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1 von 9
1
Bildertagging
Technische Realisierung, existierende
LösungenundAnwendungspotenziale
inSocialMedia
Autor:Benjamin Hahn
InZusammenarbeitmit:
Inhalt:
1.Einleitung
2.GrundlagendesTaggings
3.AnwendungspotenzialeinSocialMedia
4.ÜberblicküberexistierendeLösungen
5.Fazit
2
1. Einleitung
Der Siegeszug der Smartphones hält an und zusammen mit dem schnellen
technologischen Fortschritt im Bereich der Kameras und Bildverarbeitung in den
letztenJahren,hatdieszueinerFlutvonBilddatengeführt.
Auch soziale Netzwerke verbreiten sich immer stärker: Während es im Jahre 2011
weltweit1,22MilliardenNutzersozialerNetzwerkegab,warenesimJahre2012bereits
1,47MilliardenMenschen–Tendenzweitersteigend.Bilderspieleninsozialen Medien
eine zentrale Rolle: In Deutschland laden 65% der Nutzer von sozialen Netzwerken
eigeneFotosundVideoshoch.
Bildertagging-ToolswollendiesegroßenDatenbeständenutzenunddurchsinnvolle
AufbereitungFunktionenzurAnwendunginSocialMediaanbieten.
2. Grundlagen des Taggings
Definition Tagging
Der Begriff Tag bezeichnet Metadaten, welche den Inhalt von beispielsweise Fotos
oder Videos beschreiben und organisieren. Unter dem Begriff Tagging versteht
man dann im Allgemeinen den Prozess, bei dem ein Nutzer einem Objekt einen Tag
zuweist.AufGrundderindenletztenJahrenimmereinfacherwerdendenProduktion
multimedialer Inhalte und den geringeren Kosten, um diese zu veröffentlichen, gibt
es im Internet mittlerweile eine gigantische Menge an Inhalten. Alleine auf Flickr
werdendurchdieUserproMinuteca.3.000Bilderhochgeladen.
Damit solche Dienste diese Fülle an Informationen verwalten können, müssen die
Nutzer an der Organisation der Inhalte mitarbeiten. Zwar können Nutzer Tags völlig
freivergeben,allerdingskannzwischenverschiedenenArtenvonTagsunterschieden
werden,diejeweilseinenbestimmtenNutzenhaben.
Context-Based
Tags stelleneinOb-
jektindenzeitlichen
undörtlichenKontext
derErstellung.
Subjective Tags
gebenwieder,wasein
Userpersönlichmit
demInhaltverbindet
unddafürempfindet.
Content-Based
Tags beschreiben
objektivdenInhalt
einesObjekts.
3
Tagging von Bildinformationen
Gerade bei Bildern macht es Sinn, diese entsprechend der im Foto enthaltenen
Informationenzutaggen.AnhanddesFotosderGoldenGateBridgeinSanFrancisco
werdenbeispielhaftdiebeschriebenenArtenvonTagsverdeutlicht.
Im Foto beschreiben „Brücke“, „Wasser“ und „Hügel“ als Content-Based Tags
auf neutrale Weise den zu sehenden Bildinhalt. Context-Based Tags wären
beispielsweise „San Francisco“ „USA“ und „2010“. Als Subjective Tags könnte ein
Nutzer beispielsweise die für ihn persönlich passenden Begriffe „wunderschön“,
„romantisch“ und „cool“ verwenden. Diese Tags werden meist als reiner Text
angegeben, durch Twitter wurden diese durch ein vorangestelltes Rautezeichen zu
sogenanntenHashtags,dieeineinteraktiveSuchenachBegriffenermöglichte.
Technische Realisierung
Neben der manuellen Verschlagwortung können einige Bildinformationen
mittlerweile durch technische Hilfsmittel automatisch für das Tagging bereitgestellt
werden, indem man beispielsweise die Metadaten eines mit einer Kamera
aufgenommenen Fotos auswertet. Dabei hilft das „Exif“-Standardformat: Zunächst
schreibt die Digitalkamera die Metadaten eines Fotos in diesem speziellen Format
in die Bilddatei. Diese enthalten u.a. Informationen zu Höhe und Breite des Bildes,
der Orientierung, dem Zeitpunkt sowie den Geo-Daten der Aufnahme. Um
Informationen,wiezumBeispieldieGPS-Koordinaten,bereitstellenzukönnen,muss
die Kamera über die entsprechenden Sensoren verfügen, die diese Daten bei der
AufnahmeeinesBildesgenerieren.DiefolgendeTabellezeigtbeispielhafteinigeExif-
Daten, welche die Kamera bei der Aufnahme des Fotos in die Bilddatei geschrieben
hat.
