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Notfallpraxis                   ambulanzflug




                      Ambulanzflug London – Lusaka
                      (Sambia): Erprobung des „Baby
                      Pod 2 – Infant Transport Device“
Autor:                Im November 2009 erhält die Einsatzzentrale der            eine vollständige ITW-Ausrüstung. Im Hinblick auf die
Philipp Schneider     MedCareProfessional GmbH den Auftrag, einen                oft langen Transportstrecken wird eine größere Anzahl
Rettungs­assistent/   frühgeborenen Säugling von London nach Lusa-               an Medikamenten und Verbrauchsmaterial vorgehalten.
Chief Flight          ka, die Hauptstadt Sambias, zu repatriieren. Zur           Weiter werden alle lebenswichtigen Geräte wie Respi-
Paramedic,
                      Vorbereitung auf den anstehenden Transport                 rator, Monitoringsystem usw. redundant vorgehalten.
MedCare
Professional          erhält die Medical Crew, bestehend aus Pädiater            Zusätzlich wird bei neonatologischen/pädiatrischen Ein-
GmbH – Medical        und Rettungsassistent, den Medical Report der              sätzen ein intensivmedizinisches Kinderequipment einge-
Flight Service,       Londoner Kinderklinik. Daraus geht hervor, dass            rüstet. Hierzu gehören neben einem Dräger BabyLog-Be-
Kerkenbusch 15,       sich die sambische Mutter des frühgeborenen                atmungsgerät (einem auf alle Altersklassen abgestimmtem
45529 Hattingen
                      Mädchens zur Behandlung einer schwerwiegenden              Monitoringsystem) sowie einem Intensivrucksack Neo/
(Ruhr),
ph.schneider@         Erkrankung in England aufhielt. Im Rahmen dieser           Paed mit Medikamenten natürlich auch ein Transport­
medcareprofes-        Erkrankung kam es zur Frühgeburt in der 28. SSW.           system für das zu verlegende Kind. Das Transportsystem
sional.com            Der nun zwei Monate alte und 2,4 kg schwere,               wird je nach Größe und Gewicht gewählt. Zum Einsatz
                      gesunde Säugling soll auf Wunsch der Mutter in             kommen MaxiCosi, Kinderrückhaltesystem oder Inkuba-
                      ihrer Begleitung ins Heimatland Sambia repatriiert         toreinheit. Im speziellen Transportfall kommt aufgrund
                      werden.                                                    der Größe des Kindes eigentlich nur ein klassischer Trans-
                                                                                 portinkubator infrage.


                      A    ls Ambulanzflugzeug kommt ein Learjet 55 zum Ein-
                           satz. Das Flugzeug verfügt über eine Reichweite von
                      5.000 km, fliegt 800 km/h schnell, mit einer maximalen
                                                                                 Die klassischen Transportinkubatoren verfügen über alle
                                                                                 Einrichtungen, um die intensivmedizinische Versorgung
                                                                                 eines Frühgeborenen zu gewährleisten. Neben einem re-
                      Reiseflughöhe von 12 km. Die Ausstattung des Ambu-         dundanten Wärmesystem, einer Speicherheizung sowie ei-
                      lanzflugzeugs wird generell durch die DIN 13234 für Am-    ner Deckenheizung ist eine gute Zugänglichkeit von oben
                      bulanzflugzeuge vorgegeben. Die intensivmedizinische       und von vorne gegeben. Je nach Modell sind eine oder
                      Ausrüstung des Flugzeugs wird durch die Ausstattungs-      mehrere Lichtquellen vorhanden. Beatmungsgerät, Perfu-
                      normen des European Aero-Medical Instituts (EURAMI)        soren und Monitoringsystem sind integriert. Diese Variante
                      geregelt. Hierzu gehören
Abb. 1: Das           neben einem vollständigen
Ambulanz-             Monitoringsystem (NIBD,
flugzeug: der         IBD, ZVD, Pulsoxymetrie,
Learjet 55 (Fotos:
                      Kapnometrie, 12-Kanal-EKG,
Ph. Schneider)
                      Temperaturmessung) auch
                      ein Intensivrespirator, acht
                      Perfusoren, ein transporta-
                      bles Blutgasanalysegerät, ein
                      Intubationsbronchoskop mit
                      Absaugmöglichkeit       sowie




