben,
dass Konzentration und Aufmerksam
keit nach einem Mittagsschlaf um bis
zu 37 Prozent steigen.
Der „Mut zur Pause“ hilft also beiden –
Arbeitnehmern genauso wie Arbeit
gebern. Wobei aber eines strikt zu
beachten ist: Der Mittagsschlaf darf
nicht länger als 20 Minuten dauern.
Sonst kann er sich nachteilig auf den
Nachtschlaf auswirken.
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Schlaftipp 9
Gefährliche Beifahrerin: Müdigkeit am Steuer
Etwa jeder vierte tödliche Unfall
und jeder dritte Verkehrsunfall
wird durch Übermüdung
verursacht.
Müdigkeit ist eine gefährliche Beifahre
rin von übermüdeten Autofahrern, vor
allem Berufskraftfahrern wie Lkw- und
Bus-Chauffeuren.
• Übermüdung wirkt wie Alkohol.
Wer sich übermüdet ins Auto setzt,
wer in einer Nacht nur drei oder vier
Stunden geschlafen hat, reagiert am
nächsten Tag so, als ob er 0,5 Promille
Alkohol im Blut hätte. Eine einzige
schlaflose Nacht reduziert das Reakti
onsvermögen wie bei 1,0 Promille.
Auf Grund internationaler Studien
weiß man, dass Schlafstörungen die
Unfallwahrscheinlichkeit um nicht
weniger als 630 Prozent (!) steigen
lassen.
• Die größte Gefahr besteht am frühen
Morgen und am Nachmittag. Dabei
sind vor allem zwei Zeiträume zu
beachten: Jener zwischen zwei und
vier Uhr früh (in der Seefahrt kennt
man dieses frühmorgendliche Tief als
„Hundswache“) und jener zwischen
14 und 15 Uhr. In dieser Zeit arbeitet
unser Körper auf „Schongang“, die
Fehlerquoten und Unfallraten steigen.
Besonders gefährlich ist die Zeit
zwischen dem Beschluss, eine Pause
zu machen, und dem Erreichen eines
Parkplatzes. In dieser Zeit ist man
bereits „abgemeldet“, unkonzentriert
und schläft leichter ein.
So vermeiden Sie das Risiko
„Schläfrigkeit am Steuer“:
• Decken Sie Ihren täglichen Schlaf
bedarf. Schlafen Sie vor allem einige
Nächte ausreichend, wenn eine
längere Autofahrt bevorsteht.
• Achten Sie gerade vor längeren Fahr
ten auf einen gesunden Schlaf-Wach-
Rhythmus.
• Reduzieren Sie den Stress vor Urlaubs
beginn (alles, was entspannt, ist schlaf
fördernd und reduziert das Unfallrisiko).
• Kaffee und Zigaretten sind keine ge
eigneten Mittel, um wach zu bleiben!
• Meiden Sie während der Fahrt
schwere und reichliche Kost.
• LegenSie mindestens alle dreiStunden
eine Pause ein und wechselnSie einan
der – wenn möglich – beim Fahren ab.
10. 18 19
Schlaftipp 10
Das Lebenselixier für Jung und Alt
Wir müssen den Schlaf
wieder zu unserem besten
Freund machen.
Schlaf ist so wichtig wie Essen, Trinken
und Atmen. Ohne Schlaf gibt es kein
Leben. Mehr noch: Er ist das Lebens
elixier für Alt und Jung. Und doch tun
wir so, als sei der Schlaf gerade mal
eine Nebensache.
Im Alter wird weniger Melatonin gebil
det, das Hormon, das unseren Schlaf
steuert. Auch diverse Erkrankungen
oder Schmerzen können einen erhol
sam Nachtschlaf stören. Zumeist wird
dies mit oft zahlreichen mehr oder min
der kurzen Tagesschläfchen kompen
siert. Womit prompt ein Teufelskreis
entsteht: Wer am Tage zu viel schläft,
kommt in der Nacht natürlich nicht
mehr auf sein Quantum.
Für ältere Menschen gilt daher:
• Versuchen Sie, tagsüber keinesfalls
länger als 20 Minuten zu schlafen.
• Bleiben Sie tagsüber aktiv.
• Lassen Sie Ihre Krankheiten
behandeln.
Für die jüngere Generation scheint der
Schlaf überhaupt ein negatives Image
zu haben. Handy, Internet, DVDs, Com
puterspiele etc. verhindern oft, dass
der Organismus zur Ruhe kommt. Dabei
schlägt die Wissenschaft längst Alarm.
Englische Studien haben aufgezeigt,
dass die elektronischen Medien schon
Kindern im Grundschulalter pro Jahr
einen ganzen Monat an Schlaf rauben.
Zu wenig Schlaf kann schon im Jugend
alter zu einer erhöhten Rate an Depres
sionen führen – und in weiterer Folge
zu Suizidgedanken.
• Besonders junge Menschen brauchen
ihren Schlaf.
• Bis zur Pubertät müssen Kinder neun
bis elf Stunden schlafen.
• Auch der Jugendliche benötigt noch
immer bis zu neun Stunden.
• Keine Gewaltspiele oder zu viel
Internet-Surfen vor dem Zubettgehen.
Diese führen nämlich zu Ein- und
Durchschlafstörungen bzw. zu
Albträumen.
• Dabei sind vor allem die Eltern
gefordert: Stellen Sie klare Regeln
auf, wann Ihr Kind zu Bett gehen
muss.
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