4
Camera AppleiPhone3GS
Orientation Horizontal(normal)
DateandTime(Original) 2010:01:1415:57:54
GPSLatitude 37deg48‘30.60“N
GPSLongitude 122deg28‘14.40“W
Mit Hilfe dieser Daten kann man nun genau sagen, dass das Foto am 14. Januar 2010
um 15:57 Uhr mit einem iPhone 3GS im Querformat aufgenommen wurde. Nach der
Auswertung der GPS-Koordinaten lässt sich in Abbildung 2.2 feststellen, dass das
FototatsächlichinSanFranciscoinderNähederGoldenGateBridgeaufgenommen
wurde.
Für das Tagging dieser Bildinformationen muss das Bildertagging-Tool die in der
BilddateihinterlegtenDatengemäßdesExif-Standardsauslesenkönnen.
Eine weitere Möglichkeit zur Bereitstellung von Informationen ist die automatische
Bilderkennung. Eine sehr populäre Bildinformation ist beispielsweise das Gesicht
einer Person. Die automatische Gesichtserkennung hat sich in den letzten Jahren
enorm entwickelt und übertrumpft teilweise sogar die des Menschen. Allgemein
ist das Wiedererkennen von Objekten in Bildern in den letzten Jahren realisierbar
gewordenundbietetfürdasTaggingneueBildinformationenan.Allerdingsgestaltet
sich diese Aufgabe für technische Systeme als sehr schwierig, weil ein und dasselbe
Objekt in einer anderen Situation ein komplett anderes Bild erzeugt. Um überhaupt
ein Objekt in einem Bild zu analysieren, werden bei der Bildsegmentierung zunächst
die einzelnen Objekte innerhalb des Bildes voneinander getrennt und in sinnvolle
Bildteile aufgeteilt. Dies kann mit verschiedenen Verfahren und Berechnungen
gelöst werden, deren detaillierte Erklärung an dieser Stelle zu umfangreich wäre.
Den einzelnen Segmenten können dann Merkmale zugeordnet werden, mit Hilfe
derer man sie bestimmten Objekten zuordnen kann. Diese Merkmale müssen
unabhängigvonbeispielsweisederBeleuchtung,derPerspektiveundeinerteilweisen
Verdeckungzugeordnetwerdenkönnen.DerletzteSchrittderBilderkennungistdie
Klassifikation, bei der den ermittelten Objekten Bedeutungen zugewiesen werden
müssen. Das heißt, dass diese bereits vorgegeben sind oder durch maschinelles
Lernenermitteltwerden.
5
Durch die zunehmende Verbreitung und technische Weiterentwicklung von
Smartphones können aufgenommene Bilder in Zukunft mit noch mehr Metadaten
versehenwerden.DiesermöglichtvollständigneuePerspektiven,diefürdasTagging
vielfältige Möglichkeiten bietet. Ein Beispiel hierfür ist das Konzept TagSense: Es
ermöglicht dem Fotografen A, sein Smartphone bei der Aufnahme des Bildes mit
dem Smartphone der aufgenommenen Person B zu verbinden und die Daten der
Sensoren beider Smartphones auszuwerten. Dies ermöglicht das Einfangen eines
„Moments“ineinerneuenDimension:
Mit dem Mikrofon wird erkannt, dass Person B lacht und der eingebaute
Beschleunigungssensor erkennt, dass Person B auf dem Bild tanzt. Diese
InformationenkönnendannwiederumvoneinerSoftwarefürdasTaggingdesBildes
aufbereitetwerden.
3. Anwendungspotenziale in Social Media
Definition Social Media
Social Media bezeichnet „eine Vielfalt digitaler Medien und Technologien,
die es Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale
Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten.“1 Soziale Medien helfen dabei,
„InformationenallerArtimInternetzugänglichzumachenund[...]auchohnegroße
technischeVorkenntnisseTexte,Bilder,VideosoderAudioaufnahmenimInternetzu
veröffentlichen und so potentiell einem großen Publikum zugänglich zu machen.“2
In sozialen Netzwerken werden Informationen, Meinungen und Erfahrungen
ausgetauscht sowie Beziehungen gepflegt, indem man die Inhalte anderer
kommentiert,bewertetoderempfiehltundsomitaktivineineKonversationtritt.
Social Tagging
Der Begriff „verbindet zwei der bedeutendsten Entwicklungen der Online-Welt:
die Neuorganisation von Information und ihre sozial gesteuerte Verbreitung.“3
„Social tagging describes a setting, in which a group of users is annotating a set
of resources with tags.“4 Aus den gesammelten Tags entstehen sogenannte
Folksonomies. Das Wort Folksonomy „beschreibt eine benutzergenerierte
Klassifizierung,umWebinhaltewieWebpages,FotosundVideoszukategorisieren.“5
Dies können beispielsweise das Verwenden von Hashtags bei Twitter, oder das
gemeinschaftliche Markieren von Personen auf Bildern in Facebook sein. Bei den in
sozialen Netzwerken weit verbreiteten multimedialen Inhalten sind Tags meist die
einzigeffektiveMöglichkeit,dieInformationenüberhauptzuerschließen.DerErfolg
Bild Segment
Merkmal Objekt
6
gibt dem System Recht: In den letzten Jahren ist die Popularität von Social Media
Websitesextremgestiegen.