                                                                                 ist für schwer erkrankte, intensivpflichtige Säuglinge die
                                                                                 beste und sicherste. Jedoch wird der Inkubatortransport im
                                                                                 Ambulanzflugdienst mit einem Bett-zu-Bett-Transport eine


I 62 I                                                                                             01 · 2011 I 34. Jahrgang I Rettungsdienst I 62
ambulanzflug                   notfallpraxis



logistische Herausforderung. Der Inkubator mit vollstän-        vorhanden. Eine Erreichbarkeit des Kindes ist durch den
diger Ausrüstung (inklusive Sauerstoff und Druckluftver-        Plexiglasdeckel mit seinen Arbeitskanälen ständig gewähr-
sorgung) muss mehrmals verladen und sicher in den aus-          leistet.
ländischen Ambulanzfahrzeugen fixiert werden. Gewicht
und Sperrigkeit der Inkubatoreinheit erschweren Umladen         Zur Erprobung des so genannten Infant Transport Device
und Transport.                                                  stellte uns die Vertreiberfirma des BabyPod in Deutschland
                                                                                          einen BabyPod 2 für den anste-
                                                                                          henden Transport zur Verfügung.
                                                                                          Da sich das zu transportierende
                                                                                          Kind in einem stabilen Gesund-
                                                                                          heitszustand befindet und keiner
                                                                                          intensivmedizinischen Behand-
                                                                                          lung mehr bedarf, besteht keine
                                                                                          Indikation für einen klassischen
                                                                                          Inkubatoreinsatz.      Allerdings
                                                                                          kommt wegen der Größe und
                                                                                          des Gewichts des Kindes kein
                                                                                          Transport im MaxiCosi oder Kin-
                                                                                          derrückhaltesystem infrage.

                                                                                        Am Morgen des eigentlichen Ein-
                                                                                        satztages werden wir von einem
                                                                                        englischen Ambulanzfahrzeug an        Abb. 2: Herkömm-
                                                                                        unserem Londoner Hotel abgeholt       licher Transpor-
                                                                                        und quer durch die Stadt in die       tinkubator
                                                                                        zuständige Kinderklinik gefahren.
Als Alternative zum Inkubator wird für nicht-intensivpflich-    Am Vorabend hatten wir schon den BabyPod sowie unsere
tige Kinder seit geraumer Zeit ein so genanntes BabyPod –       Ausrüstung auf die Station gebracht und uns einen ersten
                                                                                                                              Abb. 3:
Infant Transport Device angeboten. Der BabyPod wird aus         Eindruck von Kind und Mutter verschafft. In der Klinik        Logistische
leichtem Kohlefaserstoff hergestellt und ähnelt ein wenig                                                                     Herausforderung
einer Tonne mit Plexiglasdeckel. Er wird für mehrere Ge-
wichtsklassen angeboten und besticht durch sein geringes
Eigengewicht sowie durch seine schnelle Fixierbarkeit
und Sicherung mittels eines durchdachten Gurtsystems,
das an Tragen jeglicher Art angebracht werden kann. Als
Wärmequelle wird kein elektrisches Heizsystem eingesetzt,
sondern eine Wärmematte (Transwarmer) zum Einmal­
gebrauch, die ähnlich der bekannten Taschenwärmer
funktioniert. Der Hersteller garantiert eine Wärmeabgabe
von 38 °C über drei Stunden an das Kind im BabyPod.
Das Innere des BabyPod ist mit Schaumstoff ausgekleidet
und einem Klettgurtsystem zur Sicherung des Kindes aus-
gestattet. Das Kind liegt auf einer Vakuummatratze, in die
die Wärmematte integriert wird. Zudem können an der
Kopf- und Fußseite das Beatmungsgerät und das Monito-
ringsystem fixiert werden. Ebenso kann Sauerstoff einge-
leitet werden, auch sind Kabelkanäle zur Überwachung