Bilder in Social Media
Durch die immer wichtiger werdenden visuellen Inhalte, erhalten Bilder in Social
Media eine zentrale Rolle. Die Statistiken verdeutlichen dies: Während die Foto-
Sharing App Instagram im Februar 2013 noch 100 Millionen monatlich aktive Nutzer
zählen konnte, waren es im Januar 2014 bereits 150 Millionen. Mittlerweile werden
auf dieser Plattform jeden Tag durchschnittlich 55 Millionen Fotos hochgeladen
und 1,2 Milliarden „Likes“ vergeben. Dass Bilder in sozialen Medien mittlerweile auch
eine enorme ökonomische Bedeutung haben, belegt die Übernahme von Instagram
durch Facebook im Jahre 2012: Eine Milliarde US-Dollar zahlte das Unternehmen für
denKaufderFoto-SharingApp.
Motive zur Einstellung von Bildern
Warum sind Bilder in Social Media so erfolgreich und warum stellen Menschen
überhaupt Bilder in soziale Netzwerke? Ein Grund dafür ist die enorme Bedeutung
des Austauschs und der Pflege von Beziehungen: Um mit anderen Menschen in
seinem Netzwerk in Kontakt bleiben zu können, ist es erforderlich, Informationen
über die eigene Person preiszugeben. Ansonsten ist es anderen Personen gar nicht
erst möglich, durch eine Reaktion darauf in Kontakt zu treten. Bilder spielen hierbei
die zentrale Rolle: Sie sind ein Mittel, um sich selbst auszudrücken und deshalb sehr
wichtig für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit sowie für das Eingehen und
PflegenvonBeziehungeninsozialenNetzwerken.
Verbreitung und Potenziale des Social Tagging
Der Erfolg von Bildern in sozialen Netzwerken ist Grundlage für die zunehmende
Bedeutung des Social Tagging. In sozialen Netzwerken gibt es verschiedene
Motivationen, Bilder zu taggen: Manche Nutzer möchten dadurch ihre Bilder
wiederauffindbar machen, entweder für sich oder für andere. Andere wiederum
wollen dadurch Aufmerksamkeit für die eigenen Bilder generieren. Tags haben
auch eine kommunikative Funktion, denn Personen können damit eine bestimmte
Meinung ausdrücken und mit Anderen teilen. Sie helfen den Nutzern sozialer
Netzwerke also auf der einen Seite dabei, ihre Geschichten zu erzählen und auf
der anderen Seite, im Informationsüberfluss des Internets gefunden und gehört
zu werden. Die zunehmende Bedeutung von Social Media und die vorhandene
Notwendigkeit des Taggings an sich sind der Grund dafür, warum Social Tagging
immer mehr Verbreitung erfährt und auch in Zukunft in Social Media eine wichtige
Rollespielenwird.
7
Nutzung von Bildinformationen
Bildinformationen können in Social Media auf unterschiedlichste Art und Weise
verwendet werden. Eine häufig genutzte Anwendung ist die Nutzung der im Foto
hinterlegten GPS-Koordinaten: Versieht man das eigene Bild mit den Geo-Daten
und lädt es auf einer Plattform hoch, können andere Nutzer in der Nähe dieses
Foto entdecken. Dadurch lassen sich auch virtuelle Beiträge mit einem physischen
Ort verknüpfen. Ein anderes Beispiel ist die Nutzung der bereits erwähnten
Bilderkennung: Gesichter können auf Fotos direkt mit Personen und – wenn
vorhanden – mit den Profilen von Freunden verknüpft werden. Dadurch werden
diese im eigenen Beitrag verlinkt und so zum Teil der Geschichte. Bildinformationen
können also allgemein dazu benutzt werden, die Beiträge in Social Media interaktiv
undpersönlichzugestalten.
Existierende Lösungen
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Anbietern, die sich teilweise auf eine spezielle
Form des Taggings spezialisiert haben und/oder verschiedene Formen miteinander
kombinieren. Auf Flickr können Bilder verschlagwortet und auf einer Karte
verortet werden, was bei der Suche nach bestimmten Bildern weiterhilft. Facebook
ermöglicht das Tagging von Gesichtern auf Fotos und unter Zuhilfenahme der Geo-
Daten das Zuweisen eines Orts, an dem das Bild aufgenommen wurde. Dass das
volle Potenzial von Social Tagging noch nicht ausgeschöpft ist, sieht man an immer
wieder neu auftauchenden, innovativen Produkten: Die Smartphone-App Impala
sortiert automatisch die auf dem Handy gespeicherten Bilder, indem sie die darin
enthaltenen Objekte erkennt und die Fotos in ein passendes Album verschiebt. Die
erst seit April 2012 existierende Plattform pixoona bietet ihren Usern an, Rich Media
ContentaufFotoszuverlinken.
8
4. Überblick über existierender Lösungen
11 relevante mobile Apps wurden zunächst auf die Möglichkeiten des Taggings
untersucht: Das Tagging von Zeit und Datum, das Location Tagging, das Tagging von
Rich Content, das Vergeben von Hashtags sowie das Markieren von Personen, die
sich in einem Bild befinden. Einige Apps besitzen eine automatische Bilderkennung
(z.B. zur Erkennung von Gesichtern) während andere über eine eigene Community
verfügen, Bewertungs- und Kommentarfunktionen anbieten oder über eine Teilen-
FunktionmitanderensozialenNetzwerkenverknüpftsind.
Übersicht über Anwendungen im Markt
pixoona
Thinglink
Facebook
Instagram
Flickr
EyeEm
Frontback
Impala
Mobil
Path
Photoful
TaggingvonZeit/Datum ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓
LocationTagging ✓ - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ - ✓ ✓ ✓
TaggingvonRichContent ✓ ✓ - - - - - - - - -
Hashtags ✓ - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ - ✓ ✓ ✓
Personenmarkieren ✓ - ✓ ✓ - - - - - - -
Bilderkennung - - ✓ ✓ - - - - - - -
EigeneCommunity ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ - ✓ ✓ -
Bewertungs-Funktion ✓ - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ - ✓ ✓ -
Kommentar-Funktion ✓ - ✓ ✓ ✓ ✓ - - ✓ ✓ -
Teilen-Funktion ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ - ✓ ✓ -
Neu: Twitter Tagging
WieAnfang2014bekanntwurdebegibtsichauchTwitternunaufdenWegdesFoto-
Taggings.Twittererlaubtnunbiszu10PersonenaufeinemdemTweetanhängenden
Foto zu vertaggen. Interessant dabei ist das diese Verknüpfung nicht das 140
Zeichen Limit von Twitter angreift. Dem Vertaggen wird somit ein hoher Stellenwert
eingeräumt.EineinteressanteEntwicklung,dieesweiterzubeobachtengilt.
9
5. Fazit
Bildinformationen lassen sich auf verschiedenste Art und Weisen taggen. Das
Spektrum reicht von einer manuellen, rein textlichen Verschlagwortung bis hin zu
einer automatischen Erkennung von Objekten in Bildern. Durch die Verbreitung von
Social Media und dem damit einhergehenden Bedeutungsgewinn von Bildern im
InternetwächstsowohldieNotwendigkeit,alsauchderNutzendesSocialTaggings.
Das volle Potenzial des Taggings ist allerdings noch lange nicht ausgeschöpft.
Innovative Features wie die Rich Media Tags oder das Konzept TagSense zeigen,
was bereits heute und in der Zukunft noch alles möglich ist. Bei der Entwicklung
neuer Konzepte geht es nun darum, die steigende Verbreitung und immer größer
werdenden technischen Möglichkeiten von Smartphones zu nutzen, um neue
Metadaten bei der Aufnahme von Bildern zu generieren. Im nächsten Schritt geht
es darum, diese Daten sinnvoll aufzubereiten und für den Nutzer in Social Media mit
einempersönlichenMehrwertzuverknüpfen.
1BVDW(BundesverbandDigitaleWirtschafte.V.)(2013):SocialMediaKompass2013/2014.
2Schmidt,J.-H.(2013):SocialMedia.Wiesbaden:SpringerVS.
3Hengartner,U.(2010):Web3.0&SemanticWeb.Heidelberg:Dpunkt.verlag.
4 Abel, F. (2011): Contextualization, user modeling and personalization in the social web from social
tagging via context to cross-system user modeling and personalizati- on. Hannover: Gottfried Wilhelm
LeibnizUniversität.
5 Hengartner,U.(2010):Web3.0&SemanticWeb.Heidelberg:Dpunkt.verlag.
DiesesWhitepaperisteineAbwandlungeinerSeminararbeitdesStudiengangsMediaManagementder
Hochschule RheinMain. Für die Komplette Quellenangabe kann eine Kopie der Seminarabeit angefragt
werdenunterphilipp@pixoona.com.
zur Person Benjamin Hahn:
Benjamin Hahn ist Student der Hochschule
RheinMain im Studiengang Media Management.