■ Erster Einsatztag                                                        Tab. 1
 17.00 Uhr MEZ        Das Ambulanzflugzeug wird am Standort
                      Flughafen Köln/Bonn mit dem medizinischen
                      Equipment inkl. BabyPod 2 beladen
 18.30 Uhr MEZ        Take Off in Köln/Bonn
 19.45 Uhr MEZ        Landung in London, Transport der Medical Crew,
                      des BabyPods und des Kinder-Equipments zur Klinik
 20.30 Uhr MEZ        Ankunft in der Klinik, Übergabegespräch zum anstehenden
                      Transport mit dem behandelnden Arzt, Untersuchung des
                      Säuglings und Aufklärung der Mutter zu den Transportrisiken
 21.30 Uhr MEZ        Fahrt ins Hotel, Übernachtung



01 · 2011 I 34. Jahrgang I Rettungsdienst I 63                                                                                           I 63 I
Notfallpraxis                           ambulanzflug




■ Zweiter Einsatztag                                                        Tab. 2
                                                                                     (Transwarmer) aktiviert und in den BabyPod eingebracht.
                                                                                     Die Kinderkrankenschwestern teilen uns mit, dass sich das
 6.00 Uhr MEZ       Abholung des Säuglings in der Klinik, Umlagern in den
                                                                                     Mädchen gewiss bemerkbar machen wird, wenn es hung-
                    BabyPod und Transport zum Flughafen
                                                                                     rig ist oder die Windeln gewechselt werden müssen. Mit
 7.30 Uhr MEZ       Ankunft am Flughafen, Boarding von Kind im BabyPod und           dem Ambulanzfahrzeug geht es nun wieder quer durch
                    Mutter
                                                                                     London zum Flughafen, wo auch schon die Piloten am
 8.00 Uhr MEZ       Take-off in London                                               Flugzeug auf uns warten.
 12.20 Uhr MEZ      Tankstopp in der Sahara in Süd-Algerien
 16.30 Uhr MEZ      Tankstopp in Kamerun                                             Der BabyPod mit dem Kind wird von der Fahrtrage des
 20.15 Uhr MEZ      Ankunft in Lusaka, Sambia; Übergabe am Flughafen an das          Ambulanzfahrzeugs auf den Stretcher des Flugzeugs ge-
                    nun zuständige Klinikpersonal des Lusaka Children's Hospital     schnallt. Die Fixierung erfolgt zügig mit einem Gurtsystem
 21.00 Uhr MEZ      Einsatzende, Fahrt ins Hotel




Abb. 4: BabyPod
2 im englischen       angekommen informieren uns die behandelnden Ärzte und          ähnlich dem von Kinderrückhaltesystemen aus dem Ret-
Ambulanz-             Schwestern über den aktuellen Gesundheitszustand der           tungsdienst. Auf dem Stretcher gelagert wird der BabyPod
fahrzeug
                      kleinen Patientin. Das nunmehr zwei Monate alte Mäd-           in das Ambulanzflugzeug eingeladen. Dem Säugling geht
Abb. 5: Die           chen wurde in der 28. SSW zur Welt gebracht. Sie musste        es nach wie vor sehr gut und der Start erfolgt problemlos.
Fixierung der         zu keiner Zeit mit einem Respirator beatmet werden und         Aufgrund der veränderten Atmosphäre auf Reiseflughö-
kleinen Patientin
erfolgt zügig mit     benötigte nur geringe Sauerstoffzufuhr in den ersten zwei      he – London liegt auf Meereshöhe, die Kabinenhöhe des
einem Gurtsystem      Wochen. Die Ernährung erfolgt mittels einer Magenson-          Flugzeugs liegt auf Reiseflughöhe bei ca. 2,2 km – werden
                      de über die Nase des Kindes. Das Kind ist 2,4 kg schwer        0,5 l Sauerstoff pro Minute in den BabyPod eingeleitet.
                      und wird im Wärmebettchen nicht mehr intensivpflichtig         Zur Überwachung wird permanent die Sauerstoffsättigung
                      versorgt. Es ist gesund und benötigt keine medikamentöse       über den linken Fuß ermittelt und intermittierend der Blut-
                      Therapie.                                                      druck am rechten Oberarm gemessen. Im Flugzeug wird
                                                                                     die flüssige Säuglingsnahrung mit heißem Wasser aus der
                      Für den Notfall wurde eine Venenverweilkanüle am rech-         Bordküche erwärmt und in einer Spritze aufgezogen über
                      ten Fußrücken gelegt und zum Offenhalten mit einer Hepa-       die Magensonde an das Kind gefüttert.
                      rinlösung gespült. Von der Klinik erhalten wir neben einem
                      großen Paket Windeln auch die Flüssignahrung, von der          Um den Druckausgleich des Mittelohrs bei Start und
                      der Säugling alle drei Stunden 50 ml über die Magensonde       Landung zu beschleunigen und Schmerzen vorzubeugen,
                      erhalten muss. Für den anstehenden Transport wird der          wird der Säugling in diesen Flugphasen zum Saugen am
                      Säugling mit Blutdruckmanschette, Pulsoxymetrie und            Schnuller animiert. Um den Sauganreiz zu verstärken,
                      einer Temperatursonde verkabelt und in dem BabyPod             wird der Schnuller mit einer 40%igen Glukoselösung be-
                      gelagert. Zum Wärmeerhalt wird zuvor eine Wärmematte           tropft. Diese Maßnahme hat sich im Ambulanzflugdienst


I 64 I                                                                                                 01 · 2011 I 34. Jahrgang I Rettungsdienst I 64
ambulanzflug                  notfallpraxis



                                                                                                                        Abb. 6: Ernährung
                                                                                                                        über die Magen-
                                                                                                                        sonde
                                                                                                                        Abb. 7: Gluko-
                                                                                                                        segabe bei Start
                                                                                                                        und Landung




                                                                                                                        Abb. 8: Am
                                                                                                                        Flughafen in
                                                                                                                        London

bewährt und beruht auf der Erfahrung, dass Glukose bei      Mutter und Kind sind wohlbehalten in Sambia angekom-
Frühgeborenen schmerzstillend wirkt. Klinisch wird diese    men, und der gesamte Einsatz verlief für alle Beteiligten
Maßnahme z.B. auch vor Venenpunktionen angewandt.           zufriedenstellend. Der BabyPod konnte praktischerweise
Der Flug nach Lusaka mit zwei Tankstopps – einem in         aufgrund seiner Handlichkeit leer in der Bordtoilette des
der Sahara in Algerien sowie in Kamerun – verläuft ohne     Flugzeugs verstaut werden. Das System BabyPod hat sich
Zwischenfälle. Der Säugling ist vital stabil und benötigt   in diesem Fall auf ganzer Linie bewährt. Die Leichtigkeit
keine weitere Wärmezufuhr durch die Wärmematten.            und Größe des Infant Transport Device machten Umlagern
                                                            und Wechsel auf die unterschiedlichen Tragensysteme der
Am Zielflughafen angekommen erwartet uns schon ein          Transportmittel schnell und einfach. Auch das Umlagern
medizinisches Team des Lusaka Children’s Hospital mit       der kleinen Patientin in den BabyPod erfolgte problemlos.
zwei Ambulanzfahrzeugen. Das Umlagern des Kindes            Die Sicherung mit Vakuummatratze und Klettgurtsystem
vom Flugzeug in das Ambulanzfahrzeug funktioniert rei-      im Inneren überzeugt durch einfache Handhabung. In den
bungslos. Der BabyPod wird einfach mit seinem Gurtsys­      durchsichtigen Flügeltüren des BabyPods sind Handein-
tem von der Flugzeugtrage gelöst und kann leicht von ei-    lässe eingearbeitet, durch die der Säugling jederzeit gut
ner Person in den Patientenraum des Fahrzeugs getragen      zu erreichen war. Auch die kleine Patientin fühlte sich
werden. Dort übernehmen eine Kinderkrankenschwester         über den gesamten Transport hinweg in ihrem Schutz-
und der nun zuständige Pädiater den Säugling in einen       raum sichtlich wohl. Jedoch kann der BabyPod in seinen
im Fahrzeug gesicherten Klinikinkubator. Im Übergabe­       unterschiedlichen Ausführungen den klassischen Trans-
gespräch werden dem Personal die medizinischen Un-          portinkubator nicht ersetzen. Für Transporte von inten-
terlagen und Aufzeichnungen der Londoner Klinik sowie       sivpflichtigen Säuglingen und Frühgeborenen gibt es keine
drei Kartons mit Säuglingsnahrung übergeben.                Alternative zum Inkubator. 	                          � ■