Er begeistert sich für die Produktion von Medien
aller Art und führt Auftragsarbeiten im Bereich
Webdesignund-entwicklungdurch.
www.bennihahn.com
@bennihahn
zu pixoona:
pixoona ist ein Bildertagging-Tool, mit dem man
mit und auf Bildern Momente teilen kann. In
VerknüpfungmitderLocationundRichContentwie
beispielsweise Musik, Videos, Produkten und Links
ermöglicht pixoona den Nutzern, Geschichten an
virtuellenundphysischenOrtenzuhinterlassen.
pixoona.com
blog.pixoona.com
facebook.com/pixoona
twitter.com/pixoona
plus.google.com/+pixoona

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Whitepaper Bildertagging Benjamin Hahn

  • 1. 1 Bildertagging Technische Realisierung, existierende LösungenundAnwendungspotenziale inSocialMedia Autor:Benjamin Hahn InZusammenarbeitmit: Inhalt: 1.Einleitung 2.GrundlagendesTaggings 3.AnwendungspotenzialeinSocialMedia 4.ÜberblicküberexistierendeLösungen 5.Fazit
  • 2. 2 1. Einleitung Der Siegeszug der Smartphones hält an und zusammen mit dem schnellen technologischen Fortschritt im Bereich der Kameras und Bildverarbeitung in den letztenJahren,hatdieszueinerFlutvonBilddatengeführt. Auch soziale Netzwerke verbreiten sich immer stärker: Während es im Jahre 2011 weltweit1,22MilliardenNutzersozialerNetzwerkegab,warenesimJahre2012bereits 1,47MilliardenMenschen–Tendenzweitersteigend.Bilderspieleninsozialen Medien eine zentrale Rolle: In Deutschland laden 65% der Nutzer von sozialen Netzwerken eigeneFotosundVideoshoch. Bildertagging-ToolswollendiesegroßenDatenbeständenutzenunddurchsinnvolle AufbereitungFunktionenzurAnwendunginSocialMediaanbieten. 2. Grundlagen des Taggings Definition Tagging Der Begriff Tag bezeichnet Metadaten, welche den Inhalt von beispielsweise Fotos oder Videos beschreiben und organisieren. Unter dem Begriff Tagging versteht man dann im Allgemeinen den Prozess, bei dem ein Nutzer einem Objekt einen Tag zuweist.AufGrundderindenletztenJahrenimmereinfacherwerdendenProduktion multimedialer Inhalte und den geringeren Kosten, um diese zu veröffentlichen, gibt es im Internet mittlerweile eine gigantische Menge an Inhalten. Alleine auf Flickr werdendurchdieUserproMinuteca.3.000Bilderhochgeladen. Damit solche Dienste diese Fülle an Informationen verwalten können, müssen die Nutzer an der Organisation der Inhalte mitarbeiten. Zwar können Nutzer Tags völlig freivergeben,allerdingskannzwischenverschiedenenArtenvonTagsunterschieden werden,diejeweilseinenbestimmtenNutzenhaben. Context-Based Tags stelleneinOb- jektindenzeitlichen undörtlichenKontext derErstellung. Subjective Tags gebenwieder,wasein Userpersönlichmit demInhaltverbindet unddafürempfindet. Content-Based Tags beschreiben objektivdenInhalt einesObjekts.
  • 3. 3 Tagging von Bildinformationen Gerade bei Bildern macht es Sinn, diese entsprechend der im Foto enthaltenen Informationenzutaggen.AnhanddesFotosderGoldenGateBridgeinSanFrancisco werdenbeispielhaftdiebeschriebenenArtenvonTagsverdeutlicht. Im Foto beschreiben „Brücke“, „Wasser“ und „Hügel“ als Content-Based Tags auf neutrale Weise den zu sehenden Bildinhalt. Context-Based Tags wären beispielsweise „San Francisco“ „USA“ und „2010“. Als Subjective Tags könnte ein Nutzer beispielsweise die für ihn persönlich passenden Begriffe „wunderschön“, „romantisch“ und „cool“ verwenden. Diese Tags werden meist als reiner Text angegeben, durch Twitter wurden diese durch ein vorangestelltes Rautezeichen zu sogenanntenHashtags,dieeineinteraktiveSuchenachBegriffenermöglichte. Technische Realisierung Neben der manuellen Verschlagwortung können einige Bildinformationen mittlerweile durch technische Hilfsmittel automatisch für das Tagging bereitgestellt werden, indem man beispielsweise die Metadaten eines mit einer Kamera aufgenommenen Fotos auswertet. Dabei hilft das „Exif“-Standardformat: Zunächst schreibt die Digitalkamera die Metadaten eines Fotos in diesem speziellen Format in die Bilddatei. Diese enthalten u.a. Informationen zu Höhe und Breite des Bildes, der Orientierung, dem Zeitpunkt sowie den Geo-Daten der Aufnahme. Um Informationen,wiezumBeispieldieGPS-Koordinaten,bereitstellenzukönnen,muss die Kamera über die entsprechenden Sensoren verfügen, die diese Daten bei der AufnahmeeinesBildesgenerieren.DiefolgendeTabellezeigtbeispielhafteinigeExif- Daten, welche die Kamera bei der Aufnahme des Fotos in die Bilddatei geschrieben hat.