01 · 2011 I 34. Jahrgang I Rettungsdienst I 65                                                                                         I 65 I

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Ambulanzflug London Lusaka (Sambia) Erprobung Des Baby Pod2 Infant Transport Device

  • 1. Notfallpraxis ambulanzflug Ambulanzflug London – Lusaka (Sambia): Erprobung des „Baby Pod 2 – Infant Transport Device“ Autor: Im November 2009 erhält die Einsatzzentrale der eine vollständige ITW-Ausrüstung. Im Hinblick auf die Philipp Schneider MedCareProfessional GmbH den Auftrag, einen oft langen Transportstrecken wird eine größere Anzahl Rettungs­assistent/ frühgeborenen Säugling von London nach Lusa- an Medikamenten und Verbrauchsmaterial vorgehalten. Chief Flight ka, die Hauptstadt Sambias, zu repatriieren. Zur Weiter werden alle lebenswichtigen Geräte wie Respi- Paramedic, Vorbereitung auf den anstehenden Transport rator, Monitoringsystem usw. redundant vorgehalten. MedCare Professional erhält die Medical Crew, bestehend aus Pädiater Zusätzlich wird bei neonatologischen/pädiatrischen Ein- GmbH – Medical und Rettungsassistent, den Medical Report der sätzen ein intensivmedizinisches Kinderequipment einge- Flight Service, Londoner Kinderklinik. Daraus geht hervor, dass rüstet. Hierzu gehören neben einem Dräger BabyLog-Be- Kerkenbusch 15, sich die sambische Mutter des frühgeborenen atmungsgerät (einem auf alle Altersklassen abgestimmtem 45529 Hattingen Mädchens zur Behandlung einer schwerwiegenden Monitoringsystem) sowie einem Intensivrucksack Neo/ (Ruhr), ph.schneider@ Erkrankung in England aufhielt. Im Rahmen dieser Paed mit Medikamenten natürlich auch ein Transport­ medcareprofes- Erkrankung kam es zur Frühgeburt in der 28. SSW. system für das zu verlegende Kind. Das Transportsystem sional.com Der nun zwei Monate alte und 2,4 kg schwere, wird je nach Größe und Gewicht gewählt. Zum Einsatz gesunde Säugling soll auf Wunsch der Mutter in kommen MaxiCosi, Kinderrückhaltesystem oder Inkuba- ihrer Begleitung ins Heimatland Sambia repatriiert toreinheit. Im speziellen Transportfall kommt aufgrund werden. der Größe des Kindes eigentlich nur ein klassischer Trans- portinkubator infrage. A ls Ambulanzflugzeug kommt ein Learjet 55 zum Ein- satz. Das Flugzeug verfügt über eine Reichweite von 5.000 km, fliegt 800 km/h schnell, mit einer maximalen Die klassischen Transportinkubatoren verfügen über alle Einrichtungen, um die intensivmedizinische Versorgung eines Frühgeborenen zu gewährleisten. Neben einem re- Reiseflughöhe von 12 km. Die Ausstattung des Ambu- dundanten Wärmesystem, einer Speicherheizung sowie ei- lanzflugzeugs wird generell durch die DIN 13234 für Am- ner Deckenheizung ist eine gute Zugänglichkeit von oben bulanzflugzeuge vorgegeben. Die intensivmedizinische und von vorne gegeben. Je nach Modell sind eine oder Ausrüstung des Flugzeugs wird durch die Ausstattungs- mehrere Lichtquellen vorhanden. Beatmungsgerät, Perfu- normen des European Aero-Medical Instituts (EURAMI) soren und Monitoringsystem sind integriert. Diese Variante geregelt. Hierzu gehören Abb. 1: Das neben einem vollständigen Ambulanz- Monitoringsystem (NIBD, flugzeug: der IBD, ZVD, Pulsoxymetrie, Learjet 55 (Fotos: Kapnometrie, 12-Kanal-EKG, Ph. Schneider) Temperaturmessung) auch ein Intensivrespirator, acht Perfusoren, ein transporta- bles Blutgasanalysegerät, ein Intubationsbronchoskop mit Absaugmöglichkeit sowie ist für schwer erkrankte, intensivpflichtige Säuglinge die beste und sicherste. Jedoch wird der Inkubatortransport im Ambulanzflugdienst mit einem Bett-zu-Bett-Transport eine I 62 I 01 · 2011 I 34. Jahrgang I Rettungsdienst I 62
  • 2. ambulanzflug notfallpraxis logistische Herausforderung. Der Inkubator mit vollstän- vorhanden. Eine Erreichbarkeit des Kindes ist durch den diger Ausrüstung (inklusive Sauerstoff und Druckluftver- Plexiglasdeckel mit seinen Arbeitskanälen ständig gewähr- sorgung) muss mehrmals verladen und sicher in den aus- leistet. ländischen Ambulanzfahrzeugen fixiert werden. Gewicht und Sperrigkeit der Inkubatoreinheit erschweren Umladen Zur Erprobung des so genannten Infant Transport Device und Transport. stellte uns die Vertreiberfirma des BabyPod in Deutschland einen BabyPod 2 für den anste- henden Transport zur Verfügung. Da sich das zu transportierende Kind in einem stabilen Gesund- heitszustand befindet und keiner intensivmedizinischen Behand- lung mehr bedarf, besteht keine Indikation für einen klassischen Inkubatoreinsatz. Allerdings kommt wegen der Größe und des Gewichts des Kindes kein Transport im MaxiCosi oder Kin- derrückhaltesystem infrage. Am Morgen des eigentlichen Ein- satztages werden wir von einem englischen Ambulanzfahrzeug an Abb. 2: Herkömm- unserem Londoner Hotel abgeholt licher Transpor- und quer durch die Stadt in die tinkubator zuständige Kinderklinik gefahren. Als Alternative zum Inkubator wird für nicht-intensivpflich- Am Vorabend hatten wir schon den BabyPod sowie unsere tige Kinder seit geraumer Zeit ein so genanntes BabyPod – Ausrüstung auf die Station gebracht und uns einen ersten Abb. 3: Infant Transport Device angeboten. Der BabyPod wird aus Eindruck von Kind und Mutter verschafft. In der Klinik Logistische leichtem Kohlefaserstoff hergestellt und ähnelt ein wenig Herausforderung einer Tonne mit Plexiglasdeckel. Er wird für mehrere Ge- wichtsklassen angeboten und besticht durch sein geringes Eigengewicht sowie durch seine schnelle Fixierbarkeit und Sicherung mittels eines durchdachten Gurtsystems, das an Tragen jeglicher Art angebracht werden kann. Als Wärmequelle wird kein elektrisches Heizsystem eingesetzt, sondern eine Wärmematte (Transwarmer) zum Einmal­ gebrauch, die ähnlich der bekannten Taschenwärmer funktioniert. Der Hersteller garantiert eine Wärmeabgabe von 38 °C über drei Stunden an das Kind im BabyPod. Das Innere des BabyPod ist mit Schaumstoff ausgekleidet und einem Klettgurtsystem zur Sicherung des Kindes aus- gestattet. Das Kind liegt auf einer Vakuummatratze, in die die Wärmematte integriert wird. Zudem können an der Kopf- und Fußseite das Beatmungsgerät und das Monito- ringsystem fixiert werden. Ebenso kann Sauerstoff einge- leitet werden, auch sind Kabelkanäle zur Überwachung ■ Erster Einsatztag Tab. 1 17.00 Uhr MEZ Das Ambulanzflugzeug