  • 4. 4 Camera AppleiPhone3GS Orientation Horizontal(normal) DateandTime(Original) 2010:01:1415:57:54 GPSLatitude 37deg48‘30.60“N GPSLongitude 122deg28‘14.40“W Mit Hilfe dieser Daten kann man nun genau sagen, dass das Foto am 14. Januar 2010 um 15:57 Uhr mit einem iPhone 3GS im Querformat aufgenommen wurde. Nach der Auswertung der GPS-Koordinaten lässt sich in Abbildung 2.2 feststellen, dass das FototatsächlichinSanFranciscoinderNähederGoldenGateBridgeaufgenommen wurde. Für das Tagging dieser Bildinformationen muss das Bildertagging-Tool die in der BilddateihinterlegtenDatengemäßdesExif-Standardsauslesenkönnen. Eine weitere Möglichkeit zur Bereitstellung von Informationen ist die automatische Bilderkennung. Eine sehr populäre Bildinformation ist beispielsweise das Gesicht einer Person. Die automatische Gesichtserkennung hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt und übertrumpft teilweise sogar die des Menschen. Allgemein ist das Wiedererkennen von Objekten in Bildern in den letzten Jahren realisierbar gewordenundbietetfürdasTaggingneueBildinformationenan.Allerdingsgestaltet sich diese Aufgabe für technische Systeme als sehr schwierig, weil ein und dasselbe Objekt in einer anderen Situation ein komplett anderes Bild erzeugt. Um überhaupt ein Objekt in einem Bild zu analysieren, werden bei der Bildsegmentierung zunächst die einzelnen Objekte innerhalb des Bildes voneinander getrennt und in sinnvolle Bildteile aufgeteilt. Dies kann mit verschiedenen Verfahren und Berechnungen gelöst werden, deren detaillierte Erklärung an dieser Stelle zu umfangreich wäre. Den einzelnen Segmenten können dann Merkmale zugeordnet werden, mit Hilfe derer man sie bestimmten Objekten zuordnen kann. Diese Merkmale müssen unabhängigvonbeispielsweisederBeleuchtung,derPerspektiveundeinerteilweisen Verdeckungzugeordnetwerdenkönnen.DerletzteSchrittderBilderkennungistdie Klassifikation, bei der den ermittelten Objekten Bedeutungen zugewiesen werden müssen. Das heißt, dass diese bereits vorgegeben sind oder durch maschinelles Lernenermitteltwerden.
  • 5. 5 Durch die zunehmende Verbreitung und technische Weiterentwicklung von Smartphones können aufgenommene Bilder in Zukunft mit noch mehr Metadaten versehenwerden.DiesermöglichtvollständigneuePerspektiven,diefürdasTagging vielfältige Möglichkeiten bietet. Ein Beispiel hierfür ist das Konzept TagSense: Es ermöglicht dem Fotografen A, sein Smartphone bei der Aufnahme des Bildes mit dem Smartphone der aufgenommenen Person B zu verbinden und die Daten der Sensoren beider Smartphones auszuwerten. Dies ermöglicht das Einfangen eines „Moments“ineinerneuenDimension: Mit dem Mikrofon wird erkannt, dass Person B lacht und der eingebaute Beschleunigungssensor erkennt, dass Person B auf dem Bild tanzt. Diese InformationenkönnendannwiederumvoneinerSoftwarefürdasTaggingdesBildes aufbereitetwerden. 3. Anwendungspotenziale in Social Media Definition Social Media Social Media bezeichnet „eine Vielfalt digitaler Medien und Technologien, die es Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten.“1 Soziale Medien helfen dabei, „InformationenallerArtimInternetzugänglichzumachenund[...]auchohnegroße technischeVorkenntnisseTexte,Bilder,VideosoderAudioaufnahmenimInternetzu veröffentlichen und so potentiell einem großen Publikum zugänglich zu machen.“2 In sozialen Netzwerken werden Informationen, Meinungen und Erfahrungen ausgetauscht sowie Beziehungen gepflegt, indem man die Inhalte anderer kommentiert,bewertetoderempfiehltundsomitaktivineineKonversationtritt. Social Tagging Der Begriff „verbindet zwei der bedeutendsten Entwicklungen der Online-Welt: die Neuorganisation von Information und ihre sozial gesteuerte Verbreitung.“3 „Social tagging describes a setting, in which a group of users is annotating a set of resources with tags.“4 Aus den gesammelten Tags entstehen sogenannte Folksonomies. Das Wort Folksonomy „beschreibt eine benutzergenerierte Klassifizierung,umWebinhaltewieWebpages,FotosundVideoszukategorisieren.“5 Dies können beispielsweise das Verwenden von Hashtags bei Twitter, oder das gemeinschaftliche Markieren von Personen auf Bildern in Facebook sein. Bei den in sozialen Netzwerken weit verbreiteten multimedialen Inhalten sind Tags meist die einzigeffektiveMöglichkeit,dieInformationenüberhauptzuerschließen.DerErfolg Bild Segment Merkmal Objekt