wird am Standort Flughafen Köln/Bonn mit dem medizinischen Equipment inkl. BabyPod 2 beladen 18.30 Uhr MEZ Take Off in Köln/Bonn 19.45 Uhr MEZ Landung in London, Transport der Medical Crew, des BabyPods und des Kinder-Equipments zur Klinik 20.30 Uhr MEZ Ankunft in der Klinik, Übergabegespräch zum anstehenden Transport mit dem behandelnden Arzt, Untersuchung des Säuglings und Aufklärung der Mutter zu den Transportrisiken 21.30 Uhr MEZ Fahrt ins Hotel, Übernachtung 01 · 2011 I 34. Jahrgang I Rettungsdienst I 63 I 63 I
  • 3. Notfallpraxis ambulanzflug ■ Zweiter Einsatztag Tab. 2 (Transwarmer) aktiviert und in den BabyPod eingebracht. Die Kinderkrankenschwestern teilen uns mit, dass sich das 6.00 Uhr MEZ Abholung des Säuglings in der Klinik, Umlagern in den Mädchen gewiss bemerkbar machen wird, wenn es hung- BabyPod und Transport zum Flughafen rig ist oder die Windeln gewechselt werden müssen. Mit 7.30 Uhr MEZ Ankunft am Flughafen, Boarding von Kind im BabyPod und dem Ambulanzfahrzeug geht es nun wieder quer durch Mutter London zum Flughafen, wo auch schon die Piloten am 8.00 Uhr MEZ Take-off in London Flugzeug auf uns warten. 12.20 Uhr MEZ Tankstopp in der Sahara in Süd-Algerien 16.30 Uhr MEZ Tankstopp in Kamerun Der BabyPod mit dem Kind wird von der Fahrtrage des 20.15 Uhr MEZ Ankunft in Lusaka, Sambia; Übergabe am Flughafen an das Ambulanzfahrzeugs auf den Stretcher des Flugzeugs ge- nun zuständige Klinikpersonal des Lusaka Children's Hospital schnallt. Die Fixierung erfolgt zügig mit einem Gurtsystem 21.00 Uhr MEZ Einsatzende, Fahrt ins Hotel Abb. 4: BabyPod 2 im englischen angekommen informieren uns die behandelnden Ärzte und ähnlich dem von Kinderrückhaltesystemen aus dem Ret- Ambulanz- Schwestern über den aktuellen Gesundheitszustand der tungsdienst. Auf dem Stretcher gelagert wird der BabyPod fahrzeug kleinen Patientin. Das nunmehr zwei Monate alte Mäd- in das Ambulanzflugzeug eingeladen. Dem Säugling geht Abb. 5: Die chen wurde in der 28. SSW zur Welt gebracht. Sie musste es nach wie vor sehr gut und der Start erfolgt problemlos. Fixierung der zu keiner Zeit mit einem Respirator beatmet werden und Aufgrund der veränderten Atmosphäre auf Reiseflughö- kleinen Patientin erfolgt zügig mit benötigte nur geringe Sauerstoffzufuhr in den ersten zwei he – London liegt auf Meereshöhe, die Kabinenhöhe des einem Gurtsystem Wochen. Die Ernährung erfolgt mittels einer Magenson- Flugzeugs liegt auf Reiseflughöhe bei ca. 2,2 km – werden de über die Nase des Kindes. Das Kind ist 2,4 kg schwer 0,5 l Sauerstoff pro Minute in den BabyPod eingeleitet. und wird im Wärmebettchen nicht mehr intensivpflichtig Zur Überwachung wird permanent die Sauerstoffsättigung versorgt. Es ist gesund und benötigt keine medikamentöse über den linken Fuß ermittelt und intermittierend der Blut- Therapie. druck am rechten Oberarm gemessen. Im Flugzeug wird die flüssige Säuglingsnahrung mit heißem Wasser aus der Für den Notfall wurde eine Venenverweilkanüle am rech- Bordküche erwärmt und in einer Spritze aufgezogen über ten Fußrücken gelegt und zum Offenhalten mit einer Hepa- die Magensonde an das Kind gefüttert. rinlösung gespült. Von der Klinik erhalten wir neben einem großen Paket Windeln auch die Flüssignahrung, von der Um den Druckausgleich des Mittelohrs bei Start und der Säugling alle drei Stunden 50 ml über die Magensonde Landung zu beschleunigen und Schmerzen vorzubeugen, erhalten muss. Für den anstehenden Transport wird der wird der Säugling in diesen Flugphasen zum Saugen am Säugling mit Blutdruckmanschette, Pulsoxymetrie und Schnuller animiert. Um den Sauganreiz zu verstärken, einer Temperatursonde verkabelt und in dem BabyPod wird der Schnuller mit einer 40%igen Glukoselösung be- gelagert. Zum Wärmeerhalt wird zuvor eine Wärmematte tropft. Diese Maßnahme hat sich im Ambulanzflugdienst I 64 I 01 · 2011 I 34. Jahrgang I Rettungsdienst I 64
  • 4. ambulanzflug notfallpraxis Abb. 6: Ernährung über die Magen- sonde Abb. 7: Gluko- segabe bei Start und Landung Abb. 8: Am Flughafen in London bewährt und beruht auf der Erfahrung, dass Glukose bei Mutter und Kind sind wohlbehalten in Sambia angekom- Frühgeborenen schmerzstillend wirkt. Klinisch wird diese men, und der gesamte Einsatz verlief für alle Beteiligten Maßnahme z.B. auch vor Venenpunktionen angewandt. zufriedenstellend. Der BabyPod konnte praktischerweise Der Flug nach Lusaka mit zwei Tankstopps – einem in aufgrund seiner Handlichkeit leer in der Bordtoilette des der Sahara in Algerien sowie in Kamerun – verläuft ohne Flugzeugs verstaut werden. Das System BabyPod hat sich Zwischenfälle. Der Säugling ist vital stabil und benötigt in diesem Fall auf ganzer Linie bewährt. Die Leichtigkeit keine weitere Wärmezufuhr durch die Wärmematten. und Größe des Infant Transport Device machten Umlagern und Wechsel auf die unterschiedlichen Tragensysteme der Am Zielflughafen angekommen erwartet uns schon ein Transportmittel schnell und einfach. Auch das Umlagern medizinisches Team des Lusaka Children’s Hospital mit der kleinen Patientin in den BabyPod erfolgte problemlos. zwei Ambulanzfahrzeugen. Das Umlagern des Kindes Die Sicherung mit Vakuummatratze und Klettgurtsystem vom Flugzeug in das Ambulanzfahrzeug funktioniert rei- im Inneren überzeugt durch einfache Handhabung. In den bungslos. Der BabyPod wird einfach mit seinem Gurtsys­ durchsichtigen Flügeltüren des BabyPods sind Handein- tem von der Flugzeugtrage gelöst und kann leicht von ei- lässe eingearbeitet, durch die der Säugling jederzeit gut ner Person in den Patientenraum des Fahrzeugs getragen zu erreichen war. Auch die kleine Patientin fühlte sich werden. Dort übernehmen eine Kinderkrankenschwester über den gesamten Transport hinweg in ihrem Schutz- und der nun zuständige Pädiater den Säugling in einen raum sichtlich wohl. Jedoch kann der BabyPod in seinen im Fahrzeug gesicherten Klinikinkubator. Im Übergabe­ unterschiedlichen Ausführungen den klassischen Trans- gespräch werden dem Personal die medizinischen Un- portinkubator nicht ersetzen. Für Transporte von inten- terlagen und Aufzeichnungen der Londoner Klinik sowie sivpflichtigen Säuglingen und Frühgeborenen gibt es keine drei Kartons mit Säuglingsnahrung übergeben. Alternative zum Inkubator. � ■ 01 · 2011 I 34. Jahrgang I Rettungsdienst I 65 I 65 I