  • 6. 6 gibt dem System Recht: In den letzten Jahren ist die Popularität von Social Media Websitesextremgestiegen. Bilder in Social Media Durch die immer wichtiger werdenden visuellen Inhalte, erhalten Bilder in Social Media eine zentrale Rolle. Die Statistiken verdeutlichen dies: Während die Foto- Sharing App Instagram im Februar 2013 noch 100 Millionen monatlich aktive Nutzer zählen konnte, waren es im Januar 2014 bereits 150 Millionen. Mittlerweile werden auf dieser Plattform jeden Tag durchschnittlich 55 Millionen Fotos hochgeladen und 1,2 Milliarden „Likes“ vergeben. Dass Bilder in sozialen Medien mittlerweile auch eine enorme ökonomische Bedeutung haben, belegt die Übernahme von Instagram durch Facebook im Jahre 2012: Eine Milliarde US-Dollar zahlte das Unternehmen für denKaufderFoto-SharingApp. Motive zur Einstellung von Bildern Warum sind Bilder in Social Media so erfolgreich und warum stellen Menschen überhaupt Bilder in soziale Netzwerke? Ein Grund dafür ist die enorme Bedeutung des Austauschs und der Pflege von Beziehungen: Um mit anderen Menschen in seinem Netzwerk in Kontakt bleiben zu können, ist es erforderlich, Informationen über die eigene Person preiszugeben. Ansonsten ist es anderen Personen gar nicht erst möglich, durch eine Reaktion darauf in Kontakt zu treten. Bilder spielen hierbei die zentrale Rolle: Sie sind ein Mittel, um sich selbst auszudrücken und deshalb sehr wichtig für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit sowie für das Eingehen und PflegenvonBeziehungeninsozialenNetzwerken. Verbreitung und Potenziale des Social Tagging Der Erfolg von Bildern in sozialen Netzwerken ist Grundlage für die zunehmende Bedeutung des Social Tagging. In sozialen Netzwerken gibt es verschiedene Motivationen, Bilder zu taggen: Manche Nutzer möchten dadurch ihre Bilder wiederauffindbar machen, entweder für sich oder für andere. Andere wiederum wollen dadurch Aufmerksamkeit für die eigenen Bilder generieren. Tags haben auch eine kommunikative Funktion, denn Personen können damit eine bestimmte Meinung ausdrücken und mit Anderen teilen. Sie helfen den Nutzern sozialer Netzwerke also auf der einen Seite dabei, ihre Geschichten zu erzählen und auf der anderen Seite, im Informationsüberfluss des Internets gefunden und gehört zu werden. Die zunehmende Bedeutung von Social Media und die vorhandene Notwendigkeit des Taggings an sich sind der Grund dafür, warum Social Tagging immer mehr Verbreitung erfährt und auch in Zukunft in Social Media eine wichtige Rollespielenwird.
  • 7. 7 Nutzung von Bildinformationen Bildinformationen können in Social Media auf unterschiedlichste Art und Weise verwendet werden. Eine häufig genutzte Anwendung ist die Nutzung der im Foto hinterlegten GPS-Koordinaten: Versieht man das eigene Bild mit den Geo-Daten und lädt es auf einer Plattform hoch, können andere Nutzer in der Nähe dieses Foto entdecken. Dadurch lassen sich auch virtuelle Beiträge mit einem physischen Ort verknüpfen. Ein anderes Beispiel ist die Nutzung der bereits erwähnten Bilderkennung: Gesichter können auf Fotos direkt mit Personen und – wenn vorhanden – mit den Profilen von Freunden verknüpft werden. Dadurch werden diese im eigenen Beitrag verlinkt und so zum Teil der Geschichte. Bildinformationen können also allgemein dazu benutzt werden, die Beiträge in Social Media interaktiv undpersönlichzugestalten. Existierende Lösungen Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Anbietern, die sich teilweise auf eine spezielle Form des Taggings spezialisiert haben und/oder verschiedene Formen miteinander kombinieren. Auf Flickr können Bilder verschlagwortet und auf einer Karte verortet werden, was bei der Suche nach bestimmten Bildern weiterhilft. Facebook ermöglicht das Tagging von Gesichtern auf Fotos und unter Zuhilfenahme der Geo- Daten das Zuweisen eines Orts, an dem das Bild aufgenommen wurde. Dass das volle Potenzial von Social Tagging noch nicht ausgeschöpft ist, sieht man an immer wieder neu auftauchenden, innovativen Produkten: Die Smartphone-App Impala sortiert automatisch die auf dem Handy gespeicherten Bilder, indem sie die darin enthaltenen Objekte erkennt und die Fotos in ein passendes Album verschiebt. Die erst seit April 2012 existierende Plattform pixoona bietet ihren Usern an, Rich Media ContentaufFotoszuverlinken.
  • 8. 8 4. Überblick über existierender Lösungen 11 relevante mobile Apps wurden zunächst auf die Möglichkeiten des Taggings untersucht: Das Tagging von Zeit und Datum, das Location Tagging, das Tagging von Rich Content, das Vergeben von Hashtags sowie das Markieren von Personen, die sich in einem Bild befinden. Einige Apps besitzen eine automatische Bilderkennung (z.B. zur Erkennung von Gesichtern) während andere über eine eigene Community verfügen, Bewertungs- und Kommentarfunktionen anbieten oder über eine Teilen- FunktionmitanderensozialenNetzwerkenverknüpftsind. Übersicht über Anwendungen im Markt pixoona Thinglink Facebook Instagram Flickr EyeEm Frontback Impala Mobil Path Photoful TaggingvonZeit/Datum ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ LocationTagging ✓ - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ - ✓ ✓ ✓ TaggingvonRichContent ✓ ✓ - - - - - - - - - Hashtags ✓ - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ - ✓ ✓ ✓ Personenmarkieren ✓ - ✓ ✓ - - - - - - - Bilderkennung - - ✓ ✓ - - - - - - - EigeneCommunity ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ - ✓ ✓ - Bewertungs-Funktion ✓ - ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ - ✓ ✓ - Kommentar-Funktion ✓ - ✓ ✓ ✓ ✓ - - ✓ ✓ - Teilen-Funktion ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ - ✓ ✓ - Neu: Twitter Tagging WieAnfang2014bekanntwurdebegibtsichauchTwitternunaufdenWegdesFoto- Taggings.Twittererlaubtnunbiszu10PersonenaufeinemdemTweetanhängenden Foto zu vertaggen. Interessant dabei ist das diese Verknüpfung nicht das 140 Zeichen Limit von Twitter angreift. Dem Vertaggen wird somit ein hoher Stellenwert eingeräumt.EineinteressanteEntwicklung,dieesweiterzubeobachtengilt.
  • 9. 9 5. Fazit Bildinformationen lassen sich auf verschiedenste Art und Weisen taggen. Das Spektrum reicht von einer manuellen, rein textlichen Verschlagwortung bis hin zu einer automatischen Erkennung von Objekten in Bildern. Durch die Verbreitung von Social Media und dem damit einhergehenden Bedeutungsgewinn von Bildern im InternetwächstsowohldieNotwendigkeit,alsauchderNutzendesSocialTaggings. Das volle Potenzial des Taggings ist allerdings noch lange nicht ausgeschöpft. Innovative Features wie die Rich Media Tags oder das Konzept TagSense zeigen, was bereits heute und in der Zukunft noch alles möglich ist. Bei der Entwicklung neuer Konzepte geht es nun darum, die steigende Verbreitung und immer größer werdenden technischen Möglichkeiten von Smartphones zu nutzen, um neue Metadaten bei der Aufnahme von Bildern zu generieren. Im nächsten Schritt geht es darum, diese Daten sinnvoll aufzubereiten und für den Nutzer in Social Media mit einempersönlichenMehrwertzuverknüpfen. 1BVDW(BundesverbandDigitaleWirtschafte.V.)(2013):SocialMediaKompass2013/2014. 2Schmidt,J.-H.(2013):SocialMedia.Wiesbaden:SpringerVS. 3Hengartner,U.(2010):Web3.0&SemanticWeb.Heidelberg:Dpunkt.verlag. 4 Abel, F. (2011): Contextualization, user modeling and personalization in the social web from social tagging via context to cross-system user modeling and personalizati- on. Hannover: Gottfried Wilhelm LeibnizUniversität. 5 Hengartner,U.(2010):Web3.0&SemanticWeb.Heidelberg:Dpunkt.verlag. DiesesWhitepaperisteineAbwandlungeinerSeminararbeitdesStudiengangsMediaManagementder Hochschule RheinMain. Für die Komplette Quellenangabe kann eine Kopie der Seminarabeit angefragt werdenunterphilipp@pixoona.com. zur Person Benjamin Hahn: Benjamin Hahn ist Student der Hochschule RheinMain im Studiengang Media Management. Er begeistert sich für die Produktion von Medien aller Art und führt Auftragsarbeiten im Bereich Webdesignund-entwicklungdurch. www.bennihahn.com @bennihahn zu pixoona: pixoona ist ein Bildertagging-Tool, mit dem man mit und auf Bildern Momente teilen kann. In VerknüpfungmitderLocationundRichContentwie beispielsweise Musik, Videos, Produkten und Links ermöglicht pixoona den Nutzern, Geschichten an virtuellenundphysischenOrtenzuhinterlassen. pixoona.com blog.pixoona.com facebook.com/pixoona twitter.com/pixoona plus.google.com/+pixoona